rbb PRAXIS sucht Ihre Krankengeschichte! Sie haben gesundheitliche Beschwerden? Sie sind schon bei verschiedenen Ärzten gewesen und haben immer noch keine klare Diagnose? Sie wären bereit, sich einer Live-Diagnose im Studio zu unterziehen? Sie wohnen in Berlin oder Brandenburg? Wir können Ihnen vielleicht helfen. Dann bitten wir Sie, uns kurz Ihre Krankengeschichte zu schildern und Kopien Ihrer Arztbefunde zu schicken. Wenn möglich, legen Sie bitte ein Foto von sich bei. Wir arbeiten mit einer Reihe von Ärzten zusammen, die zur Live-Diagnose zu uns ins Studio kommen. Vielleicht finden wir Ärzte, die Ihnen helfen könnten. Schreiben Sie uns eine E-Mail und schicken Sie Arztbefunde als Anhang an: [email protected] oder schicken Sie uns alles per Post an: Redaktion rbb PRAXIS Masurenallee 8-14, 14057 Berlin rbb Praxis – Das Gesundheitsmagazin am 27.04.2016, 20.15 - 21.00 Uhr Die Themen Notfall Unterzuckerung – Warnsystem schützt Diabetiker Immer wieder Bauchschmerzen: Laktoseintoleranz? Nüchtern zur OP – immer noch sinnvoll? Kinderrettungsstelle Charité Notfall Unterzuckerung – Warnsystem schützt Diabetiker Nicht nur ein hoher Blutzuckerspiegel ist bei Diabetes problematisch. Auch zu niedrige Werte - eine so genannte Unterzuckerung - sind vor allem für Diabetiker, die sich Insulin spritzen, ein Risiko, das sogar lebensbedrohlich werden kann. Ein elektronisches Warnsystem, angeschlossen an die Insulinpumpe von Typ 1-Diabetikern, soll die gefährlichen Unterzuckerungen verhindern. Es piept, sobald der Blutzucker zu weit absinkt. Bei Diabetes mellitus leiden die Menschen unter einer Überzuckerung, weil ihnen Insulin fehlt. Die Gründe dafür sind verschieden. Entweder die Bauchspeicheldrüse ist zerstört, so dass sie nicht mehr ausreichend Insulin produziert. Oder der Organismus ist weniger sensibel für Insulin. Diabetiker bekommen deshalb Medikamente, welche die Bauchspeicheldrüse dazu anregen, vermehrt Insulin auszuschütten oder sie müssen sich Insulin spritzen. Die Folge davon kann eine Unterzuckerung oder Hypoglykämie sein. Dabei sinkt der Blutzuckerspiegel gefährlich ab. Unterzuckerung hat verschiedene Gründe Sie tritt auf, wenn Diabetiker versehentlich ihre Medikamente zu hoch dosieren. Manche Diabetiker spritzen sich auch aus Sorge vor den Spätfolgen eines zu hohen 1 Blutzuckerspiegels (z. B. Blindheit oder diabetischer Fuß) lieber etwas mehr Insulin als notwendig. Ein weiterer Grund sind Sport und Aktivität. Dadurch können die Zellen Zucker wieder besser verwerten, und der Blutzucker sinkt. Diabetiker, die Insulin spritzen und wissen, dass sie in den nächsten Stunden körperlich aktiv sind (Sport, Gartenarbeit, körperlich schwere Arbeiten), spritzen dann weniger Einheiten Insulin. Das Nervensystem warnt vor der Unterzuckerung Fällt der Blutzucker unter einen kritischen Wert, gelingt es dem Organismus nicht mehr, die Organe ausreichend mit Zucker zu versorgen. Besonders empfindlich reagiert das Gehirn, weil es ausschließlich Zucker verwerten und auf keine anderen Energiereserven zugreifen kann. Bei Blutzuckerwerten unter 60 mg/dl (3,5 mmol/l) sprechen die Fachleute von einer Hypoglykämie. Warnzeichen wie Heißhunger, Übelkeit, Schwitzen und Schwäche kündigen den Mangelzustand an; sie sind Reaktionen des sympathischen Nervensystems. Dauert die Unterzuckerung an, reagiert das Zentralnervensystem mit Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche, Verwirrtheit und Koordinationsstörungen auf die Hypoglykämie. Sinkt der Zuckerspiegel weiter ab, können Krampfanfälle, halbseitige Lähmungen, Sprachstörungen und Schläfrigkeit auftreten. Ihre maximale Ausprägung erreicht die Hypoglykämie im hypoglykämischen Schock, der mit zentralen Atem- und Kreislaufstörungen bis hin zum Tod einhergeht. Das Problem bei vielen Diabetikern: Bei ihnen setzen die Warnzeichen häufig verzögert und in abgeschwächter Form ein; der Organismus gewöhnt sich quasi an die Unterzuckerungen. Geschult gegen Unterzuckerung Wie man solche Unterzuckerungskrisen bewältigt, lernen Diabetiker und ihre Angehörigen in Diabetes-Schulungskursen, die von den Krankenkassen bezahlt werden. Einer der wichtigsten Regeln lautet: Im Notfall erst essen, dann messen. Denn bis der Diabetiker sein Messgerät gefunden hat, kann er schon bewusstlos sein. Angehörige erfahren außerdem, wie man den diabetischen Schock von einem epileptischem Anfall oder einem Alkoholrausch unterscheidet. Um milde Unterzuckerungen zu überbrücken, helfen kleine Zwischenmahlzeiten. Sofort wirksam sind dagegen Traubenzucker und zuckerhaltige Getränke wie Apfelsaft oder Cola. Langsamer erhöhen dagegen Schokolade oder Bananen den Blutzucker. Wenn der Diabetiker bereits bewusstlos ist und nicht mehr schlucken kann, muss ihm jemand Glukagon spritzen. Die Spritze findet man im Notfallset des Diabetikers; sie kann auch von Ungeübten in einen Muskel injiziert werden. Glukagon ist das Gegenspieler-Hormon von Insulin; es bewirkt einen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Die Insulinausschüttung imitieren Vorbild für die Insulinpumpen ist der Zuckerstoffwechsel beim gesunden Menschen. Die Insulinpumpe arbeitet wie die Bauchspeicheldrüse mit kurz wirksamem Insulin. Im Ruhezustand gibt die Pumpe in kurzen Abständen – meist alle drei Minuten – kontinuierlich Insulin ab. Das deckt den Grundbedarf. Zu den Mahlzeiten spritzen sich die Diabetiker per Knopfdruck die benötigte Extramenge Insulin – abhängig von der Menge der Kohlenhydrate, die sie essen. Die Pumpentherapie ahmt so den Insulinverlauf beim Gesunden nach. Die Pumpen sind kleine batteriegetriebene elektronische Infusionsgeräte – meist kleiner als eine Zigarettenschachtel, die am Gürtel oder in einer Art Halfter am Körper getragen 2 werden. Eine sehr kurze, dünne Stahl- oder eine Teflon-Nadel liegt für die kontinuierliche Insulinzufuhr im Unterhautfettgewebe des Bauches. Die Nadel kann dort ein bis zwei, maximal drei Tage liegen. Die Nadel wiederum ist über einen kleinen Schlauch (Katheter) mit der Pumpe verbunden. Ein Alarm warnt, falls der Katheter einmal verstopfen sollte oder die Batterieleistung nachlässt. Warnung vor Unterzuckerung Bislang konnten die Pumpen nicht eigenständig auf Blutzuckerschwankungen reagieren. Jetzt gibt es einen ersten Lösungsansatz für das Problem: Ein elektronisches Warnsystem, angeschlossen an die Insulinpumpe. Der Sensor für den Blutzucker liegt im Unterhaut-Fettgewebe. Ein Sender funkt die Blutzuckerwerte an die Pumpe. Immer wenn die Blutzuckerwerte gefährlich absinken, löst das einen Pumpenalarm aus. Dann wissen die Patienten, dass sie sofort etwas essen oder Zuckerhaltiges trinken müssen. Der Warnmelder speichert auch den Verlauf der Blutzucker-Werte. Die Ausdrucke bekommt der Arzt zur Kontrolle. Das System ist keine generelle Kassenleistung; die Krankenkassen übernehmen die Kosten nur auf Antrag und befristet. Expertin im Studio Prof. Dr. med. Diana Rubin Klinik für Innere Medizin Gastroenterologie und Diabetologie Vivantes Humboldt-Klinikum Am Nordgraben 2 13509 Berlin Tel.:030 - 130 12 1043 E-Mail: [email protected] Experte im Beitrag Dr. Wolfgang Kohn Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe Diabetes Team Berlin Schönstraße 5-7 13086 Berlin Tel.: 030 - 39 800 99 0 http://www.diabetes-team-berlin.de Weiterführende Informationen im www Konkrete Infos zur Unterzuckerung http://www.diabetes-ratgeber.net/Unterzucker https://www.zuckerkrank.de/diabetes-alltag/notfall Dieses Gerät trägt die Protagonistin: http://www.pumpencafe.de/animas-vibe-erweitert-cgm.html diabetesDE - gemeinnützige und unabhängige Dachorganisation von Menschen mit Diabetes und ihren Angehörigen, Ärzten, Forschern und der Diabetesberatern www.diabetesDE.org 3 Deutsche Diabetes-Gesellschaft www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de Live-Diagnose: Laktoseintoleranz – Bauchschmerzen wegen Milch? Die Zeiten, in denen Milch für ein grundsätzlich vollwertiges und gesundes Lebensmittel gehalten wurde, sind vorbei. Heute wird die Milch für viele Beschwerden verantwortlich gemacht. Hauptverdächtiger: der Milchzucker, die Laktose. Immer mehr Produkte im Kühlregal werben mit der Aufschrift „laktosefrei“ um die besorgte Kundschaft. Doch steckt hinter jedem Magengrummeln nach einem Milchkaffee gleich eine Laktoseintoleranz? Die rbb Praxis klärt auf. Milchzucker ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Vor allem Milch und Milchprodukte wie Puddings, Eiscreme und Käse, aber auch Backwaren, Gewürzmischungen, Gemüsekonserven und sogar Medikamente und Zahnpasta enthalten den Milchzucker. Um ihn aufzuspalten, braucht der Körper das Enzym Laktase. Es zerlegt die Laktose im Dünndarm in Galaktose und Glukose. Ist nur ungenügend Laktose vorhanden, gelangt der ungespaltene Milchzucker in den Dickdarm, wo ihn Bakterien umwandeln. Dadurch entstehen Abbauprodukte, die zu unangenehmen Beschwerden führen. Dazu gehören Durchfall, Bauchkrämpfe und Gase, die den Darm aufblähen. Laktasemangel evolutionär bedingt In seltenen Fällen ist der Laktasemangel angeboren oder tritt in Folge einer Darmerkrankung auf. Bei den meisten Menschen sinkt der Laktasespiegel jedoch nach dem Abstillen. Nur fünf und zehn Prozent der ursprünglichen Enzymaktivität bleiben erhalten. Auch innerhalb der Weltbevölkerung zeigen sich hier Unterschiede: So sind die meisten Menschen in Asien und Afrika laktoseintolerant. In Europa wiederum vertragen Südländer Milch weitaus seltener als die Menschen in Mittel- und Nordeuropa. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Menschheit einst überhaupt keine Milch vertrug. Das veränderte sich, als vor rund 5000 Jahren die Bewohner von Europa und Afrika begannen, Milchwirtschaft zu betreiben. Milch war plötzlich eine wichtige Nahrungsquelle. Am Anfang war die weiße Flüssigkeit für die meisten wohl kein Hochgenuss. Das änderte sich erst, als das Gen mutierte, welches die Laktasebildung ab einem bestimmten Alter unterdrückt. Damit leben Der Enzymmangel kann nicht ursächlich geheilt werden – die Betroffenen müssen lernen, damit umzugehen. Die einfachste Maßnahme bei einer Intoleranz ist es, laktosehaltige Nahrungsmittel zu meiden. Bei Fertiglebensmitteln genügt ein Blick auf die Zutatenliste. Solange jemand zumindest noch geringe Mengen an Laktase produziert, kann er kleine Portionen laktosehaltiger Lebensmittel vertragen. Bei anderen Menschen verursachen schon Milchspuren in Kuchen oder anderen Lebensmitteln heftige Beschwerden. Das richtige Maß lässt sich durch Ausprobieren finden. Wie heftig die Symptome sind, hängt auch davon ab, was man außerdem noch gegessen hat. Alternativen sind laktosefreie Lebensmittel. Speist man außer Haus und kann so die Zutaten der Mahlzeit nicht einschätzen, können Enzymtabletten aus der Apotheke helfen. Sie helfen beim Abbau des Milchzuckers, heilen können sie die Unverträglichkeit jedoch nicht. 4 Per Atemtest gemessen Die Milchzuckerunverträglichkeit kann man mit einem Atemtest messen. Der Hintergrund: Bei einer Intoleranz gelangt der Milchzucker unverdaut aus dem Dünndarm in den Dickdarm. Dort wird er von den Bakterien der Darmflora zersetzt. Es entsteht Wasserstoff oder H2. Der Wasserstoff wird ins Blut aufgenommen und über die Lungen abgeatmet. Beim Test wird dann das H2 in der Atemluft gemessen. Für den Test bekommen die Patienten eine Lösung mit 50 Gramm reiner Laktose verabreicht, eine Menge, die in etwa der Laktosemenge in einem Liter Milch entspricht. Experten im Studio Prof. Dr. med. Diana Rubin Klinik für Innere Medizin Gastroenterologie und Diabetologie Vivantes Humboldt-Klinikum Am Nordgraben 2 13509 Berlin Tel.: 030 - 130 12 1043 E-Mail: [email protected] Weiterführende Links im www Glutenfrei, laktosefrei und Co: Welche Versprechen relevant sind – Special der Stiftung Warentest über Nahrungsmittelunverträglichkeiten in Deutschland (kostenfreier Download, erschienen 2014) https://www.test.de/Glutenfrei-laktosefrei-und-Co-Welche-Versprechen-relevant-sind4733326-0/ Laktosefreie Produkte: Genuss ohne Bauchweh – Special der Stiftung Warentest (kostenfreier Download, erschienen 2010) https://www.test.de/Laktosefreie-Produkte-Genuss-ohne-Bauchweh-4098026-0/ Buchtipp Gut essen bei Laktose-Intoleranz Über 80 Rezeptideen von Astrid Büscher Verlag Stiftung Warentest, 2013 ISBN: 978-3-86851-064-5 Preis: 19,90 Euro Nüchtern zur OP – immer noch sinnvoll? Seit ein paar Jahren verfolgen Anästhesisten neue Ansätze vor, während und nach einer Operation. Die haben sich bislang noch nicht überall durchgesetzt. Egal, ob ambulante Kniearthroskopie oder große Bauch-OP: Lange galt, dass nach Mitternacht nichts mehr gegessen und getrunken werden darf. Die Idee dahinter: Schutzreflexe wie Schluck- und Hustenreflex sind während der Vollnarkose abgeschaltet. Dadurch kann Mageninhalt in den Rachen geraten, eingeatmet werden und 5 dort eine Lungenentzündung hervorrufen. Die Chirurgen haben sich aber längst auf großzügigere Regelungen geeinigt, das so genannte ERAS (Enhanced Recovery after Surgery)- oder Fasttrack-Konzept. Vor mehr als zehn Jahren von dem dänischen Chirurgen Hendrik Kehlet entwickelt, umfasst es mehrere Kernpunkte: Weniger Stress vor, während und nach der OP Rascher Kostaufbau und schnelle Mobilisierung Frühestmögliche Rehabilitation Patienten dürfen nach den neuen Empfehlungen bis sechs Stunden vor der Operation eine Mahlzeit zu sich nehmen und bis zu zwei Stunden vor der Operation klare Flüssigkeiten wie Kaffee, Wasser, Cola oder Tee trinken – ohne Milch oder Fruchtfleisch. Tatsächlich wird vor dem Eingriff kohlenhydratreiche Nahrung statt leichter Kost bevorzugt. So sollen die Patienten genug Energie haben, um während und nach dem Eingriff auftretende entzündliche Reaktionen abzuwehren und die Immunabwehr und Wundheilung zu unterstützen. Auch bei der Ernährung nach operativen Eingriffen gehen Anästhesiologen und Intensivmediziner neue Wege. Bisher stand meist tagelange Flüssignahrung auf dem Speiseplan. Mittlerweile raten Experten noch am Tag der Operation oder spätestens am Tag danach zu fester Nahrung, und zwar bis zu 1200 Kalorien täglich. Vermieden werden sollte dagegen zu viel Flüssigkeit, da sie Herz und Kreislauf nur unnötig belastet. Bislang haben sich die veränderten Regeln noch nicht in allen Krankenhäusern durchgesetzt. Vielerorts wird noch an eingefahrenen und vermeintlich besseren Standards festgehalten. Fasttrack stellt bei dem Personalmangel ein Problem dar, da es erhöhte Anforderungen an die perioperative Betreuung und Zuwendung erfordert. Experten im Beitrag Norbert Schuster Chefarzt Allgemeinchirurgie [email protected] Krankenhaus Bethel Berlin Promenadenstraße 3 – 5 12207 Berlin Tel.: 030 - 7791 - 0 Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer Generalsekretär Deutsche Gesellschaft für Chirurgie Geschäftsstelle Luisenstr. 58/59 10117 Berlin Tel.: 030 - 288-76290 6 Weiterführende Links im www Zum Thema http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/vor-op-nuechtern-sein-wirdnicht-mehr-empfohlen-13701062.html http://www.deutschlandfunk.de/patienten-hungern-lassen-vor-eineroperation.709.de.html?dram:article_id=87117 Offizielle ERAS-Webseite http://www.erassociety.org Schmerzen, Tränen, schnelle Hilfe – ein Tag auf der Kinderrettungsstelle Rund um die Uhr geöffnet, bietet die Kinderrettungsstelle der Charité Kindern und Jugendlichen medizinische Hilfe in Notfällen. Was tatsächlich ein Notfall ist, scheint vielen Eltern nicht bewusst: Denn die Kinderärzte in der Klinik müssen zunehmend kleinere Wehwehchen versorgen. Das Team der rbb Praxis zeigt die Nöte der Kleinen und ihrer Eltern, aber auch den anspruchsvollen Alltag des Teams zwischen der Versorgung lebensbedrohlicher Atemnot und dem Verpflastern kleiner Wunden. Etwa 40 Mal pro Tag rücken in Berlin Rettungswagen aus für Kinder in Not. Die Ärzte bringen die kleinen Patienten direkt in die nächstgelegene Kinderrettungsstelle. Eine der größten in ganz Deutschland liegt im Virchow-Klinikum der Charité́ Berlin. Hier werden große und auch kleine Notfälle versorgt: jährlich über 30.000 Patienten. Davon wird etwa ein Drittel von Chirurgen behandelt, die anderen Patienten von Kinderärzten unterschiedlicher Spezialisierungen; viele Kinder kommen beispielsweise mit Atemwegserkrankungen in die Rettungsstelle. Die interdisziplinäre Notaufnahme der Kinderklinik steht rund um die Uhr für akut erkrankte Kinder und Jugendliche aller Altersstufen offen. Erfahrene Kinderärzte leiten umgehend die erforderliche Diagnostik und Therapie ein. Die Arbeit mit Kinder ist eine dankbare: In keinem anderen Fach haben Ärzte bessere Chancen, ihre Patienten dauerhaft wieder herzustellen. Das Schmerzempfinden ist dabei bei jedem Kind verschieden. Ebenso unterschiedlich ist es, was Eltern bei ihren Kindern in Sorge versetzt. Zu oft werden die Rettungsstellen aber mit Bagatellerkrankungen aufgesucht. Viele der Patienten sind keine Notfälle: Jeder zweite könnte auch von einem niedergelassen Arzt behandelt werden. Doch die Eltern glauben, dass sie in der Rettungsstelle schneller dran kommen. Ein Irrglaube, denn hier geht es nach medizinischer Dringlichkeit. So kann es schon mal 3 oder 4 Stunden dauern, bis man vom Arzt angeschaut wird. Vorrang haben Fälle, die das Leben der Kinder bedrohen. Wie das fünfjährige Mädchen mit einer chronischen Atemwegserkrankung, das zu ersticken droht. Bei ihr sind tatsächlich lebensrettende Maßnahmen erforderlich. Für Kinder wie sie wurde die Rettungsstelle einst eingerichtet. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin bietet in mehreren Bezirken einen kinderärztlichen Bereitschaftsdienst an. Eltern mit erkrankten Kindern können entweder 7 die Erste-Hilfe-Stelle der KV in Lichtenberg aufsuchen oder eine Erste-Hilfe-Stelle am Krankenhaus, in der niedergelassene Kinderärzte einen Notdienst anbieten. Experte im Film Dr. med. Alexander Gratopp Facharzt für Kinderheilkunde Kommissarischer Leiter der Kinderrettungsstelle Sektionsleiter Intensiv- und Notfallmedizin Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie Geländeadresse: Nordstraße 6 24 Stunden geöffnet Tel.: 030 - 450 566 544/128 http://kinderchirurgie.charite.de/klinik/rettungsstelle/ Kinderärztlicher Bereitschaftsdienst Tel.: 31 00 31 Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin bietet in mehreren Bezirken einen kinderärztlichen Bereitschaftsdienst an. Eltern mit erkrankten Kindern können entweder die Erste-Hilfe-Stelle der KV in Lichtenberg aufsuchen oder eine Erste-Hilfe-Stelle am Krankenhaus, in der niedergelassene Kinderärzte einen Notdienst anbieten. Kinderärztliche Erste-Hilfe-Stelle der KV Berlin Lichtenberg Sana Klinikum Lichtenberg EG Haus B, Räume B012 und B013 Fanningerstraße 32 10365 Berlin Anbindung: U/S-Bhf. Lichtenberg U5/S5/ S7/ S75 / Tram 18, 21 Fanningerstr. / Bus 193, 256 Fanningerstr. mittwochs samstags, sonntags, feiertags Öffnungszeiten von 15.00 Uhr bis 22.00 Uhr von 08.00 Uhr bis 22.00 Uhr Kinderärztliche Erste-Hilfe-Stellen in Kooperationskrankenhäusern der KV Berlin Zu den angegebenen Präsenzzeiten stellen in den folgenden Krankenhäusern niedergelassene Ärzte die medizinische Versorgung der Patienten sicher. 8 Charlottenburg DRK-Kliniken Berlin | Westend, kinderärztliche Erste-Hilfe-Stelle Spandauer Damm 130 (Eingang Fürstenbrunner Weg) 14050 Berlin Anbindung: S-Bhf. Westend oder Bus 145, 204 freitags samstags, sonntags, feiertags Öffnungszeiten von 15.00 Uhr bis 22.30 Uhr von 8.30 Uhr bis 22.30 Uhr Tempelhof St. Joseph-Krankenhaus Tempelhof, Erste-Hilfe-Stelle Eingang Gontermannstraße 41 12101 Berlin Anbindung: U-Bhf. Paradestraße (U6) oder Bus 140, 184 mittwochs und freitags samstags, sonntags, feiertags Öffnungszeiten von 15.00 Uhr bis 22.00 Uhr von 11.00 Uhr bis 22.00 Uhr Wedding DRK-Kliniken Berlin | Mitte, Wedding, Rettungsstelle Drontheimer Str. 39/40 13359 Berlin Anbindung: U-Bhf Osloer Straße (U8/U9) mittwochs und freitags samstags, sonntags, feiertags Öffnungszeiten von 15.00 Uhr bis 22.00 Uhr von 11.00 Uhr bis 22.00 Uhr (Quelle: KV Berlin) Hier die Nummern der kinderärztlichen Bereitschaftsdienste in Brandenburg: Kinderärztliche Bereitschaftsdienste Bereich Kinder Cottbus Kinder Erkner Telefon 01805582223 295 01805582223 275 9 Bereich Telefon Kinder Frankfurt/O. 01805582223 265 Kinder Neuenhagen/Petershagen 01805582223 245 Kinder Rathenow 01805582223 205 Kinder Strausberg 01805582223 235 Kinder Wittenberge/Perleberg 01805582223 225 (Quelle : KV Brandenburg) RBB „rbb Praxis“ Masurenallee 8 –14 14057 Berlin www.rbb-praxis.de Redaktion: Redaktionsassistenz: Moderation: Infotext: Stand der Information: Benjamin Kaiser Christine Salminger Raiko Thal Constanze Löffler 27.04.2016 10
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