JEDERMANN RELOADED KONZERT-PERFORMANCE HUGO VON HOFMANNSTHAL / PHILIPP HOCHMAIR ZUM ERSTEN MAL MIT FRANZÖSISCHER ÜBERTITELUNG! 16. MAI 2016 SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER, GROßES HAUS, SAARBRÜCKEN NACH HUGO VON HOFMANNSTHAL MIT PHILIPP HOCHMAIR, TOBIAS HERZZ HALLBAUER, JÖRG SCHITTKOWSKI (DIE ELEKTROHAND GOTTES) LICHT UND TECHNISCHE EINRICHTUNG HANNS CLASEN PRODUKTION PHILIPP HOCHMAIR © Marlen Mieth (contrejour) IN DEUTSCHER SPRACHE MIT FRANZÖSISCHER ÜBERTITELUNG DAUER 105 MIN. www.jedermann-reloaded.de lkjl Hugo von Hofmannsthals Jedermann: ein alter, staubiger, alljährlich wieder hervorgekramter Hut? Auf diese Inszenierung trifft dies wahrlich nicht zu! In der Interpretation des großartigen Künstlers Philipp Hochmair wird uns die Aktualität der seit Jahrhunderten gestellten Fragen ganz neu bewusst. Die Kernfrage des Stücks lautet: Wie wirst du gelebt haben, wenn es ans Sterben geht? Eindringlicher als der Hochmairsche Jedermann reloaded den Lebenssinn zu ergründen versucht, ist es wohl kaum möglich. Der bekannte Film- und Bühnenschauspieler Philipp Hochmair (Burgtheater, Thalia Theater) dürfte manchem Festivalbesucher bereits bei seinen Gastspielen mit Kafkas Amerika oder Werther! begegnet sein. Es ist eine große Freude, ihn wieder bei PERSPECTIVES begrüßen zu dürfen! Der Stoff geht auf 500 Jahre alte Dramen zurück, die sich beim mittelalterlichen Mysterienspiel bedienen. Hofmannsthal übernahm aus jener Zeit unter anderem die Verstechnik und die Personifikation abstrakter Begriffe wie der Tod, das Gute oder das Böse. Der reiche Geizhals Jedermann begegnet dem Tod, der ihn mit sich nehmen will. In dem Moment wird er seiner eigenen Schlechtigkeit gewahr und bittet den Tod um Aufschub, um eine Begleitung für seinen Weg zum Jüngsten Gericht zu suchen. Der Tod gibt ihm eine Stunde, aber Jedermann muss feststellen, dass ihm niemand Beistand leisten will – bis auf seine guten Taten… Die auftretenden Figuren werden in dieser Inszenierung alle von Philipp Hochmair dargestellt, und das sind nicht gerade wenige. In fliegendem Wechsel unter furiosem körperlichem Einsatz ist er bald Jedermann, bald Buhlschaft, bald Mammon, bald Teufel. Wir erleben staunend eine Art vielstimmige Konzertperformance mit Disco-Punk-Charakter, in der alle Register gezogen werden. Hochmairs Figur muss nun mit sich selbst streiten und ringen, um letztlich zu ihrem guten Ende zu kommen. Das ist große Kunst! Zur Seite stehen Hochmair zwei hervorragende Musiker der Band Elektrohand Gottes, die diese irrwitzige Sprechoper mit kraftvollen, stürmischen Klängen ausstatten. Jedermann reloaded als Solo: Durch diese nie dagewesene Vereinigung aller Rollen in einer Person berührt er uns, der vom Tod gejagte Lebemann, der sich bis dahin kaum um seine Nächsten gekümmert hat. In den wahnwitzig choreografierten hitzigen inneren Disputen kommt es zur Zerreißprobe und seine ambivalente Persönlichkeit tritt deutlicher denn je zutage. Wir alle werden mit hineingezogen in diese schmerzlichen Reflexionen. Wir fühlen mit, wenn Jedermann den Tod um Aufschub bittet, weil ihm klar wird, dass er noch einiges zu ordnen hat in seiner letzten Stunde. Wer diese glitzernde, schmerzende, magische, hoch emotionale Darbietung gesehen und gehört hat, den lässt sie so schnell nicht mehr los. „Den Abgesang auf den reichen Mann in der Lebensmitte belebt Hochmair allein und wird damit zum Ereignis. In einem fast übermenschlichen Akt treibt er seine Solo-Erfahrungen, darunter die 2009 mit Kraft erarbeitete Version von Kafkas “Amerika“, auf die Spitze.“ Annette Stiekele. Hamburger Abendblatt, 21.10.2013 „Der Jedermann als Multimedia-Performance, […] das ist hier nicht nur eine tolle Nummer der Schauspiel-Entgrenzung, sondern auch eine höchst plausible Überführung der alten Mysterienbühne auf den Dancefloor der Gegenwart.“ Christopher Schmidt. Süddeutsche Zeitung, 08.08.2013 PRESSEKONTAKT Festival PERSPECTIVES Heuduckstraße 1 D - 66117 Saarbrücken TEL.: 0681-501 1464 FAX: 0681-501 1101 [email protected] www.festival-perspectives.de
© Copyright 2024 ExpyDoc