05 | Mai 2016

NACHRICHTEN,
TERMINE
UND
POSITIONEN
FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND
#05 | Mai 2016
monatlich/gratis
Sämtliche Himmelsrichtungen
festivalzentrale
Die Idee ist eigentlich simpel und besticht trotzdem durch ihre innovative, im Hier und Jetzt verankerte Selbstverständlichkeit. Künstler aus Ecuador laden die Besucher im H2, dem wichtigsten Ort
für zeitgenössische Kunst in unserer Region, dazu
ein, sich mit ihren Arbeiten zu beschäftigen. Die
Künstler haben das H2 jedoch nie betreten, auch
die von ihnen geschaffenen »Originale« sind in
Augsburg nicht zu sehen. Vielmehr fanden die Kuratoren (Carolina Pérez Pallares, Benjamin Appel,
Dr. Thomas Elsen) Wege, die Ideen und vor allem
den Geist der gezeigten Arbeiten, eingebunden in
fortlaufende Diskussions- und Abstimmungsprozesse, vornehmlich als Datenmaterial über den Atlantik zu senden, diese elektronische Post hier aus
ihrer Verpuppung zu lösen und physisch erlebbar
zu machen. Unser Bild zeigt z.B. einen 3D-Druck
seismologischer Messungen von Paúl Rosero C.,
made in Augsburg im Labor von lab binaer. Die so
geschaffene Vertrauensbasis ist ein brauchbarer
Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung des Projekts, hinaus in sämtliche Himmelsrichtungen. Die
bis in den Herbst unter dem Titel »Rompeflasche«
laufende Schau behandelt überwiegend Themen
mit gesellschaftlicher Brisanz wie Armut, Gewalt
oder Überwachung und folgt in einigen Bereichen
der Devise »work in progress«. Verblüffend ist, wie
pathosfrei und mit einem gewissen Schalk die besten Momente dieser Ausstellung überzeugen.
Wann und in welcher Form die geplante Gegenausstellung in Quito stattfinden wird, ist wegen der
Erdbebenserie in Ecuador noch unklar.
www.rompeflasche.com
KULTURTERMINE
für Augsburg Stadt/Land und
Wittelsbacher Land
Über 50 Bands, 20 DJs, 6 Bühnen, Workshops, Kunstprojekte und DIY – vom 26. bis 28. Mai geht das
Modular Festival im Kongress am Park und im Wittelsbacher Park in seine siebte Runde. Mit von der
Partie sind Captain Gips, Johnny Mauser, Spion Y und Marie Curry. Als Neonschwarz (Foto) stehen
die vier selbst ernannten »Zeckenrapper« in der Tradition von Bands wie Anarchist Academy. Ihre
linken Texte verbinden die Hamburger mit Pop- und Elektro-Sounds. Live gibt sich die Kombo als
bretternde Rasselbande, irgendwo zwischen Durchdrehen und Dauerurlaub.
Auf Seite 3 präsentiert a3kultur einen ersten Einblick in das hervorragend aufgestellte ModularProgramm und gibt Tipps, wo der Festivalsommer in diesem Jahr besonders heiß ist.
für den Zeitraum vom
01.05. – 31.05.
Franz Dobler verbrachte die Wochen um Ostern in Südosteuropa. Die Lesereise führte ihn
nach Serbien, Montenegro und Kroatien. Sein
Reisebericht in Auszügen auf Seite 12.
Lesen Sie zur Diskussion um die Theatersanierung die Gastbeiträge von Juliane Votteler
(Seite 5) und Peter Bommas (Seite 7) sowie unseren Kommentar auf Seite 2.
Zeit für mehr Solidarität: das DGB-Motto
für die Maikundgebungen 2016. a3kultur liefert dazu die Maizeitung, seit März in den Betrieben und in dieser Ausgabe als Beilage.
TanjaBoukal
»Niemand hat die Absicht,
eine Mauer zu errichten«
10. April bis 4. Juni
www.kunstverein-augsburg.de
Kunstverein Augsburg e.V.
Diskussionsabend mit Tanja Boukal:
Donnerstag, 12. Mai, 19 Uhr
im Holbeinhaus, Vorderer Lech 20
Dienstag bis Sonntag, 11–17 Uhr
www.a3kultur.de
Politik & Gesellschaft
1. bis 31. Mai 2016
02
Handmade, Design & Food
Kauft nicht bei Idrizovic
Selbstorganisiert
DIY DesignMarkt am 7. Mai
in der Messe Augsburg
In der Diskussion um den Theaterneubau geht die Kultur zum Teufel
Ein Kommentar von Jürgen Kannler
Der AK Urbane Gärten lädt am 1. Mai
zum Frühlingsfest mit Gartenflohmarkt
Die Messe für Design, Nachhaltiges und Handgemachtes kommt zum ersten Mal nach Augsburg.
Zahlreiche Künstler und Jung-Designer aus ganz
Deutschland bieten handgefertigte Schmuckstücke, individuelle Kleidung, Accessoires und
vieles mehr an. Es gibt alles, nur keine Massenware. Entspannte Musik und Leckereien sorgen für
die richtige Atmosphäre beim Stöbern. Einer der
Aussteller ist Martin Lutze. Er baut Leuchten, Lampen und Lichtobjekte aus nicht mehr benutzten
Gerätschaften, Materialresten und Fundstücken.
Aus der spielerisch-intuitiven Beschäftigung mit
scheinbar wertlosen Dingen entstehen in aufwändiger Handarbeit seine außergewöhnlichen Beleuchtungskörper mit Upcycling-Charme.
Der Beginn ist um 11 Uhr.
Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es
unter: www.diy-markt.com
IMPRESSUM – a3kultur
Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.),
Kontakt: [email protected]
Titelvorlage: Franziska Holz
Grafik & Satz: Andreas Holzmann
Auszubildender: Martin Kohnle (mk)
Redaktionelle Mitarbeit:
Patrick Bellgardt (pab), Thomas Ferstl (fet), Martin Schmidt
(msc), Susanne Thoma (tho), Sarvara Urunova (sur), Julian
Stech (jst), Felicitas Neumann (fem), Iacov Grinberg (igb)
Schlussredaktion: Christiane Kühn
Redaktionsschluss #06/2016: 16. Mai
Verlag: studio a ug,
Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de
Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37
Druck: Megadruck.de
studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen
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geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge,
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sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt.
www.a3kultur.de
Im vergangenen Jahr erhielt Kurt Gribl kurz vor
dem Pfingstfest unverhofft Bürgerpost. Das Projekt
Theatersanierung drohte ihm zu diesem Zeitpunkt
völlig aus dem Ruder zu laufen: Planung, Kostenexplosion, Kommunikation, Transparenz, es gab viel
Diskussionsstoff. Eine Handvoll Kulturarbeiter,
unter ihnen der Kommentator, forderten in einem
offenen Brief vom OB einen Diskurs zur Zukunft
des Stadttheaters, die Klärung der Intendantenfrage, einen Planungsstopp beim Theaterneubau
sowie einen von der Stadt initiierten Bürgerbeteiligungsprozess (BBP). Das Echo auf diese Initiative
kam rasch und vernehmlich. Es variierte zwischen
Sympathie, Skepsis und Unverständnis. Doch es
kam Bewegung in das Thema, es wurde diskutiert.
Auch wenn zu Beginn der Gespräche Verantwortliche aus Politik und Verwaltung noch Unsicherheiten im Dialog mit den Bürgern zeigten.
Heute ist die Intendantenfrage geklärt, die Diskussion um die Zukunft der Theaterlandschaft angestoßen und der BBP weitgehend abgeschlossen. Seinem Inhalt und Wert nach ging dieser in einzelnen
Phasen jedoch kaum über eine nette Inszenierung
hinaus. Zu deutlich sind wohl die Abhängigkeiten
der mit dem Prozess betrauten Moderatoren von
Folgeaufträgen, nicht nur aus Augsburg, um von
ihnen allen Ernstes die zugesagte Neutralität einfordern zu können. Auch handwerklich zeigte ihre
Arbeit einige Mängel. Trotz alledem waren die vergangenen Monate wichtig. Politik, Verwaltung und
Bürgerschaft sind nun auf dem Weg zum Dialog
auf Augenhöhe, auch wenn das Ziel noch weit ist.
BDA fordert offenen Planungsprozess
Mit dem Start des BBP im Herbst 2015 setzte die
Stadt nach eigener Aussage zumindest die Planungen für den Bauteil 2 des neuen Theaters aus.
Dieser beschreibt, grob gesagt, die Bauabschnitte
nördlich des Bühnenturms. Nun melden sich
auch profunde Kenner der Materie vom BDA
(Bund Deutscher Architekten) zu Wort und fordern in einer Pressemitteilung für diesen Bauabschnitt einen »offenen Planungsprozess« sowie ein
»offenes städtebauliches Wettbewerbsverfahren«
für das Theaterviertel. Ein vergleichbares Verfahren wäre dem BDA nach zwar für das gesamte Sanierungs- und Neubauprojekt Theater wünschenswert gewesen, »es war aber nicht zwingend
notwendig«, so die Architekten.
Für die größten Spannungen in der bisherigen
Diskussion um die Zukunft des Stadttheaters sorgt
der von der Stadt vorgelegte Finanzierungsplan.
Von den ursprünglich vorgesehenen 235 Millionen
Euro blieben nach einer kaum nachvollziehbaren
Einsparungsrunde noch knapp 190 Millionen Euro
für den Neubau im Norden und die Sanierung im
Süden des Theaters übrig. Einen Zuschuss von 107
Millionen Euro versprach Finanzminister Söder
seinem Parteifreund Gribl aus der Staatskasse. Die
fehlende Summe von rund 72 Millionen Euro
(ohne Preissteigerungen, Zinslast, Nebenkosten
und sämtliche nicht zu beziffernde Kosten für das
neu zu gestaltende Theaterviertel) plant Finanzreferentin Eva Weber über Kredite zu finanzieren.
Für manche Bürger ist dieser Plan in Ordnung, für
andere indiskutabel. Diese argumentieren unter
anderem mit Forderungen der zuständigen Aufsichtsbehörde, die Schuldenlast der Stadt von derzeit über 350 Millionen Euro abzubauen. Aus dieser
Position heraus nahm die neu gegründete Initiative
Kulturelle Stadtentwicklung Augsburg (iA) ihr
Recht wahr, Unterschriften für ein Bürgerbegehren
mit dem Ziel eines Bürgerentscheids um die Frage
zu sammeln: »Soll die Stadt Augsburg die Sanierung des Theaters trotz finanziell schwieriger Situation über Neuverschuldung finanzieren?«
Allerlei nützliche Dinge wie Pflanzen, Saatgut,
Gartengeräte und Fachbücher lassen sich auf Spendenbasis im Interkulturellen Garten »GrowUp« im
Kulturpark West erstehen. Die Erlöse fließen in die
gemeinnützigen Gartenprojekte des AK. Dabei gibt
es auch Infos rund um Naturschutz und Do-ityourself sowie stimmungsvolle Livemusik und leckeres Essen. Bereits zum dritten Mal organisiert
der AK dieses bunte Frühlingsfest. Mitwirkende
sind u.a. der Vogelschutzbund, der zeigt, wie Nisthäuschen hergestellt werden können, die Cityfarm
mit ihrem umfangreichen Angebot an selbst gezo-
Theatermörder
Kein Mensch in dieser Stadt ist verpflichtet, diese
Kampagne zu unterstützen. Sollte die Initiative die
11.000 nötigen Unterschriften für ein Bürgerbegehren nicht bekommen, ist die Frage obsolet.
Sollte es zur Abstimmung kommen und eine
Mehrheit mit Ja stimmen, ist die Frage ebenfalls
obsolet. Doch auch bei einer Mehrheit gegen eine
Neuverschuldung ist die Stadt maximal ein Jahr
an dieses Votum gebunden.
Trotz dieser Sachlage schlagen den iA-Initiatoren
von selbst ernannten Theaterfreunden Wellen aus
Frust, Unsicherheit, Intoleranz, Dummheit und
Hass entgegen, wie sie der Kommentator in Augsburg noch nicht erlebt hat. Diffamierung, Ausgrenzung, Beleidigungen und Boykottaufrufe bilden
nur die Spitze des Eisbergs. Im besonderen Maß ist
Buchhändler Kurt Idrizovic Opfer dieser Kampagnen. So werden die Schaufenster seines Ladens
mit Parolen wie »Theatermörder« beschmiert, seine
Veranstaltungsreihe im Theater wird abgesetzt
und seine Geschäftsgrundlage durch Boykottaufrufe gefährdet. Auch andere iA-Initiatoren werden,
zum Teil anonym, diffamiert, ausliegende Unterschriftenlisten werden zerstört und iA-Unterstützer wurden bei der Werbung für das Bürgerbegehren eingekesselt. Die Palette des Hasses hat in der
Friedensstadt Augsburg viele Farben.
Auch wenn die große Mehrheit der Gegner dieser
Initiative zu einem fairen Dialog bereit ist, wird es
höchste Zeit, dass Stadtspitze und Theaterleitung
ein klares Signal gegen dieses Kesseltreiben setzen, ansonsten droht die Streitkultur in Augsburg
zum Teufel zu gehen. Und auch wer aus tiefster
Überzeugung niemals dafür unterschreiben
würde, für Kulturprojekte keine Kredite aufzunehmen, obwohl gleichzeitig alle möglichen Bereiche öffentlichen Wirkens auf diese Weise finanziert werden, kann jetzt ein Zeichen der
Solidarität setzen. Denn, um mit Frau Luxemburg
zu sprechen: Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden. Und wo diese Freiheit droht verloren zu gehen, nützt den Bürgern auch die
schönste Theaterlandschaft nichts mehr.
Foto: Susanne Thoma
genen Gemüsepflanzen und die Umweltstation
mit Spielen für Kinder. Die Initiative Volldabei
wird als Strickguerilla-Aktion ein Fahrrad einhüllen und anschließend versteigern. Zum Einsatz
kommt wieder das Rasenmäherfahrrad, das die
Bikekitchen gebaut hat. Das Spaßgerät hat es sogar
in ein Buch des Sozialpsychologen Harald Welzer
geschafft. Welzer lotet darin die Abgründe des erdrückenden Konsumwahns aus und zeigt, welche
konkreten und attraktiven Möglichkeiten zum widerständigen und guten Leben es gibt. Die ersten
Schritte sind ganz einfach: selbst denken, selbst
handeln. Das passt zum AK Urbane Gärten, der
sich als Fachforum der Lokalen Agenda 21 für ein
zukunftsfähiges Augsburg für genau diese Ziele
einsetzt. (tho)
Frühlingsfest: 15–19 Uhr, im Interkulturellen Garten GrowUp, Sommestr. 38/40, hinter dem Reesetheater.
www.urbane-gaerten.org
Anzeige:
03
FESTIVALS
1. bis 31. Mai 2016
Pop im Park
Über 50 Bands, 20 DJs, 6 Bühnen, Workshops, Kunstprojekte und DIY – vom 26. bis 28. Mai geht das Modular Festival im
Kongress am Park und im Wittelsbacher Park in seine siebte Runde. Erstmals präsentiert sich das Event an drei vollen Tagen
»Modular jedes Jahr!« – diese zur Festivaleröffnung 2015 formulierte Forderung des
Augsburger Sängers Benni Benson wurde im
vergangenen Jahr zum inoffiziellen Motto. Es
folgte ein großartiges Event, mit dem der
Stadtjugendring um Festivalleiter Christoph
Elwert in Zusammenarbeit mit hunderten
Volunteers eine überzeugende Empfehlung in
Richtung verantwortlicher Politik abgaben.
Noch im Sommer kam die Entscheidung im
Kulturausschuss: Das Modular wechselt vom
Zwei- in den Einjahresrhythmus. Bis 2018 bekommt das Festival von der Stadt einen jährlichen Zuschuss von 75.000 Euro – »Amore«
bei den Fans und Programmmachern.
Auch 2016 steht wieder das Livemusik-Programm im Zentrum, dennoch gibt es einige
Neuerungen: Der Donnerstag wird erstmals
als vollwertiger zusätzlicher Festivaltag in
die Veranstaltung integriert. Sowohl die Verleihung des Pop-Preises »Roy« (DO), als auch
»Puppet on a String« (FR) sind damit im 3-Tages-Ticket enthalten. Doch auch abseits der
Konzertbühnen gibt es einiges zu entdecken.
a3kultur präsentiert einen ersten Einblick in
das hervorragend aufgestellte Programm.
Dillon
San Antonio Kid (Foto: Franziska Gumpp)
Wie im vergangenen Jahr wird der Pop-Preis »Roy«
in fünf Kategorien vergeben: KünstlerIn des Jahres
(Nominiert: Lydia Daher, BRNZN, Christofer Kochs),
NewcomerIn des Jahres (Kleine Untergrundschallplatten, Sedef Adasi, San Antonio Kid), Club des
Jahres (Ballonfabrik, Soho Stage, Jazzclub), ProgrammmacherIn des Jahres (Karman e.V., Contemporallye, Raumpflegekultur e.V.) und Lebenswerk
(bis zur Preisvergabe am geheim). Über die Preisträger entscheidet eine Jury, bestehend aus Vertretern
der Augsburger Politik, Presse und Popkultur
sowie den amtierenden Preisträgern Blindspot,
DAS Hobos, Grandhotel Cosmopolis, City Club und
Peter Bommas.
Feine Sahne Fischfilet (Foto: OwieOle)
Statt nur als Zuschauer am Festival teilzunehmen,
kann das Event bereits im Vorfeld aktiv mitgestaltet werden. Seit März laufen die ersten Workshops.
So konnten in Kooperation mit dem Staatlichen
Textil- und Industriemuseum Kurse rund um das
Thema Upcycling besucht werden. Aus ModularMerchandise der letzten Jahre wurden dabei DekoObjekte für das Festivalgelände kreiert. Weitere
Ergebnisse aus Workshops zu Filmtrick, Poetry
Slam, Bühnenmoderation, Illumination und Lomographie werden auf dem Modular präsentiert.
Der Augsburger Skateboard- und BMX-Verein
Razed e.V. ist zum fünften Mal beim Modular Festival vertreten. Im Rahmen der Deutschen Freestyle
Mountainbike-Tour (DFMT) und der »EX&HOP«Wettkampfserie wird der Wittelsbacher Park für
drei Tage zum Hotspot der BMX-, Skateboard- und
MTB-Szene.
Auf dem Basar und Kreativmarkt gibt es größere
und kleinere Handarbeiten zu entdecken – individuell entworfen und hergestellt. Die ausstellenden
Designer, Handwerker, Kreative und Künstler kommen allesamt aus der Region. Nachhaltigkeit und
Umweltbewusstsein spielen in den Planungen in
eine verstärkte Rolle. Eine Fahrradgarderobe, an
der sein Fahrrad abgegeben werden kann und ein
verbessertes Müllmanagement sind nur ein kleiner Teil der dafür angestoßenen Projekte. Um Papier zu sparen gibt es heuer zudem erstmals eine
Modular-App, gratis erhältlich im App Store und
bei Google Play. (Patrick Bellgardt)
Für den nötigen Lokalkolorit sorgen unter anderem Benni Benson & Der Herr Polaris (DO), King
The Fu (SA), Stacia (FR), Sedna & MakeMake (SA)
und San Antonio Kid (FR). Einen besonderen Platz
im Line-up erhält der Augsburger Rapper Errdeka,
der am Freitag zusammen mit dem Puppet-On-AString-Orchester performen wird. Für das Aftershow-Programm sind über 20 Resident-DJs sowie
nationale Größen wie Romano (DO), Coma (FR)
und Daniel Bortz (SA) gebucht.
WORKSHOPS & DIY
Sein erstes Modular Festival bestreitet das H2 –
Zentrum für Gegenwartskunst: Neben einem
Kunstkino können interaktive »Be-SpontanousSkulpturen« gebaut werden. In einer Polaroid Session besteht sogar die Möglichkeit, seinem eigenen
Ich zu begegnen. Die Hochschule Augsburg präsentiert zum 20-jährigen Jubiläum der Studiengänge »Interaktive Medien« und »Interaktive Mediensysteme« eine musikalische Performance,
interaktive Installationen und ein Best-Of ihrer
Abschlussfilme. Die Augsburger Agentur »offfer –
design that cares« regt mit der Ausstellung »Schön,
dass du da bist« zu einem kreativen Dialog zum
Thema Flucht an. Gezeigt werden Werke von Menschen mit Flüchtlingshintergrund und deutschen
Künstlern. Die Exponate können im Rahmen der
Ausstellung erworben werden, ein Teil der Erlöse
geht an das Grandhotel Cosmoplis.
UND VIELES MEHR
LIVEMUSIK
Mit sechs Festivalbühnen und über 70 Acts präsentiert das Modular Festival ein Rekordprogramm.
Die theatralisch-melancholischen Hymnen eines
Konstantin Gropper aka Get Well Soon (DO) sind
im Line-up ebenso zu finden wie grooviger BluesRock des bayerisch-dänischen Medienlieblings Jesper Munk (FR) oder Elektro-Chansons der Klangkosmonautin Dillon (DO). Daneben bestätigt sind
die Punk-Staatsfeinde von Feine Sahne Fischfilet
(SA), der »Cro für Coole« Chefket (FR), die skandinavischen Vorzeige-Rocker Go Go Berlin (DO), die
selbsternannten »Zeckenrapper« Neonschwarz
(FR), der Folkpop-Sänger L'aupaire (SA), die Stuttgarter Post-Punks Die Nerven (SA) und viele mehr.
Besonders gespannt sein darf man auf den streng
geheimen »Secret Act« am Samstagabend.
KUNSTPROJEKTE
Doch auch während der drei Festivaltage ist einiges geboten: Die Downtown-Pop-Convention ist
mit einer »Electronic Area« vertreten, in der sich
die Besucher unter der Anleitung von Profis im
DJing, Beats bauen oder Song-Producing ausprobieren können. Die Bunten e.V. werden nicht nur
selbst sprühen, sondern auch Graffiti-Workshops
anbieten. Augsburgs offene Werkstätten Werkraum, BikeKitchen und OpenLab sind ebenfalls
mit im Boot. Für die Kleinen ist mit den »Modular
Kids« ohnehin schon länger ein fester Programmpunkt verankert.
Das Modular Festival findet vom 26. bis 28. Mai im
Kongress am Park und im Wittelsbacher Park statt. Einlass ist an allen drei Tagen um 13 Uhr. Das 3-Tages-Ticket
gibt es regulär für 40 Euro. Schüler, Studenten, Jugendleiter und Auszubildende zahlen einen ermäßigten Preis
von 25 Euro.
Bereits ab dem 30. April präsentiert sich das Festival vorab
in seiner Zentrale in der Bürgermeister-Fischer-Straße 11.
Ein regelmäßiger Blick auf modular-festival.de
lohnt sich.
a3kultur-Festivaltipps
Karman-Festival 4. Mai
Der Augsburger Spezialist für interkulturelle Konzerte präsentiert sein traditionelles Festival im
Annahof in diesem Jahr in- und outdoor. Auf zwei
Bühnen spielen bunt und international: Dobranotch, Ouzo Bazooka, La Cuneta Son Machine
und Babbutzi Orkestar. www.karman-ev.de
PULS Open Air 10./11. Juni
Auf Schloss Kaltenberg feiert das Festival diesen
Sommer seine Premiere. Es darf zwei Tage lang
gecampt und auf heiße Bands abgefeiert werden.
Line-up: u.a. Milky Chance, Abby, Roosevelt, Frittenbude, OK KID, Kakkmaddafakka.
www.pulsopenair.de
Funky Forest Festival 17.–19. Juni
Von den Kulturfreunden Westliche Wälder e.V. organisiert, lädt dieses gemütliche Festival bei Langenneufnach zu waldnahem Campen, kulinarischen Leckereien, Stöbermarkt und natürlich
einem heißen Musikprogramm von Rock, R&B
und Funk bis hin zu Reggae und Hip Hop. Line-up:
u.a. Pinewood Soul, Der Eulenspiegel, Zion Rockers, Irie Riddim. www.funky-forest-festival.de
Konzerte im Bürgerhof 7.–9. Juli
Bei den Konzerten im Bürgerhof geben sich regionale und internationale Bands ein Stelldichein bei
freiem Eintritt, ermöglicht durch das bürgerschaftliche, freiwillige Engagement vieler Beteiligter des Bündnis für Augsburg und des Freiwilligen-Zentrums. www.buendnis.augsburg.de
Sunrise Reggae & Ska Festival 15.–17. Juli
In Burtenbach gibt es Grund zu feiern: 10 Jahre
findet nun schon das kleine, aber feine Festival auf
Bauer Heinz’ Wiesen im schönen Mindeltal statt.
Familiär, friedlich, respektvoll und »full of vibes«
dürfen heuer u.a. Julian Marley, Morgan Heritage,
Junior Kelly und Skaos begrüßt werden.
www.sunrisefestival.de
Sammersee Festival 24./25. Juli
Das Benefiz-Festival bei Schondorf hat sich die Begriffe Nachhaltigkeit und soziales Engagement
ganz groß auf seine Fahnen geschrieben. Die kompletten Erlöse gehen an wohltätige Zwecke. Lineup: u.a. The Durgas, Balkanauten, Kytes, Vibesbuilder. www.sammersee-festival.de
Festival der Kulturen 29./30. Juli
Weltmusik, Performances und Get Together: Im
Rahmenprogramm zum Hohen Friedensfest lädt
Kurator Girisha Fernando auf eine Reise durch so
vielfältige wie hochkarätige Klänge der Welt ein:
internationale Künstler treffen im Annahof und
Dekanatsgarten auf lokale Akteure der Friedensstadt. Line-up: u.a. Bombino. www.augsburg.de
Reggae in Wulf 5./6. August
Nach 14 wunderbaren Festivals unter dem Dach
des SV Wulfertshausen präsentiert nun der jüngst
gegründete Verein Wulf United das zweitägige
Event im Friedberger Stadtteil. Das bisherige Booking (Kabaka Pyramid, Perfect Giddimani, Toké
und ASSASSIN a.k.a. Agent Sasco) lässt bereits
jetzt alle Reggae-Herzen höher schlagen.
www.reggae-in-wulf.de
Singoldsand Festival 26./27. August
Mitten in Schwabmünchen, an den Ufern der Singold steigt das von Jahr zu Jahr immer noch besser
werdende Festival. Zwischen hohen Weiden und
viel Grün spielen dieses Jahr auf der Haupt- und
Nebenbühne Acts wie die Antilopen Gang, Isolation Berlin, Graham Candy, Erotic Market und
Oliver Gottwald. www.singoldsand-festival.de
www.a3kultur.de
Film/Ausstellungen & Kunstprojekte
1. bis 31. Mai 2016
04
DIY ausgezeichnet Für ihre künstlerischen Reflexionen zum Thema »Do it yourself« erhielten junge Kunstschaffende einen
mit jeweils 750 Euro dotierten Preis vom
Bezirk Schwaben. Ihre Werke sind bis zum
19. Juni in der Schwäbischen Galerie in Oberschönenfeld zu sehen.
»Vom Klimbim zum Rewin« nennen Jasmin
Arntzen und Kira Buchenau ihr Projekt. Aus Von links: Jasmin Arntzen, Kathaausrangierten Materialien fertigten sie beein- rina Schlosser, Martin Reisacher,
druckenden skulpturalen Kopfschmuck. Mar- Kira Buchenau
tin Reisacher befasste sich während seines
Studiums der Kunstgeschichte mit der Thematik des Upcyclings in der heutigen
Wegwerfgesellschaft. Er stellte aus vorgefundenen Materialien ein Siebdruckkarussell zum Gestalten von Textilien her. Auch die Kunstpädagogikstudentin
Katharina Schlosser interessierte sich für das Aufwerten und Umdeuten von
nutzlos erscheinenden Gegenständen. Am Wettbewerb hat sie sich mit einer
Kommode aus verschiedenen einzigartigen Schubladen vom Sperrmüll beteiligt.
www.schwaebisches-volkskundemuseum.de
Filmfigur des Monats:
Victor Lustig
– Geboren: 4. Januar 1890 in Hostinné,
Tschechien
– Gestorben: 11. März 1947, Springfield
(Missouri), USA
– Beruf: Betrüger
– 1908: erste Haft wegen Diebstahl in Prag
– Ab 1909: Studium an der Sorbonne, Paris
– 1925: versuchte den Eiffelturm als Schrott
zu verkaufen, flüchtete vor den
Konsequenzen in die USA
Bei »Schrotten!« (5. Mai, CinemaxX) ist der Name auch sogleich Programm.
Mirko Talhammer (Lucas Gregorowicz) wird in seinem schicken Hamburger Versicherungsbüro buchstäblich vor den Kopf gestoßen. Buchstäblich, denn einer von zwei abgehalfterten Typen, die ihn aufsuchen, verpasst ihm eine Kopfnuss. Eine Erinnerung
daran, wo er eigentlich herkommt: von einem Provinzschrottplatz. Eigentlich hatte Mirko die Welt, in der das Schrotten,
die Familie und ab und zu eine gepflegte Schlägerei das Leben bestimmen, längst hinter sich gelassen, doch die zwei Typen
nehmen ihn mit. Nach dem Tod des Vaters hat er gemeinsam mit seinem Bruder Letscho (Frederick Lau), der den Betrieb
bereits übernommen hatte, den Schrottplatz geerbt. Der Vater hat ihnen außerdem hinerlassen: den Plan für einen ganz
großen Coup. Einen Zugraub, der die Zukunft des Familienunternehmens retten soll. Max Zähles Film wirkt atmosphärisch wie der deutsche Cousin von Guy Ritchies »Snatch – Schweine und Diamanten«. Der Schrottplatz und seine Charaktere versetzen den Zuschauer in die gleiche schmutzige Halbwelt wie seinerzeit »Snatch«-Figur »One Punch« Mickey (Brad
Pitt) und seine Gipsy-Ganoven in ihrer Wohnwagensiedlung. In Sachen Gangster-Swag kann »Schrotten!« mit dem Verwandten von der Insel zweifellos mithalten und muss sich auch in Sachen Witz und Spannung keinesfalls verstecken. Handwerklich ist an diesem Film ebenfalls nichts auszusetzen. Zähle wurde nicht umsonst 2012 mit seinem Kurzfilm »Raju« für
den Oscar nominiert.
Schrott im übertragenen Sinne ist das Leben von »Mängelexemplar« (12. Mai, CinemaxX, Cineplex) Karo (Claudia Eisinger).
Die Mittzwanzigerin hat ihren geliebten Job verloren, Stress mit Muttern (Katja Riemann) und eigentlich generell nur
Probleme. Sie wird von Angst überwältigt, begibt sich in Therapie, hält sich letztendlich aber nicht an die verordnete
Ruhe. Sie will alles wieder in Ordnung bringen, und dabei geht nach Murphys Gesetz schief, was nur schiefgehen kann.
Als dann auch noch ihr Freund Philipp (Christoph Letkowski) Schluss macht, entwickelt sich die Angst zu Panikattacken
und schlussendlich zu einer handfesten Depression. Sarah Kuttners Roman, der hier als Vorlage dient, stieß 2009 bei den
meisten Kritikern eher auf Ablehnung. Er erreichte wie Charlotte Roches »Feuchtgebiete« trotz oder gerade wegen des literarischen Dilettantismus Bestsellerauflage. Der Film ist keinesfalls schlecht, aber auch kein Meisterwerk, das muss zuallererst gesagt werden. Er spielt im hippen Medienmilieu und wird auch genau die Generation ansprechen, die er porträtiert. Junge Menschen, die irgendwas mit Medien machen, mit großen Brillen und Jutebeuteln in Kreuzberg oder auf dem
Augsburger Rathausplatz abhängen und ihren Spaß haben wollen. Ein tiefgreifendes Depressionspsychogramm ist Laura
Lackmanns Film jedoch nicht.
»Wie Männer über Frauen reden« (12. Mai, CinemaxX), wenn sie unter sich sind, kann erfahrungsgemäß auch Schrott
sein. Was DJ (Oliver Korittke), Frankie (Barnaby Metschurat) und ihre Kumpels von sich geben, ist da ein Paradebeispiel. Sie
haben keinen Bock auf Bindung oder Depression und wollen weitermachen wie bisher: DJ am Mischpult und Frankie hinterm Tresen einer Kreuzberger Bar. Jede Nacht eine neue Frau, ein neues Abenteuer, bis sich Frankie in seine KumpelFreundin Tine (Ellenie Salvo González) verliebt. Aus dem ambitionierten Crowdfunding-Projekt wurde eine amüsante,
allzu wahre Persiflage auf die jungen Männer unserer Zeit.
FilmEVENTS im Mai
SO 01./08./15./22./29.05. CINEPLEX – Reisefilme über Kanada, USA, Gardasee, Kroatien, Bhutan je 13:00 MO 02.05. CINEMAXX – Shakespeares
»Hamlet« aus dem National Theatre London 19:30 MI 04.05. KINODREICK – KDFB Frauen-Filmreihe »10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?«
DO 05.05. LILIOM – La belle saison: eine Sommerliebe SO 08.05. CINEPLEX – Muttertags-Special: The Boss MI 18.05. CINEMAXX, CINEPLEX –
Scarletts/Liebermanns »Frankenstein« live aus dem Royal Opera House London 20:15 SA 21.05. KINDODREIECK – Parchim International
MI 25.05. CINEPLEX Aichach – Kinofreunde Aichach: »Mustang« | CINEMAXX, CINEPLEX – Kiss Rocks Vegas 20:00 | LILIOM – Filmnacht:
Girls Lost FR 27.05. CINEMAXX – Foto-Kinotour »11 Freunde Trainingslager feat. Paul Ripke« 20:00
Weitere Kinostarts im Mai:
DO 05.05. CINEMAXX – A Bigger Splash La belle saison: Eine Sommerliebe | CINEMAXX, CINEPLEX – Bad Neigbors 2 // Triple 9 DO 12.05. CINEMAXX – Die Poesie des Unendlichen // Mängelexemplar // Victor Frankenstein: Genie und Wahnsinn | CINEMAXX, CINEPLEX – Angry Birds:
Der Film DO 19.05. CINEMAXX – Monsieur Chocolat // Nur Fliegen ist schöner // The Witch // X-Men: Apocalypse DO 26.05. CINEMAXX – Der
Nachtmahr | CINEMAXX, CINEPLEX – Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln // Money Monster // Sing Street // Warcraft: The Beginning
www.a3kultur.de
Viele von Boukals Arbeiten sind gestickte Kopien von Fotografien, die sie auf
ihren Reisen an die EU-Außengrenzen gemacht hat. Zwei Werke dieser Art sind
besonders ausdrucksstark. Zum einen die gewaltigen, gestrickten Stoffbahnen
mit einer Abbildung des Zauns rund um Melilla. Sie hängen im Holbeinhaus
wie harmlose Textilgardinen herunter, womit der Widerspruch zum eigentlich
schrecklichen Zweck beeindruckend zur Geltung kommt. Zum anderen eine
Installation, die einen gewöhnlichen Esstisch mit Tellern und Gabeln zeigt.
Statt der üblichen Tischauflagen mit Inschriften wie »Guten Appetit« liegen
dort gestrickte Bilder von Kindern, die während ihres Fluchtversuchs im Mittelmeer ertrunken sind. Ja, das Thema holt uns ein und dringt in unsere Häuser
ein – mit all seiner Brutalität. (Iacov Grinberg)
»Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten« ist noch bis zum 4. Juni im
Holbeinhaus zu sehen. www.kunstverein-augsburg.de
23. APRIL BIS 17. JULI 2016
Liebe Leser, wissen
Sie eigentlich, wie
oft ich mir anhören
muss, dass der deuteine Kolumne von Thomas Ferstl
sche Film Schrott
ist? Lassen Sie es mich so ausdrücken: Wenn ich für jedes Mal einen
Cent bekommen würde, hätte ich längst eine Rolex, mit der ich
selbst im Theater herumklappern könnte, statt mich nur darüber zu
beschweren. »Hauptschuld hat eigentlich Heiner Lauterbach«, meinte einmal ein Kommilitone auf die Frage, warum er dieser negativen
Ansicht sei. Meiner Meinung nach liegt er da genau falsch. Gut, was
Lauterbach, Schweiger und Ferres angeht, kann man sicher streiten,
aber Deutschland hatte immer außerordentlich talentierte Akteure
vor der Kamera. Von Hans Albers bis Ivo Pietzcker und Paula
Schramm. Ich glaube, zu viele, die deutsches Kino für Sch…eibenkleister halten, haben peinlich unlustige Titel wie »Fack ju Göhte 2«
oder Til Schweigers Schmalzverbrechen eins bis x im Kopf. Verständlich, dass gegenüber einer solchen Flut von Mist Qualitätsfilme von
Größen wie Werner Herzog, Volker Schlöndorff oder Rainer Werner
Fassbinder in Vergessenheit geraten. Abgesehen von den Klassikern
empfehle ich dann gerne neuere deutsche Qualitätsfilme wie »Elementarteilchen«, »Oh Boy« oder diesen Monat drei deutsche Filme,
die in gewisser Weiße alle etwas mit Schrott zu tun haben:
Die große, gleich im Erdgeschoss ausgestellte Arbeit »Ode an die Freude« enthält ein von Boukal gestricktes Tuch mit Zeilen aus Schillers gleichamigem
Gedicht – den Strophen der Europahymne. Dem gegenübergestellt präsentiert
sie Fotografien von Menschen mit dieser Luxusdecke. Die Künstlerin reiste nach
Melilla, der spanischen Enklave in Nordafrika, die heute mit einem hohen Zaun
komplett verbarrikadiert ist. Vor diesem Zaun sammeln sich Scharen junger
Afrikaner, die sich dort in der Hoffnung einfinden, in Europa leben zu können.
Die Fotografien zeigen diese Menschen eingehüllt in Boukals Tuch. Sie schmücken sich und posieren mit ihm.
DER KÜNSTLER FRIEDRICH BRENNER
Deutsches Kino ist Schrott
FORMEN UND GESTALTEN
In »Schrotten« werden die verhassten Brüder Mirko (Lucas Gregorowicz, l.) und Letscho (Frederik Lau) für die Familie zu Gangstern.
Die Mauer in den Köpfen Tanja Boukal beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen Flucht und Migration. Zu den Techniken der Wiener
Künstlerin gehören neben Fotografie vor allem Stickerei und Strickerei. Auf
Einladung des Kunstvereins Augsburg präsentiert sie die Schwerpunkte ihrer
Arbeit im Holbeinhaus. »Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten«, so
der Titel der Ausstellung.
ma x imilian
museum
05
1. bis 31. Mai 2016
Ausstellungen & Kunstprojekte/Theatersanierung
Medailleur und Künstler Mit der Ausstellung »Formen und Gestalten« stellt das Maximilianmuseum bis zum 17. Juli den Künstler Friedrich
Brenner in den Fokus. Der 1939 in Augsburg geborene Medailleur zählt zu den Großen seines Fachs.
Viele seiner prägnanten Entwürfe für Münzen und
Medaillen wurden preisgekrönt. Ebenso ausdrucksstark und unverwechselbar sind seine bildhauerischen Arbeiten – Skulpturen, Bronzen und
Reliefs. Vor allem letztere – wenig bekannte Schöpfungen – bilden den Schwerpunkt der Ausstellung.
www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de
Identitätssuche Die Installationen, Zeichnungen und Videos von Elham Rokni entstammen
ihrer Erfahrung als Immigrantin. 1980 im Iran
geboren, übersiedelte sie im Alter von neun Jahren
nach Israel. Fast zwangsläufig, so scheint es, kreist
ihr Schaffen um grundsätzliche Fragen von Herkunft und Identität, von Verwurzelung und Entgrenzung, Kontrolle und Freiheit. Ihre Installation
»The Yousef-Abad-Project« im Höhmannhaus
befasst sich bis zum 5. Juni mit der Suche nach
Verschollenem. Durch das Auge der Videokamera
folgt der Betrachter dem Blick der Künstlerin, der
durch die Straßen Teherans wandert.
www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de
Mega weit Seit
dem 12. April
zeigt die Galerie
Beate
Berndt
Ausschnitte aus
der aktuellen
Werkphase von
Udo
Rutschmann. Die unter
dem Titel »meta
white – a tranquil force« präsentierten Zeichnungen, Inkubatoren und Oszillatoren wurden, wie es scheint,
mit einer gewissen Spannung erwartet. Bei der
Vernissage war in den beiden Showrooms zeitweise kaum mehr ein Durchkommen, und auch die
potenzielle Käuferschaft ist angetan. Im Kontext
der Schau bittet die a3kultur-Redaktion am 4. Mai
zum Künstlergespräch in die Galerie (Beginn: 19
Uhr). Dieser a3kultursalon läuft in Bezug auf die
Auslandserfahrungen des Künstlers und in Anspielung auf den Ausstellungstitel schlicht und einfach unter »mega weit«. Musikalisch wird der
Abend von Angela Rossel mit Eigenkompositionen
für Violine unterstützt. Der Eintritt ist frei.
www.galerie-augsburg.com
Museumstag in 8 Takten Der Int. Museumstag am 22. Mai steht in diesem Jahr unter dem
Motto »Museen in der Kulturlandschaft«. Zahlreiche Museen in der Region beteiligen sich mit
kostenlosen Angeboten am Programm. So können
die Besucher der Hammerschmiede Naichen zwischen 13 und 17 Uhr die noch original eingerichtete Werkstatt und Wohnung des letzten Schmieds,
Serafin Stocker, besichtigen. Das alte Handwerk
der Schmiedekunst lässt sich außerdem hautnah
erleben, wenn sich Max Ehrmann bei der Arbeit
über die Schulter sehen lässt. Um 15 Uhr findet
eine Führung durch die Sonderausstellung »Landlerisch – Eine Ausstellung in acht Takten« statt.
Mitarbeiter der Volksmusikberatungsstelle des
Bezirks Schwaben musizieren Ländler aus alten
Notenhandschriften. Alle Angebote des Museumstags gibt es unter: www.museumstag.de
Soll die Stadt Augsburg die Sanierung des Theaters trotz finanziell schwieriger Situation über Neuverschuldung finanzieren?
JA
Angesichts der hohen Kosten sind bei einigen Menschen Zweifel aufgekommen, ob die Sanierung des
Theaters nicht »zu groß« geraten könnte, ob auch
von Juliane Votteler Wünsche und Überlegungen der Stadtbevölkerung
berücksichtigt wurden, wenn man an das Theater
der Zukunft in einer Stadt wie Augsburg denkt. Wir sind überzeugt, dass die Sanierung des Theaters kein
Luxusprojekt ist, sondern eine dringende Notwendigkeit! Daher möchte ich Ihnen gerne an einigen ausgewählten Aspekten die Wichtigkeit der Sanierung des Theaters erläutern.
An erster Stelle steht die Sicherheit
Der Brandschutz – die Fluchtmöglichkeiten für Menschen, die Entrauchung und Sicherung der wertvollen Bestände des Hauses – ist unzureichend. Hier müssen nach den neusten Vorgaben dringend wichtige bauliche Verbesserungen und Veränderungen vorgenommen werden. Dies betrifft jedoch nicht nur
das Thema Brandschutz im engen Sinne, sondern im Prinzip die gesamte Haustechnik, also die Hauselektrik mit allen sicherheitsgerichteten Einrichtungen wie zum Beispiel der elektroakustischen Alarmierung, aber auch die völlig veralteten Heizungs- und Klimaanlagen, die Gebäudeleittechnik und die
Wasserversorgung, die mittlerweile komplett ausgetauscht werden müssen. Die Barrierefreiheit muss
endlich für das gesamte Publikum gewährleistet werden. Aufzüge bis in den 3. Rang, Zugang für Rollstuhlfahrer oder Gäste mit Gehhilfen müssen heutzutage eine Selbstverständlichkeit sein.
Ausstellungen im MAI
ABRAXAS – Loop 30: Vexations. Zum 150. Geburtstag von Erik Satie / 01.-31.05.
// Momentaufnahmen. Kriegsha/ ab 06.05. // BBK Schwaben Nord & Augsburg: Jahrgang 43 / bis 15.05.
| ARCHITEKTURber Gestern & Heute
MUSEUM – Werkschau Hans Engel / bis 17.07. | ARCHIVGALERIE FRIEDBERG – Gewissensgewebe und Gewebung
| BOTANISCHER GARTEN – Extrasalon: Facetten von Mensch und Natur / ab 13.05. | CAFE TÜR AN
/ ab 08.05.
TÜR – Schön, dass du da bist: Kunstwerke geflohener und deutscher Künstler / bis 13.05. | CLAUDIA WEIL GALERIE FRIEDBERG – Ulrike Dornis: Arabeske / bis 13.05. | DIÖZESANMUSEUM ST. AFRA – Die sieben Todsünden
/ bis 08.05. | Ecke Galerie – Norbert Klaus: Skulpturen und Prägedrucke / bis 11.06. | EDWIN SCHARFF MUSE| GALERIE BEATE BERNDT – Udo RutschUM NEU-ULM – Bittersüße Zeiten. Barock und Gegenwart / bis 22.05.
| Galerie Extrawurst – Aktzeichnungen 2016 / bis 08.05.
| GALERIE
mann: Meta White / bis 31.05.
NOAH – Otto Piene / bis 05.06. | GLASPALAST – Neue Welten. Auf der Flucht / bis 30.06. | GRAFISCHES KABINETT
– Moritz Rugendas, Julie Hagen Schwarz: Mut, liebe Julie! / bis 15.06. | GEZZ! FRIEDBERG – Karin Fleischner: Mixed
| H2 – Secundino Hernández: Neue Zeichnungen / bis 08.05. // Rompeflasche / bis 19.10. |
Media / bis 14.05.
HAMMERSCHMIEDE NAICHEN – Landlerisch / bis 06.11. | HÖHMANNHAUS – Elham Rokni: The Yousef-AbadProject / bis 05.06. | HOLBEINHAUS – Tanja Boukal: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten / bis 04.06.
| JÜDISCHES KULTURMUSEUM – Pessach. Erinnerung an den Auszug aus Ägypten / bis 25.09. | KÜNSTLERHAUS
| KUNSTHAUS KAUFBEUREN
MARKTOBERDORF – Dieter Krieg: Bügeln ist nichts für Hausfrauen / bis 08.05.
| KUNSTWERK FRIED– Luther reicht nicht. Künstlerische Impressionen zur ständigen Reform / bis 22.05.
| MAXIMILIANMUSEUM – Wunderkammer. Reichsstädtische
BERG – Meine liebste Ecke zu Hause / bis 10.04.
Erinnerungen / bis Sept. // Formen und Gestalten: Der Künstler Friedrich Brenner / bis 17.07. | MUSEUM IM PFLEG| MUSEUM KULTURLAND RIES MAIHINGEN
SCHLOSS SCHROBENHAUSEN – Extrem Bayerisch / bis 30.07.
| RATHAUS BOBINGEN
– Leben nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses / bis 29.05.
| RATHAUS GERSTHOFEN – Gertraud Schön: Energie. (N)ackte. Na– Eun-Ja Koo: Drei Geschichten / bis 30.09.
tur / bis 27.05. | SCHAEZLERPALAIS – Hermann Hugo Neithold: Ein Kaufmann als Kunstfreund / bis 05.06. // Moritz
Rugendas, Julie Hagen Schwarz: Mut, liebe Julie! / bis 15.06. | SCHLOSS HÖCHSTÄDT – Heimatfront Kinderzimmer
/ bis 09.10. | STAATSGALERIE MODERNE KUNST – Aufruhr in Augsburg. Deutsche Malerei der 1960er bis 1980er
| ST. JAKOB
Jahre / bis 16.10. | STADTMUSEUM KAUFBEUREN – Vom Wegmüssen und Ankommen / bis 01.07.
| TIM – Kaoru Hirano & Gali Cnaani: Textile ErinnerunFRIEDBERG – Brigitte Kronschnabl: Mi Shu / bis 30.06.
gen / bis 08.05. | UNTERES SCHLÖSSCHEN BOBINGEN – Dorothea Reese-Heim: …wenn sich Kreise finden (Textil| VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHÖNENFELD – Do it yourself: Mach’s doch selber! / bis
kunst) / bis 12.06.
09.10. // Do it yourself. Künstlerische Reflexionen / bis 19.06.
Die Sanierung des Theaters ist kein Luxusprojekt,
sondern eine dringende
Notwendigkeit. Juliane
Votteler, Intendantin des
Theaters Augsburg
Das Theater als ganztägiges Forum der Begegnungen
Ein besonderes Bedürfnis ist vielen Menschen ein Aufenthalt im Theater nicht nur zum Besuch einer
Vorstellung. Unabhängig vom Spielbetrieb sollte es möglich sein, die Foyers zu besuchen und dort die
Atmosphäre des Theaters zu genießen. Hier wird nicht nur Theater gespielt. Hier besteht für die Stadtgesellschaft ein Treffpunkt, bei dem ein vielfältiges Angebot für Alt und Jung geboten wird. So soll es auch
am Tage Konzerte oder Möglichkeiten des Austausches geben, indem man die Räumlichkeiten des Theaters in Anspruch nimmt, um »theaterfremde« Veranstaltungen durchzuführen. Die Ausweitung des gastronomischen Angebots ist zudem dringend notwendig. Ziel wird es sein, dass die Stadtgesellschaft sich
in diesen Räumen wiederfindet.
Das sind einige Veränderungen im vorderen Bereich des Großen Hauses. Doch auch auf der Bühne und
in ihrem Umfeld herrscht ein Notstand. Das technische Personal ist tagtäglich gezwungen, Teile der Bühnenbilder unter hohem körperlichen Einsatz zu transportieren und zusammenzusetzen oder wieder
auseinanderzubauen. Dieser Umstand bedingt hohe gesundheitliche Risiken der Mitarbeiter auf der
einen Seite und einen immensen Zeitverlust auf der anderen Seite. Nach der Sanierung soll durch die
Neuanordnung der Werkstätten und des Magazins und die Errichtung eines Gebäudes, das auf Bühnenniveau an das Große Haus angebunden ist, ein vereinfachter Transport bereits vormontierter Dekorationsteile auf die Bühne gewährleistet werden. Dadurch werden die Mitarbeiter geschont und viel Zeit gespart.
Das neue Haus wird seine Pforten für alle Interessenten öffnen
Foto: Daniel Biskup
bis SONNTAG 05.06.
Galerie noah – Geboren in den deutschen 1950er-Jahren, hat die Künstlervereinigung Zero – Otto
Piene, Günther Uecker und Heinz Mack – bis heute auch auf internationalem Parkett weder an
Strahlkraft noch an Faszination verloren. Piene (1929–2014), bislang der einzige Verstorbene des prägnanten wie international bekannten Trios, war bis zuletzt kreativ und erhellt die Welt posthum mit
seinen Arbeiten rund um Licht und Feuer. Die Augsburger Galerie Noah huldigt den Ausnahmekünstler nun mit Feuergouachen, Temperabildern, Grafiken und Keramiken aus über 60 Jahren.
Durch den Bau größerer Probebühnen am Theater können die Proben der neu
einzustudierenden Stücke länger dort verbleiben und blockieren nicht die
Hauptbühne im Großen Haus. Dadurch steht das Große Haus für mehr Vorstellungen des Theaters zur Verfügung. Des Weiteren können auch mehr Fremdveranstaltungen, wie Gastspiele, Popkonzerte, Vorträge, Preisverleihungen, Tagungen
etc., durchgeführt werden. Die Bühne wird ein Veranstaltungsort vielfältiger Ereignisse. Natürlich gilt dies auch für die neue für ca. 400 Personen gedachte Spielstätte im neu gebauten
Haus an der Kasern-/Ludwigstraße. Hier entsteht ein Raum, in dem vieles stattfinden kann: Aufführungen von Schauspiel, Tanz, moderner Musik, Konzerte, Kleinkunst und Kabarett, Preisverleihungen,
Studenten- und Schülertheater, Aufführungen freier Gruppen, Lesungen etc. Dadurch wird das neue
Haus seine Pforten für alle Interessenten öffnen!
Sie sehen, die Möglichkeiten und Potenziale des sanierten Stadttheaters sind vielfältig und um ein Vielfaches gesteigert gegenüber dem jetzigen Zustand. Damit das Theater in Zukunft seine Türen für viel
mehr Mitmenschen als nur den Besuchern der Vorstellungen öffnen kann, damit es ein lebendiger und
interessanter Begegnungsort für alle wird, dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Helfen Sie uns, indem
Sie noch bestehende Bedenken zerstreuen und Menschen, die Sorge haben, überzeugen, dass es sich
lohnt, an das Theater der Zukunft zu glauben.
Weitere Informationen zur Sanierung finden Sie unter: www.thejater.de
www.a3kultur.de
liVemusik & cluBeVents
1. bis 31. Mai 2016
Was, Axl Rose singt jetzt bei AC/DC? Scheißegal,
wichtig ist: Augsburgs Fab Five spielen diesen
Monat in Originalbesetzung in der Musikkantine.
The Hyde Parkas traten erst letztes Jahr nach 28
Jahren wieder zusammen im Glyzerin auf, nun
rufen sie für Samstag, 7. Mai, zum Recall in die
Kantine. In den 80ern zählte die Band aus der ModSzene zu den beliebtesten Kapellen der Stadt, 1986
waren sie Augsburgs erste »Band des Jahres« und
neben Auftritten bei Mod-Allnightern spielten sie
in Österreich und Großbritannien. 1984 gegründet, waren die Band mit ihrem 60ies-Beat auf der
damaligen, legendären Augsburger Pop-Compilation »2000 Töne« (damals natürlich auf Vinyl) vertreten, erschienen anlässlich der 2000-Jahr-Feier der
Stadt Augsburg. Ein paar Mitstreiter dieses Samplers sind heute noch eins zu eins oder transformiert aktiv: Impotenz und Generation N (Gerald
»General« Seckler). Auf dem Youtube-Kanal von
Arno Löb (der wiederum Impotenz-Mitglied ist und
auch Mitinitiator der Compilation war) sind die
Beiträge von »2000 Töne« zu hören.
roots, zirbelnussy roots
Eine Kolumne von Martin Schmidt
Die Hyde Parkas sollten eine Kreativzelle künftiger
(pop)kultureller Entwicklungen in ZirbelnussTown werden: Gitarrist Dieter Geier gründete die
Band The Beatless, Bassist Martin Stefaniak ging
zur Augsburger Puppenkiste und Walter Sianos …
ja der, der brach einiges los. Neben weiteren Bandaktivitäten wurde er Mitbetreiber des Clubs KeroAnzeige:
Erster Frühling, zweiter Frühling, immer Frühling: Im Mai geben sich erster Festivalduft, die
Auxpop-Legenden The hyde Parkas und faszinierende Musik aus Kenia ein Stelldichein
Größer als die Fugger, Brecht und Mozart zusammen: Augsburgs »Fab Five« The Hyde Parkas spielen am
Samstag, 7. Mai, in der Kantine.
die Stage entern wird? Nein, tut sie nicht, denn er
ist rank und schlank geblieben und die Hyde Parkas ihrem Sound aus 60ies-Scooter-Beat und Britpop treu. Übrigens: Es heißt hurtig, hurtig sein
und nicht verpassen – die nächste Show ist erst
wieder für 2017 geplant.
Als Vorgruppe spielen Die Kongress Parkas, nein
quatsch: The Cucumbers. Sie zählten in den späten
80ern mit ihrem punkigen Beatpop wie die Parkas
zur Augsburger Mod-Szene. Gitarrist Raimund Bernardy war bei der Gründung der legendären Gurken-Gang im Jahr 1984 übrigens erst 16 Jahre alt.
Nach den Konzerten laden die Bands zur Aftershow-Party ein; in der Weltbar gibt’s ein »Klassentreffen« mit cooler 60ies-Lounge-Musik. Und
vielleicht auch Autogramme. Einlass fürs Konzert
ist 19:30 Uhr, Beginn 20:30 Uhr.
sin (heute: Glyzerin), Chefredakteur der »Neuen
Szene«, Initiator des seit über 30 Jahren stattfindenden »Band des Jahres«-Wettbewerbs, Booker
und Konzertagentur-Betreiber (ping.pop, Gerhard
Schönherz), FCA-Aufsichtsratsmitglied … Bei so viel
Power, fuggerstädtische Historie in sich auszukristallisieren, sollte man eigentlich denken, es ist
Walter Sianos, der 2000 Jahre alt ist – und Augsburg nur knapp über 50. Bricht nicht die Bühne
vor lauter Ehrenlast zusammen, wenn der Mann
Fest, fester, Festival-Fest
Man spürt es, man merkt es, man sieht es: Die
Gesichter in Straßenbahn und Bus sind entspannter, die Krähen am Königsplatz singen in Vorfreude, Lech und Wertach sprudeln lustvoller ihr
kostbares Nass. Denn: Die Festival-Saison beginnt!
Das Modular Festival zündet gleich in diesem
Monat (siehe Bericht auf Seite 3) und das Obstwiesen-, das Singoldsand- und das Sammersee-Festival rücken sich bereits die Rüschchen am
Pop-Hemd zurecht. Drum gibt es nun am Pfingst-
sonntag, 15. Mai, ein Festival-Festvial als Pre-Festival. Oder so ähnlich zumindest. Nämlich: Unter
dem Namen »Machen alle mit« präsentieren sich
in der Kantine die genannten Killer-Events. Ein
Festival unter einem Dach mit buntem Rahmenprogramm im Biergarten. Dazu Foodcorner, Flohmarkt, Kreativmarkt – und die Möglichkeit, sich
vor Ort Tickets für die Festivals zu sichern. Und das
Wichtigste: Live vor Ort spielen Claire, We Destroy
Disco und San Antonio Kid. Einlass 18:30 Uhr,
Beginn 20:15 Uhr.
Kenia Roots
Zu einem großartigen Konzert lädt im Maien auch
das Grandhotel Cosmopolis: Am Dienstag, 31. Mai,
sind dort Ogoya Nengo & The Dodo Women’s
Group zu Gast. Die über 80-jährige kenianische
Sängerin Anastasia Oluoch präsentiert mit mehrköpfiger Verstärkung faszinierende afrikanische
Folkmusik. Mit 13 Jahren begann sie einst ihre
Karrie als Dodo-Sängerin. Seit 2014 arbeitet Ogoya
Nengo – der Name bedeutet »die Gepriesene« – mit
Soundkünstlern wie Sven Kacirek (Hamburg, Pingipung) und Stefan Schneider (Kreidler, to rococo
rot) zusammen und hat auf dem »Honest Jon’s«Label von Damon Albarn (Blur) veröffentlicht. Das
Ergebnis ist eine zeitgenössische Version kenianischer Roots Musik, gepaart mit kraftvoller Stimme und dem Ruf Afrikas, im Souterrain des
Grandhotels.
06
+++ Let’s do the 90ies Time Warp again: Nach dem
großen Erfolg der vorangegangenen Rofa-Donnerstags-Remember-Partys mit DJ NT folgt nun
die dritte Runde. Dieses Mal allerdings an einem
Mittwoch, nämlich am 4. Mai (Vorfeiertag, nächster Tag: Christi Himmelfahrt). Und für dieses Jahr
zum letzten Mal – Teil 4 kommt erst 2017.
rockfabrik-augsburg.de +++ Am Sonntag, 15.
Mai, findet ab 19 Uhr die Irish Session im Reesegarden statt. Alle Musiker, die irisches Repertoire
auf ihren Instrumenten beherrschen, sind eingeladen. +++ Crate Diggers, aufgepasst: Am Pfingstmontag, 16. Mai, steigt in der Ballonfabrik wieder
die Schallplattenbörse. Eintritt frei, ein Plattenspieler mit Kopfhörer steht zum Anhören bereit. Es
gibt Getränke, Kaffee und Gebäck. Standanmeldung: [email protected]. ballonfabrik.org
+++ Mal ein anderes Konzert im Hallo Werner: Am
Samstag, 21. Mai, spielt Singer-Songwriterin
Desiree Klaeukens (Tapete Records) um 20 Uhr
(Einlass: 19 Uhr). +++ Anlässlich des 150. Geburtstages des Komponisten Erik Satie (* 17. Mai 1866)
präsentiert Loop30, der Hör-Raum im Kulturhaus
abraxas, von Sonntag, 1. Mai, bis Dienstag, 31. Mai,
die Klanginstallation »Vexations«. Eingespielt
wurde sie vom Augsburger Pianisten und Komponisten Wolfram Oettl, der bereits 2008 die erste
Augsburger Aufführung des rund 20 Stunden dauernden Stückes (840 Loops) veranstaltete. Zu hören
im Großen Foyer, montags und mittwochs von 17
bis 24 Uhr, dienstags und donnerstags bis sonntags
von 14 bis 24 Uhr (Eintritt frei).abraxas.augsburg.de +++ Tocotronic (Foto: Michael Petersohn)
kommen nach Augsburg: Musikkantine, Samstag,
16. Juli. Der Kartenvorverkauf läuft. +++ Der öffentliche Femme Jam geht in die zweite Runde: Am
Dienstag, 10. Mai, 19 Uhr, auf der Bühne im Kulturhaus Kresslesmühle: Mississippi Isabel. Die
siebenköpfige Mädelsband besteht aus Christina
Pichler (Kinderklavier/Akkordeon), Sandra Härtl
(Gitarre/Gesang), Natalie Wurm (Flügelhorn), Carla
Steierle (Bass), Kate Stephan (Drums), Mebel Hummig (Mandoline/Gesang) und Veronika Kleiner
(Cello/Gesang). Das Septett präsentiert verspielten
Singer-Songwriter-Pop. Der Femme Jam ist zweigeteilt: Nach dem Konzert wird die Bühne für einen
öffentlichen Female Jam geöffnet. Für die entsprechende Backline ist gesorgt. +++ Am Montag,
8. August (Augsburger Friedensfest-Feiertag), werden Glasperlenspiel ein Open Air auf dem Rathausplatz in Gersthofen spielen. Das Konzert
findet im Rahmen des Gersthofer Kulturina-Festivals statt. Beginn: 18:30 Uhr (Einlass: 17:30). Der
Ticketvorverkauf hat bereits begonnen. Support:
Matteo Capreoli. kulturina.de (msc) +++
Grün ist es auf der Welt zu sein
Das Jungunternehmen Greenfield Concept veranstaltet die Green-BeltFreiluftevents in Augsburgs Grünanlagen. Auch diesen Sommer gibt es wieder
monatlich ein happening, wo sich Mensch, Natur und Kunst die hand geben
Drei Jahre sind es bereits, in denen Simson Hermann mit seinem Team vom Greenfield Concept
die Green Belt Events veranstaltet. Drei Jahre, in
denen die schönsten Augsburger Grünflächen
zum Treffpunkt von netten Menschen, Musik und
Kunst wurden. Der Wittelsbacher Park, der Rote
Tor Park, am Lech nahe der Wolfzahnau – viele
Fleckchen wurden zum Spielplatz für Jung und Alt.
Wer es selbst noch nicht erlebt hat, dem sei es sehr
ans Herz gelegt eine Green Belt zu besuchen.
Manchmal erfährt man den Veranstaltungsort erst
einige Tage vor dem Veranstaltungstermin via Facebook – das Wetter muss ja schließlich mitspielen.
Doch das änderte bis dato nichts daran, dass hunderte von Besuchern kamen, dass DJs und Bands
zum Musizieren bereit standen und für das leibliche Wohl gesorgt war. Sobald der Termin feststeht wird er von vielen Menschen sofort in den
Kalender eingetragen. Ob man sich dann am
Wochenende in einen städtischen Park begibt oder
mit dem Fahrrad Richtung Lech fährt, spielt keine
Rolle. Die Vorfreude ist groß, Spontanität ist die
Devise und gehört zum Charakter der Green Belt.
Das Kompass Festival am Autobahnsee konnte
letztes Jahr leider wegen eines gescheiterten Crowdfundings nicht in dem Rahmen stattfinden, wie
www.a3kultur.de
es geplant war. Allerdings wurde daraus dennoch
ein mehrtägiges Green Belt in der Firnhaberau mit
coolen Live-Bands, Kunstmarkt und vielem mehr.
Eine unvergessliche Party, die mit Sicherheit für
viele einen Höhepunkt im Sommer 2015 darstellte.
Der Festivalgedanke ist beim Green Belt-Team aber
noch nicht verschwunden, es soll aber auch nichts
überstürzt werden. »Wir benötigen nun ein einwandfrei laufendes Jahr, um etwas Geld zur Seite
zu bekommen. Sobald wir dann ein Budget haben,
sehen wir was mit Sponsoring noch zusätzlich
möglich ist und machen dann ein kleines Festival.
Das ist aber Zukunftsmusik. Wir konzentrieren
uns zunächst auf das, was wir ohne weiteres stemmen können«, sagt Simson Hermann.
Und wie so ein einwandfrei laufendes Jahr aussieht, sollten wir nicht verpassen. Möglichkeiten
dazu gibt es genug, denn bis einschließlich September wird es monatlich eine Green Belt geben.
Eine zweitägige Freiluftveranstaltung gibt es am
15. und 16. Mai am Autobahnsee (Ausweichtermin:
21. und 22. Mai). (Julian Stech)
Die Termine für die weiteren Monate werden rechtzeitig online bekannt gegeben:
www.facebook.com/greenbelt.gfconcept
www.gfconcept.de
07
LIVEMUSIK & CLUBEVENTS/Theatersanierung
1. bis 31. Mai 2016
Soll die Stadt Augsburg die Sanierung des Theaters trotz finanziell schwieriger Situation über Neuverschuldung finanzieren?
LIVEMUSIK & CLUBEVENTS im MAI
So 01.05. Kulperhütte – BeBof De Luxe & The Delta
Horns (Blues/Funk/Soul) 12:00
| Waldgaststätte Parkhäusl – Paradiso Quartett (Irish Heartbeat) 12:00
| St. Johannes Königsbrunn – Königsbrunner Seemanns-Chor 15:00 | Abraxas/
Restaurant Reesegarden – Karl Poesl meets Heiner Lehmann: Telling tales by music 20:00
| Spectrum – Fiddler’s Green (Folk) 20:00
Di 03.05. Abraxas – Mehr Musik: Children’s Songs
09:00 // 10:30 // 19:00
| Abraxas/ Restaurant
Reesegarden – Back to Bandyll (Gitarrenpop/Soul)
19:30
| Kongress am Park – Aleksandr Rozenbaum (Rock/Pop) 19:30 | Spectrum – Plusmacher:
Die Ernte (Rap) 20:00 | Soho Stage – The Baboon
Show (Punk) 21:00
Mi 04.05. Evangelisches Forum Annahof – Karman Festival 18:00
| Parktheater – Rudi Zapf &
Zapf’nstreich (Weltmusik) 19:30 | Kongress am
Park – Konstantin Wecker (Liedermacher) 20:00 |
Tanzbar – Duo Grenzenlos 20:00 | Soho Stage –
B_Daltons & Sparkling (Indie/Undergroundpop/Punk)
20:30 | Spectrum – Hot Wings: The funky Side of
Soul 20:30
Do 05.05. Spectrum – Blankweinek (Folk/Country)
20:00 | City Club – The Strolers & SAN Antonio KID
& Felidae Trick & Mutti’s Lieblinge 20:00
Fr 06.05. Brechts Bistro – Saitenmacher (Jazz/Klassik) 11:00 | Stadthalle Gersthofen – Die Cubaboarischen (Volksmusik) 19:30 | Parktheater –
Martin Kälberer: Suono (Klangkunst) 19:30 |
Ballonfabrik – Totälickers (Punk) 20:00 | Spectrum – DJ Robby: Rock House 21:00 | Bombig – Augsburger Blues-Session 21:00 | Bob’s – Buskings (Country/Folk) 23:00
Sa 07.05. Mozarthaus – Acoustic Guitar Duo (Latin/
Swing/Blues) 19:00 | Bürgerhaussaal Obermeitingen – Kammerchor Schwabmünchen & Bläserensemble Just Brass: What a wonderful world 19:30 |
Holzwinkelsaal Welden – Greg is back beim
Kultour-Sommer (A-cappella) 19:30 | Soho Stage –
Matze Rossi (Singer-Songwriter) 20:00 | Kresslesmühle – Hip Hop Jam 20:00 | Kantine – The Hyde
Parkas und The Cucumbers (Pop) 20:30 | Rock Cafe
– Rising 21:00
| Mahagoni Bar – Rock im Raum
23:00
So 08.05. Bürgersaal Stadtbergen – Männerchor
Stadtbergen: Muttertagsmatineè 10:30 | Bahnpark
– Lechtown Kneeoilers (Jazz) 11:00 | Stadthalle
Gersthofen – Songs of the Soul (Jazz/Klassik/Weltmusik) 19:30
ht
se mac
Walnüs ufaktur
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hmack delbrandman ihn,
e Gesc
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Der voll en Likör der ! Probieren Sie l!
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167 A 16 Uhr
6
8
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0–
l-Str. 1 .30 / Sa 1 0 02 90
renze
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7
Curt-F – Fr 10 – 1 el. 0821 –
T
Mo
lis.de
po
.vino
www
Foto: Christian Menkel
DONNERSTAG 05.05.
20:00
City Club – Die Amnesty International
Hochschulgruppe lädt zum Benefizkonzert
mit The Strolers (Foto), San Antonio Kid, Felidae Trick und Muttis Lieblinge. Das Motto
des Abends: »Kein Mensch ist illegal«!
Die Einnahmen gehen komplett an AI.
Mo 09.05. Puppenkiste – Café Arrabbiata – Musikalische Glanzlichter der 1920er- und -30er Jahre 20:30
Di 10.05. Kresslesmühle – Femme Jam mit Mississippi Isabel 19:00 | Abraxas/ Restaurant Reesegarden – Po’ Monkeys: Der Sound der Südstaaten
19:30
Mi 11.05. Kresslesmühle – Orkesta Mendoza (Latin/
Indie) 21:00
Do 12.05. Kradhalle – Udo Legner: Happy Birthday,
Bob Dylan 17:30 // Just Kids Grande Finale 19:30 | Buchhandlung Schmid Schwabmünchen – Mara
& David (Singer-Songwriter) 20:00
Fr 13.05. Parktheater – Gráinne Holland (Gälisch)
19:30 | Kantine – Rap im Ring (HipHopJam) 19:30 |
Bob’s – Locked n Loaded (Rock) 23:00
Sa 14.05. K15 Jugendhaus – Jamsession 20:00 | Ballonfabrik – Cor (Punkrock) 20:00 | Grandhotel
Cosmopolis – Malaka Hostel (Polka/Swing/Reggae)
20:00 | Soho Stage – William's Orbit: Once In A Lifetime (Rock) 20:30 | K15 Jugendhaus – Mental Escape Pod & Hermetic Electric & Orifice (Experimentell) 21:00 | Kresslesmühle – La Minor (Polka/Jazz/
Ska) 21:00
| Rock Cafe – Coldheart 21:00
|
Haifischbar – The Delta Bombers & Lou Ferns 21:00
So 15.05. Kloster Irsee – Schwäbisches Mariensingen 16:00 | Spectrum – Schreyner: Jeder Song ein
Brett (Hardrock) 21:00
Mo 16.05. Western-City Dasing – Why not band
(Country) 19:00
Di 17.05. Abraxas/ Restaurant Reesegarden –
Jonehans & Maybellene (Folk/Country/Bluegrass)
19:30
Mi 18.05. Spectrum – Warwick & Johnson (Rock)
20:30
Do 19.05. Kolping Jugendtreff Thierhaupten –
Jamsession 19:00
| Spectrum – Normahl (Punk)
20:30 | Kresslesmühle – Iva Nova (Ethno/Jazz)
21:00
Fr 20.05. Ballonfabrik – Augsburg Amputation Act
II (Metal) 18:00 | Kultur-Stadl Wörleschwang –
Jersey (Bon Jovi Coverband) 20:00 | City Club – Hodja (Rock’n’Roll) 22:00 | Bob’s – Die Grüne Welle (Ska/
Punk) 23:00
Sa 21.05. Kantine – Jamaram und Minga3 (Reggae/
Ska/Latin) 19:30 | Hallo Werner – Desiree Klaeukens (Singer-Songwriterin) 20:00 | Abraxas – Dante:
When we were beautiful (Metal) 20:00 | Jugendfreizeitstätte Matrix – Rock'n'Roll Day 20:00 |
Cosmos Café Friedberg – Kober und Burgmaier:
One Voice, one Guitar 20:30 | Rock Cafe – Phönix
21:00 | Ballonfabrik – Spartanisch Part VII 22:00
So 22.05. Kulperhütte – Schwäbische Brotzeitmusikanten 12:00
| Kultur-Stadl Wörleschwang
– Quattrofoglio Saxophonquartett (Pop) 17:00 | Spectrum – Rebellious Spirit: Obsession (Rock) 20:00
Di 24.05. Abraxas/ Restaurant Reesegarden –
BlueNa (Folk) 19:30
| Spectrum – Kinihasn: Weida Danzn (Volksmusik/Pop) 20:00
Mi 25.05. Schloss Höchstädt – The Peetles (Beatles-Coverband) 20:00 | Spectrum – Weissglut: A tribute to Rammstein (Metal) 20:30 | Kesselhaus – Len
Faki (Techno) 23:00
Do 26.05. Western-City Dasing – Stefan Keil (Country) 19:00 | Sensemble Theater – Jazzentiell 20:30
| Spectrum – Die Prinzen: 25 Jahre auf Bewährung
(A-capella) 20:30
Fr 27.05. Pfarrzentrum St. Michael Aichach –
Bairisch Diatonischer Jodelwahnsinn 20:00 |
Jazzclub – Yara Linss: Samambaia (Bossanova/Jazz)
20:30 | Ballonfabrik – Air Raid (Drum'n'Bass) 22:00
| Bob’s – Pussy LoversZ (Rock) 23:00
Sa 28.05. Wirtshaus Frau Huber – Palm Red (Pop/
Rock) 20:30
| Ballonfabrik – Siknotes & Mental
Strike & This ain’t California (Punkrock) 20:30 |
Rock Cafe – Hatliner 21:00
So 29.05. Spectrum – The Sweet (Rock) 20:00
Di 31.05. Abraxas/Restaurant Reesegarden –
Funplugged (Acoustic/Rock/Pop) 19:30
| Buchhandlung Schmid Schwabmünchen – Mano
Maniak & Hubert Hofherr (Blues) 20:00 | Grandhotel Cosmopolis – Ogoya Nengo & The Dodo
Women’s Group (Folk) 20:00
NEIN
Die »Initiative Kulturelle Stadtentwicklung Augsburg«, ein freier Zusammenschluss engagierter,
kulturinteressierter Bürger*innen hat am
von Peter Bommas 2. April 2016 ein Bürgerbegehren gestartet mit
der zentralen Forderung nach einem für alle
Augsburgerinnen und Augsburger offenen, zukunftsfähigen, aber bezahlbaren Theater, das neben den
kulturellen auch den architektonischen Ansprüchen unserer Zeit genügt. Die einfache Frage lautet:
Sind Sie dafür, dass die Stadt Augsburg die Sanierung des Theaters trotz angespannter Haushaltslage
über Neuverschuldung finanziert? Die Entscheidung, die Augsburgerinnen und Augsburger angesichts der gewaltigen Sanierungskosten von annähernd 200 Mio. Euro zu fragen, welches Theater sie
für welches Geld haben wollen, hat gewichtige Gründe.
Planungsmängel
Im Jahr 2009 hat der vormalige Stadtrat einen Beschluss gefasst, das damals schon marode Theater
sowie die ebenso marode Freilichtbühne zu sanieren. Dazu gab es eine Expertise des renommierten
Theaterbauexperten Prof. Friedrichs über knapp 89 Mio. Euro Brutto inklusive Errichtung der
Brechtbühne und Erneuerung der Freilichtbühne. Aus dieser Zeit stammt auch das heute noch zugrunde liegende Brandschutzgutachten für das Große Haus. Die Brechtbühne wurde dann für
ca. 8 Mio. Euro als sogenannter »Leichtbau« und Interimsspielstätte, »die jederzeit wieder abgebaut
werden kann«, an der – wie man heute weiß – falschen Stelle errichtet. Sie sollte 15 Jahre genutzt
werden. Von 2010 bis 2016 wurden laut Haushaltsplänen insgesamt schon für die Außensanierung
und Instandhaltung des Bühnenturms über 13 Mio. Euro verausgabt. Im Haushalt 2015 waren für
den Posten Generalsanierung/Neubau Spielstätten Gesamtausgaben von 98 Mio. Euro eingestellt,
mit einer Förderung von 38 Mio. Euro wurde gerechnet.
Das war der Informationsstand in der Bürgerschaft, als im Frühjahr 2015 das in einem Vergabeverfahren favorisierte Büro Achatz mit seiner Planungsvorgabe von nun 235 Mio. Euro im Stadtrat
aufschlug. Nicht nur wir Bürger*innen waren da über die mehr als doppelt so hohe Summe erschrocken, auch viele Stadträte schauten sehr skeptisch drein. Es lag kein belastbares Finanzierungskonzept, kein Steuerungsinstrumentarium und keine konkrete Idee vom »Theater der Zukunft« vor, die
Theaterleitung hatte dem Architekten ein Wunschkonzert geliefert – eine Beteiligung von
Bürger*innen und Expert*innen war zu diesem Zeitpunkt nicht vorgesehen. Eine Reaktion war der
»Offene Brief« von 52 Kulturakteuren an den Oberbürgermeister mit der Forderung nach einer Neuplanung unter Beteiligung der Bürgerschaft, nach einem realistischen Finanzierungskonzept und
einem transparenten Planungsprozess.
Prekäre Haushaltslage
Die aktuelle Haushaltslage der Stadt Augsburg ist geprägt von stetig steigenden Ausgaben im Personal- und Sozialbereich bei nahezu stagnierenden Einnahmen. Der geplante Schuldenstand für Ende
2016 beträgt über 343 Mio. Euro, die gesamte Zinstilgung steht bei jährlich jetzt schon über 25 Mio.
Euro. Die Regierung von Schwaben hat als Aufsichtsbehörde die Stadt eindringlich darauf hingewiesen, keine neuen Schulden zu machen. Dennoch besteht die Absicht, für die geplante Theatersanierung in Höhe von über 189 Mio. Euro eine Neuverschuldung bis zu 72 Mio. Euro einzugehen. Über
Kredite, die bis zum Jahr 2022 jährlich neu aufgenommen und von der Regierung von Schwaben
genehmigt werden müssen. Kredite, die 25 Jahre lang eine zusätzliche Belastung von jährlich mindestens 3,85 Mio. Euro bedeuten würden – ohne einzurechnende Zinsanstiege und Baupreissteigerungen! Kredite, die die Handlungsfähigkeit aller nachfolgenden Stadtregierungen und Stadträte
entscheidend einschränken.
Der Investitionshaushalt der Stadt ist heute schon geprägt von Projekten, die zur Vermeidung von
Notsituationen, Gefahr im Verzug oder der Abwendung von Schließungen und Sperrungen bei
Pflichtaufgaben unausweichlich sind. Dazu gehören z.B. Schulen und Sportstätten. Die geplante
Finanzierungsform bei der »freiwilligen Leistung Theater« über extreme Verschuldung sprengt den
aktuellen Haushaltsrahmen und lässt negative Auswirkungen auf die gesamte Stadtentwicklung,
insbesondere für alle investiven Formen der freiwilligen Leistungen in Kultur und Bildung, befürchten, für die Stadtteilentwicklung, für »nachgeordnete« Kultureinrichtungen, für Museen und Bürgerhäuser, für Projektentwicklungen im kulturellen Bereich. Der kommunalen Selbstverwaltung
bleibt auf Jahrzehnte kein Handlungsspielraum mehr! Vor diesem Hintergrund muss die »Generalsanierung« des Theaters neu gedacht werden – und noch ist dafür Zeit. Wenn einmal mit der Sanierung unter den jetzigen Vorzeichen begonnen wurde, ist es zu spät. Dann rollt die Lawine.
Bürgerentscheid für Neuplanung
Die geplante Theatersanierung ist eines der umfangreichsten Bauprojekte
der Stadt mit Eingriffen in die innerstädtische Quartiersentwicklung –
aber ohne einen Ideen- bzw. Architektenwettbewerb wie beispielsweise
beim Königsplatz. Bei Investitionen in dieser Höhe und mit diesen
Folgen müssen die Bürger zustimmen oder ablehnen können. Sie bezahlen dieses Projekt!
Die Augsburger*innen sollen entscheiden, welches Theater für welches
Geld sie in Zukunft haben wollen: Das ist die einfache Forderung der Initiatoren des Bürgerbegehrens! Und für ein solches Bauprojekt muss ein Wettbewerb
ausgeschrieben werden. Dieser muss auf der Basis des städtischen Haushalts finanziell realisierbare, architektonisch interessante, für die Stadtentwicklung passende und innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens umsetzbare Alternativen aufzeigen. Der Stellenwert von Denkmalschutz
und Brandschutz muss transparent benannt und dargestellt sein. Das Große Haus, die Betriebsform und die Finanzierung des zukünftigen, sanierten Theaters müssen Bestandteil dieser Überlegungen sein. Dazu gehört eine Beteiligung des Eigenbetriebs »Theater« mit einem Jahresetat von
27 Mio. Euro ebenso wie ein »Bürgerfonds« bzw. die intensive Prüfung der möglichen Finanzierung über geschlossene Immobilienfonds oder einen nicht städtischen Generalunternehmer. Und
in einem solchen Gesamtkonzept müssen die komplette Theaterlandschaft der Stadt vom Parktheater über das Abraxas bis zur Kulturfabrik, der mögliche Erhalt der erst 2012 fertiggestellten
Brechtbühne, die notwendige Weiterentwicklung der Freilichtbühne (Sanierung und Überdachung) sowie eine zeitlich, räumlich und finanziell konkret abbildbare Interimssituation berücksichtigt sein. Ein echter Plan eben.
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1. bis 31. Mai 2016
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»Lady Macbeth von Mzensk« sorgt
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Foto: A.T.Schaefer
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MAI
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voller Phantasie
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zum op.
Staunen,
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Dimitri Schostakowitsch
(1906-1975):
Sinfonie Nr. 10–e-moll
93 Violine:
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Dirigent: Domonkos Héja
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Ein Pointen-Marathon durch sämtliche Skandale, Bild-Schlagzeilen und Ereignisse des
Wolfgang Amadé Mozart; Alexander K. Glasunow: Konzert a-Moll op. 82
Jahres
mit Symphonie
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365op.
Tage
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Sport und
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Edouard Lalo:
espagnole
21 (alle
Sätze); Henriaus
Vieuxtemps:
a-MollGesellschaf
op. 37
Sergej Prokofjew: Konzert D-Dur op. 19; mit dem Münchner Rundfunkorchester, Leitung: Dirk Kaftan
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Russische Musik ist am Theater
Augsburg selten genug, um zu
einem besonderen Ereignis zu werden. Die Augsburger Inszenierung der skandalträchtigen Oper
»Lady Macbeth von Mzensk« von Dimitri Schostakowitsch bietet jedoch viel mehr, sie enthüllt
sich als eine Offenbarung voller Spannung und
Überraschungen.
Die überspitzte Darstellung hält im Laufe der
ganzen Handlung mit minimalistischen, aber
wohlüberlegten Mitteln im Bann der Emotionen:
ein hoher, gekachelter, kühler Raum als Bühnenbild, ein weißes, großes Bett, traditionell in der
Mitte der Bühne, und die Darsteller von Kopf bis
Fuß in den Primärfarben Gelb, Blau, Rot und Grün,
die das Bett ekstatisch in ein Schlachtfeld der
Gefühle verwandeln (Bühne und Kostüme: Timo
Dentler und Okarina Peter). So beginnt die tragische Geschichte einer mutigen Frau.
Gefangen in der primitiven Gier ihres Mannes
Sinowij (Ji-Woon Kim) und seines Vaters Boris
(Young Kwon), sehnt sich die sinnlich-schöne Protagonistin Katerina Ismailowa (Sally du Randt) nach
Liebe. Das warme Gelb ist ihre Farbe, sie glänzt im
öden Dasein. Als der sympathische »Bad Boy« Sergej (Mathias Schulz) in Blau auftaucht, werden ihre
sehnlichsten Wünsche erfüllt. Eine verhängnisvolle Affäre, von Anfang an tragisch überschattet,
nimmt ihren Lauf. Blind vor Leidenschaft vergiftet
die unfreie Frau erst ihren Schwiegervater mit
Rattengift, dann tötet sie ihren impotenten Ehemann, um so den Weg zur Freiheit mit ihrem
Geliebten einzuschlagen. Eine Befreiung sollte es
werden, aus der Sklaverei der Gesellschaft, doch
der Weg in die Freiheit führt die Katerina in den
Tod. Verraten von Sergej, der sich inzwischen als
kaltblütiger Herzensbrecher entpuppt hat, der aus
Langeweile wahllos Frauen verführt und belügt,
bringt sie ihre Nebenbuhlerin und sich selbst in
tiefen Gewässern um.
Als Schostakowitsch seine Oper schrieb – die
Uraufführung fand 1934 statt –, dachte er an die
schwierige Lage der Frauen in den verschiedenen
Epochen der russischen Geschichte: an die Unmöglichkeit, in der Schlechtigkeit einer erbarmungslosen Umgebung zu überleben, an den Kampf, den
außergewöhnliche Frauen hoffnungsvoll aufnehmen, aber dennoch verlieren. Als Tragödie konzipiert, überholt die Satire die Handlung, die
absurden Züge verleihen dem Werk einen Hauch
von Unwirklichkeit und lassen es so zur grotesken,
düsteren Fantasie werden.
Selbstbewusst beherrscht Sally du Randt die
Bühne. Mit einem Hauch von Selbstironie gelingt
es ihr, auch die schwersten Passagen mit Leichtigkeit zu meistern und so zum strahlenden Mittelpunkt der Aufführung zu werden.
Das Orchester unter der Leitung von Domonkos
Héja präsentiert Schostakowitsch, der Groteske auf
der Bühne entsprechend, extravagant und dynamisch. Die gut durchdachte Präzision, mit der der
Dirigent das Orchester durch das Werk führt, ist
unüberhörbar: kühne Wucht bei den gewaltigen
dramatischen Höhepunkten und feine Sanftheit
bei der Vertonung der weiblichen Seele.
In Leskows gleichnamiger Novelle, auf der die Oper
basiert, wird der Mut der Protagonistin nicht
belohnt. Die Heldin bleibt ein Opfer der Liebe, der
Gesellschaft, aber auch der Langeweile. Die
Geschichte wirft viele Fragen auf, ohne Antworten
zu geben. Die Augsburger Inszenierung sympathisiert mit Katerina und wirkt trotz der Brutalität
teilweise erstaunlich sentimental. Jedoch schon bei
Leskow gibt Katerina ehrlicherweise zu: »Unsere
Beziehung jedenfalls geht auf deine Verführungskünste zurück, und du kannst nicht ableugnen,
dass die List, die du anwandtest, mindestens ebenso groß war wie meine Neigung, dir nachzugeben.«
(Sarvara Urunova)
Weitere Termine: 16., 20., 24. und 30. April, 6., 13. und 21.
Mai sowie 2. Juni www.theater-augsburg.de
KLASSIK IM MAI
So 01.05. Rokokosaal – Kammerkonzert: Über
die Alpen nach Paris 11:00 | Synagoge – Symphonieorchester des Leopold-Mozart-Zentrums 19:30
Di 03.05.–SA 14.05. diverse Locations – 9. Internationaler Violinwettbewerb Leopold Mozart
Sa 07.05. Bürgerhaussaal Obermeitingen –
Kammerchor Schwabmünchen & Bläserensemble
Just Brass: What a wonderful world 19:30 | Schloss
Höchstädt – Vox Augustana: Holder Lenz 19:30
So 08.05. Singoldhalle Bobingen – Kammerorchester Bobingen & Christopher Busietta (Tenor):
Muttertagskonzert 15:30 | Parktheater – Opernnacht im Mai 19:30 | Kleiner Goldener Saal –
Absolutely Mozart: Janina Fialkowska 20:00 | Kunsthaus Kaufbeuren – John Dowland: Fine knacks
for ladies 20:00
Mo 09.05. Kongress am Park – Augsburger Philharmoniker: 7. Sinfoniekonzert. Verborgenes 20:00
Di 10.05. Kongress am Park – Augsburger Philharmoniker: 7. Sinfoniekonzert. Verborgenes 20:00
Sa 14.05. Schloss Höchstädt – Trio Schultheiß
– Mustea –Bergius 19:00
JAZZ IM MAI
Di 03.05. Jazzclub – Auxburg Jam Session 20:30
Fr 06.05. Brechts Bistro – Saitenmacher 11:00 | Jazz­
club – Stephan Becker Trio feat. Kenny Wesley 20:30
So 08.05. Bahnpark – Lechtown Kneeoilers 11:00 |
Kulperhütte – Swing De Paris 12:00
So 08.05. Stadthalle Gersthofen – Songs of the
Soul 19:30
Do 12.05. Jazzclub – Mystery Hot Club Quintett
20:30
www.a3kultur.de
Peter Kowitschny bringt in seiner Inszenierung
diese Expressivität mit den Schatten einer schweren Vergangenheit und Erinnerungen an Ungerechtigkeiten, auch der stalinistischen Zeit, in
Verbindung. Als der Polizeichef (Markus Hauser)
auf der Bühne eine Zote über die hemmungslosen Morde unter Stalins Kommando erzählt,
herrscht im Zuschauerraum eisige Stille. Eine
weitere Szene lässt an den Komponisten selbst
denken: Ein Intellektueller, der zumindest rein
optisch an den jungen Schostakowitsch erinnert,
wird auf dem Weg ins sibirische Lager misshandelt und gedemütigt. Ein gelungener Einfall ist
die Einführung einer zweiten Ebene, in der die
Abbilder der Psyche der Helden als Kinder auftreten oder ein Schattenmann die Wand des Raums
schwarz bemalt. Die ursprüngliche, der Zeit
geschuldete eindimensionale Erzählebene wird
so auf eine mystische Weise verfremdet. Der
geschlossene Raum wird am Ende der Geschichte
zu einem Albtraum, in dem jede lichtvolle
Erscheinung erlischt. Die Farben verschwinden
von der Oberfläche, das Grau des Grauens siegt.
So 15.05. Waldgaststätte Parkhäusl – Jazzware Company 12:00
Di 17.05. Jazzclub – Auxburg Jam Session 20:30
Sa 21.05. Jazzclub – Jonas Herpichböhms Ohropack 20:30
Fr 27.05. Jazzclub – Yara Linss: Samambaia 20:30
Do 26.05. Sensemble Theater – Jazzentiell
So 29.05. Waldgaststätte Parkhäusl – Swing
De Paris 12:00
09
theater & Ballett
1. bis 31. Mai 2016
Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:
hölle der hormongesteuerten
Drei Mütter im Kampf um ihr eigenes Ich: Das Sensemble Theater feiert
die Uraufführung von Alexandra helmigs »Frau Mutter Tier«.
Wer bin ich? Diese Frage stellen
sich Jaggi, Tine und Ella nicht nur
einmal in dem Stück von Alexandra Helmig. In
einem Feuer aus Antworten wetteifern die Mütter darum, mitzuteilen, wer sie sind, nur um
nach wenigen Sätzen in einen monotonen Chor
zu verfallen und zu erkennen, dass sie niemand
sind. Wie bei »1, 2 oder 3« kämpft sich immer
eine Mutter dorthin durch, wo das Lichtlein
brennt, dort, wo sie Aufmerksamkeit bekommt
und sich der Welt anvertrauen kann. Die Monologe werden mit der Zeit immer ehrlicher und
die Mütter zeigen nach und nach ihr wahres
Ich, denn sie haben genug von den gesellschaftlich auferlegten Erwartungen an eine »gute
Mutter«.
Jaggi, die Karrierefrau, die es in der Hölle der
Hormongesteuerten nicht aushält und ihren
Sohn nur süß fand, als er sich noch in ihr Leben
integrieren ließ. Tine, die manchmal einfach
lieber in eine Bar geht, um Bier zu trinken und
Männer aufzureißen. Und Ella, die sich einredet, ein erfülltes Leben zu leben, mit ihren beiden Kindern aber überfordert ist und von ihrem
Mann vernachlässigt wird.
Unter der Regie von Daniela Nering schaffen es
Dörte Trauzeddel, Lisa Fertner und Kerstin
Becke, das Publikum mit viel Witz und Selbstironie in ihren Bann zu ziehen. Mehrmals habe ich
um mich herum folgenden Satz gehört: »So
ging’s mir auch.« Und selbst ich, die noch keine
Kinder hat, habe oft meine eigenen Gedanken
und vielleicht auch Sorgen in dem Stück wiedergefunden. Mit der induzierten Selbstreflexion
wird »Frau Mutter Tier« zu einem tiefgründigen
Werk, das gleichzeitig erfrischend ist und nachdenklich macht. Alles in allem sehr authentisch! (Felicitas Neumann)
s Stadtsparkasse
Augsburg
ThEATER & BALLETT IM MAI
SO 01.05. PuPPENKISTE – Tischlein deck dich (ab 5 J)
14:00 // 16:00
| PARKTHEATER – Hair: Let the sunshine in 19:30
DI 03.05. JuNGES THEATER AuGSBuRG – Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Gefühl (ab 5 J) 10:00
MI 04.05. JuNGES THEATER AuGSBuRG – Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Gefühl (ab 5 J) 10:00 | SENSEMBLE THEATER – Amateurtheater: Nach dem Regen 19:30 | THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS
– Platonow (Premiere) 19:30
DO 05.05. EuKITEA/WALDBÜHNE ANHAuSEN – Maien-Wonne Open Air 2016 14:00
FR 06.05. PuPPENKISTE – Tischlein deck dich (ab 5 J)
15:00
| SINGOLDHALLE BOBINGEN – AufTakt
Der Russe ist einer, der Birken liebt 20:30
SA 21.05. PuPPENKISTE – Der gestiefelte Kater (ab 3 J)
15:00
| MuLTuM IN PARVO MERING – Giuseppe
Verdi: Aida (Papiertheater) 19:00 | THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS – Lady Macbeth von Mzensk
19:30 | BRECHTBÜHNE – Soto Danza 19:30 | HOFFMANNKELLER – Playboy 20:30
SO 22.05. MuLTuM IN PARVO MERING – Giuseppe Verdi: Aida (Papiertheater) 11:00 | PuPPENKISTE – Der
Anzeige:
Das D e utsch lan Dsti pe n D i u m
... gemeinsam Chancen geben!
Schon mit kleinen Beträgen
helfen Sie Talenten
über sich hinaus zu wachsen.
Weitere Informationen auf
www.hs-augsburg.de/hochschule/
foerderung/stipendium
Weitere Termine: 29. und 30. April, 6., 7., 13., 27. und
28. Mai sowie 3. und 10. Juni
www.sensemble.de
Foto: Markus Merk
DO/SO 05./08.05.
14:00
WALDBÜHNE ANHAuSEN – Das Theater Eukitea zeigt bei ihrem Maien-Wonne Open-Air
das bezaubernden Theaterstück »Kulinarius Karottengold«. Paul ist Gärtner aus Leidenschaft.
Alles gedeiht bei ihm besonders prachtvoll,
denn Paul ist mit allen Pflanzen und Tiere befreundet. Zusammen mit dem guten Gartengeist Kulinarius und der Besucherin Jule bereitet er die feinsten Leckereien.
(Tanzlabor) 17:00 | MuLTuM IN PARVO MERING –
Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte (Papiertheater) 19:00 | HOFFMANNKELLER – Gift. Eine Ehegeschichte 19:30 | THEATER AuGSBuRG, GROSSES
HAuS – Lady Macbeth von Mzensk 19:30 | SENSEMBLE THEATER – Frau Mutter Tier 20:30
SA 07.05. MuLTuM IN PARVO MERING – Wolfgang
Amadeus Mozart: Die Zauberflöte (Papiertheater)
15:00 // 19:00 | BRECHTBÜHNE – Soto Danza (Premiere) 19:30 | THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS –
Ein Sommernachtstraum 20:00 | SENSEMBLE THEATER – Frau Mutter Tier 20:30
SO 08.05. MuLTuM IN PARVO MERING – Wolfgang
Amadeus Mozart: Die Zauberflöte (Papiertheater)
11:00 | EuKITEA/WALDBÜHNE ANHAuSEN – MaienWonne Open Air 2016 14:00
| PuPPENKISTE –
Tischlein deck dich (ab 5 J) 16:00 | THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS – Platonow 19:00 | SENSEMBLE
THEATER – Amateurtheater: Nach dem Regen 19:30 |
HOFFMANNKELLER – Der Russe ist einer, der Birken
liebt 20:30
MO 09.05. HOFFMANNKELLER – Der Boxer. Die wahre
Geschichte des Hertzko Haft 19:30
DI 10.05. ABRAXAS – Die Geschichte vom Fuchs, der
den Verstand verlor (ab 8 J) 10:00 | THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS – Platonow 19:30
MI 11.05. AuGSBuRGER PuPPENKISTE – Hänsel und
Gretel (ab 5 J) 16:00 | SENSEMBLE THEATER – Amateurtheater: Nach dem Regen 19:30 | THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS – Die Csárdásfürstin 19:30
DO 12.05. BRECHTBÜHNE – Endstation Sehnsucht
19:30 | HOFFMANNKELLER – Der Boxer. Die wahre
Geschichte des Hertzko Haft 19:30 | SENSEMBLE
THEATER – Undercover. Agenten ohne Grenzen 20:30
FR 13.05. THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS –
Lady Macbeth von Mzensk 19:30 | SENSEMBLE THEATER – Frau Mutter Tier 20:30 | HOFFMANNKELLER
– Playboy 20:30
SA 14.05. PuPPENKISTE – Hänsel und Gretel (ab 5 J)
15:00 | BRECHTBÜHNE – Soto Danza 19:30
SO 15.05. PuPPENKISTE – Hänsel und Gretel (ab 5 J)
14:00 // Hänsel und Gretel (ab 5 J) 16:00
MO 16.05. PuPPENKISTE – Hänsel und Gretel (ab 5 J)
14:00
| SCHWABENHALLE – Ehrlich Brothers: Magie. Träume erleben 18:00
MI 18.05. PuPPENKISTE – Hänsel und Gretel (ab 5 J)
16:00
DO 19.05. PuPPENKISTE – Hänsel und Gretel (ab 5 J)
16:00 | FuGGER uND WELSER ERLEBNISMuSEuM
– Jakob Fugger Consulting 19:30
FR 20.05. PuPPENKISTE – Der gestiefelte Kater (ab 3 J)
16:00
| MuLTuM IN PARVO MERING – Giuseppe
Verdi: Aida (Papiertheater) 19:00 | THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS – Platonow 19:30 | BRECHTBÜHNE – Soto Danza 19:30 | HOFFMANNKELLER –
gestiefelte Kater (ab 3 J) 14:00
| THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS – Von Göttern und Menschen
15:00 | PuPPENKISTE – Der gestiefelte Kater (ab 3 J)
16:00 | STADTHALLE GERSTHOFEN – Die Welt von
oben oder: Der Traum vom Fliegen (ab 6 J) 16:00
|
BRECHTBÜHNE – Die Geierwally 19:00
DI 24.05. PuPPENKISTE – Der gestiefelte Kater (ab 3 J)
16:00 | HOFFMANNKELLER – Der Boxer. Die wahre
Geschichte des Hertzko Haft 19:30
MI 25.05. PuPPENKISTE – Der gestiefelte Kater (ab 3 J)
16:00
| HOFFMANNKELLER – Gift. Eine Ehegeschichte 19:30 | BRECHTBÜHNE – Soto Danza 19:30
DO 26.05. JuNGES THEATER AuGSBuRG – Anton und
Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 10:00
|
PuPPENKISTE – Der gestiefelte Kater (ab 3 J) 16:00 |
THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS – Platonow
19:00
FR 27.05. PuPPENKISTE – So Hi und das weiße Pferd
(ab 5 J) 16:00
| MuLTuM IN PARVO MERING – Richard Wagner: Der fliegende Holländer (Papiertheater) 19:00 | THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS –
Der Liebestrank (Premiere) 19:30 | SENSEMBLE
THEATER – Frau Mutter Tier 20:30 | HOFFMANNKELLER – Der Russe ist einer, der Birken liebt 20:30
SA 28.05. PuPPENKISTE – So Hi und das weiße Pferd
(ab 5 J) 15:00 | MuLTuM IN PARVO MERING – Richard
Wagner: Der fliegende Holländer (Papiertheater)
19:00 | THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS – Platonow 19:30 | BRECHTBÜHNE – Eiland (Premiere) 19:30
| SENSEMBLE THEATER – Frau Mutter Tier 20:30
SO 29.05. MuLTuM IN PARVO MERING – Richard Wagner: Der fliegende Holländer (Papiertheater) 11:00 |
PuPPENKISTE – So Hi und das weiße Pferd (ab 5 J)
14:00
| SCHLOSS HÖCHSTÄDT – Käpten Knitterbart (ab 5 J) 15:00 | THEATER AuGSBuRG, GROSSES
HAuS – Die Csárdásfürstin 15:00 | JuNGES THEATER
AuGSBuRG – Anton und Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 15:00 | PuPPENKISTE – So Hi und das
weiße Pferd (ab 5 J) 16:00 | RATSKELLER – Hochzeit
in Schwarz (Krimidinner) 18:00 | BRECHTBÜHNE –
Eiland 19:00
DI 31.05. JuNGES THEATER AuGSBuRG – Anton und
Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 10:00
|
THEATER AuGSBuRG, GROSSES HAuS – Der Liebestrank 19:30 | HOFFMANNKELLER – Playboy 20:30
MITTWOCh 04.05.
19:30
SENSEMBLE THEATER – Das Sensemble
Amateurtheater – entstanden aus dem wöchentlichen Schauspieltraining – präsentiert
unter der Leitung von Daniela Nering das
Stück »Nach dem Regen« von Sergi Belbel. Acht
Mitarbeiter eines Unternehmens begegnen
sich auf dem Dach eines Hochhauses, inmitten
des Großstadtdschungels. Sie wollen Luft holen, einfach mal Durchatmen. Aber Pausen
sind laut Firmenpolitik verboten. Doch etwas
liegt in der Luft. Und ein vermeintlich stabiles
System gerät allmählich ins Wanken.
www.a3kultur.de
KABARETT & Bildung
Mit Volldampf voraus
1. bis 31. Mai 2016
Vorträge, Führungen und Workshops
Der Bahnpark Augsburg startet in die Museums- und Veranstaltungssaison 2016
SONNTAG 01.05.
14:30
Jüdisches Kulturmuseum – Kein jüdi-
Von Mai bis Oktober finden jeden Sonntag die
sogenannten Museumstage statt. Der Bahnpark
öffnet seine Tore dabei jeweils von 11 bis 17 Uhr.
Erstmals wird in diesem Jahr das aufwändig
sanierte Rundhaus Europa wieder zugänglich
sein. Besucher können den faszinierenden Innenraum des Industriedenkmals und die historischen
Botschafter-Lokomotiven aus verschiedenen Ländern Europas entdecken. Erheblich erweitert
wurde die Modellbahnanlage, die mittlerweile als
größte öffentlich zugängliche Fahrzeugsammlung der berühmten Rhätischen Bahn in der
Schweiz gilt. An bestimmten Tagen dreht zudem
die Mini-Bahn im Freigelände ihre Runden.
Zum Dampflokfest am 8. Mai stehen nicht nur
die Lokomotiven 38 1301 und 41 018 unter
Dampf, auch die historische Drehscheibe wird
in Betrieb genommen. In der Schmiede kann
traditionelle Handwerkskunst hautnah erlebt
werden und die Führerstande stehen für Besichtigungen offen. Von 11 bis 15 Uhr wird zudem
zum Jazz-Frühschoppen geladen.
Besondere Führungen bietet der Diplom-Biologe
und Botaniker Arnulf Schultes am 29. Mai um
12:30, 14 und 15:30 Uhr: »Industrie-Natur« und
»Pflanzen der Stadt«. Die ökologische Bedeutung industrieller Pflanzenstandorte wird meist
unterschätzt. Dabei entstehen dort oft vielfältige ökologische Nischen. Auf engem Raum finden sich die besonderen Voraussetzungen für
eine große Artenvielfalt und ideale Standortbedingungen für seltene und ungewöhnliche
Pflanzen.
Weitere Informationen und alle Termine finden Sie unter:
www.bahnpark-augsburg.de
Über den Wolken
Das Ballonmuseum Gersthofen präsentiert im Mai ein volles Programm
für alle Fans vom Fliegen
Im Herbst 2016 wird die Gordon-Bennett-Wettfahrt, ein internationaler Gasballonwettbewerb
mit langer Tradition, in Deutschland ausgetragen. Aus diesem Anlass zeigt das Ballonmuseum
Gersthofen vom 6. Mai bis 12. Juni in einer Sonderausstellung spannende Exponate zur
Geschichte dieser berühmten Wettfahrt. Sie
stammen aus der Sammlung Erich Schröder, die
das Zeppelinmuseum Friedrichhafen aufbewahrt und nun erstmals umfänglich ausgestellt
wird. In historischen Fotografien, Medaillen,
Trophäen und künstlerisch gestalteten Plakaten
bis hin zu kuriosen Werbeartikeln werden über
100 Jahre Geschichte der Ballonfahrt lebendig.
10
sches Fest ist in der Öffentlichkeit so bekannt
wie Pessach, das zuweilen auch als das jüdische Ostern bezeichnet wird. Juden gedenken
damit der Rettung aus der Sklaverei in Ägypten durch Gottes Hilfe. Die Geschichte wird
traditionell am Seder-Abend, dem ersten
Abend der Festwoche, nacherzählt. Vorher
gibt es einen großen Hausputz und statt Brot
essen Juden in der Pessachzeit Matzen. Weshalb das so ist, erfahren die Kinder beim
Workshop »Chag Sameach! Frohes Fest!«, bei
dem sie auch selber Matzen backen.
So 01.05. Staatsgalerie Moderne Kunst – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | Hauptbahnhof – Viele Stadtteile bilden eine Stadt 13:00 | Schaezlerpalais – Turnusführung 14:00 | Jüdisches
Kulturmuseum – Chag Sameach! Frohes Fest! KinderWorkshop zu Pessach 14:30
| Maximilianmuseum – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00
Mo 02.05. Vhs Augsburg – Endlich Sommer in Südschweden 15:00
Di 03.05. Universität Augsburg, GroSSes Hörsaalzentrum – Blut muss fließen. Undercover unter
Nazis 11:15 | H2 – Zentrum für Gegenwartskunst – Philosophie und Kunst. Staunen 18:00 | Vhs Augsburg
– Römische Cäsaren. Claudius 20:00
Mi 04.05. Galerie Beate Berndt – Udo Rutschmann:
Mega Weit (a3kultursalon) 19:00 | Sensemble Theater – Schauspieltraining 19:30
Fr 06.05. Interkultureller Garten Grow Up –
Landart. Kunst mit der Natur und in der Natur schaffen
15:00 | Sparkassen-Planetarium – Pink Floyd: Dark
Side of the Moon 21:00
Sa 07.05. Bücher Pustet – Petra Perle: Granny-Mania.
Häkeln im Quadrat 14:00 | Toskanische Säulenhalle – Turnusführung: Römerlager 14:00 | Schaezlerpalais – Turnusführung: Ein Kaufmann als Kunstfreund 15:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung
in der Wunderkammer 15:00
So 08.05. Augsburger Kahnfahrt – Vom Lech zu
den Weltmeeren 11:00 | Staatsgalerie Moderne
Kunst – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 |
Schaezlerpalais – Turnusführung 14:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00
Mo 09.05. Kloster Holzen – Pater Anselm Grün &
Walter Kohl: Was uns wirklich trägt. Gespräche über das
Leben 19:00
Di 10.05. Abraxas – Urbane Kulturen Live (Just Kids)
13:30 | Jüdisches Kulturmuseum – Ruths Kochbuch. Die wunderbaren Rezepte meiner jüdischen Familie 19:00 | Vhs Augsburg – Römische Cäsaren. Nero
20:00
Mi 11.05. Abraxas – Urbane Kulturen Live (Just Kids)
13:30 | Sensemble Theater – Schauspieltraining
19:30
Fr 13.05. Staats- und Stadtbibliothek Augsburg
– Geschichte der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg
15:00
Sa 14.05. Schaezlerpalais – Turnusführung: Ein
Kaufmann als Kunstfreund 15:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00
So 15.05. Maximilianmuseum – Royals: Kaiser und
Könige in Augsburg 11:00
| Staatsgalerie Moderne Kunst – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg
12:00 | Schaezlerpalais – Turnusführung 14:00 |
Maximilianmuseum – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00
Sa 21.05. Schaezlerpalais – Turnusführung: Ein
Kaufmann als Kunstfreund 15:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00 |
Sparkassen-Planetarium – Pink Floyd: Dark Side of
the Moon 21:00
So 22.05. Theater Augsburg, GroSSes Haus – Der
Liebestrank (Oper-Extra) 11:00 | St.-Jakobs-Wasserturm – Mit Caspar Walter, Bert Brecht und Elias Holl
unterwegs am Stadtgraben 11:00 | Staatsgalerie
Moderne Kunst – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | Schaezlerpalais – Turnusführung
14:00 | Mozarthaus – Franz Körndle: Mozartmuseum, wozu? 15:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00
Sa 28.05. Toskanische Säulenhalle – Turnusführung: Römerlager 14:00 | Schaezlerpalais – Turnusführung: Ein Kaufmann als Kunstfreund 15:00
| Maximilianmuseum – Turnusführung in der
Wunder­kammer 15:00 | Sparkassen-Planetarium – Pink Floyd: The Wall 19:30
So 29.05. Staatsgalerie Moderne Kunst – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | Bahnpark –
Blumen und Kräuter am Schienenstrang. Industrie-Natur und Pflanzen der Stadt 12:30 | Schaezlerpalais
– Turnusführung 14:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium
15:00
Kabarett & Kleinkunst im MAI
Begleitet wird die Ausstellung von einer Stummfilmnacht mit Livemusik zum Thema Fliegen
am 21. Mai um 21:30 Uhr sowie zwei Vorträgen:
AUGSBURGER
DOMSINGKNABEN
1439
1976
2016
40
JAHRE
WIEDERGRÜNDUNG
Neuaufnahmen
für das Chorjahr 2016/2017
Tag der offenen Tür So. 5. Juni 2016
Information und Hausbesichtigung
Inform
„Musik zum Schnuppern“
jeweils 14.00, 15.30 und 17.00 Uhr
jew
Musikalische Früherziehung
Zweijährige Kurse für Buben im 5. Lebensjahr (ein Jahr vor Einschulung).
Vorchöre
Musikalisch interessierte Buben der Jahrgänge 2008 und 2009 erhalten
eine fundierte Stimmerziehung im Rahmen einer umfassenden
musikalischen Grundausbildung.
Möglichkeit für Einzelunterricht in vielen Musikinstrumenten.
Hausaufgabenbetreuung, warmer Mittagstisch, Freizeitgestaltung.
Erste Infos unter www.augsburger-domsingknaben.de
oder im Sekretariat der Augsburger Domsingknaben,
Hoher Weg 30, 86152 Augsburg
Telefon (0821) 510088 | [email protected]
Jürgen Bleibler vom Zeppelinmuseum Friedrichshafen spricht am 24. Mai um 19:30 Uhr
über »Ingenieure, Erfinder und Phantasten.
Vom Ballon zum lenkbaren Luftschiff«. Am 31.
Mai um 19:30 Uhr folgt mit Professor Dr. Gerhard Haerendel einer der weltweit führenden
Wissenschaftler im Bereich der Plasmaphysik.
»Stürme im Erdmagnetfeld und das Polarlicht«
lautet der Titel seines Vortrags.
Bereits am 5. Mai veranstaltet das Ballonmuseum zusammen mit dem Freiballonverein Augsburg e.V. den traditionellen Ballonmuseumscup.
Mit Sonnenaufgang werden in den Tagen bis
zum 8. Mai Gasballone zu ihren Wettfahrten
aufsteigen. Zunächst startet ein sogenannter
»Fuchs«, der dann von den anderen Ballonen
eingeholt werden muss. In Vorbereitung des
Starts werden die Luftfahrzeuge bereits am Vorabend mit Gas befüllt. Der eigentliche Start findet dann in den frühen Morgenstunden auf
dem Ballonstartplatz, Alfred-Eckert-Weg 1, in
Gersthofen statt
www.ballonmuseum-gersthofen.de
www.a3kultur.de
DONNERSTAG 19.05.
20:00
Schwabenhalle – Ausgezeichnet mit dem Prix Pantheon, dem Kabarettpreis »Tegtmei-
ers Erben« und dem deutschen Comedy Preis, präsentierte Carolin Kebekus zuletzt ihr erfolgreiches erstes Soloprogramm »PussyTerror«. Nun meldet sie sich mit ihrem zweiten Streich
»AlphaPussy« zurück.
Mo 02.05. Kongress am Park – Michael Mittermeier: Wild 20:00
Mi 04.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Fr 06.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Sa 07.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30 |
Schwabenhalle – Luke Mockridge: I’m Lucky,
I’m Luke 20:00 | Abraxas – Zwei Mann in Schwarz:
Zauberei und Comedy 20:00
So 08.05. Spectrum – Konrad Stöckel: Wie man
mit AC/DC das Licht ausmacht 15:00
Mo 09.05. Spectrum – Stefan Leonhardsberger &
Martin Schmid: Da Billi Jean is ned mei Bua 20:00
Mi 11.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Do 12.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30 |
Stadthalle Gersthofen – Han’s Klaffl: Ein
schöner Abgang 19:30
Fr 13.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Sa 14.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Mi 18.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Do 19.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30 | Schwabenhalle – Carolin Kebekus: AlphaPussy 20:00
Fr 20.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Sa 21.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Mi 25.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Do 26.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Fr 27.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Sa 28.05. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30 |
Schloss Blumenthal – Offene Bühne 20:00 |
Kultur-Stadl Wörleschwang – Andrea Limmer: Aus is’! 20:00
So 29.05. Abraxas – Comedy Lounge mit Michi
Marchner: Nur live ist echt! 19:30
11
GLAUBE
1. bis 31. Mai 2016
»Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt
und fingen an, in anderen Sprachen zu reden,
wie der Geist es ihnen auszusprechen gab«, heißt
es zu Pfingsten in der Apostelgeschichte. Ein
kleiner Schleichweg in Stadtbergen neben der
Burger-Sportbar »Fifty Fifty«, beginnend bei der
Haltestelle »Stadtberger Hof«, führt zu einer
Pfingstgemeinde, deren spiritueller Kern der
Heilige Geist ist: der Church of Pentecost (CoP).
Hier, mitten im Wohngebiet, befindet sich seit
2013 das neue Gemeindezentrum. Hinter von
Wertstofftonnen verborgenem Maschendrahtzaun steht ein flaches Gebäude mit dem Schuhkarton-Charme einer Industriegebietslagerhalle
oder einer Kfz-Werkstätte. Der Eindruck reiner
Funktionalität weicht beim Betreten des Gebäudes. Prägend ist ein weitläufiger, warm und
freundlich wirkender Saal. Wohl 20 Meter breit,
ist er mit grauem Teppichboden ausgelegt, die
Stirnwand schmückt auf ganzer Breite ein schwerer, gerüschter purpurfarbener Vorhang. Gut 90
Stühle stehen, gepaart in zwei Reihenkolonnen,
bereit. Durch drei Stufen ist eine die ganze
Saalbreite einnehmende Bühne abgesetzt, die
oberste Stufe verziert ein LED-Lichtschlauch, er
leuchtet in wechselnden Farbphasen, in Pink,
Orange, Gelb, Grün und Blau.
Church of Pentecost Stadtbergen
Pferseer Str. 50, 86391 Stadtbergen
Pastor: Osahene A. Boateng
E-Mail: [email protected]
Sonntägliche Bibelarbeit / Sunday Bible
Study: 11:30–12:30 Uhr
Sonntagsgottesdienst / Sunday Meeting:
12:30–14:30 Uhr
Gebetstreffen / Prayer Meetings:
freitags 7–9 Uhr und mittwochs 10–11:30 Uhr
Die CoP ist Mitglied im
Bund freikirchlicher
Pfingstkirchen (BfP).
Weltweit
bestehen
15.800 Gemeinden mit
mehr als 2,1 Millionen
Mitgliedern. Der globale
Hauptsitz ist in Accra,
Ghana, die Zentrale in Deutschland befindet
sich in Hamburg. Die CoP gilt als am schnellsten wachsende Kirche in Ghana. Die Gemeinde in Stadtbergen ist Verwaltungssitz der
sogenannten South Area (entspricht der Region Deutschland ab Frankfurt südwärts).
www.copgermany.com
Paulinisch, aber modern: Neben Videobeamer
sind Smartphones und iPads Bestandteile beim
sonntäglichen einstündigen Bible Study und bei
dem folgenden zweistündigen Gottesdienst: Man
googelt Bibelstellen, liest Texte mit. Auch der Pfarrer, Pastor Osahene A. Boateng, ein kleiner, drah-
Speaking in tongues
The Church of Pentecost: von Ghana nach Stadtbergen
tiger Mann, wie unsere Fotoserie belegt, wird
während Predigt und Abendmahl am Smartphone hantieren, ja sogar das Handy selbst für
eine Parabel benutzen.
Die afrokulturellen Kodizes sind spürbar: Viele
Besucherinnen tragen afrikanische Tracht (die
Männer meist Anzug), die Lieder haben afrikanische Melodieführungen mit Wechsel- und Harmoniegesang, traditionelle Tanz-, Bewegungs- und
Rhythmusfiguren prägen die Liturgie. Die Church
of Pentecost (CoP), zu deutsch Pfingstkirche, hat
ihren Ursprung und bis heute globalen Hauptsitz
in Ghana, Westafrika. Der Staat an der Elfenbeinküste hat eine unglaublich hohe Zahl an Sprachen, verschiedene Quelle geben zwischen 46 bis
über 100 an. So ist es Englisch, die Amtssprache
Ghanas, die für die Verständigung unter den Mitgliedern der CoP sorgt. Zudem: Die Ghanaer sind
in der Stadtberger Gemeinde in der Minderzahl.
Die meisten Mitglieder stammen aus Nigeria und
Togo, weitere aus Kamerun und Uganda. Für sie
alle ist damit Englisch die gemeinsame Verständigungssprache.
Ist die CoP eine rein afrikanische Kirche? Eine
Exilgemeinde? »We are an international church«, sagt
mir eine Gottesdienstbesucherin, »anyone can
come.« Pfarrer Boateng wird mir später antworten:
»No, we are not a black church.« Der agile 56-Jährige
wünscht sich gar eine deutsche Leitung, er will
die Gemeinde integrieren. Sie zähle momentan
zwei, drei deutsche Mitglieder weißer Hautfarbe.
»But they are all married to Africans.«
In the mighty name of Jesus
Der Gottesdienst wird von einer mehrköpfigen
Live-Band plus Gospel-Sängerinnen begleitet. Die
Predigt ist eine Ergriffenheitsperformance aus
Körper, Stimme und Bewegung. Pastor Boateng
spricht, ruft, skandiert, lässt seine Stimme in den
Raum brechen; sie ist bestimmend, überwältigt
und überwältigend, scharf und sanft, berührend
und aufrüttelnd; Boateng sammelt alle Konzentration der Menge auf sich. Die Energie seiner
Worte lässt er auf seinen ganzen Körper übergreifen. Er gestikuliert, schreitet, rennt, stoppt, macht
Ausfallschritte, kniet, reckt sich, sein Bewegungsradius füllt die ganze Breite des Saals.
Immer neben ihm: seine deutsche Übersetzerin.
Sie füllt seine Atempausen mit der Übertragung
ins Deutsche, manchmal simultan zu Boateng; sie
nimmt den expressiven Verve Boatengs in ihre
Stimme auf. Sie und Boateng werden schnell ein
psychomotorisches Duo, das sich mit Blickwechseln und in spiegelnder Körperrhetorik aufeinander einspielt. »Ich bereite meine Predigt zunächst
vor«, wird Boateng mir erklären. »Dann bete ich
darüber. Wenn ich dann im Gottesdienst stehe,
überlasse ich alles Gott.«
Zeitgleich findet eine Sunday School für die Kinder statt. Diese gehen auch ein und aus im
Erwachsenengottesdienst, bei dem sogenannte
Ushers, eine Mischung aus Saalordner und Platzanweiser, für geordneten Publikumsfluss sorgen. Die Kinder miteinberechnet, zählt die
Stadtberger CoP-Gemeinde 189 Mitglieder. Diese
kommen alle aus der Großregion Augsburg; die
nächste Gemeinde befindet sich in München. Im
Schnitt kommen 85 Besucher zum Gottesdienst.
Normalerweise besteht eine Gemeindeleitung
aus sechs sogenannten Älteren (Elders), in Stadtbergen ist es ein Viererteam aus Pastor Boateng,
einem Elder und zwei Deacons (Diakonen). Der
Pastor muss seinen Lebensunterhalt aus den
Spenden (Offerings) der Gemeinde bestreiten, die
anderen arbeiten ehrenamtlich.
Boateng, verheiratet, drei Kinder, ist seit 2013
Pastor der Gemeinde. Er lebt seit 29 Jahren in
Deutschland. 1986 floh er vor dem Militärregime
in Ghana. Das Land zählt weit über 100 Völker,
Boateng ist ein Akan Twi. Als CoP-Pastor bleibt er
nur ein paar Jahre in einer Gemeinde, wechselt
nach ein bis fünf Jahren in eine andere Stadt.
Boateng war vorher in Hamburg, wo auch der
deutsche Hauptsitz der CoP ist, davor in Frankfurt, Dortmund, Düsseldorf. In Düsseldorf hatte
Boateng in der Textilbranche gearbeitet. Ein Büro-
»Und ich hörte etwas wie die Stimme einer großen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie Rollen starker Donner« – von der
Offenbarung 19,6 direkt nach Stadtbergen: Erst
langsam, dann plötzlich findet man sich mitten
in einem anschwellenden, meerartigen Rauschen
aus Stimmen wieder; Murmeln, Rufe, englische
Wortgebete und rhythmisch-melodische Zungenrede. Wie Perlen alle aufgefädelt auf einem Faden,
der aus Boatengs mantraartig wiederholtem,
beschwörendem Ruf »In the mighty name of Jesus!«
besteht. Unter den Gemeindemitgliedern – sitzend, stehend, zirkelnd umhergehend – entlädt
sich die Ergriffenheit in Gestikulieren, Tanzen,
Ausrufen, spontanen Gebetsworten, Fingerschnippen, Singen und immer wieder tranceartiger Glossolalie, dem Speaking in tongues. Ein
Gottesdienst – aus Stimme, Körper, Rhythmus,
Bewegung, Klang.
Die CoP ist eines von sechs Gotteshäusern, mit denen sich
Reinhard Gupfinger im Rahmen seiner Artist-in-ResidenceZeit in Augsburg künstlerisch
auseinandersetzen wird. www.
welcome-in-der-friedensstadt.de
Was ist, wenn neue oder auch alte Gemeindemitglieder nicht oder noch nicht in Zungen sprechen
können? »We teach them«, lautet Boatengs einfache
Antwort. »Wir lehren sie. Wir lehren sie, auf sich
zu hören. Der Heilige Geist ist in unserem Inneren. Damit ist es einfach eine Frage der Fertigkeit.
Man gibt sich selbst: Jedes Mal, wenn Sie beten,
haben Sie Verlangen: Ich möchte in Zungen
reden. Und eines Tages wird es kommen. Egal, ob
man darauf beim Beten, Schlafen oder Baden
wartet – irgendwann. Wenn du an Jesus glaubst:
Your baptism will take over.«
(Martin Schmidt)
Religiöse feiertage im MAI
SO 01.05. orthodoxes Osterfest: Feiertag zur Auferstehung Jesu Christi
DO 05.05. Christi Himmelfahrt: Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel
DO 05.05. Isra’a wal-Mi’raj/Lailat al-Mi’raj: Nachtreise
und Himmelfahrt, im Gedenken an Mohammeds
Nachtreise nach Jerusalem und seine Himmelfahrt
MO 09.05. Akshaya Tritiya: Fasttag im Gedenken an
den Tag, als Rishabha – der erste Tirthankara – sein
einjähriges Fasten beendete, Spenden und Almosen
an Mönche und Nonnen
SO 15.05. Pfingsten: Entsendung des Heiligen Geistes,
Fest zur Gabe des heiligen Geistes an die Apostel
SO 15.05. Aoi Matsuri: Malvenfest, Fest der
Erstlingsfrüchte, an dem den kami mit der Bitte um
28. April 2016, 19 Uhr
Organische Elektronik –
Licht und Strom aus Kunststoffen
Prof. Dr. Wolfgang Brütting
(Experimentalphysik)
7. Juli 2016, 19 Uhr
Von Schwierigkeiten und erstaunlichen Entdeckungen beim Ordnen
von Verhältnissen
Dr. Renate Motzer (Didaktik der Mathematik)
20. Oktober 2016, 19 Uhr
Magnetismus – Anziehend!
Und Abstoßend.
Dr. Anton Jesche (Experimentalphysik)
24. November 2016, 19 Uhr
Der verflixte Mond
Prof. Dr. Urs Frauenfelder
(Analysis und Geometrie)
job. Bis ihn der Ruf Gottes erreichte. Er, der vorher
kein Christ war, gründete daraufhin in Düsseldorf eine Gemeinde.
reiche Ernten Malven dargebracht werden
SA 21.05. Vesak/Wesak: Erinnerung an die Geburt,
die Erleuchtung (Nirwana) und das vollkommene Verlöschen (Parinirvana) des Buddha Siddhartha Gautama und damit seinen Austritt aus dem Kreislauf der
Wiedergeburt (Samsara)
MO 23.05. Erklärung des Bab: Jahrestag der Offenbarung des Wegbereiters von Baha’u’llahs
DO 26.05. Fronleichnam: Feier der leiblichen Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie
SA 28.05. Hinscheiden des Baha’u’llah: Tod
Baha’u’llahs am 29. Mai 1892 in Bahji, bei Akko in Israel
SO 29.05. Zardusht-no Diso: Todestag des Zarathustra
für die indischen Parsi
VORTRAGSREIHE
Faszination
Mathematik
Physik
Ort aller Vorträge:
Zeughaus Augsburg, Reichlesaal 116
Zeugplatz 4, 86150 Augsburg
Veranstaltet von:
Institut für Mathematik und
Institut für Physik, Universität Augsburg
www.a3kultur.de
Literatur
1. bis 31. Mai 2016
12
Literatur IM MAI
Nachdem 2015 die serbischen Künstler Milica Milićević, Milan Bosnic (diSTRUKTURA) und Selman Trtovac für einige Wochen in
Augsburg als Artists in Residence zu Gast waren, folgte nun ein Gegenbesuch. Der Autor Franz Dobler verbrachte die Wochen um
Ostern auf Einladung des Goethe-Instituts Belgrad in einigen Ländern Südosteuropas. Die Lesereise führte ihn nach Serbien,
Montenegro und Kroatien. Sein Reisebericht in Auszügen hier und im Ganzen auf: www.franzdobler.de
Der Kommissar vom Schwarzen See
So 01.05. Schloss Höchstädt – Komm, lieber Mai,
und mache. Literarischer Spaziergang 14:00
Mi 04.05. Märchenzelt – Erotische Märchen aus
Russland 20:00 | Brechthaus – Augsburger Rauchzeichen. Lyrik im Brechthaus 19:30 | Buchhandlung Schmid Schwabmünchen – Bernhard Aichner: Totenhaus 20:00
Fr 06.05. Brechthaus – Helmut Koopmann: Unser
schönes Augsburg. Literarische Stadtbilder 19:00
Sa 07.05. Märchenzelt – Heiter-Sinnliches von Frauen und Männern 20:00
So 08.05. Abraxas – Poesiebrunch: Kriegskinder aller
Generationen vereinigt Euch 10:00 | Brechthaus
– Stefan Schön: Heiner Müller, Giorgio Strehler, Max
Frisch über Brecht 11:00 | Märchenzelt – Märchen
von 1 Froschkönig, 3 Böckchen und 5 Fingern (ab 3 J)
16:00 // Muttertags-Märchen-Bio-Weinprobe 18:00
Mo 09.05. Neue Stadtbücherei – Mara Laue: Talisker Blues, der Schottlandkrimi 19:30
Anzeige:
Nachdem wir im Norden Montenegros den
»Schwarzen See«, den 1.400 Meter hoch gelegenen
Gletschersee Crno Jezero in der Nähe von Bijelo
Polje besucht hatten, wurden wir auf dem Weg
zurück zur Brücke über den Tara Canyon von
einem Streifenpolizisten rausgewunken.
Unser serbisches Nummernschild, sagte Selman
Trtovac. Er blieb ruhig und gab ihm alle Papiere.
Sie redeten. Der Polizist gab ihm die Papiere
zurück und sie redeten weiter. Dann telefonierte
der Polizist und Selman lachte. Was war denn los?
Er hat gesagt, sein Chef muss heute auch nach
Belgrad, ob wir ihn mitnehmen könnten. Wir
konnten. Aber hättest du auch nein sagen können? Klar, sagte Selman.
Der Polizist fuhr also los, um seinen Chef abzuholen, und wir genossen die Aussicht über die ganze
Hochebene, an deren Ende schneebedeckte Berge
aufragten. Wer’s nicht in den Himalaya schafft,
kann diesen Anblick hier bewundern.
Der Kommissar sah aus wie ein deutscher SEKMann in der Freizeit: Turnschuhe, Trainingshose, Kapuzenjacke, Sporttasche, Haare 0,5 mm.
Wir platzierten ihn neben Selman, sie konnten
sich unterhalten. Der Kommissar sagte ihm, wo
das Tempolimit kontrolliert wurde und wo er
wieder auf die Tube drücken konnte. Außerdem
kannte er die Wirtschaft an der Strecke, wo wir
was essen sollten.
Selman Trtovac, Leiter der Bibliothek des GoetheInstituts Belgrad, hatte nicht nur die zusätzlichen
Lesungen in Zagreb und Bijelo Polje organisiert,
sondern begleitete mich. Er hat Literatur studiert
– und hauptsächlich Kunst, unter anderem acht
Jahre in Düsseldorf. So kam es, dass wir nun täglich eine Aktion von Beuys nachmachten und uns
»Ja Ja Ja« und »Ne Ne Ne«zuriefen. Allerdings ohne
uns an die Originallänge von einer Stunde und
fünf Minuten zu halten.
Den Künstler Trtovac hatte ich letztes Jahr in Augsburg kennengelernt, als er (zusammen mit der
Gruppe diSTRUKTURA, die uns in Belgrad zeigten,
wo der Milosevic nachfolgende Ministerpräsident
Zoran Djindjic 2003 erschossen wurde) zwei
Monate Artist in Residence war, und jetzt erklärte
er dem Kommissar, dass ich über den Balkan
kurvte, um einen Kriminalroman über einen Bullen mit Problemen vorzustellen. Das »hm hm« des
Bullen war das internationale Zeichen für Ratlosigkeit.
Wir bekamen übersetzt, dass der Kommissar und
seine Leute es seit einiger Zeit verstärkt mit deutschen Touristen zu tun hatten, die sich in der
Natur dumm verhielten und gerettet werden
mussten. Der serbische Künstler und der montenegrinische Polizist unterhielten sich so gut, dass
wir kaum noch was übersetzt bekamen.
Trtovac aß dann wie üblich Cevapi und rührte,
wie der Kommissar, den Salat nicht an. Ich habe
vergessen, was ich gegessen habe, aber es war gut.
Lässige müde Stimmung. Der Kommissar telefonierte viel. Er hatte Urlaub und fuhr (dank uns
früher als erwartet) zu seiner Frau nach Belgrad,
wo er mal einige Zeit als Security an der montenegrinischen Botschaft eingesetzt war. Ich fragte
mich, ob man ihn strafversetzt hatte. Im Film
landet der Kommissar dann ja immer in der
Natur.
Was uns total verblüffte, war, dass im Fernseher
dieses normalen Restaurants an der Straße nach
Belgrad mitten am Nachmittag doch tatsächlich
eine Doku über Pina Bausch lief. Selman war
begeistert und erzählte dem Kommissar einiges
über die Tänzerin und Regisseurin, von der auch
ich keine Ahnung hatte; okay, Wuppertal hat
man sich natürlich gemerkt.
Der Kommissar stieg ziemlich am Anfang in den
Blockbergen von Belgrad aus. Zuletzt gab er Selman seine Karte. Der freute sich: Sollte ich in
Montenegro jemals ein Problem haben, soll ich
ihn anrufen!
Ich musste daran denken, dass der Bibliotheksleiter von Bijelo Polje, Edin Smailovic, mit dem stellvertretenden deutschen Botschafter Uwe
Meerkötter viel über Politik diskutiert hatte. Bald
würde darüber abgestimmt werden, ob sich Montenegro auf die Seite Russlands oder der EU stellen würde. Smailovic hoffte auf die EU und
befürchtete, dass es im Moment nicht besser als
fity-fifty stand. Der Botschafter erklärte, dass
Montenegro mit seinen 620.000 Einwohnern ein
unbedeutendes Land war, allerdings mit einem
Zugang zum Meer, an dem Russland sehr interessiert war. An den Stränden lagen russische Millionäre besonders gern.
Auf der Fahrt durch die Berge viele Häuser und
Hütten, die nach Armut aussahen. Der Atheist
Selman Trtovac, dessen Herkunft mit moslemisch-kroatisch-christlich-italienisch nur unzureichend beschrieben ist, erzählte, dass hier
Wölfe und Bären rumliefen und in jedem Haus
eine Waffe war. Der Kommissar erzählte, dass
hier jeder legal Schnaps brannte, was ja in der EU
eher nicht so gern gesehen wird. Beim großen
polnischen Schriftsteller und Balkanreisenden
Andrzej Stasiuk in »Fado« gelesen, dass hier noch
das Gesetz der Blutrache galt und dass es nirgendwo in Europa innerhalb weniger Kilometer so
riesige Unterschiede zwischen arm (Berge) und
reich (Küste) gab bzw. einem Leben, das wie seit
Jahrhunderten ablief, und einem, das wie in einer
topmodernen Diskothek aussah.
Kurzum, es konnte also auf keinen Fall was schaden, wenn man einen Kommissar in Montenegro
kannte, dem man mal geholfen hatte.
Inzwischen war es Nacht,
wir waren seit zehn Stunden unterwegs, am Belgrader Bahnhof wurde der
Verkehr nervenzerfetzend
zäh, die Arschloch!-Rufe des
Fahrers häuften sich – und
dann reichte es ihm plötzlich, er zischte ab wie
in einem Highway-Cop-Film, überholte alles auf
Teufel-komm-raus und brach in wenigen Minuten einen Berg von Verkehrsregeln. Dennoch
hatten wir auch ohne den Kommissar überhaupt
keine Angst.
Sonntag, 22. Mai 2016
Die Museen des Bezirks Schwaben
laden ein zum Internationalen Museumstag
,,Museen in der Kulturlandschaft´´
www.a3kultur.de
Di 10.05. Neue Stadtbücherei – Max Bronski: Mad
Dog Boogie 20:00
Mi 11.05. Café Tür an Tür – Fabian Feder & Ramadan
Ali: Ohrfeige 19:00
Do 12.05. Benediktinerabtei St. Stephan – Haruki
Murakami: Drive My Car 19:30 | Parktheater – Axel
Hacke: Das Beste aus 1001 Kolumnen 19:30
Fr 13.05. Märchenzelt – Hexenmärchen für Fortgeschrittene 21:00
Sa 14.05. Märchenzelt – Dein Kindergeburtstag im
Märchenzelt 14:00
So 15.05. Märchenzelt – Maikäfermärchen (ab 3 J)
16:00 // Der Zauberer von Oz (ab 12 J) 21:00
Mo 16.05. Märchenzelt – Märchen bauen Brücken:
Bayern-Afrika-Orient (ab 4 J) 16:00
Fr 20.05. Märchenzelt – Perlenreihen-Märchenreihen (ab 5 J) 14:00
Sa 21.05. Märchenzelt – 1-2-3-wilde Hexerei (ab 4 J)
16:00 // Was Frauen wirklich wollen 19:30 | Stadthalle Gersthofen – Bücher.de Poetry Slam 19:30
Mi 25.05. Märchenzelt – Hexenmärchen für Fortgeschrittene 21:00
Do 26.05. Märchenzelt – Märchen bauen Brücken:
Bayern-Afrika-Orient (ab 4 J) 16:00
Fr 27.05. Märchenzelt – Märchen vom Weben mit
Web-Workshop (ab 5 J) 14:00
| Kongress am Park –
Modular Slam 20:30
Sa 28.05. Märchenzelt – Maikäfermärchen (ab 3 J)
16:00 // Der Zauberer von Oz (ab 12 J) 21:00
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TERMINE
UND
POSITIONEN
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FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND
Sonderveröffentlichung KLASSIK mit den Programmhöhepunkten von Mai–Oktober 2016
9. Internationaler Violinwettbewerb Leopold Mozart
Mozartbürgermeister. Simon
Pickel im Interview.
S. III
Bayerische
Kammerphilharmonie
Wir bereuen keine Sekunde.
Valentin Holub im Interview. S. II
Augsburger
Domsingknaben
Der Kirchenmusiker. Reinhard
Kammler im Interview.
S. XI
Mozart@augsburg
Mozartbombe.
Programm­vorschau von
Sebastian Knauers Festival. S. X
AUDI Sommerkonzerte
Die besondere Note.
Audi-Kulturreferent Sebastian
Wieser im Interview.
S. VIII
Musiktheater
Das schlüssige Ganze.
Musiktheaterchef Georg Heckel
im Interview.
S. IV
www.a3kultur.de
II
BAYERISCHE KAMMERPHILHARMONIE
a3kultur: Herr Holub, wie meistert Ihr Ensemble
eigentlich die Repertoireauswahl? Valentin
Holub: Unterschiedliche Musiker haben
unterschiedliche Stärken in unterschiedlichen Repertoirebereichen. Bei der BKP
potenziert sich das wohl noch ein wenig. Das
hat viel damit zu tun, dass wir an so unterschiedlichen Orten leben, so unterschiedliche Repertoires spielen und dabei so
unterschiedliche Leute treffen. Es gibt bei
uns natürlich Mitglieder, die leuchtende
Augen bekommen, wenn es um Neue Musik
geht oder eine Uraufführung ansteht. Die
künstlerische Findungsphase ist somit in der
Tat ein interessanter Prozess. Es gibt dabei
einen engeren Kern von drei bis vier Leuten,
den künstlerischen Vorstand, wenn Sie so
wollen, der die einzelnen Ideen prüfen und
durchbringen muss.
Gibt es, wenn Sie mit der BKP ohne Dirigenten
spielen, in der Praxis eine andere Qualität? Sie
kennen beide Seiten. Ja, auf jeden Fall ist das
eine andere Qualität. Sie können es sich so vorstellen: Man übt als junger Mensch erst einmal
viel zu Hause, und dann kommt man ins Jugendorchester. Ab diesem Zeitpunkt ist eigentlich
immer ein Dirigent da. Das zweifelt man lange
nicht an, bis man merkt, es geht auch ohne.
Unser Kammerensemble ist selbstverwaltend, es gibt keine Struktur, die auf eine Person zugeschnitten ist. Was nicht heißen
muss, dass es nicht ein paar Entscheider
gibt. Es ist trotzdem so, dass der Grundgedanke ein demokratischer ist. Das heißt, bei
uns gibt es Eigeninitiative, und es gibt den
Begriff des kollektiven Gedankens, den ich
auch sehr interessant finde.
Die BKP ist ein Ensemble ohne echtes Stammhaus. Wie beurteilen Sie die Situation in puncto Konzertsäle in Augsburg? Den Kleinen
Goldenen Saal empfinde ich eigentlich schon
als unsere Heimspielstätte. Er ist sehr gut
geeignet für einen großen Teil unseres Repertoires. Allerdings ist die Kapazität bei gut 300
Plätzen gedeckelt und das ist manchmal ein-
w w w.a3k ultu r.de
Hauptsächlich dass es uns gelingt, noch mindestens 25 Jahre dranzuhängen, mit derselben Energie und künstlerischen Qualität.
Und dass wir das Ganze auch finanzieren
können.
Foto: Josep Molina
Wir bereuen keine Sekunde
a3kultur im Gespräch mit Valentin Holub, Bratschist und Geschäftsführer der Bayerischen Kammerphilharmonie. Von Jürgen Kannler
deutig zu wenig. Dass die BKP nicht konsequent an einem Ort spielt, hängt mit unseren
Programmen zusammen, zu denen wir thematisch passende Auftrittsorte suchen.
Wenn man all die Spielstätten zusammen vor
Augen hat, die wir allein in einer Spielzeit in
Augsburg bespielen, wird man feststellen,
dass man hier eine große Auswahl an unterschiedlichen Klängen und Kapazitäten hat.
Im Parktheater haben wir eine trockene
Akustik, aber es herrscht dort eine tolle Stimmung, weil es eine vom Publikum sehr gerne
besuchte Spielstätte ist. Bei diesem Ort beobachte ich mit wachem Interesse, was dort
gegenwärtig in Sachen künstlerische Ausrichtung passiert, die bis zum dubiosen
Abschied von Christian Ehlers sehr konsequent geführt war. Aber es gibt ja einige
Alternativen, nicht zuletzt auch sakrale Bauten. Was uns in Augsburg aber fehlt, ist natürlich ein moderner Konzertsaal mit rund 600
Plätzen.
Sie unternahmen vor einigen Jahren mit der
BKP einen Umzug von München zurück nach
Augsburg. Was sind die Standortvorteile dieser
Stadt für ein Ensemble wie das Ihre? Das ist für
mich eine ganz klare Sache. In Augsburg war
es eben möglich, etwas ganz Neues aufzubauen. In München muss man immer etwas
Extremes machen, wenn es neu sein soll.
Etwas Extremes machen ist cool, aber es
grenzt künstlerisch ein. Es gab keine einzige
Sekunde, in der wir unsere Entscheidung
bereut haben.
Es ist Bewegung in unserer kleinen Mozartstadt. Welche Veränderungen können Sie als
Klassik-Aktivposten feststellen? Ich sehe es als
sehr positiv an, dass die Mozart-Verantwortlichkeit nun in einer Stelle gebündelt ist. Das
hat sich in den letzten Jahren als überfällig
herausgestellt. Generell finde ich diesen
Schritt richtig.
Sie feiern in dieser Spielzeit den 25. Geburtstag der
BKP. Was wünscht sich das Orchester zum Fest?
Wie finanzieren Sie sich heute? Wir sind dank
»un-schaetz-bar«, unserem 120 Mitglieder
großen und aktiven Freundeskreis, recht gut
aufgestellt, kämpfen aber jedes Jahr hart um
unser Budget zusammenzubekommen. Nach
meinen Beobachtungen gibt es in der Region
einige Mittelständler, die ihre Verantwortung
in der Gesellschaft ernst nehmen und die
Kultur nach ihren Möglichkeiten sehr großzügig unterstützen. Was aber fehlt, ist echte
Unterstützung durch die großen Player. Wenn
ein hier ansässiger Großkonzern die Klassik
mit einem mittleren fünfstelligen Betrag
unterstützt und das als großes Engagement
gefeiert wird, finde ich das bedenklich.
Woran liegt das mangelnde Engagement der
Industrie für die Kulturregion? Das hat
bestimmt eine Vielzahl von Gründen, wie so
vieles im Leben. Allerdings kann man sagen,
dass die allgemeine Stimmungslage in Augsburg nicht automatisch beinhaltet, dass es
schick ist und Spaß macht, hier an diesem
Standort in Kultur zu investieren. Diese Haltung könnte man ändern.
Nächster Termin: 3. Juli, 18 Uhr »un-er-hört:
Tango!« im Parktheater
www.kammerphilharmonie.de
2019 wird das große
L e op old - Moza r tJahr. Am 14. November jährt sich sein
300. Geburtstag. Im
Vorfeld dieses Jubiläums spielte die
Bayerische Kammerphilharmonie mit
Reinhard Goebel einige Kompositionen
des großen Augsburger Musikpädagogen ein. www.oehmsclassics.de
III
VIOLINWETTBEWERB LEOPOLD MOZART
... bürgermeister
Simon Pickel ist seit Kurzem Chef des Augsburger Mozartbüros. Er leitet den Internationalen Violinwettbewerb
Leopold Mozart und ist ab 2017 künstlerischer Leiter des
Deutschen Mozartfestes. Kein Wunder, dass er im Interview mit Jürgen Kannler einiges zu erzählen hat.
a3kultur: Herr Pickel, Sie kamen ja eigentlich
nach Augsburg, um das Mozartbüro aufzubauen. Nun leiten Sie, noch keine zwölf Monate im
Amt, den Internationalen Violinwettbewerb Leopold Mozart. Was machen Sie dabei anders als
Ihre geschätzte Vorgängerin Agnes Schilling, die
nun Ehrenvorsitzende des Leopold-MozartKuratoriums ist? Simon Pickel: Allzu viel
möchte ich gar nicht anders machen. Wie der
Wettbewerb zum Beispiel gestaltet wird, das
stand natürlich schon vor meinem Start hier
fest. Ich konnte noch an kleinen Schräubchen
drehen, kleine Ergänzungen machen, kleinere
Schwerpunkte setzen, vor allem programmatisch. Da hat sich dann doch noch einiges
ergeben, wie etwa die Zusammenarbeit mit
der Kronberg Academy. Diese Partnerschaft
ist auch in einem größeren Zusammenhang
mit dem Mozartfest im kommenden Jahr zu
sehen. Wo es Sinn macht, versuche ich Wettbewerb und Fest programmatisch unter einen
Hut zu bekommen. Ansonsten haben wir uns
in der Werbung neu aufgestellt und zeigen
damit eine stärkere Präsenz. Im Endeffekt
läuft die Basisarbeit gut, auch dank meines
tollen Teams.
Sie erwarten 54 junge Musikerinnen und Musiker zum Wettbewerb. Wie alt sind die denn so
im Schnitt? Wir haben die komplette Bandbreite abgedeckt, die vom Teilnahmealter her
möglich ist. Die jüngste Teilnehmerin ist 2000
geboren und wird jetzt 16, die älteste ist 29.
Der Großteil liegt bei Anfang 20.
Was erwarten diese jungen Leute von Augsburg? Geht es in dem Alter schon knallhart um
die Karriere oder können Sie den Gästen auch
andere Dinge mit auf den Weg geben? In erster
Linie ist es ein Wettbewerb. Ich glaube aber,
dass ein Wettbewerb nicht nur dazu da ist,
sich mit anderen zu messen. Wichtige Punkte
sind auch die Möglichkeit, sich mit den Mitgliedern einer großartigen Jury austauschen
zu können, dass man Kritik bekommt von
Leuten, die man schätzt, und dass man ganz
nebenbei sein Netzwerk für seine weitere Karriere ausbauen kann. Unser Wettbewerb ist
eine gute Gelegenheit, Leute aus der ganzen
Welt zu treffen, sich mit ihnen auszutauschen,
Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund kennenzulernen und festzustellen, dass
man dieselbe musikalische Sprache spricht,
dieselbe Leidenschaft teilt. Diesen Austausch,
dieses Miteinander und nicht nur die Konkurrenz, das würde ich sehr gerne in den Mittelpunkt stellen.
Sie haben Gäste aus allen Kontinenten, mit Ausnahme von Afrika und Südamerika. Die Violine
ist wohl kein Instrument für die ärmere Hälfte
der Menschheit. Stört Sie das? Die Realitäten
sind, wie sie sind. Man muss dazu auch sagen,
dass sich die Struktur des Teilnehmerfelds bei
dem Wettbewerb anders darstellt, als wenn es
dann später tatsächlich einmal um die große
Karriere geht. Die Asiaten haben eine unheimlich gute technische Ausbildung. Sie sind technisch schon sehr früh sehr reif. In Amerika ist
es ähnlich. Ich glaube allerdings, dass in der
europäischen Ausbildung mehr Wert auf das
Musikalische, das Künstlerische gelegt wird
und sich dieser Aspekt später mehr durchsetzt. Wenn Sie die großen Geiger von heute
nehmen, dann sind das meist Europäer.
Welche Erfahrungen im Organisieren von Klassikwettbewerben konnten Sie bisher sammeln?
eröffnungSKonZert
3. Mai, 18:30 Uhr, Goldener Saal
mit den Augsburger Philharmonikern & Maia Cabeza
(Violine), 1. Preisträgerin 2013
Eintritt: 30 / 20 Euro
SemifinAle
mit dem Münchner Rundfunkorchester
11. Mai, Teil I: 16 Uhr, Teil II: 19 Uhr
Kongress am Park
Eintritt: jeweils 5 Euro
finAle
1. runde
4. bis 6. Mai, 9 bis 21 Uhr
Konzertsaal des Leopold-Mozart-Zentrums
Der Eintritt ist frei, Einlass zu Beginn jeder halben Stunde
mit dem Münchner Rundfunkorchester
12. Mai, 19 Uhr, Kongress am Park
Eintritt: 30 / 15 / 7,50 Euro
KAmmerKonZert der preiStrÄger & preiSverleihung
mit den MozartSolisten des Leopold-Mozart-Zentrums
13. Mai, 19 Uhr, Goldener Saal
Eintritt: 30 / 20 Euro
orcheSterKonZert der preiStrÄger
2. runde
mit dem Münchner Rundfunkorchester
14. Mai, 19 Uhr, Kongress am Park
Eintritt: 30 / 15 / 7,50 Euro
7. und 8. Mai, 13 bis 21 Uhr
Konzertsaal des Leopold-Mozart-Zentrums
Der Eintritt ist frei, Einlass zu
Beginn jeder halben Stunde, Einlasskarten sind erforderlich
Alle infos zum Wettbewerb auf
www.leopold-mozart-competition.de
rAhmenprogrAmm zum 9. internationalen violinwettbewerb
SO 01.05. BASILIKA ST. ULRICH UND AFRA – Mozarts Kirchensonaten: Sonate all’Epistola IV 10:30
MO 02.05. LEOPOLD-MOZART-ZENTRUM – Präsentationskonzert: Preisträger-CD 2013 mit
Maia Cabeza (Violine), 1. Preisträgerin 2013 & José Gallardo (Klavier) 19:30
DI 03.–DI 10.05. FOyER HOTEL DREI MOHREN – Geigenausstellung: Florian Leonhard
Fine Violins London
DO 05.05.–DI 10.05. LEOPOLD-MOZART-ZENTRUM – Geigen- und Bogenbauwerkstatt: LiveBau einer Geige und eines Bogens
MO 09.05. LEOPOLD-MOZART-ZENTRUM – Rundum Geige: Ein Instrument stellt sich vor. Ein
Lernspaziergang für Kinder von 6 bis 8 Jahren 08:15/10:00 | SCHAEZLERPALAIS – Meisterklasse Violine mit Baiba Skride 09:00
| LEOPOLD-MOZART-ZENTRUM – Workshop zum
Klaviertrio opus 13 von Franz Xaver Kleinheinz mit Rüdiger Lotter 14:00
| LEOPOLDMOZART-ZENTRUM – Vortrag Prof. Linus Roth: Leopold Mozarts Lehrbuch »Versuch einer
Gründlichen Violinschule« 17:00
| SCHAEZLERPALAIS – Sonderkonzert der Kronberg
Academy mit Marc Bouchkov, Adrien Boisseau und Kian Soltani 19:30
DI 10.05. LEOPOLD-MOZART-ZENTRUM – Rundum Geige: Ein Instrument stellt sich vor. Ein
Lernspaziergang für Kinder von 6 bis 8 Jahren 08:15/10:00 | SCHAEZLERPALAIS – Meisterklasse Kammermusik mit Baiba und Lauma Skride 09:00
| LEOPOLD-MOZART-ZENTRUM – Interpret und Komponist im Gespräch: Workshop zur Auftragskomposition »Florilegium: Hommage an Leopold Mozart« mit Johannes X. Schachtner 14:00
|
LEOPOLD-MOZART-ZENTRUM – Vortrag Prof. Petru Munteanu: Violinkonzerte von Mozart.
Original und gedruckte Ausgaben. Ein Vergleich als Grundlage der Interpretation 16:00
| LEOPOLD-MOZART-ZENTRUM – Vortrag Prof. Dr. Franz Körndle: Die Überlieferung der
Werke Mozarts 17:00
| KLEINER GOLDENER SAAL – Sonderkonzert mit Baiba und
Lauma Skride 19:30
Für die Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände habe ich den internationalen Kammerchor-Wettbewerb Marktoberdorf mitorganisiert und ich habe tatsächlich auch
einiges davon hier eingebracht. Wir werden
zum Beispiel alle Wettbewerbsrunden moderieren lassen. Das ist eine gute Art der Vermittlung für das Publikum und sorgt für eine
schöne Atmosphäre. Auch bei der Programmgestaltung wird sich einiges ändern, denken
Sie nur an die Sonderkonzerte.
In den kommenden Jahren werden Sie das
Deutsche Mozartfest in Augsburg leiten. Welche
Erfahrungen hoffen Sie aus dem Wettbewerb
für diese Aufgabe mitzunehmen? Der Wettbewerb ist eine gute Möglichkeit, zu erfahren,
wie die Klassikszene in Augsburg funktioniert. Wer welche Rolle spielt, wer sich wie
einbringt, wie man hier vernünftig auf eine
Veranstaltung aufmerksam machen kann
oder auch wie verschiedene Konzertformate
angenommen werden.
Welche Bedeutung hat für Ihre Arbeit das anstehende Leopold-Mozart-Jubiläum? Am 14.
November 1719 wurde er in Augsburg geboren.
Eine sehr große. Klar, wir sind jetzt erst im
Jahr 2016, doch in unseren Köpfen spielt 2019
bereits eine sehr, sehr große Rolle. Wir wissen noch nicht ganz genau, was wir machen
werden. Uns schwebt eigentlich ein Zusammenschluss von Wettbewerb und Mozartfest
vor. Inwieweit das umsetzbar ist, hängt auch
davon ab, wie die finanziellen Voraussetzungen sein werden. Und dann wird es natürlich einige Zusatzveranstaltungen geben.
Man sollte dabei aber immer im Hinterkopf
behalten, dass Leopold Mozart nicht der
große Komponist war. Er war in erster Linie
Pädagoge, doch in der heutigen Zeit hat man
große Chancen, dieses Potenzial zu nutzen.
Die Bayerische Kammerphilharmonie kommt
dieses Jahr noch mit einer CD zum Thema auf
den Markt. Planen Sie ebenfalls Aufnahmen?
Kulturreferent Thomas Weitzel hatte vor
einiger Zeit so etwas erwähnt. Wir planen Aufnahmen und hoffen, dass wir zum Jahr 2019
eine wirklich schöne CD-Box herausbringen
können. Da wird der Bayerische Rundfunk
groß beteiligt sein. Es gibt tatsächlich Felder
bei Leopold, die noch nicht so abgearbeitet
sind, unter anderem die kirchenmusikalische
Seite. Das ist glaube ich die wertvollste Seite
von Leopolds kompositorischem Wirken. Er
hat mehrere großartige Messen geschrieben,
die würden wir sehr gerne aufnehmen und
auch sehr gerne aufführen. Das ist auch insbesondere in Verbindung mit dem kirchenmusikalischen Schaffen von Wolfgang sehr
spannend, da gibt es starke Anknüpfungspunkte. Wenn Leopold kompositorisch ganz
allgemein auch etwas belächelt wird, im kirchenmusikalischen Bereich kann er durchaus mit dem Sohn mithalten.
Apropos Weitzel. Er ist ja neben seinem Amt in
der Stadtregierung auch Präsident der Deutschen Mozartgesellschaft. Welche Rolle ist
eigentlich Ihre in der DMG? In der DMG spiele
ich keine Rolle. Noch nicht, vielleicht kommt
das noch. Aber die DMG spielt eine große
Rolle für mich. Die Zusammenarbeit ist ganz
hervorragend.
Das komplette Inteview lesen Sie ab
dem 29. April auf www.a3kultur.de
Ihre Künstler spielen in mehr als fünf verschiedenen Konzertsälen. Welcher davon ist Ihnen
der liebste? Das lässt sich schwer sagen. Persönlich fühle ich mich im Kleinen Goldenen
Saal am wohlsten, aber alle Konzertsäle in
Augsburg haben ihre Stärken – und leider vor
allem auch Schwächen. Es gibt in Augsburg
keinen idealen Konzertsaal. Das ist tatsächlich ein Problem.
München bekommt in absehbarer Zeit einen
neuen Konzertsaal. Wann könnte das erste
Konzert im geplanten neuen Konzertsaal im
ehemaligen Postgebäude an der Grottenau
stattfinden? Nicht bevor der Flughafen in Berlin eröffnet ist. Momentan plane ich nicht mit
der Grottenau. Ich bin für die Unterstützung
durch das Leopold-Mozart-Zentrum sehr
dankbar. Die Gegebenheiten in der Maximilianstraße sind jedoch suboptimal, um es einmal sehr freundlich auszudrücken. Uns fehlt
ein Konzertsaal, der akustisch sehr viel
zulässt und eine vernünftige Anzahl an Zuhörern erlaubt.
Die Geigerin Maia
Cabeza
gewann
beim letzten LMVW
eine CD-Produktion.
Sie nutzte den Gutschein für kammermusikalische
Aufnahmen mit Werken von Schnittke
und W. A. Mozart. Die Einspielung wird
am 2. Mai in Augsburg präsentiert.
www.oehmsclassics.de
w w w.a3k ultu r.de
IV
MUSIKTHEATER
a3kultur: Herr Heckel, Sie sind am
Theater Augsburg Direktor der Sparte
Musiktheater. In der Spielzeit 2016/17
startet das Große Haus mit dem
unglaublich populären Handlungsballett »Nussknacker« (24. September) in
die neue Saison. Für Ihre Abteilung
geht erst zwei Wochen später in der
Brechtbühne der erste Vorhang hoch.
Auf dem Plan steht »Die weiße Rose«
(8. Oktober), eine Kammeroper von
Udo Zimmermann, entstanden in den
späten 60er-Jahren. Welches Potenzial sehen Sie für dieses Thema und
Format in der Brechtbühne? Georg
Heckel: Wir haben diesen Programmpunkt gerade auch für ein
junges Publikum angesetzt, wir wollen das Altersspektrum unserer
Zuschauer kontinuierlich erweitern.
Die Besucher erwartet keine vertonte Geschichtsstunde. Das Libretto der Oper besteht unter anderem
aus Briefen und Tagebucheintragungen von Hans und Sophie Scholl
– die ihr politisches Bewusstsein
und ihre Haltung sehr jung mit dem
Leben bezahlen mussten. Unter diesen aktuellen Gesichtspunkten glauben wir an diese Produktion (einer
ebenfalls jungen Regisseurin), nicht
primär unter dem Aspekt von
Zuschauerzahlen oder Auslastung.
Domsingknaben zweimal den Kongress am Park. Ungeachtet der Tatsache, dass Mariss Jansons dort am
13. Mai schon Mozarts »Requiem«
mit dem Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks gibt. Da
kommen schon Zweifel auf, ob es
zwischen den einzelnen Verantwortlichen so etwas wie eine Koordination gibt. Ich kann natürlich nur für
unser Haus sprechen. Wir haben
uns schon frühzeitig mit Simon
Pickel, dem künstlerischen Leiter
des Festivals, verständigt, da aber
zu dem Zeitpunkt die »Mozartplanung« schon langfristig fixiert war,
ließ sich das für die nächste Spielzeit nicht mehr anpassen.
Vielleicht sprechen wir noch ein
wenig über Verständigung. Als die
neue Spielzeit vor Kurzem vorgestellt wurde, war der offiziell letzte
Tag, an dem das Theater geöffnet
sein sollte, der 14. Januar 2017, oder
genauer gesagt der Termin des
Opernballs. Danach sollte das Haus
Ein Gespräch über die neue Spielzeit mit
für Sanierungsarbeiten und NeuMusiktheaterchef Georg Heckel.
bauten für einige Jahre geschlossen
Von Jürgen Kannler
werden. Sie planten Ihr Programm
aber trotzdem bis in den Juni und
Den »Idomeneo« hatte Juliane Votteler
bekommen dieses Zeitfenster im
schon seit etwa drei Jahren in Planung, Nachhinein vom Stadtrat wohl bestätigt.
also noch vor meinem Antritt. Das ist Teil Steckt dahinter nur eine Kommunikatiunserer Mozartpflege. Für die Inszenierung onspanne, wie sie vom Kulturreferat angekonnten wir Peter Konwitschny gewinnen, führt wird, oder nicht auch eine ganze
da können Sie sich vorstellen, dass die Ter- Portion Chuzpe? Schließlich hat ja allein das
mine einen gewissen Vorlauf haben. Wenn Musiktheater drei Premieren für ein geschoswir nun in zeitlicher Nähe die »Tosca« wie- senes Haus geplant. Sie können von außen
derfinden, hat das mehrere Gründe, aller- natürlich nicht sehen, welche Eventualidings kaum direkte dramaturgische täten wir immer noch zusätzlich versuchen
Zusammenhänge.
von vornherein mitzudenken. Dass sich
Zusammenhänge manchmal anders entwiMozartpflege, das ist ein gutes Stichwort. Ihr ckeln, ist im Theater nicht ungewöhnlich.
Musiktheater spielt im Programm des Deut- Aber auch dann sollte man nicht mit leeren
schen Mozartfestes 2017 keine Rolle. Das Händen dastehen.
Orchester ist zumindest in das Abschlusskonzert (28. Mai 2017) eingebunden, bespielt Mit den Opern »Kaspar Hauser« von Hans
aber noch wenige Tage vor der Festivaleröff- Thomalla (23. April 2017) und »Simplicius
nung am 15. und 16. Mai gemeinsam mit den Simplicissimus« von Karl A. Hartmann
Foto: Frauke Wichmann
das schlüssige ganze
Die beiden nächsten Premieren im Herbst
(»Tosca«, 29. Oktober, und »Idomeneo«, 4.
Dezember) werden für das Große Haus produziert und gehören zur ganz großen Opernliteratur. Puccinis Tosca ist ja ein Charakter,
der bedingungslos an die großen Gefühle
glaubt und an die Liebe. Idomeneo dagegen
ist ein alter, düsterer und brutaler Adliger.
Reizen Sie solche Gegenparts eigentlich bei
der Erarbeitung eines neuen Spielplans?
Es ist eher so, dass man eine Spielzeit am
Ende der Planung als »rund« empfinden
muss. Viele Aspekte, die man als Leitlinien
aufgestellt hat, müssen ein schlüssiges
Ganzes ergeben und sich gleichzeitig unter
vielerlei Vorgaben als umsetzbar erweisen.
Unser größter Antrieb?
Die Welt bewegen.
50%
des Welthandels werden
mit Schiffsantrieben von
MAN bewegt.
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(2. Juni 2017) stellen Sie eine verlorene Kindheit in unterschiedlichen Epochen gegenüber. Der »Hauser« hatte kürzlich in Freiburg
Uraufführung und ist eine Kooperation mit
dem dortigen Theater. Besonders der Countertenor Xavier Sabata, er singt auch in
Augsburg die Titelrolle, begeisterte die
Musikpresse. Haben Sie neuere und zeitgenössische Musik, die sehr allgemein formuliert nicht nur in Augsburg in der Regel
weniger Aufführungen erfährt als die Klassiker, bewusst ans Ende der Spielzeit von
Juliane Votteler gesetzt? Sie ersparen ihrem
Nachfolger André Bücker, der ab Sommer
2017 die Intendanz am Theater Augsburg
innehaben wird, womöglich die Suche nach
einer Interimsstätte für diese beiden
Produktionen. Zeitgenössisches Repertoire
war in dieser Intendanz schon länger ein
Schwerpunkt. Die Kooperation mit den
Kollegen in Freiburg war von Anfang an
auch mit Xavier Sabata für Augsburg vorgesehen, und dessen Zeitfenster sind
extrem eng. Angst vor übernahmefähigen
Werken haben wir nicht, allerdings sind die
technischen Voraussetzungen des Kongress am Park erst einmal grundsätzlich
anders, das legt Wiederaufnahmen nicht
nahe. Was den »Simplicissimus« angeht,
bauen wir zurzeit noch an einem großen
Abschlussprojekt von dem wir aber erst
dann mehr verraten werden, wenn es
geschnürt ist. Aber sich darauf zu freuen,
das lohnt schon jetzt.
Regina Spektor ist
eine aus Russland
stammende US-amerikanische Sängerin,
Pianistin und Songschreiberin, die zur
Alternativeund
Anti-Folk-Szene gerechnet werden kann. Zu ihren Fans
zählt nicht nur Sängerkollege Georg
Heckel. Ihr letztes Album stammt aus
dem Jahr 2012. www.reginaspektor.com
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V
SJSO/NEUE MUSIK
Klangräume
Wie kein anderes Ensemble ist das
Schwäbische Jugendsinfonieorchester in
der gesamten Region zu Hause. Von 1959
bis heute, vom Ries bis ins Oberallgäu –
in seiner fast 60-jährigen Geschichte war
das SJSO in unzähligen Konzertsälen zu
Gast. Allan Bergius, seit 2012 musikalischer Leiter des Nachwuchsorchesters,
nahm mit uns einige Locations in den
Fokus. Protokoll: Patrick Bellgardt
Ottobeuren: Kaisersaal
Foto: Ludwig Schmalhofer
Marktoberdorf:
Richard-Wengenmeier-Saal
»In der Bayerischen Musikakademie
Marktoberdorf mit all ihrer Infrastruktur
sind wir für unsere FrühjahrsarbeitsphaFoto: Christina Bleier
sen immer gut aufgehoben. Mit dem
Richard-Wengenmeier-Saal gibt es zudem
direkt vor Ort eine Auftrittsmöglichkeit.
Die Bühne dort ist nicht zu groß und nicht
zu klein. In diesem Jahr hatten wir bei
Schostakowitschs 5. Sinfonie eine recht
große Besetzung mit zwei Harfen extra,
einem ziemlichen Aufbau an Schlagwerk,
Klavier – dennoch hat alles gut gepasst.
Der Saal hat mit seinen 250 Sitzplätzen insgesamt zwar eine relativ geringe Kapazität,
dennoch eignet er sich gut für unseren
ersten Saisonauftritt, der gleichzeitig auch
immer eine Art Generalprobe ist.«
Allan Bergius, hier bei einer SJSO-Probe im Kongress am Park,
ist Dirigent des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters, stellvertretender Solocellist beim Bayerischen Staatsorchester in
München und dort Leiter des Jugendensembles ATTACCA.
Augsburg: Kongress am Park
»Das letzte und gleichzeitig wichtigste Konzert unserer beiden jährlichen Arbeitsphasen findet seit einigen Jahren traditionell im Kongress am Park statt. Mit seinen rund
1.400 Sitzplätzen ist der Saal gleichzeitig unsere mit Abstand größte Location. Auch
durch das eingebaute Raumakustiksystem ist es der beste Saal für unsere Zwecke. Normalerweise bin ich kein Fan von solchen ›künstlichen‹ Klangverbesserungen, hier funktioniert die Technik aber sehr gut. Zudem eignet sich der Kongress am Park auch
platztechnisch hervorragend: Wir müssen nicht groß rechnen, ob jetzt wirklich alle
Kontrabässe auf die Bühne passen. Das einzige Manko sind die hohen Mietkosten, die
für ein Jugendorchester doch sehr happig sind.
Der Auftritt in Augsburg bildet für meine Musikerinnen und Musiker den krönenden
Abschluss. Für die Jugendlichen ist es einfach ein tolles Konzerterlebnis – allein die
Größe des Saals macht schon was her. Hinzu kommt, dass wir uns hier inzwischen ein
richtiges Stammpublikum erarbeitet haben. Der Kongress am Park ist bis auf wenige
Plätze in den ganz vorderen Reihen meist ausgebucht. Die vorderen Sitzplätze sind aber
ohnehin nicht so gut bei Symphoniekonzerten – auch ich sitze da eher ungern.«
Das A und O bei einem Konzertsaal ist der Klang. Es müssen Schwingungen in der Akustik vorhanden sein. Wenn man merkt, dass das Instrument einen schönen Klang produzieren kann, der auch getragen wird,
dann macht es wirklich Spaß. Ich habe schon auf vielen Bühnen gestanden, dennoch muss ich in diesem Zusammenhang immer an den Wiener Musikverein denken – den dortigen Großen Saal habe ich noch aus meiner Kindheit in
Erinnerung. Damals durfte ich beim Tölzer Knabenchor unter der Leitung
von Leonard Bernstein Mahlers 4. Sinfonie singen. Das werde ich nie vergessen. Dieser phänomenale Klang, diese Schönheit des Saals – ein ganz
besonderes Musikerlebnis.
NEUE
Den Weg des Neuen zu beschreiten ist nicht
immer einfach. Das Unbekannte wird oft
von Skepsis, Desinteresse und Zweifeln
begleitet. Gleichzeitig bietet das Neue die
Chance, die davon unbenommene Entwicklung als größte Erfüllung zu erleben, vorausgesetzt, es wird dabei so viel Mut auf-­
gebracht, die Gegenwart in ihrer ganzen
Vielseitigkeit wahrzunehmen. Die zeitgenössische Bewegung der Neuen Musik,
geprägt von Begriffen wie Komplexität,
Experiment, Vielfalt, Expansion, spiegelt
diese Ambivalenz wie kaum eine andere
musikalische Stilrichtung wider.
Als das Projekt »Mehr Musik!« 2008 in Augsburg startete, wusste niemand, wohin der
Weg führen würde. Ein Mehr an Neuer
Musik sollte es im Rahmen eines bundesweiten Förderprogramms geben, mit dem Ziel,
die so oft nicht verstandene Musik der
Gegenwart von ihrem eher untergeordneten
Rang heraus als ein Erlebnis für alle Sinne
für das breite Publikum zu etablieren.
Musik der Gegenwart gewinnt in unserer Region
mit immer mehr neuen Formaten an Format.
a3kultur stellt Ihnen einige dieser Projekte vor.
Von Sarvara Urunova
eine persönliche Erfahrung erstehen zu lassen. So entstand ein breites Netzwerk von
Interessenten, Musikern, Kuratoren, das
nicht nur mit qualitativ anspruchsvollen
und hochinteressanten Konzerten Anklang
fand, sondern auch in unzähligen Schulund Sonderprojekten in der Vermittlung der
Neuen Musik an die jüngere Generation
eine sehr wichtige Rolle spielte. Nach dem
Ende des Förderzeitraums durch die Kulturstiftung des Bundes im Jahr 2011 lebt das
Projekt zumindest in Augsburg weiter, finanziert von der Stadt Augsburg, der Stadtsparkasse Augsburg und Mitteln aus dem
Kulturfonds Bayern.
Von Beginn an war das Leopold-MozartZentrum einer der wichtigsten Kooperationspartner des Augsburger Projekts zur
Neuen Musik. Aus dieser Kooperation entstand im Jahr 2009 das »Mehr Musik! Ensemble«, das von Iris Lichtinger geleitet wird
und sich ausschließlich dem Repertoire der
Neuen Musik widmet. Mit seinem Mut zum
Highlights der Neuen Musik bis Oktober:
12.06. Kleiner Goldener Saal – Jetzt Musik! Folksongs 17:00
17.07. Viermetzhof – Progetto Seicento BLU(E) 18:00
20.07. 20.07. Kreuzgang des Diözesanmuseums – Mehr Musik! Ensemble Herz aus
Stein, Herz aus Fleisch (im Rahmen des Friedensfestes) 20:00
07./08.10. Werkstattgalerie Krüggling – 2. Festival für Improvisierte Musik Augsburg
Geleitet von der Allrounderin Ute Legner
bot das »Mehr Musik!«-Projekt eine Plattform für alle musikalisch Aufgeschlossenen
an, die an der Entwicklung der Neuen Musik
unmittelbar teilhaben und im regen Austausch dazu beitragen konnten, Musik als
Experimentieren geht das Ensemble ungewöhnliche Wege in der Erarbeitung der zeitgenössischen Kammerwerke, ein starker
Fokus liegt dabei auf der Entwicklung und
Realisierung unkonventioneller Konzepte
der Konzertdramaturgie und Präsentation.
»Der Kaisersaal im Kloster Ottobeuren ist
der wohl schönste Saal in unserem Programm, ein echter Hingucker und mit seinen 360 Sitzplätzen eine wunderbare
Kulisse für unsere Bläserserenade, die
jedes Jahr im Herbst stattfindet. Für das
Orchester sind diese Kammerkonzerte ein
großer Gewinn. Dabei spielt natürlich auch
der historische Hintergrund eine wichtige
Rolle: Das Schwäbische Jugendsinfonieorchester wurde hier 1959 im Rahmen der
Ottobeurer Musikwochen gegründet. Diesen Bezug möchten wir durch unsere Auftritte weiter aufrechterhalten.«
SJSO-Herbstkonzerte Den Auftakt
der diesjährigen Herbstkonzerte bestreitet das Orchester am 16. September in
der Schulaula Babenhausen, ehe die jungen Musiker am 17. September im Dillinger Stadtsaal gastieren. Den Abschluss
bildet der Auftritt im Kongress am Park
am 18. September. Auf dem Programm
stehen Beethovens Ouvertüre Nr. 3 zur
Oper »Leonore«, Sibelius’ Violinkonzert
und Tschaikowskys 4. Sinfonie. Als Solist
wird Violinist Albrecht Menzel zu hören
sein. Bereits am 15. September findet die
traditionelle Bläserserenade des SJSO im
Kaisersaal Ottobeuren statt.
www.sjso.de
Jean Sibelius ist
zweifellos einer der
bedeutendsten Sinfoniker des 20. Jahrhunderts. Im August
legte der Musikjournalist Volker Tarnow
eine lesens­werte Bio­grafie des finnischen
Genies im Henschel
Verlag vor.
musik
Für Anerkennung sorgten zahlreiche öffentliche Auftritte bei den Projekten »sounding
D« oder »Klang der Stadt«, beim Mozartfest
und beim Brechtfestival sowie beim 1. Festival für Improvisierte Musik. Zu den großen
Erfolgen der Formation zählen auch Uraufführungen wie die der »Stummfilmmusiken«
des vielfach ausgezeichneten Komponisten
Volker Nickel sowie der konzertanten Kammeroper »Ficusarien« von Friedrich Stockmeier, der sich durch das Ensemble zu dem
Werk inspirieren ließ.
2012 hinzu. Neben Stefan Schulzki, Wolfram Oettl, Sebastian Hausl, Christian Z.
Müller und Harald Lillmeyer treten auch
hier Iris Lichtinger und Ute Legner als Initiatorinnen auf. Dem Mut der Hauptprotagonisten der Szene zu neuen Ideen ist es zu
verdanken, dass die Ausbreitung der
Neuen Musik in der Stadt einen unaufhörlichen Lauf nimmt und als Katalysator und
Inspiration für alle dient, die die Vielfalt
der Gegenwart nicht scheuen.
Anzeige:
Eine weitere Konzertreihe auf diesem Gebiet
entstand unter dem Titel »ZukunftIsIMusik«
auf die Initiative des Cellisten der Augsburger Philharmoniker Johannes Gutfleisch.
Schon bald war die Reihe aus dem Augsburger Konzertkalender nicht mehr wegzudenken. Zuletzt war das Ensemble mit dem
visionären Werk »In Vain« von Georg Friedrich Haas auf der Brechtbühne zu hören.
Gutfleisch ist auch Motor des neuen Leopold Mozart Quartett, das zurzeit mit ersten
Auftritten von sich hören macht.
Zu den wichtigsten Eigenschaften der Neuen
Musik neben Experimentieren und Erneuerung zählt die Auseinandersetzung mit den
traditionellen musikalischen Formen und
Gattungen der früheren Epochen. In Augsburg bringt dieses Merkmal am besten das
Ensemble Progetto Seicento zum Ausdruck,
indem es historische Aufführungspraxis mit
kühnen Arrangements und lebendiger Performance der Gegenwartsmusik vereint.
»Jetzt: Musik! Augsburger Gesellschaft für
Neue Musik« kam als neue Plattform, die in
einem neuen Format die Entwicklung dieser Kunstform unterstützen sollte, im Jahr
Der Tonkünstlerverband AugsburgSchwaben e.V. hat
gerade eine erste
Dokumentation aus
Zusammenstellun­
gen von Livemitschnitten vergangener Konzerte auf
CD herausgebracht: »Zeitgenössische
Musik in Augsburg. Vol. 1: 1998–2006«,
erschienen bei Issa-Musik.
w w w.a3k ultu r.de
VI
MOZART IN DER REGION
Auf Entdeckungsreise
JUNI
MAI
Die Geschichte der Mozarts ist eng mit unserer Region verbunden. Die Familie hat an
zahlreichen Orten ihre Spuren hinterlassen. Mit den Angeboten der Regio Augsburg
Tourismus GmbH können Sie sich selbst auf diese Mozartwege begeben.
Hast du Töne?
SO 01.05. 19:30 Synagoge
Live Music Now: 100 Jahre
Yehudi Menuhin, mit dem Symphonieorchester des Leopold-Mozart-Zentrums
DI 03.–SA 14.05.
Ein Fest im Zeic
hochkarätigen W
(11.05., Kongres
Kongress am Pa
SO 01.05. 11:00 Rokosaal
4. Kammerkonzert der Augsburger Philharmoniker:
Über die Alpen nach Paris –
Lanner, Schubert & Ravel
MI 04.05. 19:00
Galerie Beate Ber
Angela Rosse
(Violine) im Rah
der Ausstellung
Udo Rutschm
JULI
Augsburg: die Vaterstadt
Wolfgang Amadé besuchte fünf Mal – 1763, 1766, 1777, 1781 und 1790 – seine Vaterstadt. 1777 erlebte er bei einem
zweiwöchigen Aufenthalt sein erstes erotisches Abenteuer mit seiner Augsburger Cousine Maria Anna Thekla
Mozart. Daraufhin entstanden von 1777 bis 1781 Mozarts berühmt-deftige »Bäsle-Briefe«.
Auch im altbaierischen Landkreis Aichach-Friedberg gibt es etliche Erinnerungen an Wolfgang Amadé Mozart und
seine Familie. Der Barockbaumeister Hans Georg Mozart hat in der Gegend östlich von Augsburg zwei Werke hinterlassen: das Schloss von Gut Mergenthau und das Schloss Kissing.
Eine Friedberger Mozartin spielte im Leben des Großvaters von Wolfgang Amadé Mozart eine wichtige Rolle: Anna
Maria Banegger, Tochter eines Bortenwirkers und Ehefrau eines Augsburger Buchbinders. Nach dessen Tod erbte sie
sein Vermögen und heiratete in zweiter Ehe Johann Georg Mozart. Wolfgang Amadé selbst kam als vielreisender Compositeur mehrfach mit der Postkutsche auf der alten Salzstraße von Salzburg über München nach Augsburg gefahren.
REGIO
AUGSBURG
TOURISMUS
OKTOBER SEPTEMBER
Die Vorfahren Wolfgang Amadés sind Augsburger, ihre Wurzeln haben sie jedoch im Landkreis. Hier tauchte der
Name »Mozart« 1331 erstmals in einem Urkundenbuch des Zisterzienserinnenklosters Oberschönenfeld auf. »Heinrich Motzhart« hieß der älteste bekannte Mozart. In mehr als 30 Orten fand man insgesamt 600 Träger des Namens
im Gebiet westlich von Augsburg, das man deshalb auch »Mozartwinkel« nennt.
Wittelsbacher Land: Mozartspuren
SA 02.07. 20:30 Freilichtbühne
Musical: Cabaret (Premiere) –
insgesamt 19 Termine bis einschließlich 30.07.
SO 03.07. 18:00 Pa
bayerische kam
philharmonie:
hört Tango! – G
Villa-Lobos, Piazz
Chuquisengo
SOMMERPAUSE
Landkreis Augsburg: die Wurzeln
Im Landkreis Augsburg findet man das älteste Mozarthaus in Heimberg bei Fischach und sieht Kirchen, an denen
die Mozarts gebaut haben. Und in der Wallfahrtskirche Biberbach nahm Wolfgang Amadé am Orgelwettstreit der
Wunderkinder teil. Graf Fugger hatte zu einem Orgelwettstreit zwischen dem zehnjährigen »Wolferl« und dem zwölfjährigen Sixtus Eugen Bachmann geladen. Das Urteil eines Zeitgenossen: »... für beide fiel der angestellte Wettstreit
sehr rühmlich aus.«
SO 05.06. 1
Sommerklä
FR 01.– MI 27.07. diverse Locations/Ingolstadt – Audi
Die Audi Sommerkonzerte präsentieren hochkarätige
sikszene wie Annette Dasch (01.07.) oder Christoph P
auf den Bühnen in- und outdoor zu erleben. Ein Publi
Kultur&Info-Installationen mit knallroten Mozartfiguren findet man unter anderem in Heimberg und Biberbach (Foto). Die dortige Wallfahrtskirche
erinnert an den Orgelwettstreit zwischen dem zehnjährigen »Wolferl« und dem zwölfjährigen einheimischen »Wunderkind« Sixtus Eugen Bachmann im Jahre 1766. (Foto: Johann Bentele)
Die Mozarts sind eine schwäbische Familie, deren berühmtestes Mitglied der Komponist Wolfgang Amadé Mozart
werden sollte. Sein 1719 in Augsburg geborener Vater Leopold war der Entdecker, Erzieher, Musiklehrer und »Manager« Wolfgang Amadés. In Augsburg erhielt Leopold seine Bildung und jene musikalische Ausbildung, die er später
an seinen Sohn weitergab.
SO 05.06. 1
Haus St. A
Tag der o
den Augs
singknab
SA 04.06. 19:00 diverse Locations
Lange Kunstnacht
Augsburg öffnet Bühnen und Museen,
Kirchen und Konzertsäle, Cafés, Hinterhöfe und Säle, Straßen und Plätze.
Mehr als hundert musikalische und
literarische Aufführungen zum diesjährigen Thema »Heimat« stehen auf
dem Programm.
Alle Te
SA 03.–SA 17.09. diverse Locations Mozart@Augsbu
Sebastian Knauers Festival feiert 2016 ein kleines Jubi
von mozart@augsburg erwartet die Besucher gleich zu
besonderes Highlight: Michael Schade und und das Or
präsentieren ein reines Mozart-Programm mit einer R
(03.09., St. Ulrich). Daniel Hope, David Finckel, Wu Han
Klavierquartette von Brahms, Schumann und Mahler z
(15.09., Kleiner Goldener Saal).
MI 07.–SO 11.09. diverse Locations Friedberge
Die 15. Auflage der ehrenamtlich organisierten V
anderem ein Gala-Konzert mit Richard Galliano
(08.09., Rothenberghalle) und die Deutsche Staa
(09.09., St. Jakob) in Friedberg willkommen heiß
SO 02.10. 18:00 Mozarthaus
Holger Marschall (Gitarre) &
Stephanie Knauer (Hammerflügel):
Gitarre mit Originalklang
FR 07.10., SA 08.10. Werkstattgalerie Krügg
2. Festival für Improvisierte Musik A
MOZARTSTADT AUGSBURG
Die Mozarts in und um Augsburg
Neu ab Mai: Die Broschüren »Wandern. Wege
im Alpenvorland um Augsburg« und »Radwandern. Touren im Alpenvorland um
Augsburg« führen auch zu Spuren der schwäbischen Mozarts in der Region.
Veranstaltungen im Augsburger Mozarthaus. Ein
Programm über Konzerte, Lesungen und Vorträge im Geburtshaus
von Leopold Mozart.
Weitere Informationen: Regio Augsburg Tourismus GmbH
Tourist-Information, Rathausplatz 1, Telefon: 0821–50207-0,
Mail: [email protected].www.augsburg-tourismus.de
w w w.a3k ultu r.de
»Mozartstadt
Augsburg. Die Mozarts in
und um Augsburg« Ein
Überblick über die
Familiengeschichte und
ihre Verbindung zu Kulturorten in unserer
Region. Neu ab Mai.
Ein starkes Stück
SA 0
Die
und
Udo
un-er-hört: Tango!
So, 3. Juli, 18 Uhr, Parktheater im Kurhaus Göggingen
Alberto Ginastera, Juan José Chuquisengo, Heitor Villa-Lobo
Astor Piazzolla, Solist: Juan José Chuquisengo (Klavier)
Leitung und Konzertmeister: Gabriel Adorján Violine
un-er-hört: grandyos
Fr, 14. Oktober, 20 Uhr, Stadthalle Gersthofen
Felix Mendelssohn-Bartholdy, Robert Schumann,
Solist: Maximilian Hornung (Violoncello)
Leitung: Elias Grandy
VII
KLASSIKPROGRAMM
Programmhöhepunkte von Mai bis Oktober
. diverse Locations – 9. Internationaler Violinwettbewerb Leopold Mozart
chen der Geige: Musikalische Nachwuchstalente aus aller Welt durchlaufen bei diesem
Wettbewerb zwei Vorrunden (04.–08.05., Leopold-Mozart-Zentrum) und das Semifinale
ss am Park), ehe sie sich im großen Finale mit dem Münchner Rundfunkorchester (12.05.,
ark) präsentieren können. Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Competition.
rndt
el
hmen
g von
mann
SA 07.05. 19:00 Mozarthaus
Giorgi Shengelia (Sologitarre) & Joseph Jamo
(Rhythmusgitarre):
The World of Guitar
14:00
Ambrosius
offenen Tür bei
sburger Domben
SO 08.05. 20:00
Kleiner Goldener Saal
Janina Fialkowska
(Klavier) & Sacconi Quartett: Absolutely Mozart
FR 10.06. 19:00 Mozarthaus
Streichsextett des D'Accord
Klassikfestivals: Verklärte
Nacht – Mozart & Schönberg
19:00 Schloss Hammel
änge mit dem Trio Ardor
MO/DI 09./10.05. 20:00 Kongress am Park
7. Sinfoniekonzert der Augsburger
Philharmoniker: Verborgenes –
Gubaidulina & Schostakowitsch
MO/DI 13./14.06.20:00 Kongress am Park
8. Sinfoniekonzert der Augsburger Philharmoniker:
Zukunftswege – u.a. Wagner, Liszt & Beethoven
SO 12.06. 17:00 Kleiner Goldener Saal
Jetzt Musik!: Folksongs – Berio,
Haensler & Müller-Wieland
SO 10.07.11:00 Brechtbühne
Krabbelkonzert der Augsburger Philharmoniker: Mozart für die ganz Kleinen
SO 22.05. 10:00 Mozarthaus
Internationaler Museumstag mit Sandro Roy (Viola)
SA 14.05. 19:00
Schloss Höchstädt
Streichtrio Schultheiß-Mustea-Bergius – Beethoven,
Mozart & Dohnányi
SO 19.06. 16:00 Ehem. Synagoge/Hainsfarth
Festakt mit dem Duo Rossel
MI 20.07. 20:00 Kreuzgang des Diözesanmuseums
Mehr Musik! Ensemble: Herz aus Stein,
Herz aus Fleisch (im Rahmen des Friedensfestes)
– u.a. Schachtner Odeh-Tamimi & Blum
FR 22.–SO 24.07. Fronhof Konzerte im Fronhof
Mozart meets Mahler & Beethoven: »Mozart meets Mahler & Beethoven«
lautet das Thema für Schwabens größtes Klassik-Open-Air. Den Auftakt bestreiten
Janina Fialkowska und Sharleen Joynt mit dem SUK-Symphony Orchester Prag
zolla &
FR 17.07. 18:00 Viermetzhof
Progetto Seicento: BLU(E) –
u.a. Monteverdi, Dalla & Sollima
MI 20.07. Festspielhaus Bregenz
Bregenzer Festspiele:
Hamlet (Premiere) 19:30
DO 21.07. Seebühne Bregenz
Bregenzer Festspiele:
Turandot (Premiere) 21:15
Veranstaltungsreihe kann unter
und Alexandra Petersamer
atsphilharmonie Rheinland-Pfalz
ßen.
08.10. 19:30 Brechtbühne
e Weiße Rose: Szenen für 2 Sänger
d 15 Instumentalisten von
o Zimmermann (Premiere)
Augsburg
DO 15.–SO 18.09. diverse Locations
Herbstkonzerte des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters
Schwabens größtes und jüngstes Sinfonieorchester unter der Leitung
von Allan Bergius gastiert im Rahmen seiner Herbstkonzerte in Babenhausen (16.09.), Dillingen (17.09.) und Augsburg (18.09.). Als Solist wird
Violinist Albrecht Menzel zu hören sein. Zuvor erklingt in kleiner
Besetzung eine Bläserserenade in Ottobeuren (15.09.).
FR 16.09. 19:00 Schloss Höchstädt
Benjamin Moser (Klavier):
Klassik National – Beethoven,
Brahms & Mussorgski
SA 17.09. 19:00
Ev. Kirche St. Anna
studio XVII: 129 Pfeifen
& 1 Vogel. Roland Götz an
der Baldachinorgel
MO/DI 13./14.06. 20:00 Kongress am Park
1. Sinfoniekonzert der Augsburger Philharmoniker:
Brahminen contra Wagnerianer – Brahms & Wagner
SO 09.10. 18:00 Stadthalle Gersthofen
Carmina Burana: 40 Jahre Mozartchor Augsburg,
mit der Bayerischen Brass Band Akademie
Kontakt: unschaetzbar e.V., Johannes Willburger, 0821.319 89 63, [email protected]
SO 24.07. 11:00 Mozarthaus
Melanie Botzenhardt (Sopran)
& Dennis Tosun (Hammerflügel): (Un)gerühmte Meister
des Liedes und ihr
berühmter Zeitgenosse – u.a.
Schubert, Beethoven & Ries
FR 23.–SO 25.09. Frauenkirche Günzburg
Augsburger Domsingknaben: Bach in Rokoko Festival
Die Augsburger Domsingknaben laden bei ihrem jährlichen
Festival dazu ein, sakrale Musik auf höchstem Niveau zu erleben.
Zu Gast ist das Residenz-Kammerorchester aus München.
SA 24.09. 20:00 Kloster Thierhaupten
Berufsfachschule für Musik in Krumbach: Perlen der Kammermusik –
Haydn, Mozart & Weber
SO 25.09. 16:00
Mozarthaus
Führung & Vortrag:
Mozarts Bäsle feiert
Geburtstag
SO 16.10. 19:00 Großes Haus
Opera buffa in zwei Akten von
Gaetano Donizetti: Der Liebestrank (Wiederaufnahme)
FR 14.10. 20:00 Stadthalle Gersthofen
bayerische kammerphilharmonie & Maximilian
Hornung (Cello): un-er-hört grandyos –
Mendelssohn-Bartholdy & Schumann
Die bayerische kammerphilharmonie wird unterstützt durch den Förderverein »un-schaetz-bar«. Hier können all jene
die hervorragenden künstlerischen Leistungen des Orchesters fördern, die Bürgerkultur im Sinne der traditions- und
kulturreichen Stadt Augsburg pflegen möchten, jeder nach seinen finanziellen Möglichkeiten.
SO 31.07. 18:00 Mozarthaus
Andreas Pilger (Violine) &
Stephanie Knauer (Hammerflügel): Wege zu Mozart – u.a.
Bach, Saint-Georges & Schuster
SOMMERPAUSE
Termine von Kammer bis House auf www.a3kultur.de, auch in der
iläum. Bei der fünften Auflage
ur Eröffnungsgala ein
rchestra della Svizzera Italiana
Rezitation von Hannelore Elsner
n und Paul Neubauer werden
zu Gehör bringen
FR 27.05. 19:30 Großes Haus
Opera buffa in zwei Akten
von Gaetano Donizetti: Der
Liebestrank (Premiere)
SA 18.06. 11:00 Großes Haus
4. Familienkonzert der Augsburger Philharmoniker:
Der Liebestrank für Kinder – Große Oper für kleine Leute
FR 17.06 11:00 Rokosaal
5. Kammerkonzert der Augsburger Philharmoniker:
Romantisches Neuland – u.a. Röntgen, Klughardt &
Schumann
e Ensembles und Solisten in Ingolstadt. Neben etablierten Größen der KlasPrégardien (17.07.) sind viele Nachwuchskünstler wie Angela Brower (27.07.)
ikumsmagnet sind die Konzerte im Klenzepark bei freiem Eintritt (22./23.07.).
arktheater
mmer: un-er-
SA 14.05. 09:30 Brechtbühne
6. Deutscher Jugend Tanzpreis –
die Ballett-Jugend zwischen
10 und 18 Jahren präsentiert sich
SA 29.10. 19:30 Großes Haus
Tosca: Oper von Giacomo Puccini
(Premiere)
Kartenvorverkauf unter 0821 – 52 13 620
Jesuitengasse 2, 86152 Augsburg
[email protected]
www.kammerphilharmonie.de
w w w.a3k ultu r.de
VIII
Gastspiel/AUDI-SOMMERKONZERTE
Die besondere Note
a3kultur: Ein Automobilkonzern als Motor der
Kulturlandschaft – welchen Stellenwert nimmt
die Kulturförderung bei der Audi AG ein?
Sebastian Wieser: Die Audi AG ist seit
über 50 Jahren ein verlässlicher Partner
der Kultur. Im Zentrum unserer Aktivitäten
stehen eigene Kulturprojekte wie die Sommerkonzerte oder unsere Audi-Jugendchorakademie, die Förderung internationaler Spitzenfestivals wie beispielsweise der
Salzburger Festspiele und die Unterstützung regionaler Kultureinrichtungen.
Sebastian Wieser studierte Kulturwirtschaft an
der Universität Passau, seit 2005 arbeitet er für
die Audi AG. Seit Ende 2012 ist er als Kulturreferent für die Kommunikation Kultur verantwortlich. In den vergangenen Jahren schärfte er das
Profil der Audi-Sommerkonzerte und initiierte
2007 die Audi-Jugendchorakademie.
(Foto: Christine Schneider)
www.sommerkonzerte.de
Hochkarätige Ensembles und Solisten, Newcomer und Weltstars –
vom 1. bis 27. Juli locken die Audi-Sommerkonzerte nach Ingolstadt.
Elf Veranstaltungen stehen auf dem Klassikprogramm des Unternehmens. Sebastian Wieser, Kulturreferent der Audi AG, sprach mit
Patrick Bellgardt über die Besonderheiten des Festivals.
Seit 1990 veranstaltet Audi mit den Sommerkonzerten ein Klassikfestival in Ingolstadt. Hierzu zählen auch zwei
Open-Air-Konzerte im Klenzepark, die Sie
traditionell bei freiem Eintritt anbieten.
»Umsonst und draußen« heißt es – wenn
überhaupt – vorzugsweise bei Rock-Festivals. Sind solche Veranstaltungen ein Weg,
Menschen an die klassische Musik heranzuführen, die ansonsten einen weiten Bogen
um Theater- und Konzertsäle machen?
Das Audi-Klassik-Open Air ist innerhalb
kürzester Zeit zu einem absoluten Kulturhighlight geworden. Seit 2009 strömen
jedes Jahr mehrere Tausend Menschen zu
diesen Konzerten in den Klenzepark. Bei
freiem Eintritt möchten wir der Stadt und
der Region etwas zurückgeben und darüber hinaus auch ein anderes Publikum
erreichen. Es ist immer wieder schön zu
sehen, wie heterogen und vor allem auch
jung die Besucher bei diesen Konzerten
sind. Und vielleicht kommt der ein oder
andere später auch zu den Veranstaltungen
im Ingolstädter Festsaal …
Mit Formaten wie »Ohne Grenzen« oder
»next generation« soll gezielt das junge
Publikum erreicht werden. Gelingt das, wie
sind Ihre Erfahrungen?
Die Konzerte werden wirklich sehr gut von
jungen Menschen angenommen. Wir
machen diese Veranstaltungen bewusst
auch an ungewöhnlichen Orten wie beispielsweise der Eventhalle im Westpark.
Diese sind bei Jugendlichen durch andere
Konzerte bekannt. Mir gefällt es sehr, dass
sich auch unser Stammpublikum auf diese
Events einlässt.
Ein Fokus liegt bei Ihrem Unternehmen
jedoch auch auf der eigenen musikalischen
Nachwuchsarbeit. Mit der Audi-Jugendchorakademie bieten Sie jungen Sängerinnen
und Sängern die Möglichkeit, Bühnenerfahrung zu sammeln.
Mit diesem Projekt möchten wir junge
Talente fördern und ihnen die Möglichkeit
geben, auf allerhöchstem Niveau und mit
internationalen Spitzenmusikern zusammenzuarbeiten. Die Idee geht aber über
die musikalische Förderung weit hinaus:
In der gemeinsamen Probenarbeit und
der Fokussierung auf die Erarbeitung
höchst anspruchsvoller Chorliteratur lernen die Jugendlichen viele »social skills«.
Stardirigent Kent Nagano gestaltet seit 2014
das »Vorsprung-Festival«. Das Engagement
des gefragten US-Amerikaners endet mit
AUDI-Sommerkonzerte
ERÖFFNUNGSKONZERT
FR 01.07. 19:30 Stadttheater
Ingolstadt – Annette Dasch
(Sopran) singt Mozart, mit dem
Orchestre Philharmonique du
Luxembourg unter der Leitung
von Gustavo Gimeno
der diesjährigen Auflage. Wie geht es mit
dem »Festival im Festival« weiter?
Wir werden in den nächsten Jahren die
Idee der Eigenproduktionen fortführen,
die wir durch das »Vorsprung-Festival«
mit in das Sommerkonzerte-Programm
aufgenommen haben. Mit diesen Konzerten gelingt es uns, den Audi-Sommerkonzerten eine besondere Note zu
verleihen.
2015 feierten die Sommerkonzerte ihr
25-jähriges Jubiläum, mit 37.000 Besuchern
wurde ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt. Wohin soll sich das Festival in den
kommenden Jahren entwickeln?
Das letzte Jahr war natürlich aufgrund
des Jubiläums auch in den Besucherzahlen ein besonderes Jahr. Außerdem hatten wir beim Klassik-Open Air zuletzt
immer sehr großes Wetterglück, das uns
sehr hohe Besucherzahlen beschert hat.
Letztlich geht es uns aber immer um
höchste Qualität in der Auswahl der
Künstler, um dem Publikum in Ingolstadt
etwas Besonderes zu bieten.
Bei Farao Classics
erschien 2015 die
aktuelle CD der
Audi-Jugendchorakademie. Unter
der Leitung von
Kent Nagano und
ge­meinsam mit den Munich Opera Horns
wurde ein anspruchsvolles Programm
mit Werken von Brahms, Schumann,
Schubert und Strawinsky eingespielt.
Foto: KlangVerwaltung (Tom Specht)
Das komplette Programm im Überblick
Ohne Grenzen
SA 09.07. 19:30 Eventhalle
am Westpark Ingolstadt –
Francesco Tristano (Pianist
& Komponist): piano2.0,
Barock trifft auf Elektro
Klassik Open Air
FR 22.07. 20:30 Klenzepark Ingolstadt –
KlangVerwaltung, Mari Kodama (Klavier) & Peter Sadlo and Friends (Perkussion) unter der Leitung von Kent
Nagano: Beethoven. Neue Welt, alles
Aufbruch, alles Prozess …!
SA 23.07. 20:30 Klenzepark Ingolstadt –
Audi Bläserphilharmonie unter der
Leitung von Christian Lombardi: Curtain up! – Best of Musical
Horch mal!
S0 10.07. 17:00 Stadttheater Ingolstadt –
Georgisches Kammerorchester Ingolstadt unter der Leitung von Ruben
Gazarian mit Malte Arkona (Moderation): Eine musikalische Reise in den
Weltraum, für junge und alte Zuhörer
next generation
Vorsprung-Festival unter der Leitung von Kent Nagano
SA 16.07. 19:30 Stadttheater Ingolstadt – Audi Jugendchorakademie, Kammerensemble
des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg, Barockensemble Concerto Köln &
Giuliano Carmignola (Violine): Vivaldi & Beethoven. Die vier
Temperamente
Di 12.07. 19:00 Stadttheater Ingolstadt – Claude Vivier. Enlightened Child: Tanztheater von Natalia Horecna, mit dem Ensemble Resonanz & Bundesjugendballett
Foto: Ensemble Resonanz (Tobias Schult)
SO 17.07. 19:00 Stadttheater Ingolstadt – Barockensemble Concerto Köln & Audi Jugendchorakademie: Idomeneo von W.A. Mozart
MI 20.07. 19:30 Stadttheater Ingolstadt – Georgisches Kammerorchester Ingolstadt unter
der Leitung von Ruben Gazarian: u.a. Werke
von Mozart und Prokofiev
Abschlusskonzert
MI 27.07. 19:00 Stadttheater Ingolstadt –
Gastspiel der Salzburger Festspiele:
Così fan tutte
SO 24.07. 19:30 Stadttheater Ingolstadt – London Symphony
Orchestra, Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Markus Werba (Bariton) & Audi Jugendchorakademie: Werke von Brahms & Rihm
w w w.a3k ultu r.de
IX
Immer willkommen Das Festival »Konzerte im
Fronhof« unter der Leitung von Wilhelm F. Walz lädt
vom 22. bis 24. Juli zu einem Sommermusikwochenende mit Werken von Mozart, Mahler und Beethoven.
Traditionell wird es an zwei Abenden eine Orchestergala geben: Die weltberühmte Pianistin Janina Fialkowska spielt am Freitag, 22. Juli als Solistin in
Residenz Beethoven und Mozart. Ein Wiedersehen
mit den beliebten Sängern des Fronhof-Publikums
Bea Robein und Johannes Martin Kränzle gibt es am
Sonntag, 24. Juli. Begleitet vom Orchester SUK-Symphony Prag werden sie Lieder »Aus des Knaben
Wunderhorn« von Gustav Mahler interpretieren.
Außerdem ist Beethovens Sinfonie Nr. 7 zu hören.
Zu einem besonderen Ereignis verspricht der Samstagabend, 23. Juli, zu werden. Das Konzertprogramm
Klassikmeldungen
besteht aus Highlights aus Opern und Konzerten der
vergangenen Jahre. Ouvertüren und Arien aus Opern
von Mozart, Beethoven und Carl Maria von Weber
singen in Begleitung der Augsburger Domsingknaben Sharleen Joynt, Bea Robein und Carsten Süß.
Einmal anders gestaltet sich auch der Jazzvormittag
am Sonntag: Das Perkussionsensemble Peter Sadlo &
Friends präsentiert »Bach, Rhythm and more«. Bei
der Kammermusik am Nachmittag tritt dagegen wie
gewohnt ein Preisträger des Internationalen Leopold-Mozart-Violinwettbewerbs auf. Eine weitere
Neuerung in diesem Jahr ist das Konzert »refugees
welcome@Konzerte im Fronhof«, das in Kooperation
mit den flüchtlingsbetreuenden Institutionen der
Stadt Augsburg am 23. Juli um 17 Uhr stattfindet.
www.konzerteimfronhof.de
Perfektes Zusammenspiel Das
Geschwisterduo Angela Rossel (Violine) und Ruth Maria Rossel (Violoncello) sind dem Augsburger Publikum
mit kreativen Programmideen längst
bekannt. Höchste Virtuosität, perfektes Zusammenspiel und leidenschaftliche Spielfreude sind die
Markenzeichen der Schwestern, die
sich meisterhaft zwischen verschiedenen Musikrichtungen bewegen und
auf einzigartige Art und Weise musikalische Brücken zwischen Klassik,
Tango und Filmmusik bis hin zu eigenen Kompositionen schlagen.
Foto: Studioline
Das Geschwisterduo konzertiert auch
in anderen Besetzungen. So hat sich
das Trio Ardor durch zahlreiche Konzerte – neben den Schwestern Rossel spielt gegenwärtig Angelika Blumenthal
am Klavier – in der Klassikszene fest etabliert.www.rossel-klassik.de
MI 04.05. Galerie Beate Berndt – Konzert mit Angela Rossel im Rahmen der Ausstellung von Udo Rutschmann 19:00
SA 04.06. Schaezlerpalais – Trio Ardor im Rahmen der Langen
Kunstnacht 22:00
SO 05.06. Schloss Hammel – Neusässer Musiksommer: Sommerklänge mit dem Trio Ardor 19:00
SO 19.06. Ehemalige Synagoge/Hainsfarth – Festakt mit dem
Duo Rossel 16:00
IMPRESSUM
mit einem abwechslungsreichen Programm ein,
vom 20. Juli bis 21. August in der atemberaubenden
Kulisse das 70-jährige Bestehen des Festivals zu
feiern. Ein breiter programmatischer Bogen von
Erstaufführungen über die Wiederaufnahme von
»Turandot« bis hin zu einer musikalischen Erinnerung an die Geburtsstunde des Festivals auf dem
See im Jahre 1946 ist gespannt.
Eröffnet werden die Spiele mit einer österreichischen Erstaufführung der Oper »Hamlet« von Franco
Faccio im Festspielhaus. Unter der Leitung von Paolo
Garignani kommt damit ein lang in Vergessenheit
geratenes Werk auf die Bühne, das die Zuschauer in
die Welt von nächtlichen Geistererscheinungen, verräterischem Theaterspiel und tragisch endender
Liebe einlädt. Eine weitere Erstaufführung ist Miroslav Srnkas Kammeroper »Make no noise«, die auf der
Werkstattbühne am 17. August Premiere feiert.
Eine Reminiszenz an die Geburtsstunde der Bregenzer Festspiele ist die konzertante Aufführung von
»Bastien und Bastienne« am 19. Juli genau an jenem
studio XVII 2016 Die letzten vier Jahre seines
Lebens wirkte Hans Leo Haßler als Kammerorganist des in Dresden residierenden Kurfürsten Christian II. von Sachsen. Höchstwahrscheinlich in
dieser Zeit schrieb er einen 31-teiligen Variationszyklus über »Ich gieng einmal spatieren«. Diesen
stellt Roland Götz (studio XVII) in den Mittelpunkt
seines Haßler-Programms für das venezianische
Spinett am 12. Juni im Diözesanmuseum St. Afra.
Der Beginn ist um 16 Uhr.
»29 Pfeifen & 1 Vogel« heißt es am 17. September
um 19 Uhr in der Ev. Kirche St. Anna. Roland Götz
Musikperlen im Bezirk Auch in diesem Jahr
präsentiert der Bezirk Schwaben eine Vielfalt an
Veranstaltungen vom Ries bis ins Allgäu, vom
Westen Bayerisch-Schwabens bis zur Bezirkshauptstadt Augsburg. Zu den musikalischen Perlen
im klassischen Bereich gehören neben den Konzerten des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters auch die Veranstaltungen mit hochkarätigen
Akteuren im Schloss Höchstädt und im Kloster
Thierhaupten.
So gastiert mit dem Trio Schultheiß–Mustea–Bergius am 14. Mai der Dirigent des Schwäbischen
Jugendsinfonieorchesters Allan Bergius (Violoncello) mit seinen zwei Kollegen beim Orchester der
Bayerischen Staatsoper, David Schultheiß an der
Violine und Adrian Mustea an der Viola, erstmals
in Schwaben. Im Rittersaal des Schloss Höchstädt
werden an diesem Abend drei Meilensteine der
Streichtrio-Literatur zur Aufführung kommen. Die
Streichtrios von Beethoven und das Divertimento
Es-Dur von Mozart zählen zu den wichtigsten Werken für diese Besetzung. Ergänzt wird das Pro-
Ort, wo vor 70 Jahren dieses Mozart-Singspiel den
Ursprung des Spiels auf dem See markiert.
Geschichtsverbundenheit beweist das Festival
auch bei der Orchesterwahl: Als indirekter Nachfolger des damals engagierten Vorarlberger Rundfunkorchesters musiziert das Symphonieorchester
Vorarlberg.
Sonderveröffentlichung KLASSIK mit den
Programmhöhepunkten von Mai–Oktober 2016
Herausgeber & Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj)
(V.i.S.d.P.)
Titelvorlage: Nontira Kigle
Grafik & Satz: Andreas Holzmann
Auszubildender: Martin Kohnle
Redaktionsleitung: Patrick Bellgardt (pab)
Redaktionelle Mitarbeit: Susanne Thoma (tho),
Sarvara Urunova (sur), Julian Stech (jst)
Im Konzert am 21. August erklingt neben Miroslav
Srnkas »Eighteen Agents«, die Sinfonische Fantasie
»Aus Italien« von Richard Strauss. Im Rahmen der
Matinee ist der Pianist Aaron Pilsen als Solist bei
Mozarts Konzert für Klavier und Orchester Nr. 19 zu
erleben. Gemeinsam mit ihrem Chefdirigenten, Philippe Jordan, feiern die Wiener Symphoniker ihr
erstes Konzert bei den Bregenzer Festspielen vor 70
Jahren mit der Aufführung von Franz Schuberts
Symphonie »Unvollendete« sowie Ludwig van Beethovens Symphonie Nr. 7 am 24. Juli. Am 31. Juli, leitet die finnische Dirigentin Susanna Mälkki die
Symphoniker. Zur Aufführung gelangt u.a. das Violinkonzert des österreichischen Komponisten Otto M.
Zykans »Da drunten im Tale«, mit Patricia Kopatchinskaja. www.bregenzerfestspiele.com
Zu einem weiteren Highlight verspricht das Konzert mit dem Pianisten Benjamin Moser zu werden.
Der Musiker erregte internationales Aufsehen als
er im Juni 2007 Preisträger des renommierten
Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau wurde. Im
Schloss Höchstädt spielt Benjamin Moser am 14.
September Werke von Beethoven, Brahms und
Mussorgski auf dem Steinway Flügel.
Die Perlen der Kammermusik erklingen am 24. September im Kapitalsaal des Klosters Thierhaupten.
Bereits 2014 haben sich die Dozenten der Berufsfachschule für Musik in Krumbach zu einem interessanten Projekt zusammengefunden. Nach
zahlreichen erfolgreichen Konzerten setzen sie
nun gemeinsam mit ausgewählten Schülerinnen
und Schülern dieses Kammermusik-Projekt mit
neuem Programm mit Werken von Joseph Haydn,
Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Maria von
Weber fort. www.bezirk-schwaben.de
Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist
unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem
Urhebergesetz nichts anderes ergibt.
Herbstkonzer te
15. 9. 2016
16. 9. 2016
17. 9. 2016
18. 9. 2016
lädt mit seiner Baldachinorgel zu einem globalen
Ausflug in die Renaissance ein. Dabei geht es von
Spanien über Italien bis nach Schottland.
www.studio-xvii-augsburg.de
gramm durch die Serenade für Streichtrio C-Dur
des ungarischen Komponisten Ernst v. Dohnányi.
Verlag: studio a ug (haftungsbeschränkt)
Austraße 27, 86153 Augsburg,
www.a3kultur.de // [email protected]
Tel.: 0821 – 508 14 57
Druck: Megadruck.de
Schwäbisches
Jugendsinfonieorchester
Mellon Design
Nessun dorma Die Bregenzer Festspiele laden
// 19.30 Uhr
// 19.00 Uhr
// 19.00 Uhr
// 19.00 Uhr
Bläserserenade, Ottobeuren Kaisersaal
Babenhausen Schulaula
Dillingen Stadtsaal
Augsburg Kongress am Park
l
Vorspie
für die
te
ko n z e r
Herbst
3. 7. 16
Ludwig v. Beethoven
Ouvertüre Nr. 3 zur Oper Leonore, op. 72
Jean Sibelius
Dirigent
Allan Bergius
Solist
Violinkonzert, d-moll
Albrecht Menzel
Violine
Peter I. Tschaikowsky
4. Symphonie, f-moll, op. 36
www.bezirk-schwaben.de
•
www.sjso.de
w w w.a3k ultu r.de
X
MOZART@AUGSBURG/Jugendtanzpreis
lich Kompositionen aus Ost und West,
unter anderem Maurice Ravels Rhapsodie
Tzigane für Luthéal und Violine aus dem
Jahr 1924.
Mit dem Programm »Ave Verum« präsentieren sich die Augsburger Domsingknaben mit ihrem Leiter Reinhard Kammler
am 6. September zum ersten Mal bei
mozart@augsburg. Auch der Auftrittsort,
den sie gemeinsam mit dem ebenfalls von
Künstlern aus der Region geprägten Armida Quartett für die Klassik wiederbeleben,
ist ein Novum beim Festival. Es handelt
sich um St. Georg, die Taufkirche von Leopold Mozart. Zur Aufführung an diesem
Abend kommen nicht weniger als neun
Titel zwischen Byrd, Mendelssohn und
W.A. Mozart.
Foto: Steven Haberland
Mozartbombe
Sebastian Knauer sorgte bei der Präsentation seines
Festivalprogramms mozart@augsburg für einige Überraschungen –
nicht nur für das laufende Jahr.
Am 13. Mai 2017 lädt der Pianist und
Musikmanager Sebastian Knauer zu einem
Satellitenprojekt seines Festivals in den
Kongress am Park. Auf dem Programm
soll Mozarts »Requiem« stehen und am
Pult kein Geringerer als Mariss Jansons.
Samt BR-Rundfunkorchester, Chor und
hochklassigen Solisten wird er das Meisterwerk zur Aufführung bringen. Wenig
angetan von dieser Termininformation
mit enormer Strahlkraft zeigte sich Simon
Pickel, dessen Deutsches Mozartfest
wenige Tage nach Jansons Gastspiel in
Augsburg an den Start geht.
die New Yorker Twin Towers und bestens
eingebettet ins aktuelle Festivalprogramm, in Augsburg angestimmt werden.
Leider scheiterte diese verlockende Idee
am Zeitplan des Weltstars Jansons. Als
Ersatztermin offerierte sein Management
dann den 13. Mai 2017, und Knauer unterzeichnete.
Doch auch ohne diese Meldung setzte
Sebastian Knauers Spielplanpräsentation
für mozart@augsburg 2016 (3. bis 7. September) einige vielversprechende Impulse.
Schon am Nachmittag erklärte Knauer im
Gespräch mit a3kultur von »bedauerlichen
Terminzwängen«, die dieses Projekt
begleiten. Ursprünglich sollte das
»Requiem« am 11. September 2016, also
am 15. Jahrestag der Terrorangriffe auf
Zunächst eröffnet das Festival mit der
Gala am 3. September in der Evangelischen St. Ulrichskirche. An diesem
Abend heißt es mit dem Orchestra della
Svizzera Italiana »alles Mozart«. Hannelore Elsner rezitiert dazu ausgesuchte Texte
und der Tenor Michael Schade singt Arien
aus »Don Giovanni« und der »Zauberflöte«.
Sebastian Knauers
Diskografie umfasst
gegenwärtig
16
Werke. Im Herbst
wird die Nummer
17 dazukommen.
Bis dahin empfehlen wir die letzte Einspielung des Pianisten. Sie erschien 2013 und trägt den
programmatischen Titel »Vienna 1789«,
mit Werken von Mozart, Haydn und
natürlich Beethoven. www.edel.com
Sebastian Knauer greift als Künstler aktiv
erst am zweiten Festivaltag ins Programm
ein, und zwar am Klavier und Luthéal sitzend. Das überaus spannende Programm
für diesen Abend läuft unter dem Titel
»East meets West – eine Hommage an
Yehudi Menuhin zum 100. Geburtstag«
und wird musikalisch neben Knauer von
Daniel Hope (Violine), Gaurav Mazumdar
(Sitar) und Shahbaz Hussain Khan (Tabla)
getragen. Gespielt werden an diesem
besonderen Abend im Parktheater natür-
Das Herrenhaus Bannacker, Heimat von
Johannes Boecker, dem Geschäftsführer
des Festivals, rückt am 10. und 11. September in den Programmfokus. Am ersten Tag
stehen junge Talente der georgischen Paliaschvili-Schule unter dem Titel »Rising
Stars« auf der Bühne des privaten Konzertsaals, bevor es am nächsten Tag heißt:
»Haydn Pur«.
Neben Sebastian Knauer, diesmal am Klavier, wird das Solistenensemble des Kammerorchesters Basel dem Publikum unter
anderem die Klavierkonzerte F-Dur Hob.
XVIII:3 und G-Dur Hob. XVIII:4 präsentieren. Neben großer Musik ist für den Tag
bei entsprechender Witterung ein Picknick im wunderbaren Park des Anwesens
geplant und es kommt womöglich ein
besonderer Gast, nämlich Bundespräsident Joachim Gauck. Zum Hintergrund:
Die Konzerte am 11. September in Bannacker sind in diesem Jahr die offizielle
Eröffnungsveranstaltung der Stiftung »Tag
des offenen Denkmals«, bei der Gauck für
gewöhnlich anwesend ist.
An den folgenden Tagen haben sich
András Schiff (12. September, Evangelische St. Ulrichskirche) mit einem Programm von Mozart bis Schubert und am
15. September Wu Han (Klavier), David
Finckel (Cello), Paul Neubauer (Viola)
sowie Daniel Hope (Violine) angesagt. Im
Kleinen Goldenen Saal präsentiert das
Quartett, dessen Mitglieder im Zusammenspiel mit anderen Künstlern in Augsburg dank des Festivals bestens bekannt
sind, sein Programm »Brahms, Mahler,
Schumann«.
Zum Abschluss von mozart@augsburg
heißt es am 17. September im Goldenen
Saal »Vivat Augsburg!«. Klaus Maria Brandauer rezitiert und Sebastian Knauer
musiziert. Wer die beiden kennt, ahnt,
was in diesem Finale auf das Publikum
zukommen kann. (Jürgen Kannler)
Der Vorverkauf für mozart@augsburg 2016
läuft. Karten für das »Requiem«-Konzert
gibt es ab Oktober.
www.mozartaugsburg.com
Perfektion statt Glamour
a3kultur im Gespräch mit
Dr. Bertram Rapp, Patentanwalt
und Beirat des DanceArt Classic e.V.
a3kultur: Wie kommt man als Anwalt dazu,
Tanzkultur zu fördern? Bertram Rapp: Ich war
schon immer ein Anhänger des klassischen
Balletts und ein begeisterter Besucher von
Ballettaufführungen. Hinzu kommt die persönliche Freundschaft mit Natalie Böck und
István Németh, die mich dankenswerterweise baten, gemeinsam mit Beate Gräfin von
Maldeghem den Beirat unseres Fördervereins DanceArt Classic e.V. zu bilden.
Wie würden Sie Ihren Verein DanceArt Classic charakterisieren? Der Verein mit mittlerweile 60 tanz- und ballettbegeisterten
Mitgliedern hat es sich zur Aufgabe gesetzt,
junge Talente im Bereich des klassischen
Tanzes zu begleiten und zu fördern. Hauptprojekt unseres Vereins ist die jährliche
Ausrichtung des Wettbewerbs zum Deutschen Jugendtanzpreis, der im Mai bereits
zum sechsten Mal in der Brechtbühne ausgetragen wird.
Was erwartet die Besucher in diesem Jahr bei
diesem Event? Die Besucher des Wettbewerbs zum Deutschen Jugendtanzpreis
erwartet eine hochklassige Veranstaltung
mit jungen Tänzerinnen und Tänzern aus
Deutschland, der Schweiz und Frankreich,
einer internationalen Jury und ebenso internationalen Ballettmeistern. Bewertet wird in
zwei Durchgängen – à la barre und au milieu. Die Kunst des Tanzes und der Körperbeherrschung steht im Vordergrund. Man
könnte sagen »Perfektion statt Glamour«.
Was ist das Besondere an der Tanzszene in
unserer Region? Das Theater Augsburg hat
eine bundesweit beachtete und ganz hervorragende Ballettcompagnie. Es gibt auch
eine Vielzahl guter und sehr guter Ballettschulen in Augsburg und in der Region.
Schließlich hat auch der Deutsche Jugendtanzpreis erheblich zur Bekanntheit von
Augsburg als Ballettstadt beigetragen.
Sind Sie selbst Tänzer?
Ich bin, was das Tanzen
betrifft, ein absoluter
Dilettant, und zwar im
klassischen Sinne, also
jemand, der sich an
einer Sache erfreut,
ohne sie selbst zu
beherrschen, das heißt
auf den Punkt gebracht:
Nein. (Julian Stech)
Der 6. Deutsche Jugendtanzpreis findet am
14. Mai in der Brechtbühne statt. Der Wettbewerb startet um 9:30 Uhr, für 17:45 Uhr ist die
Preisverleihung angesetzt. Tickets gibt es an
der Tageskasse. Der Eintritt kostet 25 Euro,
für Kinder und DanceArt-Classic-Mitglieder 15
Euro. Infos: www.danceartclassic.de
6. Deutscher Jugend Tanzpreis
14. Mai 2016
brechtbühne Augsburg
Kasernstraße 4-6 | 86152 Augsburg
Eintritt: 15,- freie Platzwahl
Tageskasse: 8.30 Uhr
Einlass: 9.00 Uhr
DanceArt Classic e.V.
Beim Glaspalast 1
86153 Augsburg
www.danceartclassic.de
w w w.a3k ultu r.de
XI
AUGSBURGER DOMSINGKNABEN
Herr Kammler, Sie feiern in diesem Jahr den
40. Geburtstag der Wiederbelebung der Tradition von Domsingknaben in Augsburg. Sie
waren von Anfang an dabei und gelten als
maßgeblicher Motor. Erzbischof Dr. Josef
Stimpfle hat auf Anregung des damaligen
Domkapellmeisters Rudolf Brauckmann im
Herbst 1976 mir als jungem Musikstudenten das große Vertrauen geschenkt, am
Dom wieder einen Knabenchor aufzubauen. Die Vorgänger der Augsburger Domsingknaben, die sich in Bezug auf den
Mariendom »Marianer« nannten, wurden
1439 erstmals urkundlich erwähnt und hatten Bestand bis etwa zur zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts.
Was war die Initialzündung für den Neustart?
Das war zunächst eine rein kirchenmusikalisch-liturgische Überlegung der für die
Dommusik Verantwortlichen. Die zuverlässigen und hoch qualifizierten Damen und
Herren des Domchores waren bislang an
allen Sonn- und Feiertagen allein für den
umfangreichen
kirchenmusikalischen
Dienst in der Domliturgie verantwortlich.
Ein zweites Ensemble, eben ein Knabenchor, würde in Zukunft terminliche Entlastung bringen und die Dommusik durch
mehr Vielfalt und Abwechslung bereichern.
Wer
Dienstherr
eines Chores ist,
genießt dann und
wann den Vorzug,
seine Wünsche bei
der Planung einer
neuen CD einfließen
zu lassen. In diesen Vorzug kam nun
Bischof Konrad Zdarsa und bat seine
Domsingknaben, »Lieder und Gesänge
aus dem neuen Gotteslob« unter der Leitung von Reinhard Kammler einzuspielen.
Heute arbeiten Sie in einem modernen Haus
mit Konzertsaal, Mensa und Gruppenräumen. Wie aber waren die Anfänge? Der
Aufbau der Domsingknaben entwickelte
sich im damaligen Probenraum des Domchores in den ersten zehn Jahren qualitativ und quantitativ zügig und effektiv.
Schnell waren die Domsingknaben auf insgesamt über 300 Kinder und Jugendliche
angewachsen. Mein von Beginn an verfolgtes pädagogisches Konzept mit musikalischer Früherziehung für fünfjährige
Buben, verschiedenen Chorstufen, Einzelstimmbildung, Instrumentalunterricht
und Hausaufgabenbetreuung konnte ich
in angemieteten provisorischen Räumen
bereits erproben. So war die Legitimation gegeben, den inzwischen liturgisch
bewährten, gut strukturierten und als
Institution gefestigten Domsingknaben
eine eigene Heimstätte mit ausreichenden
Räumlichkeiten in adäquater Ausstattung
zu geben: das 1986 neu erbaute Haus
St. Ambrosius direkt in der Domkurve.
Mit der im Neubau nun möglich gewordenen Tagesküche konnten die Domsingknaben als außerschulische Einrichtung
eine umfassende Nachmittagsbetreuung
für Schulkinder anbieten, lange bevor die
gesellschaftliche Diskussion dieses Thema
entdeckt hat.
Wie war das damals, quasi aus dem Stand
eine Chorstimme zu formen, die ja recht
bald schon musikalische Aufgaben im Dom
übernahm? Ein kleiner, aber funktionsfähiger Knabenchor, den ich schon als Schüler im Rahmen einer Pfarrjugend aufgebaut
hatte, bildete in neuer Umgebung am Dom
den soliden Grundstock, sodass es keine
»Stunde null« gab. Ich konnte darauf aufbauen und die Sänger, die rasch aus dem
gesamten Stadtbereich dazukamen, wuchsen mit den ihnen gestellten liturgischen,
zunehmend auch konzertanten Aufgaben.
Nach welchen Kriterien haben Sie die Ausbildung geformt? Jeder Chorleiter und Stimmbildner muss seinen eigenen Weg finden.
Als Stipendiat des Deutschen Musikrates
hatte ich die Gelegenheit, bei exzellenten
Knabenchören zu hospitieren. Viele
Erkenntnisse damals haben meine eigenen
nicht zuletzt in der Fachwelt. Ich musste
das zum Beispiel beim Baltic Sea Festival
in Stockholm feststellen, wo wir in Mozarts
»Zauberflöte« mit Weltstarbesetzung engagiert waren, oder auch bei unseren CDAufnahmen in Berlin für die Deutsche
Grammophon. Die Verbindung Mozart –
Augsburg war dort nicht bekannt. Da müssen weiterhin »dicke Bretter« gebohrt
werden.
Foto: Bernhard Gastager
der Kirchenmusiker
Die Augsburger Domsingknaben feiern dieses Jahr ihren 40. Geburtstag.
Ein guter Grund, sich mit dem Domkapellmeister Reinhard Kammler
zum Gespräch zu treffen. Die Aufnahme zeigt ihn mit Chor beim letztjährigen »Bach in Rokoko«-Festival in Günzburg, das dieses Jahr im
Herbst seine fünfte Auflage erfährt. Das Interview führte Jürgen Kannler
Vorstellungen bis heute beeinflusst und
bereichert. Die Stimmtechnik und die
Arbeitsweise mit englischen Knabenstimmen beispielsweise, die ich in Cambridge
kennen lernen durfte, waren dabei für
mich besonders prägend. So entstand
mein persönliches Konzept in der Ausbildung von Knabenstimmen, ständig perfektioniert, aber auch reflektiert durch die
wachsende Erfahrung. Meine Mitarbeiter
und Assistenten haben diese Stimmbildungspraxis ebenfalls verinnerlicht und
helfen mir effizient und effektiv bei der
Umsetzung.
Sie arrivierten in all den Jahren selbst zum
gefragten Musiker. Was hat Sie in Augsburg
gehalten? In der Tat verlassen Musiker oft
ihren Heimatort und machen andernorts
Karriere. Der Kirchenmusiker ist da bodenständiger. Ich bin gebürtiger Augsburger,
liebe meine Heimatstadt und freue mich,
dass ich zum kulturellen Gewicht Augsburgs etwas beitragen kann. So eine Aufgabe lässt man nicht im Stich. Das von Dr.
Stimpfle damals in mich gesetzte Vertrauen ist mir bis heute Verpflichtung.
Welchen Stellenwert genießt in der Ausbildung Ihrer Domsingknaben das Wissen über
den Bilder- und Wertekanon der katholischen
Kirche? Die abendländische Musik hat eine
einzige Wurzel: die Gregorianik der katholischen Kirche. Aus der Einstimmigkeit dieser »cantica« entwickelte sich alle spätere
vokale Mehrstimmigkeit. Das heißt zweierlei: Selbst ein profanes Ensemble, das sich
grundlegend mit Vokalmusik beschäftigt,
kommt an der Kirchenmusik und ihrem
Kontext nicht vorbei. Andererseits sollte
sich die Kirche, auch die evangelische, als
wichtiger Kulturträger und als Hüter dieses
einzigartigen Erbes damit identifizieren und
nicht davon verabschieden.
In Europa gibt es nur eine Handvoll Knabenchöre, die auf dem Niveau agieren wie die
Augsburger Domsingknaben. Wie äußert sich
in diesem Genre Konkurrenz? Konkurrenz
darf man in der Musik nicht so sehen wie im
Sport. Es gibt keine Bundesligatabelle, schon
eher eine interne Rankingliste. Jeder Knabenchor aber versucht zunächst jeweils vor
Ort so gut wie möglich zu arbeiten. Das
kommt der kulturellen Breitenpflege generell zugute. Einige wenige Ensembles sind
zudem auch im professionellen Musikgeschäft bei internationalen Agenturen, Rundfunkanstalten, Opernhäusern und CD-Labels
gefragt. Die Augsburger Domsingknaben
gehören längst dazu. Das macht unseren
Knabenchor attraktiv, es ist zugleich Bestätigung und Ansporn für meine Arbeit.
Welche Bedeutung hat für den Domkapellmeister die Musik der Familie Mozart? Es ist
schon bewegend, wenn man bedenkt, dass
Leopold Mozart nur ein paar Hundert
Meter von Dom weg geboren wurde und
als Sängerknabe vielleicht auch einmal im
Dom gesungen hat. Auch Wolfgang Amadeus wird bei seinen Besuchen in Augsburg
ebenfalls im Dom gewesen sein. Nicht nur
die Kirchenmusik von Vater und Sohn, sondern auch deren weltliche Werke setze ich
immer wieder auf unsere Programme.
Die Domsingknaben sind gut in den lokalen,
aber auch den überregionalen Klassikbetrieb eingebunden. Wie beurteilen Sie die
Entwicklung der Mozartstadt Augsburg in
den letzten Jahren? Augsburg wird als deutsche Mozartstadt aus meinem Blickwinkel
immer noch zu wenig wahrgenommen,
Die Domsingknaben sind auch international
gefragt. Demnächst steht wieder eine Fernreise mit Konzerten in China an. Wie wichtig
ist das Reisen für den Chor? Unser Konzertkalender, der den liturgischen Verpflichtungen untergeordnet wird, ist immer
randvoll mit Terminen in der näheren oder
weiteren Umgebung. Konzertreisen werden bei uns nicht um ihrer selbst willen
geplant, sondern kommen dann zustande,
wenn ein weit entfernter Veranstaltungsort
angefragt ist. Da schauen wir dann, ob eine
ganze Tour zu disponieren ist. Eine gemeinsame Fahrt hat großen Erlebniswert, stärkt
die Gemeinschaft und festigt das musikalische Niveau. Im Falle China war es so,
dass uns die Berlin Entertainment im Auftrag der chinesischen Poly Theatre Group
für rund 20 Konzerte in China erstmals
engagiert hat. Da touren wir vier Wochen
durchs Land und werden viel erleben!
Was wünscht sich der Chor zum Geburtstag?
Weiterhin Erfolg und Gesundheit für alle,
die am großen und rührigen Unternehmen
Augsburger Domsingknaben beteiligt sind,
und zum neuen Chorjahr wie bisher hohe
Anmeldezahlen für unsere musikalische
Früherziehung!
Das komplette Interview lesen Sie ab
dem 6. Mai auf www.a3kultur.de
Tag der offenen Tür mit Chor-Neuaufnahmen:
5. Juni ab 14 Uhr im Haus St. Ambrosius
www.augsburger-domsingknaben.de
SchLOSS hÖchSTÄDT I RiTTeRSaaL
herzogin-anna-Str. 52, 89420 höchstädt a. d. Donau
Samstag, 14. Mai, 19 Uhr
Streichtrio
Schultheiß–Mustea–Bergius
(Bayerische Staatsoper)
Fotos: Wilfried hösl
Mit Werken von Beethoven, Mozart
und Dohnányi
Karten: 10,00–19,00 eUR
Freitag, 16. September, 19 Uhr
Foto: irène Zandel
Benjamin Moser
KLavieR
Mit Werken u. a. von Beethoven, Brahms
und Mussorgski
Karten: 7,00–16,00 eUR
KLOSTeR ThieRhaUPTen I KaPiTeLSaaL
Klosterberg 8, 86672 Thierhaupten
Samstag, 24. September, 20 Uhr
Perlen der
Kammermusik
Das Kammermusikprojekt der Dozenten der
Berufsfachschule für Musik in Krumbach mit
ausgewählten Schülerinnen und Schülern
Mit Werken u. a. von haydn, Mozart und
Weber, Karten: 7,00–12,00 eUR
Fotos: Georg Drexel
Kartenvorverkauf mit
Platzreservierung: Tel. (08 21) 31 01–4533,
[email protected]
www.bezirk-schwaben.de
w w w.a3k ultu r.de
w w w.a3k ultu r.de
1. MAI 2016
ZEIT
Eine Sonderveröffentlichung des a3kultur-Redaktionsteams in Kooperation mit dem DGB Schwaben
FÜR MEHR
SOLIDARITÄT
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
unter dem Motto »Zeit für mehr Solidarität – Viel erreicht und noch viel vor« lädt der DGB in
diesem Jahr zu seinen Maikundgebungen ein.
»Zeit für mehr Solidarität« – ein Motto, das bestimmt wird von der Diskussion um den Umgang
mit und die Aufnahme von Menschen, die vor Kriegen, Terror, Hunger zu uns fliehen und um
unsere Solidarität bitten. Solidarität gilt aber auch für alle anderen, die von ihrem Lohn kaum
leben können, keinen bezahlbaren Wohntraum finden oder sich in prekären Arbeitsverhältnissen befinden. Menschenwürde ist nicht teilbar!
Gerade ein gutes Jahr nach Einführung des gesetzlichen Mindestlohns können wir als Gewerkschaften stolz darauf sein, einiges für die Interessen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
erreicht zu haben. Aber wir dürfen uns auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen.
Deshalb haben wir in den kommenden Jahren noch viel vor. So gilt es weiter gegen den Missbrauch von Leiharbeit, Werkverträgen und anderen prekären Arbeitsverhältnissen anzukämpfen oder sich für die Gleichbezahlung von Frau und Mann stark zu machen. Es gilt, sich einzusetzen für bezahlbaren Wohnraum für unsere Kolleginnen und Kollegen und für gute
und sichere sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Die Arbeit für uns wird
auch in den kommenden Jahren nicht weniger werden.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen erfolgreichen und kraftvollen
1. Mai 2016, mit dem wir ein Zeichen setzen für mehr Solidarität.
Mit solidarischen Grüßen
Helmut Jung, DGB-Regionsgeschäftsführer
Solidarität konkretisieren
4 Fragen an Irene Schulz, Gastrednerin
der Augsburger Maikundgebung 2016
Der diesjährige 1. Mai steht beim DGB unter dem Motto
»Zeit für mehr Solidarität«. Was verstehen Sie darunter?
Es geht nicht nur allgemein um Solidarität, sondern um viele konkrete Einzelprojekte, die den
Gedanken der Solidarität konkretisieren: Gute
Arbeit, gute Renten, gute Bildung und ein handlungsfähiger Staat – das sind unsere Themen.
Gute Arbeit heißt zum Beispiel: Es darf durch
Werkverträge und Leiharbeit keine Spaltung der
Belegschaften in Beschäftigte erster, zweiter und
dritter Klasse geben. Wir brauchen ein Gesetz,
das den Missbrauch von Werkverträgen zum
Lohndumping unterbindet. Gute Bildung ist
ebenfalls wichtig, gerade unter dem Gesichtspunkt, dass die Integration von Flüchtlingen
nur durch Ausbildung in Arbeit gelingen wird.
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das ist
auch gelebte Solidarität. Nicht zuletzt spielt
beim Thema Rente Solidarität eine große Rolle.
Grundprinzip ist ja das solidarische Miteinander
von Jung und Alt im Rahmen des Generationenvertrags, welches durch die Absenkung des Rentenniveaus ins Wanken gerät und ohne
Gegensteuern zu Altersarmut in großem
Umfang führen wird. Die Rente muss zum Leben
reichen, das ist unser solidarischer Ansatz.
Ist Solidarität vor allem ein Thema für Krisensituationen?
Solidarität ist der Kitt in dieser Gesellschaft. Sie
ist ein Grundwert, der das Leben in dieser Gesellschaft lebenswert macht. Solidarität ist immer
die Grundlage für die Verbesserung von Lebensverhältnissen, weil vieles was heute für uns
selbstverständlich ist, hart erkämpft wurde. Wir
haben beispielsweise durch unsere Leiharbeitskampagne »Gleiches Geld für gleiche Arbeit« nur
durch gemeinsames Handeln der Stammbeschäftigten und Leiharbeiter in den Betrieben
die Bedingungen deutlich verbessert und unsere
Branchenzuschläge durchgesetzt. Für unsere
Werkvertragskampagne gilt dasselbe. In Krisen
ist es besonders wichtig, sich nicht kurzatmig
von solidarischen Prinzipien zu verabschieden.
Irene Schulz, geboren
1964 in Werne, ist seit
November 2013 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG
Metall. Zu ihren Aufgaben gehören die gewerk
schaftliche Bildungsarbeit sowie Mitglieder- und Erschließungsprojekte.
Welche Bedeutung haben integrative und antirassistische Kampagnen für die Gewerkschaftsarbeit? Eine
große Bedeutung. Wir haben mit unserer Initiative »Respekt – kein Platz für Rassismus« in
vielen Betrieben vor Ort Zeichen gesetzt. Die
Beteiligung ist sehr groß. Der DGB hat ganz
aktuell mit dem Bündnis »Allianz für Weltoffenheit« den Artikel 1 des Grundgesetzes »Die
Würde des Menschen ist unantastbar« als Leitbild formuliert. In unseren Betrieben arbeiten
Kolleginnen und Kollegen unterschiedlichster
Herkunft zusammen und das in der Regel sehr
gut. Integration findet vor allem durch Bildung
und Arbeit statt. Hier gilt es jetzt mal ordentlich Fahrt aufzunehmen. Wir schlagen ein
Integrationsjahr für Flüchtlinge und Langzeitarbeitslose vor, das Arbeit und Qualifizierung
miteinander verbindet. Wenig hilfreich sind
aktuelle Debattenbeiträge, den Mindestlohn
für Flüchtlinge aufzuweichen. Wer die Flüchtlingsfrage zum Abbau sozialer Standards missbraucht, schürt ohne Not die Verunsicherung
und Ängste und wird sich auf unseren Widerstand einstellen können.
Als Gastrednerin sind Sie am 1. Mai regelmäßig in
ganz Deutschland unterwegs. Was verbinden Sie persönlich mit diesem Feiertag? Der 1. Mai ist der Tag,
an dem Solidarität richtig spürbar ist. Durch die
Tradition des 1. Mai würdigen wir die Errungenschaften, die unsere Vorkämpferinnen und Vorkämpfer erreicht haben und tanken dadurch auf
– für alles, was wir vorhaben. Mir persönlich
geht es auch so: Ich bin am Rande des Ruhrgebiets aufgewachsen, habe später in Berlin mit
meinen eigenen Kindern an der Demo zum
1. Mai teilgenommen und wenn ich jetzt an
unterschiedlichen Orten als Gast reden darf,
spüre ich – gerade in den anschließenden
Gesprächen – Solidarität und Zusammenhalt
und die große Zustimmung und Bereitschaft,
weiter gemeinsam für gute Arbeit und mehr
Gerechtigkeit zu streiten. Das ist schön und
ermutigend. Ich freue mich auf Augsburg!
(Die Fragen stellte Patrick Bellgardt)
DGB
1. Mai 2016
Kein Grund zur Bescheidenheit!
Solidarität ist keine Einbahnstraße
Dort, wo wir zusammen für unsere Rechte einstehen, setzen wir sie auch durch.
Ein Beitrag des IG-BAU-Bundesvorsitzenden Robert Feiger
Ein Interview mit Michael Leppek, dem 1. Bevollmächtigten der IG Metall in Augsburg.
Seine Gewerkschaft feiert in diesem Jahr den 125. Geburtstag. Das Gespräch führte Jürgen Kannler
In vielen Branchen stehen Tarifrunden an. Grund
zur Bescheidenheit besteht in diesem Jahr ganz
sicher nicht. Die Kolleginnen und Kollegen vom
Bau fordern 5,9 Prozent mehr. Die Forderungen
der Beschäftigten in anderen Branchen liegen
ebenfalls zwischen 5 und 6 Prozent. »Unrealistisch« und »überzogen« lauten die Reaktionen von
der Arbeitgeberseite. Doch sollte sich niemand von
diesen Abwehrreflexen der Arbeitgeber verunsichern lassen. Im Gegenteil: Unsere Forderungen
nach mehr Einkommen haben vernünftige Größenordnungen, die die Unternehmen schaffen.
Dafür erhalten wir derzeit sogar Unterstützung
von völlig unerwarteter Seite. Selbst Banker und
Wirtschaftsexperten sehen die Zeit für satte
Lohnsteigerungen gekommen. Ihnen leuchtet
endlich ein, was Gewerkschaften immer gesagt
haben: »Autos kaufen keine Autos.« Das Geld, das
wir mehr im Portemonnaie haben, geben wir
auch wieder aus und stützen mit unserem Konsum die gesamte Wirtschaft. Hinzu kommt, dass
sich die Geldexperten zunehmend Sorgen wegen
der extrem niedrigen Zinsen machen. Sie hoffen,
dass mit der Lohn-Preis-Spirale die Zinsen wieder
aus dem Keller kommen. Uns müssen sie nicht
überzeugen, wohl aber noch den einen oder
anderen ihrer Kollegen und vor allem die Arbeitgebervertreter.
Verlassen können wir uns aber nicht auf die Hilfe
der Finanz- und Wirtschaftsexperten, sondern
müssen selbst bei Chefs und Managern in den
Betrieben Überzeugungsarbeit leisten.
Es geht uns jedoch nicht ausschließlich um die
Höhe der Löhne und Gehälter. Wir fordern faire
Arbeit insgesamt! Dabei spielt das Einkommen
eine große Rolle, ist aber nur ein Teil. Ebenso
wichtig ist, dass die gesetzlichen und tariflichen
Regeln wieder eingehalten werden. Hier ist in den
vergangenen Jahren und Jahrzehnten einiges aus
dem Ruder gelaufen, wie die Debatte um die
Arbeitszeiterfassung nach der Einführung des
gesetzlichen Mindestlohns zeigt. Auf einmal fiel
manchem Chef auf, dass er seit rund 20 Jahren
gegen das Gesetz verstößt und seinen Mitarbeiter­
innen und Mitarbeitern viel zu lange Arbeitstage
zumutet. Leistungsverdichtung, Befristung, falsche
Eingruppierung oder Missbrauch von Werkver­
trägen und Leiharbeit sind weitere Themen
unserer Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben. Der Druck auf sie nimmt von allen Seiten
immer stärker zu und sie wissen nicht, wie sie dem
standhalten können.
Dabei ist die Lösung so einfach. Schon unsere
Großeltern wussten, ein einzelner Bleistift lässt
sich leicht durchbrechen. Ein ganzes Bündel
schafft man dagegen nicht. So ist es auch im
Betrieb. Dort, wo wir zusammen für unsere Rechte einstehen, setzen wir sie auch durch. Diese
Erfahrung müssen wir mit denen teilen, die
Gewerkschaften skeptisch sehen oder Angst
haben, sich zu organisieren. Das ist mitunter
keine leichte Aufgabe, aber sie lohnt jede
Anstrengung. Denn je größer der Zusammenhalt
und das Engagement in der Gruppe, desto besser
geht es uns am Ende allen.
Robert Feiger, geboren 1962 in Augsburg, ist gelernter
Industriekaufmann. 1982 trat er der IG Bau-Steine-Erden
(heute: IG Bauen-Agrar-Umwelt – IG BAU) bei. Von 1988 bis
1992 war er Bezirkssekretär im damaligen Bezirksverband
Augsburg. 1992 wechselte er in den bayerischen Landesverband. 2009 wurde er zum stellvertretenden Bundesvor­
sitzenden, 2013 zum Bundesvorsitzenden gewählt.
www.schwaben.dgb.de
Die Kundgebungen des DGB zum 1. Mai stehen in diesem
Jahr unter dem Motto »Zeit für mehr Solidarität«. Ist Solidarität ein Wert, der vor allem in Krisenzeiten eine Rolle
spielt? Solidarität ist ein gewerkschaftlicher Grundgedanke und spielt für uns immer eine Rolle. Sie
gehört sozusagen zu den Ursprungstugenden der
Arbeiterbewegung. Wie stark Solidarität im
Bewusstsein der Kolleginnen und Kollegen verankert ist, wird dann deutlich, wenn sich Krisen
zuspitzen. Es gibt in unserer Gesellschaft immer
wieder Situationen, in der die Gewerkschaften
dann auch einen Kontrapunkt setzen müssen.
Um die laufenden Tarifverhandlungen auf den Punkt zu
bringen, arbeitet die IG Metall mit dem Slogan »Wir für
mehr«. Das kann viel heißen, was heißt es genau?
Wir greifen damit zuerst einmal den Solidaritätsgedanken auf und machen bewusst, dass wir als
Gewerkschaftsmitglieder für uns da sind und dass
wir gemeinsam mehr erreichen wollen. Das funktio­
niert aber nur, wenn wir zusammenhalten. Das ist
unser Erfolgsrezept seit 125 Jahren und spielt nicht
nur im historischen Kontext eine Rolle. Das Thema
ist sehr lebendig und findet sich in unseren Alltagsgeschäften wie aktuell in der Tarifpolitik wieder.
Welche Rolle spielt dabei die Idee der Einheitsgewerkschaft?
Mit rund 2,3 Millionen Mitgliedern ist die IG Metall hinter
diversen chinesischen Organisationen die größte Einzelgewerkschaft der Welt und könnte aus dieser Position heraus
vielleicht auch ohne das Dach, das der DGB bietet, existieren.
Die Einzelgewerkschaften im DGB haben ihre
Lehren aus der Geschichte gezogen. Die schweren
Zeiten in der Weimarer Republik mit der anschließenden Zerschlagung der freien Gewerkschaften
durch den Faschismus hat die Arbeiterbewegung
geprägt. Eine starke Einheitsgewerkschaft ist die
Antwort auf diese Geschichte. Sie ist aber auch
wichtig, um die Fragen der Gegenwart und Zukunft
zu lösen. Branchen sind in Bewegung und ganze
Teile verschieben sich. Themen wie Leiharbeit oder
Werkverträge beschäftigen nicht nur die IG Metall,
sondern alle DGB-Gewerkschaften. Da braucht es
eine starke gewerkschaftliche Klammer, auch um
gegenüber der Politik mit einer Stimme zu sprechen. Davon profitieren dann nicht nur die Kolleg­
innen und Kollegen, sondern die ganze Gesellschaft.
Wer sich mit unserer Satzung beschäftigt, wird
schnell feststellen, dass wir uns nicht nur mit Themen aus der Arbeitswelt auseinandersetzen, sondern soziale Gerechtigkeit sehr weit gefasst zu
unserer Aufgabe machen. Gewisse Themen kann
und will die IG Metall nicht allein denken.
»Mach meinen Kumpel nicht an«, so hieß eine Gewerkschaftskampagne aus den 80er-Jahren. Welche Bedeutung
haben integrative Prozesse für die IG Metall? Integration
erfolgt immer auch durch die Betriebe, denn sie
erfolgt durch Arbeit. Bildung und Arbeit sind die
Themen für soziale Teilhabe und Aufstieg. Solidarität mit Migrantinnen und Migranten war immer
Teil unserer Gewerkschaften. Darum sage ich auch,
wir müssen weg von der Politik der Gipfeltreffen
und Bekundungen. Nun müssen Taten folgen. Allerdings nicht nur in Richtung Flüchtlinge, sondern
auch für Arbeitslose oder Geringverdiener.
Wie schwer ist es in den Betrieben, Solidarität für die einzufordern, die nicht beschäftigt sind? Spannenderweise
gar nicht so schwer, wie manche so denken. Die
Initialzündung für unsere Kampagnen zu Übernahme oder Leiharbeit kamen aus den Betrieben.
Unsere Mitglieder erleben täglich das Unrecht
gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, die nicht
zur Stammbelegschaft zählen, und fordern Veränderung. Wohl auch aus dem Bewusstsein, dass
jeder von uns, entweder direkt oder indirekt, davon
betroffen sein kann. So macht sich Solidarität ganz
praktisch bezahlt, sie ist keine Einbahnstraße.
Michael Leppek ist seit
2013 1. Bevollmächtigter
der IG Metall in Augsburg. Zuvor war er in der
Bezirksleitung Bayern
und als 2. Bevollmächtigter in München tätig.
DGB
1. Mai 2016
?
Was bedeutet
Solidarität heißt für mich,
den Menschen, die nicht so
viel Glück haben, etwas abzugeben. Als Gewerkschafter versuche ich meine Kolleginnen und
Kollegen aktiv bei ihren
Anliegen zu unterstützen.
SOLIDARITÄT
für dich
Das Wort Solidarität hat viele Bedeutungen.
Wir haben uns unter Kolleginnen und Kollegen umgehört.
Von Susanne thoma und patrick Bellgardt
IG Metall, Gewerkschaftsmitglied
seit 2006, Jahrgang 1990, Betriebsrat
bei Premium Aerotec, Mitglied im
Ortsjugendausschuss
Das wichtigste Körperteil des
Menschen ist die helfende Hand
und nicht der spitze Ellenbogen. Bei
all unserem Tun sollten wir den
Schwächeren im Blick behalten!
Karl-Heinz Schneider
IG Metall, Gewerkschaftsmitglied seit 1971,
Jahrgang 1946, Rentner, Sprecher der
IG Metall Senioren
IG BCE, Gewerkschaftsmitglied seit
1973, Jahrgang 1958, Betriebsratsvorsitzender bei CABB, Vorsitzender der
Vertrauensleute, Mitglied der Tarifkommission
Die Zeit ist reif für mehr Solidarität!
Durch das heutige Wirtschaftssystem fühlt sich mancher dazu
verleitet, sich zu entsolidarisieren.
Heike Schmitt
ver.di, Mitglied im Bezirksfrauenrat, Jahrgang
1958, Redaktion »Frau schau hie!«, Erzieherin
Herbert Huber
Florian Braun
Als Gewerkschaft müssen wir uns verstärkt dafür einsetzen, dass Modelle
wie die Familienarbeitszeit und der Anspruch
auf einen Vollzeitarbeitsplatz durchgesetzt
werden, um Altersarmut von Frauen zu verhindern. Für dieses Anliegen haben
wir sehr viel Solidarität erfahren.
Zynisch wäre es, so zu handeln: Wenn jeder an sich
denkt, ist auch an alle gedacht.
Während meiner Zeit in Nicaragua
habe ich gelernt: Solidarität
ist die Zärtlichkeit der Völker.
Eva Herzele
ver.di, Gewerkschaftsmitglied seit
1972, Jahrgang 1956, Betriebsratsvorsitzende bei den Stadtwerken
Augsburg,
Leider nimmt die Solidarität
immer mehr ab. Heute muss
man feststellen, dass der Mensch als
Arbeitskraft immer mehr an Bedeutung und Ansehen verliert. Gewinnmaximierung ist das Einzige,
was noch zählt.
Solidarität muss man als
bleibenden Wert betrachten
und nicht als temporäre Angelegenheit. Besser wäre es, wenn
die Solidarität nicht da aufhört,
wo der unmittelbare persönliche Nutzen endet.
Michael Egger
Peter Eisenberger
Vorsitzender des ver.di-Bezirksvorstands,
Gewerkschaftsmitglied seit 1988, Jahrgang
1971, Geschäftsführer der Augsburger
SPD-Stadtratsfraktion
ver.di, Gewerkschaftsmitglied seit
1990, Jahrgang 1965, Personalrat der
städtischen Kindertagesbetreuung
in Augsburg
Integration durch Arbeit
IG Metall Senioren unterstützen das gemeinnützige Fahrradrecyclingprojekt »Kette und Kurbel«
Während sich viele Arbeitgeber in Deutschland
über Fachkräftemangel beklagen, warten unzählige Menschen auf ihre Chance auf dem Arbeitsmarkt – egal ob Asylbewerber, Langzeiterwerbslose
oder junge Menschen ohne Abschluss. Jeder spricht
von Integration, doch wo kann sie besser gelingen
sich speziell an Flüchtlinge, die hier begleitend zur
berufspraktischen Qualifizierung Deutschkurse
besuchen können.
Zum Auftakt der Kooperation mit »Kette und Kurbel« ruft die IG Metall in ausgewählten Betrieben zu
Traumjob auf Papier
Kinderkunstaktion »Berufswelt« des
Projekts NetzwerkLesen
Vanessa Schüller aus der Klasse 2c der Birkenau-Grundschule hat mit ihrem Bild »Frau Summerer arbeitet gerne
in unserer Leseinsel« am Malwettbewerb »Da will ich mal arbeiten« des NetzwerkLesen teilgenommen.
Lesen öffnet die Tür zu Bildung und Wissen – seit fast acht Jahren macht das NetzwerkLesen Kindern
Lust auf das geschriebene Wort, denn: Lesen schafft Zukunft! Zum Projekt gehören unter anderem
Leseinseln in Augsburger Schulen, Vorlesewettbewerbe, Fortbildungen für junge Lehrer und eine Kunstaktion. Partner des NetzwerkLesen sind die Schulen in Kooperation mit dem Bildungsreferat, der
Neuen Stadtbücherei, den Freunden der Neuen Stadtbücherei und inhabergeführten Buchhandlungen
in der Innenstadt. Die Sparda-Bank und der DGB unterstützen das Projekt als Sponsoren.
Die diesjährige Kunstaktion stand unter dem Motto »Heimat – das ist für mich, wenn …« und war an
alle 32 NetzwerkLesen-Schulen gerichtet. Über 60 Kinder haben teilgenommen. Zur Maikundgebung
des DGB werden die im Rahmen dieser Kunstaktion entstandenen Werke in einem Pavillon auf dem
Rathausplatz präsentiert und prämiert. Auszeichnungen gibt es für Grundschulen, weiterführende
Schulen und Übergangsklassen. Die Siegerbilder werden zudem auf Postkarten gedruckt.
Mit der Augsburger Localbahn
auf überraschenden Spuren in die
Vorstädte und Stadtteile
VIELE STADTTEILE
BILDEN EINE STADT
Sonntag, 1. Mai 2016, 13 – 16 Uhr
Hauptbahnhof augsburg
Preis pro Person: 15 €, erm. 12 €
(inkl. Bahnpark-Museums-Eintritt)
Veranstalter und Vorverkauf:
Buchhandlung am Obstmarkt
www.buchhandlung-am-obstmarkt.de
Integration durch Arbeit und Lernen – Walter Schotzko, Klaus Ketterle und Karl-Heinz Schneider (v.l.) initiierten
die Kooperation mit »Kette und Kurbel«.
als am Arbeitsplatz? Walter Schotzko, Klaus Ketterle und Karl-Heinz Schneider möchten aktiv dabei
helfen, diesen Weg zu ebnen. Aus dem Arbeitskreis
der Augsburger IG Metall Senioren heraus entstand
die Idee, ein konkretes Projekt im Bereich der Integration und Berufsqualifikation zu unterstützen.
Durch Roberto Armellini, 2. Bevollmächtigter der
IG Metall Augsburg, wurde man schließlich auf
»Kette und Kurbel« aufmerksam – eine Initiative,
der die Kompetenzen und Netzwerke der Gewerkschaft nun zugutekommen sollen.
»Kette und Kurbel« ist ein gemeinnütziges Qualifizierungsprojekt, das aus gebrauchten »Drahteseln«
neuwertige Fahrräder herstellt. Die recycelten
Räder werden anschließend direkt vor Ort kostengünstig verkauft. Träger der Initiative ist der freie,
private Bildungsdienstleister BIB Augsburg gGmbH.
Neben der Zweiradmechanik können sich Arbeitssuchende bei »Kette und Kurbel« in den Bereichen
Lagerwirtschaft und Verkauf qualifizieren, um sich
so auf eine Ausbildung vorzubereiten. Bewerbungstrainings und Berufscoachings ergänzen das Angebot. Seit wenigen Wochen neu im Programm ist
»PAUL«. Das »Projekt Arbeiten und Lernen« richtet
einer Sammelaktion auf: Nicht mehr benötigte
Fahrräder können bis zum 20. April beim Betriebsrat abgegeben werden. Am 23. April zwischen 10
und 14 Uhr besteht zudem die Möglichkeit, direkt
bei »Kette und Kurbel« (Memminger Straße 6) Räder
zu spenden. Weitere Infos zum Projekt gibt es
online unter www.bibaugsburg.de und am
1. Mai auf dem Rathausplatz. (pab)
IMPRESSUM
Sonderveröffentlichung des a3kultur-Redaktionsteams
in Kooperation mit dem DGB Schwaben – 1. Mai 2016
Herausgeber: Helmut Jung, DGB-Regionsgeschäftsführer
Schwaben (V.i.S.d.P.)
Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj)
Grafik & Satz: Andreas Holzmann
Auszubildender: Martin Kohnle
Redaktionsleitung: Patrick Bellgardt (pab)
Redaktionelle Mitarbeit: Susanne Thoma (tho)
Verlag: studio a ug (haftungsbeschränkt)
Austraße 27, 86153 Augsburg,
www.a3kultur.de // [email protected]
Tel.: 0821 – 508 14 57
Druck: Megadruck.de
Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich aus
dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt.
www.schwaben.dgb.de
1. Mai 2016
kundgebung
Kulturprogramm
mit
Am Rathausplatz Augsburg
9:45 Sammeln des Demozugs vor dem
Gewerkschaftshaus, Am Katzenstadel
10:00 Abmarsch
10:40 Ankunft des Demozugs auf dem Rathausplatz
mit der Gruppe Sambamania
10:45 Begrüßung durch den DGB-Regionsgeschäftsführer Helmut Jung
11:05 Grußworte der Stadt Augsburg
11:25 Gastrednerin: Irene Schulz, Bundesvorstand der IG Metall
11:55 Schlusswort von Helmut Jung
12:00 Gemeinsames Lied: Brüder zur Sonne, zur Freiheit
ab 12:05 Prämierung der Sieger des Malwettbewerbs, Protestsongs
mit Karl Poesl & Daniel Vazquez, Tombola der IG Metall,
Peter Lisboa & The Acoustic Groove Gang (Akustik-Rock),
Hip-Hop- & Street-Dance-Einlage, WaggaFunka (Funk & Soul),
Sunday in Jail & KUKI AllStarGuests (Rock)
16:00 Ende der Veranstaltung, Verabschiedung durch Helmut Jung
Für Kinderbetreuung ist während der gesamten Veranstaltung gesorgt.
Moderation: Horst Thieme
Sambamania
Sunday in Jail
DEMO
REDEN
KULTUR
In Kooperation mit dem Kulturpark West,
»Kette und Kurbel« und dem NetzwerkLesen.
Horst Thieme
Freifahrt mit dem ÖPNV: Mit Ihrem Maiabzeichen können Sie am 1. Mai alle Verkehrsmittel des AVV in den Tarifzonen 10 und 20 nutzen. www.schwaben.dgb.de
Karl Poesl
www.schwaben.dgb.de