D eutscher K unstverlag

Denkmalpflege
Die
D e u t s c h e r
74. Jg. 2016
Heft 2
K u n s t v e r l a g
Wissenschaftliche Zeitschrift der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger
in der Bundesrepublik Deutschland
Call for Papers für Die Denkmalpflege 2/2016
Themenschwerpunkt: Architektur der Postmoderne
Es darf wohl außer Zweifel stehen, dass die Postmoderne – zumindest das, was wir mit ihr kunst- und architekturgeschichtlich in Verbindung bringen – als geschichtlich abgeschlossene Zeit zu gelten hat. Spätestens
seit der Öffnung der Mauer und der Wiedervereinigung
beider deutscher Staaten muss sogar von einer abgeschlossenen Epoche gesprochen werden. Postmoderne
Architektur, seit den 1960er Jahren aus den Vereinigten
Staaten nach Europa kommend und hier vor allem seit
den späten 1970er, 80er und 90er Jahren rezipiert, hat
lange Zeit das Architekturgeschehen und deren Theorie
geprägt sowie die ihr vorausgegangene Moderne weiter
in Misskredit gebracht. Postmoderne Architektur hatte
in den 1980er Jahren einen wesentlichen Einfluss auf
die Denkmalpflege, viele der damals begleiteten Maßnahmen werden von dieser architecture parlante bestimmt, städtebaulich prägnante Neubauten fügen sich
bis heute vermeintlich denkmalgerecht in die Städte ein.
Zur Postmoderne gehörte in den 1980er Jahren auch
eine erste Rekonstruktionswelle, der Georg Mörsch
in dieser Zeitschrift zum Beispiel einen Beitrag mit
dem Titel »Hannovers neues Leibnizhaus – Denkmalpflege oder postmodernes Architekturzitat« widmete
(Deutsche Kunst und Denkmalpflege 42 [1984] H. 1,
S. 25 – 28).
Obwohl die Erfassung, Erforschung und Unterschutzstellung der Bauten aus den 1960er und 70er Jahren, die
als Kulturdenkmäler anzusehen sind, noch lange nicht
abgeschlossen ist, ist auch die Architektur der 1980er
Jahre bereits mit in die Betrachtung einzubeziehen.
Nach mehr als 30 Jahren stehen Sanierungen und Veränderungen an. Nur ein rechtzeitiger Blick auf diese
Zeitschicht kann ihren langfristigen und im Sinne der
Denkmalpflege nachhaltigen und authentischen Erhalt
gewährleisten.
Die Redaktion der Zeitschrift Die Denkmalpflege
erbittet Exposés vor allem aus den Landesdenkmalämtern zu diesem Thema, um den Stand der Erfassung,
Erforschung und Unterschutzstellung von Bauten,
Gärten et cetera dieser Zeit abzubilden. Gibt es erste
Erfolge bei der Inventarisation oder gar der praktischen
Denkmalpflege? Mit welchen Materialien, mit welchen
Besonderheiten werden wir es zu tun haben? Und wie
werden heute – mit dem Abstand einer Generation –
Bauten gesehen, die seitens der Denkmalpflege noch
zu ihrer Entstehungszeit abgelehnt worden sind.
Inwieweit werden Forschungen an Universitäten und
Technischen Hochschulen, deren Ergebnisse für die
Denkmalpflege von großer Relevanz sein werden,
einbezogen, bestehen Kooperationen, und wenn ja,
welche?
Die Redaktion erbittet Exposés bis 23. Mai 2016 an
Dr. Astrid Hansen
[email protected]
Redaktionsschluss für die Zeitschrift ist
der 15. August 2016.