FIRMEN BERICHTEN B-drop – vom Mikrotropfen zum Durchfluss Dosiertechnik im Mini-Format Mit dem Dosiersystem B-drop, das an der Fachhochschule in Burgdorf entwickelt wurde, können Bioprozesse verkleinert und vereinfacht werden. Beim vorliegenden Ansatz, der aus der Drucktechnologie stammt, werden die Flüssigkeitstropfen von einem elektromagnetischen Mikroventil dosiert. Neu daran ist, dass die Ventile durch ihren sehr einfachen Aufbau als Einwegprodukt verwendet werden können. Weiter übernimmt ein integrierter Durchflusssensor die bisher aufwändige Kalibrierung, was die Installation stark vereinfacht. Bilder und Grafiken: ReseaTech GmbH Die bei Kultivierungsversuchen benötigte kontinuierliche Dosierung wird durch Zugabe von Mikrotropfen in regelmässigen Abständen erzeugt. Das B-drop System wurde so ausgelegt, dass nicht die Tropfengrösse, sondern die Taktfrequenz variiert wird, um die Dosierrate zu verändern. Auf diese Weise sind auch exponentielle Dosierstrategien, die dem Wachstum der Mikroorganismen folgen, kein Problem. Besonders innovativ ist die integrierte Durchflussmessung, die sowohl Tropfenvolumen, wie auch Druck und Viskosität erkennt. Dadurch kann auf Druckregler und Kalibrierung der Flüssigkeiten verzichtet werden. Geeignet für Anwendung mit Zellkulturen Abbildung 1: B-drop montiert auf einem MiniBio Bioreaktor von Applikon Biotechnology B.V. 1 2 Simon Zumbrunnen , Dieter Eibl , 3 Nina Steiger B-drop Microvalve Pumpe 2500 2300 700 Laufende Kosten pro Kultivierung 100 - 10 Materialkosten pro Kultivierung (bei 100 Kultivierungen) 125 23 17 Kalibrierung und Reinigung (Stundenansatz CHF 100.-) - 150 100 Kosten total pro Kultivierung 125 173 117 Anschaffungskosten Das Ventil ist so konstruiert, dass im geöffneten Zustand ein Durchfluss von 10 bis 15 ml/min entsteht. Um kleine Mengen zu dosieren, wird das Ventil nur wenige Millisekunden geöffnet. So entstehen Tropfen im Bereich von 1 µl. Simon Zumbrunnen, ReseaTech GmbH, Burgdorf; 2 Prof. Dieter Eibl, Leiter Biotechnologie, Institut für Biotechnologie, ZHAW, Wädenswil; 3 Nina Steiger, ReseaChem GmbH, Burgdorf. 1 30 Die Dosiereinheit B-drop wurde an der ZHAW im Institut für Biotechnologie in Wädenswil für mehrere FedBatch Kultivierungen mit CHO Zellen (abgekürzt von engl. «Chinese Hamster Ovary») eingesetzt. Die Kultivierungen wurden in zwei MiniBio 500 Bioreaktoren von Ap- Tabelle 1: Kostenaufstellung in CHF der Dosiersysteme B-drop, Microvalve und der Peristaltikpumpe. Die Kosten pro Kultivierung ergeben sich aus 100 Kultivierungen. Die Dampfsterilisation ist in der Kalkulation nicht enthalten. 9/2015 LÖSUNGSANBIETER FÜR ANALYTISCHE LABORS Abbildung 2: Schlauchquetschpumpe, Microvalve und B-drop. plikon Biotechnology B.V. durchgeführt. Nach der Gammasterilisierung wurden die B-drop Ventile im Laminar Flow aseptisch auf dem Reaktordeckel des autoklavierten MiniBio 500 angebracht und mit einer sterilen Feed-Flasche über einen Luer-Lock Adapter verbunden. Danach wurde der B-drop an die zugehörige Steuereinheit angeschlossen und mittels Prime-Funktion die Schlauchverbindung von der Feed-Flasche zum Reaktor gefüllt. «Im Gegensatz zu einer Pumpe oder einem autoklavierbaren Dosierventil benötigt der B-drop keine Kalibrierung, was eine enorme Zeitersparnis mit sich bringt.» Nina Steiger Die Kultivierung wurde am Tag 0 mit 200 ml (50 % des Totalvolumens) Kulturvolumen gestartet. Die Zugabe von ChoMaster HP-1 Medium über den Kundenservice ist unsere Stärke – und Ihr Vorteil Unser Angebot umfasst: • FTIR Spektroskopie • UV-VIS + FL Spektroskopie • Elektronenmikroskopie • Chemische Sensoren • Probenaufbereitung und Laborzubehör • Spezialanfertigungen und Baugruppen • Kurse und Services Die eigene feinmechanische Werkstatt ermöglicht es uns, auf Ihren Bedarf einzugehen und Geräte wo nötig anzupassen oder selbst zu fertigen. R OATE | ION-kCroskope TTER SPU nmi trone lek für E che • einfa nung ie d Be tigt • benö Argon kein edarf Platzb m x 220 mm) r e in • kle m x 220 m (410 m Abbildung 3: Vergleich von Zelldichten und Vitalitäten in drei CHO FedBatch Kultivierungen. Die Zugabe erfolgte mittels B-drop (–•–), mittels Microvalve von Applikon (– o–) und Peristaltikpumpe ( o ). Abgebildet sind die gemessenen Werte inklusive Standardabweichung. Die graue Markierung zeigt die Phase in welcher Medium zum Prozess zudosiert wurde. 9/2015 Gewerbestrasse 18 · CH-4105 Biel-Benken Tel. 061 726 65 55 · Fax 061 726 65 50 [email protected] 31 www.portmann-instruments.ch FIRMEN BERICHTEN B-drop erfolgte ab Tag 1 mit einem linearen Zufluss von 2,7 ml/h während drei Tagen bis zum Erreichen des Totalvolumens von 400 ml. Die Kultivierungen wurden nach einem weiteren Tag ohne Medienzugabe planmässig beendet. Mit regelmässigen mikroskopischen Kontrollen der Zellsuspension wurde zudem die Sterilität des Ventils über den gesamten Kultivierungszeitraum von fünf Tagen überprüft. Um die Resultate der Kultivierungen zu beurteilen, wurden weitere FedBatch Versuche mit CHO Zellen im Bioreaktor durchgeführt. Abgesehen von unterschiedlichen Dosiersystemen wurden die Prozesse identisch durchgeführt. Die Zugabe des Mediums erfolgte einerseits über eine Pumpe (Abbildung 2), (Medienzugaben über Systemintegrierte Peristaltikpumpen entsprechen dem State-ofthe-Art in biotechnologischen Prozessen), anderseits wurde das autoklavierbare Dosierventil Microvalve verwendet, Abbildung 4: Arbeitsschritte verbunden mit den einzelnen Dosiersystemen B-drop, mittels Microvalve von Applikon und Peristaltikpumpe. UDI GAS- UND ENERGIESYSTEME Wir bringen Energie auf den Punkt innovativ, flexibel und gut H. Lüdi + Co. AG Moosäckerstrasse 86 Postfach CH-8105 Regensdorf ZH Tel. +41 44 843 30 50 Fax +41 44 843 30 90 E-Mail: [email protected] www.hlag.ch Lu di.indd 1 32 25.08.15 14:07 9/2015 welches von Applikon Biotechnology B.V. vertrieben wird und in der my-Control integriert werden kann. Resultate und Diskussion Die Zelldichten und Vitalitäten der drei durchgeführten FedBatch Kultivierungen sind gut miteinander vergleichbar (Abbildung 3). Es wurden bei allen Kultivierungen maximale Zelldichten zwischen 4,27 und 4,7*106 Zellen ml -1 bei Vitalitäten über 90 % erzielt. Die Medienzugabe erfolgte jeweils zwischen Tag 1 und Tag 4 der Kultivierung. Basierend auf den erhobenen Daten, konnte zwischen den unterschiedlichen Dosiervarianten kein Unterschied festgestellt werden. Mit allen drei Methoden wurden vergleichbare Zelldichten und Vitalitäten erzielt. Die Sterilität des Systems konnte während der gesamten Versuchsdauer von 5 Tagen nachgewiesen werden. Um die Unterschiede im Nutzen des B-drops im Vergleich zu den beiden weiteren Dosiersystemen zu veranschaulichen, wurden in Abbildung 4 die Arbeitsschritte in Verbindung mit den einzelnen Dosiersystemen dargestellt. Es ist zu erkennen, dass bei der Anwendung des B-drops wesentlich weniger Arbeitsaufwand entsteht als mit dem Microvalve oder der Peristaltikpumpe. Pro Kultivierung können rund eine bis eineinhalb Stunden Arbeitszeit eingespart werden. In Tabelle 1 sind die Kosten der einzelnen Dosiersysteme in Schweizer Franken aufgeführt. Die Materialkosten pro Kultivierung ergeben sich basierend auf 100 durchgeführten Kultivierungen. Wird mit einer Pumpe gearbeitet, fallen für das Dosiersystem pro Kultivierung Materialkosten von 17 CHF.– an. Im Falle des Microvalves sind es CHF 23.– und im Fall des B-drops sind es CHF 125.–. Wird jedoch der Mehraufwand für Kalibrierung und Reinigung, bei einem Stundenansatz von CHF 100.– berücksichtigt, ergeben sich mit der Pumpe CHF 117.–, mit dem B-drop CHF 130.– und mit dem Microvalve 173.–. Die Pumpe ist noch immer das günstigste System, ist jedoch im Dosiervolumen beschränkt. Der B-drop ist nur unwesentlich teurer, bringt jedoch grosse Vorteile in der Dosierung von Kleinstmengen. Mikroventile könnten noch kleiner Die im Experiment verwendeten Dosierraten von 2,7 ml/h entsprachen der kleinstmöglichen kontinuierlichen Dosierrate der eingesetzten Peristaltikpumpe. Für die beiden Mikroventile Microvalve und B-drop sind hingegen Mengen von 0,01 ml/h kein Problem. Quelle 1: Preis für Pumpe und Microvalve zu Minibio: Applikon Biotechnology B.V. 2015. Kontakt ReseaTech GmbH Pestalozzistrasse 16 CH-3400 Burgdorf Telefon +41 (0)34 424 03 10 9/2015 Setzt neue Massstäbe Das neue LCMS-8060 Triple Quadrupole-MS vereint innovative Technologien – für unerreichte Sensitivität, unübertroffene Geschwindigkeit und herausragende Beständigkeit bei hoher LC/MS/MS-Datenqualität. Das sorgt für einen deutlich schnelleren und effektiveren Arbeitsablauf. • Weltweit höchste Empfindlichkeit durch die neue UF-Qarray-Technologie, die die Grenzen der MRM-Empfindlichkeit erweitert und die Full-Scan-Empfindlichkeit optimiert • Unübertroffene Geschwindigkeit basierend auf der Datenerfassung mit einer Scan-Geschwindigkeit von 30.000 u/sec und einer Polaritätswechselzeit von 5 msec • Herausragende Beständigkeit mit besonders geringen Standardabweichungen der Signalflächen, welche die hohe Stabilität des LCMS-8060 belegen.* www.shimadzu.ch *Beispiel: RSD-Wert von 3,5 % bei 2.400 Alprazolam-Proben in FemtogrammBereichen über einen Zeitraum von 6 Tagen, eingebracht in protein-präzipitierte menschliche Plasmaextrakte (über 400 Proben wurden jeden Tag injiziert). 33
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