IG Museümli Gefrorene Momente im Museümli Das Buchser Kunstmuseum «Museümli» startet die neue Saison mit Fotografien von Claudia Futscher. Ihre Werke handeln vom Tod und feiern das Leben. Stark, sinnlich und faszinierend. Von Doris Büchel Buchs. – Claudia Futscher, Claudia wer? Keine Schande, wer die Buchser Künstlerin (noch) nicht kennt, stellte sie doch bisher zwar in Liechtenstein, Zürich, Chur und St. Gallen, aber eben noch nie in Buchs aus. Deshalb zuerst ein paar Fakten: Claudia Futscher, 33-jährig, Kunstlehrerin, Fotografin und Künstlerin, aufgewachsen im Quartier Altendorf, Studium «Kunst und Vermittlung» an der Hochschule Luzern, berufsbegleitendes Studium HF Fotografie in St. Gallen. Doch sind diese Fakten vielleicht noch kein Grund, am 30. April ihre Ausstellung unter dem Titel «Gefrorene Momente» persönlich zu betrachten. Also, was dann? Tod und Ästhetik Am Anfang ihres Schaffens stand eine Fotografie, zufällig entdeckt in einem Antiquitätengeschäft. Das leicht vergilbte und gerahmte Bild zeigt eine Frau, sorgfältig frisiert, gekleidet, umgeben von frischen Blumen, aufgebahrt. «Das Bild hat mich berührt, weil es zeigt, dass der Tod auch ästhetisch sein kann. Ich dachte mir, so sollte es eigentlich immer sein», sagt Claudia Futscher. Dieser Gedanke hat ihre Kunst geprägt und prägt sie bis heute. Doch wer bei ihren aufwändig inszenierten Aufnahmen nur an den Tod denkt, übersieht einen Grossteil ihres Werks. Vielmehr spiegeln ihre «gefrorenen Momente» das Vergängliche, Endgültige, auf eine sinnliche und ganz eigene Weise. «Komprimiert und gefroren, scheinbar für die Ewigkeit und doch bei normaler Zimmertemperatur jederzeit schmelzbar – so verkörpert Eis auf einmalige Weise die Dialektik von Leben und Tod.» Der Kreis schliesst sich Zugegeben: Zu Beginn ihrer Transformation zur Künstlerin war da noch verstärkt dieser Bezug zum Dunklen, Erdigen. Doch im Laufe der Jahre wurden nicht nur ihre Werke leichter, bunter und opulenter, sondern in gewissen Sinne auch die Künstlerin selbst. Bester Beweis dafür ist ihr neustes Bild, das sie zum ersten Mal überhaupt im Museümli ausstellen wird. Wer sich davon persönlich überzeugen möchte ist herzlich eingeladen, die Ausstellung im Museümli am 30. April von 10 bis 18 Uhr zu besuchen. ((Bildlegende)) Die Buchser Künstlerin über ihre Fotografien, die sie am 30. April im Museümli ausstellen wird: «Halten wir sie fest, die Erinnerungen, lassen wir sie gefrieren, die Momente, bevor sie verloren sind.» (Bild: Futscher) ((Separate Box)) Museümli. Das Museümli, kaum grösser als eine Stube, befindet sich in einem alten Generatoren häuschen an der Altendorferstrasse in 9470 Buchs, unmittelbar bei der Mühle Senn. Jährlich finden vier Ausstellungen statt, die jeweils am selben Tag Vernissage und Finissage feiern. Ziel ist, dem Kulturschaffen von Künstlern Raum für unkomplizierte Kleinstausstellungen zu geben und den Austausch zwischen Künstler und Besuchern anzuregen. Die IG Museümli (Alexandre Armagagnan, Kurt Züllig, Philipp und Rafael Köppel sowie Adrian Scherrer) kuratiert das kleine Kunstmuseum und hat für ihr Schaffen den Kulturpreis 2015 der Stadt Buchs gewonnen. (www.museümli.ch) Ausstellung Claudia Futscher «Gefrorene Momente» 30. April 2016, 10.00 bis 18.00 Uhr Museümli, Altendorferstrasse (bei Mühle Senn) 9470 Buchs www.museümli.ch www.museümli.ch Medienkontakt IG Museümli Philipp Köppel Altendorferstr. 20A 9470 Buchs Tel.: 076 395 95 88 Mail: [email protected]
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