U n a b h ä n g i g e s W i r t s c h a f t s m a g a z i n f ü r S a l z b u r g , T i r o l u n d Vo r a r l b e r g – 4 /2 0 1 6 P.b.b. | 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz | Foto: iStock.com/Zelfit Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Salzburger Hochschulen ... ... intensivieren Zusammenarbeit untereinander Grüne Mobilität Vorarlbergs Regionen sind Vorreiter Breitbandoffensive Land Tirol unterstützt großflächigen Ausbau Ausgeträumt Raumordnung und Finanzierung machen Einfamilienhaus zum Wunschtraum Draghi will europäische Wirtschaft ankurbeln und schafft doch nur neue Staatsanleihen DAS VERBINDET UNS. Erreichbar für alles, was Sie noch erreichen wollen. € 6,98 SCHON AB Mobiles Festnetz von T-Mobile Business. IM MONAT Damit Sie unterwegs arbeiten können, wie Sie wollen, vereint All In Communication Mobile, was immer schon zusammen gehört: Mobilfunk und Festnetz Ihrer Mitarbeiter – unter einer Rufnummer, einem flexiblen Tarif, einer Rechnung und einem Ansprechpartner. Sparen Sie jetzt € 89,80 Herstellungskosten. Vereinbaren Sie Ihr persönliches Beratungsgespräch unter 0676 20 33 203 oder auf business.t-mobile.at/mobilesfestnetz Flexibilität. Das verbindet uns. Für die Verwendung einer geographischen Rufnummer ist die Installation eines fixen Netzabschlusspunktes notwendig. Zusätzlich ist ein VPN-Sprachtarif von T-Mobile ab drei Teilnehmern Voraussetzung. Basisdienst Mobiles Festnetz € 4,98 unabhängig von der Teilnehmeranzahl (Mindestvertragsdauer 24 Monate); fixe monatliche Entgelte pro Teilnehmer gemäß gewähltem Leistungspaket. Es gelten die Verbindungsentgelte und Leistungsbeschreibungen gemäß Ihrem persönlichen Angebot. Vorbehaltlich Änderungen, Satz-und Druckfehler. Stand April 2016. Alle Preise in Euro, exkl. USt. Editorial R aumordnung ist eine ebenso herausfordernde wie einflussreiche Materie. Herausfordernd, weil der Boden knapp ist und Bauland gehortet wird. Einflussreich, weil raumordnungspolitische Entscheidungen wesentlichen Einfluss auf wirtschafts- und verkehrspolitische sowie gesellschaftspolitische Materien Gemeinden im Zwiespalt zum anderen weil wirtschaftliche Interessen häufig über die einer vernunftbezogenen Raumplanung gestellt wurden. Bis in die 1970er-Jahre hinein wurde das raumordnungspolitische Denken zum Nutzen aller von individuellen Interessen konterkariert. Das war in Tirol und Vorarlberg nicht sehr viel anders als in Salzburg. Es ist zugegebenermaßen eine schwierige Sache, Kompetenzen zu verlagern, noch dazu in dem emotional hoch aufgeladenen Bereich der Verteilung und Gestaltung von Grund und Boden. Aber ein Blick über die Landesgrenzen nach Bayern festigt die Überzeugung, dass die gesamte Raumplanung im Sinne von Umwelt und Gemeinwohl besser auf Landesebene angesiedelt wäre. Wobei es in Bayern die Regionen sind, die die Vorschläge im Einzelnen unterbreiten. Bei der Kleinteiligkeit unserer geopolitischen Ordnung könnten das durchaus die Bezirkshauptmannschaften übernehmen. Dadurch würde einer gewissen Klientelpolitik auf Gemeindeebene ein Riegel vorgeschoben werden, wie Bürgermeister andererseits aus der Schusslinie divergierender Interessen gezogen werden würden. haben. Raumordnung prägt die Entwicklung eines Landes. Nun liegt aber nur die überörtliche Raumplanung in der Kompetenz des Landes, während die örtliche Raumplanung Bei Fragen der Raumordnung endet das Denken Es muss noch eindem eigenen Wiroft an den Gemeindegrenzen. mal auf die aktuelkungskreis der Gelen spezifischen meinden vorbehalSalzburger Verhältten ist. Und dabei nisse eingegangen klaffen die Intereswerden. Dies vor allem auch deshalb, weil die Raumsenlagen allzu oft sehr weit auseinander. Ebenso oft ordnung in der Ressortverantwortung von Frau Rössler endet bei Fragen der Raumordnung das Denken an den liegt, und die ist nicht nur grün, sondern auch eine Frau Gemeindegrenzen. Dies vor allem auch deshalb, weil und nimmt die Auseinandersetzung mit Bürgermeissich viele Gemeinden in Fragen von Betriebsansiedtern ebenso auf wie mit Bevollmächtigten großer Hanlungen in eine Konkurrenzsituation bringen lassen. Dadelsunternehmen. Und schon im bestehenden Raumbei wäre es wichtig, dass die Gemeinden selbstbewusst ordnungsgesetz ist festgeschrieben, dass das öffentliund regional auftreten, um qualitätsvolles Bauen siche Interesse schwerer zu gewichten ist als Einzelincherzustellen. teressen. Wie in vielen anderen Bereichen, so heißt es auch in der Raumordnung alte Bilder zu verwerfen, Das Salzburger Raumordnungsgesetz wird derzeit noum neue entstehen zu lassen, velliert, und wie aus dem zuständigen Ressort von Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin Rössler zu vernehmeint Ihr men ist, kann noch vor der Sommerpause mit der Vorlage eines ersten Entwurfes gerechnet werden. Im Übrigen war Salzburg das erste Bundesland, das ein Raumordnungsgesetz erlassen hat, und zwar schon Josef Lipp 1954. Einem Wildwuchs bei der unzureichend koorVerlagsleiter & Co-Herausgeber dinierten Besiedelung in mehreren Gemeinden konnte trotzdem nicht Einhalt geboten werden. Zum einen weil die örtliche Raumplanung Gemeindesache ist, und WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 3 Inhalt 8 Coverstory: Raum ist ein knappes Gut Eine komplexe Materie, bei der es um sehr viel geht. Der Boden wird knapp und das Zurückhalten von gewidmetem Bauland treibt die Preise in die Höhe. Das lässt für viele junge Familien den Traum vom Einfamilienhaus mit großem Garten platzen. Treffen diese Bilder überhaupt noch unsere Gegenwart? Wir dürfen und wir müssen umdenken. 12 18 ö26 All-in – die „Draghi’sche“ Der Minister, der noch mehr Bahn will Geldschwemme In den kommenden fünf Jahren werden in Österreich weiter kräftig Bahnstrecken, Straßen und Breitbandinfrastruktur gebaut. Gerald Klug als neuer Verkehrsminister setzt den Kurs seines Vorgängers fort. Aktuell wurde der Leitzins der EZB auf das historische Tief von 0,0 Prozent gesenkt. Monatlich werden 80 Milliarden Euro Staatsanleihen gekauft und Geld in die EU gepumpt – doch mit welchem Effekt? Österreich im Spitzenfeld ö30 Bundespräsidentschaftswahl 2016 Dass Steuern und Abgaben in Österreich einen neuen Höchststand erreicht haben, zeigt sich deutlich in der alljährlich errechneten Abgabenquote. Sie ist eine wirtschaftliche Kennzahl, die aus EU- und OECD-Daten errechnet wird und die in einem Land zu zahlende Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in Prozent des BIP darstellt. ö2 „Gesundheit ist auch eine Frage der Eigenverantwortung jedes Einzelnen“ Die Vorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Ulrike Rabmer-Koller, will im Gesundheitssystem mehr Transparenz, mehr Qualitätswettbewerb und Innovationen sehen. Im Interview mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff spricht sie über Gesundheitsvorsorge, die Sicherstellung aller Behandlungen am „Best Point of Service“, Abbau von teuren Doppeluntersuchungen, Steigerung von Innovationen sowie den Einsatz der modernen Informationstechnologien. ö17 Impressum 4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Die Flüchtlingskrise als bestimmendes Thema, sechs Kandidaten, die – bis auf einen – allesamt nicht chancenlos sind, das sind die Zutaten eines spannenden und kontroversen Wahlkampfs um das höchste Amt der Republik. 52 Messestandorte West Messeplätze leisten einen erheblichen Beitrag zur regionalen und gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Hotellerie und Gastronomie, Handel und Unternehmen vor allem im Bereich Werbung/Repräsentation profitieren am stärksten. Aber auch der Arbeitsmarkt darf sich freuen: Durch Messeveranstaltungen werden beachtliche Beschäftigungseffekte ausgelöst. WELLE 1 Tirol Bisch a Tirolerin, bisch a Hit. www.welle1.tirol Außerfern Reutte Ehrwald 98,6 Unterland 104,0 Innsbruck Jenbach / Zillertal Wörgl Kufstein 92,9 104,1 91,4 90,0 Oberland Ötztal / Inntal Imst Innsbruck / Telfs Landeck 103,9 Pitztal 104,7 Pitztal / Wenns 104,3 107,1 Tunnel Frequenzen 99,8 Roppener Tunnel 104,7 102,2 Milser Tunnel 107,1 Landecker Tunnel 107,1 – Weiter so Entbehrlich Regulierungswut Das Land Salzburg freut sich über sinkende Arbeitslosigkeit! Im März verzeichnete man die niedrigste Arbeitslosenquote bundesweit. Somit gab es um 6,7 Prozent weniger Arbeitslose als ein Jahr zuvor, 14.053 Personen waren als arbeitslos vorgemerkt. Die Arbeitslosenquote beträgt nun mit einem Minus von 0,4 Prozentpunkten 5,3 Prozent. Der Vergleichswert liegt österreichweit bei 9,4 Prozent. Die stärksten Rückgänge betrafen Baubranche und Warenherstellung, auch alle übrigen zahlenmäßig bedeutsamen Wirtschaftsklassen sind von den rückläufigen Arbeitslosenzahlen erfasst. Erfreulicherweise betrifft diese Entwicklung auch erstmals seit langer Zeit die Gruppe der Personen ab 50 Jahren mit minus 1,3 Prozent. Dennoch möchte das AMS Salzburg noch nicht von einer generellen Trendwende sprechen. Ü Tirol soll bei Forschung und Entwicklung zum führenden Bundesland Österreichs aufsteigen. Aktuell rangiert das Land hinter Oberösterreich und der Steiermark auf Platz drei. Was Tirol als Forschungsstandort weiter etablieren könnte, wurde von Experten beim „Zukunftstag Tirol“ in Igls heftig diskutiert: mehr Geld, mehr Mut zum Risiko, gut ausgebildete Mitarbeiter, vor allem aber weniger Vorschriften! Das bemerkte auch Reinhard Schretter, Präsident der Industriellenvereinigung Tirol (IV), und richtete einen eindringlichen Appell an Wien und Brüssel: „Bitte, regulieren wir uns nicht zu Tode!“ Immer neue Gesetze und Regulierungen sind mitunter entscheidende Hindernisse, um heimische Unternehmer in ihren Forschungsvorhaben massiv zu bremsen. Ü Foto: iStock.com/NiroDesign Arbeitslosigkeit ade Foto: GEO Reisen / www.georeisen.com Foto: iStock.com/IPGGutenbergUKLtd + Rund um die Welt Norbert Lux (Green Brands), Jutta Mittermair und Michael Fischer (beide von Gasteiner) (v.l.) Foto: Gasteiner Jetzt schon an den Jahreswechsel denken? JA! Denn wer die Silvesternacht einmal anders erleben möchte, der reist am besten nach Sri Lanka und beginnt das neue Jahr mit einem Silvester-Galadinner in Kandy. Die Rundreise in Island lädt zu einem imposanten Naturschauspiel aus Feuer und Eis ein, kein Wunder, dass Island das „Must see“ der Woche ist. Die Costa Luminosa schippert Sie ab September 2016 zum GEO Vorteilspreis rund um die Welt und zeigt die schönsten Städte vom Meer aus. Ü Bester Fondsmanager Tirols Mag. Stefan Walde ist seit neun Jahren Fondsmanager bei der Hypo Tirol Bank. Mit Leidenschaft – und vor allem mit großem Erfolg! Beim aktuellen Fondsmanager-Ranking der Fachzeitschrift Forbes Austria scheint er auf dem zweiten Platz auf. Somit ist er im Österreichvergleich in diesem Ranking der beste Fondsmanager Tirols. Die Auszeichnung erhielt Walde für den „Golden Roof Europa“, einen der beliebtesten Fonds der Tiroler Landesbank. Der AktienDachfonds investiert in Fonds der renommiertesten europäischen Länder und Regionen. Im vergangenen Jahr erzielte Walde für „seine“ Kunden eine Rendite von 19,00 Prozent. Ü (Bitte bedenken Sie: Vergangene Wertentwicklungen können keine Garantie für zukünftige Entwicklungen bieten.) 6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Foto: Hypo Tirol Gasteiner ausgezeichnet Das heimische Mineralwasser Gasteiner wurde kürzlich für seine Maßnahmen im Bereich Klimaschutz, Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung geehrt und erhielt erneut das Green-Brands-Austria-Siegel. Neben dem Fokus auf Verwendung und Verarbeitung von regionalen Rohstoffen legt das Unternehmen Wert auf eine energieeffiziente Arbeitsweise, Recyclinglösungen sowie die Vermeidung von Transportwegen und damit CO2-Emissionen. Ü Arbeitslosigkeit sinkt Die Buchungslage zu Ostern und ein früher Start am Bau unterstützten den Tiroler Arbeitsmarkt im März 2016. Bei einem prognostizierten Stand von 326.000 unselbstständig Beschäftigten (ein Plus von 2.000 Personen im Vorjahresvergleich) und 20.783 vorgemerkten Arbeitslosen betrug zum Stichtag 31.3.2016 die Arbeitslosenquote in Tirol sechs Prozent (März 2015: 6,5 Prozent). Im März 2016 kam es mit -1.764 oder -7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu einem Rückgang an vorgemerkten arbeitslosen Personen. Gleichzeitig stieg in Österreich die Arbeitslosigkeit um 7.364 Personen oder +2 Prozent auf insgesamt 367.576 an. „Mit den aktuellen Entwicklungen und jenen der Vormonate können wir erstmals für die nächsten Monate von einem positiven Trend auf dem Tiroler Arbeitsmarkt ausgehen. Erfreulich dabei ist, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit von allen Branchen getragen wird, wenngleich der Bau und Tourismus besonders hervorstechen“, fasst AMS-Tirol-Chef Anton Kern die Situation zusammen. Leider sind Personen ab 50 sowie Langzeitarbeitslose von diesen positiven Entwicklungen nicht betroffen.Ü Menschen & Märkte CO2-neutrales Unternehmen Harald Wanke (l.) übernimmt die Funktion des Bankensprechers von Hannes Schmid. Foto: WKT Neuer Obmann Nach rund einem Jahr an der Spitze der Sparte Bank und Versicherung übergibt Hannes Schmid die Funktion des Spartenobmanns an seinen Nachfolger Harald Wanke. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Schwaz AG ist seit über zehn Jahren als Funktionär in der Branche aktiv, zuletzt auch als Stellvertreter des scheidenden Hannes Schmid. Seit 2003 fungiert Wanke auch als Obmann des Sparkassen-Landesverbandes Tirol und Vorarlberg. Ü Denios sieht sich seit seiner Gründung vor 30 Jahren als Partner der Umwelt. Die Vision: Weder Boden noch Wasser sollen bei Leckagen von Chemikalien verunreinigt werden! Auf Basis dieser Vision entstanden in den nachfolgenden Jahrzehnten Hunderte weitere Umweltschutz-Produkte, die Denios zum europäischen Markführer für den betrieblichen Umweltschutz werden ließen. Mit dem Beitritt zur KlimaAllianz setzt Denios den nächsten Schritt und ist ab sofort ein CO2-neutrales Unter- Denios GF DI Erich Humenberger mit Minister DI Andrä Rupprechter nehmen. Ü Foto: Denios Erfolgreiches Private Banking Die Schoellerbank, eine der größten Privatbanken Österreichs, kann auf ein höchst erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken: Das Ergebnis vor Steuern konnte um 1,6 Millionen Euro (4,78 Prozent) auf 35,5 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden, das verwaltete Kundenvermögen stieg von 750 Millionen Euro auf knapp 10,5 Milliarden. Die Kernkapitalquote wurde erneut verbessert und beträgt aktuell 46,36 Prozent. Auch bei der Kundenzufriedenheit sowie Branchentests wurden Bestnoten erzielt. Ü CHANCEN nutzen. IDEEN umsetzen. VORHABEN finanzieren. Finanzierungsoffensive für Unternehmen JETZT INFORMIEREN Mehr zu flexiblen Finanzierungsmodellen und lohnenden Förderungen unter: www.impulse-tirol.at Raum ist Wie Siedlungspolitik unser Leben formt Eine komplexe Materie, bei der es um sehr viel geht. Der Boden wird knapp und das Zurückhalten von gewidmetem Bauland treibt die Preise in die Höhe. Das lässt für viele junge Familien den Traum vom Einfamilienhaus mit großem Garten platzen. Treffen diese Bilder überhaupt noch unsere Gegenwart? Wir dürfen und wir müssen umdenken. Von Siegfried Hetz R aumordnung ist „Knochenarbeit“, wie es Astrid Rössler, Salzburgs Landeshauptmannn-Stellvertreterin und ressortzuständig, auf den Punkt gebracht hat. Die Interessenlagen sind vielfältig und die Auswirkungen auf viele Bereiche unserer Gesellschaft nachhaltig. Auch die Herausforderungen sind unterschiedlich. Ballungsräume haben andere Problemzonen als entlegene Dörfer, und doch hat das eine mit dem anderen zu tun. Herausforderungen an die Raumordnung der Zukunft „Eine enorme Herausforderung für die Politik und die Raumplanung ist es“, so Vorarlbergs Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, „in Zukunft den steigenden Wohnbedarf ausreichend zu decken und zu diesem Zweck verfügbare Baugrundstücke bereitstellen zu können.“ Weiters gelte es, dass für die Wirtschaft die erforderlichen Betriebs- 8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 ein knappes Gut Foto: Böhringer Friedrich flächen mit guter Standortqualität zur Verfügung stehen: Weil die Vorarlberger Wirtschaft sehr exportorientiert ist und in einem harten Standortwettbewerb steht, ist eine gute regionale Zusammenarbeit zur Schaffung interkommunaler Betriebsgebiete an dafür geeigneten Standorten unabdingbar. „Öffentliche Interessen stärker gewichten als Einzelinteressen.“ Astrid Rössler Dabei gilt es, entsprechend den Zielen des Raumplanungsgesetzes, haushälterisch mit Grund und Boden umzugehen und die Siedlungsränder nach Möglichkeit nicht weiter auszudehnen. Auch die Landesgrünzone mit den ausgewiesenen überörtlichen Freiflächen soll in ihrer Gesamtheit weitgehend erhalten bleiben. Nicht viel anders stellt sich die Situation in Tirol dar. „Die Sicherung unseres Natur- und Kulturraumes ist die wichtigste Zukunftsaufgabe“, stellt Hermann Weratschnig, zweiter Tiroler Landtagsvizepräsident, Umweltreferent der Gemeinde Schwaz und Unternehmer, unmissverständ- lich fest. Der Erhalt und die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen, die Sicherung von unseren Gewässern, Biotopen, Naturjuwelen und historisch gewachsenen Strukturen seien Beispiele wichtiger Herausforderungen des Landes. „Mit nur zwölf Prozent besiedelbarer Fläche haben wir eine große Verantwortung gegenüber unserer nächsten Generation. Der Flächenverbrauch ist zu reduzieren durch Siedlungsgrenzen, bodensparendes und verdichtetes Bauen und die Revitalisierung von alten Gebäudebeständen und Liegenschaften für eine moderne Gewerbe- und Wohnnutzung“, so Weratschnig weiter. Astrid Rössler drängt auf mehr Qualitätsbewusstsein bei den Gemeinden, auf das Verabschieden alter Bilder und meint damit, dass nicht nur das Einfamilienhaus mit Garten die einzig glücksbringende Wohnform ist, und stellt auch in Zweifel, ob es den Er- Astrid Rössler, Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreterin: „Gemeinden haben nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, beim Bauen Qualität zu fordern.“ Foto: Die Grünen Salzburg WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 9 „Die Antwort liegt in der Stärkung der Ortszentren.“ Astrid Rössler Hermann Weratschnig, zweiter Vizepräsident des Tiroler Landtages: „Der Traum vom Häuschen mit Garten und guter Aussicht ist in den Tälern nicht mehr umsetzbar und leistbar.“ Karlheinz Rüdisser, Vorarlbergs Landesstatthalter: „Die Menschen brauchen Raum zum Wohnen, zum Arbeiten sowie Räume für Erholung und Freizeit.“ Foto: Landesregierung Vorarlberg Foto: Michael Kranewitter Foto: Die Grünen Tirol fordernissen unserer Zeit, die ein hohes Maß an Flexibilität verlangt, überhaupt noch adäquat ist. „Das Einfamilienhaus mit großem Garten ist letztendlich nichts anderes als die Sehnsucht nach Erholung und einem Leben ohne Beeinträchtigung und frei von Störfaktoren.“ Rössler bringt in diesem Zusammenhang einen sehr interessanten Aspekt in die Diskussion, der bislang tatsächlich unterbelichtet geblieben ist. Den wissenschaftlichen Erkenntnissen von Gerlind Weber, emeritierte Professorin der Boku Wien, folgend, weist sie darauf hin, dass in der Vergangenheit der Fokus einseitig auf die Bedürfnisse junger Männer ausgerichtet war. Jüngste sozialwissenschaftliche Studien weisen aber nach, dass Frauen zwischen 20 und 30 flexibler sind als Männer und eher dazu neigen, den angestammten Ort zu verlassen, wenn die Voraussetzungen ungünstig sind. Wenn Frauen einen Ort verlassen, betont Rössler, nähmen sie zumeist auch die nächste Generation mit. 10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Coverstory „Die Sicherung unseres Natur- und Kulturraumes ist die wichtigste Zukunftsaufgabe.“ Hermann Weratschnig gut ausgebaute Bildungseinrichtungen, ein gute öffentliche VerkehrsAusgleich der Interessen anbindung an die Bezirkshauptorte und die Perspektive, einen ArBoden ist schon aus topografischen Gründen knapp, der Zersiedelung beitsplatz zu finden bzw. einen sicheren zu behalten. Die Unterstütsoll Einhalt geboten werden und Wohnen muss leistbar bleiben. Wie zung durch Forschungslabs und attraktive ganzjährige Tourismusist hier ein Ausgleich herzustellen? Aufgrund der gestiegenen Boangebote könnten hilfreich sein, dass Jungfamilien bzw. junge Frauen denpreise bzw. der höheren Baukosten ist für immer mehr Menschen nicht zunehmend abwandern. Die neue Raumordnungspolitik in Salzder Traum vom Einfamilienhaus mit Garten nur mehr schwer leistbar. burg favorisiert ebenfalls grundsätzlich einen sparsamen Umgang Das gilt für alle drei Bundesländer gleichermaßen. Der Dauersiedmit den Ressourcen, was sich in einer kompakten Entwicklung an lungsraum, d.h. die Gesamtsumme der bebaubaren Flächen beträgt den Siedlungsschwerpunkten festmachen lässt. Astrid Rössler stellt in Tirol 11,9, in Vorarlberg 21,8 und in Salzburg 20,3 Prozent. Eine die Frage, was das Wesen der Zersiedelung bisher Folge daraus ist, dass die Grundstücke ausgemacht hat und wie der Entwicklung gegenin der Regel kleiner ausfallen und in Balr gesteuert werden kann, und die Antwort liegt in lungsräumen mehr verdichtet wird. ta en m m n Ko der Stärkung der Ortszentren. Das gilt ebenso für Das heißt insbesondere für Tirol, dass der keit von die Nutzung kleinerer Baulandflächen wie für die Traum vom Häuschen mit Garten und guWenn’s um die Verfügbar von WohSchaffung und Erhaltung eines gut funktionierenter Aussicht in den Tälern nicht mehr umGrundstücken für den Bau bäuden geht, den Miteinanders von Jung und Alt. Die Kardisetzbar und leistbar ist. Hermann Weratnungen oder Betriebsge und die Vernunft nalfrage dazu muss lauten: „Worauf ist zu achten, schnig rechnet vor, dass Tirol drei Mal türmen sich die Wellen – e ökonomisch – die politische wie die dass ein Ort lebendig bleibt, welche Infrastruktur mehr Ressourcen verbraucht, als im Euselstein am verliert sich als kleiner Kie ist nötig und welche Geschäfte braucht es?“ ropaschnitt üblich ist. Eine weitgehend otio en sind em Strand. Grund und Bod gesunde Wirtschaftslage und eine gut m ony syn hen ste nal hoch besetzt und funktionierende Tourismuswirtschaft lasZukunftsfähige und nachhaltige und werden für Heimat und Eigentum sen die Nachfrage nach leistbarem MietRaumordnung n. ehe ges Ego fürs gerne als Fundament wohnbau und neuen Eigentums- und Dabei geht es nach den Vorarlberger Vorstellunknapem ein zu ist nd Gru r Bebaubare Wohnformen steigen. „Die Errichtung von gen um eine ausgewogene Nutzung des Raumes, im ere ond bes pen Gut geworden, ins äume gemeinnützigem Geschoßwohnbau fördert wo die verschiedenen berechtigten Nutzungsangsr lun sied uer Da die Westen, wo die Tiroler Landesregierung durch das Prosprüche in einen Ausgleich gebracht werden: ten Landesflänur ein Fünftel der gesam as etw nur jekt ‚5 Euro Wohnen‘. Günstiger bauen, „Die Menschen brauchen Raum zum Wohnen gar l Tiro in en, che betrag s erfordert kluweniger Stellplätze und höhere Baudichte und zum Arbeiten sowie Räume für Erholung mehr als ein Zehntel. Da n Ressourcen, ermöglichen notwendige Projekte. Die Geund Freizeit“, betont Karlheinz Rüdisser. Ein gen Umgang mit den rare r die Einsicht meinden stehen in der Verantwortung den messbarer Indikator dafür sei, wenn die ungevor allem bedeutet es abe twendigkeit des richtigen Mix an Wohnformen bereitzustelnutzten Bauflächenreserven sinken und die in die unabdingbare No ilienhaus mit Siedlungsränder weitgehend gehalten werden Umdenkens. Das Einfam für Da t. gedien können. Darüber hinaus geht es aber auch um Garten als Norm hat aus iche Gründe, Der Dauersiedlungsraum, d.h. gibt es viele unterschiedl die Qualität unseres Lebensraumes vor Ort. en reis tücksp die Gesamtsumme der bebaubadie von zu hohen Grunds Auch den Tiroler Grünen ist wichtig, „dass die r gar nicht vorbis zu mangelhaftem ode ren Flächen, beträgt im Verhältökosoziale Verantwortung gestärkt wird. ntli den öffe handenem Anschluss an Ebenso muss Eigenverantwortung Triebfeder nis zur gesamten Landesfläche: die n kan So . hen chen Nahverkehr reic sein, und Solidarität ist notwendig, um die Verin Tirol 11,9 Prozent, kaum beIdylle am Land zu einer bei antwortungen gemeinsam tragen zu können.“ Da . den wer e fall in Vorarlberg 21,8 Prozent, herrschbaren Kosten ilien, Dass öffentliche Interessen stärker zu gewichFam ge jun h auc us cha in Salzburg 20,3 Prozent. gibt es dur us nha ten sind als Einzelinteressen, steht zwar schon ilie fam Ein die nicht primär ans rnativen Alte ls im noch geltenden Salzburger Raumordnge ma sich r abe denken, nden. Die Flexinungsgesetz, soll aber zukünftig intensiver dann doch damit anfreu ährt gew rkt ma eits berücksichtigt werden. Deshalb sei genau zu len und dementsprechende Grundstücke aufArb dem bilität auf befristet. Alterhinterfragen, wo die nächsten Flächen gewidzubereiten“, so der Parlamentarier und UmHeimat meist nur noch t, angeboten met werden und wie günstiger Wohnraum für weltreferent. Die Gratwanderung zwischen nativen müssen gedach d es ist keinesjunge Menschen geschaffen werden kann, raumordnerischer Verträglichkeit, Architektur, und realisiert werden. Un Freiheit der denn nur das ist Garantie dafür, dass sie im gewohntem Wohlfühlen, Ortsbild und der Sowegs so, dass damit die beschnitten Bürgerinnen und Bürger ziodemografie, so sein Befund, sei eine HerOrt bleiben, was wiederum die Ansiedlung e üht als bem werden würde. Die oftm kulesaufgabe, umgeben von den täglichen von Betrieben ermöglicht. Bauland, macht tischen ist auch normative Kraft des Fak Marktbedingungen. Rössler deutlich, ist in ausreichendem Umn ige bisher hier am Werk. Wenn die Um einer Absiedelung aus den entlegenen Täfang gewidmet. In Stadt und Land Salzburg tun , ren füh l Zie Wege nicht mehr ans lern, insbesondere in den Bezirken Landeck und sind es insgesamt 900 Hektar. Ü ebeg zu gilt es sich neue Pfade auf. Die Lienz, entgegenzuwirken, bedarf es einer guten SH en. tütz ers hen, das heißt zu unt Infrastruktur. Darunter versteht Werantschnig: WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 11 Der Minister, der noch mehr Bahn will In den kommenden fünf Jahren werden in Österreich weiter kräftig Bahnstrecken, Straßen und Breitbandinfrastruktur gebaut. Gerald Klug als neuer Verkehrsminister setzt den Kurs seines Vorgängers fort. K napp drei Jahre, von 2013 bis zum Jänner 2016, war er für Österreichs Sicherheit als Verteidigungsminister verantwortlich. Seit Jänner dieses Jahres ist der 48-jährige Steirer Gerald Klug Österreichs Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie und somit Herr über ein Mammut-Ministerium in der österreichischen Bürokratie. Er folgte dem bisherigen Verkehrsminister Alois Stöger nach, der in das Sozialressort wechselte und jetzt als Sozialminister zuständig ist. Das Revirement in der Regierung wurde im Jänner dieses Jahres notwendig, weil der bisherige Sozialminister Rudolf Hundstorfer das höchste Amt im Staat anstrebt und als Kandidat bei der kommenden Bundespräsidentenwahl im April dieses Jahres antritt. 12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Neue Herausforderungen Klug, der noch vor zwei Jahren als Sunnyboy in der Regierungsmannschaft mit hoher öffentlicher Beliebtheit punktete, tritt offensichtlich in die Fußstapfen seines Vorgängers und bekennt sich zum Weiterbau der großen Infrastrukturprojekte, die viele Milliarden Euro kosten und zu denen auch die EU kräftig Geld zuschießt. Rund 25 Milliarden Euro will Klug in den kommenden Jahren in den Bahn- und Straßenausbau sowie in das Breitbandnetz investiert sehen. Für den Minister, der in der steirischen Metropole Graz geboren wurde und auf eine klassische Karriere in der österreichischen Sozialdemokratie (SPÖ) zurückblickt, ist eine gute Infrastruktur im Land strategisch notwendig für die Absicherung des Logistik- und Wirtschafts- standortes Österreich. Klassische Karriere deshalb, weil er seine Berufslaufbahn als Lehrling begann und den Beruf eines Drehers erlernte. Später arbeitete er als Facharbeiter bei Siemens in Graz und schon sehr früh im Jahr 1984 trat er in die Gewerkschaftsbewegung ein. Auf dem zweiten Bildungsweg studierte er an der Grazer Universität Rechtswissenschaften und führt den akademischen Titel eines Magister iur. Großprojekte Im Verkehrsbereich setzt Klug auf die milliardenschweren Bahnprojekte Brenner-, Semmering- und Koralmtunnel. Allein der Brennerbasistunnel schlägt mit Kosten von acht Milliarden Euro zu Buche. Kalkulatorisch, versteht sich. Bis zur geplanten Fer- Infrastruktur „Österreichs Bahnsystem nimmt mit einem Anteil von 33 Prozent am Modal-Split in Europa einen Spitzenplatz ein.“ Foto: ÖBB tigstellung bis zum Jahr 2026 könnten es „mutmaßlich“ zehn Milliarden Euro werden, weil für unvorhersehbare Risiken ein finanzielles Sicherheitspolster notwendig ist. „Wir brauchen die Tunnel, um den Westen und den Süden zu entlasten. Wir bringen den Transitverkehr von der Straße auf die Schiene.“ Dadurch würde Österreichs Position im hochrangigen Verkehrsnetz in Mitteleuropa gestärkt. Als Minister, der auch für Innovation und Technologie zuständig ist, will er rund 500 Millionen Euro jährlich aufwenden, damit in diesen Schlüsselbereichen etwas weitergeht und Österreich mit seinen acht Millionen Einwohnern nicht den internationalen Anschluss verliert. Österreichs Wirtschaft verdient derzeit sechs von zehn Euro im weltweiten Export. Dafür braucht es gute Verkehrswege, betont Klug und erntet dafür Vorschuss-Beifall von Frächtern, Spediteuren und der verladenden Wirtschaft. Politisch ist der Beifall für Klug zuletzt ausgeblieben, nachdem er sich gegen Ende seiner Verteidungsministerschaft mit Innenministerin Johann Mikl-Leitner anlegte, was sehr an seinem Image kratzte und selbst in seiner eigenen Partei SPÖ Gerüchte über seinen Rauswurf aus der Politik nährte. Doch Klug gilt gegenüber Bundeskanzler Werner Faymann als sehr loyal und dieses stramme Zum-Kanzler-Stehen bescherte ihm letztlich den Ressortwechsel in das Verkehrsministerium. Investitionen in die Bahn Klug tritt modisch und dynamisch mit Kurzhaarschnitt auf und ist bereits mit ÖBB-Holding-Chef Christian Kern zu einem ersten Arbeitsgespräch zusammengekommen. Dabei erklärte er, „dass jeder Euro, der in die Schiene, in den Güter- oder Nahverkehr investiert wird, die Bahn attraktiver macht und die Wettbewerbsfähigkeit Österreich erhöht“. Seiner erster Befund als neuer Eigentümervertreter der Österreichischen Bundesbahnen ÖBB: Die Staatsbahn habe in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Diesen erfolgreichen Weg „wollen wir verkehrspolitisch und betriebswirtschaftlich weiterführen“. In den nächsten sechs Jahren fließen allein in das System Bahn in Österreich 15 Milliarden Euro für Investitionen. Einig sind sich Kern und Klug darin, den Modal-Split der Bahn am Gesamtgüterverkehr in diesem Jahr von derzeit rund 33 Gerald Klug und Christian Kern sind sich einig: „Jeder Euro, der in die Schiene, in den Güter- oder Nahverkehr investiert wird, macht die Bahn attraktiver und erhöht deren Wettbewerbsfähigkeit.“ Foto: bmvit/Zinner Prozent auf 40 Prozent zu bringen. Damit wäre Österreich im EU-Europa absoluter Spitzenreiter, weil laut EU-Statistikamt der Bahnanteil im EU-Durchschnitt bei bescheidenen 17 Prozent liegt. Klug: „Wir werden einen Schritt weitergehen und in diesem Jahr werden bei den ÖBB neue Lokomotiven für den Güterverkehr angeschafft.“ Klug will auch mehr Güter auf Binnenschiffe verlagert wissen und befürwortet das kürzlich vom Verkehrsministerium in Wien präsentierte Aktionsprogramm Donau, das en detail 23 Maßnahmen enthält, die auf dem österreichischen Donauabschnitt realisiert werden müssen, damit per Saldo mehr Güter auf den Strom kommen. Die Maßnahmen reichen von einem effizienteren Wasserstraßenmanagement über Fördermaßnahmen für die Binnenschiffer bis zu infrastrukturseitigen Ausbauten entlang der Donau einschließlich der Häfen. Breitband im ganzen Land Klug ist auch Herr über die Breitbandinfrastruktur in Österreich. Die Bundesregierung hat mit der Digital Roadmap eine Strategie ausgearbeitet, um für den digitalen Wandel gerüstet zu sein. Mit der Breitbandmilliarde stellt das Verkehrsministerium die Mittel für die dafür benötigte Infrastruktur zur Verfügung. „Für den Wirtschaftsstandort Österreich ist die digitale Infrastruktur von entscheidender Bedeutung. Wir investieren eine Milliarde Euro in den Ausbau. Bis 2020 werden wir schnelles Breitbandinternet mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde flächendeckend in ganz Österreich bereitstellen", verspricht Klug mit Blick in die Zukunft. Um das sicherzustellen, werden das Breitbandbüro im Infrastrukturministerium personell aufgestockt und die Fördervergaben an die Gemeinden vereinfacht. Vor allem der flächendeckende Zugang im ganzen Bundesgebiet sei entscheidend, so Klug, der Nutzen für die heimische Wirtschaft und die Bevölkerung sieht. Schnelles Internet will Klug auch in ländlichen Regionen zur Verfügung stellen. Damit ermögliche man der Bevölkerung im ganzen Land, an der Informationsgesellschaft teilzuhaben, und den Unternehmen konkurrenzfähig zu bleiben. Durch die Breitbandmilliarde des Verkehrsministeriums würden private Investitionen in gleicher Höhe ausgelöst und dadurch insgesamt 85.000 zusätzliche Arbeitsplätze in Österreich geschaffen, verlautet aus dem Ministerium. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 13 Giga-Projekt Brennerbasistunnel kommt voran Der Brennerbasistunnel ist das am höchsten von der EU geförderte Infrastrukturprojekt Europas. Foto: BBT SE n Information en Technische Eckdaten Br Wenn alles glattgeht, ist die neue Bahn-Magistrale durch Tirol im Jahr 2026 betriebsbereit. Güterzüge mit 160 km/h können durchbrausen. Ein Drittel des derzeitigen Straßengüterverkehrs durch Tirol soll auf die Bahn verlagert werden. B eim weltweit größten Eisenbahnbauprojekt springen immer mehr Lichter auf Grün. Die unterirdisch verlaufende neue Brennerbahn samt umstrittenem Basistunnel durch Tirol kommt voran. Insgesamt 900 Millionen Euro wurden bis dato in das Projekt investiert. Auf dem Markt befinden sich derzeit Ausschreibungen im Wert von 1,4 Millionen Euro für 14 Kilometer Erkundungsstollen sowie für die Errichtung der Haupttunnelröhren zwischen Mauls und Staatsgrenze und der Bau der Nothaltestelle Trens, erklärt Simon Lochmann, Sprecher der Brenner Basistunnelgesellschaft BTT SE. Derzeit wird an drei Stellen gearbeitet, 14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 le ner-Eisenbahnmagistra München–Verona Länge Neue Brennerbahn nsfeste sbruck bis Portal Franze Inn tal Por l nne Länge Basistu anzensfeste –Fr ge Umfahrung Innsbruck Unterirdische Gesamtlän Längsneigung Mindestradius t für Güterverkehr Betriebsgeschwindigkei beim Brennerpass Maximale Überlagerung men olu iev pon De Vorgesehenes hub Aus vom il nte iea pon De röhren Querschnitt Haupttunnel g gun sor ver rom nst Bah Zugsicherungssystem Bauphase Basis 2015 Baukosten in Euro auf 425 km 55 km 62,7 km 4 ‰ bis 6,7 ‰ 1270m 100 - 120 km/h 577 m 3 17,8 Mio. m ca. 80 % ca. 42 m2 25 kV 50 Hz ETCS Level 2 2010 - 2026 8,5 Mrd. Euro Warum eine neue Brennerbahn? Der Brennerpass ist ein begehrter Verkehrsweg. Dieser Pass über die Alpen stellt die wichtigste Nord-Süd-Verbindung innerhalb der Europäischen Union dar. Jedes Jahr überqueren mehr als zwei Millionen Lkw und insgesamt beinahe zwölf Millionen Pkw den Brenner. Zudem werden jährlich nahezu 50 Millionen Tonnen Güter über diese Route transportiert. Die Möglichkeit zur Verlagerung des Güterschwerverkehrs von der Straße auf die Schiene bedingt zwangsläufig eine effiziente Bahninfrastruktur. 70 Prozent des Güterverkehrs durch Tirol rollen derzeit auf der Straße, 30 Prozent auf der Schiene. Dank neuer Brennerbahn sollen nach 2026 zwei Drittel des Güterverkehrs auf die Schiene kommen und nur noch ein Drittel auf der Straße zu sehen sein. Mit 160 km/h können Güterzüge durch den Tunnel fahren, die Passage dauert 35 Minuten und die Güterzüge können bis 750 Meter lang sein. Infrastruktur Konrad Bergmeister: „Großprojekte machen oft Angst, deshalb ist es für die BBT SE sehr wichtig, mit den lokalen Körperschaften und der breiten Öffentlichkeit zu kommunizieren und die Projektfortschritte zu erklären.“ Foto: BBT SE drei Baulose sind aktiv, wie das in der Fachsprache heißt. Das Brennerprojekt ist voller Herausforderungen. Die Zusammenarbeit bei dem grenzübergreifenden Projekt ist teilweise sehr komplex, da man sich an Normen und Vorschriften zweier Nationalstaaten halten und immer wieder Kompromisse finden muss. Die unterschiedliche Rechtslage, aber manchmal auch das sprachliche Verständnis in der jeweiligen Fachsprache können zu unterschiedlichen Interpretationen führen, die man in den Unternehmen zusammenführen und umsetzen muss. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Diskurs mit der Bevölkerung. „Großprojekte machen oft Angst, deshalb ist es für die BBT SE sehr wichtig, mit den lokalen Körperschaften und der breiten Öffent- Das Projekt Beim Brennerbasistunnel handelt es sich um einen flach verlaufenden reinen Eisenbahntunnel. Dieser Tunnel besteht aus zwei Röhren, die alle 333 Meter miteinander verbunden sind. In jeder Röhre befindet sich ein Bahngleis, auf dem primär Güterzüge in nur einer Richtung, also in einem Einbahnverkehr, fahren. Der Tunnel weist eine Länge von 55 Kilometer auf und wird, wie erwähnt, südlich von Innsbruck mit der bereits bestehenden, ebenfalls unterirdisch verlaufenden Bahnumfahrung von Innsbruck verbunden. Die Umfahrung und der Brenner Basistunnel zusammen ergeben die weltweit längste unterirdische Eisenbahnstrecke mit einer Gesamtlänge von 62,7 Kilometer. Sowohl vor dem Bahnhof von Innsbruck als auch vor dem Bahnhof von Franzensfeste kommen beide Tunnelröhren aus dem Berg heraus, sodass die Züge in die Bahnhöfe einfahren können. Unterhalb des Brennerpasses, welcher mit 1.371 Metern der niedrigste Alpenübergang ist, verläuft der Tunnel auf einer Höhe von etwa 794 Metern. Die Längsneigung der Umfahrung von Innsbruck und des Basistunnels beträgt etwa 6,7 Promille. Bis dato wurden 38 Kilometer Tunnel gegraben, 20 Kilometer in Italien, 18 Kilometer in Österreich. Ende vergangenen Jahres wurde das größte Baulos bei diesem größten österreichischen Bahninfrastrukturprojekt, nämlich jenes zwischen Tulfes und Pfons, begonnen. Der Brennerbahn samt Basistunnel ist ein zentraler Abschnitt der neuen Bahn-Hochleistungsachse von Berlin nach Palermo und dient primär dem Gütertransport. Der Tunnel steht ab 2026 im Eigentum der BBT und wird von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betrieben. lichkeit zu kommunizieren und die Projektfortschritte zu erklären“, weiß BBT-Vorstandsdirektor Konrad Bergmeister aus Erfahrung. Aus diesem Grund finden zahlreiche Infoveranstaltungen entlang des Projektgebietes statt und werden Tage des offenen Tunnels veranstaltet, um die Öffentlichkeit auf dem Laufenden zu halten. Der Ausbau der neuen Brennerbahn wird auf gegenwärtiger Kostenbasis 8,5 Milliarden Euro kosten. Finanziert wird das Projekt jeweils zur Hälfte von Österreich und Italien. Lochmann: „Im Rahmen der Connecting Europe Facility (CEF) trägt die EU eine Kofinanzierung von 40 Prozent für die Hauptbauarbeiten und 50 Prozent für Planungen, Studien und den Bau des Erkundungsstollens.“ Im Zeitraum 2015 bis 2020 erhält das Projekt BBT 1,18 Milliarden Euro und ist damit das am höchsten geförderte Infrastrukturprojekt Europas. Die Kostenrechnung basiert auf einer Risikoanalyse und externenBaukostenprüfungen. Am Ende der Bauzeit werden die Kosten wohl „mutmaßlich“ auf zehn Milliarden Euro steigen, weil Risiken berücksichtigt werden müssen. In diesen zehn Milliarden Euro sind sieben Prozent Risiko für mögliche schon erkennbare Unwägbarkeiten ebenso eingeplant wie weitere sieben Prozent für unvorhersehbare Risiken. Die Risikovorsorge bei diesem Projekt gilt als weltweit einmalig. Von Finanzierungskosten für diesen Betrag ist keine Rede, weil diese zumindest teilweise mit Einnahmen abgedeckt werden. Diese laufenden Einnahmen kommen aus der Umleitung der Straßenmaut von der Brennerautobahn, eine Quersubventionierung ist rechtens und vermindert den Zinsendienst für das Baukapital zumindest teilweise. Die hohen Baukosten dürfe man nicht auf den Prüfstand der Betriebswirtschaftlichkeit stellen; der Bau sei ein volkswirtschaftlich vertretbares Projekt, weil damit europäische Wirtschaftsräume verbunden und eine Infrastruktur geschaffen werden, von der Europa profitiert. Dafür werden „uns die nächsten Generationen danken“, hofft Bergmeister. Kritische Stimmen bemängeln, dass dieser Tunnel bei Erhaltung und Bewirtschaftung über viele Jahre ein Verlustgeschäft sein wird, und wettern gegen das Projekt, das aber „nicht mehr aufzuhalten ist“, wie Bergmeister einräumt. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 15 Foto: iStock.com/ismagilov Wie smart ist die Smart City? Die sogenannte Smart City gerät zunehmend unter Beschuss. Zuletzt auch bei einer hochkarätig besetzten Konferenz an der University of Oxford. D as Konzept der Smart City gilt als eine Antwort auf die Herausforderungen des postindustriellen Zeitalters. Insbesondere die digitale Infrastruktur soll dabei helfen, die Städte smarter und nachhaltiger zu gestalten. Immer häufiger entpuppt sich dieses Konzept allerdings nicht als Ansatz zur Lösung eines Problems, sondern lediglich als dessen Bestandteil. Die Hauptursache für die Kritik an den Smart Cities liegt insbesondere an deren technokratischer Auslegung – insbesondere in Schwellenlän- 16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 dern, wie etwa Indien. So zeigte die Forscherin Shahana Chattaraj im Rahmen der Konferenz „Urban Governance and Its Discontent“ an der University of Oxford auf, woran sich die Regierung ihres Heimatlandes bei der Entwicklung von Smart Cities orientiert: Das Vorbild ist dabei der Stadtstaat Singapur. Hier ist es tatsächlich innerhalb relativ kurzer Zeit gelungen, eine Stadt mit hohem Wohlstand, einer funktionierenden Infrastruktur sowie großer Sicherheit zu entwickeln. Dieses Modell wird gegenwärtig in vielen Schwellenländern propa- giert – u.a. auch deshalb, weil es in Singapur kaum Korruption gibt. Strikte Kontrolle Shahana Chattaraj präsentierte bei dieser Konferenz auch zahlreiche utopisch anmutende Sujets, die zeigten, wie sich die Regierung künftig das Leben in den Smart Cities vorstellt. Darauf sind keine Menschen mehr zu sehen, sondern hauptsächlich sterile Plätze und futuristische Fahrzeuge, die sich zwischen diesen Orten bewegen. Die Realität der bisher in Ansätzen entwickelten Smart Intelligente Stadt Cities ist ohnehin eine andere. Es handelt sich dabei um vereinzelt errichtete Hochhäuser aus Stahl, Beton und Glas, die kaum bewohnt sind und als Ensemble auch sehr wenig mit Urbanität zu tun haben. Der Hauptgrund für das sich abzeichnende Scheitern der Smart City in Indien besteht ihrer Ansicht nach darin, dass der Großteil der Menschen noch einer ganz anderen Erwerbstätigkeit nachgeht als etwa die Stadtbewohner in Singapur oder Dubai. Abgesehen davon lassen sich in einer Demokratie mit 1,2 Milliarden Menschen informelle und sich selbst organisierende Prozesse viel schwerer regeln und kontrollieren als in einem poltischen System wie in Singapur. Das bedeutet, dass sich in den perfektionistisch geplanten Arealen sehr rasch ein Wildwuchs an kleinen Läden, mobilen Küchen etc. einnistet. Sollte sich also die Smart City in Ländern wie Indien tatsächlich durchsetzen, dann um den Preis, dass es sich hier um strikt kontrollierte Territorien handelt, die beispielsweise auch den Zuzug und die Mitbestimmung der Menschen reglementieren. Zivilgesellschaftliche Initiativen werden dann nicht so gefragt sein, obwohl das Verständnis von Nachhaltigkeit einer Smart City nicht nur die Ökonomie und Ökologie, sondern auch das Soziale miteinschließt. Best Practice? In Singapur, wo man auf dem Weg von der Smart City zur Smart Nation ist, geht es bei der Beteiligung der Bürger hauptsächlich um die Erhebung und Aktualisierung von Daten. Ihnen wird also zumindest erlaubt, wilde Tiere zu melden, vor Verkehrsunfällen zu warnen und Bewertungen über Restaurants abzugeben. In einem Versuchsviertel werden derzeit mehr als 1000 zusätzliche Sensoren installiert, um den Umfang der verfügbaren Daten, beispielsweise hinsichtlich der Luftqualität, zu vervielfachen und neue Technologien für die Infrastruktur zu implementieren. So werden die Überwachungskameras mit Anwendungen verknüpft, die ihnen in Echtzeit eine Auswertung der aufgezeichneten Bilder ermöglichen: Sind Menschen anwesend? Bewegen sich dort Fahrzeuge? Liegt Müll herum? Dies geschieht unter den Gesichtspunkten von Nachhaltigkeit. Vergessen wird bei der Bewertung von Smart Cities allerdings, dass in vielen Fällen ökologisch bedenkliche Prozesse ohnehin längst Foto: iStock.com/FrancescoRizzato Infrastrukturmaßnahmen schaffen nicht nur etwas rein Dingliches, sondern verändern die Gesellschaft über Generationen hinweg und repräsentieren Verteilungsgerechtigkeit. über die Stadtgrenzen hinweg ausgelagert wurden. Generell besteht ein Denkfehler wahrscheinlich auch darin, dass das westliche Modell der Partizipation als eine Art Maßstab erachtet wird. Tatsächlich ist es global gesehen lediglich ein Minderheitenprogramm für die nördliche Hemisphäre. Allerdings steht auch im Mittelpunkt von europäischen „SmartCity-Initiativen“ die Entwicklung und Erprobung von innovativen und effizienten technologischen Lösungen, z.B. für Energienetze oder für Mobilität. Dementsprechend liegt der Schwerpunkt der Forschung zu „Smart Cities“ gegenwärtig auch bei uns noch im Bereich der Technikwissenschaft. Zunehmend setzt sich jedoch die Ansicht durch, dass Städte ihre Smart-City-Agenda umso eher erfolgreich umsetzen können, wenn sie in eine breit angelegte Strategie nachhaltiger Stadtentwicklung integriert ist und der Fokus nicht allein auf technologische Innovation gerichtet ist, sondern auch Querbezüge zwischen unterschiedlichen Politikfeldern ebenso wie steuerungsrelevante Kooperationsprozesse kritisch reflektiert werden. Gerade angesichts der gegenwärtigen Migrationsströme und Sicherheitsdebatten könnten Ansätze einer partizipatorischen und offenen Planung dazu verhelfen, dass sich die Menschen in den Städten wohler fühlen und sie die Gewissheit haben, dass sie dort sicher aufgehoben sind. Insofern stellt sich die Frage, welche Methoden der Stadtplanung angesichts der hohen Komplexität der Aufgaben sinnvoll wären, um einen improvisatorischen Zugang zu einem Urbanismus menschlicher Maßstäbe zu ermöglichen. Verantwortung für Konzerne Darüber hinaus ist auch zu bedenken, dass natürlich auch das bloße Schaffen einer Infrastruktur bereits ein Akt mit sozialer Dimension ist, insbesondere in weniger entwickelten Regionen der Welt. So dient eine technische Infrastruktur nicht alleine zur Deckung von Grundbedürfnissen, wie etwa die Wasserversorgung, sondern ermöglicht Menschen auch den Zugang zu Bildung, Mobilität etc. Infrastrukturmaßnahmen schaffen nicht nur etwas rein Dingliches, sondern verändern die Gesellschaft über Generationen hinweg und repräsentieren Verteilungsgerechtigkeit. Daher kommt auch den großen Konzernen bei der Planung und Entwicklung der künftigen Smart Cities eine große Verantwortung zu. Für die Bewohner mancher Smart Cities genügt es vielleicht schon, wenn es einen Markt gibt, der sie regelmäßig mit frischem Obst und Gemüse versorgt. Ein großer Konzern hingegen ist naturgemäß eher am Bau von Kraftwerken, an Smart-Grid-Lösungen und am Verkauf von Kühlschränken interessiert. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 17 „Österreich hat kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem.“ Österreich im Spitzenfeld Abgabenquote erreicht neuen Höchststand Dass Steuern und Abgaben in Österreich einen neuen Höchststand erreicht haben, zeigt sich deutlich in der alljährlich errechneten Abgabenquote. Sie ist eine wirtschaftliche Kennzahl, die aus EU- und OECD-Daten errechnet wird und die in einem Land zu zahlende Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in Prozent des BIP darstellt. Von Christian Wieselmayer 2 012 betrug die Abgabenquote in Österreich 42,5 Prozent, 2013 stieg sie auf 43,4 Prozent an. 2014 landen wir bei 43,7 Prozent und auch 2015 und 2016 ist – trotz der „größten Steuerreform aller Zeiten“ – mit einem Ansteigen der Abgabenquote zu rechnen. 1975 war diese noch bei 36,7 Prozent des BIP gelegen, 1990 bei 39,9 Prozent. Im europäischen Vergleich zählt Österreich in Sachen Abgabenquote zum Spitzenfeld. Unter den EU-28 haben nur Frankreich, Belgien, Dänemark, Schweden und Finnland ähnlich hohe Quoten wie Österreich. Deutschland hatte beispielsweise eine Abgabenquote von „nur“ 39,7 Prozent, bei leicht fallender Tendenz, in Irland magere 30,5 Prozent, Tendenz steigend, und Rumänien führt die Liste mit einer Abgabenquote von 26,7 Prozent in Europa an. In der Schweiz ist die Abgabenquote mit 27,1 Prozent ähnlich niedrig. Wettbewerbsvorteil eingebüßt Im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften wie der Deutschlands oder der Schweiz, aber auch verglichen mit Schweden, das im Jahr 1995 gemeinsam mit Österreich der Europäischen Union beigetreten ist, wies Österreich bis zum Ausbruch der Wirtschaftskrise eine günstigere Entwicklung der Lohnstückkosten auf. Die Lohnstückkosten stellen ein wichtiges Maß für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft dar, denn sie setzen die Arbeitskosten in Beziehung zur Arbeitsproduktivität. Solange sich die Reallöhne im Einklang mit der Produktivität entwickeln, sind auch, absolut gesehen, hohe Arbeitskos- 18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 ABGABENQUOTEN 2016 ten tragbar. Dies zeigen die Beispiele Deutschlands und der Schweiz, die trotz hoher Lohnkosten auf den Weltmärkten erfolgreich sind. Zuletzt sind aber in Österreich die Lohnstückkosten stärker als in anderen wichtigen Volkswirtschaften gestiegen. Vor allem die Entwicklung im Vergleich mit Deutschland ist problematisch, denn die deutsche Industrie, vor allem im Automobilbau, ist ein wesentlicher Abnehmer österreichischer Produkte. Kein Einnahmen-, aber ein Ausgabenproblem „Österreich hat kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem“, attestierte jüngst auch Finanzminister Hansjörg Schelling. Trotzdem scheinen die Ideen für neue Steuern nicht auszugehen: Sei es nun die Finanztransaktionssteuer, die im EcoFin diskutiert Quelle + Grafik: EU-Kommission wird, oder eine Substanzvermögenssteuer, eine Wertschöpfungsabgabe oder die Wiedereinführung der Erbschaftssteuer, die auf nationaler Ebene diskutiert werden. In Österreich hat sich im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise, nicht zuletzt wegen mehrerer Konjunkturstimulierungs-Pakete und notwendiger Bankenkapitalisierungen, der Staatsschuldenstand auf über 80 Prozent der Wirtschaftsleistung erhöht. Diese Staatsschuld sollte durch eine Steigerung des Wirtschaftswachstums, nicht jedoch über Steueroder Sozialabgabenerhöhungen abgetragen werden. Denn Österreich weist mit rund 50 Prozent bereits eine der höchsten Staatsquoten (Staatseinnahmen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt) in der EU auf. Zum Vergleich: Der EU-Durchschnitt beträgt gut 45 Prozent, in Deutschland liegt der entsprechende Wert bei 44,5 Prozent. Ü Asien Business Class TRAUMWELT Auf Langstrecken in der myAustrian Business Class entspanne ich so richtig herrlich auf dem völlig flachen Bett. So gut schlafe ich sonst nur zu Hause. the charming way to fly „Gesundheit ist auch eine Frage der Eigenverantwortung jedes Einzelnen“ Die Vorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Ulrike Rabmer-Koller, will im Gesundheitssystem mehr Transparenz, mehr Qualitätswettbewerb und Innovationen sehen. Im Interview mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff spricht sie über Gesundheitsvorsorge, die Sicherstellung aller Behandlungen am „Best Point of Service“, Abbau von teuren Doppeluntersuchungen, Steigerung von Innovationen sowie den Einsatz der modernen Informationstechnologien. Frau Mag. Rabmer-Koller, das Ergebnis für 2015 ist nicht so schlecht ausgefallen, wie im Voranschlag befürchtet, dennoch gibt es einiges zu reformieren. Wo gibt es Einsparungspotenzial? Auch wenn es 2015 besser geworden ist, als ursprünglich befürchtet, rote Zahlen bleiben rote Zahlen. Deshalb müssen wir gegensteuern und an allen „Rädern“ drehen – von den Ausgaben für die Medikamente bis zum Sozialmissbrauch. Wir haben dazu einen internen Prozess gestartet, um eine umfassende Finanzstrategie mit einzelnen Maßnahmen auszuarbeiten. Aber grundsätzlich darf es dabei, wie schon in den vergangenen Jahren, keinesfalls um Einsparungen zulasten der Patientinnen und Patienten, sondern um den effizienten Einsatz der vorhandenen Mittel gehen. Was ist dabei konkret geplant und welchen Zeithorizont fassen Sie ins Auge? Vorrangig geht es mir um die Weiterentwicklung des österreichischen Gesundheitssystems, das von der Bevölkerung positiv beurteilt wird. Der internationale Vergleich zeigt aber, dass es zwar sehr gut ausgebaut, jedoch relativ teuer ist. Der Hauptverband bündelt die Interessen aller Versicherten und muss ein aktiver Player sein, wenn es um die langfristige Finanzierbarkeit der Gesundheitsver- Ö2 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 sorgung und damit um Reformen geht. Als Unternehmerin weiß ich, dass man aufs Geld schauen, sich laufend weiterentwickeln und den Kunden in den Mittelpunkt stellen muss. Diese Grundregeln gelten auch in der Sozialversicherung, wo die Beitragsgelder bestmöglich und zukunftsorientiert eingesetzt werden müssen und die Versicherten zu Recht Top-Versorgung erwarten können. Wie wollen Sie das schaffen? Indem man das System effizient gestaltet, Doppelgleisigkeiten abbaut, Innovationen zulässt und bereit ist, über Grenzen hinauszudenken. Gemeinsam können wir vieles schaffen, alleine aber nichts. Wenn wir das solidarische System der österreichischen Sozialversicherung für kommende Generationen erhalten wollen, dann muss jeder Player bereit sein, über die reinen Einzelinteressen hinauzu denken und Kompromisse einzugehen. Unsere Aufgabe wird es sein, Wege und Lösungen zu finden, die Gesundheitsversorgung langfristig abzusichern. In welchen Bereichen des Gesundheitssystems wollen Sie langfristig eine Verbesserung erzielen? Mit der Gesundheitsreform wurde schon definiert, wo anzusetzen ist. Und das gilt es jetzt auch umzusetzen. Wir haben ein zu spi- talslastiges System: zu viele Akutspitalsbetten, zu viele Spitalsaufenthalte und zu viele Operationen. Spitalsambulanzen betreuen viele Patienten, die beim Haus- oder Facharzt wesentlich besser versorgt wären. Basis der Zielsetzung der Gesundheitsreform ist der „Abbau des akutstationären Bereichs bei gleichzeitigem Ausbau der ambulanten Versorgung unter Sicherstellung einer hochwertigen Qualität“. Dazu braucht es vor allem die Schaffung von wohnortnahen Versorgungsangeboten mit längeren Öffnungszeiten und gesamtheitlicher Betreuung. Für mich ist deshalb das neue Modell der Primärversorgung der Schlüssel zu einer echten Gesundheitsreform. Mit der Umsetzung der Gesundheitsreform kommen auf die sozialen Krankenversicherungen weitere Ausgaben zu. Wie wollen Sie diese Kosten in den Griff bekommen? Natürlich rechnen wir mit zusätzlichen Kosten, wenn wir die neue Primärversorgung schrittweise als ein zusätzliches Angebot für die Patientinnen und Patienten umsetzen. Auch das TEWEB, also die telefon- bzw. internetbasierte medizinische Erstauskunft – das erste Pilotprojekt startet im Herbst –, wird nicht ohne Mehrkosten umzusetzen sein. Daher müssen wir danach trachten, dass die von der Sozialversicherung erbrach- Im Gespräch „Das neue Modell der Primärversorgung ist der Schlüssel zu einer echten Gesundheitsreform“, ist die Vorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Mag. Ulrike Rabmer-Koller, überzeugt. Foto: Wilke/Hauptverband der Sozialversicherungsträger Wichtig ist, dass wir bei all unseren Überlegungen immer den Patienten und nicht die Istitutionen in den Mittelpunkt stellen. Im Sinne der Patientinnen und Patienten sollen alle Möglichkeiten der modernen elektronischen Kommunikation eingesetzt und vor allem auch von den Gesundheitsdiensteanbietern genützt werden. Das reicht von ELGA, der elektronischen Gesundheitsakte, über die kommende e-Medikation bis zum elektronischen Bewilligungsservice. Und zur möglichen Effizienzsteigerung kommt ja noch als zweiter, wahrscheinlich noch wichtigerer Aspekt die höhere Patientensicherheit hinzu. Die mit der e-card bevollmächtigten ÄrztInnen haben mittels ELGA einen Überblick über alle medizinischen Befunde oder können mittels e-Medikation gefährliche Wechselwirkungen von Medikamenten vermeiden. ten Leistungen auch tatsächlich abgegolten werden. Wir sind mit der Entwicklung konfrontiert, dass es seit ein paar Jahren immer wieder zu Verlagerungen von Leistungen im heimischen Gesundheitssystem zur Sozialversicherung kommt, aber die Finanzmittel nicht an die Sozialversicherung fließen. Im Zuge des Finanzausgleichs besteht nun die Chance, das Prinzip „Geld folgt Leistung“, auf das sich Bund, Sozialversicherung und Länder bereits bei der Gesundheitsreform geeinigt haben, umzusetzen. Sie wollen auch das Thema Prävention verstärken. Woran krankt es, dass bis dato noch so wenig dafür getan wurde? Die von uns finanzierte Vorsorgeuntersuchung durch die niedergelassenen Ärzte, nehmen fast zwei Millionen Versicherte ab dem 18. Lebensjahr in Anspruch. Wir haben insgesamt mehr als 300 unterschiedliche Initativen zum Thema Prävention innerhalb der Sozialversicherung. Derzeit setzen viele Player unterschiedliche Maßnahmen, diese müssen wir in Zukunft bündeln. Wir haben rund 600.000 Diabetiker, 1,5 Millionen Menschen, die an Bluthochdruck leiden, 1,75 Millionen, die aufgrund von Rückenbeschwerden massive gesundheitliche Probleme haben – das sind alarmierende Zahlen. Hier braucht es Prävention, weil die meisten dieser Krankheiten aufgrund von Fehlverhalten, falscher Ernährung, zu wenig Bewegung, Alkoholkonsum und Rauchen entstehen. Zahlreiche Studien belegen, dass es langfristig günstiger kommt, Krankheiten zu vermeiden, anstatt sie zu heilen. Besonders am Herzen liegen mir Aktivitäten im Kinder- und Jugendalter. Denn zu dieser Zeit wird der Lebensstil des Erwachsenen geprägt. Mein Vorschlag ist daher die Schaffung eines speziellen Vorsorge- und Gesundheitsbildungsprogrammes für junge Menschen. Wenn Kindergärten, Schulen, Eltern, Ärzte und die Sozialversicherung zusammenarbeiten, kann es gelingen, das Bewusstsein für einen „gesunden Lebensstil“ schon bei den Kindern zu schärfen. Was wollen Sie in Ihrer Amtsperiode unbedingt durchbringen? Unsere Versicherten sollen erkennen, dass die „Gesundheitsreform“ kein Schreckgespenst ist, sondern eine große Chance darstellt, vieles in unserem Gesundheitssystem besser und leistungsfähiger zu machen. Daher möchte ich jene Leuchtturmprojekte der Sozialversicherung vorantreiben, die die Reform für die Versicherten spürbar machen. Es sind dies die wohnortnahe neue Primärversorgung, die elektronischen Projekte ELGA (Elektronische Gesundheitsakte) und TEWEB (Tele- und webbasierte Erstauskunft) und natürlich Projekte im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit. Wie sieht Ihre ganz persönliche Gesundheitsvorsorge aus? Sind Sie Vorbild für die Bevölkerung oder gibt es Schwachstellen, die Sie noch ausmerzen wollen? Ich bemühe mich natürlich ein Vorbild – vor allem für meine Kinder – zu sein. Bei uns haben gesunde ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung einen sehr hohen Stellenwert. Zusätzlich nehme ich auch jene Angebote an Gesundheitsvorsorge in Anspruch, die mir meine Krankenversicherung anbietet. Ob mein Lebensstil von Dritten tatsächlich als vorbildlich empfunden wird, möchte ich aber selber nicht beurteilen. Ü Sie sind zwar erst seit rund 100 Tagen im Amt, haben aber schon bei einigen Themen Ihre Handschrift gezeigt. Wo setzen Sie an? WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Ö3 Am 6. und 7. Oktober 2016 ist es wieder soweit: der Österreichische Gemeindetag macht heuer in Klagenfurt Station. Zwei interessante Tage sind angesagt, denn auch die kommunale Leistungsschau für Kommunen, die Kommunalmesse findet am gleichen Ort statt. Foto: Kärntner Messen Leistungsschau für Kommunen Das größte kommunalpolitische Event des Landes zieht mehr als 2.500 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter aus allen Bundesländern an. Jedes Jahr ist es ein anderes Bundesland, das den Österreichischen Gemeindetag ausrichtet. Ö4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 präsentieren und den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern die Schönheiten der eigenen Lebenswelten zeigen. Bei der Fachtagung am Nachmittag davor wird es wohl auch um den Finanzausgleich gehen. „Wir wollen ja, dass am 1.1.2017 ein neuer Finanzausgleich in Kraft treten kann“, erklärt Mödlhammer. „Die Verhandlungen mit dem Bund und den Ländern sind derzeit aber noch sehr zäh. Wir wünschen uns eine möglichst große Aufgabenorientierung. Dazu ist allerdings auch notwendig, dass man die Pflichtaufgaben der Länder und Gemeinden genau definiert, denn Aufgabenorientierung heißt nicht, dass jeder tut, was er will, und dann die Rechnung schickt.“ Für die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind der Gemeindetag und die Kommunalmesse aber auch eine gute Gelegenheit, um sich über Neuerungen und Innovationen für den Gemeindebereich zu informieren. Auf der Messe sind die wichtigsten Aussteller vertreten, die Produkte für den Gemeindeeinsatz anbieten, vom Bagger bis hin zur Wanderkarte, von der Gemeinde-Software bis hin zum künstlichen Eislaufplatz. „Die Gemeinden sind immerhin die größten öffentlichen Investoren des Landes“, sagt Mödlhammer. „Sie investieren Jahr für Jahr mehr als der Bund oder die Länder. Schließlich ist es unsere Aufgabe, die gesamte Infrastruktur zu erhalten, die von den Menschen im Alltag gebraucht wird, vom Straßenbau bis hin zum Kindergarten.“ Auf www.kommunalmesse.at sind alle Detailinformationen für interessierte Unternehmen verfügbar. „Ich kann nur jedem Unternehmen, das mit den Gemeinden ins Geschäft kommen will, empfehlen, seine Produkte auf der Kommunalmesse einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen“, so Mödlhammer. „Die Bürgermeister wollen die Dinge nämlich in der Regel sehen und anfassen, bevor sie über deren Anschaffung nachdenken.“ Ü lt n Anmeldung & Aufentha me am GeFür eine klassische Teilnah die Ane bitt Sie meindetag nutzen öglichkeiten nsm atio rm Info und melde Dort finden auf www.gemeindetag.at. Quartier ein , iten hke glic Mö h Sie auc . hen buc zu t hal für Ihren Aufent Werbung H euer ist die Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am 6. und 7. Oktober 2016 Gastgeberin des Österreichischen Gemeindetags. Zeitgleich findet auch die kommunale Leistungsschau für Kommunen, die Kommunalmesse, am gleichen Ort statt. „Das ist für Gemeindepolitikerinnen und Gemeindepolitiker einer der wichtigsten Termine des ganzen Jahres“, weiß Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer. „Hier kann man sich mit Kollegen austauschen, neue Kontakte knüpfen und auch das eine oder andere ernste Wort an die Bundes- und Landesebene richten.“ Aus gutem Grund ist die Polit-Prominenz des Landes bei diesem Event bestens vertreten. Ministerbesuche sind angesagt. „Und der Bundespräsident hat in seinen zwölf Jahren Amtszeit noch keinen einzigen Gemeindetag ausgelassen“, sagt Mödlhammer. „Bei solchen Veranstaltungen wird vielen noch deutlicher bewusst, welche Kraft und welche Bedeutung die Gemeinden für unser Gemeinwesen und die Politik haben.“ Gesellschaftlicher Höhepunkt ist jedes Jahr der Galaabend für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter. Bei dieser Gelegenheit kann sich jedes Bundesland auch Inmitten der Grazer Altstadt gelegen mit über 100-jähriger Tradition: der Congress Graz. Seine historische Substanz verfügt heute über modernste Konferenz- und Veranstaltungstechnik und bietet neben 19 unterschiedlichen Veranstaltungsräumlichkeiten noch zusätzlich eines: T. 0043 316 8088-228 www.mcg.at Das Beste für die Besten Die DELTA AKADEMIE ist die neue Initiative der Montanuniversität Leoben für Nachwuchsführungskräfte. Ausgewählt werden maximal 20 Studierende mit den besten Karriereaussichten. Vollbesetzt war die Aula bei der Auftaktveranstaltung der Delta Akademie. K ennen Sie die Führungskräfte von morgen?“, lautet die Frage. Die Montanuniversität Leoben antwortet da: „Wir schon!“ Mitte März fand nach einjähriger intensiver Entwicklungsarbeit die Auftaktveranstaltung der Delta Akademie statt. Im Rahmen einer Abendveranstaltung wurde die neue Initiative der Montanuniversität Leoben für Nachwuchsführungskräfte den mehr als 140 Studierenden erstmals präsentiert und mit einer Podiumsdiskussion zum – bewusst provokant gewählten – Titel „Vom Hörsaal in die Vorstandssitzung“ abgerundet. Karriere-Turbo Bei der Delta Akademie handelt es sich um ein Weiterbildungsangebot für Studierende der Montanuniversität Leoben. Es ist für die Studierenden kostenfrei und richtet sich schwerpunktmäßig an Master- und Doktoratsstudierende sowie Studierende am Ende ihres Bachelorstudiums. Leitgedanke der Delta Akademie ist es, pro Jahr maximal 20 ausgewählte Studierende durch eine hochwertige Zusatzausbildung in ihren Karriereperspektiven zu fördern und Unternehmen Fotos: MUL daraus das Potenzial verantwortungsvoller Nachwuchsführungskräfte zu erschließen. Das in Jahrgängen organisierte Programm findet überwiegend in der vorlesungsfreien Zeit statt und ist ergänzend zum normalen Studienbetrieb ausgerichtet. Ein Jahrgang erstreckt sich über einen Zeitraum von 17 Monaten und umfasst einen Arbeitsaufwand von rund 100 Tagen. Die neue Initiative wurde von der Montanuniversität Leoben in enger Kooperation mit erfahrenen Führungspersönlichkeiten aus der Wirtschaft – selbst Absolventinnen und Absolventen der Montanuniversität Leoben – entwickelt und wird gemeinsam mit ausgewählten Partnerunternehmen getragen. Top-Führungspersönlichkeiten bilden den Leitungsbeirat: Dipl.-Ing. Stefan Pierer, Vorstandsvorsitzender der KTM AG und Cross Industries AG, Dipl.-Ing. Dr. Georg Pölzl, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Österreichischen Post AG, Dipl.-Ing. Dr. Iris Filzwieser, Gründerin und Geschäftsführerin der Mettop GmbH, Priv. Doz. Dipl.Ing. Dr. Helmut Kaufmann, Technikvorstand der AMAG Austria Metall AG, und Dipl.- v.l.n.r.: Dr. Jürgen Spickers – Leiter der Management-Seminare und Vizedirektor des Instituts für Betriebswirtschaft der HSG; Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Dr.h.c. Wilfried Eichlseder – Rektor; Dipl.-Ing. Dr. Martha Mühlburger – Vizerektorin und Initiatorin der Delta Akademie Ing. Dr. Martha Mühlburger, Vizerektorin der Montanuniversität Leoben. Sie treffen die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, werden im Programm aktiv als Vortragende auftreten und stellen der Delta Akademie ihr wertvolles Netzwerk zur Verfügung. Strategische Kooperation Experten der Universität St. Gallen (HSG) werden im Rahmen der Delta Akademie das Fachwissen für Nachwuchsführungskräfte vermitteln. Die Universität St. Gallen liegt im aktuellen European-Business-SchoolRanking der Financial Times auf Platz vier und ihr „Master in Strategy and International Management“ führt seit 2011 das weltweite Ranking der besten „Master in Management“ an. Sie verfügt über eine ausgewiesene Reputation und langjährige Erfahrung in der Aus- und Weiterbildung von Führungskräften und die Delta Akademie ist stolz, diesen kompetenten Partner an ihrer Seite zu haben. Ü Mehrwert für die Partner der Delta Akademie n Rekrutierung von Nachwuchsführungskräften n Positionierung als attraktiver Arbeitgeber an der Montanuniversität Leoben n Zugang zu einem hochkarätigen Führungskräftezirkel Mehrwert für die Teinehmer und Teinehmerinnen n Fachwissen, Kompetenzen und Praxiserfahrung für Nachwuchsführungskräfte n Mitglied in einem exklusiven Netzwerk aus Führungskräften von heute und morgen n Förderndes und forderndes Lernumfeld für die fachliche und persönliche Weiterentwicklung Ö6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Montanuniversität Leoben Peter-Tunner-Straße 27, A-8700 Leoben Tel.: +43 3842 402 8412, +43 664 241 7356 E-Mail: [email protected] Web: deltaakademie.unileoben.ac.at Facebook: facebook.com/delta.akademie Projektleitung: Dipl.-Ing. Dr. Martha Mühlburger und Mag. Clemens Juriga Beschäftigung sichern, Kosten minimieren, sozial agieren Nächste Termine: 24. Mai in Wien 17. Juni in Graz 27. September in Innsbruck Das 4-stündige kostenlose Kompaktseminar mit Ausstellung FOKUS WIRTSCHAFT: inklusiv innovativ bringt Sie gleichzeitig in Kontakt mit allen relevanten FördergeberInnen und Organisationen, die die MitarbeiterInnen YRQPRUJHQVFKRQKHXWHȴWI¾UGHQ Arbeitsmarkt machen. Begrenzte TeilnehmerInnenzahl! Registrieren Sie sich daher schon jetzt auf www.fokus-wirtschaft.at Eine Kooperation für eine schnellere, effizientere und sicherere Medikamentenproduktion. Das Research Center Pharmaceutical Engineering in Graz Foto: Lichtmeister Photography Productions Das RCPE und Bosch Packaging Technology bauen auf Kontinuität Das Research Center Pharmaceutical Engineering (RCPE) betreibt als K1-Kompetenzzentrum Spitzenforschung im Bereich der Prozess- und Produktoptimierung für die Pharmaindustrie. Jetzt hat das international tätige Grazer Forschungszentrum einen Großauftrag von Bosch Packaging Technology gewonnen und soll nunmehr für eine sicherere, effizientere und kostengünstigere Pharmaproduktion sorgen. Bosch Packaging Technology Die Bosch Gruppe hat sich ihrerseits seit den 1970er Jahren im Bereich Maschinen- und Anlagenbau für die Pharmaindustrie etabliert und zählt heute zu den führenden Unternehmen als Anbieter von Prozesstechnologie sowie Füll- und Verpackungslösungen. Dieses Unternehmen konnte im Jahr 2014 mit rund 6.100 MitarbeiterInnen 1,18 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften und bietet in seinem Repertoire komplette Linien und integrierte Systeme bei der Herstellung und Verarbeitung fester und flüssiger Pharmazeutika an. Ö8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Vom Batch Processing zu einer kontinuierlichen Produktion Derzeitiger Standard bei der Herstellung fester Darreichumgsformen, wie etwa Tabletten oder Kapseln, ist die Chargenproduktion im so genannten Batch Processing. Zukünftig jedoch soll dieses recht langwierige und schwerer überwachbare Verfahren durch einen kontinuierlichen Produktionsprozess, der eine wesentlich schnellere Fertigung von Medikamenten mit einem besseren Monitoring verspricht, ersetzt werden. Der wissenschaftliche Leiter des RCPE, Professor Johannes Khinast, erklärt dazu: „Die kontinuierliche Fertigung bringt viele Vorteile, vor allem können Produkte schneller produziert werden, und zwar innerhalb von Stunden im Gegensatz zu Monaten beim derzeit üblichen Chargenprozess.“ Vorteile der Kontinuität Bei einem kontinuierlichen Prozess fallen automatisch viele Zwischenschritte weg und bedingen somit kürzere Lieferketten. In der Umsetzung werden somit wesentlich kleinere Anlagen benötigt, was wiederum den Einsatz einer solchen Anlage in Krisengebieten oder in extremen Situationen möglich macht. Die Medikamente werden somit schneller, sicherer und kostengünstiger auf den Markt gebracht und ersparen bei einer Erhöhung der Produktqualität hohe Kosten und Zeit. Eine weltweite Suche nach Forschungspartnern Universitätsprofessor Dr. Johannes Khinast (links), wissenschaftlicher Leiter des erfolgreichen Forschungsinstituts. „Das ist für uns der größte direkte Forschungsauftrag“, erklärt Dr. Thomas Klein, kaufmännischer Leiter des RCPE. Foto: Lichtmeister Photography Productions Warum sich Bosch Packaging Technology für eine Zusammenarbeit mit dem RCPE entschieden hat, erklärt Bosch Senior Vice President Matthias Müller folgend: „Die Entscheidung für das Grazer Kompetenzzentrum RCPE fiel nach einer intensiven weltweiten Suche aufgrund seiner einzigartigen Exzellenz in der pharmazeutischen Prozess- und Produktoptimierung. Das RCPE ist eines der wenigen internationalen Forschungsinstitute, die eine anerkannte, langjährige Expertise in diesem Bereich aufweisen können.“ Ü Werbung Das RCPE Im Jahr 2008 gründeten die Technische Universität Graz, die Karl-Franzens-Universität Graz sowie die Joanneum Research GmbH das Research Center Pharmaceutical Engineering als COMET K1-Zentrum. In der Zwischenzeit hat sich das Forschungszentrum so weit etabliert, dass es über 100 MitarbeiterInnen beschäftigt und mit knapp 150 Partnern aus Wissenschaft und Industrie zusammenarbeitet. Der Schwerpunkt seiner Arbeit richtet sich dabei auf die Entwicklung neuer Darreichungsformen für Medikamente sowie der dazu nötigen Produktionsprozesse. MEGA-MAUT! BRINGT ÖSTERREICHS WIRTSCHAFT INS SCHLEUDERN. Nein zur Mega-Maut auf allen Straßen. Wenn die geplante Mega-Maut für Fahrzeuge über 3,5 t kommt, leidet nicht nur die heimische Wirtschaft darunter. Denn die verteuerten Transporte führen zwangsläufig zu höheren Preisen. Das schwächt die regionale Wirtschaft und gefährdet zahlreiche Arbeitsplätze. Mehr Infos: megamautneindanke.at Der ecoplus Wirtschaftspark Ennsdorf belebt die gesamte Region. Foto: Thule Jug Erfolg beginnt mit dem richtigen Standort ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, unterstützt und begleitet Unternehmen vom ersten Kontakt bis zur erfolgreichen Ansiedlung oder Betriebserweiterung in ganz Niederösterreich. D as ecoplus Investorenservice bietet umfassende Dienstleistungen rund um alle betrieblichen Investitionsprojekte in Niederösterreich. Individuelle Recherchen, Kontaktvermittlung und Erstinformationen gehören ebenso zum Angebot wie Beratung und Begleitung im Förderprozess oder die individuelle Standortsuche. ecoplus bietet Unterstützung bei der Standortwahl, bei Kontakten zu Behörden, Banken, Rechtsanwälten und Steuerberatern. Zusätzlich stellen wir umfassende Informationen über den Wirtschaftsstandort Niederösterreich zur Verfügung. Mithilfe einer detaillierten Datenbank für ganz Niederösterreich können Wirtschafts- und Businessparks, Büros, Industrieflächen und Betriebsgrundstücke bedarfsgerecht abgerufen werden. Auch als Anbieter von erstklassigen Unternehmensstandorten ist ecoplus die erste Adresse. In den 17 Wirtschaftsparks, die ecoplus als Eigentümer oder Partner in allen Landesteilen Niederösterreichs betreibt, stehen perfekte Infrastruktur und großzügige Betriebsflächen auf insgesamt 990 ha zur Verfügung. Ein Spezialservice der ecoplus Wirtschaftsparks ist die Errichtung von Mietobjekten, die nach den konkreten Be- Ö 10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 dürfnissen und Vorstellungen der Unternehmen individuell errichtet und verwaltet werden. „Unsere Expertinnen und Experten beraten und begleiten ansiedlungswillige Unternehmen in ganz Niederösterreich vom Erstkontakt bis zur endgültigen Schlüsselübergabe. Ein spezielles ecoplus-Service ist dabei die Errichtung individueller Mietobjekte in den ecoplus Wirtschaftsparks, die genau auf die Anforderungen der einzelnen Unternehmen zugeschnitten sind“, erläutert ecoplus-Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki. Dieses Engagement zahlt sich aus, ein Rekordjahr folgt auf das nächste. Zweitbestes Ergebnis Nach dem Rekordjahr 2014 mit 112 Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekten konnte auch 2015 die 100er Marke übersprungen werden. 105 Projekte wurden von den Mitarbeitern des ecoplus-Bereichs „Standort & Service“ im Vorjahr erfolgreich begleitet. Damit wurde das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte von ecoplus eingefahren! Wirtschaftslandesrätin Dr.in Petra Bohuslav: „Dieses hervorragende Ergebnis ist erfreulich. Es zeigt uns, dass Niederösterreich trotz der angespannten konjunkturellen Lage auch weiterhin als attraktiver Wirtschaftsstandort bei in- und ausländischen Unternehmen hoch im Kurs steht.“ „Betriebsansiedlungen und -erweiterungen bedeuten gleichzeitig auch immer neu geschaffene Arbeitsplätze. Dank der 105 Ansiedlungen und Betriebserweiterungen konnten 2015 in unserem Bundesland genau 1.336 neue Arbeitsplätze geschaffen und 577 Arbeitsplätze gesichert werden. Und die Nachfrage bricht nicht ab: Zurzeit sind 326 weitere Projekte in Bearbeitung. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft sehen und bestätigt, dass wir in Niederösterreich mit unserer zukunftsorientierten Wirtschaftsstrategie und dem Service unserer Wirtschaftsagentur ecoplus auf dem absolut richtigen Weg sind“, so Wirtschaftslandesrätin Dr.in Petra Bohuslav. Die Erfolgsgeschichte geht weiter, so ist im Mostviertel ein weiterer Wirtschaftspark geplant. Neuer Wirtschaftspark im Mostviertel geplant ecoplus ist im Mostviertel seit Jahrzehnten ein starker Partner für Unternehmen und Gemeinden und bereits mit drei Wirtschaftsparks im Mostviertel: der ecoplus Wirtschaftspark Ennsdorf sowie die ecoplus Beteiligungsparks Kematen und Wolfpassing. Betriebsansiedelung ecoplus stellt das bei der Entwicklung dieser Wirtschafts- und Beteiligungsparks erworbene Know-how aber allen Gemeinden zur Verfügung und unterstützt und berät auch bei der Entwicklung und dem Betrieb von gemeindeübergreifenden Wirtschaftsparks, wie zum Beispiel den interkommunalen Wirtschaftsparks Ybbstal oder Amstetten Nord. Jetzt ist ein neuer Wirtschaftspark mit interkommunaler Beteiligung im Mostviertel geplant. LAbg. Bgm.in Michaela Hinterholzer, stv. Aufsichtsratsvorsitzende von ecoplus: „Das Mostviertel hat sich zu einem prosperierenden Wirtschaftsraum entwickelt. Gerade der Raum Westwinkel ist durch seine Nähe zu Oberösterreich und Linz ein sehr guter Unternehmensstandort, der laufend nachgefragt wird. Diese Dynamik wollen wir mit dem nun geplanten Wirtschaftspark Im Technopol Krems wird Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Foto: Hegerth noch verstärken und den Wirtschaftsstandort Mostviertel weiter attraktivieren.“ Als Standort des neuen Wirtschaftsparks sind Flächen auf dem OMV-Tanklager St. Valentin, direkt an der B1, vorgesehen. Konkret geht es um die Gemeinden St. Valentin, Ennsdorf, St. Pantaleon-Erla, Ernsthofen und Strengberg. Durch die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit kann sichergestellt werden, dass künftig die gesamte Region vom geplanten Wirtschaftspark profitieren wird. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: finanzielle und personelle Ressour- cen- und Risikoteilung, verbesserte Standortqualität, Wettbewerbsfähigkeit und Vermarktung sowie eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber anderen Standorten und ansiedelnden Unternehmen. Die gemeindeübergreifende Kooperation leistet damit einen wichtigen Beitrag für eine überregionale Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Region. Ü Ihr direkter Kontakt: Investorenservice: Tel. +43 2742 9000-19730, [email protected] Wirtschaftsparks: Tel. +43 2742 9000-9001, [email protected] www.ecoplus.at Forschungs-Hotspot Niederösterreich Eine aktuelle Analyse untermauert den Forschungsschwerpunkt des Landes Niederösterreich, bereits jeder 75. Euro wird in den Technopolen erwirtschaftet. L andeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Landesrätin Dr. Petra Bohuslav und Dr. Christian Helmenstein vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung präsentierten die neueste Studie über das niederösterreichische Technopol-Programm. „Die vier TechnopolStandorte in Niederösterreich erzielen 685 Millionen Euro an Wertschöpfung pro Jahr, 93 Prozent davon bleiben im Land. Jedes Jahr entsteht durch die Technopol-Standorte ein Steueraufkommen von 194 Millionen Euro“, rechnet Helmenstein vor. „So viel wie die Fremdenverkehrsabgabe in ganz Österreich.“ Die Technopole sind gekennzeichnet durch eine Verschränkung von Forschung, Wirtschaftsbetrieben und Bildungseinrichtungen. Nachdem bereits 2010 eine Studie über das Technopolprogramm präsentiert werden konnte, wurde nun die Folgestudie vorgestellt. „Die Technopole sorgen für höchste Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte, sie unterstützen langfristig den strukturellen Wandel der niederösterreichischen Wirtschaft und sie wirken sehr positiv auf die Standortattraktivität der jeweiligen Region“, fasste Pröll die wichtigsten Ergebnisse der neuesten Studie zusammen. „Wir sehen das Technopolprogramm als Spitze einer Innovationspyramide: Wir wollen die Unternehmen auf jeder Ebene begleiten, um innovativ zu sein. Wir wollen die Unternehmen nicht nur mit Forschungseinrichtungen vernetzen, sondern auch mit Bildungseinrichtungen“, sagte Wirtschafts- und Technologie-Landesrätin Bohuslav in ihrer Stellungnahme. Ü ecoplus-Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Landesrätin Dr. Petra Bohuslav und Wirtschaftsforscher Dr. Christian Helmenstein (v.l.). Foto: NLK/Reinberger WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Ö 11 LTE Group in Polen Mit der neuen Zweigstelle in Polen hat die LTE Group ihren internationalen Wirkungsbereich weiter ausgebaut und ihr Kundenservice optimiert. W Präsenz vor Ort Fotos: LTE Group ir sind nun vor Ort“, sagt Arthur Kaldynski, Geschäftsführer der neuen Zweigstelle der LTE Group mit Sitz in Gdynia, einer polnischen Hafenstadt mit zentraler Lage an der Danziger Bucht. Nach knapp über einem Jahr seit der Gründung ist somit das nächste Land im Netz der LTE Gruppe fix angekommen: Aufbau einer mehrsprachigen 24/7-Disposition, des Key Accounts, Implementierung von einheitlicher GruppenSoftware. Mehrsprachige Kommunikation Arthur Kaldynski, Mana- Einen zusätzlichen Mehrwert sowohl für ging Director der LTE PL Bestands- als auch Neukunden bringt die Präsenz vor Ort, ist Kaldynski überzeugt: „Ein wichtiger, oft unterschätzter Punkt. Präventive und korrektive Maßnahmen können nun deutlich schneller und präziser umgesetzt werden. Nötige Kundenabstimmungen werden nicht nur telefonisch oder per E-Mail umgesetzt. Wir sind da! Nicht nur, wenn man nach uns ruft.“ Aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse der Disponenten blieb früher oft nur der E-Mail-Kontakt als einzige Kommunikationsalternative – mit anschließendem Warten auf Rückantwort, was bei zeitkritischen Entscheidungen keine befriedigende Form der Zusammenarbeit darstellte. Durch mehrsprachige Dispositionen können Informationen nun direkt dort abgerufen, weitergegeben und umgesetzt werden, wo sie gebraucht werden. Mit Geschäftsführer Arthur Kaldynski und Verkaufsleiter Dawid Dobrzynski hat die LTE Group mit der neuen Zweigstelle in Gdynia nicht nur ihren internationalen Wirkungsbereich weiter ausgebaut, sondern bietet ihren Kunden wie gewohnt auch in Zukunft eine professionelle und kompetente Auftragsabwicklung auf höchstem Niveau. Ü Neuer abta-Vorstand Foto: abta Mit Elan in die neue Funktionsperiode Ihre Geschlossenheit und hohe Akzeptanz in der Branche stellte die abta bei ihrer jüngsten Generalversammlung am Donnerstag einmal mehr unter Beweis. Das neue Präsidium wurde einstimmig gewählt, Präsident Hanno Kirsch (GF AirPlus) und Vizepräsidentin Doris Stoiser (Travel Manager Strabag AG) wiederbestätigt. Zugleich wurde der Vorstand um zwei erfahrene Travel Manager, Romana Kneier von der Raiffeisen Bank International und Andreas Gruber von Siemens Österreich, auf insgesamt zwölf Personen erweitert. Ebenfalls neu im Vorstand ist Bernhard Brauneder, Geschäftsführer von Amadeus Austria, der die Aufgaben von Wilfried Kopp übernimmt. Kopp steht dem abta-Vorstand weiter als Berater zur Verfügung. Ü Ö 12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Der immer wichtiger werdende Bereich des Insolvenzrechts wird in klassischen juristischen und betriebswirtschaftlichen Ausbildungen – wenn überhaupt – nur überblicksmäßig behandelt. Ziel des neu entwickelten Certified Insolvency Law Expert Programms der WU Executive Academy ist es daher, gezielt auf die gestiegenen Anforderungen in diesem Bereich zu reagieren und fundierte Kenntnisse rund um Restrukturierung und Konkurs zu vermitteln. Unter der akademischen Leitung von Prof. Georg Kodek haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihr Fachwissen in den Bereichen Recht, Management, Rechnungswesen und Jahresabschluss zu vertiefen sowie konkrete Strategien im Umgang mit Sanierungsfällen zu entwickeln. Das deutschsprachige Programm startet erstmals im Oktober 2016 und richtet sich an alle mit Insolvenzrecht befassten Personen – insbesondere an Banken-Mitarbeiter und Rechtsanwälte sowie an Mitglieder des Vereins ReTurn. Ü Foto: Stephan Huger Experte im Insolvenzrecht Foto: iStock.com/milangonda DIE ZUKUNFT LÄSST SICH STEUERN Die ABA – Invest in Austria als Türöffner für ausländische Firmen Die ABA blickt auf eine erfolgreiche Geschichte zurück: Über 52.400 neue Arbeitsplätze wurden mit ihrer Unterstützung geschaffen und eine Investitionssumme von 7,74 Milliarden Euro konnte somit dem Wirtschaftsstandort Österreich zugeführt werden. Erste Adresse für internationale Firmen FREIER EINTRITT MIT ONLINE T E K TIC Die ABA – Invest in Austria, die Betriebsansiedlungsagentur der Republik Österreich, ist die erste und wichtigste Anlaufstelle für ausländische Unternehmen, die in Österreich Fuß fassen wollen. Ihre Tätigkeitsfelder umfassen unter anderem Beratungen internationaler Investoren hinsichtlich wirtschaftlicher, politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen, Hilfe bei der Standortsuche und Unterstützung bei der Abwicklung von Formalitäten. Derzeit werden 755 (Stand: Jänner 2016) ausländische Unternehmen von der ABA – Invest in Austria betreut. men, die sich bei uns ansiedeln, schätzen die Drehscheibenfunktion in Richtung Zentral-, Südostund Osteuropa. Dazu kommen langfristige Erfolgsfaktoren wie die qualifizierten Fachkräfte und unsere Stabilität und Rechtssicherheit, was gerade in einem schwierigen geopolitischen Umfeld eine besondere Stärke ist“, konkretisiert Mitterlehner. Des Weiteren würden die Steuerreform, die Senkung der Lohnnebenkosten und die Entbürokratisierung ausländischen Unternehmen zusätzliche Anreize bieten, sich in Österreich niederzulassen, so Mitterlehner. Investitionsfreudige Nachbarländer Erfolgsjahr 2015 www.smart-wien.at Fachmesse für industrielle Automatisierung Messe Wien, 10. – 12. Mai 2016 Seit der Unternehmensgründung als ICD Austria im Jahr 1982 ist die Anzahl der betreuten Betriebsansiedlungen kontinuierlich gestiegen. 2014 konnten 276 Unternehmen erfolgreich in Österreich angesiedelt werden und jene, die glaubten, damit wäre der Zenit erreicht, wurden bereits im folgenden Jahr eines Besseren belehrt: Die ABA konnte diese beachtliche Zahl nochmals um acht Prozent steigern und siedelte 297 neue internationalen Unternehmen in Österreich an. „Das ist ein gutes Zeugnis für den Standort Österreich“, quittiert ABA-Eigentümervertreter Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner diesen Erfolg. Mit den Betriebsansiedlungen verbunden, konnten 2613 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wobei auch die Investitionssumme von 496 Millionen Euro beeindruckt. Unternehmensstandort Österreich Österreich ist aufgrund seiner zentraleuropäischen Lage und des geballten Know-hows der Universitäten und Fachhochschulen ein international begehrter Unternehmensstandort. „Viele Unterneh- Als wichtigstes Investorenland zeigte sich zum wiederholten Mal Deutschland: Insgesamt 103 deutsche Unternehmen siedelten sich 2015 hierzulande an. „In diesem Jahr waren auch erneut einige größere Investitionen aus Deutschland dabei und deshalb liegt die mit den deutschen Ansied- Renommierte internationale Unternehmen wie Sony, Ikea und Infineon wurden bei der Ansiedlung in Österreich von der ABA unterstützt. lungen verbundene Investitionssumme von rund 343 Millionen Euro um mehr als ein Viertel über dem Vorjahreswert von etwa 274 Millionen“, führte ABA-Geschäftsführer René Siegl aus. Mit 42 angesiedelten Unternehmen steht erneut Italien auf Platz zwei der Investoren-Rangliste. Ü Machen Sie den Klimaputz. Danke, Wasserkraft! Mitmachen und ** E-Roller gewinnen! -NKOCUEJWV\MCPPLGFGT/KVTGIKQPCNGP2TQFWMVGPMQEJGPCWHGKP'#WVQQFGTFKG²HƂUWO steigen, energiesparende Geräte nutzen, selbst Strom erzeugen oder einfach zu sauberem Strom und klimaneutralem Gas wechseln – was ist Ihr Klimaputz-Tipp? Entdecken Sie bei VERBUND Ideen und Produkte, mit denen Sie ganz einfach zu einem gesunden Klima beitragen können. Jetzt beim Klimaputz mitmachen auf www.verbund.at/energiezukunft Energieträger: Wasserkraft 100 % Stromkennzeichnung gem. § 78 Abs.1 und 2 ElWOG 2010 und Stromkennzeichnungs-VO 2011 für den Zeitraum 1.1.2014 bis 31.12.2014. Durch den vorliegenden Versorgermix fallen weder CO 2-Emissionen noch radioaktive Abfälle an. 100 % der Nachweise stammen aus Österreich. * Einmaliger, verbrauchsabhängiger Bonus auf das gewählte Strom- bzw. Gasprodukt. Gültig für Neukunden bis 30.4.2016 in Höhe des täglichen Durchschnittsverbrauches entsprechend dem tatsächlichen bzw. errechneten Jahresverbrauch gemäß Jahresabrechnung auf den Energiepreis (exkl. Grundpreis) ohne Netzkosten, Steuern und Abgaben (Division des Arbeitspreises durch 365). Bei einer Belieferungsdauer des gewählten Produktes von unter 12 Monaten erfolgt eine anteilige Verrechnung. ** Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos und bis 30.4.2016 möglich. Es gelten die Teilnahmebedingungen für das Klimaputz-Gewinnspiel auf www.verbund.at/energiezukunft. Keine Barablöse möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinne können von den in den Werbemitteln abgebildeten Objekten in Farbe und Ausstattung abweichen. Online-Marketing Damit Ihr Geschäft boomt Der HEROLD hat sein Produktspektrum für Unternehmen unter der neuen Marke HEROLD BOOM – Best of Online-Marketing zusammengefasst. Mit folgenden Produkten sorgt der Mödlinger Spezialist für digitale Medien und Marketing-Lösungen dafür, dass bei den heimischen Unternehmen das Geschäft boomt. Mobile Website 81 Prozent der Internetuser in Österreich surfen bereits vom Handy aus1.). Eine übersichtliche mobile Website sollte also schon eine Selbstverständlichkeit sein. Die Profis von HEROLD gestalten diese so, dass die wichtigsten Informationen zu Ihrem Unternehmen auf einen Blick ersichtlich sind. Insbesondere die Kontaktdaten. Schließlich soll Ihre Website ja Ihr bester Verkäufer werden. Sie jetzt auch Ihre Produkte und Dienstleistungen kostenlos präsentieren – inkl. Fotos, Beschreibungen, Preise, Links zum Webshop etc. Durch die Wahl von Stichwörtern, die auf Ihr Angebot abgestimmt sind, sorgen Sie für beste Auffindbarkeit. Aktives Empfehlungsmarketing hilft dabei, dass sich viele Konsumenten dann auch tatsächlich für Ihr Angebot entscheiden. Fordern Sie zufriedene Kunden daher unbedingt auf, Ihr Unternehmen auf HEROLD.at zu bewerten. Nutzen Sie die Chancen, die Ihnen HEROLD.at bietet, denn 1,4 Millionen Personen entscheiden sich mindestens zwei Mal im Jahr aufgrund einer Suche in den Gelben Seiten für eine Firma und kaufen ein Produkt oder eine Dienstleistung. 2.) E-Commerce Nutzen Sie das Internet auch als Vertriebskanal! Der HEROLD unterstützt Sie auch im Bereich E-Commerce und bietet Ihnen eine kostengünstige Komplettlösung an, mit der Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen über das Internet verkaufen können. Ö 16 Werbung auf Google Auf Wunsch stellt der HEROLD auch sicher, dass Ihre Website bzw. Ihr Online-Shop auf Google optimal auffindbar ist und auch auf diesem Weg viele neue Kunden zu Ihnen kommen. HEROLD.at Video Neben der Vorreihung Ihres Unternehmens und Einschaltungen auf HEROLD.at können Damit sich Ihre potenziellen Kunden auf Ihrer Website den perfekten Eindruck von Ihrer WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Firma verschaffen können, produziert der HEROLD auch ein Unternehmens- oder Erklärvideo für Sie, optimiert dieses für mobile Endgeräte und platziert es nicht nur auf Ihrer Website, sondern auch auf HEROLD.at bzw. themenspezifisch passenden Portalen. Wenn also Ihr Internetauftritt technisch wie inhaltlich nicht am letzten Stand ist, Sie eine mobile Website oder ein Video brauchen und natürlich auch mehr Besucher, dann sind Sie bei HEROLD BOOM an der richtigen Adresse. Der HEROLD kümmert sich um Ihren gesamten Auftritt im Internet, von der Werbung auf Google bis hin zu Ihren SocialMedia-Aktivitäten und effizientem E-MailMarketing. Ü Quellen: 1) MMA, Mobile Communication s Report 2015 2.) Meinungsraum (1/2015) n Kontakt GmbH HEROLD Business Data 105 Guntramsdorfer Str. A-2340 Mödling Tel. 02236/401-38133 erold.at E-Mail: kundenservice@h er unt Sie Mehr Infos finden .at oom ldb ero www.h Werbung Unternehmenswebsite Die Website-Spezialisten von HEROLD erstellen Ihren professionellen Webauftritt nach den neuesten technischen Standards, wählen das passende Bildmaterial, verfassen Ihre Texte und übernehmen die Befüllung. Wenn Sie Änderungen durchführen wollen, reicht ein Anruf oder eine E-Mail. Menschen & Märkte BM Andrä Rupprechter, GF Alec Hager (Radlobby Österreich), Franz Scherzer (Organisator Gesundheitsvorsorge Mitarbeiter), Hermine Burgstaller (Dipl. Krankenschwester) Foto: BMLFUW/ Christopher Fuchs Österreich radelt Radislav Klepac/Manager Intern. Beziehungen BVV, Peter Kukacka/Vertretung BVV in Österreich, Franka Weissensteiner/WKO Projektleiterin Nachbarschaftsmessen, Martina Tauberova/Wirtschafts- u. Handelsrätin Tschech. Botschaft, Jiri Kulis/CEO BVV, Jan Sechter/Tschech. Botschafter (v.l.) Foto: Messe Brünn Messe-Highlights 2016 Der Messekalender der geraden Jahre bringt auch diesmal Fachmessen, die auf großes Interesse der Aussteller sowie Fachbesucher stoßen. Fashion und Lederware, Elektrotechnik, nach einem Jahr Pause Nahrungsmittel und Nahrungsmittelverarbeitung, Landwirtschaftsmaschinen und der Maschinenbau sowie andere spezialisierte Industriezweige sind für die Messe Brünn die wichtigsten Themenbereiche des Jahres 2016. Dazu kommt der Motosalon, der in diesem Jahr in Brünn stattfindet. Ü Sabine und René Arztmann (Firmen- und Produktionsleitung NIMARO) mit Seniorchefin Margarete Arztmann und den Prototypen der NIMARO „jubel-box 7.0“ zum siebzigsten FirmenjahrJubiläum (v.l.) IMPRESSUM Offenlegung nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24, 25 Mediengesetz Medieninhaber (Verleger), Redaktion: Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsgesellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Telefon 0316/834020, Telefax 0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.com Herausgeber & Geschäftsführer: Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlagsleitung: Josef Lipp Standort Oberösterreich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon 0732/781282, Telefax DW 4, [email protected] Standortleitung: Mag. Hans Graf Standort Niederösterreich, Wien & Burgenland: Landstraßer Hauptstraße 71/2, 1030 Wien, Tel. 01/2127440, Fax 01/2127440-4, [email protected], [email protected], [email protected] Standort Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pannzaunweg 1 b, Telefon 0662/842841-0, Telefax DW 4, [email protected], [email protected], [email protected] Erscheinungsort: Graz Chefredakteurin Donauraum: Dr. Marie-Theres Ehrendorff Redaktion: Mag. Angelika Dobernig, Dr. Thomas Duschlbauer, Florian Eckel, Siegfried Hetz, MA, Andrea Hinterseer, Magdalena Mayer, Felix Meiner, Mag. Johanna Mitterbauer, Josef Müller, Mag. Nicole Landsmann, Mag. Andreas Prammer, Mag. Carola Röhn, Dr. Alexander Tempelmayr, Mag. Christian Wieselmayer, Christoph Zefferer, Bakk., DI Lisa-Maria Zefferer Fotos: Falls nicht anders angegeben: Symbol, Archiv Layout&Grafik: Hans Obersteiner Produktion: euromedien verlags gmbH, 8045 Graz, Prenterweg 9 Chefinnen vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg, Mag. Vera Haberfellner Verkaufsleitung Süd: Mag. Barbara Steiner Marketing: Silvia Hasl-Weingrill Druck: Leykam – Let’s Print Verlagsvertretung Slowenien: Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Telefon/Telefax +386/1/5181125,[email protected] Verlagsvertretung Kroatien: Business Media Croatia d.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb, Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810, [email protected] Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem Anzeigentarif. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement Inland € 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement ist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es nicht bis ein Monat vor Ende des Abojahres gekündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Verlagskonto: IBAN: AT13 1700 0001 8003 8949, BIC: BFKKAT2K Firmenbuchnummer: 257766v UID-Nummer: ATU 61454508 Behörde gemäß ECG: Magistrat Graz Kammer: Wirtschaftskammer Steiermark Anwendbare Vorschriften: Österreichische Gewerbeordnung Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige Handelsgericht. Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine geschlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen weibliche Personen ein. Foto: NIMARO NIMARO 7.0 S eit seinem Gründungsjahr 1946 sorgen Kundenservice, Kreativität und Professionalität beim Kärntner Mappen- und Hüllenprofi Nimaro für wirtschaftlichen Erfolg und gesundes Wachstum. Nimaro ist österreichweit einer der wenigen Anbieter seiner Art in der Kunststoffverarbeitung und zählt zu den Leitbetrieben der Region. Am Ende des Jahres 2016 jährt sich das Gründungsjahr des im Kärntner Rosental angesiedelten Familienunternehmens nun schon zum siebzigsten Mal. Die eigens dafür ins Leben gerufene grüne „jubel-box 7.0“ wird Nimaro durch das Jubiläumsjahr 2016 begleiten. Bestückt mit vielen kleinen Überraschungen – digital und analog – zu besonderen Anlässen soll so mit ALLEN gefeiert werden. Denn: Für siebzig Jahre unternehmerischen Erfolg braucht es neben viel gesundem Unternehmensgeschick und einer Prise Glück vor allem gute Mitarbeiter, treue Kunden und verlässliche Partner. Darum steht die im Unternehmen selbst gefertigte grüne „jubel-box 7.0“ auch ganz im Zeichen von gesunder Lebens- und Unternehmensweise und Teamwork. Mehr Infos: www.nimaro.at Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Werbung „Damit der historische Klimavertrag von Paris auch in der Praxis ein voller Erfolg wird, brauchen wir eine Mobilitätswende. Rund 1,5 Millionen Österreicherinnen und Österreicher fahren weniger als fünf Kilometer in die Arbeit, eine ideale Strecke für das Fahrrad“, betont Bundesminister Andrä Rupprechter zum Start der Aktion „Österreich radelt zur Arbeit“. 32.000 Personen sind österreichweit bereits für die Aktion registriert. Im Vorjahr waren die TeilnehmerInnen rund 3,5 Millionen Kilometer mit dem Rad unterwegs. „Schon heute vermeiden die Radfahrerinnen und Radfahrer jährlich 150.000 Tonnen CO2-Ausstoß. Das hilft nicht nur der Umwelt, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit“, so Rupprechter. Ö 17 Emotion auf vier Rädern Internationale Fachmesse für Fertigungstechnik Ein voller Erfolg war die diesjährige 13. Ausgabe von Südösterreichs größter Neuwagenmesse, der Grazer „AutoEmotion“ in der Stadthalle. Messe Wien 10.–13.5.2016 FREIER EINTRITT MIT ONLINE TICKET Die zahlreichen unterschiedlichen Modelle machten Lust auf eine kleine Spritztour. Fotos: Symbol Christian Überbacher mit dem dynamischen 911 Carrera S. D www.intertool.at zeitgleich mit SMART Automation Austria ie führenden Grazer Automobilbetriebe präsentierten dabei auf über 12.000 m² rund 230 Neuwagen von 34 verschiedenen Herstellern, was eine Marktabdeckung von über 99 Prozent aller am österreichischen Markt verkauften Neuwagen ergibt. Mehr als 20.000 Besucher zeigten eindrucksvoll, dass das Thema Automobil in aller Munde ist. Noch bevor sich am ersten Messetag die Tore öffneten, lud der Aussteller „Verein der Grazer Automobilhändler“ mit Unterstützung der GRAWE Group alle steirischen Branchenvertreter zu einem hochkarätig besetzten „Zukunftsforum“. Grawe-Generaldirektor Mag. Klaus Scheitegel wies in seiner kurzen Begrüßung auf die enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Automobils hin, jeder 7. Arbeitsplatz in der Steiermark hänge vom Automobil ab. Prof. Dr. Grebe von AVL List gab Antworten auf die Frage „Was treibt unsere Fahrzeuge in einer vernetzten Zukunft an?“ und skizzierte eine Koexistenz von Verbrennungsmotoren, deren Effizienz- und Einsparungspotenzial noch lange nicht erschöpft sei, und alternativen Antrieben. Der Druck der EU-Gesetzgebung zur laufenden Emissionsreduktion, verbunden mit Strafsteuern in Milliardenhöhe bei Nichterreichung, treibt die Branche massiv an. Dr. Bernsteiner von der TU Graz referierte über die einzelnen Schritte von einfachen Fahrassistenz-Systemen bis hin zum vollautonomen (fahrerlosen) Fahren und warf einen interessanten Blick auf die technischen, rechtlichen und ethnischen Fragen. Dr. Fuchs vom Kompetenzzentrum „Das Elisabeth Steiner-Gady mit Johann Potocnik von Toyota-Gady präsentieren den Toyota Prius (v.l.). Sabine Trummer und Rudolf Hofer vom Autohaus Denzel mit Robert Damisch vom Autohaus Damisch und Erwin Schager vom Autohaus Jagersberger präsentieren den Hyundai i20 Coupé (v.l.). i Gerald Auer von Vogl & Co. mit dem dynamischen Renault Megan. Paul Schweighofer und Heinz Robinson mit dem neuen Kia Sportage (v.l.). Alexander Dengg und Thomas Mosburger von Gady Opel mit dem Auto des Jahres, dem Opel Astra (v.l.). Christian Walcher und Manfred Bijondic vom Jaguar & Range Rover Center Graz präsentieren als Österreich-Premiere den F-Place (v.l.). Experten-Tipp Veronika Reichenbrugger ist Spezialistin für Veränderungspotenziale in Unternehmen. Sollten Sie Fragen haben: [email protected] Wie cashwirksam ist Ihr Controlling? Sonja und Maria Gaberszik mit dem Evergreen im neuen Design, dem neuen Ford Galaxy (v.l.). Erwin Schager und Peter Jagersberger mit dem sportlichen Ford Ranger (v.l.). Der sportliche Mercedes V-Klasse beeindruckt durch sein progressives Design: Christian Wachtler und Andreas Oberbichler (v.l.). Christian Eibisberger mit Renate Zink-Edelsbrunner und Klaus Edelsbrunner mit dem Peugeot 2008 (v.l.). Virtuelle Fahrzeug“ berichtete darüber, wie durch virtuelle Simulationen die Fahrzeugentwicklung vergünstigt und beschleunigt wird, damit die Zeitspanne von der Idee bis zur Serienreife, die „Time to market“, deutlich verkürzt werden kann. Auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Bürgermeister Siegfried Nagl beehrten die „AutoEmotion“ mit ihrem Besuch. Der große Erfolg der „AutoEmotion“ 2016 soll auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Präsident Walter Kleinsasser gab bereits den Startschuss für die Vorbereitungen zur nächsten „AutoEmotion“, die von 31. März bis 2. April 2017 wieder in der Stadthalle Graz stattfinden wird. Ü Seit einer Stunde sitzt der Controller neben mir. Nervös, lauernd wie eine Katze vor dem Mauseloch zuckt er mit den Augen. Plötzlich setzt er zum Sprung an und erlegt seine Beute mit einem einzigen Satz: „Die Umsetzungsschritte mögen gut sein, in den Zahlen merke ich das aber nicht.“ Eine Killerphrase. Sie mag unangenehm sein, diese Kritik, aber unbegründet ist sie nicht. Warum können wir den Erfolg einer Veränderung so oft nicht in den Zahlen sehen? Die Gründe sind vielschichtig. Wir arbeiten an den falschen Problemen, wir leben die Umsetzungsschritte nicht vorbehaltlos oder das System des Controllings ist nicht auf dem Level des Unternehmens. Streben wir höhere Effizienz an! Betrachten wir alles entlang des Wertstroms! Die Umsetzungsschritte müssen immer das Gesamtergebnis des Unternehmens berücksichtigen und mitbedenken. Herkömmliche Controlling-Systeme tun das nicht. Abteilungen werden abgegrenzt, die Gemeinkosten verwaltet und alle Maschinen nach ihrem Maschinenstundensatz bewertet – unabhängig von Engpass und Nicht-Engpass. Modernes Controlling fördert die ganzheitliche Sicht auf Kennzahlen. Sind Sie sicher, dass Sie ein aktives Controlling haben? Machen Sie den Test. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Ö 19 Sportlich, praktisch, optimal: Kia Optima Sportswagon Vor einem Jahr präsentierte Kia auf dem Genfer Autosalon die Studie des Optima Sportswagon. Bereits ein Jahr später feierte der formschöne Kombi, mit dem die Marke künftig im wettbewerbsstarken Segment der Mittelklasse-Kombis kräftig mitmischen will, auf Europas größter Automesse seine Weltpremiere. Gleichzeitig präsentierte Kia auch die neue Modellvariante der Mittelklasselimousine sowie als interessante Alternative zu den traditionellen Antrieben einen Plug-in-Hybrid. Dynamischer Auftritt Durch und durch praktisch und zugleich dynamisch elegant: Mit 4,86 Metern Außenlänge ist der Kombi gleich lang wie die Limousine, stellt mit einem Fassungsvermögen von 553 Litern aber 43 Liter mehr Stauraum zur Verfügung. Das Karosseriedesign des Kia Optima Sportswagon folgt voll und ganz der neuen Linie der Marke, von scharf gezeichneten Linien und glatten, geschmeidigen Formen geprägt. Während die Front gegenüber der Limousine unverändert ist, geben die kraftvolle, ansteigende Schulterlinie, die sanft abfallende Dachlinie und die dynamischen Konturen der Kabine dem Kombi seine charakteristische Karosserieform. Großzügige LED-Rückleuchten, das ovale Auspuffendrohr und der in den Stoßfänger integrierte Diffusor sowie 16 bis 18 Zoll große Leichtmetallfelgen runden den eindrucksvollen Auftritt des neuen Kia Optima Sportswagon wirkungsvoll ab. Drei starke Motorvarianten Kias jüngster Wurf steht mit drei kraftvollen und zugleich sparsamen Benziner- und Dieselmotoren zur Auswahl. Als Top-Version kann der GT mit dem 2-Liter-Diesel und 245 PS, serienmäßig mit einem Automatikgetriebe kombiniert, gewählt werden. In der „zivilen“ Version stellt der 1,7-Liter-Turbodiesel 141 PS und ein maximales Drehmoment von 340 Newtonmeter zur Verfügung. Benziner-Fahrer finden mit dem 163 PS starken 2,0-Liter-Ottomotor ein leistungswilliges Aggregat. Auch diese beiden Motorvarianten können mit einer Getriebeautomatik geordert werden. Kombi-Ausstattung auf Premiumniveau Seine Beladungsqualitäten als Kombi unterstreicht der neue Sportswagon nicht nur mit dem üppigen Ladevolumen, sondern auch mit der serienmäßigen sensorgesteuerten elektrischen Heckklappe. Weitere kombitypische Ausstattungen sind das praktische Trennsystem, das in der Rückseite der Fondsitzlehnen integrierte Gepäckraumtrennnetz und die im Verhältnis 40:20:40 separat umklappbare Rücksitzlehne zur variablen Vergrößerung des Laderaums. Raffinierte Systeme Der neue Sportswagon bewegt sich auch in der Infotainment-Ausstattung auf dem gleichen hohen Niveau wie die Limousine. So verfügt der Sportkombi über das neueste Kia Kartennavigationssystem mit Touchscreen. Das Harman Kardon Premium-Soundsystem leistet beachtliche 590 Watt Leistung und umfasst acht Lautsprecher, eine externe Endstufe, einen Subwoofer. Als eines der ersten Kia-Modelle ist der Optima Sportswagon mit den sprachgesteuerten Kommunikationssystemen Android Auto und Apple CarPlay ausgestattet, die ein kompatibles Smartphone mit dem Infotainmentsystem des Fahrzeugs verbinden. Android Auto ermöglicht etwa Navigieren über Google Maps, Freisprech-Telefonieren, Text- und Spracherkennung sowie das Streamen von Musik durch Google Play Music. Mit Apple CarPlay lassen sich die verschiedenen Funktionen und Apps über die Spracherkennung Siri steuern. Über das Navigationssystem hat der Fahrer zudem Zugriff auf den Multimediadienst Kia Connected Services, der vom Navigationsspezialisten TomTom bereitgestellt wird. Ü Auto & Motor l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT „E“ wie elegant Mercedes-Benz setzt seine Produktoffensive fort und präsentierte in Genf die neue E-Klasse. Die zehnte Generation setzt Maßstäbe in puncto Design, Effizienz und automobile Intelligenz. Noch sicherer wird die EKlasse dank Car-to-X-Kommunikation: Als erstes Serienmodell tauscht sie Informationen mit anderen Fahrzeugen und mit entsprechend ausgerüsteter Infrastruktur aus. Zum Marktstart der neuen E-Klasse bietet Mercedes-Benz einen neu entwickelten 2-Liter-Dieselmotor mit 194 PS an, der durchschnittlich nur 3,9 Liter pro 100 Kilometer verbraucht. Zweite Generation: VW TIGUAN Ab 26.490 Euro bietet Volkswagen den neuen Tiguan an. Das SUV stellt ein Kofferraumvolumen von 615 Litern zur Verfügung, das sich durch Umklappen der Rücksitzlehnen auf 1.655 Liter vergrößern lässt. Sieben Aggregate stehen zur Wahl: Sie leisten zwischen 125 und 240 PS. Über die neue 4MOTION Active Control lässt sich der Allradantrieb individueller und einfacher an alle möglichen Einsatzbedingungen anpassen. Durch die solide Antriebskonzeption ist der Tiguan für Anhängelasten bis zu 2.500 Kilogramm ausgelegt. l 5-STERNE-NIVEAU Der Kia Optima Sportswagon verfügt über dieselbe Sicherheitsausstattung wie die Limousine Kia Optima. Diese wurde Ende 2015 beim europäischen Sicherheitstest Euro NCAP mit der Bestnote „5 Sterne“ ausgezeichnet. Zu diesem Top-Ergebnis hat auch die serienmäßige Gegenlenkunterstützung VSM beigetragen, die für eine optimale Abstimmung von elektronischem Stabilitätsprogramm und elektronisch unterstützter Servolenkung sorgt und damit die Stabilität beim Bremsen in Kurven erhöht. 223 PS und 109 g/km CO2: Lexus GS 300h! Lexus stattet den neuen GS 300h mit dem Hybridantrieb der zweiten Generation aus. Er kombiniert auf intelligente Weise einen fortschrittlichen 2,5Liter-DirekteinspritzerBenzinmotor mit einem Hochleistungs-Elektromotor und einer kompakten Hybridbatterie. Der neu GS 300h bietet eine gleichmäßige und hoch entwickelte Vollhybrid-Leistung und verbraucht nur 4,7 l/100 km. Der GS 300h ist in vier Ausführungen erhältlich: Eco, Comfort, Luxury und F SPORT. l VARIABEL UND PRAKTISCH Mit einer im Verhältnis von 40:20:40 umlegbaren Rücksitzbank sowie weiteren kombitypischen Ausstattungen etwa zur Ladegutsicherung qualifiziert sich der neue Kia Kombi mit 553 Litern Ladevolumen auch als leistungsstarker „Lastesel“. Mit elektronischen Helfern wie adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage, autonomen Notbremsassistenten, Spurhalteassistent mit korrigierendem Lenkeingriff, Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung, Blind Spot Detection und Querverkehrwarner stellt Kia im neuen Sportswagon ein breites Portfolio an Assistenzsystemen zur Erhöhung der Sicherheit bereit. Fotos: Kia (3), Daimler, Porsche, Lexus, Jaguar l INTELLIGENTE ASSISTENZ Jaguar XE ist sicherstes Auto seiner Klasse Die Sportlimousine Jaguar XE hat bei den „Best-in-Class-Awards“ von Euro NCAP den ersten Platz in der Kategorie „große Familienautos“ errungen. Die Auszeichnung folgt auf die schon im vergangenen November bekanntgegebene Fünf-Sterne-Wertung. In jeder der vier von Euro NCAP abgeprüften Kategorien – Schutz erwachsener Insassen, Fußgängerschutz, Schutz von im Fond sitzenden Kindern und unfallvorbeugende Sicherheitsmerkmale – erzielte der Jaguar XE exzellente Ergebnisse. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Ö 21 Bestbieterprinzip in Kraft Die Novelle zum Bundesvergabegesetz (BVergG) ist mit 1. März in Kraft getreten und bringt bei öffentlichen Aufträgen neben dem Bestbieterprinzip Transparenz bei Subvergaben, Verschärfungen im Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping sowie ein stärkeres Augenmerk auf Eigenleistungen. K lare Wettbewerbsbedingungen – unter dieser Prämisse steht die Vergaberechtsnovelle, die mit dem Bestbieterprinzip unsere wichtigen Klein- und Mittelbetriebe bei der öffentlichen Auftragsvergabe stärkt“, betont die Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk, Renate Scheichelbauer-Schuster. Gerade im Baugewerbe, Bauhilfsgewerbe und den baunahen Gewerben führt dies zu entsprechenden Verbesserungen, da neben dem Preis auch andere Faktoren für den Standort beim Zuschlag berücksichtigt werden. „Die Vernunft hat gesiegt, die Politik ein richtiges Zeichen für einen fairen Wettbewerb gesetzt“, sagte der BAU-HOLZ-Vorsitzende und Nationalrat Josef Muchitsch. Eckpunkte der Novelle n Verpflichtendes Bestbieterprinzip: Die Novelle regelt, dass bei öffentlichen Bauaufträgen ab einer Million Euro verpflichtend das Bestbieterprinzip angewandt werden muss. Darunter gilt der Vorrang des Bestbieterprinzips, Bauaufträge können auch aufgrund der Schwellenwerteverordnung bereits an regionale Betriebe und deren Beschäftigte vergeben werden. n Festlegung von „Kernleistungen“: Bis dato konnten 99,9 Prozent des Auftrages an Subunternehmer vergeben werden. Nur der gesamte Auftrag durfte nicht „im Sub“ vergeben werden. Die Novelle regelt, dass bei öffentlichen Ausschreibungen Kernleistungen festgelegt werden können und vom Bieter als Eigenleistung ausgeführt werden müssen. n Transparenz bei Subvergaben: Subunternehmer müssen bei öffentlichen Aufträgen bereits im Angebot angeführt, geprüft und genehmigt werden. Ein Wechsel oder Hinzuziehen eines neuen Sub- oder Subsubunternehmers nach Auftragserteilung muss dem Auftraggeber bekanntgegeben werden. Dieser ist ebenfalls zu prüfen und zu genehmigen. Dies gilt bis zum letzten Glied der Kette. Der Auftraggeber hat damit vollständige Kenntnis, wer auf seiner Baustelle arbeitet. n Bekämpfung von Lohn- und Sozialdumping: Die Novelle sieht klare Regeln vor, die im Falle von Lohn- und Sozialdum- Ö 22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 ping zu einem Ausschlussgrund führen. Bei mehr als zwei Vergehen innerhalb von zwölf Monaten sind diese Anbieter bei öffentlichen Ausschreibungen grundsätzlich ausgeschlossen. Der Auftraggeber ist verpflichtet, das Vorliegen allfälliger Ausschlussgründe bei Bietern und ihren Sub- und Subsubunternehmern in einer zentralen Datenbank abzufragen. n Große Losregel: Neu geregelt ist die erleichterte Vergabe von Kleingewerken, wenn diese insgesamt 20 Prozent des gesamten Auftragswertes bei Oberschwellenvergaben (d.h. ab 5,2 Millionen Euro = EU-weite Ausschreibung) nicht überschreiten. Gewerbe und Handwerk habe immer darauf hingewiesen, dass eine Verankerung des Bestbieterprinzips bei öffentlichen Aufträgen ein wichtiger Punkt für die Bundesspartenobfrau Gewerbe und Handwerk KommR. Ing. Renate Scheichelbauer-Schuster Foto: WKO heimischen, stark regional verankerten KMU sei. „Vor diesem Hintergrund sprechen wir uns daher weiterhin für eine Übernahme der Schwellenwerteverordnung in Dauerrecht aus“, unterstrich die Gewerbe-Obfrau. Durch die Schwellenwerteverordnung können Bund, Länder und Gemeinden Aufträge bis zu einem Wert von 100.000 Euro bei der „Direktvergabe“ bzw. von einer Million Euro für das so genannte „nicht-offene Verfahren ohne Bekanntmachung“ an geeignete Unternehmen vergeben. Dadurch sollen öffentliche Aufträge von überschaubarer Größe unbürokratisch und rasch an regionale Unternehmen vergeben werden können. Letztlich schiebt die Novelle Scheinfirmen einen Riegel vor, schafft Transparenz bei der Subvergabe und gewährleistet eine höhere Qualität der Bauprojekte. Ü Rahofer. PALFINGER AG · 5101 Bergheim, Österreich · E-Mail [email protected] VORSTANDSVORSITZENDE 2058 An später denken lohnt sich. Weil PALFINGER mit seinen innovativen Hebe-, Lade- und Handling-Lösungen nicht nur an die Gegenwart denkt, sondern auch jetzt schon an kommende Generationen und ihre Umwelt. Das macht uns auch in Zukunft zu einem nachhaltig erfolgreichen Global Player. WWW.PALFINGER.AG Viel unterwegs? Wir haben die Tipps! Steigenberger Hotel Linz Foto: SteigenbergerHotelLinz Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten Ambiente: 7 von 10 Punkten Service: 9 von 10 Punkten Küche & Keller: 8 von 10 Punkten Summe: 32 von 40 Punkten Das Vier-Sterne-Hotel liegt direkt an der Uferpromenade und neben dem Winterhafen, daher bieten viele der 176 Zimmer einen traumhaften Blick auf Donau und Berge. Die Zimmer sind sauber, geräumig und gut ausgestattet, wenngleich das Haus bereits in die Jahre gekommen ist. In den Zimmern an der Rückseite des Hauses ist es beim Öffnen der Fenster durch die Nähe zur Autobahn recht laut. Das Frühstück ist allerdings hervorragend und lässt keine Wünsche offen. Das Personal ist zuvorkommend und sehr hilfsbereit. Man wird bereits an der Rezeption freundlich empfangen und hat das Gefühl, hier wirklich willkommen zu sein. Das Hotel ist mit einem Wellnessbereich ausgestattet, dazu zählen Sauna, Dampfbad und Fitnessbereich. Businessgäste, die am Abend Erholung vom stressigen Arbeitstag suchen, haben die Möglichkeit, sich bei einem herrlichen Ausblick und gut sortiertem Weinangebot zu entspannen. Für geschäftliche Veranstaltungen bietet das Steigenberger Hotel Linz Räumlichkeiten mit bester Ausstattung. Wenn es hierbei um Beratung oder Sonderwünsche geht, steht die eingespielte Crew dem Gast umgehend mit Rat und Tat zur Seite. Alles in allem ein gutes BusinessHotel. Ü Am Winterhafen 13, 4020 Linz Tel.: +43 (0) 732 7899-0 [email protected], www.linz.steigenberger.com Stadtwirt Wer in der Bundeshauptstadt ein typisches Wiener Gasthaus auf Business-Niveau sucht, kann mit dem Stadtwirt nichts falsch machen: hervorragende regionale Küche, Tische für größere und kleinere Gruppen, die auch ein Auflegen von Geschäftsunterlagen oder Computer möglich machen und wo der Tischnachbar nicht zwangsweise Zeuge des Gesprächs wird, angenehme Atmosphäre und kompetentes Personal. Die Mischung aus moderner Business-Infrastruktur und urigem Beisl macht’s. Die Parkplatzmisere im dritten Bezirk wird durch die Anfahrtsmöglichkeiten der öffentlichen Verkehrsmittel mehr als ausgeglichen. Haltestellen der U-Bahn, S-Bahn sowie die Straßenbahnlinie O befinden sich in unmittelbarer Nähe, sodass das Lokal sehr gut erreicht werden kann. Im Erdgeschoß ist der Nichtraucherbereich, im oberen Stockwerk gibt es auch die Möglichkeit für Firmenfeiern samt Raucherbereich. Im Schanigarten schmecken die typischen alten Wiener Schmankerln, die eine Spezialität des Hauses sind, ebenfalls köstlich. Seit nunmehr 16 Jahren tischt die Besitzerfamilie Lang auch altösterreichische Gerichte auf. Einziger Wermutstropfen: Man muss unbedingt reservieren, sonst hat man wenig Chancen auf einen Platz im Lokal. Ü Untere Viaduktgasse 45, 1030 Wien Tel.: +43 (0) 1 7133828 [email protected], www.stadtwirt.at Öffnungszeiten: Mo-Fr 9:00-24:00, Sa+Ftg 11:00-24:00 Uhr Ö 24 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Foto: Andi Bruckner Erreichbarkeit: 9 von 10 Punkten Ambiente: 8 von 10 Punkten Service: 9 von 10 Punkten Küche & Keller: 9 von 10 Punkten Summe: 35 von 40 Punkten Das Warten hat ein Ende – die VOR F REUDE ist da! Jetzt neu am Kiosk oder im Abo um nur 15 Euro im Jahr für 4 Ausgaben! www.vorfreude.cc [email protected] All-in Die „Draghi’sche“ Geldschwemme Aktuell wurde der Leitzins der EZB auf das historische Tief von 0,0 Prozent gesenkt. Monatlich werden 80 Milliarden Euro Staatsanleihen gekauft und Geld in die EU gepumpt – doch mit welchem Effekt? A ngeblich um die Wirtschaft anzukurbeln, die Inflation zu heben und der Negativzinsspirale zu entkommen. Die Meinungen gehen auseinander und die Ansichten darüber könnten unterschiedlicher nicht sein. Eine neue Ära wurde von Mario Draghi am Donnerstag, dem 10. März 2016, eingeläutet. Die Tragweite der Entscheidung merkte man ihm nicht an, obwohl sein Handeln die gesamte Finanzwelt auf den Kopf stellt. Das eiserne Gesetz, dass derjenige Zinsen bekommt, der Geld verleiht, gehört der Vergangenheit an. Volkswirtschaftlich gesehen sind die Zinsen, der Preis des Geldes – das mittlerweile also an die Banken der europäischen Staaten verschenkt wird. Die eigentliche Crux an der Sache ist laut Experten jedoch der Strafzins für geparktes Geld bei der EZB von -0,4 Prozent. Es ist ein gefährliches Spiel verzweifelter Rettungs- und Stabilisierungsmaßnahmen zur Ankurbelung der europäischen Wirtschaft und der Vermeidung der Deflation. Die Erwartungen an ihn waren hoch und die Maßnahmen seinerseits gingen weit über die Erwartungen hinaus. Ö 26 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Wesentlichste Maßnahmen – kleine Übersicht n Der Leitzinssatz wurde von 0,05 auf 0,0 Prozent gesenkt, mit großer symbolischer Wirkung. Ab jetzt gibt es für die Banken Geld zum Nulltarif. n Der Minuszins wurde eingeführt. Sollte eine Bank überschüssiges Geld bei der EZB parken, werden als Strafe Negativzinsen gefordert. Die Menge des Geldes, das sich die Banken leihen können, ist abhängig davon, wie viele Kredite sie vergeben. Wird eine gewisse Quote erreicht sinkt der Zinssatz für das Darlehen der EZB unter null und die Bank bekommt zum Kredit noch Geld geschenkt. n Das Anleihekaufprogramm wird ausgeweitet und von 60 auf 80 Milliarden pro Monat erhöht. Bis März 2017 sollen so etwa 1,7 Billionen Euro an Anleihen aufgekauft werden. Ein Novum ist, dass die Anleiheprogramme auf Unternehmen ausgeweitet werden, damit auch genügend Anleihen am Markt da sind. Damit übernimmt die EZB auch Schulden von privaten Unternehmen und greift somit aktiv in den Wettbewerb ein. Dieses Bündel an Aktionen soll die Banken dazu bringen, mehr Kredite zu vergeben. Die Hoffnung, die sich dahinter verbirgt, ist, dass das Wirtschaftswachstum wieder steigt und die Preise anziehen. Dieselbe Politik wird seit Jahren betrieben, mit einer Geldschwemme nach der anderen, die allerdings ihre Wirkung verfehlen. Weder Konjunktur noch Preise ziehen an. Das Gegenteil war im letzten Jahr der Fall. Die Angst vor Deflation und einem dauerhaften Sinken der Preise und Löhne sowie einer lahmenden Wirtschaft ist übermächtig. Die Null-Zinsstrategie ist Mario Draghis AllIin im Weltwirtschaftspoker, mit all ihren Konsequenzen. Die Gefahren der Dynamik Viele Fragen tun sich auf und Widerstände manifestieren sich. Wo liegen jetzt die größten Gefahren der Nullzinspolitik? Tatsächlich stellt sich die Frage, ob es wirklich am Preis des Geldes liegt, dass viele Unternehmen nicht genügend Kredite aufnehmen, um zu investieren. Es könnte nämlich genauso an der Unsicherheit der Märkte, den überbordenden Schulden von Staaten, Unterneh- Staatsanleihen Die Angst vor Deflation ist übermächtig und wird mit allen Mittel bekämpft. Foto: iStock/ twinsterphoto men und Privatpersonen sowie der prekären Lage der Weltwirtschaft liegen. Speziell der Strafzins für die Banken löst bei den Experten Kopfschütteln aus und wird als schlechtes Instrument angesehen, da die ohnehin angeschlagenen Banken die Strafzinsen wieder über Gebühren hereinbringen müssen. Eine Katastrophe ist das billige Geld für die Finanzmärkte. Auf erspartes Geld gibt es praktisch keine Zinsen mehr. Die Sparguthaben des durchschnittlichen Bürgertums schmelzen dahin. Dies kommt einer Kapitalvernichtung und einer kalten Enteignung gleich. Sollte dieser Zustand länger dauern, werden speziell Rentenkassen und Lebensversicherungen ein Problem bekommen. Auf der Gewinnerseite stehen in diesem Fall der Aktienmarkt und die Immobilienbranche. Das viele Geld der EZB wird in Immobilien und Aktien gesteckt, wo die Preise auch ordentlich anziehen. Das Problem dabei ist, dass kein realer Gegenwert dafür vorhanden ist. Experten warnen seit Längerem schon davor, dass die Geldpolitik die Preise verzerre und zu einer massiven Blasenbildung führe, die in einer erneuten Weltwirtschaftskrise enden könne. Wirkungslose Medizin Der Österreichische Genossenschaftsverband (ÖGV), der die Interessen der Volksbanken und der gewerblichen Genossenschaften des Landes vertritt, übt harsche Kritik an den Zinsentscheidungen der EZB. „Mit der Senkung des Leitzinses auf null und der weiteren Anhebung der Strafzinsen erhöhen die Währungsgüter die Dosis einer Medizin, die sich bisher schon als wirkungslos erwiesen hat“, kritisiert Verbandsanwalt Christian Pomper. Die erhoffte Wirkung auf Kreditvergabe und Wachstum werde ausbleiben. Es seien die ständig neuen Regulatorikauflagen, die den Banken zu schaffen machten. Hier gelte es, auf die Bremse zu steigen und die Dynamik zu entschleunigen. „Die bereits beschlossenen Maßnahmen sollten jetzt einmal europaweit umgesetzt und auf ihre Wirkung hin überprüft werden“, so Pomper. Dabei kritisiert er auch die geplante europäische Einlagensicherung: „Das Vorhaben kommt zur Unzeit. Österreich hat bereits einen hervorragend ausgebauten Schutzschild für Spareinlagen. In anderen EU-Ländern muss er erst geschaffen werden.“ Es gelte, die Prinzipien der Subsidiarität und Proportionalität stärker zu verfolgen. Wirtschaftspolitik braucht Impulse und Reformen Als ein „klares Signal, alle zur Verfügung stehenden Mittel auszuschöpfen, um die eu- Alles für Ihr Business. nur pro Monat Preis gültig für die ersten 6 Monate Jetzt in Aktion Die beliebtesten A1 Business Produkte zum Aktionspreis für die ersten 6 Monate: *ODVIDVHUVFKQHOOHV,QWHUQHWLQNO:HEVSDFH'RPDLQXQG(0DLO 0RELOXQG)HVWQHW]WHOHIRQLH 3URIHVVLRQHOOHV%XVLQHVV6HUYLFH -HW]W0RQDWHJUDWLV$%XVLQHVV*ODVIDVHU3RZHU Weitere Informationen im A1 Shop, in der Postfiliale oder unter 0800 664 800. Gültig bei Bestellung innerhalb des Aktionszeitraumes bis 30.06.2016 für A1 Business Kombi, A1 Festnetz-Internet Business, A1 Business Network. SIM-Pauschale € 16,58 jährlich. Aktion gültig nur für Neukunden. Alle Entgelte exkl. USt. Christian Pomper hält die Geldschwemme für eine wirkungslose Medizin. Foto: ÖGV/Wilke Dr. Christoph Leitl mahnt zu Reformen. ropäische Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen und Deflation zu verhindern“, sieht Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl den Beschluss des EZB-Rates, den Leitzins auf null Prozent zu setzen. Diese „sehr deutlichen Schritte“ zeigten die schwierige Situation, in der sich die europäische Wirtschaft im achten Jahr nach Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise nach wie vor befindet. So wird die Inflation im Euroraum nach Einschätzung der EZB heuer mit nun prognostizierten 0,1 Prozent (statt 1,0 Prozent) deutlich schwächer ausfallen, als zuletzt erwartet. Zudem haben sich die Konjunkturaussichten wegen der Abkühlung der Weltwirtschaft eingetrübt. „Dieser neuerliche Weckruf der Europäischen Zentralbank muss endlich ernst genommen werden – dies umso mehr, als die Null- bzw. Negativzinspolitik eine große Belastung für den Finanzsektor darstellt. Die EZB war ein wirkungsvoller Krisenmanager, jetzt ist die nationale Politik ultimativ gefordert, ihr endlich beispringen.“ Bessere Rahmenbedingungen seien eine Herausforderung und Aufgabe für alle, so Leitl. „Ohne unterstützende Maßnahmen – insbesondere durch die Umsetzung von Strukturreformen, aber auch durch gezielte Investitionsimpulse und Wachstumsanreize – wird die Übung nicht gelingen.“ Die Geldpolitik könne nicht auf Dauer die Versäumnisse der Politik kaschieren. Strukturreformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit seien insbesondere auch in Österreich dringend erforderlich. Zudem fordert Leitl Wachstumsimpulse wie die Verlängerung des Handwerkerbonus und eine Investitionsprämie sowie Verbesserungen für alternative Finanzierungsformen, etwa die Einführung eines Beteiligungsfreibetrages. Und es müsse Schluss sein mit immer neuen Belastungen der Betriebe. Wichtig sei insbesondere auch, dass die zusätzliche Liquidität nun endlich in der Realwirtschaft in Form von Krediten für die Betriebe ankommen könne. Dazu sollten mögliche Spielräume im Rahmen von Basel III wirtschaftsfreundlich genutzt werden. Das Marktspektakel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Situation für Sparer noch weiter verschlechtert. Nach der Absenkung des Einlagensatzes auf -0,4 Prozent wollen Experten nicht ausschließen, dass die Die Geldschwemme fördert Blasenbildung und könnte zu einer neuen Weltwirtschaftskrise führen. Foto: iStock/ ivansmuk Ö 28 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Foto: WKO Banken die Minuszinsen früher oder später auf ihre Kunden abwälzen und die Sparer entweder höhere Gebühren für ihr Girokonto zahlen müssen oder gar mit Strafzinsen auf ihr Geld belastet werden. Für Anleger wird das Leben noch schwieriger. Wenn die Währungshüter künftig auch Unternehmensanleihen aufkaufen, dürfte auch dort kein Zins mehr zu holen sein. Entsprechend kritisch Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). „Die Beschlüsse der EZB werden für immer mehr Menschen in der Euro-Zone zu einer Belastung.“ Neben Sparern und Kreditwirtschaft seien insbesondere auch Stiftungen, Versicherer, Versorgungssysteme, Sozialversicherungen und Krankenkassen betroffen. Dabei spiele die Absenkung des Leitzinses auf nunmehr null keine große Rolle mehr. „Das Absenken um die letzten fünf Basispunkte hat eher symbolische Bedeutung“, so der DSGV-Präsident. Die Absenkung der Einlagefazilität auf nunmehr -0,4 Prozent sei der eigentlich entscheidende Punkt. „Die Negativzinswelt dehnt sich damit weiter problematisch aus.“ Auch Holthusen übte Kritik: „Mit diesen Maßnahmen nimmt die EZB in Kauf, Marktblasen zu erzeugen, wenn die Liquidität in der blutleeren konjunkturellen Entwicklung nicht in die Realwirtschaft findet.“ Ü achtzigzehn / Foto: Lupi Spuma / bezahlte Anzeige BIG NEWS AUS MEINER STADT Die Zeitung mit Wau-Effekt: noch mehr Geschichten, mehr Serviceleistungen und InsiderWissen direkt aus dem Rathaus. Jeden ersten Samstag im Monat gratis vor Ihrer Tür. www.graz.at/big Foto: iStock.com/Zerbor Bundespräsidentschaftswahl 2016 Die Flüchtlingskrise als bestimmendes Thema, sechs Kandidaten, die – bis auf einen – allesamt nicht chancenlos sind, das sind die Zutaten eines spannenden und kontroversen Wahlkampfs um das höchste Amt der Republik. A m 24. April wird entschieden wer der Republik Österreich in den kommenden sechs Jahren als Staatsoberhaupt vorstehen wird. Alles wie gehabt? Mitnichten! Stellten sich bei den vergangenen Urnengängen meist zwei von ÖVP und SPÖ nominierte Kandidaten dieser Wahl, so buhlen heuer immerhin sechs Amtsanwärter um die Gunst der Wähler. Seit dem 19. März stehen die Kandidaturen von Irmgard Griss (unabhängig), Rudolf Hundstorfer (SPÖ), Andreas Khol (ÖVP), Norbert Hofer (FPÖ) und Alexander Van der Bellen (unabhängig) endgültig fest. Richard Lugner (unabhängig) gelang die Zulassung zur Kandidatur im letzten Moment. Überthema Flüchtlingskrise Die Flüchtlingskrise als bestimmendes politisches Thema des vergangenen Jahres ist auch zum zentralen Thema des Wahlkampfs geworden. Lange Zeit wurde das zögerliche Verhalten der jetzigen Regierung als Untä- „Der Kasperl gewinnt immer“ Richard Lugner Ö 30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 tigkeit wahrgenommen, während der FPÖChef in bekannter Strachemanier punkten konnte: polternd und mit genügend Seitenhieben auf die aktuelle Regierung, der er neben Amtsmissbrauch auch Gesetzesbruch vorwarf. Der rasante Höhenflug der Freiheitlichen in Umfragen und Wahlen hat den beiden regierenden Parteien massiv zugesetzt. Die Wahlprognosen sehen den SPÖ- und ÖVP-Kandidaten momentan gnadenlos auf dem vorletzten beziehungsweise letzten Platz. Wie hast du’s mit der FPÖ? Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein neugieriger Journalist die Gretchenfrage formulierte und von Alexander Van der Bellen wissen wollte, ob er als hypothetisches Staatsoberhaupt eine von der FPÖ geführte Regierung angeloben würde. Der langjährige Bundessprecher der Grünen verneinte nach einigem Zögern. Danach entwickelte sich diese Frage bezüglich antizipierter Amtshandlungen zum Selbstläufer. Jeder Kandidat musste sich ihr stellen. Der ehemalige Sozialminister Rudolf Hundstorfer gibt sich pragmatisch: Ausschlaggebend für eine Regierungsbildung sei eine stabile Mehrheit. Über den Ausgang der nächsten Nationalratswahl lasse sich bloß spekulieren, jedoch würde er der Angelobung einer Regierung unter FPÖBeteiligung, sollte diese für eine stabile Mehrheit notwendig sein, nicht im Wege ste- Am 26. April: Wahl des 9. Präsidenten der 2. Republik. hen. Ähnliches hört man auch von Andreas Khol, der HC Strache im Fall des Wahlgewinns mit der Regierungsbildung beauftragen und diesen auch angeloben würde. Der honorige Obmann des Seniorenbundes der ÖVP weiß noch immer, wie man sich am politischen Parkett bewegt, ohne unnötig vor den Kopf zu stoßen. Irmgard Griss, ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofes, wiederum spricht sich vorweg nicht gegen die Angelobung einer Regierung unter bestimmten Konstellationen aus. Jedoch stellt sie ihren möglichen Rücktritt quasi als „Weckruf“ in den Raum, wenn die Regierung aus der EU austreten oder demokratische Institutionen infrage stellen wolle. Und Hofer? Hofer hätte die Regierung schon im Vorjahr entlassen. Ü █Diese Frau ist keine Pilotin. Aber sie tut alles,█ █damit Ihre Sendung überall gut landet.█ Die Post ist Österreichs führender Logistikpartner und verschafft auch Ihren internationalen Sendungen einen optimalen Start. Dass Ihre Sendung weltweit gut ankommt, dafür sorgen die kompetenten Tochterunternehmen der Österreichischen Post direkt vor Ort sowie beste Vernetzung mit nationalen Postdiensten. Ihr Kundenberater informiert Sie gerne näher darüber, wie Sie das Know-how der Post für Ihren Erfolg nutzen. www.post.at/geschaeftlich 17:32 Für mein Unternehmen strebe ich jeden Tag nach dem Besten. Genau das erwarte ich auch von meiner Bank. Daher investiere ich in die Anlagekonten Deniz-Flex und Deniz-Fix der DenizBank. Mit unternehmerischem Denken wird mein Geld gut verzinst und das bildet die solide Basis meines Erfolges. www.denizbank.at Nähere Informationen erhalten Sie im Contact Center unter 0800 88 66 00. Wir beraten Sie gerne in unseren Filialen oder auch in Ihrem Unternehmen. Der Mölltaler Almkäse wurde bereits vier Mal mit dem Käsekaiser ausgezeichnet. Fotos: Kärntnermilch Der Weg der Milch Am 1.6.2016 wird auch heuer wieder der Weltmilchtag begangen. Die Kärntnermilch hat sich dies zum Anlass genommen, um auf die Leistungen der Milchproduzenten in der Region und die ausgezeichnete Qualität der Kärntnermilch-Produkte hinzuweisen. weltweit strengsten Qualitätskriterien. Mit einer Keimzahl von maximal 50.000 und einer Zellzahl von maximal 200.000 hat sich die Kärntnermilch strengere Qualitätskriterien auferlegt, als in der EU und dem Rest der Welt Gültigkeit haben. So sorgt die Kärntnermilch auch für gesunde Tierbestände. Die Qualität und der verantwortungsvolle Umgang mit dem Rohstoff werden unter anderem durch die vielen Zertifizierungen der Kärntnermilch immer wieder unter Beweis gestellt. So darf sich das Unterneh- men mit Hauptsitz in Spittal an der Drau sowohl über die Umwelt Zertifizierung „EMAS“ als einzige Molkerei Österreichs als auch über eine ISO 9001 und den höchsten Standard in der IFS-Zertifizierung freuen. Verarbeitung des weißen Goldes Die maximale Qualität bei der Rohmilch ist oberstes Gebot. Nur mit dieser gelingt es der Kärntnermilch, auch immer wieder im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Von Meisterhand hergestellt, erzielen die Kärntnermilch-Meisterstücke immer wieder Höchstleistungen, die mit Prämierungen wie dem Käsekaiser oder dem World-Cheese Award honoriert werden. Außerdem ist die Kärntnermilch die erste Molkerei Österreichs die alle ihre Landwirte als gentechnik frei zertifizieren konnte. So macht die Kärntnermilch ihrem Slogan immer wieder alle Ehre und kann mit Recht behaupten, die „weltbeste Rohmilch“ zu verarbeiten und daraus regionale, nachhaltige und ausgezeichnete Geschmackserlebnisse herzustellen. Ü Geschäftsführer Helmut Petschar, Obmann Josef Wielscher und Leiter Marketing/Verkauf Wolfgang Kavalar (v.l.) Fotos: Pernul Franz Ö 32 Werbung M ehr als 1.300 Bauern liefern 365 Tage im Jahr, den Grundstock für die immer wieder international ausgezeichneten Produkte der Kärntnermilch. Insgesamt werden so über 120 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr verarbeitet. Um Milch in höchster Qualität herstellen zu können, braucht es sowohl „Gesundheit am Boden“ als auch die „Gesundheit des Tieres“. Um dies sicherzustellen, werden die Bauernhöfe besonders kontrolliert. Hierbei unterliegen die Milchlieferanten der Kärntnermilch den Congress- und Messedirektor Christian Mayerhofer probiert auf der Tiroler Frühjahrsmesse einen Segway aus. Foto: Congress Messe Innsbruck Congress Messe Innsbruck auf Erfolgskurs Über eine halbe Million Besucher 2015 Steigende Besucherzahlen, ein investitionsfreudiges Publikum und wachsende Internationalität lassen die Congress Messe Innsbruck ein positives Jahresresümee 2015 ziehen. Auch 2016 erwartet die Besucher ein ebenso ereignisreiches wie anspruchsvolles Programm. Messedirektor Christian Mayerhofer gibt einen Aus- und Rückblick. Von Christian Wieselmayer M essedirektor Christian Mayerhofer blickt durchaus stolz auf das vergangene Messejahr zurück. 480 Eigenund Gastveranstaltungen mit insgesamt 550.000 nationalen und internationalen Besuchern, so lautet die eindrucksvolle Bilanz der Congress Messe Innsbruck (CMI) für das Geschäftsjahr 2015. Das Veranstaltungshaus mit den drei Standorten Congress Innsbruck, Messe Innsbruck und congresspark igls konnte bei allen Eigenmessen die Besucherzahlen zum Vorjahr egalisieren oder steigern. Der Event „Messe“ lebt Die 83. Innsbrucker Herbstmesse habe beispielsweise mit rund 53.000 Besuchern eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass der Event „Messe“ lebt, erläutert Direktor Mayerhofer: „Beim Messebesuch steht neben dem qualitativen Angebot das unmittelbare Erleben im Vordergrund. Das persönliche Beratungsgespräch ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.“ Eine Studie des renommierten Schweizer Marktforschungsinstitutes Wissler & Partner zeigt, dass mehr als jeder zweite Besucher auf der Innsbrucker Herbstmesse etwas gekauft hat. Die Welt-Leitmesse INTERALPIN lockte in der ersten Jahreshälfte das Who is who der globalen Seilbahnbranche nach Innsbruck: Über 60 Prozent der Fachbesucher kamen aus dem Ausland und machten die INTERALPIN zur internationalsten Messe Österreichs. Kongress- und Tagungsjahr ebenfalls positiv Neben zahlreichen Eigen- und Gastveranstaltungen wie Konzerten oder internationalen Roadshows im congresspark igls verlief auch das Kongress- und Tagungsjahr positiv. Zu den besonderen Höhepunkten zählten das „Die Anforderungen unserer Kunden und Besucher steigen.“ 2. PneumoUpdate, die einzige Tagung auf dem Gebiet der Lungenheilkunde im deutschsprachigen Raum, oder die VASCMED, bei der Gefäßmediziner aus ganz Österreich und Deutschland zusammentrafen. Damit habe die CMI ihr Standing als internationaler Kongressstandort, besonders im medizinischen Bereich, unterstrichen. „Tirol ist mit erfolgreichen Firmen und Universitäten international von großer Bedeutung“, betont Professor Herbert Riechel- mann von der Österreichischen HNO-Gesellschaft. Der Österreichische HNO-Kongress versammelte im Spätsommer die Rekordzahl von über 800 Medizinern in Innsbruck. Ereignisreiches Messejahr 2016 Dieser Schwung soll auch in das kommende Jahr mitgenommen werden, erklärt Mayerhofer. Der Kongress der European Atherosclerosis Society (EAS) Ende Mai stellt dabei ein besonderes Highlight dar: Rund 2.000 Mediziner und Topwissenschaftler aus aller Welt, darunter der US-amerikanische Nobelpreisträger Michael S. Brown, werden in Innsbruck erwartet. Weitere Kongresse, wie der Österreichische Städtetag, die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, die D-A-CH-Seilbahntagung, das Forum Prävention der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) oder der internationale EU-Ausschuss der Regionen (AdR), beleben das kommende Kongressjahr. Im Rahmen der Tiroler Frühjahrsmesse werden das erste Tiroler Radl Festival und ein tolles Grillspektakel stattfinden. „Die Anforderungen unserer Kunden und Besucher steigen und wir stehen im internationalen Wettbewerb. Sich weiterzuentwickeln und Innovationen zu schaffen ist daher sehr wichtig“, so der Messedirektor abschließend. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 51 Foto: Böhringer Friedrich Messestandorte West Dynamischer Wirtschaftsmotor mit großem Potenzial Messeplätze leisten einen erheblichen Beitrag zur regionalen und gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Hotellerie und Gastronomie, Handel und Unternehmen vor allem im Bereich Werbung/Repräsentation profitieren am stärksten. Aber auch der Arbeitsmarkt darf sich freuen: Durch Messeveranstaltungen werden beachtliche Beschäftigungseffekte ausgelöst. Von Christian Wieselmayer M essen entstanden in Europa zusammen mit dem Fernhandel, der das zeitlich festgelegte Zusammentreffen von Händlern an bestimmten Orten erforderte. Die Ersten dieser mittelalterlichen Märkte fanden in der französischen Champagne statt. In Österreich und Deutschland bürgerte sich der Begriff „Messe“ wegen kirchlicher Anlässe ein, zu denen die Handelstreffen stattfanden. Heute sind Messeveranstaltungen Wirtschaftsmotoren, die weit über die Regionen hinauswirken. Unter Einbeziehung der direkt und indirekt ausgelösten Effekte ergibt sich alleine auf Grundlage der Gesamtausgaben von Besuchern und Ausstellern ein Produktionswert von mehreren Hundert Millionen Euro. Darüber hinaus erzielen Messen enorme volkswirt- 52 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 schaftliche Effekte für Hotels, Gastgewerbe, Handwerker, Verkehrsbetriebe, den örtlichen Einzelhandel oder die Steuerkasse und sichern zudem Tausende Arbeitsplätze. Messezentrum Salzburg Knapp 27 Jahre nach der Eröffnung wird nun die Halle 1 samt dazugehörigem Eingangsbereich sowie das Obergeschoss einer Generalsanierung unterzogen. Im Messezentrum Salzburg ist die Halle 1 die inzwischen älteste von insgesamt zehn Hallen und der Salzburgarena. Vorrangig handelt es sich um die Sanierung der technischen Gebäudeausstattung, die bereits dringend erforderlich ist und im Zuge derer eine Modernisierung erfolgt. Dies stellt einen sehr wichtigen Meilenstein in der Erhaltung der hohen Stand- ortattraktivität für Messen, Kongresse und Events dar. Die Multifunktionalität im Sinne unterschiedlichster Nutzbarkeiten für Veranstaltungen aller Art ist eine der wichtigsten Zielsetzungen des Renovierungsvorhabens. Rund zwölf Millionen Euro werden für die oben genannten Maßnahmen investiert. Jährlich verzeichnen die Veranstaltungen im Messezentrum über 600.000 Besucher. CMI – Congress Messe Innsbruck Im Juni 2004 wurden die beiden Unternehmen Congress Innsbruck GmbH und Innsbrucker Messen GmbH verschmolzen und zu einer Firma, der Congress und Messe Innsbruck GmbH, zusammengeschlossen. Durch die Nutzung zahlreicher Synergien konnte die internationale Kongressdestina- Messestandorte Multifunktionshalle 1 des Salzburger Messezentrums nach Modernisierung Foto: Congress Messe Innsbruck Foto: Messezentrum Salzburg tion ebenso wie der Messestandort Innsbruck weiter ausgebaut werden. Seit der Fusion ist es gelungen, zusätzlich zu den drei großen, traditionellen Fixterminen Frühjahrsmesse, Gastronomie- und Tourismusmesse fafga sowie Herbstmesse das Innsbrucker Messegeschehen mit neuen Messen und Veranstaltungen zu beleben. Alleine letztes Jahr wurden über 550.000 Besucher gezählt. Messe Dornbirn Der Neubau am Messegelände, innovative Formate und publikumswirksame Veranstaltungen prägen das laufende Messejahr in Dornbirn. Das Messegelände steht 2016 ganz im Zeichen des Neubaus sowie der Umsetzung zahlreicher Eigenformate. Die Bau- Messeplätze erzielen enorme volkswirtschaftliche Effekte. werke läuten eine neue Ära in der Weiterentwicklung der Messe ein. Geschäftsführer Daniel Mutschlechner: „Mit dem Neubau wird ein wichtiger Grundstein für die notwendige Modernisierung des Geländes sowie die strategische Neuausrichtung der Messegesellschaft gelegt.“ Neben der großen Bedeutung für die Messe Dornbirn eröffnen die Gebäude laut Mutschlechner der gesamten Region neue Möglichkeiten und unterstreichen deren wirtschaftliche Bedeutung. Er betont weiter, dass die Umbausituation natürlich auch Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens habe: „Trotz der Großbaustelle fahren wir 2016 das gesamte Messeprogramm. Aufgrund der fehlenden Flächen müssen wir zwar auf Einnahmen verzichten und durch Zeltlösungen entstehen Zusatzkosten – trotzdem finden sämtliche Eigenmessen statt.“ Mit KARL, dem Club der Industrie und der CommunityPlattform SALTEX werden gleich zwei neue Veranstaltungen in Dornbirn realisiert. Daneben wird weiter intensiv am Ausbau des Veranstaltungsgeschäfts ab 2017 gearbeitet. Die Messe Dornbirn ist auch in diesem Jahr wieder die zentrale Drehscheibe für die regionale Wirtschaft und ein bedeutender gesellschaftlicher Treffpunkt. Im Jahr 2015 fanden insgesamt acht Eigenmessen und rund 150 Fremdveranstaltungen am Messegelände statt – mit über 1600 Ausstellern und 200.000 Besuchern. Zukunftsperspektive: Messe versus Internet Werden Kongresse und Messen zukünftig durch das Internet abgelöst? Aus Sicht von CMI-Messedirektor Christian Mayerhofer trifft das auf Messen und Kongresse im Allgemeinen aktuell nicht zu: „Messeformate erfüllen einen Nutzen und Aufgaben, die von potenziellen Alternativen – inklusive Internet – nicht oder noch nicht erfüllen können. Das betrifft das persönliche Beratungsgespräch, die Haptik, das Networking, den Peer-to-peerKontakt, das Erlebnis oder die Interaktion.“ Weltweit sei gerade deshalb das Kongressund Messewesen seit vielen Jahren im Wachstum begriffen, „was wir auch bei unseren Fach- und Publikumsmessen in Innsbruck – wie zum Beispiel bei der INTERALPIN, der FAFGA alpine superior oder der Innsbrucker Herbstmesse – feststellen“. Das Internet ist jedoch seit vielen Jahren ein wichtiger Kommunikationspartner der Messe- und Kon- Das Internet ist seit vielen Jahren ein wichtiger Kommunikationspartner der Messeund Kongressveranstalter. gressveranstalter. So werden Online-Dienste in all ihren Facetten sowohl bei der Besucherwerbung als auch Ausstellerkommunikation ergänzend genutzt. Die klassischen Kommunikationskanäle wie Print, Radio, TV und Außenwerbung haben jedoch nach wie vor große Bedeutung. „Abstrakt betrachtet befinden wir uns in einer spannenden Entwicklungsphase, in der wir lernen, mit einem neuen Medium umzugehen, und dabei die ersten Schritte setzen“, ergänzt Mayerhofer. Unklar sei jedoch, wann es den Entwicklern gelingen wird, Internettechnologien und in der Folge Applikationen anzubieten, die sich einerseits an die menschlichen Sinne wenden und sich andererseits nicht mehr an den traditionellen Kommunikationsstrukturen orientieren und damit losgelöst von den herkömmlichen Mustern funktionieren. „Ob und inwieweit Messe dann noch Messe und Kongress noch Kongress sein werden, kann wohl kaum jemand mit Bestimmtheit voraussagen“, erklärt Mayerhofer abschließend. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 53 Salzburger Hochschulen intensivieren Zusammenarbeit Hochschulbildung sichert Zukunftsfähigkeit Mit insgesamt 23.000 Studierenden, 3.700 Mitarbeitern, einem jährlichen Budgetvolumen von mehr als 220 Millionen Euro und Aktivitäten in aller Welt sind die sechs Salzburger Hochschulen von enormer Bedeutung für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Region. Jetzt wird die Zusammenarbeit weiter verstärkt. Von Florian Eckel I arbeit zwischen den Hochschulen festigt der m Rahmen der Salzburger HochschulkonIm Mittelpunkt der ZusamWissenschaftsstandort Salzburg weiter seine ferenz (SHK), einer Kooperationsinitiative menarbeit der Hochschulen Stärken. Hier hat sich Salzburg bisher oftmals der sechs Hochschulen des Landes, werden stehen neue Initiativen in noch unter Wert verkauft.“ Im Mittelpunkt der nun verstärkt Vorhaben abgestimmt und die Forschung und Lehre. Zusammenarbeit der Hochschulen stehen Zusammenarbeit vertieft. Teilnehmende Bilneue Initiativen in Forschung und Lehre und dungseinrichtungen sind die Paris Lodron die bessere Nutzung gemeinsamer RessourUniversität Salzburg (PLUS), die Paracelsus cen. In zentralen Fragen soll eine gemeinsame Medizinische Privatuniversität (PMU), die Position gefunden werden. Die SHK will die hochschulübergreifende Universität Mozarteum Salzburg (MOZ), die Pädagogische HochKommunikation und Information verbessern. Bei Studienangeboten, schule (PH), die Fachhochschule Salzburg (FHS) sowie die PrivatInfrastruktur und Investitionen soll verstärkt zusammengearbeitet universität Schloss Seeburg (Seekirchen). Aktuelle Vorsitzende der und der Salzburger Hochschulraum durch gezielte regionale KoopeSHK ist Rektorin Elfriede Windischbauer von der PH. Landeshauptration weiterentwickelt werden. mann Wilfried Haslauer betonte bei der Besprechung mit Vertretern der SHK, „dass die Vernetzung und die Kooperation der Salzburger Hochschulen ein wichtiger Schritt zur weiteren Festigung und zum Vom Forschen zum Wirtschaften Ausbau des Wissenschafts- und Forschungsstandortes Salzburg ist. Das Land Salzburg kooperiert seinerseits schon bisher eng mit den Deshalb ist die Intensivierung dieser Zusammenarbeit positiv. Die Hochschulen im Land. Ein aktuelles Beispiel dafür ist das Projekt Hochschulbildung stellt einen wesentlichen Schlüssel zur Zukunfts„Startup Salzburg Pilotphase“, das von der ITG (Innovationsservice fähigkeit des Forschungs-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts für Salzburg) betreut wird. In diesem Bereich arbeiten viele Partner Salzburg dar.“ in einem Netzwerk zusammen, um vor allem auch wissensbasierte Gründungen in Salzburg zu unterstützen und Start-up-Unternehmen zum Erfolg verhelfen. Die FH Salzburg bringt sich hier besonders Wissenschaftsstandort festigt Stärken stark ein und möchte einen Schwerpunkt als Start-up-Fachschule setLandesrätin Martina Berthold sagte bei der SHK-Sitzung: „Besonzen. Weiters wird die PMU ab dem Wintersemester 2016/2017 das ders in den Geistes- und Sozialwissenschaften wurden zuletzt wichStudium der Pharmazie anbieten. Außerdem wurde in den vergantige wissenschaftliche Projekte und Forschungsarbeiten zu wichtigen genen Monaten unter Einbindung der Hochschulen die neue Wisund aktuellen gesellschaftlichen Themen wie der Flüchtlingsfrage senschafts- und Innovationsstrategie Salzburg 2025 erarbeitet, die oder der Elementarpädagogik umgesetzt. In den Naturwissenschaften demnächst vorgestellt wird. Ü genießt Salzburg sogar eine herausragende Sonderstellung, etwa im Bereich der Nanoforschung. Mit der Intensivierung der Zusammen- Landeshauptmann Wilfried Haslauer, LR Martina Berthold mit Vertretern der Hochschulkonferenz 54 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Foto: LMZ Franz Neumayr/SB Salzburg Geschäftsführer Richard Wein bei einem Vortrag Foto: Anna Rauchenberger Salzburg ist Österreichs Domainhauptstadt Vergabestelle für alle at-Top-Level-Domains im Techno-Z Was Hausadressen im 19. und 20. Jahrhundert waren, das sind heute im Internetzeitalter Webadressen, im Fachjargon Domains genannt. Jedes Land der Welt, von Österreich (at) bis zu den exotischen Kokosinseln im Indischen Ozean (cc) ist im Internet mit zwei Buchstaben vertreten, der sogenannten Top-Level-Domain. Wer aber vergibt in Österreich die atWebadressen? Von Florian Eckel I n den grauen Vorzeiten des österreichischen Internets vor weniger als drei Jahrzehnten liefen alle Fäden im Rechenzentrum der Universität Wien zusammen. Peter Rastl, der damalige Leiter des Zentralen Informatikdienstes der Wiener Universität, gilt als Geburtshelfer der at-Abkürzung. Er schrieb im Jahr 1988 ein E-Mail an seinen Fachkollegen an der University of Southern California, ob er denn bitte für Österreich diese Endung einrichten könne. Ein schlichtes „done“ war die Antwort und gleichzeitig der Beginn des österreichischen Internetzeitalters. Was heute über spezialisierte Registrare läuft und manchmal zu heftigen Rechtsstreitigkeiten führt, war damals eine Spielwiese für Technik-Freaks. Anfangs nutzte ausschließlich eine kleine Uni-Elite Webdomains, der Zuwachs war überschaubar. Die Eintragungen ins Register erfolgten auf Zuruf und kostenlos. Das änderte sich erst Ende der 1990erJahre, als das Internet in Österreich Fahrt aufnahm und die Universität den Ansturm personell nicht mehr bewältigen konnte. Eine naheliegende Ortswahl Kurz vor 1998 wurde die Firma nic.at gegründet, die die Vergabe von at-Domains übernahm. Keine staatliche Behörde, denn nic.at befand sich im Eigentum des Vereins ISPA, der Interessenvertretung der österreichischen Internetwirtschaft. Deren damaliger Präsident Herbert Vitzthum führte gleichzeitig die Geschicke der neuen Domainvergabestelle, mehr oder weniger vom PC im Wohnzimmer aus. Als Domain-Zentrale wurde später das Salzburger Techno-Z gewählt. Für den Halleiner schien der kurze Anfangs nutzte ausschließlich eine kleine Uni-Elite Webdomains. Heute gibt es mehr als 1,23 Millionen at-Domains. Weg nach Salzburg praktischer als der längere nach Wien. Das ist der Grund, warum Salzburg bis heute Österreichs Domainhauptstadt ist. Der technische Betrieb läuft jedoch weiterhin über die Wiener Universität. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich das Internetgeschäft rasant: Heute gibt es mehr als 1,23 Millionen at-Domains. Die mittlerweile eher unbedeutenden Endungen „.co.at“ und „.or.at“ bringen es auf knapp 50.000. Ein Bayer wacht über Österreichs Webadressen Im Sommer 2000 wurde der gebürtige Bayer Richard Wein Geschäftsführer von nic.at und damit Herr über die Vergabe aller österreichischen Top-Level-Domains. Zuletzt sind noch die neuen länderspezifischen Domains „.wien“ und „.tirol“ (andere wurden bisher noch nicht umgesetzt) dazugekommen. Für diese ist nic.at technischer Dienstleister. Seit 2000 ist der Eigentürmer der nic.at GmbH eine gemeinnützige Privatstiftung. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 55 Eine gute Breitbandverbindung schafft Arbeitsplätze. Fotos: iStock.com/PinkBadger; iStock.com/AndreyCherkasow Tirol hat die Nase vorne Breitband im ländlichen Raum Die flächendeckende Versorgung mit Breitbandverbindungen ist eine wesentliche Infrastrukturmaßnahme. Schnelles Internet erhöht die Chancen im Wettbewerb um Standortvorteile. Österreichweit ist Tirol dabei führend. Von Felix Meiner D ie Tiroler Landesregierung stellt über einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich zehn Millionen Euro für den Ausbau des Breitbandnetzes zur Verfügung. „Denn eine gute Breitbandversorgung bietet die Grundlage für die Erhaltung und Ansiedlung von Betrieben und schafft somit neue Arbeitsplätze“, so Landeshauptmann Günther Platter. Der Breitband-Masterplan für Tirol zielt auf die nahezu flächendeckende Versorgung des Landes mit schnellem Internet ab. Die Hälfte der Tiroler Haushalte soll mit Datenraten von 100 MBit/s versorgt werden. „Eine gute Internet-Verbindung ist auch aus ökologischer und beschäftigungspolitischer Sicht ein Fortschritt: Sie spart Fahrtwege und macht Arbeiten von zu Hause aus einfacher. Das ist gerade für Eltern, die gerne Kinder und Teilzeitarbeit unter einen Hut bringen wollen, ein wichtiges Angebot“, sagt LH-Stellvertreterin Ingrid Felipe. Neue Förderrichtlinien für Gemeinden und Betriebe „Wir wollen verstärkt Anreize für Gemeinden schaffen, damit sie z.B. in Glasfasernetze investieren“, erklärt LH Platter. So wurde der Fördersatz für Gemeinden zur Errichtung von passiven Breitbandinfrastruk- 56 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 turen von 40 auf 50 Prozent erhöht. Des Weiteren soll ein Startbonus von zehn Prozent Gemeinden zur Umsetzung von Breitbandprojekten bewegen und die Verfügbarkeit von schnellem Internet beschleunigen. „Betriebe profitieren ebenfalls von den neuen Richtlinien, indem die Mindestbemessungsgrundlage von 10.000 auf 5.000 Euro herabgesetzt und der Fördersatz von 40 auf 50 Prozent angehoben wurde“, berichtet Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. Förderbar sind neben dem Glasfaserausbau auch Breitbandalternativen sowie eine Anbindung über Richtfunk. Schnelles Internet für ganz Tirol Im Breitband-Masterplan für Tirol wird die Breitbandversorgung von Haushalten und Betrieben mit hochwertiger, nachhaltiger und kostengünstiger Breitbandinfrastruktur bis zum Jahr 2020 festgelegt. Bisher wurde eine Internetgrundversorgung mit mindestens zwei MBit/s im Dauersiedlungsraum hergestellt. Handlungsbedarf besteht in 217 Tiroler Gemeinden, in den restlichen 62 Gemeinden gibt es mehrere Netzbetreiber vor Ort, die ohne Förderung für eine Datenübertragung von mindestens 30 MBit/s oder 100MBit/s sorgen. Im Jahr 2013 erfolgte eine Verbesserung der Breitbandversorgung in 23 Gemeinden, insgesamt wurden 11.000 schnelle Internetanschlüsse hergestellt. Wozu schnelles Internet? Hochgeschwindigkeitszugänge, also 50 MBit/s und mehr, sind vor allem von Vorteil, wenn Daten ins Internet hochgeladen werden. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn Filme und Fotos auf YouTube oder Flickr geladen werden. Kommunizieren per Internet, z.B. über Skype, ist mit einer Hochgeschwindigkeitsverbindung einfacher. Wer gerne über das Internet fernsieht oder Filme herunterlädt, freut sich ebenfalls über schnelle Downloadraten. Die EU-Ziele bis 2020 lauten: 100 Mbit/s Downloadkapazität für 50 Prozent der Bevölkerung. Das österreichische Ministerium für Verkehr, Infrastruktur und Technologie (BMVIT) verfolgt die Vision, wie es in einer PwC-Studie heißt, 100 Mbit/s für 100 Prozent der Bevölkerung. Derzeit liegen die tatsächlichen durchschnittlichen Zugangsgeschwindigkeiten beim Downloaden deutlich unter 15 Mbit/s und beim Upload noch um einiges weiter darunter. Ü Tirol Entscheidungen in Brüssel haben immer ganz konkrete Auswirkungen auf die Menschen in den Regionen. EU braucht mehr Bürgernähe Tiroler Landeshauptmann fordert: „Stimmen aus den Regionen ernst nehmen“ Tirols Landeshauptmann Günther Platter traf in Brüssel mit dem Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean Claude Juncker, zusammen. Zentrale Themen waren die Flüchtlingsfrage, das sektorale Fahrverbot und die Energiewende. Von Florian Eckel G ünther Platter und Jean Claude Juncker waren sich darin einig, dass die Mitgliedsstaaten zu einer gemeinsamen Vorgangsweise mit gerechter Verteilung der Flüchtlinge, effektiver Sicherung der EU-Außengrenzen, Registrierung und Datenerfassung an den Außengrenzen kommen, wie von der Kommission vorgeschlagen. „Wenn Österreich, das in der Flüchtlingsfrage viel geleistet hat, jetzt wie andere Staaten auch nationale Maßnahmen setzt, dann deshalb, weil wir aufgrund fehlender Einigkeit und Handlungsfähigkeit unter den Mitgliedsstaaten dazu gezwungen sind. Das schmerzt uns, weil der Brenner nicht irgendeine Grenze ist und wir mit der Europaregion TirolSüdtirol-Trentino in den vergangenen Jahren Grenzen und die schmerzhafte Teilung Tirols hinter uns gelassen haben“, betonte Günther Platter. Durch die fehlende Bereitschaft, die Außengrenzen wirksam abzusichern, setzen die Mitgliedsstaaten eine der zentralen Errungenschaften der EU, die offenen Grenzen im Inneren der Union, aufs Spiel: „Wenn die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in dieser zentralen Frage nicht endlich Handlungsfähigkeit beweisen, dann droht die EU daran zu zerbrechen“, befürchtet Platter. Ja von der EU zum sektoralen Fahrverbot gefordert Im Gespräch mit Juncker bekräftigte Platter auch die Notwendigkeit des sektoralen LkwFahrverbotes und ersuchte um Unterstützung: „Unser gemeinsames Ziel muss es Platter. „Ich gehe davon aus, dass dieses Ziel auch die Europäische Union teilt.“ Tirol habe mit der Einführung des permanenten Lufthunderters, dem stufenweisen Verbot von Euro-Klassen und der Lkw-Umrüstförderung wesentliche Vorleistungen für die Wiedereinführung des sektoralen Fahrverbotes erbracht. „Jetzt erwarten wir uns auch die Unterstützung der EU. Entscheidungen in Brüssel haben immer ganz konkrete Auswirkungen auf die Menschen in den Regionen. Die EU ist gut beraten, auf die Stimmen in den Regionen zu hören und die Menschen auf ihrem Weg mitzunehmen“, so Platter. Energiewende braucht Wasserkraft LH Günther Platter (li.) traf EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker. Foto: EU-Kommission sein, die Belastungen aus dem Transitverkehr zu reduzieren“, betonte er und dankte dem Kommissionspräsidenten auch für die Unterstützung des Brennerbasistunnels. „Mit der Einführung des sektoralen LkwFahrverbots wollen wir 200.000 Schwerfahrzeuge von der Straße auf die Schiene verlagern und somit einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Bevölkerung leisten“, sagte Zugleich forderte der Tiroler Landeshauptmann auch die Möglichkeit zum ökologisch verträglichen Ausbau der Wasserkraft ein. Hier hatte das so genannte Weser-Urteil des Europäischen Gerichtshofs zuletzt für Verunsicherung gesorgt: „Wenn Tirol bis zum Jahr 2050 energieautonom sein soll und damit unabhängig von Öl und Gas, dann muss auch in Zukunft der ökologisch verträgliche Ausbau der heimischen Wasserkraft möglich sein“, sagte Platter. Dabei brauche es neben dem Neubau großer Kraftwerke auch den Ausbau der Regional- und Kleinwasserkraftwerke. „Denn ohne Ausbau von erneuerbaren Energieträgern werden wir in Tirol die Energiewende sicherlich nicht schaffen.“ Er appellierte deshalb an Jean Claude Juncker, dass dieser Energiekurs des Landes Tirol beibehalten werden könne. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 57 Die Wirteakademie findet in den adaptierten Räumen der Tourismusschulen Villa Blanka statt. Foto: Die Fotografen Hohe Schule der Gastronomie Aus- und Weiterbildung für Wirte Mit dem Start der ersten Wirteakademie schafft Tirol eine gute Adresse für die Aus- und Weiterbildung von Gastronomen. Das professionelle Trainingscamp soll Wirte auf dem Laufenden halten. Von Felix Meiner A uch Wirte brauchen ständig Aus- und Weiterbildung, um dem Stellenwert des Tourismus im Land gerecht zu werden. Mit dem Start der Wirteakademie Ende April wird nicht nur eine wahrnehmbare Lücke gefüllt, sondern auch ein maßgeschneidertes Produkt, das ein breites Themenfeld abdeckt, angeboten. Das Wirtshaus hat in welcher Form auch immer eine wichtige Rolle im sozialen Gefüge unserer Gesellschaft inne. WKO-Präsident Christoph Leitl hat die Sache auf den Punkt gebracht, als er ausführte, dass ein guter Wirt drei Psychiater ersetze. Wir wissen immer erst dann, was wir an einem Wirtshaus haben, nachdem es zugesperrt hat. Wirtshäuser sind das eigentliche Herz einer Gemeinde und erfüllen damit eine wichtige soziale Funktion. Das Berufsbild ist außerordentlich vielfältig und erfordert, ständig auf dem Laufenden zu bleiben. Differenzierte Professionalisierung „Wirt sein heißt mehr, als dem Gast nur einen Teller hinzustellen“, betont Josef Hackl, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Tirol und führt weiter aus, dass das Berufsbild vielfältig sei und es erfordere, ständig auf dem Laufenden zu bleiben. Vor diesem Hintergrund haben Fachgruppe, WIFI und Villa Blanka die Tiroler Wirteakademie aus der Taufe gehoben. Einzigartig in Österreich In dieser Form ist die Wirteakademie einzigartig in Österreich. Sie bündelt die verstreuten Aus- und Weiterbildungsangebote und bietet Wirten, Gastronomen, Restaurant- und 58 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 kann mit diesem Lehrgang, der auf Kleinbetriebe zugeschnitten ist, beseitigt werden“, hofft der Obmann. Die Akademie ist in sechs Module geglie- Die Wirteakademie ist einzigartig in Österreich. Tiroler Wirteakademie: (v.l.n.r.): Sparten-GF Peter Trost, Gastronomie-Obmann Josef Hackl, WIFIProduktmanager Norbert Schöpf. Foto: WKT Cafébetreibern ein professionelles Trainingscamp. „Die Zeiten für uns Gastronomen sind alles andere als rosig, da kann es leicht passieren, dass man die Freude an seinem Beruf verliert. Die Akademie bietet eine Auffrischung der Branche und die Möglichkeit, sich die Passion zu erhalten und diese Freude auch an den Gast weiterzugeben“, erläutert Hackl und ergänzt: „Unternehmertum braucht Innovation. Von innovativen Ideen in der Praxis bis zu Management-Know-how bietet die Wirteakademie einen Mehrwert für jeden Einzelnen.“ Auf Kleinbetriebe zugeschnitten In Tirol gibt es 4.200 aktive Gastronomiebetriebe mit durchschnittlich sechs Mitarbeitern. „Jedes Jahr kommen um die 470 neue dazu, doch gleich viele fallen auch wieder weg. Das zeigt uns, dass es möglicherweise auch an grundlegendem Wissen fehlt. Das dert. Den Kern bilden das Management mit den Segmenten Personal, Controlling sowie betriebswirtschaftliche und rechtliche Grundlagen. Darüber hinaus werden Trends und aktuelle Themen behandelt. „Wir sind in der Gestaltung flexibel und können auf Aktualität eingehen“, wissen WIFI-Produktmanager Norbert Schöpf und Sparten-GF Peter Trost. Ü n Information am 25. April Die Wirteakademie startet Blanka. Sie a Vill rten in der neu adaptie vom und e upp hgr Fac der wird von nten ere Ref Als Land Tirol gefördert. ktiker als Pra ne hre erfa ohl sow stehen fügung. Die Tiauch Theoretiker zur Ver Lehrgang als ist ie em kad tea roler Wir sechs Thean elt and konzipiert und beh es aus den dat Up und nds Tre gen menta Markeg, llin tro Con Bereichen Recht, und BaBar rik, ina Kul al, son ting, Per tränkeumsatz. rista sowie Wein und Ge Tirol Ehemals getrennte Landesteile durch gute ÖffiVerbindungen näher bringen. LR Florian Mussner und LH-Stvin. Ingrid Felipe Foto: Land Tirol/Aigner Stärkere Zusammenarbeit zwischen Nord- und Südtirol Der grenzüberschreitende öffentliche Verkehr ist einer der Schwerpunkte der Zusammenarbeit zwischen Tirol und Südtirol und ein zentrales Anliegen der zuständigen Landesräte. Ingrid Felipe (Tirol) und Florian Mussner (Südtirol) drängen auf weiteren Ausbau. Von Florian Eckel S eit Dezember 2014 gibt es eine tägliche direkte Morgen- und Abendverbindung Innsbruck-Bozen-Innsbruck. Durch eine Tarifkooperation können jetzt auch durchgehende Nahverkehrstickets gekauft werden. Keine Selbstverständlichkeit, mussten Fahrgäste doch zuvor am Brenner aussteigen und ein zusätzliches Ticket lösen. Außerdem gelten seither die Pauschalangebote des Verkehrsverbunds Tirol (VVT) wie das „Studierendenticket“, das „Schul/Lehrplus-Ticket“ und das „SeniorInnenticket“ auch auf der Pustertalstrecke. Umgekehrt ist der Südtirol-Pass im Pustertal/Drautal bis Lienz und im Wipptal bis Innsbruck gültig. In die Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs investiert das Land Tirol von 2013 bis 2019 circa 3,7 Millionen Euro und Südtirol 4,3 Millionen Euro. Seit Dezember 2015 wurde die Verbindung im Dreiländereck der Terra Raetica zwischen Österreich, Italien und der Schweiz deutlich verbessert. Das schweizerische Scuol ist jetzt im Zwei-Stunden-Takt an Landeck angebunden, die Fahrzeit dadurch von knapp zweieinhalb Stunden auf eineinhalb Stunden ver- kürzt. Auch das Vinschgau ist durch den neuen Takt in der Terra Raetica wesentlich besser ans Inntal angebunden, als das bisher der Fall war. Verbesserung der Zugverbindungen und bessere Luft Die beiden Mobilitäts-Landesräte wollen die erfolgreiche Zusammenarbeit weiterführen. „Wir setzen darauf, dass die ehemals getrennten Landesteile durch gute Öffi-Verbindungen noch näher zusammenwachsen“, betonen Ingrid Felipe und Florian Mussner unisono. Bei einem Arbeitstreffen waren die Verbesserung der Direktverbindungen zwischen den drei Landeshauptstädten Innsbruck, Bozen und Trient ebenso Thema wie gemeinsam notwendige Maßnahmen zur Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene. „Wir müssen uns hier als sensible Alpenregion noch mehr Gehör verschaffen und die weit von den betroffenen Gebieten entfernten Hauptstädte Wien, Rom, Berlin und Paris in die Pflicht nehmen“, sagt die Tiroler Mobilitätslandesrätin. Brenner Memorandum übergeben Die drei in der Europaregion zuständigen Landesräte Felipe, Mussner und der Trentiner Landesrat Mauro Gilmozzi haben der EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc bereits im März 2015 das von allen drei Regionen unterzeichnete Brenner Memorandum übergeben, in dem unter anderem die Ausarbeitung einer „Alpentransitbörse“ und zahlreiche andere verkehrsverlagernde Maßnahmen angeregt werden. „Wir brauchen im Güterverkehr gute Alternativen zum Lkw und wir brauchen im Individualverkehr gute Alternativen zum Pkw und beides kann mit der Bahn nachhaltig erreicht werden. Das steigert die Lebensqualität in allen Landesteilen“, sagt Landesrat Florian Mussner. In Sachen Verlagerung des Güterverkehrs stehen ohnehin bald wieder Konsultationen mit der Europäischen Union an: Nämlich dann, wenn die amtliche Rückmeldung auf das im Dezember eingeleitete Verfahren Tirols zum sektoralen Lkw-Fahrverbot kommt. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 59 Vorarlberger Arbeitsmarktpaket 2016 Land und AMS ziehen an einem Strang Mit rund 160.000 unselbstständig Beschäftigten verzeichnet Vorarlberg Anfang des Jahres einen neuen Höchststand. Das AMS rechnet für 2016 sogar mit einer weiteren Zunahme der Aktivbeschäftigung um 1,7 Prozent oder 2.600 zusätzliche Dienstverhältnisse. Trotzdem wird die Zahl der Arbeitslosen, wenn auch geringfügig, steigen. Land und AMS wollen gemeinsam gegensteuern. Von Christian Wieselmayer I m laufenden Jahr werden rund 25,5 Millionen Euro für gemeinsame arbeitsmarktpolitische Initiativen bereitgestellt. Ausschließlich vom Arbeitsmarktservice (AMS) oder vom Land finanzierte Maßnahmen hinzugerechnet, ergibt sich ein Finanzvolumen von insgesamt 50,6 Millionen Euro. Leichte Entspannung Der Vorarlberger Arbeitsmarkt hat sich im Jänner 2016 positiv entwickelt: Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen ist gegenüber Dezember 2015 um 4,8 Prozent gesunken. Obwohl Vorarlberg regelmäßig geringere Zuwachsraten als die anderen österreichischen Bundesländer aufweist, steigt auch hier die Zahl der Arbeitssuchenden an. „Auf der anderen Seite waren noch nie so viele Menschen in Beschäftigung“, sagt Landesstatthalter (LH-Stv., Anm.) Karlheinz Rüdisser. Die Anzahl der beschäftigten Personen ist alleine im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 3.000 bzw. 1,8 Prozent gestiegen und befindet sich auf einem Rekordhoch. Insgesamt liegt die Arbeitslosigkeit in Österreich ca. 50 Prozent über jener von Vorarlberg. Über 2.000 als arbeitslos vorgemerkte Personen haben bereits eine fixe Einstel- lungszusage. Die jüngsten Nachrichten geben Anlass zu einer vorsichtigen Prognose, dass die von Land und AMS gesetzten Maßnahmen für mehr Beschäftigung greifen. Leicht werde es jedoch nicht, ist sich Karlheinz Rüdisser bewusst. In Vorarlberg waren Ende Jänner 2016 insgesamt 10.748 Personen arbeitslos vorgemerkt, weitere 2.525 nehmen an diversen Schulungsprogrammen teil. Insgesamt sind damit 13.273 Menschen auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, um 47 oder 0,4 Prozent weniger als im Jänner des Vorjahres. Im Jahresvergleich sind 102 Frauen mehr und 149 Männer weniger auf Jobsuche. Im Jahr 2015 hat das AMS insgesamt 21.500 offene Stellen und offene Lehrstellen vermittelt. Mit einer leichten Abnahme an Jobsuchenden liegt Vorarlberg im Bundesländervergleich nach Tirol am günstigsten. Bundesweit hat die Zahl der Jobsuchenden (arbeitslos Vorgemerkte und Schulungsteilnehmer zusammengenommen) um 17.707 oder 3,7 Prozent auf nun 490.246 zugenommen. Die Arbeitslosenquote (Schulungsteilnehmer sind in dieser Quote nicht berücksichtigt) liegt bundesweit aktuell bei 10,9 Prozent, für Vorarlberg bei 6,3 Prozent. Jugendbeschäftigung stimmt optimistisch Die jüngsten Nachrichten geben Anlass zu einer vorsichtig positiven Prognose. 60 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Gerade die Entwicklung bei der Jugendbeschäftigung stimmt optimistisch: Vorarlberg weist im Österreichvergleich bei den arbeitslosen Jugendlichen im Alter von 15 bis unter 25 Jahre mit einer Quote von 5,7 Prozent den besten Wert auf. Im Jänner 2016 waren in Jeder Jugendliche soll die Chance auf eine zukunftsorientierte Ausbildung haben. dieser Altersgruppe insgesamt 1.172 Personen arbeitslos – ohne Einstellzusage – vorgemerkt: „Nur“ 35 Personen waren länger als sechs Monate arbeitslos, der Großteil von 927 Personen waren Jugendliche mit einer Vormerkzeit von null bis drei Monaten. „Die hohe Lehrlingsquote und die Ausbildungsund Beschäftigungsgarantie des Landes zeigen offensichtlich Wirkung“, betont Landeshauptmann Markus Wallner. Maßnahmen-Schwerpunkte Auch für Vorarlberg stellen sich in Teilbereichen des Arbeitsmarktes starke Herausforderungen: die Altersgruppe der über 55Jährigen, die ganz Jungen, die direkt nach dem Schulabschluss noch über keine berufliche Praxis verfügen sowie der Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften. Mit der aktuellen Flüchtlingssituation entsteht eine zusätzliche, nicht einfache Aufgabe für das Arbeitsmarktservice. Das von AMS und Land Vorarlberg vereinbarte Maßnahmenbündel gliedert sich daher in drei Schwerpunkte: n Auffangnetz für Jugendliche und junge Menschen unter 25 Jahren, Investitionen 11,2 Millionen Euro für 3.088 Betroffene; n verstärkte Qualifizierungsanstrengungen für Geringqualifizierte, Investitionen 1,7 Millionen Euro für 420 Betroffene; n Angebote für gefährdete Personengruppen, um der Verfestigung von Arbeitslosigkeit oder sogar einem dauerhaften Ausschluss aus dem Erwerbsleben entgegenzuwirken, Investitionen 12,6 Millionen Euro für 2.978 Betroffene. Im Rahmen dieser genannten Schwerpunkte stehen somit rund 25,5 Millionen Euro für rund 6.500 Betroffene zur Verfügung. LH Wallner, LH-Stv. Rüdisser, LR Rauch und AMS-Landesgeschäftsführer Strini unterzeichneten im Pressefoyer ein Arbeitsmarkt-Paket über 25 Millionen Euro. Fotos: VLK/Thomas Mair Qualifizierungs- und Ausbildungsgarantie für junge Menschen Jeder Jugendliche soll die Chance auf eine zukunftsorientierte Ausbildung und auf eine positive berufliche Perspektive haben. Es wird erwartet, dass 2016 rund 12.000 Jugendliche und junge Menschen unter 25 Jahren Unterstützung bei der Arbeits- oder Ausbildungssuche benötigen werden. AMS und Land Vorarlberg haben daher vereinbart, dass für alle jungen Menschen, die nicht innerhalb von drei Monaten am Arbeitsmarkt unterkommen, im Zeitraum von weiteren drei Monaten ein Qualifizierungs- oder gefördertes Beschäftigungsangebot bereitgestellt werden kann. „Wir konnten dies in den letzten Jahren sicherstellen und werden das auch 2016 schaffen“, betont Landeshaupt- mann Wallner. Landesrat Johannes Rauch ergänzt: „Eine besondere Herausforderung wird es sein, junge anerkannte Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Auch daran wird in Kooperation mit der Wirtschaft intensiv gearbeitet.“ Verstärkte Qualifizierungsanstrengungen für Geringqualifizierte Wer besser qualifiziert ist, hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Deshalb stehen Menschen, denen es an Qualifikation fehlt, im Fokus einer aktiven Arbeitsmarktpolitik. Über 45 Prozent der arbeitslos Vorgemerkten in Vorarlberg verfügen über keine über den Pflichtschulabschluss hinausgehende Berufs- oder Schulausbildung. Etwa jeder 13. Arbeitslose hat nicht einmal die Pflichtschule abgeschlossen. Land und AMS unterstützen deshalb alle Initiativen, welche die berufliche Höherqualifizierung zum Ziel haben. Auch hier gibt es zusätzlich Standardmaßnahmen des AMS, wie die Qualifizierungsförderung von Beschäftigten, die Förderung von Kurskosten bei Bildungsträgern sowie Berufsorientierungskurse für Wiedereinsteiger oder Eingliederungsbeihilfen des AMS an Unternehmen, die Arbeitslose 50+ mit einer Vormerkdauer von mehr als sechs Monaten einstellen. Ü Grafiken: VLK-Info-Grafik / Land Vorarlberg/ www.vorarlberg.at/presse Foto: iStock.com/gpointstudio Vorarlberg WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 61 Durch Kooperationen kommen neue Einsichten in den Betrieb. WISTO bietet monatlich kostenlose Patent-Sprechtage an und führt Patent- und TechnologieRecherchen durch. Wirtschaftsland Vorarlberg Schwerpunkt Technologie und Innovation Das westlichste Bundesland Österreichs weist eine beeindruckende Dichte an Unternehmen auf. Vielfach sind sie in ihren Branchen Technologie- und Innovationsführer und können sich deshalb in starken Wettbewerbsmärkten wie Süddeutschland und der Ostschweiz durchsetzen. Vorarlberg belegt laut OECD-Studien weltweit den 7. Platz der innovativsten Regionen bezogen auf Patentanmeldungen. Von Christian Wieselmayer D ie Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO) ist die Innovationsund Technologieagentur des Bundeslandes. Sie unterstützt die heimischen Unternehmen bei Technologietransfers und der Umsetzung von Ideen in gewinnbringende Produkte. „Durch unsere Leistungen können wir Firmen unkompliziert und einfach eine umfassende Unterstützung bieten. Für viele F&E- und Innovationsvorhaben stehen beispielsweise von Land, Bund oder der Europäischen Union Fördermittel zur Verfügung. Wir kennen die wichtigsten Programme, ihre Voraussetzungen und wissen, worauf es bei der Antragsstellung ankommt“, erklärt WISTO-Geschäftsführer Joachim Heinzl. „Dadurch können wir Unternehmen, Entwickler und Gründer kompetent beraten und ihre Chancen bei der Erschließung von Fördermittel erhöhen.“ Die Förderberatung der WISTO umfasst regionale, nationale und EU-Programme in den Bereichen F&E, Technologien, Kreativwirtschaft und Unternehmensgründung. Forschungsförderungen Wenn Gründer, Entwickler oder KMU Ideen mit Experten eines Forschungszentrums abklären oder konkretisieren wollen, besteht die Möglichkeit, den Innovationsscheck der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) zu 62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 beantragen. Mit diesem Scheck können Leistungen einer Forschungseinrichtung in Höhe von bis zu 5.000 Euro bezahlt werden. Ist die Idee bereits konkret oder soll ein bestimmtes Produkt gezielt entwickelt werden, stehen weitere Förderinstrumente der FFG zur Verfügung, die auch von Großunternehmen in Anspruch genommen werden können. chen Smart Textiles und Intelligente Produktion, um die Vernetzung unter den Betrieben und Institutionen zu stärken und gemeinschaftliche Entwicklungen zu forcieren. In Vorarlberg stehen mit den Forschungszentren der FH Vorarlberg, der V-Research GmbH und dem Textilinstitut kompetente wissenschaftliche Partner für betriebliche Innovationsvorhaben bereit. Gemeinsam erfolgreich Um Ideen umzusetzen, Probleme zu lösen oder betriebsintern Wissen und Kompetenzen aufzubauen, ist oft die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen oder wissenschaftlichen Partnern sinnvoll. Durch Kooperationen kommen neue Einsichten in den Betrieb und Projekte können meist effektiver umgesetzt werden. Dabei bietet die WISTO ebenfalls ihre Unterstützung an und stellt Kontakte zu einem großen Netzwerk an Forschungseinrichtungen, Technologieanbietern und Firmen her. Außerdem werden Themennetzwerke unterstützt. Aktuell in den Berei- Geschütze Entwicklung Um den Schutz von Innovationen professionell zu managen, organisiert die WISTO zum einen monatlich kostenlose Patent-Sprechtage und führt zum anderen auch Patent- und Technologie-Recherchen durch. Diese Recherchen helfen bei der Entwicklung von Schutzrechts-Strategien und bei der Analyse des Status quo in einem Technologiefeld. Das Unternehmen Julius Blum, mit 4.000 Mitarbeitern in Vorarlberg der größte Arbeitgeber der Region, ist bezogen auf Patentanmeldungen das drittinnovativste Unternehmen Österreichs. 29 registrierte Erfindungen reichte Blum allein im Jahr 2014 beim Österreichischen Patentamt ein und reiht sich damit vor Siemens und Fronius mit je 21 Patentanmeldungen illwerke vkw investiert 229 Millionen Euro. Foto: illwerke vkw Vorarlberg Beim Weltmarktführer Doppelmayr wird aktuell nicht nur weltweit an neuen Seilbahnanlagen gebaut, sondern auch an der eigenen Firmenzentrale. Foto: Matthias Weissengruber/Chancenland Vorarlberg WISTO-Geschäftsführer Dr. Joachim Heinzl ein. großen Bauvorhaben am eigenen Standort im Sommer 2014 bereits abgeschlossen. 20 Millionen Euro wurden für ein neues, ebenfalls sechsstöckiges Verwaltungsgebäude sowie den Bau eines Instandhaltungsgebäudes investiert. Aktuell bereitet sich das Unternehmen auf die weltweit größte und bedeutendste Fachmesse der Bauwirtschaft, die bauma in München, vor. Von 11. bis 17. April stellt Liebherr Produktneuheiten wie den Raupenkran LR 1100, das Rammgerät LRH 600 sowie weitere Maschinen für den Spezialtiefbau vor. Das Unternehmen beschäftigt 1.700 Mitarbeiter am Standort Vorarlberg. Zum Werk in Nenzing gehören auch die Werke in Sunderland (Großbritannien), Killarney (Irland) und Rostock (Deutschland). Bosch Software Innovations, dem Softwareund Systemhaus der Bosch-Gruppe, an der Entwicklung von energieeffizienteren und intelligenteren gewerblichen Gebäuden. In einer neuen Entwicklungspartnerschaft werden sich die beiden Unternehmen anfänglich auf die Fernsystemanalyse (engl. Remote Monitoring) und das Raummanagement (engl. Space Management) im Bereich der intelligenten Beleuchtungslösungen für vernetzte Gebäude konzentrieren. Gebäude machen fast die Hälfte des weltweiten Energieverbrauchs aus. Daher wird der Beleuchtungsinfrastruktur künftig eine wesentliche Rolle zukommen, wenn es darum geht, Energie- und Kosteneinsparungen zu ermöglichen. Intelligente Beleuchtungslösungen illwerke vkw investiert 229 Millionen Euro Vorarlbergs Große Doppelmayr ist der Weltmarktführer im Seilbahnbau. Aktuell arbeitet das Unternehmen neben zahlreichen Projekten auf der ganzen Welt auch an „sich selbst“. In Wolfurt entsteht die neue sechsstöckige Firmenzentrale mit 550 modernen Arbeitsplätzen und einem Investitionsvolumen von 50 Millionen Euro. Ende dieses Jahres soll das Vorzeigegebäude fertiggestellt sein und der Umzug der Abteilungen in den Weihnachtsferien erfolgen. Für die nächsten Olympischen Winterspiele ist übrigens auch wieder Know-how von Doppelmayr gefragt. Die erste Liftanlage für Olympia in Pyeongchang in Südkorea steht bereits; mindestens zwei kuppelbare 4erSesselbahnen werden noch folgen. Vorbereitung auf die „bauma“ Das Liebherr-Werk Nenzing hat die letzten Die Zumtobel Group, ein internationaler Lichtkonzern und führend im Bereich von innovativen Lichtlösungen und Lichtkomponenten, arbeitet gemeinsam mit Life Cycle Tower ONE in Dornbirn Foto: Müller Norman A. Foto: Dietmar Walser Insgesamt sind im Budget für Investitionen in neue Anlagen und Instandhaltungsmaßnahmen im Kraftwerksbereich und bei der Netzinfrastruktur 229 Millionen Euro vorgesehen. Vorstandsmitglied Dr. Christof Germann dazu: „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist das ein wichtiger Impuls für die Vorarlberger Wirtschaft.“ Bei der Vorarlberger Kraftwerke AG sind WärmeContracting-Projekte, Aktivitäten im Bereich des Beleuchtungs-Contractings sowie Fotovoltaik-Projekte Schwerpunkte des Investitionsprogramms 2016. Darüber hinaus stehen Instandhaltungsarbeiten bei VKWKraftwerken auf dem Programm. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 63 „Wir wollen das nach Wien beste öffentliche Verkehrsnetz in Österreich anbieten.“ Mobilitätslandesrat Johannes Rauch Umweltfreundlich unterwegs Stadt und Land im Mobilitätsvergleich In Vorarlbergs Städten werden mehr umweltfreundliche Verkehrsmittel genutzt als in den Regionen. Allerdings sind die Mobilitätsunterschiede zwischen Stadt und Land kleiner als im übrigen Österreich. Von Florian Eckel U m das Ziel des Klimavertrags von Paris zu erreichen, die Emissionen so weit zu senken, dass sich die globale Erderwärmung bei 1,5 Grad einpendelt, müssen auch Österreich und Vorarlberg ihre Anstrengungen deutlich erhöhen, erläutert Mobilitätslandesrat Johannes Rauch: „Eine wichtige Maßnahme ist die Verbesserung und der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Vorarlberg verfügt bereits im öffentlichen Verkehr über ein Angebot, wie es nur wenige große Städte bundesweit vorweisen können. Wir wollen das – nach der Millionenstadt Wien – beste öffentliche Verkehrsnetz in Österreich anbieten. Bisher ist man auf einem guten Weg dahin. Im Zuge der Bahnhofsoffensive werden mehrere Bahnhöfe, Haltestellen und Bahnhofsvorplätze in Vorarlberg umgebaut und neugestaltet. Moderne und barrierefreie Zugänge, die ein stufenloses Einsteigen in die Züge ermöglichen, tragen zum Komfort der Fahrgäste bei.“ Öffentlicher Verkehr ist der Schlüssel „Das Mobilitätsverhalten wird stark vom bestehenden Angebot und der Qualität der Leistung beeinflusst. Hier spielen das Land und die ÖBB wie bei einem guten Doppelpass im Fußball eng zusammen. Vorausschauende Verkehrspolitik gepaart mit guter Leistung bringen die Kunden auf Schiene. Deshalb haben sich seit 2007 unsere Fahrgastzahlen mehr als verdoppelt. Heute sitzen jeden Tag rund 46.000 Fahrgäste in den SBahn Zügen, Tendenz steigend“, so Gerhard Mayer, Regionalmanager des ÖBB-Personenverkehrs in Vorarlberg. „Wir sind die 64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 letzte Generation, die die Erderwärmung bremsen und gewaltige Klimaschäden verhindern kann. Nötig dafür ist, dass der Verkehr bis zum Jahr 2050 erdölfrei wird, wie das auch der Klimavertrag von Paris feststellt. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es eine Mobilitätswende in Stadt und Land“, stellt Markus Gansterer, Experte des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ), fest. Damit kommt Vorarlberg auch seinem Ziel der Energieautonomie deutlich näher. Mobilitätsverhalten in Stadt und Land gleicht sich an Die Unterschiede zwischen dem Mobilitätsverhalten in den Städten und den dünner besiedelten Regionen sind vorhanden, aber laut VCÖ in Vorarlberg nicht so n Information/Anmeldung Vorarlberg Der VCÖ-Mobilitätspreis obil in Stadt „M tto steht unter dem Mo peration mit Koo in d wir und d“ und Lan ÖBB den und dem Land Vorarlberg Bau erg mb Rho von und hrt durchgefü erg arlb Vor und erb sowie dem Verkehrsv nen mit kön n one ers atp Priv zt. unterstüt undliche MobiIdeen für eine umweltfre nehmen. Beteil d Lan r ode dt lität in Sta inden, Verme Ge triebe, Unternehmen, und Fachn ule Sch en, hm rne kehrsunte d aufgesin e ein Ver hochschulen sowie zureiein te jek Pro te etz ges rufen, um gibt es en rlag nte chen. Einreichungsu 26 97 oder 893 01/ Tel. er unt Ö beim VC hluss ist der www.vcoe.at. Einreichsc 5. Juni. groß wie in anderen Bundesländern. In den entlegeneren Gemeinden werden 42 Prozent der Alltagswege umweltfreundlich zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. In Feldkirch sind es 55 Prozent und in Bregenz 60 Prozent. Pro 1.000 Einwohner werden in den Städten im Schnitt um zwölf Prozent mehr Kilometer zu Fuß gegangen, doppelt so viele Kilometer mit dem Rad und um ein Viertel weniger Kilometer mit dem Auto gefahren. Die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegten Kilometer sind um etwa ein Sechstel geringer. Insgesamt legt ein Stadtbewohner im Schnitt 31 Kilometer pro Werktag zurück, um sieben Prozent weniger als eine Person, die in einer peripheren Gemeinde wohnt. Die größten Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt es beim Rad- und Autofahren. Während in den Regionen neun Prozent der Alltagswege geradelt werden, sind es in Feldkirch mit 18 Prozent und Bregenz mit 20 Prozent doppelt so viele. Das Auto kommt in Bregenz nur auf einen Anteil von 40 Prozent, in Feldkirch auf 45 Prozent, in den dünner besiedelten Regionen aber auf 57 Prozent. „Zum Vergleich: In Klagenfurt werden sogar 66 Prozent der Wege mit dem Auto gefahren, in Eisenstadt gar 70 Prozent. Dass in Vorarlberg abseits der Städte der Anteil der umweltfreundlichen Mobilität höher ist, liegt auch am dichteren öffentlichen Verkehrsnetz“, erklärt Markus Gansterer. So haben selbst in den entlegeneren Gemeinden 96 Prozent der Bevölkerung eine Bushaltestelle in fußläufiger Nähe. Einen großen Unterschied zwischen Stadt und Land gibt es allerdings bei der Nähe zum Bahnhof bzw. Vorarlberg „Wir sind die letzte Generation, die die Erderwärmung bremsen und Klimaschäden verhindern kann.“ VCÖ-Experte Markus Gansterer Mobilitätsverhalten in Stadt und Land gleicht sich an. Landesrat Johannes Rauch, Markus Gansterer Foto: A. Serra (VCÖ) und Gerhard Mayer (Regionalmanager des ÖBB-Personenverkehrs) v.l.n.r. lich weniger. „Aber auch in den Regionen gibt es pro Haushalt mehr Fahrräder als Autos“, stellt Gansterer fest. Insgesamt gibt es in den zentral gelegenen Städten Vorarlbergs 116 Pkw pro 100 Haushalte, in Bregenz sogar nur 99 pro 100, in den Regionen hingegen 135 Pkw pro 100 Einwohner. Derzeit kommen in Vorarlberg 534 Pkw auf 1.000 Einwohner. Am niedrigsten ist der Pkw-Motorisierungsgrad im Bezirk Dornbirn (526 Pkw/1.000 Einwohner), am höchsten im Bezirk Feldkirch (544/1.000 Einwohner). Der VCÖ weist darauf hin, dass es pro 1.000 Einwohner beispielsweise in Kärnten 616 Pkw gibt, im Burgenland sogar 641, in Wien wiederum nur 372. Die Umweltbilanz der städtischen Mobilität ist aufgrund der etwas kürzeren Distanzen und des höheren Anteils an umweltfreundlicher Mobilität besser. Im Schnitt verursacht die alltägliche Mobilität der Bewohner in den Städten um ein Viertel weniger klimaschädliches CO2. VCÖ-Mobilitätspreis 2016 „Die Herausforderungen bei der Ökologisierung des Verkehrs in den Städten sind andere als in den Regionen. Aber sowohl für Stadt und Land gilt, dass es innovative Ideen und Projekte sowie mutige Pioniere braucht, um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen. Und diese vorbildlichen Ideen und Projekte sind beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg gesucht“, ruft VCÖ-Experte Gansterer zur Teilnahme auf. Ü zur Bahnhaltestelle. Während landesweit zwei Drittel die Bahn in fußläufiger Nähe haben und in den Städten sogar acht von zehn, kann in der Region nur jede vierte Person die Bahn gut zu Fuß erreichen. Mehr Fahrräder in den Städten Grafiken: VLK-Info-Grafik / Land Vorarlberg/ www.vorarlberg.at/presse Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2016 Unterschiede gibt es auch beim Besitz der Verkehrsmittel. In den Städten kommen auf 100 Haushalte 230 verkehrstüchtige Fahrräder. In den Regionen sind es mit 200 Fahrrädern pro 100 Einwohner deut- WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 65 Foto: Simon04 Alle einsteigen! Vorarlberg baut mit bayerischer Unterstützung Bahnstrecken aus Die Strecken Lindau–München sowie Lindau–Friedrichshafen–Ulm sollen bis 2020/2021 elektrifiziert werden. Bei einem kürzlich erfolgten Besuch in der bayerischen Staatskanzlei erhielt Landeshauptmann Markus Wallner Unterstützung von Ministerpräsident Horst Von Florian Eckel Seehofer. F beim Güterverkehr weiterhin eine untergedass damit in Zukunft zwischen Lindau und ür Vorarlberg sind die Maßnahmen an ordnete Rolle. Stuttgart umsteigefrei und ohne Lokwechsel beiden Strecken, Lindau–München und gefahren werden kann. Außerdem wird die Lindau–Friedrichshafen–Ulm, von groStreckengeschwindigkeit in Teilbereichen ßer Bedeutung, da der bisher notwendige Wichtiger Anschluss an auf 160 km/h erhöht. Lokwechsel zwischen Elektro- und Dieselüberregionales Verkehrsnetz traktion nach Umsetzung der ElektrifizieEin wichtiger Anschluss an das überregiorung nicht mehr notwendig ist. „Das spart nale Verkehrsnetz ist aus Vorarlberger Sicht Schwerpunkt Zeit und ist wirtschaftlich effizienter“, freut die Elektrifizierung der „Südbahn“ von Ulm Schienen-Personenverkehr sich Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser nach Friedrichshafen Stadt, die auf ca. 104 Zwar liegt der Fokus beim Ausbau der „Südüber die zugesagte Unterstützung Bayerns. Kilometern der zweigleisigen Strecke erforbahn“ sowie der „Bodenseegürtelbahn“ beim Darüber hinaus wird die Umweltbelastung derlich ist. Dazu kommt noch der Abschnitt Schienen-Personenverkehr, betont der Landurch den Entfall der Dieselabgase reduziert. von Friedrichshafen-Stadt nach Lindau-Aedesstatthalter: „Der Ausbau bringt aber auch Nach der Elektrifizierung wird München von schach der sogenannten „BodenseegürtelVorteile für die exportorientierte heimische Bregenz aus mit dem Zug in etwa zwei Stunbahn“, eine eingleisige Strecke, die überwieWirtschaft.“ Nach den vorgelegten Fahrplanden erreichbar sein. Bislang lag die Fahrzeit gend am nördlichen Bodenseeufer verläuft. prognosen werden im Jahr 2025 auf dem Abbei rund zweieinhalb Stunden. Dies wird Diese ca. 21 Kilometer der „Bodenseegürschnitt Ravensburg–Friedrichshafen nachts durch die Elektrifizierung und den bogentelbahn“ werden ebenfalls elektrifiziert, so14 Züge fahren (davon zwei Güterzüge) und schnellen Ausbau (Einsatz von tagsüber 112 Züge (davon acht Neigetechnik-Fahrzeugen) erGüterzüge). Auf Abschnitt Friedmöglicht. Aufgrund der Topograrichshafen–Lindau–Aeschach fie und der bestehenden Eingleiwerden nachts acht Züge fahren, „Gerade für eine wirtschaftlich bedeutende Resigkeit auf einem Großteil der davon zwei Güterzüge, und tagsStrecke kommen die Vorteile des über 82 Züge, davon zwei Gütergion sind diese Maßnahmen notwendig.“ Bahnausbaus beinahe ausschließzüge. Zuständig für den BahnausLandesstatthalter Karlheinz Rüdisser lich dem Schienen-Personenverbau ist die Deutsche Bahn AG. Ü kehr zugute. Diese Strecke spielt 66 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2016 Priv. Doz. Dr. Barbara Wimpissinger fachärztin für augenheilkunde BEI UNS MIT HEROLD BOOM – BEST OF ONLINE MARKETING: WEBSITES, SUCHMASCHINENMARKETING, SOCIAL MEDIA U.V.M. Mehr auf www.heroldboom.at www.volkswagen.at Plug’n’Roll. Der neue Passat GTE. Performance und Innovation vereint. Im neuen Passat GTE steckt ein Plug-in Hybridantrieb, der mit hoher Alltagstauglichkeit, beeindruckender Dynamik und überragender Sparsamkeit überzeugt. Mit der Kombination aus Elektro- und Benzinmotor fahren Sie bis zu 50 Kilometer rein elektrisch und 1.000 Kilometer ohne zu tanken. Und wer es sportlich mag, kann mit dem GTE-Button zusätzliche Power aus dem Fahrzeug kitzeln. Think New Auf www.volkswagen.at/emobility finden Sie alle Volkswagen GTE-Partner in Ihrer Nähe. Kraftstoffverbrauch: 1,6 – 1,7 l/100 km. CO2-Emission: 37 – 39 g/km. Stromverbrauch: 12,2 – 12,9 kWh/100 km (kombiniert). Symbolfoto.
© Copyright 2025 ExpyDoc