Liebhabertheater Schloss Kochberg Pressemitteilung vom 25. April 2016: „Vergangen nicht, verwandelt ist was war“ Sommer 2016 im Liebhabertheater Schloss Kochberg Das vor über 200 Jahren erbaute historische Privattheater auf Schloss Kochberg, das zur Klassik Stiftung Weimar gehört, ist heute eine überaus lebendige Bühne mit deutschlandweiter Ausstrahlung. Als Jahresthema für den Sommer 2016 wurde ein Rilke-Zitat gewählt, das so wunderbar zu dem wieder zum Leben erweckten Kochberger Musenhof passt, wo die historische Aufführungspraxis am authentischen Ort gepflegt wird: „Vergangen nicht, verwandelt ist was war“. Von Mai bis Oktober stehen an den Wochenenden Opern- und Theateraufführungen, Konzerte und Lesungen mit renommierten Künstlern auf dem Spielplan. Passend zum Jahresthema gestalten die Schauspielerin Barbara Schnitzler und der Pianist Michael Abramovich die Saisoneröffnung am 7. Mai mit Rilke und Chopin: „Rilke - Wer spricht von Siegen? Überstehn ist alles.“ Das Theater steuert fünf Schauspiel- und sechs Singspiel-Aufführungen zum Programm der Thüringer Landesausstellung „Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa“ bei. Neu produziert wird in Kochberg in diesem Jahr Molières Komödie „Der Misanthrop oder Der verliebte Melancholiker“. Die Inszenierung orientiert sich an der Bühnenpraxis des Weimarer Hoftheaters unter Goethes Leitung und gibt exemplarisch Einblick in ein ernestinisches Hoftheater im späten 18. Jahrhundert. Regie führt Nils Niemann, einer der wenigen Spezialisten für die historische Bühnenkunst des 18. und 19. Jahrhunderts. Auf der Bühne werden Goethes Schauspielregeln angewandt. Die Kostümbildnerin Kristina Weiß lässt sich für die Kostümgestaltung vom „Journal des Luxus und der Moden“ (1786-89) des Weimarer Verlegers Bertuch inspirieren. Goethe attestierte Molière eine „vollkommene Bretterkenntnis“. „Ich kenne und liebe Molière seit meiner Jugend und habe während meines ganzen Lebens von ihm gelernt. Ich unterlasse nicht, jährlich von ihm einige Stücke zu lesen, um mich immer im Verkehr des Vortrefflichen zu erhalten“, so Goethe im Gespräch mit Eckermann am 28. März 1827. In den Charakterdarstellungen des großen Menschenkenners, Komödiendichters, Schauspielers und Theaterleiters Jean Baptiste Molière entdeckt man ganz aktuelle, heutige Erlebnisse wieder. Die Produktion wird gefördert von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, der Stiftung der Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt, von einem privaten Sponsor aus Köln und der Wächter GmbH aus Thüringen. Die Premiere und die zweite Aufführung am Pfingstwochenende sind auch Teil des Programms zu den Thüringer Schlössertagen unter dem Motto „Aufgespielt! Rendezvous der Künste.“ Goethes Singspiel „Erwin und Elmire“ mit der Musik von Herzogin Anna Amalia von SachsenWeimar-Eisenach, das bereits seit einigen Jahren in Kochberg auf dem Spielplan steht, ist ebenfalls Teil des Programms der Landesausstellung. Die Besucher erhalten einen Einblick in die frühe Goethezeit, in der sich der gesamte Weimarer Hof künstlerisch betätigte, und man erlebt, dass die Mutter des Herzogs auf professionellem Niveau komponierte. Das zauberhafte Singspiel wird aufgeführt wie zur Zeit seiner Uraufführung im Weimarer Redoutenhaus 1776. Auch Händels kleine barocke Miniaturoper „Aminta e Fillide“ können die Besucher in Kochberg komplett so erleben, wie die Aufführungen im 18. Jahrhundert ausgesehen und geklungen haben könnten (2015 Koproduktion mit den Händel-Festspielen Halle). Das „Glückliche Ereignis“, die Dramatisierung des Briefwechsels zwischen Schiller und Goethe, seht am 13. 8. auf dem Plan. Zum Thema „Umgang mit Fremden und Flüchtlingen“ lässt das Theater Goethe mit „Hermann und Dorothea“ zu Wort kommen. In diesem Versepos von 1796/97 setzt sich Goethe sehr facettenreich mit hoch aktuellen Fragen auseinander. Frau Dr. Seemann stellt Herzogin Luise von Sachsen-Weimar-Eisenach vor. Langjährige Repertoire-Stücke wie Schillers Lustspiel „Der Parasit“ oder Goethes „Torquato Tasso“ ziehen nach wie vor zusätzlich das Publikum an. Im Juli schleicht auch wieder Reineke Fuchs durch den Schlosspark und rät zum anschließenden Picknick im romantischen Schlosspark. Hochkarätige Konzerte, meist auf historischen Instrumenten gespielt, ergänzen das Bühnengeschehen. Beethovens Klaviertrios im Wandel stehen zum Kochberger Gartenvergnügen am 21. Mai auf dem Theaterprogramm (Gernot Süßmuth, Dagmar Spengler, Frank-Immo Zichner). Die diesjährigen Stipendiaten der am Theater angesiedelten Stiftung Elfrun Gabriel zur Förderung hochbegabter junger Pianisten werden im Juni im Konzert vorgestellt. Am 25. Juni wird das 40-jährige Jubiläum des Abegg Trios mit einem Festkonzert gefeiert. Das Trio (Ulrich Beetz, Brigit Erichson und Gerrit Zitterbart) spielt Werke von Haydn, Mozart und Beethoven auf historischen Instrumenten. Lieder von Mozart, Schumann und Mendelssohn stehen im Juli auf dem Programm (Thomas Stimmel, Bassbariton, Liese Klahn, Hammerflügel). Die Pianistin Cora Irsen konzertiert im September mit Werken von Franz Liszt und Marie Jaell. Zu Wolfgang Amadeus Mozarts 260. Geburtstag sind im Oktober frühe Mozartsonaten im Klang seines „Reiseklaviers“ (Gerd Amelung, Clavichord) zu erleben. Die Saison klingt Anfang Oktober aus mit Werken von Mozart für Violine und Viola, gespielt von Matthias Wollong und Sebastian Herberg von der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Anschließend tischt das Schlossrestaurant ein Menü mit Mozarts Leibgerichten auf. Die beiden „Klassik Events“ mit umfangreichem Programm, das Kochberger Gartenvergnügen im Mai und der Nikolausmarkt im Dezember, beleben wie immer zusätzlich das Kochberger Schlossensemble. Gern lassen wir Ihnen weitere Informationen und Bilder zukommen und beantworten Ihre Fragen. Liebhabertheater Schloss Kochberg, 07407 Großkochberg, Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel Kartenreservierungen an der Museumskasse Schloss Kochberg täglich außer dienstags von 10 - 18 Uhr (Tel.: 036743 | 225 32). Silke Gablenz-Kolakovic, Vorstandsvorsitzende und künstlerische Leiterin Liebhabertheater Schloss Kochberg e. V. - Theaterbetrieb an der Klassik Stiftung Weimar Teil der European Route of Historic Theatres Tel.: 03641 / 82 65 38 oder 0172 / 372 15 97 [email protected] www.liebhabertheater.com
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