Wirtschaftsnachrichten West Ausgabe 04/2016

U n a b h ä n g i g e s W i r t s c h a f t s m a g a z i n f ü r S a l z b u r g , T i r o l u n d Vo r a r l b e r g – 4 /2 0 1 6
P.b.b. | 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H.
Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz | Foto: iStock.com/Zelfit
Retouren an Postfach 100, 1350 Wien
Salzburger Hochschulen ...
... intensivieren Zusammenarbeit untereinander
Grüne Mobilität
Vorarlbergs Regionen sind
Vorreiter
Breitbandoffensive
Land Tirol unterstützt
großflächigen Ausbau
Ausgeträumt
Raumordnung und Finanzierung machen
Einfamilienhaus zum Wunschtraum
Draghi will europäische
Wirtschaft ankurbeln
und schafft doch nur
neue Staatsanleihen
DAS VERBINDET UNS.
Erreichbar
für alles, was Sie
noch erreichen
wollen.
€ 6,98
SCHON AB
Mobiles Festnetz von T-Mobile Business.
IM MONAT
Damit Sie unterwegs arbeiten können, wie Sie wollen, vereint All In Communication Mobile, was immer schon zusammen gehört:
Mobilfunk und Festnetz Ihrer Mitarbeiter – unter einer Rufnummer, einem flexiblen Tarif, einer Rechnung und einem Ansprechpartner.
Sparen Sie jetzt € 89,80 Herstellungskosten. Vereinbaren Sie Ihr persönliches Beratungsgespräch unter 0676 20 33 203 oder auf
business.t-mobile.at/mobilesfestnetz
Flexibilität. Das verbindet uns.
Für die Verwendung einer geographischen Rufnummer ist die Installation eines fixen Netzabschlusspunktes notwendig. Zusätzlich ist ein VPN-Sprachtarif von T-Mobile ab drei Teilnehmern Voraussetzung. Basisdienst Mobiles Festnetz € 4,98 unabhängig von der Teilnehmeranzahl (Mindestvertragsdauer 24 Monate); fixe monatliche Entgelte pro Teilnehmer gemäß gewähltem Leistungspaket. Es gelten
die Verbindungsentgelte und Leistungsbeschreibungen gemäß Ihrem persönlichen Angebot. Vorbehaltlich Änderungen, Satz-und Druckfehler. Stand April 2016. Alle Preise in Euro, exkl. USt.
Editorial
R
aumordnung ist eine ebenso herausfordernde wie
einflussreiche Materie. Herausfordernd, weil der
Boden knapp ist und Bauland gehortet wird. Einflussreich, weil raumordnungspolitische Entscheidungen wesentlichen Einfluss auf wirtschafts- und verkehrspolitische sowie gesellschaftspolitische Materien
Gemeinden
im Zwiespalt
zum anderen weil wirtschaftliche Interessen häufig
über die einer vernunftbezogenen Raumplanung gestellt wurden. Bis in die 1970er-Jahre hinein wurde das
raumordnungspolitische Denken zum Nutzen aller von
individuellen Interessen konterkariert. Das war in Tirol
und Vorarlberg nicht sehr viel anders als in Salzburg.
Es ist zugegebenermaßen eine schwierige Sache, Kompetenzen zu verlagern, noch dazu in dem emotional
hoch aufgeladenen Bereich der Verteilung und Gestaltung von Grund und Boden. Aber ein Blick über die
Landesgrenzen nach Bayern festigt die Überzeugung,
dass die gesamte Raumplanung im Sinne von Umwelt
und Gemeinwohl besser auf Landesebene angesiedelt
wäre. Wobei es in Bayern die Regionen sind, die die
Vorschläge im Einzelnen unterbreiten. Bei der Kleinteiligkeit unserer geopolitischen Ordnung könnten das
durchaus die Bezirkshauptmannschaften übernehmen.
Dadurch würde einer gewissen Klientelpolitik auf Gemeindeebene ein Riegel vorgeschoben werden, wie
Bürgermeister andererseits aus der Schusslinie divergierender Interessen gezogen werden würden.
haben. Raumordnung prägt die Entwicklung eines
Landes. Nun liegt aber nur die überörtliche Raumplanung in der Kompetenz des Landes,
während die örtliche Raumplanung
Bei Fragen der Raumordnung endet das Denken
Es muss noch eindem eigenen Wiroft an den Gemeindegrenzen.
mal auf die aktuelkungskreis der Gelen spezifischen
meinden vorbehalSalzburger Verhältten ist. Und dabei
nisse eingegangen
klaffen die Intereswerden. Dies vor allem auch deshalb, weil die Raumsenlagen allzu oft sehr weit auseinander. Ebenso oft
ordnung in der Ressortverantwortung von Frau Rössler
endet bei Fragen der Raumordnung das Denken an den
liegt, und die ist nicht nur grün, sondern auch eine Frau
Gemeindegrenzen. Dies vor allem auch deshalb, weil
und nimmt die Auseinandersetzung mit Bürgermeissich viele Gemeinden in Fragen von Betriebsansiedtern ebenso auf wie mit Bevollmächtigten großer Hanlungen in eine Konkurrenzsituation bringen lassen. Dadelsunternehmen. Und schon im bestehenden Raumbei wäre es wichtig, dass die Gemeinden selbstbewusst
ordnungsgesetz ist festgeschrieben, dass das öffentliund regional auftreten, um qualitätsvolles Bauen siche Interesse schwerer zu gewichten ist als Einzelincherzustellen.
teressen. Wie in vielen anderen Bereichen, so heißt es
auch in der Raumordnung alte Bilder zu verwerfen,
Das Salzburger Raumordnungsgesetz wird derzeit noum neue entstehen zu lassen,
velliert, und wie aus dem zuständigen Ressort von Frau
Landeshauptmann-Stellvertreterin Rössler zu vernehmeint Ihr
men ist, kann noch vor der Sommerpause mit der Vorlage eines ersten Entwurfes gerechnet werden. Im Übrigen war Salzburg das erste Bundesland, das ein
Raumordnungsgesetz erlassen hat, und zwar schon
Josef Lipp
1954. Einem Wildwuchs bei der unzureichend koorVerlagsleiter & Co-Herausgeber
dinierten Besiedelung in mehreren Gemeinden konnte
trotzdem nicht Einhalt geboten werden. Zum einen
weil die örtliche Raumplanung Gemeindesache ist, und
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
3
Inhalt
8
Coverstory: Raum ist ein knappes Gut
Eine komplexe Materie, bei der es um sehr viel geht. Der
Boden wird knapp und das Zurückhalten von gewidmetem
Bauland treibt die Preise in die Höhe. Das lässt für viele
junge Familien den Traum vom Einfamilienhaus mit großem
Garten platzen. Treffen diese Bilder überhaupt noch unsere
Gegenwart? Wir dürfen und wir müssen umdenken.
12
18
ö26 All-in – die „Draghi’sche“
Der Minister, der noch mehr Bahn will
Geldschwemme
In den kommenden fünf Jahren werden in Österreich weiter
kräftig Bahnstrecken, Straßen und Breitbandinfrastruktur gebaut. Gerald Klug als neuer Verkehrsminister setzt den Kurs
seines Vorgängers fort.
Aktuell wurde der Leitzins der EZB auf das historische Tief
von 0,0 Prozent gesenkt. Monatlich werden 80 Milliarden
Euro Staatsanleihen gekauft und Geld in die EU gepumpt –
doch mit welchem Effekt?
Österreich im Spitzenfeld
ö30 Bundespräsidentschaftswahl 2016
Dass Steuern und Abgaben in Österreich einen neuen Höchststand erreicht haben, zeigt sich deutlich in der alljährlich errechneten Abgabenquote. Sie ist eine wirtschaftliche Kennzahl, die aus EU- und OECD-Daten errechnet wird und die
in einem Land zu zahlende Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in Prozent des BIP darstellt.
ö2 „Gesundheit ist auch eine Frage der
Eigenverantwortung jedes Einzelnen“
Die Vorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Ulrike Rabmer-Koller, will im Gesundheitssystem
mehr Transparenz, mehr Qualitätswettbewerb und Innovationen sehen. Im Interview mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff spricht sie über Gesundheitsvorsorge, die Sicherstellung aller Behandlungen am „Best Point of Service“,
Abbau von teuren Doppeluntersuchungen, Steigerung von
Innovationen sowie den Einsatz der modernen Informationstechnologien.
ö17 Impressum
4
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Die Flüchtlingskrise als bestimmendes Thema, sechs Kandidaten, die – bis auf einen – allesamt nicht chancenlos sind,
das sind die Zutaten eines spannenden und kontroversen
Wahlkampfs um das höchste Amt der Republik.
52
Messestandorte West
Messeplätze leisten einen erheblichen Beitrag zur regionalen
und gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Hotellerie und
Gastronomie, Handel und Unternehmen vor allem im Bereich Werbung/Repräsentation profitieren am stärksten. Aber
auch der Arbeitsmarkt darf sich freuen: Durch Messeveranstaltungen werden beachtliche Beschäftigungseffekte ausgelöst.
WELLE 1
Tirol
Bisch a Tirolerin,
bisch a Hit.
www.welle1.tirol
Außerfern
Reutte
Ehrwald 98,6
Unterland
104,0 Innsbruck
Jenbach / Zillertal
Wörgl
Kufstein
92,9
104,1
91,4
90,0
Oberland
Ötztal / Inntal
Imst
Innsbruck / Telfs
Landeck
103,9 Pitztal
104,7 Pitztal / Wenns
104,3
107,1
Tunnel Frequenzen
99,8 Roppener Tunnel
104,7
102,2 Milser Tunnel
107,1
Landecker Tunnel
107,1
–
Weiter so
Entbehrlich
Regulierungswut
Das Land Salzburg freut sich über sinkende Arbeitslosigkeit! Im
März verzeichnete man die niedrigste Arbeitslosenquote bundesweit. Somit gab es um 6,7 Prozent weniger Arbeitslose als
ein Jahr zuvor, 14.053 Personen waren als arbeitslos vorgemerkt.
Die Arbeitslosenquote beträgt nun mit
einem Minus von 0,4 Prozentpunkten
5,3 Prozent. Der Vergleichswert liegt
österreichweit bei 9,4 Prozent. Die
stärksten Rückgänge betrafen Baubranche und Warenherstellung, auch alle übrigen zahlenmäßig bedeutsamen Wirtschaftsklassen sind von den rückläufigen Arbeitslosenzahlen erfasst. Erfreulicherweise betrifft diese Entwicklung
auch erstmals seit langer Zeit die
Gruppe der Personen ab 50 Jahren mit minus 1,3 Prozent. Dennoch möchte das AMS Salzburg noch nicht von einer generellen
Trendwende sprechen.
Ü
Tirol soll bei Forschung und Entwicklung zum führenden Bundesland Österreichs aufsteigen. Aktuell rangiert das Land hinter
Oberösterreich und der Steiermark auf Platz drei. Was Tirol als
Forschungsstandort weiter etablieren könnte, wurde von Experten beim „Zukunftstag Tirol“ in Igls heftig diskutiert: mehr Geld,
mehr Mut zum Risiko,
gut ausgebildete Mitarbeiter, vor allem aber weniger Vorschriften! Das
bemerkte auch Reinhard
Schretter, Präsident der
Industriellenvereinigung
Tirol (IV), und richtete einen eindringlichen Appell an Wien und Brüssel: „Bitte, regulieren wir uns nicht zu
Tode!“ Immer neue Gesetze und Regulierungen sind mitunter
entscheidende Hindernisse, um heimische Unternehmer in ihren
Forschungsvorhaben massiv zu bremsen.
Ü
Foto: iStock.com/NiroDesign
Arbeitslosigkeit ade
Foto: GEO Reisen / www.georeisen.com
Foto: iStock.com/IPGGutenbergUKLtd
+
Rund um die Welt
Norbert Lux (Green Brands), Jutta Mittermair und Michael Fischer
(beide von Gasteiner) (v.l.)
Foto: Gasteiner
Jetzt schon an den Jahreswechsel denken? JA! Denn wer die Silvesternacht einmal anders erleben möchte, der reist am besten nach Sri
Lanka und beginnt das neue Jahr mit einem Silvester-Galadinner in
Kandy. Die Rundreise in Island lädt zu einem imposanten Naturschauspiel aus Feuer und Eis ein, kein Wunder, dass Island das „Must
see“ der Woche ist. Die Costa Luminosa schippert Sie ab September
2016 zum GEO Vorteilspreis rund um die Welt und zeigt die schönsten Städte vom Meer aus.
Ü
Bester Fondsmanager Tirols
Mag. Stefan Walde ist seit neun Jahren Fondsmanager bei der Hypo
Tirol Bank. Mit Leidenschaft – und vor allem mit großem Erfolg!
Beim aktuellen Fondsmanager-Ranking der Fachzeitschrift Forbes
Austria scheint er auf dem zweiten Platz auf. Somit ist er im Österreichvergleich in diesem Ranking der beste Fondsmanager Tirols.
Die Auszeichnung erhielt Walde für den „Golden Roof Europa“, einen der beliebtesten Fonds der Tiroler Landesbank. Der AktienDachfonds investiert in Fonds der
renommiertesten
europäischen
Länder und Regionen. Im vergangenen Jahr erzielte Walde für
„seine“ Kunden eine Rendite von
19,00 Prozent.
Ü
(Bitte bedenken Sie: Vergangene Wertentwicklungen
können keine Garantie für zukünftige Entwicklungen bieten.)
6
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Foto: Hypo Tirol
Gasteiner ausgezeichnet
Das heimische Mineralwasser Gasteiner wurde kürzlich für seine
Maßnahmen im Bereich Klimaschutz, Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung geehrt und erhielt erneut das Green-Brands-Austria-Siegel. Neben dem Fokus auf Verwendung und Verarbeitung von
regionalen Rohstoffen legt das Unternehmen Wert auf eine energieeffiziente Arbeitsweise, Recyclinglösungen sowie die Vermeidung
von Transportwegen und damit CO2-Emissionen.
Ü
Arbeitslosigkeit sinkt
Die Buchungslage zu Ostern und ein früher Start am Bau unterstützten den Tiroler Arbeitsmarkt im März 2016. Bei einem prognostizierten Stand von 326.000 unselbstständig Beschäftigten (ein Plus
von 2.000 Personen im Vorjahresvergleich) und 20.783 vorgemerkten
Arbeitslosen betrug zum Stichtag 31.3.2016 die Arbeitslosenquote
in Tirol sechs Prozent (März 2015: 6,5 Prozent). Im März 2016 kam
es mit -1.764 oder -7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu
einem Rückgang an vorgemerkten arbeitslosen Personen. Gleichzeitig stieg in Österreich die Arbeitslosigkeit um 7.364 Personen oder
+2 Prozent auf insgesamt 367.576 an. „Mit den aktuellen Entwicklungen und jenen der Vormonate können wir erstmals für die nächsten
Monate von einem positiven Trend auf dem Tiroler Arbeitsmarkt ausgehen. Erfreulich dabei ist, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit
von allen Branchen getragen wird, wenngleich der Bau und Tourismus besonders hervorstechen“, fasst AMS-Tirol-Chef Anton Kern
die Situation zusammen. Leider sind Personen ab 50 sowie Langzeitarbeitslose von diesen positiven Entwicklungen nicht betroffen.Ü
Menschen & Märkte
CO2-neutrales Unternehmen
Harald Wanke (l.) übernimmt die Funktion des
Bankensprechers von Hannes Schmid. Foto: WKT
Neuer Obmann
Nach rund einem Jahr an der Spitze der
Sparte Bank und Versicherung übergibt Hannes Schmid die Funktion des Spartenobmanns an seinen Nachfolger Harald Wanke.
Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse
Schwaz AG ist seit über zehn Jahren als
Funktionär in der Branche aktiv, zuletzt auch
als Stellvertreter des scheidenden Hannes
Schmid. Seit 2003 fungiert Wanke auch als
Obmann des Sparkassen-Landesverbandes
Tirol und Vorarlberg.
Ü
Denios sieht sich seit seiner Gründung vor 30 Jahren als Partner der Umwelt. Die Vision:
Weder Boden noch Wasser sollen bei Leckagen von Chemikalien verunreinigt werden! Auf
Basis dieser Vision
entstanden in den
nachfolgenden Jahrzehnten Hunderte
weitere
Umweltschutz-Produkte, die
Denios zum europäischen Markführer für
den betrieblichen
Umweltschutz werden ließen. Mit dem
Beitritt zur KlimaAllianz setzt Denios
den nächsten Schritt
und ist ab sofort ein
CO2-neutrales Unter- Denios GF DI Erich Humenberger mit Minister DI Andrä Rupprechter
nehmen.
Ü
Foto: Denios
Erfolgreiches Private Banking
Die Schoellerbank, eine der größten Privatbanken Österreichs, kann auf ein höchst erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken: Das Ergebnis vor Steuern konnte um 1,6 Millionen
Euro (4,78 Prozent) auf 35,5 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden,
das verwaltete Kundenvermögen stieg von 750 Millionen Euro auf knapp 10,5 Milliarden. Die Kernkapitalquote wurde erneut verbessert und beträgt aktuell 46,36 Prozent.
Auch bei der Kundenzufriedenheit sowie Branchentests wurden Bestnoten erzielt. Ü
CHANCEN nutzen.
IDEEN umsetzen.
VORHABEN finanzieren.
Finanzierungsoffensive
für Unternehmen
JETZT INFORMIEREN
Mehr zu flexiblen Finanzierungsmodellen und
lohnenden Förderungen unter:
www.impulse-tirol.at
Raum ist
Wie Siedlungspolitik
unser Leben formt
Eine komplexe Materie, bei der es um sehr
viel geht. Der Boden wird knapp und das
Zurückhalten von gewidmetem Bauland
treibt die Preise in die Höhe. Das lässt für
viele junge Familien den Traum vom Einfamilienhaus mit großem Garten platzen. Treffen diese Bilder überhaupt noch unsere Gegenwart? Wir dürfen und wir müssen umdenken.
Von Siegfried Hetz
R
aumordnung ist „Knochenarbeit“, wie es Astrid Rössler,
Salzburgs Landeshauptmannn-Stellvertreterin und ressortzuständig, auf den Punkt gebracht hat. Die Interessenlagen
sind vielfältig und die Auswirkungen auf viele Bereiche
unserer Gesellschaft nachhaltig. Auch die Herausforderungen sind unterschiedlich. Ballungsräume haben andere Problemzonen
als entlegene Dörfer, und doch hat das eine mit dem anderen zu tun.
Herausforderungen an die Raumordnung der Zukunft
„Eine enorme Herausforderung für die Politik und die Raumplanung
ist es“, so Vorarlbergs Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, „in Zukunft den steigenden Wohnbedarf ausreichend zu decken und zu diesem Zweck verfügbare Baugrundstücke bereitstellen zu können.“
Weiters gelte es, dass für die Wirtschaft die erforderlichen Betriebs-
8
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
ein knappes Gut
Foto: Böhringer Friedrich
flächen mit guter Standortqualität zur Verfügung stehen: Weil die Vorarlberger Wirtschaft sehr exportorientiert ist und in einem
harten Standortwettbewerb steht, ist eine
gute regionale Zusammenarbeit zur Schaffung interkommunaler Betriebsgebiete an
dafür geeigneten Standorten unabdingbar.
„Öffentliche Interessen
stärker gewichten als
Einzelinteressen.“
Astrid Rössler
Dabei gilt es, entsprechend den Zielen des
Raumplanungsgesetzes, haushälterisch mit
Grund und Boden umzugehen und die Siedlungsränder nach Möglichkeit nicht weiter
auszudehnen. Auch die Landesgrünzone mit
den ausgewiesenen überörtlichen Freiflächen soll in ihrer Gesamtheit weitgehend erhalten bleiben. Nicht viel anders stellt sich
die Situation in Tirol dar. „Die Sicherung unseres Natur- und Kulturraumes ist die wichtigste Zukunftsaufgabe“, stellt Hermann Weratschnig, zweiter Tiroler Landtagsvizepräsident, Umweltreferent der Gemeinde
Schwaz und Unternehmer, unmissverständ-
lich fest. Der Erhalt und die Bewirtschaftung
der landwirtschaftlichen Flächen, die Sicherung von unseren Gewässern, Biotopen, Naturjuwelen und historisch gewachsenen
Strukturen seien Beispiele wichtiger Herausforderungen des Landes. „Mit nur zwölf Prozent besiedelbarer Fläche haben wir eine
große Verantwortung gegenüber unserer
nächsten Generation. Der Flächenverbrauch
ist zu reduzieren durch Siedlungsgrenzen,
bodensparendes und verdichtetes Bauen und
die Revitalisierung von alten Gebäudebeständen und Liegenschaften für eine moderne Gewerbe- und Wohnnutzung“, so Weratschnig weiter.
Astrid Rössler drängt auf mehr Qualitätsbewusstsein bei den Gemeinden, auf das Verabschieden alter Bilder und meint damit,
dass nicht nur das Einfamilienhaus mit Garten die einzig glücksbringende Wohnform
ist, und stellt auch in Zweifel, ob es den Er-
Astrid Rössler, Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreterin: „Gemeinden haben nicht nur das
Recht, sondern die Pflicht, beim Bauen Qualität
zu fordern.“
Foto: Die Grünen Salzburg
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
9
„Die Antwort liegt in der Stärkung der
Ortszentren.“
Astrid Rössler
Hermann Weratschnig, zweiter Vizepräsident des
Tiroler Landtages: „Der Traum vom Häuschen mit
Garten und guter Aussicht ist in den Tälern nicht
mehr umsetzbar und leistbar.“
Karlheinz Rüdisser, Vorarlbergs Landesstatthalter:
„Die Menschen brauchen Raum zum Wohnen,
zum Arbeiten sowie Räume für Erholung und Freizeit.“
Foto: Landesregierung Vorarlberg
Foto: Michael Kranewitter
Foto: Die Grünen Tirol
fordernissen unserer Zeit, die ein hohes Maß
an Flexibilität verlangt, überhaupt noch adäquat ist. „Das Einfamilienhaus mit großem
Garten ist letztendlich nichts anderes als die
Sehnsucht nach Erholung und einem Leben
ohne Beeinträchtigung und frei von Störfaktoren.“ Rössler bringt in diesem Zusammenhang einen sehr interessanten Aspekt in die
Diskussion, der bislang tatsächlich unterbelichtet geblieben ist. Den wissenschaftlichen
Erkenntnissen von Gerlind Weber, emeritierte Professorin der Boku Wien, folgend,
weist sie darauf hin, dass in der Vergangenheit der Fokus einseitig auf die Bedürfnisse
junger Männer ausgerichtet war. Jüngste sozialwissenschaftliche Studien weisen aber
nach, dass Frauen zwischen 20 und 30 flexibler sind als Männer und eher dazu neigen,
den angestammten Ort zu verlassen, wenn
die Voraussetzungen ungünstig sind. Wenn
Frauen einen Ort verlassen, betont Rössler,
nähmen sie zumeist auch die nächste Generation mit.
10
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Coverstory
„Die Sicherung unseres Natur- und Kulturraumes
ist die wichtigste Zukunftsaufgabe.“
Hermann Weratschnig
gut ausgebaute Bildungseinrichtungen, ein gute öffentliche VerkehrsAusgleich der Interessen
anbindung an die Bezirkshauptorte und die Perspektive, einen ArBoden ist schon aus topografischen Gründen knapp, der Zersiedelung
beitsplatz zu finden bzw. einen sicheren zu behalten. Die Unterstütsoll Einhalt geboten werden und Wohnen muss leistbar bleiben. Wie
zung durch Forschungslabs und attraktive ganzjährige Tourismusist hier ein Ausgleich herzustellen? Aufgrund der gestiegenen Boangebote könnten hilfreich sein, dass Jungfamilien bzw. junge Frauen
denpreise bzw. der höheren Baukosten ist für immer mehr Menschen
nicht zunehmend abwandern. Die neue Raumordnungspolitik in Salzder Traum vom Einfamilienhaus mit Garten nur mehr schwer leistbar.
burg favorisiert ebenfalls grundsätzlich einen sparsamen Umgang
Das gilt für alle drei Bundesländer gleichermaßen. Der Dauersiedmit den Ressourcen, was sich in einer kompakten Entwicklung an
lungsraum, d.h. die Gesamtsumme der bebaubaren Flächen beträgt
den Siedlungsschwerpunkten festmachen lässt. Astrid Rössler stellt
in Tirol 11,9, in Vorarlberg 21,8 und in Salzburg 20,3 Prozent. Eine
die Frage, was das Wesen der Zersiedelung bisher
Folge daraus ist, dass die Grundstücke
ausgemacht hat und wie der Entwicklung gegenin der Regel kleiner ausfallen und in Balr
gesteuert werden kann, und die Antwort liegt in
lungsräumen mehr verdichtet wird.
ta
en
m
m
n Ko
der Stärkung der Ortszentren. Das gilt ebenso für
Das heißt insbesondere für Tirol, dass der
keit von
die Nutzung kleinerer Baulandflächen wie für die
Traum vom Häuschen mit Garten und guWenn’s um die Verfügbar
von WohSchaffung und Erhaltung eines gut funktionierenter Aussicht in den Tälern nicht mehr umGrundstücken für den Bau
bäuden geht,
den Miteinanders von Jung und Alt. Die Kardisetzbar und leistbar ist. Hermann Weratnungen oder Betriebsge
und die Vernunft
nalfrage dazu muss lauten: „Worauf ist zu achten,
schnig rechnet vor, dass Tirol drei Mal
türmen sich die Wellen
–
e
ökonomisch
– die politische wie die
dass ein Ort lebendig bleibt, welche Infrastruktur
mehr Ressourcen verbraucht, als im Euselstein am
verliert sich als kleiner Kie
ist nötig und welche Geschäfte braucht es?“
ropaschnitt üblich ist. Eine weitgehend
otio
en sind em
Strand. Grund und Bod
gesunde Wirtschaftslage und eine gut
m
ony
syn
hen
ste
nal hoch besetzt und
funktionierende Tourismuswirtschaft lasZukunftsfähige und nachhaltige
und werden
für Heimat und Eigentum
sen die Nachfrage nach leistbarem MietRaumordnung
n.
ehe
ges
Ego
fürs
gerne als Fundament
wohnbau und neuen Eigentums- und
Dabei geht es nach den Vorarlberger Vorstellunknapem
ein
zu
ist
nd
Gru
r
Bebaubare
Wohnformen steigen. „Die Errichtung von
gen um eine ausgewogene Nutzung des Raumes,
im
ere
ond
bes
pen Gut geworden, ins
äume
gemeinnützigem Geschoßwohnbau fördert
wo die verschiedenen berechtigten Nutzungsangsr
lun
sied
uer
Da
die
Westen, wo
die Tiroler Landesregierung durch das Prosprüche in einen Ausgleich gebracht werden:
ten Landesflänur ein Fünftel der gesam
as
etw
nur
jekt ‚5 Euro Wohnen‘. Günstiger bauen,
„Die Menschen brauchen Raum zum Wohnen
gar
l
Tiro
in
en,
che betrag
s erfordert kluweniger Stellplätze und höhere Baudichte
und zum Arbeiten sowie Räume für Erholung
mehr als ein Zehntel. Da
n Ressourcen,
ermöglichen notwendige Projekte. Die Geund Freizeit“, betont Karlheinz Rüdisser. Ein
gen Umgang mit den rare
r die Einsicht
meinden stehen in der Verantwortung den
messbarer Indikator dafür sei, wenn die ungevor allem bedeutet es abe
twendigkeit des
richtigen Mix an Wohnformen bereitzustelnutzten Bauflächenreserven sinken und die
in die unabdingbare No
ilienhaus mit
Siedlungsränder weitgehend gehalten werden
Umdenkens. Das Einfam
für
Da
t.
gedien
können. Darüber hinaus geht es aber auch um
Garten als Norm hat aus
iche Gründe,
Der Dauersiedlungsraum, d.h.
gibt es viele unterschiedl
die Qualität unseres Lebensraumes vor Ort.
en
reis
tücksp
die Gesamtsumme der bebaubadie von zu hohen Grunds
Auch den Tiroler Grünen ist wichtig, „dass die
r gar nicht vorbis zu mangelhaftem ode
ren Flächen, beträgt im Verhältökosoziale Verantwortung gestärkt wird.
ntli
den öffe
handenem Anschluss an
Ebenso muss Eigenverantwortung Triebfeder
nis zur gesamten Landesfläche:
die
n
kan
So
.
hen
chen Nahverkehr reic
sein, und Solidarität ist notwendig, um die Verin Tirol 11,9 Prozent,
kaum beIdylle am Land zu einer
bei
antwortungen gemeinsam tragen zu können.“
Da
.
den
wer
e
fall
in Vorarlberg 21,8 Prozent,
herrschbaren Kosten
ilien,
Dass öffentliche Interessen stärker zu gewichFam
ge
jun
h
auc
us
cha
in Salzburg 20,3 Prozent.
gibt es dur
us
nha
ten sind als Einzelinteressen, steht zwar schon
ilie
fam
Ein
die nicht primär ans
rnativen
Alte
ls
im noch geltenden Salzburger Raumordnge
ma
sich
r
abe
denken,
nden. Die Flexinungsgesetz, soll aber zukünftig intensiver
dann doch damit anfreu
ährt
gew
rkt
ma
eits
berücksichtigt werden. Deshalb sei genau zu
len und dementsprechende Grundstücke aufArb
dem
bilität auf
befristet. Alterhinterfragen, wo die nächsten Flächen gewidzubereiten“, so der Parlamentarier und UmHeimat meist nur noch
t, angeboten
met werden und wie günstiger Wohnraum für
weltreferent. Die Gratwanderung zwischen
nativen müssen gedach
d es ist keinesjunge Menschen geschaffen werden kann,
raumordnerischer Verträglichkeit, Architektur,
und realisiert werden. Un
Freiheit der
denn nur das ist Garantie dafür, dass sie im
gewohntem Wohlfühlen, Ortsbild und der Sowegs so, dass damit die
beschnitten
Bürgerinnen und Bürger
ziodemografie, so sein Befund, sei eine HerOrt bleiben, was wiederum die Ansiedlung
e
üht
als bem
werden würde. Die oftm
kulesaufgabe, umgeben von den täglichen
von Betrieben ermöglicht. Bauland, macht
tischen ist auch
normative Kraft des Fak
Marktbedingungen.
Rössler deutlich, ist in ausreichendem Umn
ige
bisher
hier am Werk. Wenn die
Um einer Absiedelung aus den entlegenen Täfang gewidmet. In Stadt und Land Salzburg
tun
,
ren
füh
l
Zie
Wege nicht mehr ans
lern, insbesondere in den Bezirken Landeck und
sind es insgesamt 900 Hektar.
Ü
ebeg
zu
gilt es
sich neue Pfade auf. Die
Lienz, entgegenzuwirken, bedarf es einer guten
SH
en.
tütz
ers
hen, das heißt zu unt
Infrastruktur. Darunter versteht Werantschnig:
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
11
Der Minister,
der noch
mehr Bahn will
In den kommenden fünf Jahren werden in Österreich weiter kräftig Bahnstrecken, Straßen
und Breitbandinfrastruktur gebaut. Gerald Klug als neuer Verkehrsminister setzt den Kurs
seines Vorgängers fort.
K
napp drei Jahre, von 2013 bis zum
Jänner 2016, war er für Österreichs
Sicherheit als Verteidigungsminister verantwortlich. Seit Jänner dieses Jahres ist der 48-jährige Steirer
Gerald Klug Österreichs Bundesminister für
Verkehr, Innovation und Technologie und somit Herr über ein Mammut-Ministerium in
der österreichischen Bürokratie. Er folgte
dem bisherigen Verkehrsminister Alois Stöger nach, der in das Sozialressort wechselte
und jetzt als Sozialminister zuständig ist. Das
Revirement in der Regierung wurde im Jänner dieses Jahres notwendig, weil der bisherige Sozialminister Rudolf Hundstorfer das
höchste Amt im Staat anstrebt und als Kandidat bei der kommenden Bundespräsidentenwahl im April dieses Jahres antritt.
12
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Neue Herausforderungen
Klug, der noch vor zwei Jahren als Sunnyboy
in der Regierungsmannschaft mit hoher öffentlicher Beliebtheit punktete, tritt offensichtlich in die Fußstapfen seines Vorgängers
und bekennt sich zum Weiterbau der großen
Infrastrukturprojekte, die viele Milliarden
Euro kosten und zu denen auch die EU kräftig Geld zuschießt. Rund 25 Milliarden Euro
will Klug in den kommenden Jahren in den
Bahn- und Straßenausbau sowie in das Breitbandnetz investiert sehen. Für den Minister,
der in der steirischen Metropole Graz geboren wurde und auf eine klassische Karriere
in der österreichischen Sozialdemokratie
(SPÖ) zurückblickt, ist eine gute Infrastruktur im Land strategisch notwendig für die
Absicherung des Logistik- und Wirtschafts-
standortes Österreich. Klassische Karriere
deshalb, weil er seine Berufslaufbahn als
Lehrling begann und den Beruf eines Drehers erlernte. Später arbeitete er als Facharbeiter bei Siemens in Graz und schon sehr
früh im Jahr 1984 trat er in die Gewerkschaftsbewegung ein. Auf dem zweiten Bildungsweg studierte er an der Grazer Universität Rechtswissenschaften und führt den
akademischen Titel eines Magister iur.
Großprojekte
Im Verkehrsbereich setzt Klug auf die milliardenschweren Bahnprojekte Brenner-,
Semmering- und Koralmtunnel. Allein der
Brennerbasistunnel schlägt mit Kosten von
acht Milliarden Euro zu Buche. Kalkulatorisch, versteht sich. Bis zur geplanten Fer-
Infrastruktur
„Österreichs Bahnsystem nimmt
mit einem Anteil von 33 Prozent
am Modal-Split in Europa einen
Spitzenplatz ein.“
Foto: ÖBB
tigstellung bis zum Jahr 2026 könnten es
„mutmaßlich“ zehn Milliarden Euro werden,
weil für unvorhersehbare Risiken ein finanzielles Sicherheitspolster notwendig ist.
„Wir brauchen die Tunnel, um den Westen
und den Süden zu entlasten. Wir bringen den
Transitverkehr von der Straße auf die
Schiene.“ Dadurch würde Österreichs Position im hochrangigen Verkehrsnetz in Mitteleuropa gestärkt. Als Minister, der auch für
Innovation und Technologie zuständig ist,
will er rund 500 Millionen Euro jährlich aufwenden, damit in diesen Schlüsselbereichen
etwas weitergeht und Österreich mit seinen
acht Millionen Einwohnern nicht den internationalen Anschluss verliert. Österreichs
Wirtschaft verdient derzeit sechs von zehn
Euro im weltweiten Export. Dafür braucht
es gute Verkehrswege, betont Klug und erntet dafür Vorschuss-Beifall von Frächtern,
Spediteuren und der verladenden Wirtschaft.
Politisch ist der Beifall für Klug zuletzt ausgeblieben, nachdem er sich gegen Ende seiner Verteidungsministerschaft mit Innenministerin Johann Mikl-Leitner anlegte, was
sehr an seinem Image kratzte und selbst in
seiner eigenen Partei SPÖ Gerüchte über seinen Rauswurf aus der Politik nährte. Doch
Klug gilt gegenüber Bundeskanzler Werner
Faymann als sehr loyal und dieses stramme
Zum-Kanzler-Stehen bescherte ihm letztlich
den Ressortwechsel in das Verkehrsministerium.
Investitionen in die Bahn
Klug tritt modisch und dynamisch mit Kurzhaarschnitt auf und ist bereits mit ÖBB-Holding-Chef Christian Kern zu einem ersten
Arbeitsgespräch zusammengekommen. Dabei erklärte er, „dass jeder Euro, der in die
Schiene, in den Güter- oder Nahverkehr investiert wird, die Bahn attraktiver macht und
die Wettbewerbsfähigkeit Österreich erhöht“. Seiner erster Befund als neuer Eigentümervertreter der Österreichischen Bundesbahnen ÖBB: Die Staatsbahn habe in den
vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Diesen erfolgreichen Weg „wollen
wir verkehrspolitisch und betriebswirtschaftlich weiterführen“. In den nächsten sechs
Jahren fließen allein in das System Bahn in
Österreich 15 Milliarden Euro für Investitionen. Einig sind sich Kern und Klug darin,
den Modal-Split der Bahn am Gesamtgüterverkehr in diesem Jahr von derzeit rund 33
Gerald Klug und Christian Kern sind sich einig: „Jeder Euro, der in die Schiene, in den Güter- oder Nahverkehr investiert wird, macht die Bahn attraktiver und erhöht deren Wettbewerbsfähigkeit.“
Foto: bmvit/Zinner
Prozent auf 40 Prozent zu bringen. Damit
wäre Österreich im EU-Europa absoluter
Spitzenreiter, weil laut EU-Statistikamt der
Bahnanteil im EU-Durchschnitt bei bescheidenen 17 Prozent liegt. Klug: „Wir werden
einen Schritt weitergehen und in diesem Jahr
werden bei den ÖBB neue Lokomotiven für
den Güterverkehr angeschafft.“
Klug will auch mehr Güter auf Binnenschiffe
verlagert wissen und befürwortet das kürzlich vom Verkehrsministerium in Wien präsentierte Aktionsprogramm Donau, das en
detail 23 Maßnahmen enthält, die auf dem
österreichischen Donauabschnitt realisiert
werden müssen, damit per Saldo mehr Güter
auf den Strom kommen. Die Maßnahmen
reichen von einem effizienteren Wasserstraßenmanagement über Fördermaßnahmen für
die Binnenschiffer bis zu infrastrukturseitigen Ausbauten entlang der Donau einschließlich der Häfen.
Breitband im ganzen Land
Klug ist auch Herr über die Breitbandinfrastruktur in Österreich. Die Bundesregierung
hat mit der Digital Roadmap eine Strategie
ausgearbeitet, um für den digitalen Wandel
gerüstet zu sein. Mit der Breitbandmilliarde
stellt das Verkehrsministerium die Mittel für
die dafür benötigte Infrastruktur zur Verfügung. „Für den Wirtschaftsstandort Österreich ist die digitale Infrastruktur von entscheidender Bedeutung. Wir investieren eine
Milliarde Euro in den Ausbau. Bis 2020 werden wir schnelles Breitbandinternet mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde flächendeckend in ganz Österreich bereitstellen",
verspricht Klug mit Blick in die Zukunft. Um
das sicherzustellen, werden das Breitbandbüro im Infrastrukturministerium personell
aufgestockt und die Fördervergaben an die
Gemeinden vereinfacht. Vor allem der flächendeckende Zugang im ganzen Bundesgebiet sei entscheidend, so Klug, der Nutzen
für die heimische Wirtschaft und die Bevölkerung sieht. Schnelles Internet will Klug
auch in ländlichen Regionen zur Verfügung
stellen. Damit ermögliche man der Bevölkerung im ganzen Land, an der Informationsgesellschaft teilzuhaben, und den Unternehmen konkurrenzfähig zu bleiben. Durch die
Breitbandmilliarde des Verkehrsministeriums würden private Investitionen in gleicher
Höhe ausgelöst und dadurch insgesamt
85.000 zusätzliche Arbeitsplätze in Österreich geschaffen, verlautet aus dem Ministerium.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
13
Giga-Projekt
Brennerbasistunnel
kommt voran
Der Brennerbasistunnel ist das am höchsten von der EU
geförderte Infrastrukturprojekt Europas.
Foto: BBT SE
n Information
en
Technische Eckdaten Br
Wenn alles glattgeht, ist die neue
Bahn-Magistrale durch Tirol im Jahr
2026 betriebsbereit. Güterzüge mit
160 km/h können durchbrausen. Ein
Drittel des derzeitigen Straßengüterverkehrs durch Tirol soll auf die Bahn
verlagert werden.
B
eim weltweit größten Eisenbahnbauprojekt springen immer mehr
Lichter auf Grün. Die unterirdisch
verlaufende neue Brennerbahn
samt umstrittenem Basistunnel
durch Tirol kommt voran. Insgesamt 900
Millionen Euro wurden bis dato in das Projekt investiert. Auf dem Markt befinden sich
derzeit Ausschreibungen im Wert von 1,4
Millionen Euro für 14 Kilometer Erkundungsstollen sowie für die Errichtung der
Haupttunnelröhren zwischen Mauls und
Staatsgrenze und der Bau der Nothaltestelle
Trens, erklärt Simon Lochmann, Sprecher
der Brenner Basistunnelgesellschaft BTT
SE. Derzeit wird an drei Stellen gearbeitet,
14
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
le
ner-Eisenbahnmagistra
München–Verona
Länge Neue Brennerbahn
nsfeste
sbruck bis Portal Franze
Inn
tal
Por
l
nne
Länge Basistu
anzensfeste
–Fr
ge Umfahrung Innsbruck
Unterirdische Gesamtlän
Längsneigung
Mindestradius
t für Güterverkehr
Betriebsgeschwindigkei
beim Brennerpass
Maximale Überlagerung
men
olu
iev
pon
De
Vorgesehenes
hub
Aus
vom
il
nte
iea
pon
De
röhren
Querschnitt Haupttunnel
g
gun
sor
ver
rom
nst
Bah
Zugsicherungssystem
Bauphase
Basis 2015
Baukosten in Euro auf
425 km
55 km
62,7 km
4 ‰ bis 6,7 ‰
1270m
100 - 120 km/h
577 m
3
17,8 Mio. m
ca. 80 %
ca. 42 m2
25 kV 50 Hz
ETCS Level 2
2010 - 2026
8,5 Mrd. Euro
Warum eine neue Brennerbahn?
Der Brennerpass ist ein begehrter Verkehrsweg. Dieser Pass über die Alpen stellt
die wichtigste Nord-Süd-Verbindung innerhalb der Europäischen Union dar. Jedes Jahr überqueren mehr als zwei Millionen Lkw und insgesamt beinahe zwölf
Millionen Pkw den Brenner. Zudem werden jährlich nahezu 50 Millionen Tonnen
Güter über diese Route transportiert. Die Möglichkeit zur Verlagerung des Güterschwerverkehrs von der Straße auf die Schiene bedingt zwangsläufig eine effiziente Bahninfrastruktur. 70 Prozent des Güterverkehrs durch Tirol rollen derzeit
auf der Straße, 30 Prozent auf der Schiene. Dank neuer Brennerbahn sollen nach
2026 zwei Drittel des Güterverkehrs auf die Schiene kommen und nur noch ein
Drittel auf der Straße zu sehen sein. Mit 160 km/h können Güterzüge durch den
Tunnel fahren, die Passage dauert 35 Minuten und die Güterzüge können bis 750
Meter lang sein.
Infrastruktur
Konrad Bergmeister: „Großprojekte machen oft Angst, deshalb ist es für die BBT SE sehr wichtig, mit
den lokalen Körperschaften und der breiten Öffentlichkeit zu kommunizieren und die Projektfortschritte
zu erklären.“
Foto: BBT SE
drei Baulose sind aktiv, wie das in der Fachsprache heißt.
Das Brennerprojekt ist voller Herausforderungen. Die Zusammenarbeit bei dem grenzübergreifenden Projekt ist teilweise sehr
komplex, da man sich an Normen und Vorschriften zweier Nationalstaaten halten und
immer wieder Kompromisse finden muss.
Die unterschiedliche Rechtslage, aber
manchmal auch das sprachliche Verständnis
in der jeweiligen Fachsprache können zu unterschiedlichen Interpretationen führen, die
man in den Unternehmen zusammenführen
und umsetzen muss. Ein weiterer wichtiger
Punkt ist der Diskurs mit der Bevölkerung.
„Großprojekte machen oft Angst, deshalb ist
es für die BBT SE sehr wichtig, mit den lokalen Körperschaften und der breiten Öffent-
Das Projekt
Beim Brennerbasistunnel handelt es sich um einen flach verlaufenden reinen Eisenbahntunnel. Dieser Tunnel besteht aus zwei Röhren, die alle 333 Meter miteinander verbunden sind. In jeder Röhre befindet sich ein Bahngleis, auf dem
primär Güterzüge in nur einer Richtung, also in einem Einbahnverkehr, fahren.
Der Tunnel weist eine Länge von 55 Kilometer auf und wird, wie erwähnt, südlich
von Innsbruck mit der bereits bestehenden, ebenfalls unterirdisch verlaufenden
Bahnumfahrung von Innsbruck verbunden. Die Umfahrung und der Brenner Basistunnel zusammen ergeben die weltweit längste unterirdische Eisenbahnstrecke
mit einer Gesamtlänge von 62,7 Kilometer. Sowohl vor dem Bahnhof von Innsbruck als auch vor dem Bahnhof von Franzensfeste kommen beide Tunnelröhren
aus dem Berg heraus, sodass die Züge in die Bahnhöfe einfahren können. Unterhalb des Brennerpasses, welcher mit 1.371 Metern der niedrigste Alpenübergang ist, verläuft der Tunnel auf einer Höhe von etwa 794 Metern. Die Längsneigung der Umfahrung von Innsbruck und des Basistunnels beträgt etwa 6,7
Promille. Bis dato wurden 38 Kilometer Tunnel gegraben, 20 Kilometer in Italien,
18 Kilometer in Österreich. Ende vergangenen Jahres wurde das größte Baulos
bei diesem größten österreichischen Bahninfrastrukturprojekt, nämlich jenes
zwischen Tulfes und Pfons, begonnen. Der Brennerbahn samt Basistunnel ist ein
zentraler Abschnitt der neuen Bahn-Hochleistungsachse von Berlin nach Palermo
und dient primär dem Gütertransport. Der Tunnel steht ab 2026 im Eigentum
der BBT und wird von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betrieben.
lichkeit zu kommunizieren und die Projektfortschritte zu erklären“, weiß BBT-Vorstandsdirektor Konrad Bergmeister aus Erfahrung. Aus diesem Grund finden zahlreiche Infoveranstaltungen entlang des Projektgebietes statt und werden Tage des offenen
Tunnels veranstaltet, um die Öffentlichkeit
auf dem Laufenden zu halten.
Der Ausbau der neuen Brennerbahn wird auf
gegenwärtiger Kostenbasis 8,5 Milliarden
Euro kosten. Finanziert wird das Projekt jeweils zur Hälfte von Österreich und Italien.
Lochmann: „Im Rahmen der Connecting
Europe Facility (CEF) trägt die EU eine Kofinanzierung von 40 Prozent für die Hauptbauarbeiten und 50 Prozent für Planungen,
Studien und den Bau des Erkundungsstollens.“ Im Zeitraum 2015 bis 2020 erhält das
Projekt BBT 1,18 Milliarden Euro und ist
damit das am höchsten geförderte Infrastrukturprojekt Europas. Die Kostenrechnung basiert auf einer Risikoanalyse und externenBaukostenprüfungen. Am Ende der Bauzeit
werden die Kosten wohl „mutmaßlich“ auf
zehn Milliarden Euro steigen, weil Risiken
berücksichtigt werden müssen. In diesen
zehn Milliarden Euro sind sieben Prozent Risiko für mögliche schon erkennbare Unwägbarkeiten ebenso eingeplant wie weitere sieben Prozent für unvorhersehbare Risiken.
Die Risikovorsorge bei diesem Projekt gilt
als weltweit einmalig.
Von Finanzierungskosten für diesen Betrag
ist keine Rede, weil diese zumindest teilweise mit Einnahmen abgedeckt werden.
Diese laufenden Einnahmen kommen aus
der Umleitung der Straßenmaut von der
Brennerautobahn, eine Quersubventionierung ist rechtens und vermindert den Zinsendienst für das Baukapital zumindest teilweise. Die hohen Baukosten dürfe man nicht
auf den Prüfstand der Betriebswirtschaftlichkeit stellen; der Bau sei ein volkswirtschaftlich vertretbares Projekt, weil damit europäische Wirtschaftsräume verbunden und eine
Infrastruktur geschaffen werden, von der
Europa profitiert. Dafür werden „uns die
nächsten Generationen danken“, hofft Bergmeister. Kritische Stimmen bemängeln, dass
dieser Tunnel bei Erhaltung und Bewirtschaftung über viele Jahre ein Verlustgeschäft sein wird, und wettern gegen das Projekt, das aber „nicht mehr aufzuhalten ist“,
wie Bergmeister einräumt.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
15
Foto: iStock.com/ismagilov
Wie smart ist die Smart City?
Die sogenannte Smart City gerät zunehmend unter Beschuss. Zuletzt auch bei einer hochkarätig besetzten Konferenz an der University of Oxford.
D
as Konzept der Smart City gilt als
eine Antwort auf die Herausforderungen des postindustriellen
Zeitalters. Insbesondere die digitale Infrastruktur soll dabei helfen, die Städte smarter und nachhaltiger zu
gestalten. Immer häufiger entpuppt sich
dieses Konzept allerdings nicht als Ansatz
zur Lösung eines Problems, sondern lediglich als dessen Bestandteil. Die Hauptursache für die Kritik an den Smart Cities liegt
insbesondere an deren technokratischer
Auslegung – insbesondere in Schwellenlän-
16
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
dern, wie etwa Indien. So zeigte die Forscherin Shahana Chattaraj im Rahmen der
Konferenz „Urban Governance and Its Discontent“ an der University of Oxford auf,
woran sich die Regierung ihres Heimatlandes bei der Entwicklung von Smart Cities
orientiert: Das Vorbild ist dabei der Stadtstaat Singapur. Hier ist es tatsächlich innerhalb relativ kurzer Zeit gelungen, eine Stadt
mit hohem Wohlstand, einer funktionierenden Infrastruktur sowie großer Sicherheit
zu entwickeln. Dieses Modell wird gegenwärtig in vielen Schwellenländern propa-
giert – u.a. auch deshalb, weil es in Singapur kaum Korruption gibt.
Strikte Kontrolle
Shahana Chattaraj präsentierte bei dieser
Konferenz auch zahlreiche utopisch anmutende Sujets, die zeigten, wie sich die Regierung künftig das Leben in den Smart Cities
vorstellt. Darauf sind keine Menschen mehr
zu sehen, sondern hauptsächlich sterile
Plätze und futuristische Fahrzeuge, die sich
zwischen diesen Orten bewegen. Die Realität der bisher in Ansätzen entwickelten Smart
Intelligente Stadt
Cities ist ohnehin eine andere. Es handelt
sich dabei um vereinzelt errichtete Hochhäuser aus Stahl, Beton und Glas, die kaum bewohnt sind und als Ensemble auch sehr wenig mit Urbanität zu tun haben. Der Hauptgrund für das sich abzeichnende Scheitern
der Smart City in Indien besteht ihrer Ansicht nach darin, dass der Großteil der Menschen noch einer ganz anderen Erwerbstätigkeit nachgeht als etwa die Stadtbewohner
in Singapur oder Dubai. Abgesehen davon
lassen sich in einer Demokratie mit 1,2 Milliarden Menschen informelle und sich selbst
organisierende Prozesse viel schwerer regeln
und kontrollieren als in einem poltischen
System wie in Singapur. Das bedeutet, dass
sich in den perfektionistisch geplanten Arealen sehr rasch ein Wildwuchs an kleinen Läden, mobilen Küchen etc. einnistet. Sollte
sich also die Smart City in Ländern wie Indien tatsächlich durchsetzen, dann um den
Preis, dass es sich hier um strikt kontrollierte
Territorien handelt, die beispielsweise auch
den Zuzug und die Mitbestimmung der Menschen reglementieren. Zivilgesellschaftliche
Initiativen werden dann nicht so gefragt sein,
obwohl das Verständnis von Nachhaltigkeit
einer Smart City nicht nur die Ökonomie und
Ökologie, sondern auch das Soziale miteinschließt.
Best Practice?
In Singapur, wo man auf dem Weg von der
Smart City zur Smart Nation ist, geht es bei
der Beteiligung der Bürger hauptsächlich um
die Erhebung und Aktualisierung von Daten.
Ihnen wird also zumindest erlaubt, wilde
Tiere zu melden, vor Verkehrsunfällen zu
warnen und Bewertungen über Restaurants
abzugeben. In einem Versuchsviertel werden
derzeit mehr als 1000 zusätzliche Sensoren
installiert, um den Umfang der verfügbaren
Daten, beispielsweise hinsichtlich der Luftqualität, zu vervielfachen und neue Technologien für die Infrastruktur zu implementieren. So werden die Überwachungskameras
mit Anwendungen verknüpft, die ihnen in
Echtzeit eine Auswertung der aufgezeichneten Bilder ermöglichen: Sind Menschen anwesend? Bewegen sich dort Fahrzeuge?
Liegt Müll herum? Dies geschieht unter den
Gesichtspunkten von Nachhaltigkeit. Vergessen wird bei der Bewertung von Smart
Cities allerdings, dass in vielen Fällen ökologisch bedenkliche Prozesse ohnehin längst
Foto: iStock.com/FrancescoRizzato
Infrastrukturmaßnahmen schaffen nicht nur
etwas rein Dingliches, sondern verändern die
Gesellschaft über Generationen hinweg und
repräsentieren Verteilungsgerechtigkeit.
über die Stadtgrenzen hinweg ausgelagert
wurden.
Generell besteht ein Denkfehler wahrscheinlich auch darin, dass das westliche Modell
der Partizipation als eine Art Maßstab erachtet wird. Tatsächlich ist es global gesehen lediglich ein Minderheitenprogramm für die
nördliche Hemisphäre. Allerdings steht auch
im Mittelpunkt von europäischen „SmartCity-Initiativen“ die Entwicklung und Erprobung von innovativen und effizienten
technologischen Lösungen, z.B. für Energienetze oder für Mobilität. Dementsprechend
liegt der Schwerpunkt der Forschung zu
„Smart Cities“ gegenwärtig auch bei uns
noch im Bereich der Technikwissenschaft.
Zunehmend setzt sich jedoch die Ansicht
durch, dass Städte ihre Smart-City-Agenda
umso eher erfolgreich umsetzen können,
wenn sie in eine breit angelegte Strategie
nachhaltiger Stadtentwicklung integriert ist
und der Fokus nicht allein auf technologische Innovation gerichtet ist, sondern auch
Querbezüge zwischen unterschiedlichen Politikfeldern ebenso wie steuerungsrelevante
Kooperationsprozesse kritisch reflektiert
werden. Gerade angesichts der gegenwärtigen Migrationsströme und Sicherheitsdebatten könnten Ansätze einer partizipatorischen
und offenen Planung dazu verhelfen, dass
sich die Menschen in den Städten wohler
fühlen und sie die Gewissheit haben, dass sie
dort sicher aufgehoben sind. Insofern stellt
sich die Frage, welche Methoden der Stadtplanung angesichts der hohen Komplexität
der Aufgaben sinnvoll wären, um einen improvisatorischen Zugang zu einem Urbanismus menschlicher Maßstäbe zu ermöglichen.
Verantwortung für Konzerne
Darüber hinaus ist auch zu bedenken, dass
natürlich auch das bloße Schaffen einer Infrastruktur bereits ein Akt mit sozialer Dimension ist, insbesondere in weniger entwickelten Regionen der Welt. So dient eine
technische Infrastruktur nicht alleine zur Deckung von Grundbedürfnissen, wie etwa die
Wasserversorgung, sondern ermöglicht
Menschen auch den Zugang zu Bildung,
Mobilität etc. Infrastrukturmaßnahmen
schaffen nicht nur etwas rein Dingliches,
sondern verändern die Gesellschaft über Generationen hinweg und repräsentieren Verteilungsgerechtigkeit.
Daher kommt auch den großen Konzernen
bei der Planung und Entwicklung der künftigen Smart Cities eine große Verantwortung
zu. Für die Bewohner mancher Smart Cities
genügt es vielleicht schon, wenn es einen
Markt gibt, der sie regelmäßig mit frischem
Obst und Gemüse versorgt. Ein großer Konzern hingegen ist naturgemäß eher am Bau
von Kraftwerken, an Smart-Grid-Lösungen
und am Verkauf von Kühlschränken interessiert.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
17
„Österreich hat kein Einnahmen-,
sondern ein Ausgabenproblem.“
Österreich im Spitzenfeld
Abgabenquote erreicht neuen Höchststand
Dass Steuern und Abgaben in Österreich einen neuen Höchststand erreicht haben, zeigt
sich deutlich in der alljährlich errechneten Abgabenquote. Sie ist eine wirtschaftliche Kennzahl, die aus EU- und OECD-Daten errechnet wird und die in einem Land zu zahlende Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in Prozent des BIP darstellt.
Von Christian Wieselmayer
2
012 betrug die Abgabenquote in Österreich 42,5 Prozent, 2013 stieg sie auf
43,4 Prozent an. 2014 landen wir bei
43,7 Prozent und auch 2015 und 2016 ist –
trotz der „größten Steuerreform aller Zeiten“
– mit einem Ansteigen der Abgabenquote zu
rechnen. 1975 war diese noch bei 36,7 Prozent des BIP gelegen, 1990 bei 39,9 Prozent.
Im europäischen Vergleich zählt Österreich
in Sachen Abgabenquote zum Spitzenfeld.
Unter den EU-28 haben nur Frankreich, Belgien, Dänemark, Schweden und Finnland
ähnlich hohe Quoten wie Österreich.
Deutschland hatte beispielsweise eine Abgabenquote von „nur“ 39,7 Prozent, bei
leicht fallender Tendenz, in Irland magere
30,5 Prozent, Tendenz steigend, und Rumänien führt die Liste mit einer Abgabenquote
von 26,7 Prozent in Europa an. In der
Schweiz ist die Abgabenquote mit 27,1 Prozent ähnlich niedrig.
Wettbewerbsvorteil eingebüßt
Im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften
wie der Deutschlands oder der Schweiz, aber
auch verglichen mit Schweden, das im Jahr
1995 gemeinsam mit Österreich der Europäischen Union beigetreten ist, wies Österreich bis zum Ausbruch der Wirtschaftskrise
eine günstigere Entwicklung der Lohnstückkosten auf. Die Lohnstückkosten stellen ein
wichtiges Maß für die Wettbewerbsfähigkeit
einer Volkswirtschaft dar, denn sie setzen die
Arbeitskosten in Beziehung zur Arbeitsproduktivität. Solange sich die Reallöhne im
Einklang mit der Produktivität entwickeln,
sind auch, absolut gesehen, hohe Arbeitskos-
18
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
ABGABENQUOTEN 2016
ten tragbar. Dies zeigen die Beispiele
Deutschlands und der Schweiz, die trotz hoher Lohnkosten auf den Weltmärkten erfolgreich sind. Zuletzt sind aber in Österreich die
Lohnstückkosten stärker als in anderen
wichtigen Volkswirtschaften gestiegen. Vor
allem die Entwicklung im Vergleich mit
Deutschland ist problematisch, denn die
deutsche Industrie, vor allem im Automobilbau, ist ein wesentlicher Abnehmer österreichischer Produkte.
Kein Einnahmen-, aber
ein Ausgabenproblem
„Österreich hat kein Einnahmen-, sondern
ein Ausgabenproblem“, attestierte jüngst
auch Finanzminister Hansjörg Schelling.
Trotzdem scheinen die Ideen für neue Steuern nicht auszugehen: Sei es nun die Finanztransaktionssteuer, die im EcoFin diskutiert
Quelle + Grafik: EU-Kommission
wird, oder eine Substanzvermögenssteuer,
eine Wertschöpfungsabgabe oder die Wiedereinführung der Erbschaftssteuer, die auf
nationaler Ebene diskutiert werden. In Österreich hat sich im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise, nicht zuletzt wegen mehrerer
Konjunkturstimulierungs-Pakete und notwendiger Bankenkapitalisierungen, der
Staatsschuldenstand auf über 80 Prozent der
Wirtschaftsleistung erhöht. Diese Staatsschuld sollte durch eine Steigerung des Wirtschaftswachstums, nicht jedoch über Steueroder Sozialabgabenerhöhungen abgetragen
werden. Denn Österreich weist mit rund 50
Prozent bereits eine der höchsten Staatsquoten (Staatseinnahmen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt) in der EU auf. Zum Vergleich: Der EU-Durchschnitt beträgt gut 45
Prozent, in Deutschland liegt der entsprechende Wert bei 44,5 Prozent.
Ü
Asien
Business Class
TRAUMWELT
Auf Langstrecken in der myAustrian Business Class entspanne ich so richtig
herrlich auf dem völlig flachen Bett. So gut schlafe ich sonst nur zu Hause.
the charming way to fly
„Gesundheit ist auch eine Frage
der Eigenverantwortung
jedes Einzelnen“
Die Vorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Ulrike Rabmer-Koller, will
im Gesundheitssystem mehr Transparenz, mehr Qualitätswettbewerb und Innovationen sehen. Im Interview mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff spricht sie über Gesundheitsvorsorge, die Sicherstellung aller Behandlungen am „Best Point of Service“, Abbau
von teuren Doppeluntersuchungen, Steigerung von Innovationen sowie den Einsatz der
modernen Informationstechnologien.
Frau Mag. Rabmer-Koller, das Ergebnis
für 2015 ist nicht so schlecht ausgefallen,
wie im Voranschlag befürchtet, dennoch
gibt es einiges zu reformieren. Wo gibt es
Einsparungspotenzial?
Auch wenn es 2015 besser geworden ist, als
ursprünglich befürchtet, rote Zahlen bleiben
rote Zahlen. Deshalb müssen wir gegensteuern und an allen „Rädern“ drehen – von den
Ausgaben für die Medikamente bis zum Sozialmissbrauch. Wir haben dazu einen internen Prozess gestartet, um eine umfassende
Finanzstrategie mit einzelnen Maßnahmen
auszuarbeiten. Aber grundsätzlich darf es dabei, wie schon in den vergangenen Jahren,
keinesfalls um Einsparungen zulasten der
Patientinnen und Patienten, sondern um den
effizienten Einsatz der vorhandenen Mittel
gehen.
Was ist dabei konkret geplant und welchen
Zeithorizont fassen Sie ins Auge?
Vorrangig geht es mir um die Weiterentwicklung des österreichischen Gesundheitssystems, das von der Bevölkerung positiv beurteilt wird. Der internationale Vergleich zeigt
aber, dass es zwar sehr gut ausgebaut, jedoch
relativ teuer ist. Der Hauptverband bündelt
die Interessen aller Versicherten und muss
ein aktiver Player sein, wenn es um die langfristige Finanzierbarkeit der Gesundheitsver-
Ö2
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
sorgung und damit um Reformen geht. Als
Unternehmerin weiß ich, dass man aufs Geld
schauen, sich laufend weiterentwickeln und
den Kunden in den Mittelpunkt stellen muss.
Diese Grundregeln gelten auch in der Sozialversicherung, wo die Beitragsgelder bestmöglich und zukunftsorientiert eingesetzt
werden müssen und die Versicherten zu
Recht Top-Versorgung erwarten können.
Wie wollen Sie das schaffen?
Indem man das System effizient gestaltet,
Doppelgleisigkeiten abbaut, Innovationen
zulässt und bereit ist, über Grenzen hinauszudenken. Gemeinsam können wir vieles
schaffen, alleine aber nichts. Wenn wir das
solidarische System der österreichischen Sozialversicherung für kommende Generationen erhalten wollen, dann muss jeder Player
bereit sein, über die reinen Einzelinteressen
hinauzu denken und Kompromisse einzugehen. Unsere Aufgabe wird es sein, Wege und
Lösungen zu finden, die Gesundheitsversorgung langfristig abzusichern.
In welchen Bereichen des Gesundheitssystems wollen Sie langfristig eine Verbesserung erzielen?
Mit der Gesundheitsreform wurde schon definiert, wo anzusetzen ist. Und das gilt es
jetzt auch umzusetzen. Wir haben ein zu spi-
talslastiges System: zu viele Akutspitalsbetten, zu viele Spitalsaufenthalte und zu viele
Operationen. Spitalsambulanzen betreuen
viele Patienten, die beim Haus- oder Facharzt wesentlich besser versorgt wären. Basis
der Zielsetzung der Gesundheitsreform ist
der „Abbau des akutstationären Bereichs bei
gleichzeitigem Ausbau der ambulanten Versorgung unter Sicherstellung einer hochwertigen Qualität“. Dazu braucht es vor allem
die Schaffung von wohnortnahen Versorgungsangeboten mit längeren Öffnungszeiten und gesamtheitlicher Betreuung. Für
mich ist deshalb das neue Modell der Primärversorgung der Schlüssel zu einer echten
Gesundheitsreform.
Mit der Umsetzung der Gesundheitsreform
kommen auf die sozialen Krankenversicherungen weitere Ausgaben zu. Wie wollen
Sie diese Kosten in den Griff bekommen?
Natürlich rechnen wir mit zusätzlichen Kosten, wenn wir die neue Primärversorgung
schrittweise als ein zusätzliches Angebot für
die Patientinnen und Patienten umsetzen.
Auch das TEWEB, also die telefon- bzw. internetbasierte medizinische Erstauskunft –
das erste Pilotprojekt startet im Herbst –,
wird nicht ohne Mehrkosten umzusetzen
sein. Daher müssen wir danach trachten,
dass die von der Sozialversicherung erbrach-
Im Gespräch
„Das neue Modell der Primärversorgung ist
der Schlüssel zu einer echten Gesundheitsreform“, ist die Vorsitzende im Hauptverband
der Sozialversicherungsträger, Mag. Ulrike
Rabmer-Koller, überzeugt.
Foto: Wilke/Hauptverband der Sozialversicherungsträger
Wichtig ist, dass wir bei all unseren Überlegungen immer den Patienten und nicht die
Istitutionen in den Mittelpunkt stellen. Im
Sinne der Patientinnen und Patienten sollen
alle Möglichkeiten der modernen elektronischen Kommunikation eingesetzt und vor allem auch von den Gesundheitsdiensteanbietern genützt werden. Das reicht von ELGA,
der elektronischen Gesundheitsakte, über die
kommende e-Medikation bis zum elektronischen Bewilligungsservice. Und zur möglichen Effizienzsteigerung kommt ja noch als
zweiter, wahrscheinlich noch wichtigerer
Aspekt die höhere Patientensicherheit hinzu.
Die mit der e-card bevollmächtigten ÄrztInnen haben mittels ELGA einen Überblick
über alle medizinischen Befunde oder können mittels e-Medikation gefährliche Wechselwirkungen von Medikamenten vermeiden.
ten Leistungen auch tatsächlich abgegolten
werden. Wir sind mit der Entwicklung konfrontiert, dass es seit ein paar Jahren immer
wieder zu Verlagerungen von Leistungen im
heimischen Gesundheitssystem zur Sozialversicherung kommt, aber die Finanzmittel
nicht an die Sozialversicherung fließen. Im
Zuge des Finanzausgleichs besteht nun die
Chance, das Prinzip „Geld folgt Leistung“,
auf das sich Bund, Sozialversicherung und
Länder bereits bei der Gesundheitsreform
geeinigt haben, umzusetzen.
Sie wollen auch das Thema Prävention verstärken. Woran krankt es, dass bis dato
noch so wenig dafür getan wurde?
Die von uns finanzierte Vorsorgeuntersuchung durch die niedergelassenen Ärzte,
nehmen fast zwei Millionen Versicherte ab
dem 18. Lebensjahr in Anspruch. Wir haben
insgesamt mehr als 300 unterschiedliche Initativen zum Thema Prävention innerhalb der
Sozialversicherung. Derzeit setzen viele
Player unterschiedliche Maßnahmen, diese
müssen wir in Zukunft bündeln. Wir haben
rund 600.000 Diabetiker, 1,5 Millionen
Menschen, die an Bluthochdruck leiden,
1,75 Millionen, die aufgrund von Rückenbeschwerden massive gesundheitliche Probleme haben – das sind alarmierende Zahlen.
Hier braucht es Prävention, weil die meisten
dieser Krankheiten aufgrund von Fehlverhalten, falscher Ernährung, zu wenig Bewegung, Alkoholkonsum und Rauchen entstehen. Zahlreiche Studien belegen, dass es
langfristig günstiger kommt, Krankheiten zu
vermeiden, anstatt sie zu heilen. Besonders
am Herzen liegen mir Aktivitäten im Kinder- und Jugendalter. Denn zu dieser Zeit
wird der Lebensstil des Erwachsenen geprägt. Mein Vorschlag ist daher die Schaffung eines speziellen Vorsorge- und Gesundheitsbildungsprogrammes für junge Menschen. Wenn Kindergärten, Schulen, Eltern,
Ärzte und die Sozialversicherung zusammenarbeiten, kann es gelingen, das Bewusstsein für einen „gesunden Lebensstil“ schon
bei den Kindern zu schärfen.
Was wollen Sie in Ihrer Amtsperiode unbedingt durchbringen?
Unsere Versicherten sollen erkennen, dass
die „Gesundheitsreform“ kein Schreckgespenst ist, sondern eine große Chance darstellt, vieles in unserem Gesundheitssystem
besser und leistungsfähiger zu machen. Daher möchte ich jene Leuchtturmprojekte der
Sozialversicherung vorantreiben, die die Reform für die Versicherten spürbar machen.
Es sind dies die wohnortnahe neue Primärversorgung, die elektronischen Projekte
ELGA (Elektronische Gesundheitsakte) und
TEWEB (Tele- und webbasierte Erstauskunft) und natürlich Projekte im Bereich der
Kinder- und Jugendgesundheit.
Wie sieht Ihre ganz persönliche Gesundheitsvorsorge aus? Sind Sie Vorbild für die
Bevölkerung oder gibt es Schwachstellen,
die Sie noch ausmerzen wollen?
Ich bemühe mich natürlich ein Vorbild – vor
allem für meine Kinder – zu sein. Bei uns
haben gesunde ausgewogene Ernährung und
regelmäßige Bewegung einen sehr hohen
Stellenwert. Zusätzlich nehme ich auch jene
Angebote an Gesundheitsvorsorge in Anspruch, die mir meine Krankenversicherung
anbietet. Ob mein Lebensstil von Dritten tatsächlich als vorbildlich empfunden wird,
möchte ich aber selber nicht beurteilen. Ü
Sie sind zwar erst seit rund 100 Tagen im
Amt, haben aber schon bei einigen Themen
Ihre Handschrift gezeigt. Wo setzen Sie an?
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Ö3
Am 6. und 7. Oktober 2016 ist es wieder soweit:
der Österreichische Gemeindetag macht heuer in
Klagenfurt Station. Zwei interessante Tage sind angesagt, denn auch die kommunale Leistungsschau
für Kommunen, die Kommunalmesse findet am
gleichen Ort statt. Foto: Kärntner Messen
Leistungsschau für Kommunen
Das größte kommunalpolitische Event des Landes zieht mehr als 2.500 Bürgermeisterinnen
und Bürgermeister sowie Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter aus allen Bundesländern an. Jedes Jahr ist es ein anderes Bundesland, das den Österreichischen Gemeindetag ausrichtet.
Ö4
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
präsentieren und den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern die
Schönheiten der eigenen Lebenswelten zeigen. Bei der Fachtagung am Nachmittag davor wird es wohl auch um den Finanzausgleich gehen. „Wir wollen ja, dass am
1.1.2017 ein neuer Finanzausgleich in Kraft
treten kann“, erklärt Mödlhammer. „Die Verhandlungen mit dem Bund und den Ländern
sind derzeit aber noch sehr zäh. Wir wünschen uns eine möglichst große Aufgabenorientierung. Dazu ist allerdings auch notwendig, dass man die Pflichtaufgaben der
Länder und Gemeinden genau definiert,
denn Aufgabenorientierung heißt nicht, dass
jeder tut, was er will, und dann die Rechnung
schickt.“
Für die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind der Gemeindetag und die Kommunalmesse aber auch eine gute Gelegenheit,
um sich über Neuerungen und Innovationen
für den Gemeindebereich zu informieren.
Auf der Messe sind die wichtigsten Aussteller vertreten, die Produkte für den Gemeindeeinsatz anbieten, vom Bagger bis hin zur
Wanderkarte, von der Gemeinde-Software
bis hin zum künstlichen Eislaufplatz. „Die
Gemeinden sind immerhin die größten öffentlichen Investoren des Landes“, sagt
Mödlhammer. „Sie investieren Jahr für Jahr
mehr als der Bund oder die Länder. Schließlich ist es unsere Aufgabe, die gesamte Infrastruktur zu erhalten, die von den Menschen im Alltag gebraucht wird, vom Straßenbau bis hin zum Kindergarten.“
Auf www.kommunalmesse.at sind alle Detailinformationen für interessierte Unternehmen verfügbar. „Ich kann nur jedem Unternehmen, das mit den Gemeinden ins Geschäft kommen will, empfehlen, seine Produkte auf der Kommunalmesse einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen“, so
Mödlhammer. „Die Bürgermeister wollen
die Dinge nämlich in der Regel sehen und
anfassen, bevor sie über deren Anschaffung
nachdenken.“
Ü
lt
n Anmeldung & Aufentha
me am GeFür eine klassische Teilnah
die Ane
bitt
Sie
meindetag nutzen
öglichkeiten
nsm
atio
rm
Info
und
melde
Dort finden
auf www.gemeindetag.at.
Quartier
ein
,
iten
hke
glic
Mö
h
Sie auc
.
hen
buc
zu
t
hal
für Ihren Aufent
Werbung
H
euer ist die Kärntner Landeshauptstadt
Klagenfurt am 6. und 7. Oktober 2016
Gastgeberin des Österreichischen Gemeindetags. Zeitgleich findet auch die kommunale Leistungsschau für Kommunen, die
Kommunalmesse, am gleichen Ort statt.
„Das ist für Gemeindepolitikerinnen und Gemeindepolitiker einer der wichtigsten Termine des ganzen Jahres“, weiß Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer. „Hier
kann man sich mit Kollegen austauschen,
neue Kontakte knüpfen und auch das eine
oder andere ernste Wort an die Bundes- und
Landesebene richten.“
Aus gutem Grund ist die Polit-Prominenz
des Landes bei diesem Event bestens vertreten. Ministerbesuche sind angesagt. „Und
der Bundespräsident hat in seinen zwölf Jahren Amtszeit noch keinen einzigen Gemeindetag ausgelassen“, sagt Mödlhammer. „Bei
solchen Veranstaltungen wird vielen noch
deutlicher bewusst, welche Kraft und welche
Bedeutung die Gemeinden für unser Gemeinwesen und die Politik haben.“
Gesellschaftlicher Höhepunkt ist jedes Jahr
der Galaabend für Bürgermeisterinnen und
Bürgermeister sowie Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter. Bei dieser Gelegenheit kann sich jedes Bundesland auch
Inmitten der Grazer Altstadt gelegen mit über 100-jähriger Tradition:
der Congress Graz. Seine historische Substanz verfügt heute über modernste
Konferenz- und Veranstaltungstechnik und bietet neben 19 unterschiedlichen
Veranstaltungsräumlichkeiten noch zusätzlich eines:
T. 0043 316 8088-228
www.mcg.at
Das Beste für die Besten
Die DELTA AKADEMIE ist die neue Initiative der Montanuniversität Leoben für Nachwuchsführungskräfte. Ausgewählt werden maximal 20 Studierende mit den besten Karriereaussichten.
Vollbesetzt war die Aula bei der Auftaktveranstaltung der Delta Akademie.
K
ennen Sie die Führungskräfte von morgen?“, lautet die Frage. Die Montanuniversität Leoben antwortet da: „Wir
schon!“ Mitte März fand nach einjähriger intensiver Entwicklungsarbeit die Auftaktveranstaltung der Delta Akademie statt. Im Rahmen einer Abendveranstaltung wurde die
neue Initiative der Montanuniversität Leoben
für Nachwuchsführungskräfte den mehr als
140 Studierenden erstmals präsentiert und
mit einer Podiumsdiskussion zum – bewusst
provokant gewählten – Titel „Vom Hörsaal
in die Vorstandssitzung“ abgerundet.
Karriere-Turbo
Bei der Delta Akademie handelt es sich um
ein Weiterbildungsangebot für Studierende
der Montanuniversität Leoben. Es ist für die
Studierenden kostenfrei und richtet sich
schwerpunktmäßig an Master- und Doktoratsstudierende sowie Studierende am Ende
ihres Bachelorstudiums. Leitgedanke der
Delta Akademie ist es, pro Jahr maximal 20
ausgewählte Studierende durch eine hochwertige Zusatzausbildung in ihren Karriereperspektiven zu fördern und Unternehmen
Fotos: MUL
daraus das Potenzial verantwortungsvoller
Nachwuchsführungskräfte zu erschließen.
Das in Jahrgängen organisierte Programm
findet überwiegend in der vorlesungsfreien
Zeit statt und ist ergänzend zum normalen
Studienbetrieb ausgerichtet. Ein Jahrgang erstreckt sich über einen Zeitraum von 17 Monaten und umfasst einen Arbeitsaufwand von
rund 100 Tagen.
Die neue Initiative wurde von der Montanuniversität Leoben in enger Kooperation mit
erfahrenen Führungspersönlichkeiten aus
der Wirtschaft – selbst Absolventinnen und
Absolventen der Montanuniversität Leoben
– entwickelt und wird gemeinsam mit ausgewählten Partnerunternehmen getragen.
Top-Führungspersönlichkeiten bilden den
Leitungsbeirat: Dipl.-Ing. Stefan Pierer, Vorstandsvorsitzender der KTM AG und Cross
Industries AG, Dipl.-Ing. Dr. Georg Pölzl,
Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor
der Österreichischen Post AG, Dipl.-Ing. Dr.
Iris Filzwieser, Gründerin und Geschäftsführerin der Mettop GmbH, Priv. Doz. Dipl.Ing. Dr. Helmut Kaufmann, Technikvorstand
der AMAG Austria Metall AG, und Dipl.-
v.l.n.r.: Dr. Jürgen Spickers – Leiter der Management-Seminare und Vizedirektor des Instituts für
Betriebswirtschaft der HSG; Univ.-Prof. Dipl.-Ing.
Dr.techn. Dr.h.c. Wilfried Eichlseder – Rektor;
Dipl.-Ing. Dr. Martha Mühlburger – Vizerektorin
und Initiatorin der Delta Akademie
Ing. Dr. Martha Mühlburger, Vizerektorin
der Montanuniversität Leoben. Sie treffen
die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, werden im Programm aktiv als Vortragende auftreten und stellen der Delta Akademie ihr wertvolles Netzwerk zur Verfügung.
Strategische Kooperation
Experten der Universität St. Gallen (HSG)
werden im Rahmen der Delta Akademie das
Fachwissen für Nachwuchsführungskräfte
vermitteln. Die Universität St. Gallen liegt
im aktuellen European-Business-SchoolRanking der Financial Times auf Platz vier
und ihr „Master in Strategy and International
Management“ führt seit 2011 das weltweite
Ranking der besten „Master in Management“ an. Sie verfügt über eine ausgewiesene Reputation und langjährige Erfahrung
in der Aus- und Weiterbildung von Führungskräften und die Delta Akademie ist
stolz, diesen kompetenten Partner an ihrer
Seite zu haben.
Ü
Mehrwert für die Partner der Delta Akademie
n Rekrutierung von Nachwuchsführungskräften
n Positionierung als attraktiver Arbeitgeber an der Montanuniversität Leoben
n Zugang zu einem hochkarätigen Führungskräftezirkel
Mehrwert für die Teinehmer und Teinehmerinnen
n Fachwissen, Kompetenzen und Praxiserfahrung für Nachwuchsführungskräfte
n Mitglied in einem exklusiven Netzwerk aus Führungskräften von heute und
morgen
n Förderndes und forderndes Lernumfeld für die fachliche und persönliche
Weiterentwicklung
Ö6
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Montanuniversität Leoben
Peter-Tunner-Straße 27, A-8700 Leoben
Tel.: +43 3842 402 8412, +43 664 241 7356
E-Mail: [email protected]
Web: deltaakademie.unileoben.ac.at
Facebook: facebook.com/delta.akademie
Projektleitung: Dipl.-Ing. Dr. Martha
Mühlburger und Mag. Clemens Juriga
Beschäftigung sichern,
Kosten minimieren,
sozial agieren
Nächste Termine:
24. Mai in Wien
17. Juni in Graz
27. September
in Innsbruck
Das 4-stündige kostenlose
Kompaktseminar mit Ausstellung
FOKUS WIRTSCHAFT:
inklusiv innovativ bringt Sie
gleichzeitig in Kontakt mit allen
relevanten FördergeberInnen und
Organisationen, die die MitarbeiterInnen
YRQPRUJHQVFKRQKHXWHȴWI¾UGHQ
Arbeitsmarkt machen.
Begrenzte TeilnehmerInnenzahl!
Registrieren Sie sich daher schon jetzt auf
www.fokus-wirtschaft.at
Eine Kooperation für eine
schnellere, effizientere und
sicherere Medikamentenproduktion.
Das Research Center
Pharmaceutical Engineering in Graz
Foto: Lichtmeister Photography Productions
Das RCPE und Bosch Packaging Technology
bauen auf Kontinuität
Das Research Center Pharmaceutical Engineering (RCPE) betreibt als K1-Kompetenzzentrum Spitzenforschung im Bereich der Prozess- und Produktoptimierung für die Pharmaindustrie. Jetzt hat das international tätige Grazer Forschungszentrum einen Großauftrag
von Bosch Packaging Technology gewonnen und soll nunmehr für eine sicherere, effizientere und kostengünstigere Pharmaproduktion sorgen.
Bosch Packaging Technology
Die Bosch Gruppe hat sich ihrerseits seit den
1970er Jahren im Bereich Maschinen- und Anlagenbau für die Pharmaindustrie etabliert und zählt
heute zu den führenden Unternehmen als Anbieter von Prozesstechnologie sowie Füll- und Verpackungslösungen. Dieses Unternehmen konnte im Jahr 2014 mit rund
6.100 MitarbeiterInnen 1,18 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften
und bietet in seinem Repertoire
komplette Linien und integrierte
Systeme bei der Herstellung und
Verarbeitung fester und flüssiger
Pharmazeutika an.
Ö8
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Vom Batch Processing zu
einer kontinuierlichen Produktion
Derzeitiger Standard bei der Herstellung fester Darreichumgsformen, wie etwa Tabletten
oder Kapseln, ist die Chargenproduktion im
so genannten Batch Processing. Zukünftig
jedoch soll dieses recht langwierige und
schwerer überwachbare Verfahren durch einen kontinuierlichen Produktionsprozess,
der eine wesentlich schnellere Fertigung von
Medikamenten mit einem besseren Monitoring verspricht, ersetzt werden. Der wissenschaftliche Leiter des RCPE, Professor Johannes Khinast, erklärt dazu: „Die kontinuierliche Fertigung bringt viele Vorteile, vor
allem können Produkte schneller produziert
werden, und zwar innerhalb von Stunden im
Gegensatz zu Monaten beim derzeit üblichen
Chargenprozess.“
Vorteile der Kontinuität
Bei einem kontinuierlichen Prozess fallen
automatisch viele Zwischenschritte weg und
bedingen somit kürzere Lieferketten. In der
Umsetzung werden somit wesentlich kleinere Anlagen benötigt, was wiederum den
Einsatz einer solchen Anlage in Krisengebieten oder in extremen Situationen möglich
macht. Die Medikamente werden somit
schneller, sicherer und kostengünstiger auf
den Markt gebracht und ersparen bei einer
Erhöhung der Produktqualität hohe Kosten
und Zeit.
Eine weltweite Suche
nach Forschungspartnern
Universitätsprofessor
Dr. Johannes Khinast
(links), wissenschaftlicher
Leiter des erfolgreichen
Forschungsinstituts.
„Das ist für uns der
größte direkte Forschungsauftrag“, erklärt
Dr. Thomas Klein,
kaufmännischer Leiter
des RCPE.
Foto: Lichtmeister Photography
Productions
Warum sich Bosch Packaging Technology
für eine Zusammenarbeit mit dem RCPE
entschieden hat, erklärt Bosch Senior Vice
President Matthias Müller folgend: „Die
Entscheidung für das Grazer Kompetenzzentrum RCPE fiel nach einer intensiven
weltweiten Suche aufgrund seiner einzigartigen Exzellenz in der pharmazeutischen
Prozess- und Produktoptimierung. Das
RCPE ist eines der wenigen internationalen
Forschungsinstitute, die eine anerkannte,
langjährige Expertise in diesem Bereich aufweisen können.“
Ü
Werbung
Das RCPE
Im Jahr 2008 gründeten die Technische Universität Graz, die Karl-Franzens-Universität
Graz sowie die Joanneum Research GmbH
das Research Center Pharmaceutical Engineering als COMET K1-Zentrum. In der Zwischenzeit hat sich das Forschungszentrum so
weit etabliert, dass es über 100 MitarbeiterInnen beschäftigt und mit knapp 150 Partnern
aus Wissenschaft und Industrie zusammenarbeitet. Der Schwerpunkt seiner Arbeit richtet
sich dabei auf die Entwicklung neuer Darreichungsformen für Medikamente sowie der
dazu nötigen Produktionsprozesse.
MEGA-MAUT!
BRINGT ÖSTERREICHS WIRTSCHAFT
INS SCHLEUDERN.
Nein zur Mega-Maut auf allen Straßen.
Wenn die geplante Mega-Maut für Fahrzeuge über 3,5 t kommt, leidet nicht
nur die heimische Wirtschaft darunter. Denn die verteuerten Transporte
führen zwangsläufig zu höheren Preisen.
Das schwächt die regionale Wirtschaft
und gefährdet zahlreiche Arbeitsplätze.
Mehr Infos: megamautneindanke.at
Der ecoplus Wirtschaftspark
Ennsdorf belebt die gesamte Region.
Foto: Thule Jug
Erfolg beginnt mit dem richtigen Standort
ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, unterstützt und begleitet
Unternehmen vom ersten Kontakt bis zur erfolgreichen Ansiedlung oder Betriebserweiterung in ganz Niederösterreich.
D
as ecoplus Investorenservice bietet umfassende Dienstleistungen rund um alle
betrieblichen Investitionsprojekte in
Niederösterreich. Individuelle Recherchen,
Kontaktvermittlung und Erstinformationen
gehören ebenso zum Angebot wie Beratung
und Begleitung im Förderprozess oder die
individuelle Standortsuche.
ecoplus bietet Unterstützung bei der Standortwahl, bei Kontakten zu Behörden, Banken, Rechtsanwälten und Steuerberatern. Zusätzlich stellen wir umfassende Informationen über den Wirtschaftsstandort Niederösterreich zur Verfügung. Mithilfe einer detaillierten Datenbank für ganz Niederösterreich können Wirtschafts- und Businessparks, Büros, Industrieflächen und Betriebsgrundstücke bedarfsgerecht abgerufen werden.
Auch als Anbieter von erstklassigen Unternehmensstandorten ist ecoplus die erste
Adresse. In den 17 Wirtschaftsparks, die ecoplus als Eigentümer oder Partner in allen
Landesteilen Niederösterreichs betreibt, stehen perfekte Infrastruktur und großzügige
Betriebsflächen auf insgesamt 990 ha zur
Verfügung. Ein Spezialservice der ecoplus
Wirtschaftsparks ist die Errichtung von
Mietobjekten, die nach den konkreten Be-
Ö 10
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
dürfnissen und Vorstellungen der Unternehmen individuell errichtet und verwaltet werden. „Unsere Expertinnen und Experten beraten und begleiten ansiedlungswillige Unternehmen in ganz Niederösterreich vom
Erstkontakt bis zur endgültigen Schlüsselübergabe. Ein spezielles ecoplus-Service ist
dabei die Errichtung individueller Mietobjekte in den ecoplus Wirtschaftsparks, die
genau auf die Anforderungen der einzelnen
Unternehmen zugeschnitten sind“, erläutert
ecoplus-Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki. Dieses Engagement zahlt sich aus, ein
Rekordjahr folgt auf das nächste.
Zweitbestes Ergebnis
Nach dem Rekordjahr 2014 mit 112 Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekten konnte
auch 2015 die 100er Marke übersprungen
werden. 105 Projekte wurden von den Mitarbeitern des ecoplus-Bereichs „Standort &
Service“ im Vorjahr erfolgreich begleitet.
Damit wurde das zweitbeste Ergebnis in der
Geschichte von ecoplus eingefahren! Wirtschaftslandesrätin Dr.in Petra Bohuslav:
„Dieses hervorragende Ergebnis ist erfreulich. Es zeigt uns, dass Niederösterreich trotz
der angespannten konjunkturellen Lage auch
weiterhin als attraktiver Wirtschaftsstandort
bei in- und ausländischen Unternehmen hoch
im Kurs steht.“
„Betriebsansiedlungen und -erweiterungen
bedeuten gleichzeitig auch immer neu geschaffene Arbeitsplätze. Dank der 105 Ansiedlungen und Betriebserweiterungen konnten 2015 in unserem Bundesland genau
1.336 neue Arbeitsplätze geschaffen und 577
Arbeitsplätze gesichert werden. Und die
Nachfrage bricht nicht ab: Zurzeit sind 326
weitere Projekte in Bearbeitung. Das lässt
uns zuversichtlich in die Zukunft sehen und
bestätigt, dass wir in Niederösterreich mit
unserer zukunftsorientierten Wirtschaftsstrategie und dem Service unserer Wirtschaftsagentur ecoplus auf dem absolut richtigen
Weg sind“, so Wirtschaftslandesrätin Dr.in
Petra Bohuslav. Die Erfolgsgeschichte geht
weiter, so ist im Mostviertel ein weiterer
Wirtschaftspark geplant.
Neuer Wirtschaftspark
im Mostviertel geplant
ecoplus ist im Mostviertel seit Jahrzehnten
ein starker Partner für Unternehmen und Gemeinden und bereits mit drei Wirtschaftsparks im Mostviertel: der ecoplus Wirtschaftspark Ennsdorf sowie die ecoplus Beteiligungsparks Kematen und Wolfpassing.
Betriebsansiedelung
ecoplus stellt das bei der Entwicklung dieser Wirtschafts- und
Beteiligungsparks erworbene
Know-how aber allen Gemeinden
zur Verfügung und unterstützt und berät auch
bei der Entwicklung und dem Betrieb von
gemeindeübergreifenden Wirtschaftsparks,
wie zum Beispiel den interkommunalen
Wirtschaftsparks Ybbstal oder Amstetten
Nord.
Jetzt ist ein neuer Wirtschaftspark mit interkommunaler Beteiligung im Mostviertel geplant. LAbg. Bgm.in Michaela Hinterholzer,
stv. Aufsichtsratsvorsitzende von ecoplus:
„Das Mostviertel hat sich zu einem prosperierenden Wirtschaftsraum entwickelt. Gerade der Raum Westwinkel ist durch seine
Nähe zu Oberösterreich und Linz ein sehr
guter Unternehmensstandort, der laufend
nachgefragt wird. Diese Dynamik wollen
wir mit dem nun geplanten Wirtschaftspark
Im Technopol Krems wird Forschung auf höchstem Niveau betrieben.
Foto: Hegerth
noch verstärken und den Wirtschaftsstandort
Mostviertel weiter attraktivieren.“
Als Standort des neuen Wirtschaftsparks
sind Flächen auf dem OMV-Tanklager St.
Valentin, direkt an der B1, vorgesehen. Konkret geht es um die Gemeinden St. Valentin,
Ennsdorf, St. Pantaleon-Erla, Ernsthofen
und Strengberg. Durch die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit kann sichergestellt werden, dass künftig die gesamte Region vom geplanten Wirtschaftspark profitieren wird. Die Vorteile liegen dabei auf der
Hand: finanzielle und personelle Ressour-
cen- und Risikoteilung, verbesserte Standortqualität, Wettbewerbsfähigkeit und Vermarktung
sowie eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber anderen Standorten
und ansiedelnden Unternehmen. Die gemeindeübergreifende Kooperation leistet damit einen wichtigen Beitrag für eine überregionale Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen
Region.
Ü
Ihr direkter Kontakt:
Investorenservice:
Tel. +43 2742 9000-19730,
[email protected]
Wirtschaftsparks:
Tel. +43 2742 9000-9001,
[email protected]
www.ecoplus.at
Forschungs-Hotspot Niederösterreich
Eine aktuelle Analyse untermauert den Forschungsschwerpunkt des Landes Niederösterreich, bereits jeder 75. Euro wird in den Technopolen erwirtschaftet.
L
andeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Landesrätin Dr. Petra Bohuslav
und Dr. Christian Helmenstein vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung präsentierten die neueste Studie über das niederösterreichische Technopol-Programm. „Die vier TechnopolStandorte in Niederösterreich erzielen 685 Millionen Euro an Wertschöpfung pro Jahr, 93 Prozent davon bleiben im Land. Jedes Jahr
entsteht durch die Technopol-Standorte ein Steueraufkommen von
194 Millionen Euro“, rechnet Helmenstein vor. „So viel wie die
Fremdenverkehrsabgabe in ganz Österreich.“ Die Technopole sind
gekennzeichnet durch eine Verschränkung von Forschung, Wirtschaftsbetrieben und Bildungseinrichtungen.
Nachdem bereits 2010 eine Studie über das Technopolprogramm
präsentiert werden konnte, wurde nun die Folgestudie vorgestellt.
„Die Technopole sorgen für höchste Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte, sie unterstützen langfristig den strukturellen Wandel
der niederösterreichischen Wirtschaft und sie wirken sehr positiv auf
die Standortattraktivität der jeweiligen Region“, fasste Pröll die wichtigsten Ergebnisse der neuesten Studie zusammen.
„Wir sehen das Technopolprogramm als Spitze einer Innovationspyramide: Wir wollen die Unternehmen auf jeder Ebene begleiten,
um innovativ zu sein. Wir wollen die Unternehmen nicht nur mit Forschungseinrichtungen vernetzen, sondern auch mit Bildungseinrichtungen“, sagte Wirtschafts- und Technologie-Landesrätin Bohuslav
in ihrer Stellungnahme.
Ü
ecoplus-Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki, Landeshauptmann
Dr. Erwin Pröll, Landesrätin Dr. Petra Bohuslav und Wirtschaftsforscher
Dr. Christian Helmenstein (v.l.).
Foto: NLK/Reinberger
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Ö 11
LTE Group in Polen
Mit der neuen Zweigstelle in Polen hat die
LTE Group ihren internationalen Wirkungsbereich weiter ausgebaut und ihr Kundenservice optimiert.
W
Präsenz vor Ort
Fotos: LTE Group
ir sind nun vor Ort“, sagt Arthur
Kaldynski, Geschäftsführer der
neuen Zweigstelle der LTE Group
mit Sitz in Gdynia, einer polnischen Hafenstadt mit zentraler Lage an der Danziger Bucht. Nach knapp über einem Jahr
seit der Gründung ist somit das nächste
Land im Netz der LTE Gruppe fix angekommen: Aufbau einer mehrsprachigen
24/7-Disposition, des Key Accounts, Implementierung von einheitlicher GruppenSoftware.
Mehrsprachige Kommunikation
Arthur Kaldynski, Mana-
Einen zusätzlichen Mehrwert sowohl für ging Director der LTE PL
Bestands- als auch Neukunden bringt die
Präsenz vor Ort, ist Kaldynski überzeugt:
„Ein wichtiger, oft unterschätzter Punkt. Präventive und korrektive Maßnahmen können nun deutlich schneller und präziser umgesetzt werden.
Nötige Kundenabstimmungen werden nicht nur telefonisch oder per
E-Mail umgesetzt. Wir sind da! Nicht nur, wenn man nach uns ruft.“
Aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse der Disponenten blieb früher oft nur der E-Mail-Kontakt als einzige Kommunikationsalternative – mit anschließendem Warten auf Rückantwort, was bei zeitkritischen Entscheidungen keine befriedigende Form der Zusammenarbeit darstellte. Durch mehrsprachige Dispositionen können Informationen nun direkt dort abgerufen, weitergegeben und umgesetzt
werden, wo sie gebraucht werden.
Mit Geschäftsführer Arthur Kaldynski und Verkaufsleiter Dawid
Dobrzynski hat die LTE Group mit der neuen Zweigstelle in Gdynia
nicht nur ihren internationalen Wirkungsbereich weiter ausgebaut,
sondern bietet ihren Kunden wie gewohnt auch in Zukunft eine professionelle und kompetente Auftragsabwicklung auf höchstem Niveau.
Ü
Neuer abta-Vorstand
Foto: abta
Mit Elan in die neue Funktionsperiode
Ihre Geschlossenheit und hohe Akzeptanz in der Branche stellte die abta bei ihrer jüngsten
Generalversammlung am Donnerstag einmal mehr unter Beweis. Das neue Präsidium wurde
einstimmig gewählt, Präsident Hanno Kirsch (GF AirPlus) und Vizepräsidentin Doris Stoiser
(Travel Manager Strabag AG) wiederbestätigt. Zugleich wurde der Vorstand um zwei erfahrene Travel Manager, Romana Kneier von der Raiffeisen Bank International und Andreas
Gruber von Siemens Österreich, auf insgesamt zwölf Personen erweitert. Ebenfalls neu im
Vorstand ist Bernhard Brauneder, Geschäftsführer von Amadeus Austria, der die Aufgaben
von Wilfried Kopp übernimmt. Kopp steht dem abta-Vorstand weiter als Berater zur Verfügung.
Ü
Ö 12
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Der immer wichtiger werdende Bereich des
Insolvenzrechts wird in klassischen juristischen und betriebswirtschaftlichen Ausbildungen – wenn überhaupt – nur überblicksmäßig behandelt. Ziel des neu entwickelten
Certified Insolvency Law Expert Programms
der WU Executive Academy ist es daher, gezielt auf die gestiegenen Anforderungen in
diesem Bereich
zu reagieren und
fundierte Kenntnisse rund um
Restrukturierung
und Konkurs zu
vermitteln. Unter
der
akademischen Leitung
von Prof. Georg
Kodek haben die
Teilnehmer die
Möglichkeit, ihr Fachwissen in den Bereichen Recht, Management, Rechnungswesen
und Jahresabschluss zu vertiefen sowie konkrete Strategien im Umgang mit Sanierungsfällen zu entwickeln. Das deutschsprachige
Programm startet erstmals im Oktober 2016
und richtet sich an alle mit Insolvenzrecht
befassten Personen – insbesondere an Banken-Mitarbeiter und Rechtsanwälte sowie an
Mitglieder des Vereins ReTurn.
Ü
Foto: Stephan Huger
Experte im Insolvenzrecht
Foto: iStock.com/milangonda
DIE
ZUKUNFT
LÄSST
SICH
STEUERN
Die ABA – Invest in Austria als
Türöffner für ausländische Firmen
Die ABA blickt auf eine erfolgreiche Geschichte zurück: Über
52.400 neue Arbeitsplätze wurden mit ihrer Unterstützung geschaffen und eine Investitionssumme von 7,74 Milliarden Euro konnte somit dem Wirtschaftsstandort Österreich zugeführt werden.
Erste Adresse für internationale Firmen
FREIER
EINTRITT
MIT ONLINE
T
E
K
TIC
Die ABA – Invest in Austria, die Betriebsansiedlungsagentur der Republik Österreich, ist die erste
und wichtigste Anlaufstelle für ausländische Unternehmen, die in Österreich Fuß fassen wollen.
Ihre Tätigkeitsfelder umfassen unter anderem Beratungen internationaler Investoren hinsichtlich
wirtschaftlicher, politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen, Hilfe bei der Standortsuche und
Unterstützung bei der Abwicklung von Formalitäten. Derzeit werden 755 (Stand: Jänner 2016) ausländische Unternehmen von der ABA – Invest in
Austria betreut.
men, die sich bei uns ansiedeln, schätzen die Drehscheibenfunktion in Richtung Zentral-, Südostund Osteuropa. Dazu kommen langfristige Erfolgsfaktoren wie die qualifizierten Fachkräfte und
unsere Stabilität und Rechtssicherheit, was gerade
in einem schwierigen geopolitischen Umfeld eine
besondere Stärke ist“, konkretisiert Mitterlehner.
Des Weiteren würden die Steuerreform, die Senkung der Lohnnebenkosten und die Entbürokratisierung ausländischen Unternehmen zusätzliche
Anreize bieten, sich in Österreich niederzulassen,
so Mitterlehner.
Investitionsfreudige Nachbarländer
Erfolgsjahr 2015
www.smart-wien.at
Fachmesse für industrielle
Automatisierung
Messe Wien, 10. – 12. Mai 2016
Seit der Unternehmensgründung als ICD Austria im
Jahr 1982 ist die Anzahl der betreuten Betriebsansiedlungen kontinuierlich gestiegen. 2014 konnten
276 Unternehmen erfolgreich in Österreich angesiedelt werden und jene, die glaubten, damit wäre
der Zenit erreicht, wurden bereits im folgenden Jahr
eines Besseren belehrt: Die ABA konnte diese beachtliche Zahl nochmals um acht Prozent steigern
und siedelte 297 neue internationalen Unternehmen
in Österreich an. „Das ist ein gutes Zeugnis für den
Standort Österreich“, quittiert ABA-Eigentümervertreter Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner
diesen Erfolg. Mit den Betriebsansiedlungen verbunden, konnten 2613 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wobei auch die Investitionssumme von
496 Millionen Euro beeindruckt.
Unternehmensstandort Österreich
Österreich ist aufgrund seiner zentraleuropäischen
Lage und des geballten Know-hows der Universitäten und Fachhochschulen ein international begehrter Unternehmensstandort. „Viele Unterneh-
Als wichtigstes Investorenland zeigte sich zum
wiederholten Mal Deutschland: Insgesamt 103
deutsche Unternehmen siedelten sich 2015 hierzulande an. „In diesem Jahr waren auch erneut einige größere Investitionen aus Deutschland dabei
und deshalb liegt die mit den deutschen Ansied-
Renommierte internationale Unternehmen wie Sony, Ikea und Infineon wurden bei der Ansiedlung in
Österreich von der ABA unterstützt.
lungen verbundene Investitionssumme von rund
343 Millionen Euro um mehr als ein Viertel über
dem Vorjahreswert von etwa 274 Millionen“,
führte ABA-Geschäftsführer René Siegl aus. Mit
42 angesiedelten Unternehmen steht erneut Italien
auf Platz zwei der Investoren-Rangliste.
Ü
Machen Sie den Klimaputz.
Danke, Wasserkraft!
Mitmachen und
**
E-Roller gewinnen!
-NKOCUEJWV\MCPPLGFGT/KVTGIKQPCNGP2TQFWMVGPMQEJGPCWHGKP'#WVQQFGTFKG²HƂUWO
steigen, energiesparende Geräte nutzen, selbst Strom erzeugen oder einfach zu sauberem Strom
und klimaneutralem Gas wechseln – was ist Ihr Klimaputz-Tipp? Entdecken Sie bei VERBUND
Ideen und Produkte, mit denen Sie ganz einfach zu einem gesunden Klima beitragen können.
Jetzt beim Klimaputz mitmachen auf www.verbund.at/energiezukunft
Energieträger:
Wasserkraft
100 %
Stromkennzeichnung gem. § 78 Abs.1 und 2 ElWOG 2010 und Stromkennzeichnungs-VO 2011 für den Zeitraum 1.1.2014 bis 31.12.2014. Durch den vorliegenden Versorgermix fallen weder CO 2-Emissionen noch
radioaktive Abfälle an. 100 % der Nachweise stammen aus Österreich.
* Einmaliger, verbrauchsabhängiger Bonus auf das gewählte Strom- bzw. Gasprodukt. Gültig für Neukunden bis 30.4.2016 in Höhe des täglichen Durchschnittsverbrauches
entsprechend dem tatsächlichen bzw. errechneten Jahresverbrauch gemäß Jahresabrechnung auf den Energiepreis (exkl. Grundpreis) ohne Netzkosten, Steuern und Abgaben
(Division des Arbeitspreises durch 365). Bei einer Belieferungsdauer des gewählten Produktes von unter 12 Monaten erfolgt eine anteilige Verrechnung.
** Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos und bis 30.4.2016 möglich. Es gelten die Teilnahmebedingungen für das Klimaputz-Gewinnspiel auf www.verbund.at/energiezukunft.
Keine Barablöse möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinne können von den in den Werbemitteln abgebildeten Objekten in Farbe und Ausstattung abweichen.
Online-Marketing
Damit Ihr Geschäft boomt
Der HEROLD hat sein Produktspektrum für Unternehmen unter der neuen Marke HEROLD
BOOM – Best of Online-Marketing zusammengefasst. Mit folgenden Produkten sorgt der
Mödlinger Spezialist für digitale Medien und Marketing-Lösungen dafür, dass bei den
heimischen Unternehmen das Geschäft boomt.
Mobile Website
81 Prozent der Internetuser in Österreich surfen bereits vom Handy aus1.). Eine übersichtliche mobile Website sollte also schon eine
Selbstverständlichkeit sein. Die Profis von
HEROLD gestalten diese so, dass die wichtigsten Informationen zu Ihrem Unternehmen auf einen Blick ersichtlich sind. Insbesondere die Kontaktdaten. Schließlich soll
Ihre Website ja Ihr bester Verkäufer werden.
Sie jetzt auch Ihre Produkte und Dienstleistungen kostenlos präsentieren – inkl. Fotos,
Beschreibungen, Preise, Links zum Webshop etc.
Durch die Wahl von Stichwörtern, die auf
Ihr Angebot abgestimmt sind, sorgen Sie für
beste Auffindbarkeit.
Aktives Empfehlungsmarketing hilft dabei,
dass sich viele Konsumenten dann auch tatsächlich für Ihr Angebot entscheiden. Fordern Sie zufriedene Kunden daher unbedingt
auf, Ihr Unternehmen auf HEROLD.at zu bewerten.
Nutzen Sie die Chancen, die Ihnen HEROLD.at bietet, denn 1,4 Millionen Personen entscheiden sich mindestens zwei Mal
im Jahr aufgrund einer Suche in den Gelben
Seiten für eine Firma und kaufen ein Produkt
oder eine Dienstleistung. 2.)
E-Commerce
Nutzen Sie das Internet auch als Vertriebskanal! Der HEROLD unterstützt Sie auch im
Bereich E-Commerce und bietet Ihnen eine
kostengünstige Komplettlösung an, mit der
Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen über
das Internet verkaufen können.
Ö 16
Werbung auf Google
Auf Wunsch stellt der HEROLD auch sicher,
dass Ihre Website bzw. Ihr Online-Shop auf
Google optimal auffindbar ist und auch auf
diesem Weg viele neue Kunden zu Ihnen
kommen.
HEROLD.at
Video
Neben der Vorreihung Ihres Unternehmens
und Einschaltungen auf HEROLD.at können
Damit sich Ihre potenziellen Kunden auf Ihrer Website den perfekten Eindruck von Ihrer
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Firma verschaffen können, produziert der
HEROLD auch ein Unternehmens- oder Erklärvideo für Sie, optimiert dieses für mobile
Endgeräte und platziert es nicht nur auf Ihrer
Website, sondern auch auf HEROLD.at bzw.
themenspezifisch passenden Portalen.
Wenn also Ihr Internetauftritt technisch wie
inhaltlich nicht am letzten Stand ist, Sie eine
mobile Website oder ein Video brauchen und
natürlich auch mehr Besucher, dann sind Sie
bei HEROLD BOOM an der richtigen
Adresse. Der HEROLD kümmert sich um
Ihren gesamten Auftritt im Internet, von der
Werbung auf Google bis hin zu Ihren SocialMedia-Aktivitäten und effizientem E-MailMarketing.
Ü
Quellen: 1) MMA, Mobile Communication s Report 2015
2.) Meinungsraum (1/2015)
n Kontakt
GmbH
HEROLD Business Data
105
Guntramsdorfer Str.
A-2340 Mödling
Tel. 02236/401-38133
erold.at
E-Mail: kundenservice@h
er
unt
Sie
Mehr Infos finden
.at
oom
ldb
ero
www.h
Werbung
Unternehmenswebsite
Die Website-Spezialisten von HEROLD erstellen Ihren professionellen Webauftritt
nach den neuesten technischen Standards,
wählen das passende Bildmaterial, verfassen
Ihre Texte und übernehmen die Befüllung.
Wenn Sie Änderungen durchführen wollen,
reicht ein Anruf oder eine E-Mail.
Menschen & Märkte
BM Andrä Rupprechter, GF Alec Hager (Radlobby Österreich), Franz Scherzer
(Organisator Gesundheitsvorsorge Mitarbeiter), Hermine Burgstaller (Dipl.
Krankenschwester)
Foto: BMLFUW/ Christopher Fuchs
Österreich radelt
Radislav Klepac/Manager Intern. Beziehungen BVV, Peter Kukacka/Vertretung BVV in Österreich, Franka Weissensteiner/WKO Projektleiterin Nachbarschaftsmessen, Martina Tauberova/Wirtschafts- u. Handelsrätin Tschech.
Botschaft, Jiri Kulis/CEO BVV, Jan Sechter/Tschech. Botschafter (v.l.)
Foto: Messe Brünn
Messe-Highlights 2016
Der Messekalender der geraden Jahre bringt auch diesmal Fachmessen, die auf großes Interesse der Aussteller sowie Fachbesucher stoßen. Fashion und Lederware, Elektrotechnik, nach einem Jahr Pause
Nahrungsmittel und Nahrungsmittelverarbeitung, Landwirtschaftsmaschinen und der Maschinenbau sowie andere spezialisierte Industriezweige sind für die Messe Brünn die wichtigsten Themenbereiche
des Jahres 2016. Dazu kommt der Motosalon, der in diesem Jahr in
Brünn stattfindet.
Ü
Sabine und René
Arztmann (Firmen- und
Produktionsleitung
NIMARO) mit Seniorchefin Margarete
Arztmann und den Prototypen der NIMARO
„jubel-box 7.0“ zum
siebzigsten FirmenjahrJubiläum (v.l.)
IMPRESSUM
Offenlegung nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24, 25 Mediengesetz
Medieninhaber (Verleger), Redaktion: Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsgesellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Telefon 0316/834020,
Telefax 0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.com
Herausgeber & Geschäftsführer: Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlagsleitung: Josef Lipp Standort Oberösterreich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon
0732/781282, Telefax DW 4, [email protected] Standortleitung: Mag. Hans Graf Standort Niederösterreich, Wien & Burgenland: Landstraßer Hauptstraße 71/2, 1030 Wien,
Tel. 01/2127440, Fax 01/2127440-4, [email protected], [email protected], [email protected] Standort Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pannzaunweg 1 b, Telefon 0662/842841-0, Telefax DW 4, [email protected], [email protected], [email protected] Erscheinungsort: Graz Chefredakteurin
Donauraum: Dr. Marie-Theres Ehrendorff Redaktion: Mag. Angelika Dobernig, Dr. Thomas Duschlbauer, Florian Eckel, Siegfried Hetz, MA, Andrea Hinterseer, Magdalena
Mayer, Felix Meiner, Mag. Johanna Mitterbauer, Josef Müller, Mag. Nicole Landsmann,
Mag. Andreas Prammer, Mag. Carola Röhn, Dr. Alexander Tempelmayr, Mag. Christian
Wieselmayer, Christoph Zefferer, Bakk., DI Lisa-Maria Zefferer Fotos: Falls nicht anders
angegeben: Symbol, Archiv Layout&Grafik: Hans Obersteiner Produktion: euromedien
verlags gmbH, 8045 Graz, Prenterweg 9 Chefinnen vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg, Mag. Vera Haberfellner Verkaufsleitung Süd: Mag. Barbara Steiner Marketing:
Silvia Hasl-Weingrill Druck: Leykam – Let’s Print Verlagsvertretung Slowenien: Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Telefon/Telefax
+386/1/5181125,[email protected] Verlagsvertretung Kroatien: Business Media Croatia d.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb, Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810,
[email protected] Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem Anzeigentarif. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement Inland
€ 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement ist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es
nicht bis ein Monat vor Ende des Abojahres gekündigt, verlängert es sich automatisch
um ein weiteres Jahr. Verlagskonto: IBAN: AT13 1700 0001 8003 8949, BIC: BFKKAT2K
Firmenbuchnummer: 257766v UID-Nummer: ATU 61454508 Behörde gemäß ECG: Magistrat Graz Kammer: Wirtschaftskammer Steiermark Anwendbare Vorschriften:
Österreichische Gewerbeordnung Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich
zuständige Handelsgericht. Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten.
Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine geschlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen
weibliche Personen ein.
Foto: NIMARO
NIMARO 7.0
S
eit seinem Gründungsjahr 1946 sorgen Kundenservice, Kreativität
und Professionalität beim Kärntner Mappen- und Hüllenprofi Nimaro für wirtschaftlichen Erfolg und gesundes Wachstum.
Nimaro ist österreichweit einer der wenigen Anbieter seiner Art in
der Kunststoffverarbeitung und zählt zu den Leitbetrieben der Region. Am Ende des Jahres 2016 jährt sich das Gründungsjahr des im
Kärntner Rosental angesiedelten Familienunternehmens nun schon
zum siebzigsten Mal. Die eigens dafür ins Leben gerufene grüne „jubel-box 7.0“ wird Nimaro durch das Jubiläumsjahr 2016 begleiten.
Bestückt mit vielen kleinen Überraschungen – digital und analog –
zu besonderen Anlässen soll so mit ALLEN gefeiert werden. Denn:
Für siebzig Jahre unternehmerischen Erfolg braucht es neben viel
gesundem Unternehmensgeschick und einer Prise Glück vor allem
gute Mitarbeiter, treue Kunden und verlässliche Partner. Darum steht
die im Unternehmen selbst gefertigte grüne „jubel-box 7.0“ auch
ganz im Zeichen von gesunder Lebens- und Unternehmensweise und
Teamwork. Mehr Infos: www.nimaro.at
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Werbung
„Damit der historische Klimavertrag von Paris auch in der Praxis ein
voller Erfolg wird, brauchen wir eine Mobilitätswende. Rund 1,5
Millionen Österreicherinnen und Österreicher fahren weniger als
fünf Kilometer in die Arbeit, eine ideale Strecke für das Fahrrad“,
betont Bundesminister Andrä Rupprechter zum Start der Aktion
„Österreich radelt zur Arbeit“. 32.000 Personen sind österreichweit
bereits für die Aktion registriert. Im Vorjahr waren die TeilnehmerInnen rund 3,5 Millionen Kilometer mit dem Rad unterwegs. „Schon
heute vermeiden die Radfahrerinnen und Radfahrer jährlich 150.000
Tonnen CO2-Ausstoß. Das hilft nicht nur der Umwelt, sondern hat
auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit“, so Rupprechter.
Ö 17
Emotion auf vier Rädern
Internationale
Fachmesse für
Fertigungstechnik
Ein voller Erfolg war die diesjährige 13. Ausgabe von Südösterreichs größter Neuwagenmesse, der Grazer „AutoEmotion“ in der
Stadthalle.
Messe Wien
10.–13.5.2016
FREIER
EINTRITT
MIT ONLINE
TICKET
Die zahlreichen unterschiedlichen Modelle machten Lust auf eine kleine Spritztour.
Fotos: Symbol
Christian Überbacher mit dem dynamischen 911
Carrera S.
D
www.intertool.at
zeitgleich mit
SMART Automation Austria
ie führenden Grazer Automobilbetriebe präsentierten dabei auf über 12.000 m² rund 230
Neuwagen von 34 verschiedenen Herstellern,
was eine Marktabdeckung von über 99 Prozent
aller am österreichischen Markt verkauften
Neuwagen ergibt. Mehr als 20.000 Besucher zeigten
eindrucksvoll, dass das Thema Automobil in aller Munde
ist.
Noch bevor sich am ersten Messetag die Tore öffneten,
lud der Aussteller „Verein der Grazer Automobilhändler“
mit Unterstützung der GRAWE Group alle steirischen
Branchenvertreter zu einem hochkarätig besetzten „Zukunftsforum“. Grawe-Generaldirektor Mag. Klaus
Scheitegel wies in seiner kurzen Begrüßung auf die
enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung
des Automobils hin, jeder 7. Arbeitsplatz in der Steiermark hänge vom Automobil ab. Prof. Dr. Grebe von AVL
List gab Antworten auf die Frage „Was treibt unsere
Fahrzeuge in einer vernetzten Zukunft an?“ und skizzierte eine Koexistenz von Verbrennungsmotoren, deren
Effizienz- und Einsparungspotenzial noch lange nicht
erschöpft sei, und alternativen Antrieben. Der Druck der
EU-Gesetzgebung zur laufenden Emissionsreduktion,
verbunden mit Strafsteuern in Milliardenhöhe bei Nichterreichung, treibt die Branche massiv an. Dr. Bernsteiner
von der TU Graz referierte über die einzelnen Schritte
von einfachen Fahrassistenz-Systemen bis hin zum vollautonomen (fahrerlosen) Fahren und warf einen interessanten Blick auf die technischen, rechtlichen und ethnischen Fragen. Dr. Fuchs vom Kompetenzzentrum „Das
Elisabeth Steiner-Gady mit Johann Potocnik von
Toyota-Gady präsentieren den Toyota Prius (v.l.).
Sabine Trummer und Rudolf Hofer vom Autohaus
Denzel mit Robert Damisch vom Autohaus Damisch und Erwin Schager vom Autohaus Jagersberger präsentieren den Hyundai i20 Coupé (v.l.).
i
Gerald Auer von Vogl & Co. mit dem dynamischen Renault Megan.
Paul Schweighofer und Heinz Robinson mit dem
neuen Kia Sportage (v.l.).
Alexander Dengg und Thomas Mosburger von
Gady Opel mit dem Auto des Jahres, dem Opel
Astra (v.l.).
Christian Walcher und Manfred Bijondic vom Jaguar & Range Rover Center Graz präsentieren als
Österreich-Premiere den F-Place (v.l.).
Experten-Tipp
Veronika Reichenbrugger ist Spezialistin für
Veränderungspotenziale in Unternehmen.
Sollten Sie Fragen haben:
[email protected]
Wie cashwirksam
ist Ihr Controlling?
Sonja und Maria Gaberszik mit dem Evergreen im
neuen Design, dem neuen Ford Galaxy (v.l.).
Erwin Schager und Peter Jagersberger mit dem
sportlichen Ford Ranger (v.l.).
Der sportliche Mercedes V-Klasse beeindruckt
durch sein progressives Design: Christian Wachtler und Andreas Oberbichler (v.l.).
Christian Eibisberger mit Renate Zink-Edelsbrunner und Klaus Edelsbrunner mit dem Peugeot
2008 (v.l.).
Virtuelle Fahrzeug“ berichtete darüber, wie durch virtuelle Simulationen die Fahrzeugentwicklung vergünstigt und beschleunigt wird, damit die Zeitspanne von der Idee bis zur Serienreife, die „Time to market“, deutlich verkürzt werden kann.
Auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Bürgermeister Siegfried Nagl beehrten
die „AutoEmotion“ mit ihrem Besuch. Der große Erfolg der „AutoEmotion“ 2016 soll auch
im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Präsident Walter Kleinsasser gab bereits den Startschuss
für die Vorbereitungen zur nächsten „AutoEmotion“, die von 31. März bis 2. April 2017 wieder in der Stadthalle Graz stattfinden wird.
Ü
Seit einer Stunde sitzt der Controller
neben mir. Nervös, lauernd wie eine
Katze vor dem Mauseloch zuckt er mit
den Augen. Plötzlich setzt er zum
Sprung an und erlegt seine Beute mit
einem einzigen Satz: „Die Umsetzungsschritte mögen gut sein, in den
Zahlen merke ich das aber nicht.“ Eine
Killerphrase. Sie mag unangenehm
sein, diese Kritik, aber unbegründet ist
sie nicht. Warum können wir den Erfolg
einer Veränderung so oft nicht in den
Zahlen sehen? Die Gründe sind vielschichtig. Wir arbeiten an den falschen
Problemen, wir leben die Umsetzungsschritte nicht vorbehaltlos oder das
System des Controllings ist nicht auf
dem Level des Unternehmens. Streben
wir höhere Effizienz an! Betrachten wir
alles entlang des Wertstroms! Die Umsetzungsschritte müssen immer das
Gesamtergebnis des Unternehmens
berücksichtigen und mitbedenken. Herkömmliche Controlling-Systeme tun
das nicht. Abteilungen werden abgegrenzt, die Gemeinkosten verwaltet
und alle Maschinen nach ihrem Maschinenstundensatz bewertet – unabhängig von Engpass und Nicht-Engpass. Modernes Controlling fördert die
ganzheitliche Sicht auf Kennzahlen.
Sind Sie sicher, dass Sie ein aktives
Controlling haben? Machen Sie den
Test.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Ö 19
Sportlich, praktisch, optimal: Kia Optima Sportswagon
Vor einem Jahr präsentierte Kia auf dem Genfer Autosalon die Studie des Optima Sportswagon. Bereits ein Jahr später feierte der
formschöne Kombi, mit dem die Marke künftig im wettbewerbsstarken Segment der Mittelklasse-Kombis kräftig mitmischen will,
auf Europas größter Automesse seine Weltpremiere. Gleichzeitig
präsentierte Kia auch die neue Modellvariante der Mittelklasselimousine sowie als interessante Alternative zu den traditionellen
Antrieben einen Plug-in-Hybrid.
Dynamischer Auftritt
Durch und durch praktisch und zugleich dynamisch elegant: Mit 4,86 Metern Außenlänge ist
der Kombi gleich lang wie die Limousine, stellt
mit einem Fassungsvermögen von 553 Litern aber
43 Liter mehr Stauraum zur Verfügung. Das Karosseriedesign des Kia Optima Sportswagon folgt
voll und ganz der neuen Linie der Marke, von
scharf gezeichneten Linien und glatten, geschmeidigen Formen geprägt. Während die Front gegenüber der Limousine unverändert ist, geben die
kraftvolle, ansteigende Schulterlinie, die sanft abfallende Dachlinie und die dynamischen Konturen
der Kabine dem Kombi seine charakteristische
Karosserieform. Großzügige LED-Rückleuchten,
das ovale Auspuffendrohr und der in den Stoßfänger integrierte Diffusor sowie 16 bis 18 Zoll große
Leichtmetallfelgen runden den eindrucksvollen
Auftritt des neuen Kia Optima Sportswagon wirkungsvoll ab.
Drei starke Motorvarianten
Kias jüngster Wurf steht mit drei kraftvollen und
zugleich sparsamen Benziner- und Dieselmotoren
zur Auswahl. Als Top-Version kann der GT mit
dem 2-Liter-Diesel und 245 PS, serienmäßig mit
einem Automatikgetriebe kombiniert, gewählt
werden. In der „zivilen“ Version stellt der 1,7-Liter-Turbodiesel 141 PS und ein maximales Drehmoment von 340 Newtonmeter zur Verfügung.
Benziner-Fahrer finden mit dem 163 PS starken
2,0-Liter-Ottomotor ein leistungswilliges Aggregat. Auch diese beiden Motorvarianten können
mit einer Getriebeautomatik geordert werden.
Kombi-Ausstattung auf Premiumniveau
Seine Beladungsqualitäten als Kombi unterstreicht der neue Sportswagon nicht nur mit dem
üppigen Ladevolumen, sondern auch mit der serienmäßigen sensorgesteuerten elektrischen Heckklappe. Weitere kombitypische Ausstattungen sind
das praktische Trennsystem, das in der Rückseite
der Fondsitzlehnen integrierte Gepäckraumtrennnetz und die im Verhältnis 40:20:40 separat umklappbare Rücksitzlehne zur variablen Vergrößerung des Laderaums.
Raffinierte Systeme
Der neue Sportswagon bewegt sich auch in der Infotainment-Ausstattung auf dem gleichen hohen
Niveau wie die Limousine. So verfügt der Sportkombi über das neueste Kia Kartennavigationssystem mit Touchscreen. Das Harman Kardon
Premium-Soundsystem leistet beachtliche 590
Watt Leistung und umfasst acht Lautsprecher, eine
externe Endstufe, einen Subwoofer. Als eines der
ersten Kia-Modelle ist der Optima Sportswagon
mit den sprachgesteuerten Kommunikationssystemen Android Auto und Apple CarPlay ausgestattet, die ein kompatibles Smartphone mit dem
Infotainmentsystem des Fahrzeugs verbinden. Android Auto ermöglicht etwa Navigieren über Google Maps, Freisprech-Telefonieren, Text- und
Spracherkennung sowie das Streamen von Musik
durch Google Play Music. Mit Apple CarPlay lassen sich die verschiedenen Funktionen und Apps
über die Spracherkennung Siri steuern. Über das
Navigationssystem hat der Fahrer zudem Zugriff
auf den Multimediadienst Kia Connected Services, der vom Navigationsspezialisten TomTom
bereitgestellt wird.
Ü
Auto & Motor
l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT
„E“ wie elegant
Mercedes-Benz
setzt
seine Produktoffensive
fort und präsentierte in
Genf die neue E-Klasse.
Die zehnte Generation
setzt Maßstäbe in puncto
Design, Effizienz und automobile
Intelligenz.
Noch sicherer wird die EKlasse dank Car-to-X-Kommunikation: Als erstes Serienmodell tauscht sie Informationen mit anderen Fahrzeugen und mit entsprechend ausgerüsteter Infrastruktur aus. Zum Marktstart der neuen E-Klasse bietet Mercedes-Benz einen neu
entwickelten 2-Liter-Dieselmotor mit 194 PS an, der durchschnittlich nur 3,9 Liter
pro 100 Kilometer verbraucht.
Zweite Generation: VW TIGUAN
Ab 26.490 Euro bietet
Volkswagen den neuen Tiguan an. Das SUV stellt
ein Kofferraumvolumen
von 615 Litern zur Verfügung, das sich durch Umklappen der Rücksitzlehnen auf 1.655 Liter vergrößern lässt. Sieben Aggregate stehen zur Wahl: Sie leisten zwischen 125 und 240 PS. Über die neue 4MOTION
Active Control lässt sich der Allradantrieb individueller und einfacher an alle möglichen
Einsatzbedingungen anpassen. Durch die solide Antriebskonzeption ist der Tiguan
für Anhängelasten bis zu 2.500 Kilogramm ausgelegt.
l 5-STERNE-NIVEAU
Der Kia Optima Sportswagon verfügt über dieselbe Sicherheitsausstattung wie die Limousine
Kia Optima. Diese wurde Ende 2015 beim europäischen Sicherheitstest Euro NCAP mit der
Bestnote „5 Sterne“ ausgezeichnet. Zu diesem
Top-Ergebnis hat auch die serienmäßige Gegenlenkunterstützung VSM beigetragen, die für eine
optimale Abstimmung von elektronischem Stabilitätsprogramm und elektronisch unterstützter
Servolenkung sorgt und damit die Stabilität
beim Bremsen in Kurven erhöht.
223 PS und 109 g/km CO2: Lexus GS 300h!
Lexus stattet den neuen
GS 300h mit dem Hybridantrieb der zweiten Generation aus. Er kombiniert
auf intelligente Weise einen fortschrittlichen 2,5Liter-DirekteinspritzerBenzinmotor mit einem
Hochleistungs-Elektromotor und einer kompakten Hybridbatterie. Der neu GS 300h bietet eine gleichmäßige
und hoch entwickelte Vollhybrid-Leistung und verbraucht nur 4,7 l/100 km.
Der GS 300h ist in vier Ausführungen erhältlich: Eco, Comfort, Luxury und F SPORT.
l VARIABEL UND PRAKTISCH
Mit einer im Verhältnis von 40:20:40 umlegbaren Rücksitzbank sowie weiteren kombitypischen Ausstattungen etwa zur Ladegutsicherung
qualifiziert sich der neue Kia Kombi mit 553 Litern Ladevolumen auch als leistungsstarker
„Lastesel“.
Mit elektronischen Helfern wie adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage, autonomen Notbremsassistenten, Spurhalteassistent mit korrigierendem Lenkeingriff, Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung, Blind Spot Detection
und Querverkehrwarner stellt Kia im neuen
Sportswagon ein breites Portfolio an Assistenzsystemen zur Erhöhung der Sicherheit bereit.
Fotos: Kia (3), Daimler, Porsche, Lexus, Jaguar
l INTELLIGENTE ASSISTENZ
Jaguar XE ist sicherstes Auto seiner Klasse
Die Sportlimousine Jaguar XE hat bei den
„Best-in-Class-Awards“
von Euro NCAP den ersten Platz in der Kategorie
„große Familienautos“
errungen. Die Auszeichnung folgt auf die schon
im vergangenen November bekanntgegebene Fünf-Sterne-Wertung. In jeder der
vier von Euro NCAP abgeprüften Kategorien – Schutz erwachsener Insassen,
Fußgängerschutz, Schutz von im Fond sitzenden Kindern und unfallvorbeugende
Sicherheitsmerkmale – erzielte der Jaguar XE exzellente Ergebnisse.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Ö 21
Bestbieterprinzip in Kraft
Die Novelle zum Bundesvergabegesetz (BVergG) ist mit 1. März in Kraft getreten und
bringt bei öffentlichen Aufträgen neben dem Bestbieterprinzip Transparenz bei Subvergaben, Verschärfungen im Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping sowie ein stärkeres Augenmerk auf Eigenleistungen.
K
lare Wettbewerbsbedingungen –
unter dieser Prämisse steht die Vergaberechtsnovelle, die mit dem
Bestbieterprinzip unsere wichtigen
Klein- und Mittelbetriebe bei der
öffentlichen Auftragsvergabe stärkt“, betont
die Obfrau der Bundessparte Gewerbe und
Handwerk, Renate Scheichelbauer-Schuster.
Gerade im Baugewerbe, Bauhilfsgewerbe
und den baunahen Gewerben führt dies zu
entsprechenden Verbesserungen, da neben
dem Preis auch andere Faktoren für den
Standort beim Zuschlag berücksichtigt werden. „Die Vernunft hat gesiegt, die Politik
ein richtiges Zeichen für einen fairen Wettbewerb gesetzt“, sagte der BAU-HOLZ-Vorsitzende und Nationalrat Josef Muchitsch.
Eckpunkte der Novelle
n Verpflichtendes Bestbieterprinzip: Die
Novelle regelt, dass bei öffentlichen Bauaufträgen ab einer Million Euro verpflichtend
das Bestbieterprinzip angewandt werden
muss. Darunter gilt der Vorrang des Bestbieterprinzips, Bauaufträge können auch aufgrund der Schwellenwerteverordnung bereits
an regionale Betriebe und deren Beschäftigte
vergeben werden.
n Festlegung von „Kernleistungen“: Bis
dato konnten 99,9 Prozent des Auftrages an
Subunternehmer vergeben werden. Nur der
gesamte Auftrag durfte nicht „im Sub“ vergeben werden. Die Novelle regelt, dass bei
öffentlichen Ausschreibungen Kernleistungen festgelegt werden können und vom Bieter als Eigenleistung ausgeführt werden müssen.
n Transparenz bei Subvergaben: Subunternehmer müssen bei öffentlichen Aufträgen bereits im Angebot angeführt, geprüft
und genehmigt werden. Ein Wechsel oder
Hinzuziehen eines neuen Sub- oder Subsubunternehmers nach Auftragserteilung muss
dem Auftraggeber bekanntgegeben werden.
Dieser ist ebenfalls zu prüfen und zu genehmigen. Dies gilt bis zum letzten Glied der
Kette. Der Auftraggeber hat damit vollständige Kenntnis, wer auf seiner Baustelle arbeitet.
n Bekämpfung von Lohn- und Sozialdumping: Die Novelle sieht klare Regeln
vor, die im Falle von Lohn- und Sozialdum-
Ö 22
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
ping zu einem Ausschlussgrund führen. Bei
mehr als zwei Vergehen innerhalb von zwölf
Monaten sind diese Anbieter bei öffentlichen
Ausschreibungen grundsätzlich ausgeschlossen. Der Auftraggeber ist verpflichtet, das
Vorliegen allfälliger Ausschlussgründe bei
Bietern und ihren Sub- und Subsubunternehmern in einer zentralen Datenbank abzufragen.
n Große Losregel: Neu geregelt ist die erleichterte Vergabe von Kleingewerken, wenn
diese insgesamt 20 Prozent des gesamten
Auftragswertes bei Oberschwellenvergaben
(d.h. ab 5,2 Millionen Euro = EU-weite Ausschreibung) nicht überschreiten.
Gewerbe und Handwerk habe immer darauf
hingewiesen, dass eine Verankerung des
Bestbieterprinzips bei öffentlichen Aufträgen ein wichtiger Punkt für die
Bundesspartenobfrau
Gewerbe und Handwerk
KommR. Ing. Renate
Scheichelbauer-Schuster
Foto: WKO
heimischen, stark regional verankerten
KMU sei. „Vor diesem Hintergrund sprechen
wir uns daher weiterhin für eine Übernahme
der Schwellenwerteverordnung in Dauerrecht aus“, unterstrich die Gewerbe-Obfrau.
Durch die Schwellenwerteverordnung können Bund, Länder und Gemeinden Aufträge
bis zu einem Wert von 100.000 Euro bei der
„Direktvergabe“ bzw. von einer Million Euro
für das so genannte „nicht-offene Verfahren
ohne Bekanntmachung“ an geeignete Unternehmen vergeben. Dadurch sollen öffentliche Aufträge von überschaubarer Größe unbürokratisch und rasch an regionale Unternehmen vergeben werden können. Letztlich
schiebt die Novelle Scheinfirmen einen Riegel vor, schafft Transparenz bei der Subvergabe und gewährleistet eine höhere Qualität
der Bauprojekte.
Ü
Rahofer.
PALFINGER AG · 5101 Bergheim, Österreich · E-Mail [email protected]
VORSTANDSVORSITZENDE 2058
An später denken lohnt sich. Weil PALFINGER mit seinen innovativen Hebe-,
Lade- und Handling-Lösungen nicht nur an die Gegenwart denkt, sondern auch
jetzt schon an kommende Generationen und ihre Umwelt. Das macht uns auch
in Zukunft zu einem nachhaltig erfolgreichen Global Player.
WWW.PALFINGER.AG
Viel unterwegs?
Wir haben
die Tipps!
Steigenberger Hotel Linz
Foto: SteigenbergerHotelLinz
Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten
Ambiente: 7 von 10 Punkten
Service: 9 von 10 Punkten
Küche & Keller: 8 von 10 Punkten
Summe: 32 von 40 Punkten
Das Vier-Sterne-Hotel liegt direkt an der Uferpromenade und neben dem Winterhafen, daher
bieten viele der 176 Zimmer einen traumhaften Blick auf Donau und Berge. Die Zimmer sind
sauber, geräumig und gut ausgestattet, wenngleich das Haus bereits in die Jahre gekommen
ist. In den Zimmern an der Rückseite des Hauses ist es beim Öffnen der Fenster durch die Nähe
zur Autobahn recht laut. Das Frühstück ist allerdings hervorragend und lässt keine Wünsche
offen.
Das Personal ist zuvorkommend und sehr hilfsbereit. Man wird bereits an der Rezeption freundlich empfangen und hat das Gefühl, hier wirklich willkommen zu sein. Das Hotel ist mit einem
Wellnessbereich ausgestattet, dazu zählen Sauna, Dampfbad und Fitnessbereich. Businessgäste,
die am Abend Erholung vom stressigen Arbeitstag suchen, haben die Möglichkeit, sich bei
einem herrlichen Ausblick und gut sortiertem Weinangebot zu entspannen.
Für geschäftliche Veranstaltungen bietet das Steigenberger Hotel Linz Räumlichkeiten mit
bester Ausstattung. Wenn es hierbei um Beratung oder Sonderwünsche geht, steht die eingespielte Crew dem Gast umgehend mit Rat und Tat zur Seite. Alles in allem ein gutes BusinessHotel.
Ü
Am Winterhafen 13, 4020 Linz
Tel.: +43 (0) 732 7899-0
[email protected], www.linz.steigenberger.com
Stadtwirt
Wer in der Bundeshauptstadt ein typisches Wiener Gasthaus auf Business-Niveau sucht, kann
mit dem Stadtwirt nichts falsch machen: hervorragende regionale Küche, Tische für größere
und kleinere Gruppen, die auch ein Auflegen von Geschäftsunterlagen oder Computer möglich
machen und wo der Tischnachbar nicht zwangsweise Zeuge des Gesprächs wird, angenehme
Atmosphäre und kompetentes Personal. Die Mischung aus moderner Business-Infrastruktur
und urigem Beisl macht’s.
Die Parkplatzmisere im dritten Bezirk wird durch die Anfahrtsmöglichkeiten der öffentlichen
Verkehrsmittel mehr als ausgeglichen. Haltestellen der U-Bahn, S-Bahn sowie die Straßenbahnlinie O befinden sich in unmittelbarer Nähe, sodass das Lokal sehr gut erreicht werden
kann. Im Erdgeschoß ist der Nichtraucherbereich, im oberen Stockwerk gibt es auch die
Möglichkeit für Firmenfeiern samt Raucherbereich. Im Schanigarten schmecken die typischen
alten Wiener Schmankerln, die eine Spezialität des Hauses sind, ebenfalls köstlich. Seit nunmehr 16 Jahren tischt die Besitzerfamilie Lang auch altösterreichische Gerichte auf. Einziger
Wermutstropfen: Man muss unbedingt reservieren, sonst hat man wenig Chancen auf einen
Platz im Lokal.
Ü
Untere Viaduktgasse 45, 1030 Wien
Tel.: +43 (0) 1 7133828
[email protected], www.stadtwirt.at
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9:00-24:00, Sa+Ftg 11:00-24:00 Uhr
Ö 24
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Foto: Andi Bruckner
Erreichbarkeit: 9 von 10 Punkten
Ambiente: 8 von 10 Punkten
Service: 9 von 10 Punkten
Küche & Keller: 9 von 10 Punkten
Summe: 35 von 40 Punkten
Das Warten hat ein Ende –
die VOR F REUDE ist da!
Jetzt neu am Kiosk
oder im Abo um nur 15 Euro im Jahr für 4 Ausgaben!
www.vorfreude.cc
[email protected]
All-in
Die „Draghi’sche“ Geldschwemme
Aktuell wurde der Leitzins der EZB auf das historische Tief von 0,0 Prozent gesenkt. Monatlich werden 80 Milliarden Euro Staatsanleihen gekauft und Geld in die EU gepumpt –
doch mit welchem Effekt?
A
ngeblich um die Wirtschaft anzukurbeln, die Inflation zu heben und
der Negativzinsspirale zu entkommen. Die Meinungen gehen auseinander und die Ansichten darüber
könnten unterschiedlicher nicht sein.
Eine neue Ära wurde von Mario Draghi am
Donnerstag, dem 10. März 2016, eingeläutet.
Die Tragweite der Entscheidung merkte man
ihm nicht an, obwohl sein Handeln die gesamte Finanzwelt auf den Kopf stellt. Das
eiserne Gesetz, dass derjenige Zinsen bekommt, der Geld verleiht, gehört der Vergangenheit an. Volkswirtschaftlich gesehen sind
die Zinsen, der Preis des Geldes – das mittlerweile also an die Banken der europäischen
Staaten verschenkt wird. Die eigentliche
Crux an der Sache ist laut Experten jedoch
der Strafzins für geparktes Geld bei der EZB
von -0,4 Prozent.
Es ist ein gefährliches Spiel verzweifelter
Rettungs- und Stabilisierungsmaßnahmen
zur Ankurbelung der europäischen Wirtschaft und der Vermeidung der Deflation.
Die Erwartungen an ihn waren hoch und die
Maßnahmen seinerseits gingen weit über die
Erwartungen hinaus.
Ö 26
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Wesentlichste Maßnahmen –
kleine Übersicht
n Der Leitzinssatz wurde von 0,05 auf 0,0
Prozent gesenkt, mit großer symbolischer Wirkung. Ab jetzt gibt es für die
Banken Geld zum Nulltarif.
n Der Minuszins wurde eingeführt. Sollte
eine Bank überschüssiges Geld bei der
EZB parken, werden als Strafe Negativzinsen gefordert. Die Menge des Geldes,
das sich die Banken leihen können, ist
abhängig davon, wie viele Kredite sie
vergeben. Wird eine gewisse Quote erreicht sinkt der Zinssatz für das Darlehen
der EZB unter null und die Bank bekommt zum Kredit noch Geld geschenkt.
n Das Anleihekaufprogramm wird ausgeweitet und von 60 auf 80 Milliarden pro
Monat erhöht. Bis März 2017 sollen so
etwa 1,7 Billionen Euro an Anleihen aufgekauft werden. Ein Novum ist, dass die
Anleiheprogramme auf Unternehmen
ausgeweitet werden, damit auch genügend Anleihen am Markt da sind. Damit
übernimmt die EZB auch Schulden von
privaten Unternehmen und greift somit
aktiv in den Wettbewerb ein.
Dieses Bündel an Aktionen soll die Banken
dazu bringen, mehr Kredite zu vergeben. Die
Hoffnung, die sich dahinter verbirgt, ist, dass
das Wirtschaftswachstum wieder steigt und
die Preise anziehen. Dieselbe Politik wird
seit Jahren betrieben, mit einer Geldschwemme nach der anderen, die allerdings
ihre Wirkung verfehlen. Weder Konjunktur
noch Preise ziehen an. Das Gegenteil war im
letzten Jahr der Fall.
Die Angst vor Deflation und einem dauerhaften Sinken der Preise und Löhne sowie
einer lahmenden Wirtschaft ist übermächtig.
Die Null-Zinsstrategie ist Mario Draghis AllIin im Weltwirtschaftspoker, mit all ihren
Konsequenzen.
Die Gefahren der Dynamik
Viele Fragen tun sich auf und Widerstände
manifestieren sich. Wo liegen jetzt die größten Gefahren der Nullzinspolitik? Tatsächlich stellt sich die Frage, ob es wirklich am
Preis des Geldes liegt, dass viele Unternehmen nicht genügend Kredite aufnehmen, um
zu investieren. Es könnte nämlich genauso
an der Unsicherheit der Märkte, den überbordenden Schulden von Staaten, Unterneh-
Staatsanleihen
Die Angst vor Deflation ist übermächtig
und wird mit allen Mittel bekämpft.
Foto: iStock/ twinsterphoto
men und Privatpersonen sowie der prekären
Lage der Weltwirtschaft liegen.
Speziell der Strafzins für die Banken löst bei
den Experten Kopfschütteln aus und wird als
schlechtes Instrument angesehen, da die ohnehin angeschlagenen Banken die Strafzinsen wieder über Gebühren hereinbringen
müssen. Eine Katastrophe ist das billige
Geld für die Finanzmärkte. Auf erspartes
Geld gibt es praktisch keine Zinsen mehr.
Die Sparguthaben des durchschnittlichen
Bürgertums schmelzen dahin. Dies kommt
einer Kapitalvernichtung und einer kalten
Enteignung gleich. Sollte dieser Zustand länger dauern, werden speziell Rentenkassen
und Lebensversicherungen ein Problem bekommen.
Auf der Gewinnerseite stehen in diesem Fall
der Aktienmarkt und die Immobilienbranche. Das viele Geld der EZB wird in Immobilien und Aktien gesteckt, wo die Preise
auch ordentlich anziehen. Das Problem dabei ist, dass kein realer Gegenwert dafür vorhanden ist. Experten warnen seit Längerem
schon davor, dass die Geldpolitik die Preise
verzerre und zu einer massiven Blasenbildung führe, die in einer erneuten Weltwirtschaftskrise enden könne.
Wirkungslose Medizin
Der Österreichische Genossenschaftsverband (ÖGV), der die Interessen der Volksbanken und der gewerblichen Genossenschaften des Landes vertritt, übt harsche Kritik an den Zinsentscheidungen der EZB.
„Mit der Senkung des Leitzinses auf null und
der weiteren Anhebung der Strafzinsen erhöhen die Währungsgüter die Dosis einer
Medizin, die sich bisher schon als wirkungslos erwiesen hat“, kritisiert Verbandsanwalt
Christian Pomper.
Die erhoffte Wirkung auf Kreditvergabe und
Wachstum werde ausbleiben. Es seien die
ständig neuen Regulatorikauflagen, die den
Banken zu schaffen machten. Hier gelte es,
auf die Bremse zu steigen und die Dynamik
zu entschleunigen. „Die bereits beschlossenen Maßnahmen sollten jetzt einmal europaweit umgesetzt und auf ihre Wirkung hin
überprüft werden“, so Pomper. Dabei kritisiert er auch die geplante europäische Einlagensicherung: „Das Vorhaben kommt zur
Unzeit. Österreich hat bereits einen hervorragend ausgebauten Schutzschild für Spareinlagen. In anderen EU-Ländern muss er
erst geschaffen werden.“ Es gelte, die Prinzipien der Subsidiarität und Proportionalität
stärker zu verfolgen.
Wirtschaftspolitik braucht
Impulse und Reformen
Als ein „klares Signal, alle zur Verfügung
stehenden Mittel auszuschöpfen, um die eu-
Alles für Ihr Business.
nur
pro Monat
Preis gültig für die
ersten 6 Monate
Jetzt in
Aktion
Die beliebtesten A1 Business Produkte zum Aktionspreis
für die ersten 6 Monate:
‡*ODVIDVHUVFKQHOOHV,QWHUQHWLQNO:HEVSDFH'RPDLQXQG(0DLO
‡0RELOXQG)HVWQHW]WHOHIRQLH
‡3URIHVVLRQHOOHV%XVLQHVV6HUYLFH
‡-HW]W0RQDWHJUDWLV$%XVLQHVV*ODVIDVHU3RZHU
Weitere Informationen im A1 Shop, in der Postfiliale oder
unter 0800 664 800.
Gültig bei Bestellung innerhalb des Aktionszeitraumes bis 30.06.2016 für A1 Business Kombi,
A1 Festnetz-Internet Business, A1 Business Network. SIM-Pauschale € 16,58 jährlich. Aktion gültig nur für Neukunden. Alle Entgelte exkl. USt.
Christian Pomper hält die Geldschwemme für
eine wirkungslose Medizin.
Foto: ÖGV/Wilke
Dr. Christoph Leitl mahnt zu Reformen.
ropäische Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen und Deflation zu verhindern“, sieht Wirtschaftskammer-Präsident
Christoph Leitl den Beschluss des EZB-Rates, den Leitzins auf null Prozent zu setzen.
Diese „sehr deutlichen Schritte“ zeigten die
schwierige Situation, in der sich die europäische Wirtschaft im achten Jahr nach Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise nach wie vor befindet. So wird die Inflation im Euroraum nach Einschätzung der
EZB heuer mit nun prognostizierten 0,1 Prozent (statt 1,0 Prozent) deutlich schwächer
ausfallen, als zuletzt erwartet. Zudem haben
sich die Konjunkturaussichten wegen der
Abkühlung der Weltwirtschaft eingetrübt.
„Dieser neuerliche Weckruf der Europäischen Zentralbank muss endlich ernst genommen werden – dies umso mehr, als die
Null- bzw. Negativzinspolitik eine große Belastung für den Finanzsektor darstellt. Die
EZB war ein wirkungsvoller Krisenmanager,
jetzt ist die nationale Politik ultimativ gefordert, ihr endlich beispringen.“ Bessere Rahmenbedingungen seien eine Herausforderung und Aufgabe für alle, so Leitl.
„Ohne unterstützende Maßnahmen – insbesondere durch die Umsetzung von Strukturreformen, aber auch durch gezielte Investitionsimpulse und Wachstumsanreize – wird
die Übung nicht gelingen.“ Die Geldpolitik
könne nicht auf Dauer die Versäumnisse der
Politik kaschieren.
Strukturreformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit seien insbesondere auch in
Österreich dringend erforderlich. Zudem fordert Leitl Wachstumsimpulse wie die Verlängerung des Handwerkerbonus und eine
Investitionsprämie sowie Verbesserungen für
alternative Finanzierungsformen, etwa die
Einführung eines Beteiligungsfreibetrages.
Und es müsse Schluss sein mit immer neuen
Belastungen der Betriebe. Wichtig sei insbesondere auch, dass die zusätzliche Liquidität nun endlich in der Realwirtschaft in
Form von Krediten für die Betriebe ankommen könne. Dazu sollten mögliche Spielräume im Rahmen von Basel III wirtschaftsfreundlich genutzt werden.
Das Marktspektakel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Situation für Sparer noch weiter verschlechtert. Nach der Absenkung des Einlagensatzes auf -0,4 Prozent
wollen Experten nicht ausschließen, dass die
Die Geldschwemme fördert Blasenbildung
und könnte zu einer neuen
Weltwirtschaftskrise führen.
Foto: iStock/ ivansmuk
Ö 28
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Foto: WKO
Banken die Minuszinsen früher oder später
auf ihre Kunden abwälzen und die Sparer
entweder höhere Gebühren für ihr Girokonto
zahlen müssen oder gar mit Strafzinsen auf
ihr Geld belastet werden.
Für Anleger wird das Leben noch schwieriger. Wenn die Währungshüter künftig auch
Unternehmensanleihen aufkaufen, dürfte
auch dort kein Zins mehr zu holen sein.
Entsprechend kritisch Georg Fahrenschon,
Präsident des Deutschen Sparkassen- und
Giroverbandes (DSGV). „Die Beschlüsse
der EZB werden für immer mehr Menschen
in der Euro-Zone zu einer Belastung.“ Neben
Sparern und Kreditwirtschaft seien insbesondere auch Stiftungen, Versicherer, Versorgungssysteme, Sozialversicherungen und
Krankenkassen betroffen.
Dabei spiele die Absenkung des Leitzinses
auf nunmehr null keine große Rolle mehr.
„Das Absenken um die letzten fünf Basispunkte hat eher symbolische Bedeutung“, so
der DSGV-Präsident. Die Absenkung der
Einlagefazilität auf nunmehr -0,4 Prozent sei
der eigentlich entscheidende Punkt. „Die Negativzinswelt dehnt sich damit weiter problematisch aus.“
Auch Holthusen übte Kritik: „Mit diesen
Maßnahmen nimmt die EZB in Kauf, Marktblasen zu erzeugen, wenn die Liquidität in
der blutleeren konjunkturellen Entwicklung
nicht in die Realwirtschaft findet.“
Ü
achtzigzehn / Foto: Lupi Spuma / bezahlte Anzeige
BIG
NEWS AUS
MEINER STADT
Die Zeitung mit Wau-Effekt:
noch mehr Geschichten, mehr
Serviceleistungen und InsiderWissen direkt aus dem Rathaus.
Jeden ersten Samstag im Monat
gratis vor Ihrer Tür.
www.graz.at/big
Foto: iStock.com/Zerbor
Bundespräsidentschaftswahl 2016
Die Flüchtlingskrise als bestimmendes Thema, sechs Kandidaten, die – bis auf einen – allesamt nicht chancenlos sind, das sind die Zutaten eines spannenden und kontroversen Wahlkampfs um das höchste Amt der Republik.
A
m 24. April wird entschieden wer der
Republik Österreich in den kommenden sechs Jahren als Staatsoberhaupt
vorstehen wird. Alles wie gehabt? Mitnichten! Stellten sich bei den vergangenen Urnengängen meist zwei von ÖVP und SPÖ
nominierte Kandidaten dieser Wahl, so buhlen heuer immerhin sechs Amtsanwärter um
die Gunst der Wähler. Seit dem 19. März stehen die Kandidaturen von Irmgard Griss (unabhängig), Rudolf Hundstorfer (SPÖ), Andreas Khol (ÖVP), Norbert Hofer (FPÖ) und
Alexander Van der Bellen (unabhängig) endgültig fest. Richard Lugner (unabhängig) gelang die Zulassung zur Kandidatur im letzten
Moment.
Überthema Flüchtlingskrise
Die Flüchtlingskrise als bestimmendes politisches Thema des vergangenen Jahres ist
auch zum zentralen Thema des Wahlkampfs
geworden. Lange Zeit wurde das zögerliche
Verhalten der jetzigen Regierung als Untä-
„Der Kasperl gewinnt immer“
Richard Lugner
Ö 30
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
tigkeit wahrgenommen, während der FPÖChef in bekannter Strachemanier punkten
konnte: polternd und mit genügend Seitenhieben auf die aktuelle Regierung, der er neben Amtsmissbrauch auch Gesetzesbruch
vorwarf. Der rasante Höhenflug der Freiheitlichen in Umfragen und Wahlen hat den beiden regierenden Parteien massiv zugesetzt.
Die Wahlprognosen sehen den SPÖ- und
ÖVP-Kandidaten momentan gnadenlos auf
dem vorletzten beziehungsweise letzten
Platz.
Wie hast du’s mit der FPÖ?
Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein neugieriger Journalist die Gretchenfrage formulierte und von Alexander Van der Bellen wissen wollte, ob er als hypothetisches Staatsoberhaupt eine von der FPÖ geführte Regierung angeloben würde. Der langjährige Bundessprecher der Grünen verneinte nach einigem Zögern. Danach entwickelte sich diese
Frage bezüglich antizipierter Amtshandlungen zum Selbstläufer. Jeder Kandidat musste
sich ihr stellen. Der ehemalige Sozialminister Rudolf Hundstorfer gibt sich pragmatisch: Ausschlaggebend für eine Regierungsbildung sei eine stabile Mehrheit. Über den
Ausgang der nächsten Nationalratswahl
lasse sich bloß spekulieren, jedoch würde er
der Angelobung einer Regierung unter FPÖBeteiligung, sollte diese für eine stabile
Mehrheit notwendig sein, nicht im Wege ste-
Am 26. April: Wahl des 9.
Präsidenten der 2. Republik.
hen. Ähnliches hört man auch von Andreas
Khol, der HC Strache im Fall des Wahlgewinns mit der Regierungsbildung beauftragen und diesen auch angeloben würde. Der
honorige Obmann des Seniorenbundes der
ÖVP weiß noch immer, wie man sich am politischen Parkett bewegt, ohne unnötig vor
den Kopf zu stoßen. Irmgard Griss, ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofes,
wiederum spricht sich vorweg nicht gegen
die Angelobung einer Regierung unter bestimmten Konstellationen aus. Jedoch stellt
sie ihren möglichen Rücktritt quasi als
„Weckruf“ in den Raum, wenn die Regierung aus der EU austreten oder demokratische Institutionen infrage stellen wolle. Und
Hofer? Hofer hätte die Regierung schon im
Vorjahr entlassen.
Ü
█Diese Frau ist keine Pilotin. Aber sie tut alles,█
█damit Ihre Sendung überall gut landet.█
Die Post ist Österreichs führender Logistikpartner und verschafft auch Ihren internationalen Sendungen einen
optimalen Start. Dass Ihre Sendung weltweit gut ankommt, dafür sorgen die kompetenten Tochterunternehmen
der Österreichischen Post direkt vor Ort sowie beste Vernetzung mit nationalen Postdiensten. Ihr Kundenberater
informiert Sie gerne näher darüber, wie Sie das Know-how der Post für Ihren Erfolg nutzen.
www.post.at/geschaeftlich
17:32
Für mein Unternehmen strebe ich jeden Tag nach dem Besten. Genau das erwarte ich auch von meiner Bank.
Daher investiere ich in die Anlagekonten Deniz-Flex und Deniz-Fix der DenizBank.
Mit unternehmerischem Denken wird mein Geld gut verzinst und das bildet die solide Basis meines Erfolges.
www.denizbank.at
Nähere Informationen erhalten Sie im Contact Center unter 0800 88 66 00.
Wir beraten Sie gerne in unseren Filialen oder auch in Ihrem Unternehmen.
Der Mölltaler Almkäse wurde
bereits vier Mal mit dem
Käsekaiser ausgezeichnet.
Fotos: Kärntnermilch
Der Weg der Milch
Am 1.6.2016 wird auch heuer wieder der Weltmilchtag begangen. Die Kärntnermilch hat
sich dies zum Anlass genommen, um auf die Leistungen der Milchproduzenten in der Region und die ausgezeichnete Qualität der Kärntnermilch-Produkte hinzuweisen.
weltweit strengsten Qualitätskriterien. Mit
einer Keimzahl von maximal 50.000 und einer Zellzahl von maximal 200.000 hat sich
die Kärntnermilch strengere Qualitätskriterien auferlegt, als in der EU und dem Rest
der Welt Gültigkeit haben. So sorgt die
Kärntnermilch auch für gesunde Tierbestände. Die Qualität und der verantwortungsvolle Umgang mit dem Rohstoff werden unter anderem durch die vielen Zertifizierungen der Kärntnermilch immer wieder unter
Beweis gestellt. So darf sich das Unterneh-
men mit Hauptsitz in Spittal an der Drau sowohl über die Umwelt Zertifizierung
„EMAS“ als einzige Molkerei Österreichs
als auch über eine ISO 9001 und den höchsten Standard in der IFS-Zertifizierung
freuen.
Verarbeitung des weißen Goldes
Die maximale Qualität bei der Rohmilch ist
oberstes Gebot. Nur mit dieser gelingt es der
Kärntnermilch, auch immer wieder im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Von
Meisterhand hergestellt, erzielen die Kärntnermilch-Meisterstücke immer wieder
Höchstleistungen, die mit Prämierungen wie
dem Käsekaiser oder dem World-Cheese
Award honoriert werden. Außerdem ist die
Kärntnermilch die erste Molkerei Österreichs die alle ihre Landwirte als gentechnik
frei zertifizieren konnte. So macht die Kärntnermilch ihrem Slogan immer wieder alle
Ehre und kann mit Recht behaupten, die
„weltbeste Rohmilch“ zu verarbeiten und daraus regionale, nachhaltige und ausgezeichnete Geschmackserlebnisse herzustellen. Ü
Geschäftsführer Helmut Petschar,
Obmann Josef Wielscher und
Leiter Marketing/Verkauf Wolfgang Kavalar (v.l.)
Fotos: Pernul Franz
Ö 32
Werbung
M
ehr als 1.300 Bauern liefern 365 Tage
im Jahr, den Grundstock für die immer wieder international ausgezeichneten Produkte der Kärntnermilch. Insgesamt werden so über 120 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr verarbeitet. Um Milch
in höchster Qualität herstellen zu können,
braucht es sowohl „Gesundheit am Boden“
als auch die „Gesundheit des Tieres“. Um
dies sicherzustellen, werden die Bauernhöfe
besonders kontrolliert. Hierbei unterliegen
die Milchlieferanten der Kärntnermilch den
Congress- und Messedirektor Christian
Mayerhofer probiert auf der Tiroler
Frühjahrsmesse einen Segway aus.
Foto: Congress Messe Innsbruck
Congress Messe Innsbruck auf Erfolgskurs
Über eine halbe Million Besucher 2015
Steigende Besucherzahlen, ein investitionsfreudiges Publikum und wachsende Internationalität lassen die Congress Messe Innsbruck ein positives Jahresresümee 2015 ziehen. Auch
2016 erwartet die Besucher ein ebenso ereignisreiches wie anspruchsvolles Programm.
Messedirektor Christian Mayerhofer gibt einen Aus- und Rückblick.
Von Christian Wieselmayer
M
essedirektor Christian Mayerhofer
blickt durchaus stolz auf das vergangene Messejahr zurück. 480 Eigenund Gastveranstaltungen mit insgesamt
550.000 nationalen und internationalen Besuchern, so lautet die eindrucksvolle Bilanz
der Congress Messe Innsbruck (CMI) für das
Geschäftsjahr 2015. Das Veranstaltungshaus
mit den drei Standorten Congress Innsbruck,
Messe Innsbruck und congresspark igls
konnte bei allen Eigenmessen die Besucherzahlen zum Vorjahr egalisieren oder steigern.
Der Event „Messe“ lebt
Die 83. Innsbrucker Herbstmesse habe beispielsweise mit rund 53.000 Besuchern eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass der
Event „Messe“ lebt, erläutert Direktor Mayerhofer: „Beim Messebesuch steht neben
dem qualitativen Angebot das unmittelbare
Erleben im Vordergrund. Das persönliche
Beratungsgespräch ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.“ Eine Studie des renommierten
Schweizer Marktforschungsinstitutes Wissler & Partner zeigt, dass mehr als jeder
zweite Besucher auf der Innsbrucker Herbstmesse etwas gekauft hat. Die Welt-Leitmesse INTERALPIN lockte in der ersten
Jahreshälfte das Who is who der globalen
Seilbahnbranche nach Innsbruck: Über 60
Prozent der Fachbesucher kamen aus dem
Ausland und machten die INTERALPIN zur
internationalsten Messe Österreichs.
Kongress- und Tagungsjahr ebenfalls
positiv
Neben zahlreichen Eigen- und Gastveranstaltungen wie Konzerten oder internationalen Roadshows im congresspark igls verlief
auch das Kongress- und Tagungsjahr positiv.
Zu den besonderen Höhepunkten zählten das
„Die Anforderungen unserer
Kunden und Besucher
steigen.“
2. PneumoUpdate, die einzige Tagung auf
dem Gebiet der Lungenheilkunde im
deutschsprachigen Raum, oder die
VASCMED, bei der Gefäßmediziner aus
ganz Österreich und Deutschland zusammentrafen. Damit habe die CMI ihr Standing
als internationaler Kongressstandort, besonders im medizinischen Bereich, unterstrichen. „Tirol ist mit erfolgreichen Firmen und
Universitäten international von großer Bedeutung“, betont Professor Herbert Riechel-
mann von der Österreichischen HNO-Gesellschaft. Der Österreichische HNO-Kongress versammelte im Spätsommer die Rekordzahl von über 800 Medizinern in Innsbruck.
Ereignisreiches Messejahr 2016
Dieser Schwung soll auch in das kommende
Jahr mitgenommen werden, erklärt Mayerhofer. Der Kongress der European Atherosclerosis Society (EAS) Ende Mai stellt dabei
ein besonderes Highlight dar: Rund 2.000
Mediziner und Topwissenschaftler aus aller
Welt, darunter der US-amerikanische Nobelpreisträger Michael S. Brown, werden in
Innsbruck erwartet. Weitere Kongresse, wie
der Österreichische Städtetag, die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für
Neurologie, die D-A-CH-Seilbahntagung,
das Forum Prävention der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) oder der internationale EU-Ausschuss der Regionen
(AdR), beleben das kommende Kongressjahr. Im Rahmen der Tiroler Frühjahrsmesse
werden das erste Tiroler Radl Festival und
ein tolles Grillspektakel stattfinden. „Die Anforderungen unserer Kunden und Besucher
steigen und wir stehen im internationalen
Wettbewerb. Sich weiterzuentwickeln und
Innovationen zu schaffen ist daher sehr wichtig“, so der Messedirektor abschließend. Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
51
Foto: Böhringer Friedrich
Messestandorte
West
Dynamischer Wirtschaftsmotor mit großem Potenzial
Messeplätze leisten einen erheblichen Beitrag zur regionalen und gesamtwirtschaftlichen
Wertschöpfung. Hotellerie und Gastronomie, Handel und Unternehmen vor allem im Bereich Werbung/Repräsentation profitieren am stärksten. Aber auch der Arbeitsmarkt darf
sich freuen: Durch Messeveranstaltungen werden beachtliche Beschäftigungseffekte ausgelöst.
Von Christian Wieselmayer
M
essen entstanden in Europa zusammen mit dem Fernhandel, der das
zeitlich festgelegte Zusammentreffen
von Händlern an bestimmten Orten erforderte. Die Ersten dieser mittelalterlichen
Märkte fanden in der französischen Champagne statt. In Österreich und Deutschland
bürgerte sich der Begriff „Messe“ wegen
kirchlicher Anlässe ein, zu denen die Handelstreffen stattfanden. Heute sind Messeveranstaltungen Wirtschaftsmotoren, die
weit über die Regionen hinauswirken. Unter
Einbeziehung der direkt und indirekt ausgelösten Effekte ergibt sich alleine auf Grundlage der Gesamtausgaben von Besuchern
und Ausstellern ein Produktionswert von
mehreren Hundert Millionen Euro. Darüber
hinaus erzielen Messen enorme volkswirt-
52
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
schaftliche Effekte für Hotels, Gastgewerbe,
Handwerker, Verkehrsbetriebe, den örtlichen
Einzelhandel oder die Steuerkasse und sichern zudem Tausende Arbeitsplätze.
Messezentrum Salzburg
Knapp 27 Jahre nach der Eröffnung wird nun
die Halle 1 samt dazugehörigem Eingangsbereich sowie das Obergeschoss einer Generalsanierung unterzogen. Im Messezentrum Salzburg ist die Halle 1 die inzwischen
älteste von insgesamt zehn Hallen und der
Salzburgarena. Vorrangig handelt es sich um
die Sanierung der technischen Gebäudeausstattung, die bereits dringend erforderlich ist
und im Zuge derer eine Modernisierung erfolgt. Dies stellt einen sehr wichtigen Meilenstein in der Erhaltung der hohen Stand-
ortattraktivität für Messen, Kongresse und
Events dar. Die Multifunktionalität im Sinne
unterschiedlichster Nutzbarkeiten für Veranstaltungen aller Art ist eine der wichtigsten
Zielsetzungen des Renovierungsvorhabens.
Rund zwölf Millionen Euro werden für die
oben genannten Maßnahmen investiert. Jährlich verzeichnen die Veranstaltungen im
Messezentrum über 600.000 Besucher.
CMI – Congress Messe Innsbruck
Im Juni 2004 wurden die beiden Unternehmen Congress Innsbruck GmbH und Innsbrucker Messen GmbH verschmolzen und
zu einer Firma, der Congress und Messe
Innsbruck GmbH, zusammengeschlossen.
Durch die Nutzung zahlreicher Synergien
konnte die internationale Kongressdestina-
Messestandorte
Multifunktionshalle 1 des Salzburger
Messezentrums nach Modernisierung
Foto: Congress Messe Innsbruck
Foto: Messezentrum Salzburg
tion ebenso wie der Messestandort Innsbruck
weiter ausgebaut werden. Seit der Fusion ist
es gelungen, zusätzlich zu den drei großen,
traditionellen Fixterminen Frühjahrsmesse,
Gastronomie- und Tourismusmesse fafga sowie Herbstmesse das Innsbrucker Messegeschehen mit neuen Messen und Veranstaltungen zu beleben. Alleine letztes Jahr wurden über 550.000 Besucher gezählt.
Messe Dornbirn
Der Neubau am Messegelände, innovative
Formate und publikumswirksame Veranstaltungen prägen das laufende Messejahr in
Dornbirn. Das Messegelände steht 2016
ganz im Zeichen des Neubaus sowie der Umsetzung zahlreicher Eigenformate. Die Bau-
Messeplätze erzielen enorme
volkswirtschaftliche Effekte.
werke läuten eine neue Ära in der Weiterentwicklung der Messe ein. Geschäftsführer
Daniel Mutschlechner: „Mit dem Neubau
wird ein wichtiger Grundstein für die notwendige Modernisierung des Geländes sowie die strategische Neuausrichtung der
Messegesellschaft gelegt.“ Neben der großen Bedeutung für die Messe Dornbirn eröffnen die Gebäude laut Mutschlechner der
gesamten Region neue Möglichkeiten und
unterstreichen deren wirtschaftliche Bedeutung. Er betont weiter, dass die Umbausituation natürlich auch Auswirkungen auf die
Geschäftstätigkeit des Unternehmens habe:
„Trotz der Großbaustelle fahren wir 2016
das gesamte Messeprogramm. Aufgrund der
fehlenden Flächen müssen wir zwar auf Einnahmen verzichten und durch Zeltlösungen
entstehen Zusatzkosten – trotzdem finden
sämtliche Eigenmessen statt.“ Mit KARL,
dem Club der Industrie und der CommunityPlattform SALTEX werden gleich zwei neue
Veranstaltungen in Dornbirn realisiert. Daneben wird weiter intensiv am Ausbau des
Veranstaltungsgeschäfts ab 2017 gearbeitet.
Die Messe Dornbirn ist auch in diesem Jahr
wieder die zentrale Drehscheibe für die regionale Wirtschaft und ein bedeutender gesellschaftlicher Treffpunkt. Im Jahr 2015
fanden insgesamt acht Eigenmessen und
rund 150 Fremdveranstaltungen am Messegelände statt – mit über 1600 Ausstellern und
200.000 Besuchern.
Zukunftsperspektive:
Messe versus Internet
Werden Kongresse und Messen zukünftig
durch das Internet abgelöst? Aus Sicht von
CMI-Messedirektor Christian Mayerhofer
trifft das auf Messen und Kongresse im Allgemeinen aktuell nicht zu: „Messeformate erfüllen einen Nutzen und Aufgaben, die von
potenziellen Alternativen – inklusive Internet
– nicht oder noch nicht erfüllen können. Das
betrifft das persönliche Beratungsgespräch,
die Haptik, das Networking, den Peer-to-peerKontakt, das Erlebnis oder die Interaktion.“
Weltweit sei gerade deshalb das Kongressund Messewesen seit vielen Jahren im Wachstum begriffen, „was wir auch bei unseren
Fach- und Publikumsmessen in Innsbruck –
wie zum Beispiel bei der INTERALPIN, der
FAFGA alpine superior oder der Innsbrucker
Herbstmesse – feststellen“. Das Internet ist
jedoch seit vielen Jahren ein wichtiger Kommunikationspartner der Messe- und Kon-
Das Internet ist seit vielen
Jahren ein wichtiger Kommunikationspartner der Messeund Kongressveranstalter.
gressveranstalter. So werden Online-Dienste
in all ihren Facetten sowohl bei der Besucherwerbung als auch Ausstellerkommunikation
ergänzend genutzt. Die klassischen Kommunikationskanäle wie Print, Radio, TV und Außenwerbung haben jedoch nach wie vor große
Bedeutung. „Abstrakt betrachtet befinden wir
uns in einer spannenden Entwicklungsphase,
in der wir lernen, mit einem neuen Medium
umzugehen, und dabei die ersten Schritte setzen“, ergänzt Mayerhofer. Unklar sei jedoch,
wann es den Entwicklern gelingen wird, Internettechnologien und in der Folge Applikationen anzubieten, die sich einerseits an die
menschlichen Sinne wenden und sich andererseits nicht mehr an den traditionellen Kommunikationsstrukturen orientieren und damit
losgelöst von den herkömmlichen Mustern
funktionieren. „Ob und inwieweit Messe dann
noch Messe und Kongress noch Kongress sein
werden, kann wohl kaum jemand mit Bestimmtheit voraussagen“, erklärt Mayerhofer
abschließend.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
53
Salzburger Hochschulen intensivieren Zusammenarbeit
Hochschulbildung sichert Zukunftsfähigkeit
Mit insgesamt 23.000 Studierenden, 3.700 Mitarbeitern, einem jährlichen Budgetvolumen
von mehr als 220 Millionen Euro und Aktivitäten in aller Welt sind die sechs Salzburger
Hochschulen von enormer Bedeutung für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Region. Jetzt wird die Zusammenarbeit weiter verstärkt.
Von Florian Eckel
I
arbeit zwischen den Hochschulen festigt der
m Rahmen der Salzburger HochschulkonIm Mittelpunkt der ZusamWissenschaftsstandort Salzburg weiter seine
ferenz (SHK), einer Kooperationsinitiative
menarbeit der Hochschulen
Stärken. Hier hat sich Salzburg bisher oftmals
der sechs Hochschulen des Landes, werden
stehen neue Initiativen in
noch unter Wert verkauft.“ Im Mittelpunkt der
nun verstärkt Vorhaben abgestimmt und die
Forschung und Lehre.
Zusammenarbeit der Hochschulen stehen
Zusammenarbeit vertieft. Teilnehmende Bilneue Initiativen in Forschung und Lehre und
dungseinrichtungen sind die Paris Lodron
die bessere Nutzung gemeinsamer RessourUniversität Salzburg (PLUS), die Paracelsus
cen. In zentralen Fragen soll eine gemeinsame
Medizinische Privatuniversität (PMU), die
Position gefunden werden. Die SHK will die hochschulübergreifende
Universität Mozarteum Salzburg (MOZ), die Pädagogische HochKommunikation und Information verbessern. Bei Studienangeboten,
schule (PH), die Fachhochschule Salzburg (FHS) sowie die PrivatInfrastruktur und Investitionen soll verstärkt zusammengearbeitet
universität Schloss Seeburg (Seekirchen). Aktuelle Vorsitzende der
und der Salzburger Hochschulraum durch gezielte regionale KoopeSHK ist Rektorin Elfriede Windischbauer von der PH. Landeshauptration weiterentwickelt werden.
mann Wilfried Haslauer betonte bei der Besprechung mit Vertretern
der SHK, „dass die Vernetzung und die Kooperation der Salzburger
Hochschulen ein wichtiger Schritt zur weiteren Festigung und zum
Vom Forschen zum Wirtschaften
Ausbau des Wissenschafts- und Forschungsstandortes Salzburg ist.
Das Land Salzburg kooperiert seinerseits schon bisher eng mit den
Deshalb ist die Intensivierung dieser Zusammenarbeit positiv. Die
Hochschulen im Land. Ein aktuelles Beispiel dafür ist das Projekt
Hochschulbildung stellt einen wesentlichen Schlüssel zur Zukunfts„Startup Salzburg Pilotphase“, das von der ITG (Innovationsservice
fähigkeit des Forschungs-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts
für Salzburg) betreut wird. In diesem Bereich arbeiten viele Partner
Salzburg dar.“
in einem Netzwerk zusammen, um vor allem auch wissensbasierte
Gründungen in Salzburg zu unterstützen und Start-up-Unternehmen
zum Erfolg verhelfen. Die FH Salzburg bringt sich hier besonders
Wissenschaftsstandort festigt Stärken
stark ein und möchte einen Schwerpunkt als Start-up-Fachschule setLandesrätin Martina Berthold sagte bei der SHK-Sitzung: „Besonzen. Weiters wird die PMU ab dem Wintersemester 2016/2017 das
ders in den Geistes- und Sozialwissenschaften wurden zuletzt wichStudium der Pharmazie anbieten. Außerdem wurde in den vergantige wissenschaftliche Projekte und Forschungsarbeiten zu wichtigen
genen Monaten unter Einbindung der Hochschulen die neue Wisund aktuellen gesellschaftlichen Themen wie der Flüchtlingsfrage
senschafts- und Innovationsstrategie Salzburg 2025 erarbeitet, die
oder der Elementarpädagogik umgesetzt. In den Naturwissenschaften
demnächst vorgestellt wird.
Ü
genießt Salzburg sogar eine herausragende Sonderstellung, etwa im
Bereich der Nanoforschung. Mit der Intensivierung der Zusammen-
Landeshauptmann Wilfried Haslauer, LR Martina Berthold mit Vertretern der Hochschulkonferenz
54
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Foto: LMZ Franz Neumayr/SB
Salzburg
Geschäftsführer Richard Wein bei einem Vortrag
Foto: Anna Rauchenberger
Salzburg ist Österreichs Domainhauptstadt
Vergabestelle für alle at-Top-Level-Domains im Techno-Z
Was Hausadressen im 19. und 20. Jahrhundert waren, das sind heute im Internetzeitalter
Webadressen, im Fachjargon Domains genannt. Jedes Land der Welt, von Österreich (at)
bis zu den exotischen Kokosinseln im Indischen Ozean (cc) ist im Internet mit zwei Buchstaben vertreten, der sogenannten Top-Level-Domain. Wer aber vergibt in Österreich die atWebadressen?
Von Florian Eckel
I
n den grauen Vorzeiten des österreichischen Internets vor weniger als drei
Jahrzehnten liefen alle Fäden im Rechenzentrum der Universität Wien zusammen. Peter Rastl, der damalige Leiter des Zentralen
Informatikdienstes der Wiener Universität,
gilt als Geburtshelfer der at-Abkürzung. Er
schrieb im Jahr 1988 ein E-Mail an seinen
Fachkollegen an der University of Southern
California, ob er denn bitte für Österreich
diese Endung einrichten könne. Ein schlichtes
„done“ war die Antwort und gleichzeitig der
Beginn des österreichischen Internetzeitalters.
Was heute über spezialisierte Registrare läuft
und manchmal zu heftigen Rechtsstreitigkeiten führt, war damals eine Spielwiese für
Technik-Freaks. Anfangs nutzte ausschließlich eine kleine Uni-Elite Webdomains, der
Zuwachs war überschaubar. Die Eintragungen ins Register erfolgten auf Zuruf und kostenlos. Das änderte sich erst Ende der 1990erJahre, als das Internet in Österreich Fahrt aufnahm und die Universität den Ansturm personell nicht mehr bewältigen konnte.
Eine naheliegende Ortswahl
Kurz vor 1998 wurde die Firma nic.at gegründet, die die Vergabe von at-Domains
übernahm. Keine staatliche Behörde, denn
nic.at befand sich im Eigentum des Vereins
ISPA, der Interessenvertretung der österreichischen Internetwirtschaft. Deren damaliger Präsident Herbert Vitzthum führte
gleichzeitig die Geschicke der neuen Domainvergabestelle, mehr oder weniger vom
PC im Wohnzimmer aus. Als Domain-Zentrale wurde später das Salzburger Techno-Z
gewählt. Für den Halleiner schien der kurze
Anfangs nutzte ausschließlich
eine kleine Uni-Elite Webdomains.
Heute gibt es mehr als 1,23
Millionen at-Domains.
Weg nach Salzburg praktischer als der längere nach Wien. Das ist der Grund, warum
Salzburg bis heute Österreichs Domainhauptstadt ist. Der technische Betrieb läuft
jedoch weiterhin über die Wiener Universität. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich
das Internetgeschäft rasant: Heute gibt es
mehr als 1,23 Millionen at-Domains. Die
mittlerweile eher unbedeutenden Endungen
„.co.at“ und „.or.at“ bringen es auf knapp
50.000.
Ein Bayer wacht über Österreichs
Webadressen
Im Sommer 2000 wurde der gebürtige Bayer
Richard Wein Geschäftsführer von nic.at und
damit Herr über die Vergabe aller österreichischen Top-Level-Domains. Zuletzt sind
noch die neuen länderspezifischen Domains
„.wien“ und „.tirol“ (andere wurden bisher
noch nicht umgesetzt) dazugekommen. Für
diese ist nic.at technischer Dienstleister. Seit
2000 ist der Eigentürmer der nic.at GmbH
eine gemeinnützige Privatstiftung.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
55
Eine gute Breitbandverbindung schafft Arbeitsplätze.
Fotos: iStock.com/PinkBadger; iStock.com/AndreyCherkasow
Tirol hat die Nase vorne
Breitband im ländlichen Raum
Die flächendeckende Versorgung mit Breitbandverbindungen ist eine wesentliche Infrastrukturmaßnahme. Schnelles Internet erhöht die Chancen im Wettbewerb um Standortvorteile. Österreichweit ist Tirol dabei führend.
Von Felix Meiner
D
ie Tiroler Landesregierung stellt über
einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich zehn Millionen Euro für den Ausbau des Breitbandnetzes zur Verfügung.
„Denn eine gute Breitbandversorgung bietet
die Grundlage für die Erhaltung und Ansiedlung von Betrieben und schafft somit neue
Arbeitsplätze“, so Landeshauptmann Günther Platter. Der Breitband-Masterplan für
Tirol zielt auf die nahezu flächendeckende
Versorgung des Landes mit schnellem Internet ab. Die Hälfte der Tiroler Haushalte soll
mit Datenraten von 100 MBit/s versorgt werden. „Eine gute Internet-Verbindung ist auch
aus ökologischer und beschäftigungspolitischer Sicht ein Fortschritt: Sie spart Fahrtwege und macht Arbeiten von zu Hause aus
einfacher. Das ist gerade für Eltern, die gerne
Kinder und Teilzeitarbeit unter einen Hut
bringen wollen, ein wichtiges Angebot“, sagt
LH-Stellvertreterin Ingrid Felipe.
Neue Förderrichtlinien für Gemeinden und Betriebe
„Wir wollen verstärkt Anreize für Gemeinden schaffen, damit sie z.B. in Glasfasernetze investieren“, erklärt LH Platter. So
wurde der Fördersatz für Gemeinden zur Errichtung von passiven Breitbandinfrastruk-
56
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
turen von 40 auf 50 Prozent erhöht. Des Weiteren soll ein Startbonus von zehn Prozent
Gemeinden zur Umsetzung von Breitbandprojekten bewegen und die Verfügbarkeit
von schnellem Internet beschleunigen. „Betriebe profitieren ebenfalls von den neuen
Richtlinien, indem die Mindestbemessungsgrundlage von 10.000 auf 5.000 Euro herabgesetzt und der Fördersatz von 40 auf 50 Prozent angehoben wurde“, berichtet Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. Förderbar sind
neben dem Glasfaserausbau auch Breitbandalternativen sowie eine Anbindung über
Richtfunk.
Schnelles Internet für ganz Tirol
Im Breitband-Masterplan für Tirol wird die
Breitbandversorgung von Haushalten und
Betrieben mit hochwertiger, nachhaltiger
und kostengünstiger Breitbandinfrastruktur
bis zum Jahr 2020 festgelegt. Bisher wurde
eine Internetgrundversorgung mit mindestens zwei MBit/s im Dauersiedlungsraum
hergestellt. Handlungsbedarf besteht in 217
Tiroler Gemeinden, in den restlichen 62 Gemeinden gibt es mehrere Netzbetreiber vor
Ort, die ohne Förderung für eine Datenübertragung von mindestens 30 MBit/s oder
100MBit/s sorgen. Im Jahr 2013 erfolgte
eine Verbesserung der Breitbandversorgung
in 23 Gemeinden, insgesamt wurden 11.000
schnelle Internetanschlüsse hergestellt.
Wozu schnelles Internet?
Hochgeschwindigkeitszugänge, also 50
MBit/s und mehr, sind vor allem von Vorteil,
wenn Daten ins Internet hochgeladen werden. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn Filme
und Fotos auf YouTube oder Flickr geladen
werden. Kommunizieren per Internet, z.B.
über Skype, ist mit einer Hochgeschwindigkeitsverbindung einfacher. Wer gerne über
das Internet fernsieht oder Filme herunterlädt, freut sich ebenfalls über schnelle
Downloadraten. Die EU-Ziele bis 2020 lauten: 100 Mbit/s Downloadkapazität für 50
Prozent der Bevölkerung. Das österreichische Ministerium für Verkehr, Infrastruktur und Technologie (BMVIT) verfolgt die
Vision, wie es in einer PwC-Studie heißt,
100 Mbit/s für 100 Prozent der Bevölkerung.
Derzeit liegen die tatsächlichen durchschnittlichen Zugangsgeschwindigkeiten
beim Downloaden deutlich unter 15 Mbit/s
und beim Upload noch um einiges weiter darunter.
Ü
Tirol
Entscheidungen in Brüssel haben immer ganz
konkrete Auswirkungen auf die Menschen
in den Regionen.
EU braucht mehr Bürgernähe
Tiroler Landeshauptmann fordert: „Stimmen aus den Regionen ernst nehmen“
Tirols Landeshauptmann Günther Platter traf in Brüssel mit dem Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean Claude Juncker, zusammen. Zentrale Themen waren die Flüchtlingsfrage, das sektorale Fahrverbot und die Energiewende.
Von Florian Eckel
G
ünther Platter und Jean Claude
Juncker waren sich darin einig,
dass die Mitgliedsstaaten zu einer
gemeinsamen Vorgangsweise mit gerechter Verteilung der Flüchtlinge, effektiver Sicherung der EU-Außengrenzen, Registrierung und Datenerfassung
an den Außengrenzen kommen, wie von
der Kommission vorgeschlagen. „Wenn
Österreich, das in der Flüchtlingsfrage
viel geleistet hat, jetzt wie andere Staaten auch nationale Maßnahmen setzt,
dann deshalb, weil wir aufgrund fehlender Einigkeit und Handlungsfähigkeit
unter den Mitgliedsstaaten dazu gezwungen sind. Das schmerzt uns, weil
der Brenner nicht irgendeine Grenze ist
und wir mit der Europaregion TirolSüdtirol-Trentino in den vergangenen
Jahren Grenzen und die schmerzhafte
Teilung Tirols hinter uns gelassen haben“, betonte Günther Platter. Durch die
fehlende Bereitschaft, die Außengrenzen wirksam abzusichern, setzen die
Mitgliedsstaaten eine der zentralen Errungenschaften der EU, die offenen
Grenzen im Inneren der Union, aufs Spiel:
„Wenn die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in dieser zentralen Frage nicht
endlich Handlungsfähigkeit beweisen, dann
droht die EU daran zu zerbrechen“, befürchtet Platter.
Ja von der EU zum
sektoralen Fahrverbot gefordert
Im Gespräch mit Juncker bekräftigte Platter
auch die Notwendigkeit des sektoralen LkwFahrverbotes und ersuchte um Unterstützung: „Unser gemeinsames Ziel muss es
Platter. „Ich gehe davon aus, dass dieses
Ziel auch die Europäische Union teilt.“
Tirol habe mit der Einführung des permanenten Lufthunderters, dem stufenweisen Verbot von Euro-Klassen und
der Lkw-Umrüstförderung wesentliche
Vorleistungen für die Wiedereinführung
des sektoralen Fahrverbotes erbracht.
„Jetzt erwarten wir uns auch die Unterstützung der EU. Entscheidungen in
Brüssel haben immer ganz konkrete
Auswirkungen auf die Menschen in den
Regionen. Die EU ist gut beraten, auf
die Stimmen in den Regionen zu hören
und die Menschen auf ihrem Weg mitzunehmen“, so Platter.
Energiewende
braucht Wasserkraft
LH Günther Platter (li.) traf EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker.
Foto: EU-Kommission
sein, die Belastungen aus dem Transitverkehr zu reduzieren“, betonte er und dankte
dem Kommissionspräsidenten auch für die
Unterstützung des Brennerbasistunnels.
„Mit der Einführung des sektoralen LkwFahrverbots wollen wir 200.000 Schwerfahrzeuge von der Straße auf die Schiene verlagern und somit einen wichtigen Beitrag zur
Entlastung der Bevölkerung leisten“, sagte
Zugleich forderte der Tiroler Landeshauptmann auch die Möglichkeit zum
ökologisch verträglichen Ausbau der
Wasserkraft ein. Hier hatte das so genannte Weser-Urteil des Europäischen
Gerichtshofs zuletzt für Verunsicherung
gesorgt: „Wenn Tirol bis zum Jahr 2050
energieautonom sein soll und damit unabhängig von Öl und Gas, dann muss auch in
Zukunft der ökologisch verträgliche Ausbau
der heimischen Wasserkraft möglich sein“,
sagte Platter. Dabei brauche es neben dem
Neubau großer Kraftwerke auch den Ausbau
der Regional- und Kleinwasserkraftwerke.
„Denn ohne Ausbau von erneuerbaren Energieträgern werden wir in Tirol die Energiewende sicherlich nicht schaffen.“ Er appellierte deshalb an Jean Claude Juncker, dass
dieser Energiekurs des Landes Tirol beibehalten werden könne.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
57
Die Wirteakademie findet in den adaptierten Räumen der Tourismusschulen Villa Blanka statt.
Foto: Die Fotografen
Hohe Schule der Gastronomie
Aus- und Weiterbildung für Wirte
Mit dem Start der ersten Wirteakademie schafft Tirol eine gute Adresse für die Aus- und
Weiterbildung von Gastronomen. Das professionelle Trainingscamp soll Wirte auf dem
Laufenden halten.
Von Felix Meiner
A
uch Wirte brauchen ständig Aus- und
Weiterbildung, um dem Stellenwert des
Tourismus im Land gerecht zu werden.
Mit dem Start der Wirteakademie Ende April
wird nicht nur eine wahrnehmbare Lücke gefüllt, sondern auch ein maßgeschneidertes
Produkt, das ein breites Themenfeld abdeckt,
angeboten. Das Wirtshaus hat in welcher
Form auch immer eine wichtige Rolle im sozialen Gefüge unserer Gesellschaft inne.
WKO-Präsident Christoph Leitl hat die Sache auf den Punkt gebracht, als er ausführte,
dass ein guter Wirt drei Psychiater ersetze.
Wir wissen immer erst dann, was wir an einem Wirtshaus haben, nachdem es zugesperrt hat. Wirtshäuser sind das eigentliche
Herz einer Gemeinde und erfüllen damit eine
wichtige soziale Funktion. Das Berufsbild
ist außerordentlich vielfältig und erfordert,
ständig auf dem Laufenden zu bleiben.
Differenzierte Professionalisierung
„Wirt sein heißt mehr, als dem Gast nur einen Teller hinzustellen“, betont Josef Hackl,
Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der
Wirtschaftskammer Tirol und führt weiter
aus, dass das Berufsbild vielfältig sei und es
erfordere, ständig auf dem Laufenden zu
bleiben. Vor diesem Hintergrund haben
Fachgruppe, WIFI und Villa Blanka die Tiroler Wirteakademie aus der Taufe gehoben.
Einzigartig in Österreich
In dieser Form ist die Wirteakademie einzigartig in Österreich. Sie bündelt die verstreuten Aus- und Weiterbildungsangebote und
bietet Wirten, Gastronomen, Restaurant- und
58
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
kann mit diesem Lehrgang, der auf Kleinbetriebe zugeschnitten ist, beseitigt werden“,
hofft der Obmann.
Die Akademie ist in sechs Module geglie-
Die Wirteakademie ist
einzigartig in Österreich.
Tiroler Wirteakademie: (v.l.n.r.): Sparten-GF Peter
Trost, Gastronomie-Obmann Josef Hackl, WIFIProduktmanager Norbert Schöpf.
Foto: WKT
Cafébetreibern ein professionelles Trainingscamp. „Die Zeiten für uns Gastronomen sind alles andere als rosig, da kann es
leicht passieren, dass man die Freude an seinem Beruf verliert. Die Akademie bietet eine
Auffrischung der Branche und die Möglichkeit, sich die Passion zu erhalten und diese
Freude auch an den Gast weiterzugeben“, erläutert Hackl und ergänzt: „Unternehmertum
braucht Innovation. Von innovativen Ideen
in der Praxis bis zu Management-Know-how
bietet die Wirteakademie einen Mehrwert für
jeden Einzelnen.“
Auf Kleinbetriebe zugeschnitten
In Tirol gibt es 4.200 aktive Gastronomiebetriebe mit durchschnittlich sechs Mitarbeitern. „Jedes Jahr kommen um die 470 neue
dazu, doch gleich viele fallen auch wieder
weg. Das zeigt uns, dass es möglicherweise
auch an grundlegendem Wissen fehlt. Das
dert. Den Kern bilden das Management mit
den Segmenten Personal, Controlling sowie
betriebswirtschaftliche und rechtliche
Grundlagen. Darüber hinaus werden Trends
und aktuelle Themen behandelt. „Wir sind
in der Gestaltung flexibel und können auf
Aktualität eingehen“, wissen WIFI-Produktmanager Norbert Schöpf und Sparten-GF
Peter Trost.
Ü
n Information
am 25. April
Die Wirteakademie startet
Blanka. Sie
a
Vill
rten
in der neu adaptie
vom
und
e
upp
hgr
Fac
der
wird von
nten
ere
Ref
Als
Land Tirol gefördert.
ktiker als
Pra
ne
hre
erfa
ohl
sow
stehen
fügung. Die Tiauch Theoretiker zur Ver
Lehrgang
als
ist
ie
em
kad
tea
roler Wir
sechs Thean
elt
and
konzipiert und beh
es aus den
dat
Up
und
nds
Tre
gen
menta
Markeg,
llin
tro
Con
Bereichen Recht,
und BaBar
rik,
ina
Kul
al,
son
ting, Per
tränkeumsatz.
rista sowie Wein und Ge
Tirol
Ehemals getrennte Landesteile durch gute ÖffiVerbindungen näher bringen.
LR Florian Mussner
und LH-Stvin. Ingrid Felipe
Foto: Land Tirol/Aigner
Stärkere Zusammenarbeit
zwischen Nord- und Südtirol
Der grenzüberschreitende öffentliche Verkehr ist einer der Schwerpunkte der Zusammenarbeit zwischen Tirol und Südtirol und ein zentrales Anliegen der zuständigen Landesräte.
Ingrid Felipe (Tirol) und Florian Mussner (Südtirol) drängen auf weiteren Ausbau.
Von Florian Eckel
S
eit Dezember 2014 gibt es eine tägliche
direkte Morgen- und Abendverbindung
Innsbruck-Bozen-Innsbruck. Durch
eine Tarifkooperation können jetzt auch
durchgehende Nahverkehrstickets gekauft
werden. Keine Selbstverständlichkeit, mussten Fahrgäste doch zuvor am Brenner aussteigen und ein zusätzliches Ticket lösen.
Außerdem gelten seither die Pauschalangebote des Verkehrsverbunds Tirol (VVT) wie
das „Studierendenticket“, das „Schul/Lehrplus-Ticket“ und das „SeniorInnenticket“
auch auf der Pustertalstrecke. Umgekehrt ist
der Südtirol-Pass im Pustertal/Drautal bis
Lienz und im Wipptal bis Innsbruck gültig.
In die Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs investiert das Land
Tirol von 2013 bis 2019 circa 3,7 Millionen
Euro und Südtirol 4,3 Millionen Euro. Seit
Dezember 2015 wurde die Verbindung im
Dreiländereck der Terra Raetica zwischen
Österreich, Italien und der Schweiz deutlich
verbessert. Das schweizerische Scuol ist jetzt
im Zwei-Stunden-Takt an Landeck angebunden, die Fahrzeit dadurch von knapp zweieinhalb Stunden auf eineinhalb Stunden ver-
kürzt. Auch das Vinschgau ist durch den
neuen Takt in der Terra Raetica wesentlich
besser ans Inntal angebunden, als das bisher
der Fall war.
Verbesserung der Zugverbindungen
und bessere Luft
Die beiden Mobilitäts-Landesräte wollen die
erfolgreiche Zusammenarbeit weiterführen.
„Wir setzen darauf, dass die ehemals getrennten Landesteile durch gute Öffi-Verbindungen noch näher zusammenwachsen“, betonen Ingrid Felipe und Florian Mussner unisono. Bei einem Arbeitstreffen waren die
Verbesserung der Direktverbindungen zwischen den drei Landeshauptstädten Innsbruck, Bozen und Trient ebenso Thema wie
gemeinsam notwendige Maßnahmen zur
Verlagerung des Schwerverkehrs auf die
Schiene. „Wir müssen uns hier als sensible
Alpenregion noch mehr Gehör verschaffen
und die weit von den betroffenen Gebieten
entfernten Hauptstädte Wien, Rom, Berlin
und Paris in die Pflicht nehmen“, sagt die Tiroler Mobilitätslandesrätin.
Brenner Memorandum übergeben
Die drei in der Europaregion zuständigen
Landesräte Felipe, Mussner und der Trentiner Landesrat Mauro Gilmozzi haben der
EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc bereits im März 2015 das von allen drei Regionen unterzeichnete Brenner Memorandum
übergeben, in dem unter anderem die Ausarbeitung einer „Alpentransitbörse“ und
zahlreiche andere verkehrsverlagernde Maßnahmen angeregt werden. „Wir brauchen im
Güterverkehr gute Alternativen zum Lkw
und wir brauchen im Individualverkehr gute
Alternativen zum Pkw und beides kann mit
der Bahn nachhaltig erreicht werden. Das
steigert die Lebensqualität in allen Landesteilen“, sagt Landesrat Florian Mussner. In
Sachen Verlagerung des Güterverkehrs stehen ohnehin bald wieder Konsultationen mit
der Europäischen Union an: Nämlich dann,
wenn die amtliche Rückmeldung auf das im
Dezember eingeleitete Verfahren Tirols zum
sektoralen Lkw-Fahrverbot kommt.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
59
Vorarlberger Arbeitsmarktpaket 2016
Land und AMS ziehen an einem Strang
Mit rund 160.000 unselbstständig Beschäftigten verzeichnet Vorarlberg Anfang des Jahres
einen neuen Höchststand. Das AMS rechnet für 2016 sogar mit einer weiteren Zunahme
der Aktivbeschäftigung um 1,7 Prozent oder 2.600 zusätzliche Dienstverhältnisse. Trotzdem wird die Zahl der Arbeitslosen, wenn auch geringfügig, steigen. Land und AMS wollen
gemeinsam gegensteuern.
Von Christian Wieselmayer
I
m laufenden Jahr werden rund 25,5 Millionen Euro für gemeinsame arbeitsmarktpolitische Initiativen bereitgestellt. Ausschließlich vom Arbeitsmarktservice (AMS)
oder vom Land finanzierte Maßnahmen hinzugerechnet, ergibt sich ein Finanzvolumen
von insgesamt 50,6 Millionen Euro.
Leichte Entspannung
Der Vorarlberger Arbeitsmarkt hat sich im
Jänner 2016 positiv entwickelt: Die Zahl der
vorgemerkten Arbeitslosen ist gegenüber
Dezember 2015 um 4,8 Prozent gesunken.
Obwohl Vorarlberg regelmäßig geringere
Zuwachsraten als die anderen österreichischen Bundesländer aufweist, steigt auch
hier die Zahl der Arbeitssuchenden an. „Auf
der anderen Seite waren noch nie so viele
Menschen in Beschäftigung“, sagt Landesstatthalter (LH-Stv., Anm.) Karlheinz Rüdisser. Die Anzahl der beschäftigten Personen
ist alleine im Jahr 2015 im Vergleich zum
Vorjahr um 3.000 bzw. 1,8 Prozent gestiegen
und befindet sich auf einem Rekordhoch.
Insgesamt liegt die Arbeitslosigkeit in Österreich ca. 50 Prozent über jener von Vorarlberg. Über 2.000 als arbeitslos vorgemerkte
Personen haben bereits eine fixe Einstel-
lungszusage. Die jüngsten Nachrichten geben Anlass zu einer vorsichtigen Prognose,
dass die von Land und AMS gesetzten Maßnahmen für mehr Beschäftigung greifen.
Leicht werde es jedoch nicht, ist sich Karlheinz Rüdisser bewusst.
In Vorarlberg waren Ende Jänner 2016 insgesamt 10.748 Personen arbeitslos vorgemerkt, weitere 2.525 nehmen an diversen
Schulungsprogrammen teil. Insgesamt sind
damit 13.273 Menschen auf der Suche nach
einem neuen Arbeitsplatz, um 47 oder 0,4
Prozent weniger als im Jänner des Vorjahres.
Im Jahresvergleich sind 102 Frauen mehr
und 149 Männer weniger auf Jobsuche. Im
Jahr 2015 hat das AMS insgesamt 21.500 offene Stellen und offene Lehrstellen vermittelt. Mit einer leichten Abnahme an Jobsuchenden liegt Vorarlberg im Bundesländervergleich nach Tirol am günstigsten. Bundesweit hat die Zahl der Jobsuchenden (arbeitslos Vorgemerkte und Schulungsteilnehmer zusammengenommen) um 17.707 oder
3,7 Prozent auf nun 490.246 zugenommen.
Die Arbeitslosenquote (Schulungsteilnehmer sind in dieser Quote nicht berücksichtigt) liegt bundesweit aktuell bei 10,9 Prozent, für Vorarlberg bei 6,3 Prozent.
Jugendbeschäftigung
stimmt optimistisch
Die jüngsten Nachrichten
geben Anlass zu einer
vorsichtig positiven Prognose.
60
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Gerade die Entwicklung bei der Jugendbeschäftigung stimmt optimistisch: Vorarlberg
weist im Österreichvergleich bei den arbeitslosen Jugendlichen im Alter von 15 bis unter
25 Jahre mit einer Quote von 5,7 Prozent den
besten Wert auf. Im Jänner 2016 waren in
Jeder Jugendliche soll die
Chance auf eine zukunftsorientierte Ausbildung haben.
dieser Altersgruppe insgesamt 1.172 Personen arbeitslos – ohne Einstellzusage – vorgemerkt: „Nur“ 35 Personen waren länger
als sechs Monate arbeitslos, der Großteil von
927 Personen waren Jugendliche mit einer
Vormerkzeit von null bis drei Monaten. „Die
hohe Lehrlingsquote und die Ausbildungsund Beschäftigungsgarantie des Landes zeigen offensichtlich Wirkung“, betont Landeshauptmann Markus Wallner.
Maßnahmen-Schwerpunkte
Auch für Vorarlberg stellen sich in Teilbereichen des Arbeitsmarktes starke Herausforderungen: die Altersgruppe der über 55Jährigen, die ganz Jungen, die direkt nach
dem Schulabschluss noch über keine berufliche Praxis verfügen sowie der Bedarf an gut
qualifizierten Fachkräften. Mit der aktuellen
Flüchtlingssituation entsteht eine zusätzliche, nicht einfache Aufgabe für das Arbeitsmarktservice. Das von AMS und Land Vorarlberg vereinbarte Maßnahmenbündel gliedert sich daher in drei Schwerpunkte:
n Auffangnetz für Jugendliche und junge
Menschen unter 25 Jahren,
Investitionen 11,2 Millionen Euro für
3.088 Betroffene;
n verstärkte Qualifizierungsanstrengungen für Geringqualifizierte,
Investitionen 1,7 Millionen Euro für
420 Betroffene;
n Angebote für gefährdete Personengruppen, um der Verfestigung von Arbeitslosigkeit oder sogar einem dauerhaften
Ausschluss aus dem Erwerbsleben entgegenzuwirken,
Investitionen 12,6 Millionen Euro für
2.978 Betroffene.
Im Rahmen dieser genannten Schwerpunkte
stehen somit rund 25,5 Millionen Euro für
rund 6.500 Betroffene zur Verfügung.
LH Wallner, LH-Stv. Rüdisser, LR Rauch und AMS-Landesgeschäftsführer Strini unterzeichneten im Pressefoyer ein Arbeitsmarkt-Paket über 25 Millionen Euro.
Fotos: VLK/Thomas Mair
Qualifizierungs- und Ausbildungsgarantie für junge Menschen
Jeder Jugendliche soll die Chance auf eine
zukunftsorientierte Ausbildung und auf eine
positive berufliche Perspektive haben. Es
wird erwartet, dass 2016 rund 12.000 Jugendliche und junge Menschen unter 25 Jahren Unterstützung bei der Arbeits- oder Ausbildungssuche benötigen werden. AMS und
Land Vorarlberg haben daher vereinbart,
dass für alle jungen Menschen, die nicht innerhalb von drei Monaten am Arbeitsmarkt
unterkommen, im Zeitraum von weiteren
drei Monaten ein Qualifizierungs- oder gefördertes Beschäftigungsangebot bereitgestellt werden kann. „Wir konnten dies in den
letzten Jahren sicherstellen und werden das
auch 2016 schaffen“, betont Landeshaupt-
mann Wallner. Landesrat Johannes Rauch ergänzt: „Eine besondere Herausforderung
wird es sein, junge anerkannte Flüchtlinge
in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Auch daran wird in Kooperation mit der Wirtschaft
intensiv gearbeitet.“
Verstärkte Qualifizierungsanstrengungen für Geringqualifizierte
Wer besser qualifiziert ist, hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Deshalb stehen
Menschen, denen es an Qualifikation fehlt,
im Fokus einer aktiven Arbeitsmarktpolitik.
Über 45 Prozent der arbeitslos Vorgemerkten
in Vorarlberg verfügen über keine über den
Pflichtschulabschluss hinausgehende Berufs- oder Schulausbildung. Etwa jeder 13.
Arbeitslose hat nicht einmal die Pflichtschule abgeschlossen. Land und AMS unterstützen deshalb alle Initiativen, welche die
berufliche Höherqualifizierung zum Ziel haben. Auch hier gibt es zusätzlich Standardmaßnahmen des AMS, wie die Qualifizierungsförderung von Beschäftigten, die Förderung von Kurskosten bei Bildungsträgern
sowie Berufsorientierungskurse für Wiedereinsteiger oder Eingliederungsbeihilfen des
AMS an Unternehmen, die Arbeitslose 50+
mit einer Vormerkdauer von mehr als sechs
Monaten einstellen.
Ü
Grafiken: VLK-Info-Grafik / Land Vorarlberg/ www.vorarlberg.at/presse
Foto: iStock.com/gpointstudio
Vorarlberg
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
61
Durch Kooperationen kommen neue Einsichten
in den Betrieb.
WISTO bietet monatlich kostenlose Patent-Sprechtage an und führt Patent- und TechnologieRecherchen durch.
Wirtschaftsland Vorarlberg
Schwerpunkt Technologie und Innovation
Das westlichste Bundesland Österreichs weist eine beeindruckende Dichte an Unternehmen auf. Vielfach sind sie in ihren Branchen Technologie- und Innovationsführer und können sich deshalb in starken Wettbewerbsmärkten wie Süddeutschland und der Ostschweiz
durchsetzen. Vorarlberg belegt laut OECD-Studien weltweit den 7. Platz der innovativsten
Regionen bezogen auf Patentanmeldungen.
Von Christian Wieselmayer
D
ie Wirtschafts-Standort Vorarlberg
GmbH (WISTO) ist die Innovationsund Technologieagentur des Bundeslandes. Sie unterstützt die heimischen Unternehmen bei Technologietransfers und der
Umsetzung von Ideen in gewinnbringende
Produkte. „Durch unsere Leistungen können
wir Firmen unkompliziert und einfach eine
umfassende Unterstützung bieten. Für viele
F&E- und Innovationsvorhaben stehen beispielsweise von Land, Bund oder der Europäischen Union Fördermittel zur Verfügung.
Wir kennen die wichtigsten Programme, ihre
Voraussetzungen und wissen, worauf es bei
der Antragsstellung ankommt“, erklärt
WISTO-Geschäftsführer Joachim Heinzl.
„Dadurch können wir Unternehmen, Entwickler und Gründer kompetent beraten und
ihre Chancen bei der Erschließung von Fördermittel erhöhen.“ Die Förderberatung der
WISTO umfasst regionale, nationale und
EU-Programme in den Bereichen F&E,
Technologien, Kreativwirtschaft und Unternehmensgründung.
Forschungsförderungen
Wenn Gründer, Entwickler
oder KMU Ideen mit Experten eines Forschungszentrums abklären oder konkretisieren wollen, besteht die
Möglichkeit, den Innovationsscheck der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) zu
62
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
beantragen. Mit diesem Scheck können Leistungen einer Forschungseinrichtung in Höhe
von bis zu 5.000 Euro bezahlt werden. Ist die
Idee bereits konkret oder soll ein bestimmtes
Produkt gezielt entwickelt werden, stehen
weitere Förderinstrumente der FFG zur Verfügung, die auch von Großunternehmen in
Anspruch genommen werden können.
chen Smart Textiles und Intelligente Produktion, um die Vernetzung unter den Betrieben
und Institutionen zu stärken und gemeinschaftliche Entwicklungen zu forcieren. In
Vorarlberg stehen mit den Forschungszentren der FH Vorarlberg, der V-Research
GmbH und dem Textilinstitut kompetente
wissenschaftliche Partner für betriebliche Innovationsvorhaben bereit.
Gemeinsam erfolgreich
Um Ideen umzusetzen, Probleme zu lösen
oder betriebsintern Wissen und Kompetenzen aufzubauen, ist oft die Zusammenarbeit
mit anderen Unternehmen oder wissenschaftlichen Partnern sinnvoll. Durch Kooperationen kommen neue Einsichten in den
Betrieb und Projekte können meist effektiver
umgesetzt werden. Dabei bietet die WISTO
ebenfalls ihre Unterstützung an und stellt
Kontakte zu einem großen Netzwerk an Forschungseinrichtungen, Technologieanbietern
und Firmen her. Außerdem werden Themennetzwerke unterstützt. Aktuell in den Berei-
Geschütze Entwicklung
Um den Schutz von Innovationen professionell zu managen, organisiert die WISTO zum
einen monatlich kostenlose Patent-Sprechtage und führt zum anderen auch Patent- und
Technologie-Recherchen durch. Diese Recherchen helfen bei der Entwicklung von
Schutzrechts-Strategien und bei der Analyse
des Status quo in einem Technologiefeld.
Das Unternehmen Julius Blum, mit 4.000
Mitarbeitern in Vorarlberg der größte Arbeitgeber der Region, ist bezogen auf Patentanmeldungen das drittinnovativste Unternehmen Österreichs. 29 registrierte Erfindungen reichte
Blum allein im Jahr 2014
beim Österreichischen Patentamt ein und reiht sich damit vor Siemens und Fronius
mit je 21 Patentanmeldungen
illwerke vkw investiert 229
Millionen Euro.
Foto: illwerke vkw
Vorarlberg
Beim Weltmarktführer Doppelmayr wird aktuell nicht nur weltweit an neuen Seilbahnanlagen gebaut,
sondern auch an der eigenen Firmenzentrale.
Foto: Matthias Weissengruber/Chancenland Vorarlberg
WISTO-Geschäftsführer Dr. Joachim Heinzl
ein.
großen Bauvorhaben am eigenen Standort im
Sommer 2014 bereits abgeschlossen. 20 Millionen Euro wurden für ein neues, ebenfalls
sechsstöckiges Verwaltungsgebäude sowie
den Bau eines Instandhaltungsgebäudes investiert. Aktuell bereitet sich das Unternehmen auf die weltweit größte und bedeutendste
Fachmesse der Bauwirtschaft, die bauma in
München, vor. Von 11. bis 17. April stellt
Liebherr Produktneuheiten wie den Raupenkran LR 1100, das Rammgerät LRH 600 sowie weitere Maschinen für den Spezialtiefbau
vor. Das Unternehmen beschäftigt 1.700 Mitarbeiter am Standort Vorarlberg. Zum Werk
in Nenzing gehören auch die Werke in Sunderland (Großbritannien), Killarney (Irland)
und Rostock (Deutschland).
Bosch Software Innovations, dem Softwareund Systemhaus der Bosch-Gruppe, an der
Entwicklung von energieeffizienteren und
intelligenteren gewerblichen Gebäuden. In
einer neuen Entwicklungspartnerschaft werden sich die beiden Unternehmen anfänglich
auf die Fernsystemanalyse (engl. Remote
Monitoring) und das Raummanagement
(engl. Space Management) im Bereich der
intelligenten Beleuchtungslösungen für vernetzte Gebäude konzentrieren. Gebäude machen fast die Hälfte des weltweiten Energieverbrauchs aus. Daher wird der Beleuchtungsinfrastruktur künftig eine wesentliche
Rolle zukommen, wenn es darum geht, Energie- und Kosteneinsparungen zu ermöglichen.
Intelligente Beleuchtungslösungen
illwerke vkw investiert
229 Millionen Euro
Vorarlbergs Große
Doppelmayr ist der Weltmarktführer im Seilbahnbau. Aktuell arbeitet das Unternehmen
neben zahlreichen Projekten auf der ganzen
Welt auch an „sich selbst“. In Wolfurt entsteht die neue sechsstöckige Firmenzentrale
mit 550 modernen Arbeitsplätzen und einem
Investitionsvolumen von 50 Millionen Euro.
Ende dieses Jahres soll das Vorzeigegebäude
fertiggestellt sein und der Umzug der Abteilungen in den Weihnachtsferien erfolgen. Für
die nächsten Olympischen Winterspiele ist
übrigens auch wieder Know-how von Doppelmayr gefragt. Die erste Liftanlage für
Olympia in Pyeongchang in Südkorea steht
bereits; mindestens zwei kuppelbare 4erSesselbahnen werden noch folgen.
Vorbereitung auf die „bauma“
Das Liebherr-Werk Nenzing hat die letzten
Die Zumtobel Group, ein internationaler
Lichtkonzern und führend im Bereich von
innovativen Lichtlösungen und Lichtkomponenten, arbeitet gemeinsam mit
Life Cycle Tower ONE
in Dornbirn
Foto: Müller Norman A.
Foto: Dietmar Walser
Insgesamt sind im Budget für Investitionen
in neue Anlagen und Instandhaltungsmaßnahmen im Kraftwerksbereich und bei der
Netzinfrastruktur 229 Millionen Euro vorgesehen. Vorstandsmitglied Dr. Christof Germann dazu: „Gerade in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten ist das ein wichtiger Impuls für die Vorarlberger Wirtschaft.“ Bei der
Vorarlberger Kraftwerke AG sind WärmeContracting-Projekte, Aktivitäten im Bereich
des Beleuchtungs-Contractings sowie Fotovoltaik-Projekte Schwerpunkte des Investitionsprogramms 2016. Darüber hinaus stehen Instandhaltungsarbeiten bei VKWKraftwerken auf dem Programm.
Ü
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
63
„Wir wollen das nach Wien beste öffentliche
Verkehrsnetz in Österreich anbieten.“
Mobilitätslandesrat Johannes Rauch
Umweltfreundlich unterwegs
Stadt und Land im Mobilitätsvergleich
In Vorarlbergs Städten werden mehr umweltfreundliche Verkehrsmittel genutzt als in den
Regionen. Allerdings sind die Mobilitätsunterschiede zwischen Stadt und Land kleiner als
im übrigen Österreich.
Von Florian Eckel
U
m das Ziel des Klimavertrags von
Paris zu erreichen, die Emissionen
so weit zu senken, dass sich die
globale Erderwärmung bei 1,5
Grad einpendelt, müssen auch
Österreich und Vorarlberg ihre Anstrengungen deutlich erhöhen, erläutert Mobilitätslandesrat Johannes Rauch: „Eine wichtige
Maßnahme ist die Verbesserung und der
Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Vorarlberg verfügt bereits im öffentlichen Verkehr
über ein Angebot, wie es nur wenige große
Städte bundesweit vorweisen können. Wir
wollen das – nach der Millionenstadt Wien
– beste öffentliche Verkehrsnetz in Österreich anbieten. Bisher ist man auf einem guten Weg dahin. Im Zuge der Bahnhofsoffensive werden mehrere Bahnhöfe, Haltestellen
und Bahnhofsvorplätze in Vorarlberg umgebaut und neugestaltet. Moderne und barrierefreie Zugänge, die ein stufenloses Einsteigen in die Züge ermöglichen, tragen zum
Komfort der Fahrgäste bei.“
Öffentlicher Verkehr ist der Schlüssel
„Das Mobilitätsverhalten wird stark vom bestehenden Angebot und der Qualität der
Leistung beeinflusst. Hier spielen das Land
und die ÖBB wie bei einem guten Doppelpass im Fußball eng zusammen. Vorausschauende Verkehrspolitik gepaart mit guter
Leistung bringen die Kunden auf Schiene.
Deshalb haben sich seit 2007 unsere Fahrgastzahlen mehr als verdoppelt. Heute sitzen
jeden Tag rund 46.000 Fahrgäste in den SBahn Zügen, Tendenz steigend“, so Gerhard
Mayer, Regionalmanager des ÖBB-Personenverkehrs in Vorarlberg. „Wir sind die
64
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
letzte Generation, die die Erderwärmung
bremsen und gewaltige Klimaschäden verhindern kann. Nötig dafür ist, dass der Verkehr bis zum Jahr 2050 erdölfrei wird, wie
das auch der Klimavertrag von Paris feststellt. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht
es eine Mobilitätswende in Stadt und Land“,
stellt Markus Gansterer, Experte des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ), fest. Damit
kommt Vorarlberg auch seinem Ziel der
Energieautonomie deutlich näher.
Mobilitätsverhalten in Stadt und
Land gleicht sich an
Die Unterschiede zwischen dem Mobilitätsverhalten in den Städten und den dünner besiedelten Regionen sind vorhanden, aber laut
VCÖ in Vorarlberg nicht so
n Information/Anmeldung
Vorarlberg
Der VCÖ-Mobilitätspreis
obil in Stadt
„M
tto
steht unter dem Mo
peration mit
Koo
in
d
wir
und
d“
und Lan
ÖBB
den
und
dem Land Vorarlberg
Bau
erg
mb
Rho
von
und
hrt
durchgefü
erg
arlb
Vor
und
erb
sowie dem Verkehrsv
nen mit
kön
n
one
ers
atp
Priv
zt.
unterstüt
undliche MobiIdeen für eine umweltfre
nehmen. Beteil
d
Lan
r
ode
dt
lität in Sta
inden, Verme
Ge
triebe, Unternehmen,
und Fachn
ule
Sch
en,
hm
rne
kehrsunte
d aufgesin
e
ein
Ver
hochschulen sowie
zureiein
te
jek
Pro
te
etz
ges
rufen, um
gibt es
en
rlag
nte
chen. Einreichungsu
26 97 oder
893
01/
Tel.
er
unt
Ö
beim VC
hluss ist der
www.vcoe.at. Einreichsc
5. Juni.
groß wie in anderen Bundesländern. In den
entlegeneren Gemeinden werden 42 Prozent
der Alltagswege umweltfreundlich zu Fuß,
mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. In Feldkirch sind es 55
Prozent und in Bregenz 60 Prozent. Pro
1.000 Einwohner werden in den Städten im
Schnitt um zwölf Prozent mehr Kilometer
zu Fuß gegangen, doppelt so viele Kilometer
mit dem Rad und um ein Viertel weniger Kilometer mit dem Auto gefahren. Die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegten
Kilometer sind um etwa ein Sechstel geringer. Insgesamt legt ein Stadtbewohner im
Schnitt 31 Kilometer pro Werktag zurück,
um sieben Prozent weniger als eine Person,
die in einer peripheren Gemeinde wohnt. Die
größten Unterschiede zwischen Stadt und
Land gibt es beim Rad- und Autofahren.
Während in den Regionen neun Prozent der
Alltagswege geradelt werden, sind es in
Feldkirch mit 18 Prozent und Bregenz mit
20 Prozent doppelt so viele. Das Auto
kommt in Bregenz nur auf einen Anteil von
40 Prozent, in Feldkirch auf 45 Prozent, in
den dünner besiedelten Regionen aber auf
57 Prozent. „Zum Vergleich: In Klagenfurt
werden sogar 66 Prozent der Wege mit dem
Auto gefahren, in Eisenstadt gar 70 Prozent.
Dass in Vorarlberg abseits der Städte der Anteil der umweltfreundlichen Mobilität höher
ist, liegt auch am dichteren öffentlichen Verkehrsnetz“, erklärt Markus Gansterer. So haben selbst in den entlegeneren Gemeinden
96 Prozent der Bevölkerung eine Bushaltestelle in fußläufiger Nähe. Einen großen Unterschied zwischen Stadt und Land gibt es
allerdings bei der Nähe zum Bahnhof bzw.
Vorarlberg
„Wir sind die letzte Generation, die die
Erderwärmung bremsen und Klimaschäden
verhindern kann.“
VCÖ-Experte Markus Gansterer
Mobilitätsverhalten in Stadt und Land gleicht sich an. Landesrat Johannes Rauch, Markus Gansterer
Foto: A. Serra
(VCÖ) und Gerhard Mayer (Regionalmanager des ÖBB-Personenverkehrs) v.l.n.r.
lich weniger. „Aber auch in den Regionen gibt
es pro Haushalt mehr Fahrräder als Autos“,
stellt Gansterer fest. Insgesamt gibt es in den
zentral gelegenen Städten Vorarlbergs 116
Pkw pro 100 Haushalte, in Bregenz sogar nur
99 pro 100, in den Regionen hingegen 135
Pkw pro 100 Einwohner. Derzeit kommen in
Vorarlberg 534 Pkw auf 1.000 Einwohner. Am
niedrigsten ist der Pkw-Motorisierungsgrad
im Bezirk Dornbirn (526 Pkw/1.000 Einwohner), am höchsten im Bezirk Feldkirch
(544/1.000 Einwohner). Der VCÖ weist darauf hin, dass es pro 1.000 Einwohner beispielsweise in Kärnten 616 Pkw gibt, im Burgenland sogar 641, in Wien wiederum nur
372. Die Umweltbilanz der städtischen Mobilität ist aufgrund der etwas kürzeren Distanzen und des höheren Anteils an umweltfreundlicher Mobilität besser. Im Schnitt verursacht die alltägliche Mobilität der Bewohner in den Städten um ein Viertel weniger klimaschädliches CO2.
VCÖ-Mobilitätspreis 2016
„Die Herausforderungen bei der Ökologisierung des Verkehrs in den Städten sind andere als in den Regionen.
Aber sowohl für Stadt und Land gilt, dass es innovative Ideen und
Projekte sowie mutige Pioniere braucht, um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen. Und diese vorbildlichen Ideen und Projekte sind
beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg gesucht“, ruft
VCÖ-Experte Gansterer zur Teilnahme auf.
Ü
zur Bahnhaltestelle. Während landesweit zwei Drittel die Bahn in
fußläufiger Nähe haben und in den Städten sogar acht von zehn, kann
in der Region nur jede vierte Person die Bahn gut zu Fuß erreichen.
Mehr Fahrräder in den Städten
Grafiken: VLK-Info-Grafik / Land Vorarlberg/ www.vorarlberg.at/presse
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2016
Unterschiede gibt es auch beim Besitz der Verkehrsmittel. In den
Städten kommen auf 100 Haushalte 230 verkehrstüchtige Fahrräder.
In den Regionen sind es mit 200 Fahrrädern pro 100 Einwohner deut-
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
65
Foto: Simon04
Alle einsteigen!
Vorarlberg baut mit bayerischer Unterstützung Bahnstrecken aus
Die Strecken Lindau–München sowie Lindau–Friedrichshafen–Ulm sollen bis 2020/2021
elektrifiziert werden. Bei einem kürzlich erfolgten Besuch in der bayerischen Staatskanzlei
erhielt Landeshauptmann Markus Wallner Unterstützung von Ministerpräsident Horst
Von Florian Eckel
Seehofer.
F
beim Güterverkehr weiterhin eine untergedass damit in Zukunft zwischen Lindau und
ür Vorarlberg sind die Maßnahmen an
ordnete Rolle.
Stuttgart umsteigefrei und ohne Lokwechsel
beiden Strecken, Lindau–München und
gefahren werden kann. Außerdem wird die
Lindau–Friedrichshafen–Ulm, von groStreckengeschwindigkeit in Teilbereichen
ßer Bedeutung, da der bisher notwendige
Wichtiger Anschluss an
auf 160 km/h erhöht.
Lokwechsel zwischen Elektro- und Dieselüberregionales Verkehrsnetz
traktion nach Umsetzung der ElektrifizieEin wichtiger Anschluss an das überregiorung nicht mehr notwendig ist. „Das spart
nale Verkehrsnetz ist aus Vorarlberger Sicht
Schwerpunkt
Zeit und ist wirtschaftlich effizienter“, freut
die Elektrifizierung der „Südbahn“ von Ulm
Schienen-Personenverkehr
sich Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser
nach Friedrichshafen Stadt, die auf ca. 104
Zwar liegt der Fokus beim Ausbau der „Südüber die zugesagte Unterstützung Bayerns.
Kilometern der zweigleisigen Strecke erforbahn“ sowie der „Bodenseegürtelbahn“ beim
Darüber hinaus wird die Umweltbelastung
derlich ist. Dazu kommt noch der Abschnitt
Schienen-Personenverkehr, betont der Landurch den Entfall der Dieselabgase reduziert.
von Friedrichshafen-Stadt nach Lindau-Aedesstatthalter: „Der Ausbau bringt aber auch
Nach der Elektrifizierung wird München von
schach der sogenannten „BodenseegürtelVorteile für die exportorientierte heimische
Bregenz aus mit dem Zug in etwa zwei Stunbahn“, eine eingleisige Strecke, die überwieWirtschaft.“ Nach den vorgelegten Fahrplanden erreichbar sein. Bislang lag die Fahrzeit
gend am nördlichen Bodenseeufer verläuft.
prognosen werden im Jahr 2025 auf dem Abbei rund zweieinhalb Stunden. Dies wird
Diese ca. 21 Kilometer der „Bodenseegürschnitt Ravensburg–Friedrichshafen nachts
durch die Elektrifizierung und den bogentelbahn“ werden ebenfalls elektrifiziert, so14 Züge fahren (davon zwei Güterzüge) und
schnellen Ausbau (Einsatz von
tagsüber 112 Züge (davon acht
Neigetechnik-Fahrzeugen) erGüterzüge). Auf Abschnitt Friedmöglicht. Aufgrund der Topograrichshafen–Lindau–Aeschach
fie und der bestehenden Eingleiwerden nachts acht Züge fahren,
„Gerade für eine wirtschaftlich bedeutende Resigkeit auf einem Großteil der
davon zwei Güterzüge, und tagsStrecke kommen die Vorteile des
über 82 Züge, davon zwei Gütergion sind diese Maßnahmen notwendig.“
Bahnausbaus beinahe ausschließzüge. Zuständig für den BahnausLandesstatthalter Karlheinz Rüdisser
lich dem Schienen-Personenverbau ist die Deutsche Bahn AG. Ü
kehr zugute. Diese Strecke spielt
66
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016
Priv. Doz. Dr. Barbara Wimpissinger
fachärztin für augenheilkunde
BEI UNS
MIT HEROLD BOOM –
BEST OF ONLINE
MARKETING: WEBSITES,
SUCHMASCHINENMARKETING, SOCIAL
MEDIA U.V.M.
Mehr auf www.heroldboom.at
www.volkswagen.at
Plug’n’Roll.
Der neue Passat GTE.
Performance und Innovation vereint.
Im neuen Passat GTE steckt ein Plug-in Hybridantrieb, der mit hoher
Alltagstauglichkeit, beeindruckender Dynamik und überragender Sparsamkeit überzeugt. Mit der Kombination aus Elektro- und Benzinmotor
fahren Sie bis zu 50 Kilometer rein elektrisch und 1.000 Kilometer ohne
zu tanken. Und wer es sportlich mag, kann mit dem GTE-Button zusätzliche Power aus dem Fahrzeug kitzeln.
Think New
Auf www.volkswagen.at/emobility finden Sie alle Volkswagen GTE-Partner in Ihrer Nähe.
Kraftstoffverbrauch: 1,6 – 1,7 l/100 km. CO2-Emission: 37 – 39 g/km. Stromverbrauch: 12,2 – 12,9 kWh/100 km (kombiniert). Symbolfoto.