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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wende mich heute an Sie mit einer dringlichen Bitte. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) wird
am 31. Mai eine Neuordnung des Kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes vorstellen. Schon zum 1.
Juli dieses Jahres soll es in Kraft treten. Nach allem, was wir bisher erfahren konnten, findet der
Main-Kinzig-Kreis in diesen Plänen keine Berücksichtigung. Stattdessen sollen Eltern mit ihren
erkrankten Kindern außerhalb der Sprechzeiten nach Offenbach fahren, ganz unerheblich, ob sie
im Raum Hanau, Gelnhausen oder Schlüchtern wohnen. Kurze Beine, kurze Wege? Leider nicht.
Leider sind weder die Bedürfnisse der Familien noch die gut funktionierenden Strukturen an den
Klinik-Standorten in unserem Kreis berücksichtigt worden. Mit den Main-Kinzig-Kliniken ist nicht
darüber gesprochen worden, nicht mit den Kliniken in Hanau, nicht mit dem Main-Kinzig-Kreis,
nicht mit den Bürgermeistern.
Dabei verfügen wir in der Mitte des Main-Kinzig-Kreises über starke Main-Kinzig-Kliniken, die von
jährlich rund 9.000 Notfallambulanz-Patienten im Kindesalter aufgesucht werden. Seit mehr als
zehn Jahren versorgen die Ärzte im Gelnhäuser Krankenhaus die Kinder und Jugendlichen – im
Wesentlichen außerhalb der Sprechstundenzeiten der niedergelassenen Ärzte, tagsüber wie auch
nachts, an Wochenenden, Feiertagen sowie in Ferienzeiten – mit klinikeigenem Personal. Eine
ebenso gute Versorgung bieten die Krankenhäuser in Hanau. Diese Dienstleistung ist eng mit den
niedergelassenen Kinderärzten der Region abgestimmt. Ich finde, es ist nicht im Sinne der kleinen
Patienten, diese gut funktionierenden Strukturen abzubauen. Sie gehören gestärkt! Wer mit einem
fiebrigen Kind nachts Hilfe benötigt, soll künftig eben nicht noch Fahrtstrecken von über 50, 60
oder gar über 70 Kilometer auf sich nehmen müssen.
Die KV Hessen will acht flächendeckende pädiatrische Bereitschaftsdienstbezirke mit zehn
Standorten in Hessen einrichten. Weder die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Main-KinzigKliniken Gelnhausen noch ein anderer Standort im Kreis wurde von der KV Hessen für einen
pädiatrischen Bereitschaftsdienst vorgesehen. Um es deutlich zu machen: Alle hessischen
Kinderkliniken sind in dieses Konzept integriert worden, außer jene in Gelnhausen, Hanau und
Rüsselsheim. Warum der Main-Kinzig-Kreis also, mit dieser Größe und der höchsten
Einwohnerzahl aller Flächenkreise im Land, völlig außen vor bleibt, ist nicht verständlich. Die
Kassenärztliche Vereinigung erklärt uns ihre Gründe nicht. Sie bespricht dieses Konzept überhaupt
nicht in der Öffentlichkeit. Sie verweigert uns jedes Gespräch. Deshalb brauche ich Ihre
Unterstützung. Lassen Sie uns gemeinsam durch eine üppige Unterschriftensammlung zum
Ausdruck bringen, dass wir einen Kinderärztlichen Bereitschaftsdienst im Main-Kinzig-Kreis
benötigen. Lassen Sie uns die bestehende Notfallambulanz am Standort Gelnhausen stärken.
Lassen Sie uns eintreten für starke Klinikstandorte in Hanau und Gelnhausen.
Eine einfache Möglichkeit an dieser Petition teilzunehmen, ist, sie online zu unterzeichnen.
Zur Online-Petition
Ich habe Ihnen auch eine Blanko-Unterschriftenliste auf unserer Internetseite
(hier klicken) zum Ausdrucken hinterlegt. Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie diese Liste an Ihre
Mitglieds- und befreundeten Vereine weiterleiten könnten, um im Kreise der Aktiven und ihrer
Familien für die Initiative zu werben. Legen Sie die Listen gerne bei Veranstaltungen aus und
machen Sie Ihre Gäste und Ihr Umfeld darauf aufmerksam. Nur durch öffentlichen Druck haben wir
die Chance, das wohnortnahe Angebot einer pädiatrischen Notfallambulanz zu stärken statt zu
schwächen.
Aufgrund der zeitlichen Nähe zu dem Termin, an dem die Kassenärztliche Vereinigung ihr Konzept
vorstellt, bitte ich Sie, mir die Listen bis 18. Mai zurückzuschicken an Landrat Erich Pipa, MainKinzig-Kreis, Barbarossastraße 16-24, 63571 Gelnhausen
Herzliche Grüße
Ihr Landrat
Erich Pipa