Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Datum: 26.04.16 Seite 1 / 19 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation - Rechtsamt Alter Steinweg 4 20459 Hamburg Betreff: Stellungnahme und Einwendungen zum Planfeststellungsverfahren und zu den Planfeststellungsunterlagen bezüglich Abbau des Fernbahnhofs Altona und Errichtung eines Fernbahnhofs im Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Sehr geehrte Damen und Herren, als Bürger Hamburg und als einer von der langfristigen Infrastruktur- , Stadt- und Finanz-planung Hamburgs betroffener Einwohner übersende ich Ihnen hiermit meine Stellungnahme und meine Einwendungen zum Planfeststellungsverfahren und zu den Planfeststellungs-unterlagen bezüglich Verlagerung Fernbahnhof Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich. Ich bitte Sie, mir den frist- und formgerechten Eingang dieses Schreiben schriftlich zu bestätigen. Meine Bedenken und Anregungen sind auf den nachfolgenden Seiten aufgeführt. Mit besten Grüssen Mario Bloem Kopie des Schreibens parallel per e-mail an: ! Bezirk Altona: [email protected] ! Nahverkehr Hamburg: [email protected] ! Altona Info: [email protected] ! Prellbock Altona: [email protected] Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Datum: 26.04.16 Seite 2 / 19 Nachfolgend aufgeführte Bedenken und Anregungen im Rahmen dieser Stellungnahme bringe ich als Planungsbetroffener und Bürger von Hamburg in das o.g. Planfeststellungsverfahren ein, um die bisherige Planung inhaltlich zu verbessern und zu ergänzen. Sämtliche von mir angesprochenen Punkte sind nicht als Kritik gegenüber Personen zu verstehen, die im Rahmen dieses Projektes ! Detailplanungen im Bereich der Bahnanlagen erarbeiten oder erarbeitet haben, ! Gutachten erstellen oder erstellt haben, ! Grundstücke im Umfeld des Bahnhofes Altona oder der S-Bahn-Station Diebsteich ! erworben haben, die eventuell zukünftig als Wohnbauflächen genutzt werden könnten, sich vorsorglich Optionen auf Grundstücke im Bereich des Bahnhofes Diebsteich gesichert ! haben oder das Planfeststellungsverfahren insgesamt begleiten und durchführen. A. Meine Kritik bezieht sich auf 1. das Fehlen von Abwägungsmaterial (Kosten-Nutzen-Analyse), d.h. Vor- und Nachteile einer Beibehaltung des vorhandenen Bahnhofs gegenüber einer Verlagerung des Bahnhofes an unterschiedliche Standorte inkl. einer tabellarischen Zusammenstellung der entsprechenden Maßnahmen und ihrer geschätzten Kosten wurden unzureichend ermittelt und dargestellt, 2. eine bislang unklare Zielgruppendefinition, d.h.unklar ist, auf welche Personen-gruppen die Maßnahme der Mobilitätsoptimierung hauptsächlich ausgerichtet ist: a) sollen die Verkehrsanlagen primär für Durchreisendeoptimiert werden, d.h. um die Durchquerung von Hamburg zu beschleunigen oder die Reisezeit etwa von Kiel nach Hannover zu verkürzen oder b) besteht die Zielgruppe für die verkehrstechnischen Maßnahmen aus Personen aus demEinzugsbereich des aktuellen Bahnhofes Altona, die hier ihre Reise antreten bzw. beenden oder ihre Züge / Verkehrsträger / Mobilitätsangebote wechseln wollen ("modal transfer/modal mix")? 3. eine fehlende Ermittlung und Analyse des Einzugsbereiches des aktuellen und des zukünftigen Bahnhofes nach Personengruppen, aufgeteilt im modal-split nach Fußgänger, Radfahrer, Bus-, S-Bahn-, U-Bahn-Nutzer und PKW-Nutzer; 4. eine bislang fehlende Befragung und Analyse der Reisenden-Zufriedenheit am bisherigen Standort inkl. Stärken/Schwächen des bisherigen Bahnhofes, Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Datum: 26.04.16 Seite 3 / 19 5. unpräzise Angaben bezüglich der Leistungsfähigkeit (Bestimmung der Leistungs- Parameter) der bisherigen Anlage (aktueller Bahnhof) im Vergleich zur neuen Anlage. Welche Parameter wurden wann ermittelt, um die Leistungsfähigkeit des aktuellen Bahnhofes zu bestimmen: Reisende pro Tag, 24h-Nutzungs-Profil, Ausbaureserve, Zentralität der Anlage zu anderen Stadtfunktionen (Einzelhandel, Wohnen, Arbeiten), etc. 6. eine zu geringe Anzahl von Planungsvarianten, die im Verfahren Berücksichtigung fanden, d.h. insbesondere eine fehlende Berücksichtigung einer Optimierungsvariante am Bahnhof Altona (Gleise parallel zur S-Bahn-Trasse), die Untersuchung des Standortes SBahn-Holstenstraße / Holstenbrauerei / Stresemannstr. bzw. eine Verlegung des Bahnhofes in den Bereich der S-Bahn-Station Langenfelde, 7. eine fehlende Untersuchung und Bewertung einer möglichen Verlagerung der S-Bahn-Abstellanlagen im Gleisvorfeld des Bahnhofes Altona auf der Höhe Barnerstr. in den Bereich nördlich der Stresemannstraße, 8. eine fehlende Untersuchung und Bewertung einer möglichen Absenkung der S-Bahn im Vorfeld des aktuellen Bahnhofes Altona im Bereich des Gleisdreiecks zur Aufhebung der Trennwirkung der aktuellen Bahntrassen und zur besseren Verknüpfung der Stadtteile Neue Mitte Altona und Ottensen/Bahrenfeld, 9. eine fehlende Ermittlung mulitmodaler Reisezeiten, d.h. der Reisezeiten von Tür zu Tür inkl. Wechsel der Verkehrsträger im Vergleich aktueller Bahnhof / neuer Bahnhof , z.B. Reisezeiten von unterschiedlichen Wohnstandorten in Hamburg Altona bis zu HamburgHauptbahnhof a) über Bahnhof Altona aktuell b) über S-Bahnhof Diebsteich zukünftig 10. eine fehlende Ermittlung der Kosten für Abbrucharbeiten am bisherigen Standort, 11. eine fehlende Berechnung der jährliche Einsparung von Mobilitäts-/Zeitkosten durch "Stadt der kurzen Wege" im Gegensatz zur "peripheren Lage des neuen Bahnhofes", 12. eine fehlende Untersuchung/Bewertung/Prognose der Auswirkungen der "peripheren Lage" des neuen Standortes auf die allgemeine Fahrgastzufriedenheit, 13. eine fehlende vergleichende Bewertung der Bahnhofsvarianten aus Sicht der Inklusion unter Einbezug von Personen mit besonderen Mobilitätsanforderungen, 14. fehlendes Datenmaterial, welches die Windverhältnisse der unterschiedlichen Standorte insbesondere auf den Bahnsteigen analysiert und die zu erwartende Aufenthaltsqualität ermittelt und miteinander vergleicht, Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 4 / 19 15. eine fehlende Analyse und Bewertung der Wirkung einer Verlagerung des Bahnhofes auf die umgebende Stadtstruktur (stadtstrukturelle Wirkungsanalyse). Generelle Einschätzung: Ohne auf die in Nr. 1 bis Nr. 15 angesprochenen Punkte einzugehen, fehlendes Daten-Material nachzureichen, weitere Standortvarianten in den Vergleich aufzunehmen, die Planung zu ergänzen und erneut auszulegen, ist aus meiner Sicht eine Planfeststellung der Bahnhofsverlagerung aktuell nicht möglich, da das Vorhaben zur Bahnhofsverlagerung und seine notwendigen Folgemaßnahmen im Hinblick auf alle von ihm berührten öffentlichen Belange bislang nicht ausreichend ermittelt wurde. Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Datum: 26.04.16 Seite 5 / 19 B. Kritik im Einzelnen (Die nachfolgenden Seitenangaben nehmen Bezug auf den Erläuterungsbericht) Nr. 1 S.11 / Planrechtfertigung - Leistungsfähigkeit Zitat: "Die Vorhabenträgerin beantragt ...für das Vorhaben...die Planfeststellung...um die verkehrliche Leistungsfähigkeit des schienengebundenen, öffentlichen regionalen und überregionalen Verkehrs, des öffentlichen Personennahverkehrs in Hamburg und des Fernverkehrs zu verbessern und den heutigen Anforderungen anzupassen". Kritik: Die "verkehrliche Leistungsfähigkeit" ist nicht definiert. Es werden keine Angaben gemacht, mit welchen Parametern die Leistungsfähigkeit gemessen wurde bzw. in welcher Weise sich die untersuchten Standorte in diesen Parametern unterscheiden. Forderung: a) Gutachten bzw. Berechnungen vorlegen, mit der die Leistungsfähigkeit bestimmt wurde b) Liste der "heutigen Anforderungen" vorlegen. Nr. 2 S.12 / Planrechtfertigung - Nutzungsgrad Zitat: "der Nutzungsgrad der Anlagen liegt aktuell bei nur ca. 60 Prozent" Kritik: Die Parameter, mit denen der Nutzungsgrad der Anlagen bestimmt wurde, sind nicht erkennbar. Es ist unklar, ob hier die Auslastung der Gesamtanlage (Kapazitätsgrenze für mögliche Zugabwicklungen), die flächenmäßige Inanspruchnahme der Bahnsteige bzw. insgesamt der Gleisanlage oder etwas anderes gemeint ist. Auch ist nicht klar, was mit "aktuell" gemeint ist. Es fehlen Jahresangaben und Jahresvergleiche, aus denen sich eine Entwicklung in den letzten Jahren erkennen lässt. Auch fehlt eine Erklärung, auf welche Ursachen der geringe Nutzungsgrad zurückzuführen ist, welche Maßnahmen dagegen möglich wären und versucht wurden bzw. ob ein geringer Nutzungsgrad in positiver Weise auch als "Kapazitätsreserve" angesehen werden kann, d.h. eventuell gar nicht negativ ist. Forderung: a) Gutachten bzw. Berechnung vorlegen, mit der der Nutzungsgrad bestimmt wurde b) Jahresvergleiche mit Nutzungsgraden vorlegen c) Kapazitätsreserve bewerten Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 6 / 19 Nr. 3 S.12 / Planrechtfertigung - Alter von über 100 Jahren Zitat: "...der jetzige Kopfbahnhof Hamburg-Altona (alt) entspricht mit einem Alter von über 100 Jahren nicht mehr dem Stand der Technik, " Kritik: Das Alter des Bahnhofes wurde grob falsch ermittelt. Der aktuelle Bahnhof wurde 1979 in Betrieb genommen und besitzt somit ein Alter von weniger als 40 Jahren.Der Bahnhof wurde mehrfach renoviert und erneuert. Dass er dem aktuellen Stand der Technik nicht mehr entspricht ist nicht nachvollziehbar dargestellt. Hier fehlt jede Angabe von Kriterien, welche Art von Technik gemeint sein könnte, z.B. Flächenaufteilung, Flucht- und Rettungswege, Übersichtlichkeit, Brandschutz, Informationstechnik. Welche Technik ist konkret gemeint ? "Stand der Technik" und das Baualter ist bei einem Bahnhof, ähnlich wie bei einem Rathaus oder einem anderen Gebäude, kein ausreichender Grund, um die "Erforderlichkeit des Vorhabens" zu begründen. a) Der Frankfurter Hauptbahnhof wurde 1888 an seinem heutigen Standort errichtet und hat ein höheres Alter als der Bahnhof Altona. Hier ist eine Verlegung aus "Altersgründen" nicht erforderlich. b) Gerade im Bereich der Technik, ist ein "ständiges Nachrüsten" immer wieder möglich und erforderlich. Falls es in Altona bislang versäumt wurde, auf dem "Stand der Technik" zu bleiben, so ist dies kein Grund für eine Bahnhofsverlegung, sondern eine unterlassene Investition, die nachgeholt werden kann. Forderung: a) die Begründung "über 100 Jahre" aus dem Erläuterungsbericht streichen, b) Gutachten erstellen und vorlegen, in dem die notwendige "technische Nachrüstung" des Bahnhofs Altona dargelegt und erläutert wird. Nr. 4 S.12 / Planrechtfertigung - Zeit- und Personalaufwand Zitat: "...die Konstruktion als Kopfbahnhof erfordert hohen Zeit- und Personalaufwand, " Kritik: Der "hohe Zeit- und Personalaufwand" ist nicht quantifiziert. Forderung: a) Belege für die o.g. Behauptung veröffentlichen b) Vorschläge untersuchen und bewerten, ob eventuell durch "Nachrüstung der Technik" der o.g. Aufwand verringert werden kann. Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 7 / 19 Nr. 5 S.12 / Planrechtfertigung - Erforderliche Kapazitäten Zitat: "..der neue Bf Hamburg–Altona ist in der Lage, erforderliche Kapazitäten für Verkehre zu gewährleisten, die den hinsichtlich betrieblicher Abläufe bereits stark belegten Hauptbahnhof entlasten können." Kritik: Diese Aussage gilt nicht nur für den Bahnhof am Standort Diebsteich, sondern offensichtlich in gleicher Weise auch für den aktuellen Bahnhof in Altona. Eine Investition in einen neuen Standort ist somit mit dieser Begründung nicht zwingend , d.h."nicht erforderlich". Forderung: a) Das Argument streichen oder b) durch eine eindeutigere Begründung ersetzen. Nr. 6 S.12 / Planrechtfertigung - Vermeidung von Verspätungen Zitat: "Mit der Verlegung des Fernbahnhofes .... wird... der Fahrplan durch die Vermeidung von Verspätungen stabilisiert und die Leistungsfähigkeit des Verkehrsnetzes insgesamt gestärkt." Kritik: Für die o.g. Behauptung werden keine Belege vorgelegt. Die Größenordnung ist nicht quantifiziert. Eine Bewertung der Bedeutung dieses Argumentes ist nicht möglich. Ein Vergleich mit Zahlenwerten aus dem Bestand wird nicht hergestellt. Forderung: a) Belege für die o.g. Behauptung veröffentlichen, b) Vorschläge untersuchen und bewerten, ob eventuell durch "Nachrüstung der Technik" der gleiche Effekt mit geringerem Aufwand im Bestand erreicht werden kann. Nr. 7 S.12 / Planrechtfertigung - Stabilisierung Betriebsqualität Zitat: " Durch die Schaffung des neuen Bahnhofes wird ...darüber hinaus die Stabilisierung der Betriebsqualität ... für die ...dargestellten Schienenverkehre ermöglicht. Das Vorhaben dient damit dem öffentlichen Interesse. " Kritik: Für die o.g. Behauptung werden keine Belege vorgelegt. Die Größenordnungen, um die es sich dabei handelt, sind nicht erkennbar. Eine Bewertung der Bedeutung dieses Argumentes ist nicht möglich. Der Schlussfolgerung des "öffentlichen Interesses" fehlt inhaltliche Substanz. Forderung: a) Belege für die o.g. Behauptung veröffentlichen, Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 8 / 19 b) Vorschläge untersuchen und bewerten, ob eventuell durch "Nachrüstung der Technik" der gleiche Effekt mit geringerem Aufwand im Bestand erreicht werden kann. Nr. 8 S.12 / Planrechtfertigung - Verbesserung der Pünktlichkeit Zitat: " Mit der Aufgabe des Kopfbahnhofes und der Schaffung eines Durchgangsbahnhofes werden die Verbesserung der Pünktlichkeit durch Wegfall von Trassenkonflikten erreicht, ...." Kritik: Für die o.g. Behauptung werden keine Belege vorgelegt. Die Größenordnungen, um die es sich dabei handelt, sind nicht erkennbar. Eine Bewertung der Bedeutung dieses Argumentes ist nicht möglich. Forderung: a) Belege für die o.g. Behauptung veröffentlichen, b) Vorschläge untersuchen und bewerten, ob eventuell durch "Nachrüstung der Technik" der gleiche Effekt mit geringerem Aufwand im Bestand erreicht werden kann. Nr. 9 S.12 / Planrechtfertigung - bessere Umsteigemöglichkeiten Zitat: " Mit der Aufgabe des Kopfbahnhofes und der Schaffung eines Durchgangsbahnhofes werden ....bessere Umsteigemöglichkeiten zum Nahverkehr geschaffen.. " Kritik: Für die o.g. Behauptung werden keine Belege vorgelegt. Generell haben Kopfbahnhöfe den Vorteil, dass Umsteigevorgänge ebenerdig abwickelt werden können und eine größere Anzahl von Zügen parallel warten können. Die Umsteigemöglichkeiten auf Kopfbahnhöfen sind oftmals sehr vorteilhaft. Warum ein Durchgangsbahnhof mit weniger Gleisen als ein Kopfbahnhof bessere Umsteigemöglichkeiten bieten soll, bleibt unklar und muss angezweifelt werden. Forderung: a) Belege für die o.g. Behauptung veröffentlichen, b) Analyse und Bewertung der Argumente, die bei Stuttgart 21 von den Befürwortern des Kopfbahnhofes hinsichtlich der Umsteigevorgänge genannt wurden. Nr. 10 S.12 / Planrechtfertigung - kürzere Wege für Reisende im Fernverkehr Zitat: " Mit der Aufgabe des Kopfbahnhofes und der Schaffung eines Durchgangsbahnhofes werden ...kürzere Wege für Reisende im Fernverkehr erzielt..." Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 9 / 19 Kritik: Für die o.g. Behauptung werden keine Belege vorgelegt. Wie wurden die Reisewege ermittelt? Die Größenordnungen, um die es sich dabei handelt, sind nicht erkennbar. Eine Bewertung der Bedeutung dieses Argumentes ist nicht möglich. Die Behauptung der kürzeren Wege wird angezweifelt, da der aktuelle Bahnhof Altona zentraler gelegen ist und einen größeren Einzugsbereich an Einwohnern im Umkreis von 3 km hat als der Standort Diebsteich. Forderung: a) Belege für die o.g. Behauptung veröffentlichen, b) Einzugsbereiche Bahnhof-Altona / Bahnhof-Diebsteich vergleichen. Nr. 11 S.12 / Planrechtfertigung - Entlastung Hauptbahnhof Zitat: " Mit der Aufgabe des Kopfbahnhofes und der Schaffung eines Durchgangsbahnhofes werden ....eine Entlastung des Hauptbahnhofes erreicht." Kritik: Für die o.g. Behauptung werden keine Belege vorgelegt. Die Größenordnungen, um die es sich dabei handelt, sind nicht erkennbar. Eine Bewertung der Bedeutung dieses Argumentes ist nicht möglich. Forderung: a) Belege für die o.g. Behauptung veröffentlichen, b) Vorschläge untersuchen und bewerten, ob eventuell durch "Nachrüstung der Technik" der gleiche Effekt mit geringerem Aufwand im Bestand erreicht werden kann. Nr. 12 S.12 / Planrechtfertigung - Weniger Bahnsteigkanten Zitat: " Die neue Anlage kann somit ...mit einem weitaus geringeren Anlagenumfang erstellt und die Zahl der Bahnsteigkanten reduziert werden." Kritik: Für die o.g. Behauptung werden keine Belege vorgelegt. Ob es für den Reisenden oder die Bahn vorteilhaft ist, den gleichen Zugverkehr mit weniger Bahnsteigkanten abzuwickeln wird bezweifelt. Eine geringere Bahnsteig-Kapazität schränkt die zukünftigen Möglichkeiten (Kapazitätspuffer) für den Bahnverkehrs eher ein. Dies wird nicht als Vorteil angesehen. Forderung: a) Belege für die o.g. Behauptung der höheren Leistungsfähigkeit veröffentlichen, b) Die Vor- und Nachteile "von mehr oder weniger Bahnsteigen" analysieren und nachvollziehbar offenlegen. Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 10 / 19 Nr. 13 S.12 / Planrechtfertigung - 10 zusätzliche Umsteigemöglichkeiten Zitat: "Außerdem werden überregionale und regionale Verkehrsanbindungen durch 10 zusätzliche Umsteigemöglichkeiten zwischen Regionalverkehr und Fernverkehr verbessert " Kritik: Für die o.g. Behauptung werden keine Belege vorgelegt. Die Größenordnung von 10 zusätzlichen Umsteigemöglichkeiten wird nicht in Verhältnis gesetzt zu der Gesamtzahl der Umsteigemöglichkeiten, die derzeit existieren. Auch ist nicht ersichtlich, ob die zusätzlichen Möglichkeiten tatsächlich "umgesetzt" werden sollen oder nur theoretischer Natur sind. Forderung: a) Belege für die o.g. Behauptung veröffentlichen, b) Die Gesamtzahl der Umsteigemöglichkeiten angeben, c) Angeben, ob es sich um "tatsächliche" Umsteigemöglichkeiten oder nur um "theoretische" Umsteigemöglichkeiten handelt. Nr. 14 S.12 / Planrechtfertigung - Verkürzung der Fahrzeit Zitat: "Der Verkehrsfluss wird durch die Verkürzung der Fahrzeit von und nach Hamburg Hauptbahnhof um nahezu eine Minute und einer Einsparung von sechs Minuten bei Bereitstellungsfahrten aus Langenfelde verbessert " Kritik: Für die o.g. Behauptung werden keine Belege vorgelegt. Ob die Fahrzeit für Reisende, die in Hamburg Altona (alt) ihre Reise beginnen, tatsächlich verkürzt wird, wird bezweifelt. Forderung: a) Belege für die o.g. Behauptung veröffentlichen, b) Die Fahrzeit für Reisende mit Reisebeginn Hamburg Altona (alt) berechnen und vorlegen. Nr. 15 S.12 / Planrechtfertigung - Minimierung um 200.000 km jährlich Zitat: "Bislang erforderliche Bereitstellungsfahrten können um ca. 200.000 km jährlich minimiert werden. Dies bedeutet eine Primärenergieeinsparung von 4 GWh bzw. eine CO2-Verminderung um etwa 370 t pro Jahr. " Kritik: Für die o.g. Behauptung werden keine Belege vorgelegt. Es ist nicht erkennbar, welche Gesamtzahl an Leerfahrten pro Jahr in Hamburg stattfinden und welcher Prozentsatz an Einsparungen sich aus den o.g. Werten ergibt, d.h. welche Bedeutung dieses Argument für eine Verlagerung des Standortes hätte. Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 11 / 19 Forderung: a) Belege für die o.g. Behauptung veröffentlichen, b) Das Einsparpotential in Vergleich zur Gesamtjahresleistung setzen. Nr. 16 S.13 / Planrechtfertigung - "vernünftigerweise geboten" Zitat: "Die Planung dient insgesamt der Verbesserung des Verkehrsangebotes im Fern-, Regional- und Güterverkehr. Sie ist damit gemessen an den Zielsetzungen des Allgemeinen Eisenbahngesetzes „vernünftigerweise geboten“. Kritik: Für die Mehrzahl der Behauptungen, die für eine Verlagerung des Bahnhofes nach Diebsteich sprechen sollen (Planrechtfertigung), wurden keine Belege vorgelegt. Auch fehlen wesentliche Vergleichswerte, aus denen sich die Bedeutung der Massnahmen einschätzen liesse. Der Schlussfolgerung einer "vernünftigerweise gebotenen" Entscheidung kann unter diesen Umständen, d.h. ohne Zahlenwert und Belege, nicht zugestimmt werden. Im Gegenteil, ohne diese Belege, ist die vorgeschlagene Maßnahme "weder nachvollziehbar noch bewertbar" und eine Zustimmung unter diesen Rahmenbedingungen "nicht verantwortbar". Forderung: a) Vorlage der Berechnungen, b) ergebnisoffene, vergleichende Analyse der Parameter mit Auflistung der Pro- und ContraArgumenten für jede der untersuchten Varianten, c) Einbeziehungen weiterer Planungsvarianten, d) Korrektur und Überarbeitung der Planfeststellungsunterlagen, e) Erneute Veröffentlichung der Unterlagen und erneute Beteiligung der Bürger. Nr. 17 S.13 / Planrechtfertigung - gibt Raum für städtische Entwicklung frei Zitat: "Darüber hinaus folgt der Bahnhof Hamburg-Altona mit der vorliegenden Planung der Tradition, dass sich der Bahnhof an die städtischen Entwicklungen anpasst bzw. Raum zu städtischen Entwicklung frei gibt..... um Raum für das Zusammenwachsen von Altona und Ottensen zu gewähren" Kritik: Ob eine Fortführung einer "Tradition" bereits vernünftig ist, wird bezweifelt. Die hier deutlich formulierte Absicht der Bahn, die städtische Entwicklung zu fördern und entsprechenden Raum für städtische Entwicklungen in Hamburg frei zu geben, wird jedoch als sehr positiv angesehen. Falls es der Bahn mit diesem Argument ernst ist, so ist dieser Aspekt noch nicht ausreichend in der aktuellen Planung berücksichtigt und sollte weitaus stärker in der Planung herausgearbeitet werden. Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 12 / 19 Bislang gibt es in der Planung auch in Zukunft noch massive Trennwirkungen zwischen Ottensen und Altona, die deutlich gemindert werden könnten. Forderung: a) Verlagerung der Abstellanlage der S-Bahn aus dem Bahnhofsvorfeld Altona in den Bereich nördlich der Stresemannstraße, b) Absenkung der S-Bahn im Vorfeld des Bahnhof Altona (alt) auf ein Niveau von -1. => Ermöglichung des Wegfalls des Lessingtunnels, c) Erstellung von neuen Wegeverbindungen und Baufeldern zwischen Altona und Ottensen auf den durch a) und b) neu zugänglich gewordenen Flächen, d) Einbeziehungen der Öffentlichkeit bei der Entwicklung weiterer Planungsvarianten inkl. einer Variante am Standort der Holstenbrauerei (www.Holsten-Bahnhof.de). Nr. 18 S.16 / Variantenvergleich Inhalt: 3 Varianten wurden untersucht: (1) Nullvariante (2) Gesamthafte Ersatzerneuerung (3) S-Bahnhof-Diebsteich Kritik: Es fehlen die Varianten "kleine, nicht-gesamthafte Lösung am bestehenden Bahnhof mit Optimierung der Bahnlinien durch parallele Anordnung entlang der S-Bahn-Trasse", der Standort "Holstenstraße" (Holsten-Bahnhof) und der Standort "Langefelde" Es fehlt ein tabellarischer, quantitativer Überblick. Es fehlt eine Betrachtung der Vor- und Nachteile jeder einzelnen Variante. Es ist nicht bislang nachvollziehbar, warum nur "eine" Variante, die des Bahnhofes Diebsteich, zu Zeit "alles" kann und offenbar nur positive Aspekte hat, während die anderen Varianten offenbar keine einzigen Vorzüge zu bieten haben und nur mit ihren Nachteilen erwähnt werden. Durch diese Einseitigkeit der Betrachtung wird erkennbar, dass offenbar die Erstellung des Kriterienkataloges nicht objektiv verlaufen ist. Zu den Varianten fehlen zudem Kostenangaben, um den finanziellen Aufwand der Lösung mit den Vorteilen in ein Verhältnis setzen zu können. Forderung: a) tabellarischer, quantitativer Vergleich der Varianten b) Aufnahme weiterer Varianten in den Vergleich c) Nennung der Nachteile am Standort Diebsteich Nr. 19 S.17 / Variantenvergleich - schnelles Ausscheiden von Variante 1 Zitat: "Im Rahmen der ersten Variante (Nullvariante) erfolgten über die Erhaltung des betriebssicheren Zustandes des vorhandenen Kopfbahnhofes Hamburg-Altona hinaus keine Ersatzinvestitionen. Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 13 / 19 Dies führte dazu, dass die verkehrliche Nutzbarkeit des bestehenden Kopfbahnhofes mit zunehmendem Zeitablauf immer weniger den Anforderungen an moderne und leistungsfähige Bahnhöfe entsprechen würde... Mit der Nullvariante können die Ziele des Vorhabens damit nicht erreicht werden, so dass die Nullvariante aus der weiteren Betrachtung ausscheidet. " Kritik: Die Rahmenbedingungen für Variante 1 wurden offenbar so einseitig festgesetzt (keine Ersatzinvestitionen), dass ein Ausscheiden dieser Variante innerhalb von nur 9 Textzeilen und ohne jedes Datenmaterial stattfinden konnte. Hier ist offenbar ein unrealistischer Fall formuliert worden, der sofort ausscheidet. Für eine Variantendiskussion müssen aber realistische Annahmen getroffen werden, so dass ein Vergleich unterschiedlicher Lösungen überhaupt Sinn macht. Forderung: a) Bestimmung von "realistischen" Varianten für den direkten Vergleich b) tabellarischer, quantitativer unterlegter Überblick zu den Varianten c) Darstellung von Vor- und Nachteilen Nr. 20 S.19 / Variantenvergleich - Leit- und Sicherungstechnik Zitat: "Zur Abwicklung der zu erwartenden Verkehre wäre aufgrund der örtlichen Situation nur eingeschränkt möglich, so dass die Kapazitätsgrenze des ausgebauten Kopfbahnhofes insgesamt deutlich zeitiger erreicht wäre, als bei der Errichtung eines Durchgangsbahnhofes. Die Weiterführung des Kopfbahnhofes Bf Hamburg–Altona (alt) mit betriebsoptimiertem, reduziertem Anlagenbestand wäre mit einer geringeren Leistungsfähigkeit, einem schlechteren Pünktlichkeitsniveau, fehlenden Möglichkeiten für Fahrzeitreduzierungen sowie dauerhaft mehr Leerfahrten mit der Folge höherer CO2- Immissionen und einem höheren Verbrauch von Traktionsenergie verbunden." Kritik: Für die o.g. Behauptung werden keine Belege vorgelegt. Es ist nicht erkennbar, warum die o.g. Argumente im Bereich der Leit- und Signaltechnik aufgeführt werden. Forderung: a) Belege für die o.g. Behauptung veröffentlichen, b) Im Kapitel Leit- und Signaltechnik nur Argumente aufführen, die mit dem Thema etwas zu tun haben. Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 14 / 19 Nr. 21 S.20 / Variantenvergleich - "moderner" Durchgangsbahnhof Zitat: Mit der Verlegung des bestehenden Fernbahnhofes und dem damit verbundenen Neubau der Verkehrsstation Bf Hamburg-Altona am neuen Standort als modernem Durchgangsbahnhof wird ein attraktives Verkehrsangebot auf der Schiene geschaffen." Kritik: Es fehlen die Kriterien und die Belege dafür, dass der neue Bahnhof ein "attraktives Verkehrsangebot" ist. Hierzu hätten beispielsweise Befragungen von Reisenden eingeholt werden können, was jedoch offenbar bislang nicht geschehen ist. Auch die Behauptung, der neue Bahnhof wäre "modern", ist ohne jede Bedeutung für die Bewertung dieser Variante. Forderung: a) These durch Fakten bzw. Begründung belegen oder b) Zitat/Argument ersatzlos streichen Nr. 22 S.20 / Variantenvergleich - fehlende Belege Zitat: "Mit der Aufgabe des bestehenden Kopfbahnhofes und der Schaffung eines Durchgangsbahnhofes werden ! die Verbesserung der Pünktlichkeit durch Wegfall von Trassenkonflikten erreicht, ! bessere Umsteigemöglichkeiten zum Nahverkehr geschaffen, ! kürzere Wege für Reisende im Fernverkehr erzielt, ! die Verbesserung der Betriebsqualität im Knoten Hamburg erreicht ! weniger Emissionen durch weniger Leerfahrten in der Zugbereitstellung verursacht. " Kritik: Es fehlen Belege für die o.g. Aussagen. Forderung: Belege vorlegen Nr. 23 S.21 / Variantenvergleich - Betriebssimulation Zitat: "Die Betriebssimulation auf Basis des aktuellen Fahrplans hat gezeigt, dass bei der Variante mit vier Bahnsteiggleisen bei beginnenden Zügen des Regionalverkehrs Abfahrverspätungen in einem nicht hinnehmbaren Umfang entstehen." Kritik: Es fehlen Belege für die o.g. Aussage. Forderung: Belege vorlegen Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 15 / 19 Nr. 24 S.22 / Variantenvergleich - Rückbaukosten Zitat: "Der Rückbau des Bf Hamburg-Altona (alt), der acht Gleise, der Abstellanlage Schäferkamp, des BW und der Vorstellgruppe ist nicht Gegenstand dieses Verfahrens." Kritik: Warum werden diese Kosten nicht ermittelt und dargestellt? Ist es denkbar, dass die Rückbaukosten nicht ermittelt wurden, um die Wirtschaftlichkeitsberechnung der neuen Bahnanlage besonders positiv darstellen zu können? Forderung: a) Rückbaukosten schätzen und darstellen b) Rückbaukosten in die Wirtschaftslichkeitsbetrachtung aufnehmen c) Rückbaukosten mit Erneuerungsinvestitionen am aktuellen Standort in Vergleich setzen Nr. 25 S.23 / Gleisanlagen - 60 km/h in der Kurve Zitat: "Im Zusammenhang mit dem Neubau des Bahnhofs Hamburg-Altona wird die Kurve Rainweg (zwischen EÜ Harkortstraße und EÜ Stresemannstraße) für 60 km/h neu trassiert werden. Dies entspricht der Geschwindigkeit auf der Verbindungsbahn zum Bf Hamburg- Hauptbahnhof " Kritik: Die Behauptung von 60 km/h auf der Verbindungsbahn wird nicht belegt. Forderung: Belege vorlegen Nr. 26 S.26ff / Diebsteichtunnel - lichte Höhe Rohbau 3,5 m Zitat: S. 26: "Konstruktion: Lichte Höhe (Rohbau): ca. 3,50 m / Länge ca. 84,17 m" S. 27: "Für die Deckenkonstruktion wird eine lichte Höhe von 2,80 m festgelegt. " Kritik: Der geplante lange, schmale Tunnel besitzt keine überzeugende architektonisch-räumliche Qualität und beeinflusst in negativer Weise die Attraktivität des Schienenangebotes für Fernreisende. Beim Bauwerk wurde offenbar überhaupt keine Varianten-Untersuchung vorgenommen. Forderung: a) Das Bahnhofsbauwerk in einer Weise planen, dass es über viele Jahrzehnte eine bauliche Qualität besitzt und als identitätsstiftender Ort für den umgebenden Stadtteil dienen kann (siehe hierzu auch UVP / Landschaftsbild beachten bzw. Schutzfaktor Mensch) Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 16 / 19 b) unterschiedliche Varianten des Bahnhof-Bauwerks im Vergleich darstellen und nachvollziehbar abwägen Nr. 27 S.37 / Bahnhofsvorplatz - Bushaltepunkte und Stellplätze Zitat: "Die notwendigen Bushaltepunkte und Stellplätze werden im Vorbereich des Empfangsgebäudes untergebracht." Kritik: Weder die Anzahl noch der Flächenbedarf für diese Nutzungen wird aufgezeigt. Es ist nicht nachvollziehbar, ob die angenommenen Werte ausreichend groß dimensioniert sind und welche Funktionen sie langfristig erfüllen sollen. Es ist zu befürchten, dass hier Nachbesserungskosten entstehen. Forderung: Berechnungen bzw. Lösungsvarianten für die Busabwicklung und für die PKW-Stellplätze vorlegen Nr. 28 S.38 / Fahrradstellplätze Zitat: "50 Fahrradstellplätze werden entlang der Ostfassade angeboten." Kritik: Die Anzahl an Fahrradstellplätzen erscheint als zu gering. Wie wurde diese Anzahl bzw. der Bedarf ermittelt? Forderung: a) Berechnungen bzw. Lösungsvarianten für die Fahrradstellplätze vorlegen b) bike-sharing Standorte bestimmen. Nr. 29 S.38 / Bahnhofsvorplatz - Taxi und Bushaltepunkte Zitat: "Direkt am Vorplatz, auf der Seite des Empfangsgebäudes der Großen Bahnstraße, befinden sich 7 Taxistellplätze. Im Norden schließen zu beiden Seiten der Straße die Bushaltepunkte an." Kritik: Es ist unklar, wie der Bedarf / die Stückzahl ermittelt wurde? Welche Stückzahl hat im Vergleich dazu der bestehende Bahnhof Altona? Forderung: Berechnungen bzw. Lösungsvarianten vorlegen Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 17 / 19 Nr. 30 S.38 / Empfangsgebäude - Flächeneckwerte Zitat: "Erdgeschoss: 980 qm BGF, 1. OG: 563 qm BGF, 2. OG. 563 qm BGF, Gesamt: 2.106 qm BGF" Kritik: Diese Zahlen werden nicht in Vergleich gesetzt zu den Flächenangeboten im aktuellen Bahnhof. Forderung: Tabellarischer Flächenvergleich nach Nutzungen in qm BGF: Bahnhof Bestand zu Bahnhof Diebsteich Nr. 31 S.42 / ESTW und Werkstattgebäude - Zaunhöhe und Torgröße Zitat: "Die Fläche wird, einschließlich der notwendigen Stellflächen, mit einem 2,0 m hohen Stabgitterzaun gemäß den Sabotagerichtlinien eingefriedet. Der Zaun erhält im Zufahrts- bereich ein verschließbares Tor. Die Toröffnung ist mit einem 2,0 x 3,50 m (2-flügiges Tor) für Fahrzeuge der Feuerwehr geeignet." Kritik: Es ist vollkommen unverständlich, warum in diesem Punkt eine auffallend hohe Detailgenauigkeit an den Tag gelegt wird, während bei wesentlich wichtigeren Themen der vorangegangenen Punkte bislang gar keine Daten zur Verfügung gestellt werden. Hier besteht eine auffallendes Missverhältnis, das korrigiert werden muss. Forderung: Diesen Punkt ersatzlos streichen und dafür die Punkte Nr. 1 bis Nr. 29 quantitativ wesentlich genauer bestimmen. Nr. 32 S.54/ Schutzgut Mensch Zitat: "Baubedingte Beeinträchtigungen von Siedlungs- und Erholungsflächen durch Verlärmung sind nicht vollständig zu vermeiden. Jedoch ist der Untersuchungsraum durch die vorhandenen Gleisanlagen sowie insbesondere durch vier Hauptverkehrsstraßen stark vorbelastet. So sind bei der Betrachtung von Auswirkungen auf Erholungsflächen durch Verlärmung keine erheblichen Unterschiede zwischen Ist-Zustand und Prognose-Fall erkennbar. Die Bereiche sind bereits im Ist-Zustand über 49 dB(A) (tags) (angelehnt an den nächtlichen Grenzwert für reine und allgemeine Wohngebiete gem. 16.BImSchV) belastet, dies wird auch im Prognose-Fall so sein. " Kritik: a) Um dem "Schutzgut Mensch" Rechnung zu tragen, ist eine Minimierung der Lärmbelastung anzustreben. Die Aussage, dass ein Bereich bereits heute unter hoher Lärmbelastung zu leiden Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Datum: 26.04.16 Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Seite 18 / 19 hat, kann keine Begründung dafür sein, dass dieser Zustand auch in Zukunft sich nicht verbessern wird. b) Es werden mit "über 49 db(A) tags nur ungenaue Angaben gemacht. Wichtig wäre, dass auch Maximalwerte angeben werden und auch die nächtliche Belastung ausgewiesen wird, die besonders gesundheitsgefährdend ist. c) Es ist nicht erkennbar, dass eine Lärmminderungsplanung mit unterschiedlichen Varianten stattgefunden hat. Forderung: a) Nachtwerte angeben b) Maximalwerte angeben c) Lärm-Minderungsplanung in unterschiedlichen Varianten vorlegen Nr. 33 S.54/ zu erwerbende Flächen Zitat: "Für das Vorhaben ist in vergleichsweise geringem Umfang Grunderwerb erforderlich. Hierbei handelt es sich um nicht DB Netz AG-eigene Flächen, welche für die Gesamtmaßnahme benötigt werden und von der DB Netz AG zu erwerben sind. " Kritik: Es fehlen konkrete Flächen- und Kostenangaben zu diesem Punkt. Forderung: Berechnung vorlegen Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Verlegung des Fernbahnhofs Altona in den Bereich der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich Dipl.-Ing. Mario Bloem Marktstrasse 145 20357 Hamburg [email protected] Datum: 26.04.16 Seite 19 / 19 C. Zusätzliche Variante - Holsten-Bahnhof Nachfolgend wird eine zusätzliche Variante "Holsten-Bahnhof" für das Planfeststellungsverfahren vorgeschlagen, welche in die Abwägung einbezogen werden sollte. Diese Variante kann in ihrer Dimensionierung alle Funktionen, die der Diebsteich-Bahnhof erfüllen soll, übernehmen. Gleichzeit ist diese Variante: 1. zentraler in der Stadt gelegen als der Standort Diebsteich, 2. reduziert den Flächenverbrauch für den Schienenverkehr, 3. integriert den Ost-West-Verkehr der S-Bahn "S1" nach Blankenese/Wedel, 4. ermöglicht zusätzliche Wege-Verbindungen zwischen Altona und Ottensen durch Absenkung der S-Bahn im Bereich Barnerstraße, durch den Wegfall der niedrigen Eisenbahnüberführung an der Stresemannstraße und über das Bahnhofsgebäude im Bereich der Holstenstraße/Stresemannstraße, in vergleichbarer Weise wie es der Dammtobahnhof heute schon ermöglicht, 5. ermöglicht zusätzliche Flächen für den Wohnungs- und Gewerbebau (69.000 qm), 6. besitzt Flächenreserven für einen Busbahnhof (9.500 qm), 7. ermöglicht eine direkte Flächenkompensation der Eigentümer (Flächentausch) bei notwendigen Grundstücksabgaben in Folge bahntechnischer Inanspruchnahme, 8. erleichtert den Lärmschutz in Mitte Altona erheblich, 9. wertet den Bereich der Stresemannstraße auf, 10. ermöglicht einen vollständigen Verzicht auf den Lessingtunnel. Darstellung der Variante "Holsten-Bahnhof": siehe die nachfolgenden 14 Seiten/Folien Zusätzliche Details der Planungsvariante "Holsten-Bahnhof werden in Kürze auf der Website www.holsten-bahnhof.de veröffentlicht. Ich hoffe, dass Sie diese Stellungsnahme und die vorgeschlagenen Lösungen mit Interesse in das weitere Verfahren aufnehmen können. Mit besten Grüssen Mario Bloem Fernbahnhof Diebsteich Verlagerung des Fernbahnhofs HolstenBahnhof Varianten Fernbahnhof Altona Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Fernbahnhof Diebsteich Verlagerung des Fernbahnhofs HolstenBahnhof Geplante Nutzungsänderungen in der Nachbarschaft Geplante Umnutzung Holsten Gelände Fernbahnhof Altona Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Fernbahnhof Diebsteich Verlagerung des Fernbahnhofs HolstenBahnhof Geplante Nutzungsänderungen in der Nachbarschaft Geplante Umnutzung Holsten Gelände Mitte Altona 2. Bauabschnitt Mitte Altona 1. Bauabschnitt Fernbahnhof Altona Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Holsten-Bahnhof Variante Holsten-Bahnhof Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Variante Holsten-Bahnhof Länge der Bahnsteige 220 m 415 m S-Bahn Fernbahn Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Variante Holsten-Bahnhof S-Bahn auf +1 Fernbahn Kurve "neu" auf +1 S-Bahn auf +2 neue Gleisführung S-Bahn auf +1 S-Bahn auf -1 HolstenBahnhof auf +1 Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Variante Holsten-Bahnhof S-Bahn auf +1 Fernbahn Kurve "neu" Fernbahn auf +1 Kurve "neu" auf +1 S-Bahn auf +1 S-Bahn auf -1 S-Bahn S-Bahn auf +2 auf +2 neue Gleisführung HolstenFernbahn Bahnhof auf +1 S-Bahn auf -1 Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Flächenverluste Variante Holsten-Bahnhof Flächengewinne und -verluste Flächenverluste Flächenverluste: 36.000 qm Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Variante Holsten-Bahnhof Flächengewinne Flächengewinne und -verluste Flächengewinne Flächengewinne Flächengewinne: 105.000 qm Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Flächenverluste Flächengewinne Flächengewinne und -verluste Flächengewinne Flächengewinne Variante Holsten-Bahnhof Flächenverluste Flächenverluste: 36.000 qm Flächengewinne: 105.000 qm Flächenbilanz: +69.000 qm Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Variante Holsten-Bahnhof Flächengewinne und -verluste Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Variante Holsten-Bahnhof 15.000 qm Verlagerung S-Bahn Abstellanlage 15.000 qm Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Variante Holsten-Bahnhof Busbahnhof an der Stresemannstr. Fernbahn auf +1 S-Bahn auf +2 S-Bahn auf +1 Busbahnhof 9.500 qm Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016 Fernbahn Eimsbüttel Bahrenfeld Variante Holsten-Bahnhof reduzierte Trennung der Stadtteile Neue Mitte Altona Altona Nord neue Verbindungen Ottensen Dipl.-Ing. Mario Bloem - Marktstr. 145 - 20357 Hamburg - 2016
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