Geleitwort Mai 2016 Liebe Pfarreiangehörige «Das Leben gehört dem Lebendigen an, und wer lebt, muss auf Wechsel gefasst sein.» Dieser Ausspruch des Dichters Johann Wolfgang von Goethe trifft sicher zu. Das Leben jedes Einzelnen ist, wie auch die Entwicklung unserer Kirche, grundsätzlich ein Prozess. Wir neigen oft dazu, diese Tatsache aus den Augen zu verlieren. Entweder, weil wir uns gerade sehr gut fühlen und dann frustriert sind, wenn nichts bleibt, wie es war, wir auch nichts festhalten können. Oder dann, wenn wir in Situationen feststecken, die uns viel abverlangen, und wir nicht mehr den Mut aufbringen, an Veränderungen zu glauben. Dabei geht es immer weiter – irgendwie. Auch den Freundinnen und Freunden Jesu mag es so gegangen sein in der Zeit nach seinem Tod am Kreuz. Obwohl er sich ihnen als Auferstandener gezeigt hat, muss die folgende Zeit für seine Anhänger ein Wechselbad der Gefühle gewesen sein, Enttäuschung und Zuversicht lagen vermutlich nahe beieinander. Die Erlebnisse von Christi Himmelfahrt und das Wirken des Heiligen Geistes an Pfingsten können auch uns – immer wieder neu gefeiert – helfen, den Prozess, das «grosse Ganze» nicht aus den Augen zu verlieren. Wir sind unterwegs als Menschen, als Gläubige und als Kirche. Dabei machen wir schlechte Erfahrun gen, aber Gott sei Dank auch immer wieder gute. Auch das bringt der ewige Fluss des Lebens mit sich. Dieser Wechsel, den Goethe so direkt mit dem Leben assoziiert, betrifft in die sem Jahr auch mich ganz persönlich. Nach 10 Jahren Tätigkeit für den Seelsor geverband EbnatKappel / Neu St. Johann bzw. für die Seelsorgeeinheit Oberes Toggenburg werde ich meinen Arbeitsplatz per Ende Juli dieses Jahres verlas sen. Ich durfte während meiner Tätigkeit mit sehr vielen Menschen jeden Alters in Kontakt kommen, viel Gemeinschaft erleben und Freundschaften knüpfen. Dafür bin ich sehr dankbar. Und ich hoffe natürlich, dass die eine oder andere Beziehung auch nach meinem Weggang bestehen bleibt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen bei jedem Wechsel, der bei Ihnen persönlich ins Haus steht, stets die Zuversicht, dass er, der alles in seinen Händen hält, uns in keiner Situation alleine lässt. Für das Pastoralteam, Eva Sutter
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