AUSGABE MAI 2016 ZEIT ZUM LESEN , Das Magazin der Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale Themen dieser Ausgabe: , Eine Frage der Nächstenliebe Zahlreiche Ehrenamtliche in den Einrichtungen , Montags in die Bibliothek Bewohner des Förderwohnheims nutzen Angebot , Selbst gemachter Regenschauer Eifriges Basteln und Hämmern beim Generationentreff , Singen ist pure Lebensfreude Akkordeon bringt Schwung in den Riebeckpark Ihr zuverlässiger und kompetenter Partner, wenn es um das Thema Bauen geht. 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Doris Arnold und Olaf Dittmann besiegeln ihre Liebe 11 Seit 120 Jahren offene Türen für Senioren – »Schloss von Halle« feiert runden Geburtstag 13 »Spieglein, Spieglein an der Wand …« Kosmetikkurs lässt Frauenherzen höher schlagen Ratgeber Lebensqualität 14 »Schloss von Halle« erblüht Ergebnis des 11. Freiwilligentages bringt Farbe in den Riebeckpark Ratgeber Lebensqualität 15 Heilende Klänge im Riebeckpark Klangschalentherapie im Test Reingeschaut 17 Gute Stimmung in der Südstraße Tagesgäste stellen ihren Bereich vor Kunst Kultur 18 Zum Jubiläum eine Schau Kunstkurs der Röpziger Straße stellt bei der Kunststiftung aus Thema: ServiceKompakt 4 Sonderseiten zum Herausnehmen , Liebe Leserinnen und Leser, Kulturhauptstadt Breslau begeistert Lichtbildvortrag lockt Bewohner und Mieter aus dem Umkreis Erlebtes & Editorial der Wonnemonat Mai hat uns endlich wieder und läutet mit seinen wärmenden Sonnenstrahlen und der erwachenden Natur den Reigen der Sommerfeste, Grillabende oder ausgiebigen Spaziergänge ein. Doch lassen Sie uns erst einmal zurückblicken. Denn auch die vergangenen Wochen in der Paul-Riebeck-Stiftung waren voller Erlebnisse. Unvergessen bleiben die gemütlichen Weihnachtsfeiern, die stimmungsvolle Faschingssause oder das zünftige Schlachtefest. Freuen Sie sich außerdem mit Doris Arnold und Olaf Dittmann, die sich hier gefunden haben und nun der »Zeit zum Lesen« von ihrer Verlobung erzählen. Erfahren Sie mehr über die Zusammenarbeit der Paul-Riebeck-Stiftung und des AWO Psychiatriezentrums Halle, die schon seit der Wende vertrauensvoll funktioniert. Wussten Sie eigentlich schon, dass die Paul-Riebeck-Stiftung mit dem Siegel »Freiwillige willkommen!« ausgezeichnet wurde? Nein! Dann informieren wir Sie über Hintergründe zum gut aufgestellten Freiwilligenengagement im Innenteil dieses Heftes. Natürlich bieten auch die Sonderseiten zum Herausnehmen erneut einen Überblick über ein aktuelles Servicethema der Stiftung. Mit dem neuen Angebot für Unternehmen der Saalestadt möchte die Paul-Riebeck-Stiftung ihre Kompetenz in Sachen Altenpflege und Behindertenhilfe nutzen, um Firmen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ihrer Mitarbeiter zu unterstützen. Aber lesen Sie selbst, welche Themen gerade das Umfeld der Paul-Riebeck-Stiftung bestimmen. Genießen Sie den Sommer. Vielleicht treffen wir uns im September bei den Halleschen Aktionstagen »Alter:native«? Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Blättern. Ihr Redaktionsteam 1 2 Erlebtes Selbst gemachter Regenschauer Eifriges Basteln und Hämmern im Haus der Generationen Nägel, Reis, Klebefolie, Dekomaterial - was man damit macht? Beim Generationentreff ging es wieder erfinderisch zu. Etwas länger als sonst üblich beschäftigten sich die Senioren und Kinder mit dem Vorhaben, einen eigenen Regenmacher zu basteln. Der Grippewelle zum Trotz sind einige wunderschöne Stücke entstanden. Dem entspannenden Klang rieselnden Regens können die Kinder nun auch bei Sonnenschein lauschen - selbst hergestellt, da macht sogar schlechtes Wetter Spaß. Singen ist pure Lebensfreude Akkordeon bringt Schwung in den Riebeckpark Seit Anfang des Jahres ist der Riebeckpark um ein Freizeitangebot reicher. Zweimal im Monat, jeweils donnerstags, ölt Toralf Friesecke gemeinsam mit den Bewohnern die Stimmbänder, um in fröhlicher Runde Lieder vergangener Zeiten wieder aufleben zu lassen. Mittels kleiner Einstimmungsübungen animiert er noch den letzten Gesangsmuffel zum Mitmachen. Sein Akkordeon begleitet und stützt dabei alle Stimmlagen und Lieder. Mit Helau und Alaaf durch den Saal Närrisches Treiben im Faschingsmonat Februar Der närrische Monat wurde in der Paul-Riebeck-Stiftung für zünftige Faschingsfeiern genutzt. Den Reigen eröffnete das Altenpflegeheim Riebeckpark am 26. Januar 2016. Das »Duo Peth« lud Senioren wie Mitarbeiter mit Stimmungsmachern auf die gut gefüllte Tanzfläche. Ebenso ausgelassen feierte das Altenpflegeheim Akazienhof am 2. Februar. Und dass selbst Krankheit kein Hinderungsgrund ist, bewies das Altenpflegeheim Haus der Generationen mit einem verschobenen Fest am 25. Februar. Die faschingsbegeisterten Bewohner genossen die Polonaise durch die geschmückten Säle. Süße Leckereien wie Pfannkuchen und Kräppelchen inklusive. Erlebtes 3 Herr Roscher in seinem Element: Er entführt die Stiftungsbewohner in ferne Städte und Länder. Kulturhauptstadt Breslau begeistert Lichtbildvortrag lockt Bewohner und Mieter aus dem Umkreis Seit nunmehr zehn Jahren gestaltet Herr Roscher für seine Gäste im Riebeckpark detailverliebt seine Lichtbildvorträge. Einmal im Vierteljahr gewährt er den Besuchern Einblick in sein Leben auf Reisen und stellt Städte wie Länder vor. Zur Jubiläumsveranstaltung am 26. April stand die diesjährige Kulturhauptstadt Breslau im Mittelpunkt. Gebannt und begeistert verfolgten seine »Stammkunden« und Interessierte die interaktiv gestaltete Veranstaltung. Laufstege erobert Modemobil macht gleich zweimal Halt Voller Vorfreude fieberten die Bewohner des Hauses der Generationen und des Riebeckparks gleichermaßen dem 19. bzw. 21. März entgegen. Es war wieder soweit - das Modemobil machte Halt in der Paul-Riebeck-Stiftung. Als sei es das Natürlichste der Welt präsentierten ei- nige Bewohner die Kleider auf dem Laufsteg. Die ausgelassene Stimmung und die hohe Qualität der Garderobe sorgten für locker sitzende Geldbörsen und das ein oder andere neue Glanzstück im Kleiderschrank. Geschenkte Zeit Besinnliche Weihnachten in der Paul-Riebeck-Stiftung Zeit und Aufmerksamkeit schenkte die Weihnachtszeit 2015. Feierliche Stimmung gab es im Förderwohnheim schon am 5. Dezember während des traditionellen Adventsmarktes mit Weihnachtsständen und dem Krippenspiel der »Hofnarren«. Im Riebeckpark wurde während der großen Weihnachtsfeier die Weihnachtsgeschichte in der historischen Kapelle aufgeführt. Am 24. Dezember gab es auf allen Wohnbereichen ge- mütliche Stunden für Bewohner und Angehörige. Im Akazienhof fand die Bewohnerweihnachtsfeier am 18. Dezember statt. Der Heilige Abend begann mit einem Gottesdienst und endete im Lichterglanz ebenfalls individuell auf den Wohnbereichen. In den Hausgemeinschaften für Menschen mit Demenz wurde familiär mit Weihnachtsmusik und Gesang gefeiert. 4 Erlebtes Die Qual der Wahl Neuer Bewohnerbeirat nimmt Arbeit auf Nicht nur die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt ließ die Menschen den Weg zur Wahlurne suchen - auch im Altenpflegeheim Akazienhof stand eine wichtige Entscheidung an: die Wahl des Bewohnerbeirates am 09. und 10. März. Für die nächsten zwei Jahre konnten sich folgende Kandidaten ge- gen die Konkurrenz durchsetzen: Hans-Dieter Grundmann, Ursula Plötz, Edith Weigel, Lieselotte Sieblist und Karl-Heinz Vetter. Ihre Aufgabe ist es nun, die Interessen der Bewohner auszusprechen und zu vertreten. Hausmannskost vom Feinsten Regionale Angebote auf dem Tisch Das traditionsreiche Schlachtefest, das zu Beginn des Jahres im Haus der Generationen und Ende März im Riebeckpark gefeiert wurde, zog erwartungsgemäß viele Gäste an. Hier gönnt man sich Hausmannskost vom Feinsten - besonders beliebt bei Bewohnern und Mietern aus dem Umkreis sind Nierchen sowie die Wurstsuppe mit Wellklößchen. Erlebtes 5 Fortbildung: Sicherheit vermittelt Ehrenamtliche erhielten Zertifikate im feierlichen Rahmen Die Fortbildungsreihe »Ehrenamt in der Altenpflege und Behindertenhilfe« 2015/2016 fand mit der Zertifikatübergabe am 10. März einen würdenvollen Abschluss. Die insgesamt 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich im historischen Saal des Altenpflegeheims Riebeckpark und nahmen vom Stiftungsvorstand Andreas Fritschek, der Koordinatorin Ehrenamt Diana Krannich und Karen Leonhardt von der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. ihre Teilnahmezertifikate und -bestätigungen entgegen. Im Anschluss kamen die Teilnehmer bei einem Glas Sekt und Leckereien vom Buffet ins Gespräch. Damit endete die mittlerweile vierte Fortbildung für Ehrenamtliche, die im Oktober 2015 startete und in zehn Module unterteilt war. Themen waren unter anderem: »Wie leben Menschen mit seelischen Behinderungen?«, »Tod und Trauerbegleitung« oder »Freizeit- und Beschäftigungsideen mit älteren Menschen«. Mit der Teilnahme an den einzelnen Veran- staltungen sollen die Ehrenamtlichen im Umgang mit den Stiftungsbewohnern mehr Sicherheit bekommen und in ihrem Handeln bestärkt werden. Übrigens: Die nächste Fortbildungsreihe ist in Planung. Für acht Euro pro Modul können auch Ehrenamtliche, die nicht in der Paul-Riebeck-Stiftung tätig sind, teilnehmen. Andreas Fritschek (Mitte) und Karen Leonhardt (rechts) überreichten die Zertifikate. Freiwillige sind der Paul-RiebeckStiftung willkommen Zertifikat bestätigt hervorragendes Freiwilligenmanagement Seit dem 16. April trägt die Paul-Riebeck-Stiftung offiziell das Gütesiegel »Freiwillige willkommen!« der Arbeitsgruppe »Magdeburger Netzwerk bürgerschaftliches Engagement«. Das Zertifizierungsverfahren startete bereits im Juni 2015. Das Zertifikat erhält jene Einsatzstelle, die ihr Freiwilligenmanagement gut im Alltag etabliert. Angeregt wurde die Teilnahme der Paul-Riebeck-Stiftung durch die Freiwilligen-Agentur Halle Saalekreis e.V., einem langjährigen Partner in Sachen Freiwilligenengagement. »Es ist ein schönes Gefühl, nun das Gütesiegel »Freiwillige willkommen!« vorweisen zu können. Damit wird unsere Arbeit mit und für die Ehrenamtlichen in der Paul- Riebeck-Stiftung gewürdigt und belegbar. Es unterstreicht die positive Entwicklung in diesem Bereich und ist ein großer Schritt in Richtung Qualitätssteigerung«, erklärt Diana Krannich, Koordinatorin Ehrenamt der Stiftung. Sie hat den Zertifizierungsprozess maßgeblich begleitet. Um das Siegel zu bekommen, musste die Paul-Riebeck-Stiftung einige Kriterien erfüllen. Unter anderem sollte die jeweilige Einsatzstelle ein Konzept zum Freiwilligenmanagement und einen direkten Ansprechpartner für Ehrenamtliche vorweisen können. Die angebotenen Tätigkeitsfelder für Ehrenamtliche sollten verschiedenen Tätig- Freiwillige willkommen! Freiwilligenm anagement der Paul-Riebe ck-Stiftung zu Halle an de r Saale ✳ ✳ GEZ AUSEI C HN ET 20 ✳ 16 keitsprofilen entsprechen, die Ehrenamtlichen selbst in das Mitarbeiterteam integriert sein. 6 Gesichter & Geschichten , Blitzlicht Feste sollten gefeiert werden, wie sie fallen! Diesem Motto folgt die Paul-Riebeck-Stiftung und bietet ihren Bewohnerinnen und Bewohnern das ganze Jahr über zahlreiche Möglichkeiten, in geselliger Runde zu lachen, tanzen, singen oder einfach nur zu erzählen. Fasching, Sommerfeste, Weihnachtsfeiern, Geburtstage und viele Gründe mehr lassen sich finden, um zusammenzukommen. Die Resonanz ist stets riesig. »Zeit zum Lesen« hat nun Bewohnerinnen und Bewohner der Paul-Riebeck-Stiftung gefragt, ob und wann sie ihrer Feierlaune nachgehen und welche festlichen Höhepunkte des Jahres früher und heute hoch im Kurs standen beziehungsweise stehen. Viel Spaß beim Lesen: Hans Kluge (77 Jahre) Um ehrlich zu sein, Feiern sind eigentlich nicht mein Ding. Ich will lieber meine Ruhe haben. Ich bin schon immer ein Einzelgänger – obwohl wir sieben Kinder waren. Aber feiern war früher nicht meins und jetzt auch überhaupt nicht. Ich gucke lieber Fernsehen. Das reicht mir. Erika May (68 Jahre) Ostern war schön. Jetzt freue ich mich auf den Muttertag. Wir feiern hier ja immer mal, das macht mir Spaß. Auch Silvester war schön. Da gab es Bowle und Heringssalat. Meine Lieblingsfeier ist jetzt der Geburtstag. Früher gefiel mir der Weihnachtsmarkt, denn da gab es Bratwurst und Glühwein. Jutta Deumer (81 Jahre) Ich feiere gern. Als nächstes ist mein Geburtstag dran. Wir feiern in der Cafeteria und so zehn Gäste kommen bestimmt. Früher, als mein Mann noch gelebt hat, haben wir viel gefeiert. Leider ist mein Mann kurz vor unserer Diamanten-Hochzeit gestorben. Da war schon ein Riesenfest geplant. Na ja, das ist dann leider ausgefallen. Karl-Heinz Vetter (80 Jahre) Ich habe schon immer viel gefeiert. Ich war viel unterwegs und bin viel weggegangen. Geburtstage und die Betriebsfeiern im Wagonbau Ammendorf waren das Beste. Da ging es immer hoch her. Im Betrieb haben wir manchmal auch gefeiert, obwohl es eigentlich gar nichts zu feiern gab. Einen Grund haben wir immer gefunden. Gesichter Hildegard Bornschein (84 Jahre) Ursprünglich kamen ich und meine Familie aus dem Sudetenland. Da war das Osterfest das wichtigste Fest. Es gab eine richtige Tradition wie das Osterreiten. Das war toll. Die Feiern hier im Heim sind auch schön, aber so richtig feiern kann ich ja eh nicht mehr. Dietrich Börner (78 Jahre) Die wichtigsten Feiern für mich fanden immer im Kreise meines Chores statt. Drei Feiern gab es im Jahr: Weihnachten, Karneval und der Frauentag, an dem wir unsere Frauen ehren. Ursprünglich komme ich aus Weimar, da gibt es den Zwiebelmarkt. Den hat man natürlich mitgenommen, aber so sehr wichtig war er für mich nicht. & Geschichten Hans-Dieter Grundmann (80 Jahre) Als Hallenser war für mich das Laternenfest das Highlight. Es ist ja auch irgendwie das einzige richtige Stadtfest. In jungen Jahren hab ich viel gefeiert und später mit den Kindern dann auch noch. Geburtstage und Jugendweihe, daran kann ich mich noch erinnern. Jetzt geht’s mit dem Laufen nicht mehr so gut, da kann man auch nicht so richtig feiern oder tanzen. Ingeborg Göttert (85 Jahre) Ich möchte 92 Jahre werden, das habe ich meinem Mann versprochen. Da wird richtig gefeiert! Früher habe ich ja auch immer viel gefeiert. Vor allem Geburtstage und später auch Hochzeiten, Silberhochzeit oder die Goldene Hochzeit von meinem Bruder. Ich habe zwölf Geschwister, da gab es immer Feiern. Können Sie sich ja vorstellen. 7 8 Gesichter & Geschichten Zwischen großer Verantwortung und ehrlicher Anerkennung Pflege ist eine schwere, aber lohnenswerte Aufgabe Susanne Berger ist 27 Jahre alt, Pflegefachkraft und arbeitet seit 2014 in der Paul-Riebeck-Stiftung. Nach ihrer Ausbildung zur Ergotherapeutin und dem damit einhergehenden Kontakt zu pflegebedürftigen Senioren, merkte sie schnell, dass ihr Herz dafür schlägt, alte Menschen bestmöglich zu unterstützen. nicht. Natürlich greift hier die Arbeit des gesamten Teams, von der Pflegefachkraft über Physio- und Ergotherapeuten bis hin zur ehrenamtlichen Betreuung, ineinander. Das ist wichtig, damit vor allem bettlägerige Bewohner wie Zitta Landgraf, möglichst vielen Reizen ausgesetzt werden. Das verhindert eine Verarmung der Sinne. Verschiedene Maßnahmen wie basale Stimulation durch die Pflegekräfte wirSo startete sie eine weitere Ausbildung und ihren Karriere- ken Wunder und taten auch Zitta Landgraf gut«, erzählt die weg im Pflegebereich. Ihrer Berufung folgt sie nun täglich Pflegefachkraft. im Wohnbereich 6 im Altenpflegeheim Riebeckpark – ganz zum Wohle der Bewohner. Zu ihnen gehörte bis zu ihrem Dass bestätigt auch Christel Lotze-Landgraf, die 65-jährige Tod im Dezember 2015 auch Zitta Landgraf. Susanne Ber- Tochter von Zitta Landgraf: »An der Betreuung und Pflege ger erinnert sich gern an sie: »Zitta Landgraf war trotz ihrer meiner Mutti hatte ich die gesamte Zeit, die sie in der Stifschweren Krankheit und Einschränkung ein aufgeweckter tung gelebt hat, nichts auszusetzen. Im Gegenteil. Alle Mitund freundlicher Mensch. Sie konnte so schön lachen und arbeiter des Wohnbereiches 6 haben sich bis zu ihrem Tod hat dabei immer so gestrahlt. Sie mochte vor allem Musik immer sehr gut um sie gekümmert. Das war aufgrund der und genoss es, wenn ihr unsere Ehrenamtliche Kerstin Reim Erkrankung keine einfache Aufgabe. Umso mehr hat das gevorgesungen oder vorgelesen hat. Ihre Mimik und Gestik hat samte Team um Susanne Berger meinen Respekt und besten Dank verdient.« Für Susanne Berger ist das eine wichverraten, wie es ihr geht«. tige Wertschätzung ihrer Arbeit, der sie aber auch ohne Lob 2013 kam die schwerstpflegebedürftige Seniorin in die Stif- gerne und voller Motivation nachgeht. tung. Sie war bettlägerig, konnte nicht sprechen und musste künstlich ernährt werden. Ein Zustand, in dem sie sich bis dato schon sieben Jahre befand. Für das geschulte Pflegepersonal der Paul-Riebeck-Stiftung war das sicher kein Einzelfall, der Umgang aber dennoch eine Herausforderung. »Damit sich unsere Bewohnerinnen und Bewohner auch wohl bei uns fühlen, versuchen wir, bei der Aufnahme besonders viel über sie zu erfahren – wichtige biografische Ereignisse, Vorlieben, Abneigungen – um bestmöglich auf jeden Einzelnen eingehen zu können. Zitta Landgraf beispielsweise konnte zwar nicht mehr sprechen, aber durchaus mit KopfSusanne Berger und ihre nicken auf eine einfache Ja-/Nein-Frage antworten. So haKollegen kümmerten sich viele Jahre um Zitta ben wir gut einschätzen können, was sie wollte oder auch Landgraf. Gesichter & Geschichten Verliebt, verlobt und endlich glücklich! Doris Arnold und Olaf Dittmann besiegeln ihr Liebe »Ich hatte schon länger ein Auge auf ihn geworfen«, verrät Doris Arnold mit einem verschmitzten Lächeln. Ihr Blick schweift zu Olaf Dittmann, der neben ihr sitzt und fest ihre Hand hält. Seit Dezember 2015 sind die beiden Stiftungsbewohner ein Paar. In der Paul-Riebeck-Stiftung haben sie sich auch kennen- und lieben gelernt. Schicksalsschläge, gemeinsame Trauer, gegenseitiger Halt und schließlich ein Kuss brachten die 74-Jährige und den 57-Jährigen zusammen. Erst heimlich zwar, doch es dauerte nicht lange und die Seniorin vertraute sich Pflegeassistentin Sandra Hitzner an. Und heute? Heute sind sie frisch verlobt und endlich glücklich! Ihre Liebe besiegelt durch zwei Ringe, mit denen Olaf Dittmann seine Liebste zur Verlobungsfeier am 13. März überraschte. »Wenn ich Olaf sehe, verspüre ich immer so ein Kribbeln im Bauch. Wir passen einfach gut zusammen. Die gesamte Zeit, die wir bisher miteinander verbracht haben, tat uns beiden so gut. Wir kommen super miteinander aus. Ich genieße jede Sekunde mit ihm«, erzählt Doris Arnold euphorisch. Olaf Dittman ergänzt: »Ich liebe ihre Offenheit. Wir haben auch viele gemeinsame Interessen. Oft gehen wir spazieren oder zu Konzerten. Auch die Liebe zur Musik verbindet uns. Und weil alles so gut passt, habe ich Doris spontan gefragt, ob wir uns verloben wollen. – Sie hat zum Glück sofort mit ‚ja‘ geantwortet.« Die Freude der beiden Turteltauben teilen übrigens nicht nur deren Angehörige, sondern auch die Mitarbeiter und Bewohner der Paul-Riebeck-Stiftung. Sie alle kamen gern zur Verlobung, um mit dem glücklichen Paar zu feiern und anzustoßen. »Wir möchten uns vor allem bei Sandra Hitzner und Andreas Georgi bedanken, die unsere Verlobungsfeier organisiert und ausgestaltet haben. Es war ein unvergessliches Fest«, sind sich Olaf Dittmann und Doris Arnold gehen nun gemeinsam der Zukunft entgegen. Doris Arnold und Olaf Dittmann einig. Und nun – wie geht es nach der Verlobung weiter? »Ich hoffe, dass wir beide gesund bleiben und eine lange gemeinsame Zeit miteinander haben werden«, blickt Olaf Dittmann in die Zukunft und schenkt seiner Doris einen liebevollen Kuss. 9 10 Neuigkeiten & Wissenswertes Seit vier Jahren engagiert sich Jürgen Wildensee (oben) ehrenamtlich in der Paul-RiebeckStiftung. Links: Ronny Bankwitz kocht ehrenamtlich mit den Stiftungsbewohnern. , Eine Frage der Nächstenliebe Zahlreiche Ehrenamtliche in den Einrichtungen der Paul-Riebeck-Stiftung In gewisser Hinsicht ist es nicht nur eine Frage der Ehre, sondern auch des Engagements in Sachen Sinn und Freude am Geben – immer mehr Freiwillige betätigen sich in den Einrichtungen der Paul-Riebeck-Stiftung. Es gebe dabei mittlerweile eine weite Fächerung für deren Herkunft und die Motivation dieser Betätigung, erklärt Diana Krannich. »Es entwickelt sich eine interessante Vielfalt, die alle Bereiche betrifft, hinsichtlich Herkunft und Hintergrund.« Einer der triftigsten Gründe für ein solches Bestreben sind das Vorhaben und der Wille, Gutes zu tun. Aus der größten Entfernung ist wohl Alfa Diamanca nach Halle gekommen – der Mittzwanziger stammt aus Guinea-Bissau. Seit Herbst ist er in der Röpziger Straße, begleitet zur Ergotherapie, zu Arzt- und Spaziergängen. Seit März hilft er auch im Förderwohnheim. »Er ist bescheiden, überaus freundlich und sehr zuverlässig«, freut sich Diana Krannich. Genauso verhält es sich mit Sylwia Dydyna, die auch in Halle Fuß fassen will. Die Polin stammt aus Ruda Slaska, sie hat bereits in ihrer Heimat pflegerische Erfahrung gemacht und in der Röpziger Straße ein Tanzangebot unterbreitet. Für die junge Frau eine Herausforderung, hat sich die Sache äußerst positiv entwickelt: Zur Freude aller läuft es sehr gut. So ließen sich viele Beispiele finden. Elke Sorgenfrei kümmert sich um eine junge Frau. Auch Jürgen Wildensee engagiert sich, Uta Antunetz-Cermenaty seit nunmehr vier Jahren. Ähnlich ist es in der HG Demenz: So liest Klaus-Dieter Reiß, ehemaliger Gymnasiallehrer der Naturwissenschaften, dort altdeutsche Märchen vor, vollbringt kleine Wunder, ähnlich wie der junge Meisterkoch Ronny Bankwitz, der aus den Kontakten selbst Kraft gewinnt. Die Wienerin Barbara Gruber, die nach der Arbeit bei der EVH in die Stiftungen kommt. Oder eben Doreen Moos, die Schwerstdementen vorliest und erzählt, sich einbringt in den Gedanken von Miteinander und Teilhabe. Thema: ServiceKompakt Pflege und Beruf – wie geht das? Was tun, wenn sich Mutter oder Vater nicht mehr selbst behelfen können? Was, wenn eine Demenz den Alltag der Familie plötzlich auf den Kopf stellt? Oder das gehandicapte Kind alle Schulformen durchlaufen hat, aber ohne Hilfe kein selbstständiges Leben führen kann … Um Beruf und Familie in solchen Situationen in Einklang zu bringen, hat die Paul-Riebeck-Stiftung speziell für Unternehmen und Institutionen ein Service- und Beratungspaket geschnürt. Da sein, wenn Not am Mann ist Drei Fragen an: Katlen Rohne, Bereichsleiterin Altenpflege der Paul-Riebeck-Stiftung Was ist ServiceKompakt? Katlen Rohne: Ein Beratungsangebot für Berufstätige. Wir suchen den direkten Weg über die Arbeitgeber der Stadt Halle. Ihnen stellen wir unsere Expertise und Kompetenzen zur Verfügung. Der Umgang mit dem Alter und dem Altern war ja – im Gegensatz etwa zur vieldiskutierten Kinderbetreuung – lange kein Thema für die Öffentlichkeit. Nun kommt es aber im Alltag vieler – eben gerade Berufstätiger – an. Die Personalverantwortlichen müssen dann, oft zügig, gemeinsam mit dem betroffenen Mitarbeiter eine Lösung entwickeln. Das geht aber nur, wenn man einen Überblick über all die damit verbundenen Möglichkeiten hat. Und den haben wir. Was bedeutet, »es kommt im Alltag an«? Katlen Rohne: Im Alter zwischen 30 und 50 sind Mitarbeiter leistungsfähig, kreativ, motiviert und oft besonders gefordert. Gleichzeitig aber auch diejenigen, die sowohl die Sorge und Pflegeleistungen für eigene ältere Angehörige tragen als auch parallel für die Betreuung und Erziehung ihrer Kinder verantwortlich sind. Die mittlere Generation muss den Spagat zwischen Kindererziehung, Pflege und Beruf leisten. Neben dem Gefühl der Überforderung leiden Familien unter Zeitnot. Kaum ist der Nachwuchs aus dem Gröbsten raus, rücken die Eltern wieder immer häufiger in den Blickpunkt. Was tun, wenn sich Mutter oder Vater nicht mehr selbst behelfen können und schnell eine Lösung gefunden werden muss? Was tun, wenn eine beginnende Demenz den Alltag der Familie plötzlich auf den Kopf stellt? Was tun, wenn das gehandicapte Kind alle Schulformen durchlaufen hat, aber ohne Hilfe kein selbständiges Leben führen kann? Und wie können Sie da helfen? Katlen Rohne: Wir können mit und für den betroffenen Mitarbeiter in kürzester Zeit passgenaue Lösungen entwickeln. Mancher braucht vielleicht nur eine kurzzeitige Unterbringung für Mutter oder Vater oder sucht eine seniorengerechte Wohnung mit Serviceleistungen nach Bedarf. Für den nächsten bietet sich eine Tagespflege an, damit sich der Angehörige in Ruhe und ohne schlechtes Gewissen auf seine Arbeit konzentrieren kann. Der Dritte will einfach wissen, wie er welche Hilfsmittel wo beantragen kann … Unser Angebot ServiceKompakt bietet und vermittelt also Möglichkeiten für Mitarbeiter des jeweiligen Unternehmens bei einer Unterstützungsbedürftigkeit in der eigenen Familie. Katlen Rohne Thema: ServiceKompakt Unser Team für alle Fälle Ein kompetentes Beratungsteam der Paul-Riebeck-Stiftung steht in der ersten Reihe von ServiceKompakt. Die Kollegen hören zu, bringen das aktuelle Problem auf den Punkt, stel- len Varianten und Möglichkeiten der Unterstützungsleistungen vor und klären die nächsten Schritte. Unser Team für Sie: Dr. Cordula Matzke Die promovierte Erziehungswissenschaftlerin verantwortet seit Mai 2015 den sozialen Dienst im Förderwohnheim Akazienhof für Menschen mit geistigen Behinderungen. »Geht nicht, gibt’s nicht«, ist die 36-Jährige überzeugt. Ihr Lebensmotto: Carpe diem – nutze den Tag! Kathrin Droske: Seit zehn Jahren kümmert sich die Diplomsozialarbeiterin in der Paul-Riebeck-Stiftung um alle sozialen Belange im Altenpflegeheim Riebeckpark und in der Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Diese Arbeit sei schon immer ihr Wunsch gewesen, sagt Kathrin Droske, weil: »… ich hier zuhören, helfen, beraten kann und die Menschen so behandeln, wie ich auch behandelt werden möchte.« Ihr Lebensmotto: Lebe Dein Leben, indem Du den Moment liebst! Susanne Weber Die Diplomsozialarbeiterin ist seit 1996 in der PaulRiebeck-Stiftung für das Altenpflegeheim Akazienhof und die Hausgemeinschaft für Menschen mit Demenz zuständig. Als Begleiterin bei persönlichen und sozialen Problemen favorisiert sie eine ganzheitliche Sicht auf die Menschen, denen sie individuell und würdevoll begegnet. Ihr Lebensmotto: Genieße den Tag und konzentriere dich auf das Wesentliche. Kerstin Peschka: Zusätzlich zu ihrer inzwischen elfjährigen Tätigkeit im Altenpflegeheim im Haus der Generationen berät die Diplomsozialarbeiterin seit einigen Jahren auch Mieter beim Bauverein Halle & Leuna eG. Neben beratenden, unterstützenden, vermittelnden und organisatorisch-verwaltenden Aufgaben, betont Kerstin Peschka, bedeutet Sozialarbeit: »auch einfach mal zuhören können.« Ihr Lebensmotto: In der Ruhe liegt die Kraft. Alexander Witt Der examinierte Altenpfleger, seit 1998 in der Pflege tätig, arbeitet seit 2010 als Pflegefachkraft im Altenpflegeheim Akazienhof. Er verfügt über die Zusatzqualifikationen Qualitätsmanagement, Praxisanleiter, Wundexperte und Pflegeberater nach § 7a SGB XI. Jedes Problem, so Alexander Witts Überzeugung, sei lösbar und zudem immer auch eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung. Sein Lebensmotto: Vertrauen ist der Anfang von allem. So können Sie ServiceKompakt in Anspruch nehmen: Im Akutfall/Einzelfall: Bei allgemeinem Beratungsbedarf: · ein Anruf bei Ihrer ersten Ansprechpartnerin in unserem · ein Anruf bei Ihrer ersten Ansprechpartnerin in unserem Haus: Susanne Weber (0345 – 1510 122) nimmt das Prob- Haus: Susanne Weber (0345 – 1510 122) nimmt den Bedarf lem auf und benennt »Ihren« Sozialmanager auf und verabredet einen Termin zu einer gemeinsamen Beratung mit Mitarbeitern (und/oder der Personalabteilung) · je nach Fall und Bedarf werden intern Fachberater aus und entwickelt ein Angebot einer passgenauen Leistung unseren Einrichtungen hinzugezogen · gemeinsame Entwicklung Ihrer individuellen Lösung incl. · Umsetzung der Leistung deren praktische Umsetzung Thema: ServiceKompakt AUSGABE NOVEMBER 2013 ServiceKompakt auf einen Blick Unser Angebot: Elemente von ServiceKompakt Neben klassischen Beratungen zu alle Varianten der Altenpflege und Behindertenhilfe bieten wir Unternehmen und deren Personalabteilungen an: 1. Individuelle Fallberatung · schnelle Hilfe in akuten Notfällen · Informationen und Unterstützung, um das Thema »Beruf und Pflege« zu einem nachhaltigen Bestandteil von Per- sonal- und Gesundheitspolitik in Ihrem Unternehmen zu machen 2. Beratungsveranstaltungen Wir helfen Ihren Mitarbeitern, Beruf und Familie in Einklang zu bringen und suchen gemeinsam den Weg, der es Ihnen ermöglicht, in Ruhe Ihrer Arbeit nachgehen zu können, weil Sie Ihren Angehörigen gut unterstützt bzw. betreut wissen. für Mitarbeiter des Unternehmens im Bedarfsfall zum Lösen von Pflegefragen und Fragen der Behindertenhilfe in den Unternehmen (bei Bedarf auch Inhouse-Schulungen für Führungskräfte, Personalabteilungen, Betriebsräte) 3. Rundgang vor Ort (Kennenlernen verschiedener Angebote sowie Wohn- und Betreuungsformen der Stiftung) 4. Bereitstellung von Informationsmaterial: Ratgeberinformationen für Mitarbeiterzeitungen/ Infodienste/Newsletter der Unternehmen und Institutionen Wir bieten an: Ein Angebot – Fünf Trümpfe Für betroffene Mitarbeiter: · Schnelle Hilfe: bei pflegerischen Notsituationen (von kurzfristigen Übergangslösungen bis hin zu einem Platz im Altenpflegeheim) Für Personalverantwortliche: · Einen kompakten Überblick über alle vorhandenen Leis tungen der Altenpflege und Behindertenhilfe: vollstati onäre Angebote, teilstationäre Angebote (Kurzzeitpflege, Tagespflege), Seniorengerechtes Wohnen, Pflege in der eigenen Wohnung, Leistungen des Pflegedienstes · Beratungsleistungen: zu den Möglichkeiten der voll- und teilstationären Pflege, der Eingliederungshilfe, des Pfle gedienstes, zu Wohnumfeld verbessernden Maßnahmen, zur Vermittlung zusätzlicher Dienstleistungen, zu Bean tragungsmodalitäten für Hilfen, Unterstützung bei An trägen an die Pflegeversicherung, Betreuungshilfen · »Der grüne Weg«: kombinierbares Angebot aus sozialpä dagogischer und medizinisch-fachlicher Beratung für Demenz, ambulanter Tagesbetreuung bis hin zum ge schützten Wohnen in Hausgemeinschaften 1. Wir bieten Unterstützung in schwieriger Zeit 2. Wir bieten Know-how aus einer Hand 3. Unser Angebot ist differenziert 4. Das Beratungspaket ist modulartig nutzbar 5. Der Weg zu uns ist kurz Neuigkeiten & Wissenswertes Seit 120 Jahren offene Türen für Senioren »Schloss von Halle« feiert runden Geburtstag Aktion Neu geweißte Wände lassen Bewohnerzimmer gleich heller wirken. »Riebeckstift gestern und heute« Vor 120 Jahren, 1896, öffnete das Riebeckstift als eines der ersten städtischen Altenheime seine Pforten, mit dem Zweck, »in einem zu erbauenden Pfründerhause alten und unbescholtenen und unbemittelten Leuten Wohnung und Unterhalt zu gewähren.« Festgeschrieben war das im Testament Paul Riebecks, der für eben diesen Zweck der Stadt Halle (Saale) mehr als zwei Millionen Mark stiftete. Bis heute erfüllt das »Schloss von Halle« die Bestimmung seines Stifters, auch wenn sich die Anforderungen an eine moderne Altenpflege grundlegend gewandelt haben. Seit der Wende wurden hier rund 13 Millionen Euro in Sanierung, Modernisierung und Umbauten investiert. Meilensteine dabei waren die Grundsanierung des Gebäudes einschließlich Außenanlagen, die pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum 1996 abgeschlossen wurden. Dem folgte 1998 der Ausbau des Dachgeschosses in altengerechte Wohnungen und von Im Jubiläumsjahr will die Stiftung einen besonderen Blick auf die Geschichte des Hauses werfen. Dafür sind alle Hallenser aufgerufen, Fotos, Geschichten und Erinnerungen vom/an das Riebeckstift einzusenden. Ansprechpartnerin ist Annett Primpke. Kontakt: Tel. 0345-151 0 150; E-Mail: [email protected] 2010 bis 2012 der Bau einer Kindertagesstätte im Erdgeschoss sowie die Sanierung aller Wohnbereiche im Altenpflegeheim. Insgesamt bietet das Haus heute sechs Wohnbereiche mit 147 Pflegeplätzen und 22 seniorengerechten Wohnungen. 11 12 Neuigkeiten & Wissenswertes Paradigmenwechsel in der Altenpflege Pflegestärkungsgesetz II tritt in Kraft Ganz einfach ist es nicht auf den ersten Blick, was KarlJosef Laumann, seines Zeichens Beauftragter der Bundesregierung für Patienten und Pflege als »Paradigmenwechsel« in der Geschichte der Pflege bezeichnete: »Die meisten Neuerungen treten erst Anfang 2017 in Kraft«, erklärt Angelika Mickley, Hausleiterin des Altenpflegeheims Riebeckpark, »wir haben also Zeit, uns gut darauf vorzubereiten.« Genau betrachtet, hat die zweite Stufe des Gesetzes einen tiefgehenden Sinn, beschreibt sie doch das erste Mal den »Begriff der Pflegebedürftigkeit« in all seinen Facetten. So wird mit der neuen Definition von Pflegebedürftigkeit nicht mehr zwischen körperlichen Einschränkungen und kognitiven und psychischen Einschränkungen unterschieden. Der individuelle Unterstützungsbedarf jedes Einzelnen ist ausschlaggebend. Um dies bei jedem Betroffenen genau einschätzen zu können, wird ebenfalls im Januar 2017 ein neues Begutachtungsverfahren des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen (MDK) eingeführt. Anstatt der bisherigen drei Pflegestufen und der gesonderten Begutachtung der vorhandenen Alltagskompetenz, berichtet Angelika Mickley weiter, werden fünf Pflegegrade eingeführt, in denen zum Beispiel demenzielle Erkrankungen mit erfasst sind. Damit wird letztlich ein Stärkungseffekt für die Nutznießer erzielt. Die Paul-Riebeck-Stiftung informiert aktuell ihre Bewohner, Gäste und Mieter in ersten Veranstaltungen zu den neuen Modalitäten. Im Herbstquartal sind weitere angedacht. Die Projektgruppe der Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale, die die Umsetzung vorbereitet und begleitet, setzt sich aus Vertretern aller Bereiche und Einrichtungen zusammen, so Angelika Mickley weiter. Im Einzelnen sind das: Andreas Fritschek (Vorstand), Katlen Rohne (Leiterin Geschäftsbereich Altenpflege), Alexander Stamm (Finanzen), Matthias Pelz (Controlling), Susanne Weber (Sozialer Dienst), Melanie Angermann, Nadine Weniger und Christina Ehnert (Pflegedienstleitungen) sowie Angelika Mickley selbst. Diese Neun treffen sich regelmäßig zu Beratung und Diskussion. »Wir haben rechtzeitig angefangen und sind sehr gut vorbereitet«, sagt Angelika Mickley zum Stand der Arbeit. Demnächst stehen Schulungen für die Wohnbereichsleiter an, denn dort greift die praktische Komponente zuerst: 2017 neu pflegebedürftig werdende Senioren werden nicht mehr eingestuft, sondern »eingegradet«. So mögen die vielen neuen Regelungen greifen und segensreich sein! Neuigkeiten & Wissenswertes 13 Der Schminkkurs im Förderwohnheim erfreut sich großer Beliebtheit. » Spieglein, Spieglein an der Wand … « Kosmetikkurs lässt Frauenherzen höher schlagen Rote Lippen, etwas Rouge und Lidschatten ... die Bewohnerinnen des Förderwohnheims für Menschen mit geistiger Behinderung reißen sich förmlich um den Kosmetikkurs, den Ergotherapeutin Anke Witzel und Motopädin Katja Dudacy im Sommer 2015 ins Leben gerufen haben. Einmal pro Woche, jeden Mittwoch von 13 bis 15 Uhr, treffen sich interessierte Bewohnerinnen in den Räumen der Ergotherapie, um von den Stiftungsmitarbeiterinnen geschminkt zu werden. Gern nutzen sie auch die Zeit für Gespräche untereinander. Dabei erfüllt das Angebot einen besonderen Zweck, wie die Bewegungspädagogin Katja Dudacy erzählt: »Ziel ist es, dass unsere Bewohnerinnen Schritt für Schritt lernen, selbst Kosmetik aufzutragen. Aber natürlich kommen wir auch dem Wunsch nach, wenn es heißt, von uns beraten und geschminkt zu werden«. Montags in die Bibliothek Bewohner des Förderwohnheims nutzen Angebot Eine rundum gute Idee war es, diese Möglichkeit zu nutzen: einmal wöchentlich, so berichtet Nicole Vogelmann, gehen vier Bewohner aus allen Wohnbereichen des Förderwohnheims für Menschen mit geistiger Behinderung in die Stadtbibliothek. Begleitet wird das Quartett dabei entweder von der Motopädin oder Harald Richter – immer am Montag nach der Mittagszeit wird der Weg Richtung Hallmarkt eingeschlagen. Mit von der Partie sind Manfred Hempel, der gern Märchenbücher ausleiht, und Rüdiger Schwenzel, der Tiere liebt und sich deshalb in diesem Themenbereich umsieht. Am liebsten ist ihm, wenn die Bücher dabei große Bilder haben – zurzeit stehen Wildtiere hoch im Kurs. Angela Happe und Winfried Rösler sind hingegen DVD-Freunde; und wenn Märchen allseits beliebt sind, so sind Winfried Röslers heimliches Steckenpferd Indianerfilme. Das von der städtischen Einrichtung angeregte Angebot hat für die Lebensgestaltung der Bewohner etwas Gutes, erklärt Nicole Vogelmann, trägt es doch zu Teilhabe und Selbstbestimmung bei. 14 Ratgeber Lebensqualität Neuausrichtung der Wohnbereiche hat Wohlbefinden der Bewohner im Blick. Wohnbereiche werden neu ausgerichtet Altenpflegeheim Riebeckpark schreibt Betreuungs- und Pflegekonzepte fort Im Altenpflegeheim Riebeckpark sollen die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner noch stärker in den Mittelpunkt rücken. Dazu stellen die Mitarbeiter des Riebeckstifts die Profile der einzelnen Wohnbereiche auf den Prüfstand und richten die vorhanden Betreuungs- und Pflegekonzepte neu aus. Bereits seit 2015 stehen die Wohnbereiche 5 und 3 im Fokus. Das liegt insbesondere an der großen Nachfrage nach Plätzen für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Ihnen möchte das Altenpflegeheim Riebeckpark auch zukünftig ein adäquates Zuhause bieten. Der Wohnbereich 5 »Neues Leben« beherbergt vornehmlich jüngere Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr alleine Zuhause leben können. Ziel ist es, für sie ein passendes Wohnumfeld zu schaffen und Angebote zu offerieren, die sie in ihren Ressourcen stärken und idealerweise fit für niedrigschwellig be- treute Wohnformen machen, in denen sie dauerhaft selbstbestimmt leben können. Auch der Wohnbereich 3 wird genauer unter die Lupe genommen. Hier leben wiederum eher hochaltrige Menschen, ebenfalls mit psychischen Erkrankungen. Die ersten Überlegungen und Planungen zur Optimierung der Wohnbereiche 5 und 3 gaben auch den Mitarbeitern des Wohnbereiches 6 »Pflegeoase« Impulse zur konzeptionellen Neuausrichtung. Mit Blick auf das neue Palliativ- und Hospizgesetz werden aktuell die vorhandenen Angebote im Bereich auf den Prüfstand gestellt und konzeptionell weiterentwickelt. Aber auch die anderen Bereiche sind nicht untätig und richten ihre vorhandenen Betreuungs- und Pflegekonzepte neu aus. Unterstützung erfahren sie durch das Pflegestärkungsgesetz II (PSG II), in dem Pflegebedürftigkeit neu und umfassender als bisher definiert wird. »Schloss von Halle« erblüht Ergebnis des 11. Freiwilligentages bringt Farbe in den Riebeckpark Der Frühling hält Einzug in den Riebeckpark. Es grünt und ein bunter Farbenteppich lässt die weitläufige Parkanlage erstrahlen. Ob Schneeglöckchen, Winterlinge, Krokusse, Tulpen oder Narzissen, der Anblick des Blumenmeers sorgt wahrlich für Frühlingsgefühle und jede Menge gute Laune. Zu verdanken ist das den vielen freiwilligen Helfern, die zum 11. Freiwilligentag am 19. September 2015 in den Riebeckpark kamen, um dort Frühjahrsblumen in die Erde zu bringen. Ziel war es, das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner im Altenpflegeheim Riebeckpark noch bunter zu machen. Der Versuch ist geglückt!. Die ersten Blüten strecken ihren Kopf Richtung Sonne und verleihen dem Riebeckpark frühlingshaften Charme. Ratgeber Lebensqualität 15 Wer rastet, der rostet Tagespflegegäste auf Entdeckertour Die Ausflüge in beiden Tagespflegen erfreuen sich auch in diesem Jahr wieder eines regen Zuspruchs. Stadtrundfahrten in der Hallunkenschunkel, ein Besuch im Zoo, Entspannung in der Salzgrotte Yomona sind nur einige Beispiele für die kommende Saison. Aber auch längere Strecken scheuen die Gäste und Mitarbeiter der Tagespflegen nicht. So freuen sich be- reits alle auf eine Fahrt nach Wittenberg, um dort im Schmetterlingspark die farbenfrohen Tiere in tropischer Umgebung zu bewundern. An den meisten Angeboten beteiligen sich laut den Aussagen von Thomas Schneider, der die Unternehmungen gemeinsam mit dem Team der Tagespflegen plant und organisiert, durchschnittlich elf bis vierzehn Tagesgäste. Platzmangel herrscht selten, ste- hen den Mitarbeitern und Tagesgästen doch gleich drei Fahrzeuge mit je acht Plätzen zur Verfügung. Bei freien Kapazitäten sind auch die Angehörigen selbst dazu eingeladen, den Tag gemeinsam mit ihren Verwandten zu verbringen. So ist die Ausflugsgesellschaft immer bunt gemischt und einer amüsanten Fahrt steht nichts im Wege. Heilende Klänge im Riebeckpark Klangschalentherapie im Test Wer neue Wege gehen will, muss alte Pfade verlassen. Für Angelika Mickley Grund genug, den Bewohnern eine neue Therapie-Art vorzustellen. In Kleinstgruppen konnten die Klangschalen unter Anleitung zweier Therapeutinnen begutachtet und ausprobiert werden. Einfach mal alles anfassen und nachspüren, was mit einem selbst passiert. Nach anfänglicher Skepsis genossen die Bewohner schnell die ungewohnten Vibrationen und Klänge. Ob das Angebot letztlich fest mit in den Therapieplan der Paul-Riebeck-Stiftung integriert wird, entscheidet sich nach Absprachen mit verschiedenen Stellen, beispielsweise mit den Krankenkassen. Therapeutin Miriam Hilscher testete mit Stiftungsbewohnern die Wirkung der Klangschalen. 16 Reingeschaut Über Jahre gewachsen Enge Zusammenarbeit von Paul-Riebeck-Stiftung und AWO Psychiatriezentrum Halle Mitten in Halle-Neustadt, versteckt hinter wilden Hecken und renovierten Wohnblöcken, befindet sich das AWO Psychiatriezentrum Halle – ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie. Mit einem stationären Bereich, einer Tagesklinik sowie einer psychiatrischen Institutsambulanz bietet es seinen Patienten umfassende Hilfe und Betreuung. Behandelt wird das gesamte Spektrum psychiatrischer Krankheitsbilder wie Depressionen, Schizophrenie, Angstund Zwangsstörungen, psychosomatische Störungen sowie Suchterkrankungen und psychische Erkrankungen im Alter. Bereits Anfang der neunziger Jahre existierte die Einrichtung als städtisches Krankenhaus für psychische Erkrankungen. Und schon damals wurde der Grundstein für die bis heute währende gute Zusammenarbeit mit der Paul-Riebeck-Stiftung gelegt. Mit der Übernahme der Einrichtung durch den AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. im Jahr 2009 und den zunehmend spezialisierten Angeboten der Paul-Riebeck-Stiftung intensivierte sich die Kooperation. Inzwischen stehen die Sozialarbeiterinnen des AWO Psychiatriezentrums Halle in regelmäßigem Kontakt mit den Sozialarbeiterinnen der Paul-Riebeck-Stiftung. »Vor allem geht es darum, unseren Patienten im Rahmen der Nachsorge eine optimale Betreuung und Versorgung bieten zu können«, erzählt Sonja Meyer, Sozialarbeiterin im Krankenhaus. »Mit den Angeboten der Stiftung für Menschen mit seelischen Behinderungen in der Röpziger Straße oder den spezialisierten Wohnbereichen für Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkran- kungen ist das möglich. Und wir wissen die Menschen in guter Obhut, wenn sie unser Haus verlassen. Andererseits kommen viele Bewohner der Stiftung zu uns für eine ambulante oder stationäre Behandlung, wenn zum Beispiel ihre Medikamente neu eingestellt werden müssen oder sich das Krankheitsbild verschlechtert.« Auch Tage der offenen Tür, Einladungen zu Besichtigungen oder die gegenseitige Information über neue Angebote in der Pflege beziehungsweise im medizinischen Bereich werden regelmäßig genutzt, um den Kontakt zwischen den beiden Einrichtungen aufrecht zu halten. »Unsere Zusammenarbeit ist wirklich optimal und sehr eng. Das erleichtert beiden Seiten die Arbeit und zahlt sich für unsere Patienten aus«, lobt die Sozialarbeiterin. Sonja Meyer arbeitet gern mit der Paul-Riebeck-Stiftung zusammen, um eine optimale Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Reingeschaut 17 Gute Stimmung in der Südstraße Tagesgäste stellen ihren Bereich vor Es geht gleich fröhlich und aufmerksam los – das Erste, was der Gast bekommt, ist ein Stuhl und die Frage nach einem Kaffee. Jana Nistler kümmert sich sogleich darum, während sich eine aufgeweckte Gruppe um den Interviewer versammelt, um über die Zeit in der Südstraße, in der Tagesförderung für Menschen mit geistiger Behinderung, zu sprechen und so ihren Tagesmittelpunkt vorzustellen. Neben der 45-Jährigen, die eben mit einer Tasse zurückkommt, finden sich am Tisch noch ein: Edgar Hauptmann, mit 67 Jahren der Älteste am Tisch, der überaus aufgeweckte Philipp Gebhardt (23) und die 24-jährige Diana Gasch, die im Rollstuhl sitzt und für jeden ein Lächeln übrig hat. »Wir fühlen uns hier sehr wohl, der Edgar ist mein Freund«, berichtet Philipp und legt seinen Arm um seinen Nachbarn. Die Tagesgäste werden in der Südstraße ab einem Alter von 18 Jahren von 8 bis 16 Uhr betreut und versorgt, in der übrigen Zeit leben sie bei ihren Familien. Es gibt dabei neben den Ritualen des Alltags umfangreiche Angebote, erzählt Katrin Wende: Ausflüge und Kochtage, ein, zwei Mal jährlich Elternnachmittage und im letzten Jahr erstmals einen Urlaub mit einer kleinen Gruppe. »Wir waren vier Tage an der Goitzsche, das hat allen Spaß gemacht und war ganz aufregend. Wir wollen uns das nun jährlich vornehmen!« Aber auch Tag für Tag ist viel zu erleben. Jana etwa, die einige Jahre auch in einer Kinderkrippe half, beginnt den Morgen in der Tagesförderung stets mit einem guten Frühstück. »Danach räume ich ab und kümmere mich um die Spülmaschine.« Spazierengehen und Fußball sind ebenso beliebt wie das Basteln im Vorfeld von Feiertagen, Fotos ansehen oder auch der Besuch des Spielehauses hoch im Kurs stehen. »Wir sind hier ja mittendrin!« Und so gibt es auch immer wieder Besuche in der Holzwerkstatt im Akazienhof, auch der dort sich findende Snoozle-Raum ist überaus beliebt, so berichten die Vier einträchtig am Tisch. Für die Erweiterung der Teilhabe am Leben ist in der Südstraße auch gesorgt: So werden mit den Gästen u. a. Aspekte der Selbstversorgung geübt. Und wenn Edgar nun bald ins Förderwohnheim umzieht, ist doch sicher, dass er den Kontakt zu den anderen in der Südstraße halten wird. Die Tagesförderung Südstraße bringt Struktur in den Alltag der Tagesgäste. 18 Kunst & Kultur Zum Jubiläum eine Schau Kunstkurs der Röpziger Straße stellt bei der Kunststiftung aus »Ich will nicht nach Berlin« – steht es auf einem der Plakate, so wird auch die neue Aktion der »Röpziger Straße« heißen, in der sich Tagesstätte und Wohnheim für Menschen mit seelischen Behinderungen der Paul-Riebeck-Stiftung seit fünfzehn Jahren (ab 2004 erweitert durch das Intensiv betreute Wohnen) befinden. Warum auch Berlin, wenn man Halle haben kann, das nach langem Schlummer wiedererblühte und das sich nun in stillem Glanz drehende Glaucha-Viertel zwischen Rannischem Platz und Böllberger Weg?! Warum nicht auch Neustadt, das bestuckte Paulusviertel? Das leuchtende Idyll in der Saaleaue … All das ist Thema zum Jubiläum, zum fünfzehnjährigen der Röpziger Straße 18. »Wir haben es uns immer wieder gefallen lassen, wenn wir zu den Geburtstagen der Einrichtung etwas auf die Beine gestellt haben, das über Kaffee und Kuchen hinausgeht«, so Kai-Lars Geppert, Leiter des Hauses. Die Räume der Tagesstätte sind seit jeher zugleich Ort für Ausstellungen hiesiger Maler, Grafiker und Fotografen; aus dieser Tätigkeit ergab sich auch der Kontakt zu halleschen Künstlern, wurde ein Kunstkurs initiiert, der seit vielen Jahren unter der Obhut von Christine Matzke und anderen Mitstreitern regelmäßig stattfindet. Kunst & Kultur 19 Jedes Jubiläum zeitigt hier ein kreatives Statement, so scheint es – vor zehn Jahren war es der einstündige Film »Röpziger 18« von Gert Kiermeyer, seines Zeichens einer der versiertesten Fotografen und Dokumentationsfilmer des Landes. 2011 erschien, herausgegeben von der Künstlerin und Kursleiterin Christine Matzke ein Buch, prallvoll mit Zeichnungen und Schnurren der Kursteilnehmer: »Das Rosentor unter den Birken«. Der neueste Clou tritt erstmals in die hallesche Kunstlandschaft ein, sucht, wie es sich für Künstler früher oder später gehört, den Kontakt mit der Welt, mit der Öffentlichkeit. Seit 1. Mai zeigen die Teilnehmer des Kunstkurses ihre Arbeiten in den Räumen der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt im Neuwerk. Christine Matzke Begleitet wird das Ganze von einer Plakataktion, die animiert die Teilnehmer des Kunstkurses, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. die Protagonisten an den halleschen Orten beheimatet zeigt. »Es ist gewissermaßen so, dass wir damit den anderen Fotograf Joerg Lipskoch ist für die Plakataktion, die Künstlern der Stadt auf Augenhöhe begegnen, von daher ist auf die Bilder und Objekte der Künstler in der ganzen Stadt der Schritt nach draußen etwas ganz Besonderes und letzt- hinweist, zuständig. Jeder Protagonist agiert am eigenen lich doch folgerichtig.« Papierkünstlerin Annette Funke, die Ort, die Plakate weisen im Vorfeld der Schau auf diese hin. eine SiebdruckwerkIn gewisser Hinstatt betreibt, ist auch sicht wirkt so der sonst vielfältig unterInklusionsansatz in wegs – beim Kinderbeide Richtungen, KunstForum und in ein Konzept, das die der Silberhöhe etwa. Röpziger Straße seit Für die Schau hat sie jeher verfolgt – ein die Funktion der Ku»Sprechen der Seele«, ratorin von Christine Matzke übernommen, mit ihr sowie das seinen Weg zu einem Gegenüber sucht. Josefine Cyranka und Christian Wenzel ein überraschendes Der Kunstkurs, so Christine Matzke, wird natürlich fortgesetzt. Dabei unterstützt sie, so wie dies viele Jahre Almut Konzept entwickelt. So wird es mehrere und zum erheblichen Teil interaktive Lohmann-Zell tat, die Glaskünstlerin Nicole Perović. Was Elemente geben: eine Installation mit einem Polyluxgerät, will man in Berlin, wenn man doch in Halle alles beisamdas die Frage »Wer bin ich?« beantworten hilft und Schat- men hat?! tenrisse der Besucher produziert, eine »Kopf-in-den-Wolken«-, eine Haiku- und Elfchenstation. »Das Reale, Visionäre und Narrative überschneiden sich, öffnen die Seele für die Kunst, die Menschen dahinter«, so beschreibt Annette Funke das Konzept. Bei der Finissage schließlich sollen die Heliumballons, die die Schau bevölkern, mit Sprüchen und Wünschen der Ausstellenden wie der Besucher in den hiesigen Himmel entlassen werden. »Wir haben es uns immer wieder gefallen lassen, wenn wir zu den Geburtstagen der Einrichtung etwas auf die Beine gestellt haben, das über Kaffee und Kuchen hinausgeht« 20 Kunst & Kultur »ALTER:NATIVE 2016« VERBINDET PAUL-RIEBECK-STIFTUNG VERANSTALTET ZUM FÜNFTEN MAL HALLESCHE AKTIONSTAGE Mittlerweile zur Tradition geworden ist die Veranstaltungsreihe der Paul-Riebeck-Stiftung – die Halleschen Aktionstage »Alter:native«. Mit ihren bunten Aktionen werben sie für ein selbstbestimmtes »Älterwerden« in der Öffentlichkeit und bieten den Hallensern einen niedrigschwelligen, abwechslungsreichen Zugang zum Thema. Unter dem Motto »Alter:native 2016 verbindet!« haben sich erneut eine Vielzahl Partner zusammengeschlossen, um die Aktionstage mit Leben Montag, 05.09.2016 Ausstellungseröffnung in den Räumen der Seniorenvertretung Halle. Gezeigt werden Impressionen der Halleschen Aktionstage »Alter:native« von 2012 bis 2015. Dienstag, 06.09.2016 Unter dem Motto »Job mit Zukunft – Thementag zur Pflege und Gesundheit« lädt die Paul-Riebeck-Stiftung gemeinsam mit Partnerunternehmen ein, hinter die Kulissen von medizinischen und Pflegeberufen zu schauen. Vielleicht ist Ihr Traumberuf dabei? zu füllen. Mit im Boot sind unter anderen die Stadt Halle, die Seniorenvertretung Halle e.V., die EVH GmbH oder die Franckeschen Stiftungen. Seien Sie also herzlich eingeladen, an den Mitmach-Projekten und Aktivitäten vom 5. bis 11. September 2016 teilzunehmen. Das Programm der Halleschen Aktionstage »Alter:native 2016« im Überblick (Änderungen vorbehalten!): Mittwoch, 07.09.2016 Donnerstag, 08.09.2016 Im Halplus-Café für aktive Senioren der EVH GmbH gibt es eine Vorstellung der stiftungsinternen Theatergruppe »Die Hofnarren«. Die Bewohner des Förderwohnheims für Menschen mit geistiger Behinderung präsentieren ihr neues Theaterstück »Der Friedhofsbesuch«. Zusätzlich gibt es Informationen zu den Angeboten der Paul-RiebeckStiftung im Bereich Altenpflege und Behindertenhilfe. Unter dem Motto »Musizieren der Generationen« veranstaltet die Paul-Riebeck-Stiftung ein Konzert im Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen. Lassen Sie sich überraschen! Sonntag, 11.09.2016 Zum Tag des offenen Denkmals gibt es in diesem Jahr nicht nur Führungen in den Häusern der Paul-Riebeck-Stiftung. Anlässlich des 120-jährigen Jubiläums des Riebeckstifts lädt das Altenpflegeheim zu einem Familienpicknick im Stil der Jahrhundertwende in den Riebeckpark ein. Stilechte Gewänder sind gern gesehen! Kunst Eine glückliche Fügung & Kultur Werke von Iris Bodenburg im Akazienhof Es gibt Geschichten, die sind atemberaubend. So geschehen mit einem bedeutenden Teil des Werks von Iris Bodenburg, es ist als Dauerausstellung auf allen Fluren, in allen Wohnbereichen des Altenpflegeheims im Akazienhof zu sehen. Die einstige Meisterschülerin Tübkes zeigt einen Querschnitt durch ihr Werk. Die Stücke können auch käuflich erworben werden: »Ein verkauftes Stück wird durch ein neues ersetzt«, erklärt Iris Bodenburg. Eröffnung der Schau war am 29. Januar, die Laudatio hielt Tobias Henning, der davon berichtet, wie aus einer Begegnung Freundschaft, Bewunderung wurde, Inspiration. Die Arbeit von Iris Bodenburg ist der Anlass für dieses Faszinosum. Otto Möhwald bringt es salomonisch auf den Punkt: Man spürt, »dass hier noch lustvoll gezeichnet wird.« Eigentlich befand sich die Künstlerin in Verlegenheit: Durch einen notwendigen Atelierwechsel bekam sie Probleme. Durch die Einladung der Stiftung aber ergab sich die glückliche Fügung, die Arbeiten hier zu zeigen. »Eine schicksalhafte Wendung«, so die Künstlerin, »ist so zu einer positiven Sache geworden.« Zu sehen sind Exponate aus allen Werkbereichen: Landschaften, Stiere, mythische Fabelwesen, sinnliche Frauengestalten, die ein Signet ihrer Arbeit sind. Das Gros der Exponate ist auf ungeleimtem Bütten aus Fernost zu sehen, das durch seinen Charakter eine ganzheitliche Technik des Aquarells hervorbrachte: Material und Idee verbinden sich. »So male ich manchmal mit der Kohle und zeichne mit dem Pinsel«, die so fordernde wie aufregende Verfahrensweise bringt einzigartige Werke hervor. »Mein Einsatz mit einfachsten Mitteln, wie Wasser und Farbe auf Pflanzenfasern, erzeugt ein sichtbares Fließen, das, gelei- Termine tet durch das Geflecht der Pflanzenfasern, einen Hauch von Bewegung und Atmung vermitteln kann. Der Zeitgeist in den Dingen ist mir nicht wichtig, sondern deren Allgemeingültigkeit und Lebendigkeit, mein Schöpfungsprozess einer vitalen Form im zweidimensionalen Raum.« & Veranstaltungen Altenpflegeheim Riebeckpark Kantstraße 1 Hausgemeinschaften für Menschen mit Demenz Beesener Straße 15 Altenpflegeheim Haus der Generationen Franckeplatz 1, Haus 20 Sommerfest 16. Juli 2016 15.00 Uhr Sommerfest 20. August 2016 15.30 Uhr Wohnheim und Tagesstätte für Menschen mit seelischen Behinderungen Röpziger Straße 18 Förderwohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung Beesener Straße 15 Altenpflegeheim Akazienhof Beesener Straße 15 Hoffest 4. Juni 2016 15.00 Uhr Sommerfest 9. Juli 2016 15.00 Uhr Sommerfest 6. August 2016 14.00 Uhr Sommerfest 25. Juni 2016 14.30 Uhr 21 Zeit zum Rätseln – Gewinne winken Cowboyfest, Reiterschau Lebkuchenunterlage Stück für zwei Instrumente spitzer Pflanzenteil ausgeruht Hoheitsgebiet Strom in Italien Vorn. des Sängers Springsteen südamerik. Aufgussgetränk unge- getraibraucht schlossen nieren Freizeit bekleidung ein mexik. Gericht Speisefisch Felsstück 14 eine Weltreligion kleiner Dolch Nahrung zerkleinern Hackwerkzeug Niederschlag kurz für: in dem konferieren 9 2 3 4 5 6 7 sehr betagt 8 Liebe Leserinnen und Leser, Taufzeuge 17 Trinkgefäß 1 16 geschickte Täuschung 7 Geldeinziehung ® 3 9 6 karib. Inselgruppe 5 Name Gottes im Islam 10 1 2 Kapitalanleger 15 Herrenhaus der Ritterburg 20 Nagetier ugs.: eingeschaltet Schmetterlingsart Anfang, Start Fruchtsaftgallert 12 Mann in Doppelehe in der Nähe von namhaft, berühmt 8 Ausbuchtung, Wölbung Gewichtseinheit (ugs. Kurzwort) nicht günstig 4 drohendes Unheil 21 18 13 schüchtern Teil der Gitarre 19 Vogelbrutplatz 22 11 Arbeitsentgelt Kfz-Z. Griechenland altes Holzraummaß s1612-21 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 auf geht´s, greifen Sie zum Stift! Bei der Lösung unseres Rätsels wünschen wir Ihnen wie immer viel Freude. Finden Sie auch diesmal das richtige Lösungswort und senden Sie dieses an Frau Primpke, Büro des Vorstandes, Beesener Straße 15. Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir drei Gutscheine im Wert von je zehn Euro. Die Gewinner der letzten Ausgabe von »Zeit zum Lesen« sind: Dr. Monika Plötz, APH Akazienhof, WB 2 Carola Kuhnt, FWH, PW 1 OG Edith Deutsch, Hans-Jürgen Müller, Walli Maul, HG Demenz Lösung: »Im Alter mobil sein« Kontakt Impressum Angebote Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale Kantstraße 1 06110 Halle (Saale) Postfach 20 10 15, 06110 Halle Herausgeber Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale Altenhilfe • Altenpflegeheime im Akazienhof und im Riebeckpark • Hausgemeinschaften für Menschen mit Demenz • Altenpflegeheim im Haus der Generationen in den Franckeschen Stiftungen zu Halle • Altengerechte Wohnungen • Ambulanter Pflegedienst •Tagespflege • Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz •Kurzzeitpflege •Begegnungsstätte • »Der Grüne Weg« – Beratungsangebot für Menschen mit Demenz Zentrale: (03 45) 15 10-0 Fax: (03 45) 15 10-155 www.paul-riebeck-stiftung.de Keine Veröffentlichung im Sinne des Presserechtes! Redaktionsleitung HOSS PR GmbH Tel.: (0345) 131 42 65-0 E-Mail: [email protected] Redaktion Inga Gralow, Mareike Schütz, Katharina Menzel, André Schinkel, Falk Wenzel Gestaltung Agentur Kappa GmbH Bilder Falk Wenzel, Archiv Paul-Riebeck-Stiftung, Joerg Lipskoch Druck Druckerei H. Berthold Halle Behindertenhilfe • Wohnheim, Intensiv Betreutes Wohnen und Tagesstätte für Menschen mit seelischen Behinderungen • Förderwohnheim, Tagesförderstätte, Intensiv Betreutes Wohnen und Außenwohngruppe für Menschen mit geistiger Behinderung
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