STANDORT [ standortagentur ] : [ erneuerbare energien ] [ informationstechnologien ] [ life sciences ] [ mechatronik ] [ wellness ] : [ forschung ] [ wirtschaft ] 2 Standort Seite 1 | 2 Franz Bailom identifiziert Lösungsansätze für einzelne Branchen und für Tirol Tiroler Start-ups schaffen mit ihren kreativen Ideen Arbeitsplätze Erneuerbare Energien Seite 3 Als erstes umgesetztes Sinfonia-Projekt wurde die Volksschule Siegmairstraße saniert Was Photovoltaik-Experten Hubert Fechner „ein nahezu bescheidenes Ziel“ nennt Mechatronik Seite 4 F&E passiert bei Frank Wille, weil Kunden mit Sonderwünschen anfragen Johannes Gerstmayr betont die Wichtigkeit des Maschinenbaus in der Mechatronik Informationstechnologie Seite 5 Innsbrucker IT-Spezialisten setzen auf klinische Multimediaarchive artfabrik und living liquid wollen effizient realitätsnahe 3D-Modelle visualisieren Wellness Seite 6 Zirbenduft mit modernem Design – viel Handarbeit steckt in den zirbs Martin Friede setzt auf Entschleunigung für den TVB Region Hall-Wattens Life Sciences Seite 7 Forscher entwickeln eine neue Behandlungsplattform für die Krebsimmuntherapie Das Innsbrucker Schlaflabor erforscht die Ursachen von Schlafstörungen [ Thema: Impressum ] STANDORT. Aktuelle Nachrichten der S tandortagentur Tirol und ihrer Clusterinitiativen. Ausgabe 03|15 Herausgeber: Standortagentur Tirol, Ing.-Etzel-Straße 17, 6020 Innsbruck Verleger: KULTIG Corporate Publishing, Koch & Partner KG Redaktion: Andreas Hauser Fotos: Andreas Friedle Druck: Alpina Druck GmbH STADTZUKUNFT I m BMVIT-Förderprogramm „Stadt der Zukunft“ läuft noch bis 28.01.2016 die dritte Runde, fünf Millionen Euro für Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um den Themenkomplex „Energie in der intelligenten Stadt“ stehen zur Verfügung. Ziel ist die Entwicklung von Konzepten, Technologien und Systemlösungen für integrierte Energie- und Gebäudeinfrastrukturen. Dabei ist eine integrierte Planung und Umsetzung aller relevanten Themenbereiche, wie Energieerzeugung und -verteilung, gebaute Infrastruktur, Dienstleistungen, Mobilität, industrielle Produktion und Gewerbe, gefragt. Info: www.ffg.at/ausschreibungen 4 5 6 7 8 AKTUELLE NACHRICHTEN DER STANDORTAGENTUR TIROL Chancen suchen, die wir nutzen können IMP-Strategieexperte Franz Bailom über die Vorhersehbarkeit von Zukunft, Trends vorauseilende Schatten und Chancen aus aktivem Mitgestalten. STANDORT: Kann man Zukunft richtig einschätzen? FRANZ BAILOM: Anhand eines Beispiels: Auf die Frage, wann der Elektromotor den Verbrennungsmotor tatsächlich ablösen wird, könnten Ihnen weder die renommiertesten Zukunftsforscher noch die besten Automotiv-Experten ein konkretes Datum nennen. Bei der Frage, ob der Verbrennungsmotor weitestgehend aus den Autos verschwinden wird, sieht die Qualität der Vorhersehbarkeit schon ganz anders aus – das ist in absehbarer Zeit mehr als wahrscheinlich. Wir können also oft sehen, was auf uns zukommt. Wann dieses was eintritt und wie die erfolgreichste Lösung aussehen könnte, ist viel schwieriger einzuschätzen. STANDORT: In gewisser Weise kann man Entwicklungen Ihrer Meinung nach also durchaus „vorhersehen“. Wie geht man richtig damit um? BAILOM: Wir leben in einer Zeit massiver Umbrüche, die uns alle vor sehr bedeutende Herausforderungen stellt bzw. stellen wird. Grundsätzlich kann jeder Einzelne von uns entscheiden, ob er passiv abwartet oder versucht, aktiv mitzugestalten. Ich plädiere für das Zweite. Wenn man nämlich bereit ist, Ausschau nach dem „Neuen“ zu halten, wird man es auch sehen. Relevante Trends werfen nämlich immer frühzeitig Schatten voraus. Womit wir nach wertvollen Chancen suchen können, die wir nutzen könnten. Louis Pasteur hat einmal sehr treffend gesagt: „Der Zufall begünstigt den vorbereiteten Geist.“ Auf dieses Vorbereitet sein kommt es mehr denn je an. Franz Bailom von Innovative Management Partner: „Faktische Lösungsansätze für Tirol und pro Branche.“ Foto: www.schwaebische.de STANDORT 03|15 [ Thema: Inhalt ] 3 STANDORT: Wie gut bereitet sich die Wirtschaft auf globale Entwicklungen vor? BAILOM: Leider nicht allzu gut. Unterschiedliche Studien belegen, dass Entscheidungsträger im Schnitt weniger als drei Prozent ihrer Zeit für die intensive Beschäftigung mit der Zukunft verwenden. Damit ist es auch nicht sehr verwunderlich, dass mehr als 60 Prozent der Unternehmen an der Zukunftsfähigkeit ihres Geschäftsmodells zweifeln, nur 35 Prozent ein klares Bild ihres künftigen USP haben oder mehr als 80 Prozent noch kein Bild davon haben, welche konkreten Chancen und Risiken die Digitalisierung für sie bringen könnte. STANDORT: Im Auftrag der Stand ort agentur entwerfen Sie künftige Szenarien für Tirol. Was ist der Fokus? BAILOM: Im Kern geht es bei diesem gemeinsamen Projekt um konkrete Chancen und Lösungsansätze, die helfen sollen, Tirol und seine Unternehmen gut vorzubereiten. Vereinfacht dargestellt durchlaufen wir einen zweistufigen Prozess: Zunächst wurde untersucht, ob und welche Auswirkungen sich global abzeichnende Trends und Entwicklungen auf einzelne Branchen haben könnten. Darauf aufbauend werden in der Folge unter Einbindung von Experten und Unternehmen Chancen und Risiken pro Branche identifiziert und faktische Lösungsansätze für Tirol und pro Branche erarbeitet. STANDORT: Zeichnen sich schon Ergebnisse ab? BAILOM:Wir haben gerade die erste Phase abgeschlossen. Es deshalb noch verfrüht, über konkrete Ergebnisse zu sprechen. Trotzdem zeigt sich bereits, dass sich bestimmte Entwicklungen wie z.B. die Digitalisierung oder die sinkenden globalen Wachstumsraten massiv auf viele Branchen auswirken werden, sich in einigen Bereichen aber auch bereits sehr spannende Lösungsansätze für Tirol abzuzeichnen beginnen. ] Nr. 26 | Jg. 07 GASTKOMMENTAR Die neue „smarte“ Welt D as Modewort von heute heißt SMART. Dieser Begriff ist in aller Munde und fast jeder, hat etwas „smartes“ Foto: privat anzubieten. Aber was steckt nun eigentlich hinter dem Begriff „smart“? Macht man aus einem normalen Gegenstand einen „smarten“ Gegenstand, so verbaut man in diesem Gegenstand kleinste Elektronik. Intelligente Gegenstände bekommen somit eine Identität, sie wissen, wo sie sich befinden und was sie beobachten müssen, sie kennen ihre Grenzwerte und schlagen Alarm, falls diese über- oder unterschritten werden. Sie können sich verständigen, sich ins Internet integrieren oder mit ihrer Außenwelt kommunizieren. Diese Technologie lässt sich einfach und kostengünstig überall einbauen und ermöglicht Unternehmen, bessere Produkte und Dienstleistungen anzubieten und neue Geschäftsmodelle aufzubauen. Mit smarten Produkten können Unternehmen zusätzliche Informationen über ihre Produkte bekommen. Smarte Produkte bieten den Konsumenten mehr Komfort und Spaß. Welches Kind putzt nicht gerne mit einer smarten Zahnbürste seine Zähne und rubbelt mit den Bewegungen der Zahnbürste synchron ein Märchenbild am Tablet frei. Die Digitalisierung schreitet voran und bringt neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Effizienz, der Qualität, der Performance und des Komforts. Wir sind bereits inmitten der sogenannten vierten industriellen Welle und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie Sie trifft. Sie können auf ihr mitsurfen oder sich von ihr überraschen lassen! DIPL.-ING. DORLY HOLZER-HARRINGER GF Almendo Technologies GmbH SIEGERTYPEN [ K-REGIO FÖRDERUNG ] N Neuer Call - neue Projekte I nnovative Tube Design“ nennt sich eines der neuen Projekte, die über das Programm K-Regio des Landes Tirol gefördert werden. Konkret sollen dabei in Kooperation zwischen einem Tiroler Industrieunternehmen, KMUs und dem Institut für Materialtechnologien an der Universität Innsbruck innovative Faserverbundstoffe für neue Anwendungen und Produkte z.B. in der Automobilindustrie optimiert werden sollen. Sechs Projektanträge wurden in dem mit mehr als zwei Millionen Euro dotierten Call von der Standortagentur beraten, fünf Anträge wurden schließlich eingereicht. Die beiden nach einer externen Evaluierung bestgereihten Projekte wurden seitens des Kuratoriums der Standortagentur Tirol zur Förderung beschlossen. Neben „Innovative Tube Design“ konnte auch noch „MitoFit“ überzeugen: In dem Projekt werden Wege zum routinemäßigen Einsatz eines Medizinprodukts zur Messung von mitochondrialen Parametern aufbereitet. Die Anwendung könnte der Prävention zahlreicher Krankheiten – darunter z.B. Typ 2 Diabetes, Demenz, kardiovaskuläre Erkrankungen bzw. verschiedene Krebsarten – dienen. Insgesamt stehen den zwei Projekten für die jeweils dreijährigen Projektlaufzeiten Fördermittel in Höhe von jeweils knapp 900.000 Euro zur Verfügung. Foto: pixabay.com 1 eun nominierte Unternehmen präsentierten ihre exzellenten Projekte, drei davon wurden von Land Tirol und WK Tirol ausgezeichnet – und dürfen sich nun „Tiroler Innovationspreisträger 2015“ nennen. Im Bereich Dienstleistung überzeugte General Solutions mit seiner Krisen- und Kastrophenfall-Software CASE II, die Kategorie „technische Innovation“ ging an Physiotherm für das Infrarotduschsystem „Intense SMART“, das nachträglich in die Dusche eingebaut werden kann. Den Preis „Konzepte mit Innovationspotenzial“ holte sich Blue Sparrow mit einer via App steuerbaren kleinen fliegenden Cam. STANDORT 0315 1 STANDORT ie Welt kann verändert werden. Zukunft ist kein Schicksal“, das sagte einst der Publizist und Zukunftsforscher Robert Jungk. Eine kräftigere Motivation für die Auseinandersetzung mit den großen Umbrüchen, die uns gerade begleiten, gibt es für mich nicht. Dass Jungk bei Ihnen, werte Wirtschaftstreibende und Forschende, einen ebenso starken Antrieb weckt, die Dinge anzupacken, darauf hoffe ich. Denn wir müssen morgen in einer noch globalisierteren Welt mithalten. Und dazu heute Maßnahmen umsetzen, die den Standort effektiv sichern und unsere Wettbewerbsfähigkeit effizient erhöhen. An welchen Stellen genau wir dazu angreifen müssen, erhebt die Standortagentur Tirol soeben in meinem Auftrag. Sie prüft, welche großen Trends in Tirol in welchem Umfang wirken. Und stimmt ebenso ab, welchen nicht veränderbaren Einflüssen wir mit unserem Knowhow am entschiedensten begegnen können. Die Ergebnisse werden Ihnen wertvolle Positionierungshilfe für die Zukunft sein. Und es der Standort agentur Tirol ermöglichen, auch künftig zu jenen Themen an Ihrer Seite zu sein, die über die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens entscheiden. Die Bilder Tirols konnten wir zuletzt genauso rasant wandeln wie Veränderungen gerade einwirken: von der Piefke-Saga zu Industrie 4.0 auf den Bergen; von vermeintlich einzelkämpferischer Mentalität zu hoch kooperationsfreudigen Unternehmen; vom Grundlagenforschungskaiser zur Spitze der angewandten Forschung in Österreich. Trauen wir uns also auch alles Weitere zu. Indem wir heute entscheiden, womit wir morgen erfolgreich sein wollen, gestalten wir unsere Welt. PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF Landesrätin für Wirtschaft QUANTENLÖSUNG D ie Entwicklung eines Quantencomputers hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht, Innsbrucker Physiker schlagen nun einen Bauplan für einen skalierbaren Quantencomputer vor. Das von Wolfgang Lechner gemeinsam mit Philipp Hauke und Peter Zoller entwickelte, neue Modell beseitigt grundlegende Einschränkungen der Programmierbarkeit bisheriger Ansätze und öffnet den Weg zur Lösung sehr allgemeiner Optimierungsprobleme mit Hilfe der Quantenmechanik. 5 6 7 8 Thema: [ Regionale Förderung ] Vier Millionen Euro für „Gründung am Land“ Das Wirtschaftsministerium setzt gemeinsam mit der aws und der Agrarmarkt Austria Schritte zur Förderung von innovativen Unternehmensgründungen im ländlichen Raum. Geschäftsideen, die im Einklang mit dem Regionalkonzept stehen, können mit bis zu 50.000 Euro gefördert werden. Die Einreichfrist endet am 3. 12 2015. Info: www.awsg.at/GruendungamLand Zwischen Idylle und Coolness Gemeinhin denkt man Garagenfirmen an IT-Start-ups. Drei junge Tiroler Unternehmen zeigen aber, dass Autoeinstellräume auch Ausgangspunkte für andere kreative Ideen und neue Arbeitsplätze sein können. Organoid-Chef Martin Jehart, Heinz Kinigadner und David Lama mit Gloryfy-Gründer Christoph Egger, Rolf-Founder Roland Wolf (v.li.): Arbeitsplätze durch Innovation. D enkt man an Fließ, Rotholz und Weißenbach denkt man nicht an Start-ups, betritt man den Swisscom Shop in Zürich, schaut man den Beachvolleyballerinnen Stefanie Schwaiger und Barbara Hansel, Formel-1-Testfahrerin Susie Wolff, Schauspieler John Malkovich und Trainer-Profi Felix Magath auf die Brille, denkt man nicht an Tirol, geschweige denn an Fließ, Rotholz und Weißenbach. Und doch sind es drei junge Unternehmen aus den drei Orten, die Design und Flair in die Welt – und Arbeitsplätze in die Region bringen. Der Gegensatz von ländlicher Idylle und der weltweiten Coolness seiner unzerbrechlichen Gloryfy-Brillen sei kein Problem, sagt Gloryfy-Gründer Christoph Egger, im Gegenteil: „Unsere Besucher, darunter viele internationale Extremsportler finden es supercool und authentisch.“ Seit 2011 ist der ehemalige Werber mit seiner Erfindung auf dem Markt und produziert rund 60.000 Brillen im Jahr, immer noch in einer Garage in Mayrhofen, lacht Egger. Allein ist er längst nicht mehr, in Mayrhofen und am Stammsitz Rotholz inklusive Werbeagentur sind in der Zwischenzeit 30 Mitarbeiter beschäftigt. Fast zeitgleich mit Gloryfy starteten Roland und Christian Wolf sowie Marija und Martin Iljazovic ein anderes Brillenprojekt. Mit einem „Mix aus Utopie und Wahnsinn“, wie natürlichen Ausgangsmaterialen für die duftenden Dekorbeschichtungen beziehen sie, wie Gründer Martin Jehart betont, „so weit wie möglich von lokalen Produzenten, das Almheu etwa ist handgesenst.“ Ein Kernteam von sieben Mitarbeitern produziert die Platten, der Vertrieb – in 45 Ländern – ist ausgelagert. „Gloryfy, Rolf Spectacles und Organoid sind nur drei Beispiele von Tiroler Gründungen, die in den vergangenen Jahren zu Marktführern und international bekannten Playern geworden sind“, hält Harald Gohm, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol, fest. Für ihn ein Beweis, dass das Gründerland Tirol „weit pulsierender ist, als es manche meinen.“ ] Roland Wolf meint, produzierten sie 2009 – ebenfalls in einer Garage – in Lechaschau ihre ersten patentierten Holzbrillen. Heute, zahlreiche internationale Designpreise, eine Steinbrillen-Erfindung und einen Zwischenstopp in Höfen später ist der Sitz der Brillenmanufaktur Rolf Spectacles in Weißenbach, an die 50 Ganzjahresarbeitsplätze inklusive. Auf der anderen Seite der Lechtaler Alpen ist die dritte Tiroler „Garagenfirma“ zu finden. Nach Autoabstellplatz und Stadel firmieren Organoid Technologies auf 1200 Quadratmeter in der Fließer Au. Drei Jahre intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit gingen der Unternehmensgründung im Jahr 2013 voraus, die Cometenhafte Unterstützung LANGE NACHT A m Freitag, den 22. April 2016 ist es wieder so weit, zum siebten Mal öffnen die Forschungsinstitutionen vom Bodensee bis zum Neusiedlersee ihre Tore für das interessierte Publikum. Die Forschungsnacht verzeichnet seit 2005 steigendes Interesse bei allen Bevölkerungsschichten und Altersklassen mit zuletzt über 136.500 Besuchern. Sie ist das einzige bundesweite Forschungsevent, das Leistungen heimischer Institutionen – von der Grundlagenforschung bis zur Industrie – für eine breite Bevölkerung zugänglich macht. Die größte Veranstaltung zur Wissenschafts-Kommunikation präsentiert bei freiem Eintritt Wissenschaft und Forschung auf innovative, verständliche und unterhaltsame Weise. Das Spektrum der Aussteller reicht in Tirol von den drei Unis über die Fachhochschulen bis hin zu außeruniversitären Forschungsinstitutionen, Industrie und innovativen, forschenden Einzelunternehmen. Teilnehmende Betriebe koordiniert die Standort agentur Tirol. Die K-Projekte des Programms COMET bieten Raum für neue Ideen im Bereich der kooperativen Forschung – die aktuelle Ausschreibung läuft bis zum 26.4.2016. D as Ziel ist ehrgeizig – im Vergleich zu den besten derzeit erhältlichen Kühl- und Gefriergeräten soll eine neue Generation aus dem Hause Liebherr einen um 30 Prozent niedrigeren Energieverbrauch aufweisen. Erreichen wollen die Osttiroler Kühlspezialisten ihr Ziel mit der verstärkten Integration zusätzlicher elektronischer Kreislaufkomponenten und der Implementierung intelligenter Regelalgorithmen. Umgesetzt wird das Vorhaben in einem Forschungsverbund – Eco-Cool nennt sich das von der TU Graz geleitetet Konsortium (weitere Partner sind die Secop, Infineon und Simtech), das im Juli 2013 die Arbeit aufgenommen hat. Schon jetzt, zur Halbzeit des Projekts, könne man neue Erkenntnisse in die laufende Produktion einfließen lassen, heißt es aus dem Hause Liebherr. Unterstützt wird das Konsortium dabei von Bund und Ländern als KProjekt im Rahmen des COMET-Programms der FFG. Neue Ideen mit künftigem Entwicklungspotenzial im Bereich der kooperativen Forschung sind das erklärte Ziel der K-Projekt-Linie. Gefördert werden dabei gemeinsam von Wissenschaft und Wirtschaft durchgeführte Forschungsvorhaben, die hohe Das Forschungsprojekt AAHM R2P untersucht die alpine Unterwassergeometrie. Forschungskompetenz sowie Wissenschaftsanbindung bei gleichzeitiger hoher Umsetzungsrelevanz im Unternehmenssektor aufweisen. Abgeschlossene Tiroler Projekte wie „Licht“ (Lichtanwendung, Lichtwirkung und LED Technologie; u.a. Bartenbach) sowie „Sports Textiles“ (innovative Materialeigenschaften für Sporttextilien) zeigen ebenso wie die laufenden Projekte die Bandbreite und Eignung für alle Unternehmensgrößen: VASCage (Alternsforschung im Zusammenhang mit Durchblutungsstörungen; u.a. Bionorica, InfPro), JOIN (Fügen metallischer Werkstoffe; u.a. Plansee), AAHM R2P (lasergestützte Gewässervermessung aus der Luft; u.a. Airborne Hydromapping und die Uni Innsbruck) sowie focus_sts (Syste- mentwicklungen für Holzmassivbauweise; u.a. Binderholz). Rund zehn Millionen Euro stellt der Bund nun für die aktuelle Ausschreibungsperiode der K-Projekte (maximale Laufzeit vier Jahre) zur Verfügung (Ausschreibungsende 26. April 2016), dazu kommen noch die entsprechenden Landesmittel. Voraussetzung für einen Antrag ist ein Konsortium, das mindestens aus einem wissenschaftlichen Partner (Unis, Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen) und mindestens drei Unternehmen besteht. Insgesamt beläuft sich die Höhe der öffentlichen Förderung auf maximal 45 Prozent, der Rest muss von den Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft finanziert werden. Info auf www.ffg.at ] Foto: Uni Innsbruck D 4 Foto: AHM Foto: Land Tirol Liebe Leserinnen und Leser 3 Foto:s Andreas Friedle (1), Gloryfy/Johannes Sautner (1), Rolf (1) EDITORIAL 2 1 2 3 4 5 6 7 8 STANDORT ENERGIE 0315 Thema: [ ERNEUERBARE ENERGIEN TIROL ] DALEC – Day- and Artificial Light Energy Calculation Das Computerprogramm DALEC erlaubt die Planung und Simulation der Lichtverhältnisse an einem beliebigen Bauplatz und berechnet zugleich die Energieeinsparung. Entwickelt wurde es im Rahmen des angeschlossenen COMET-Forschungsprojekts K-Licht von den Partnern Bartenbach Lichtlabor, Zumtobel Lighting und der Universität Innsbruck. In einem erst kürzlich von der FFG bewilligten Projekt wird DALEC nun weiterentwickelt. Sinfonias erster Streich FAKTEN. NEWS. [ Thema: Energie ] Clustermitglied Syneco lancierte eine der ersten offiziellen Handelsplattformen zur Akkreditierung von Energieeffizienzprojekten und dem Handel mit Energieeffizienzmaßnahmen. SYNECO wickelt deren Einreichung und Akkreditierung bei der Monitoringstelle ab und ermöglicht so den Handel mit Energieeffizienznachweisen. Im EU-Projekt Solar Tirol haben Südtirol und Tirol mit EURAC und Uni Innsbruck ihre Solarpotenziale erfasst. Die Erhebung wurde mit der Auswertung der Solarenergiepotenziale von Dachflächen abgeschlossen. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte aller Dachflächen weisen Möglichkeiten zu Energiegewinnung auf. Wichtige SolarDaten werden nun auf Open Data Tirol als elektronische Kartendienste zur Einbindung in geografische Softwareanwendungen auf Nutzerseite frei geschaltet. Besonders detaillierte Informationen werden nach Gemeinden aufgeteilt als Download-Dateien angeboten. https://data.tirol.gv.at Fotos: Andreas Friedle Energieeinsparung und sind Teil des Konzeptes für die Sommertauglichkeit der Schule. Dazu gehört auch der sanierte außenliegende Sonnenschutz. Neue Wege ging man mit dem Einbau der Komfortlüftungsanlage als Mischluftsystem und der Nutzung der Gänge als Verteilsystem. Die Lüftungsanlage wird zudem an warmen Tagen auch zur Senkung der Raumtemperatur über Nacht genutzt. Im Zuge der Kellertrockenlegung wurde das Untergeschoß thermisch saniert. Das Dach wurde wieder als Furaldach ausgebildet. „Mit diesen beispielhaft angeführten Maßnahmen haben wir nicht nur eine energieeffizienteres Gebäude, sondern auch eine bessere Luftqualität und Raumakustik“, resümiert Schöpf das Ergebnis der DreiMillionen-Investition. Bei einer Begehung habe man das Innsbrucker und Boz ner Sinfonia-Team bewusst vom nicht renovierten Teil der Polytechnischen Schule in die sanierte Volksschule geführt – „Der Unterschied war sicht- und fühlbar.“ Mit der Siegmairschule, so Schöpf, habe man nun ein interessantes Beispiel einer energieeffizienten Sanierung im Rahmen des Denkmalschutzes: „Wenn nach der Sanierung gesagt wird ,Was habt ihr eigentlich saniert? Das schaut ja aus wie vorher!‘ – dann weiß man, dass man es richtig gemacht hat.“ ] Markus Schöpf: „Nicht nur eine energieeffiziente Lösung, sondern auch bessere Luftqualität und Akustik. “ [ konkret GESEHEN ] Wasserstoff aus dem Labor D Christof Strabler: „Bei Kupfer an den Stellschrauben drehen.“ ten, wenige Milli- oder Mykrogramm werden dem Wasser beigegeben und dieses in speziellen Kammern mit Sonnenlicht bestrahlt. Kupfer habe aber leider einige Eigenschaften, die sich mit dem Prozess nicht vertragen würden, sagt Strabler, seine Forschungsarbeit gehe daher in die Richtung, „so an den Stellschrauben zu drehen, dass es sich eignet.“ Nur ein Teil des komplexen über die FFG in Zusammenarbeit mit dem Verbund und Swarovski finanzierten Vorhabens: Der Prozess der „künstlichen Photosynthese“ muss möglichst lange stabil gehalten werden, auch die optimale Wellenlänge des Lichts muss gefunden werden. Mit ein Grund, warum es noch ein langer Weg zu einer Wasserstoff-Energiewirtschaft auf Basis von Photosynthese sein wird. [ Mehr Info ] Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster Erneuerbare Energien Tirol finden Sie auf www.standort-tirol.at/mitglieder Ein möglichst optimales Ergänzen „Ein nahezu bescheidenes Ziel“ nennt Photovoltaik-Experte Hubert Fechner den Tiroler Plan, bis 2050 den Stromanteil aus Solarenergie auf 20 Prozent zu steigern. STANDORT: Tirol will bis 2050 den Foto: Andreas Friedle as Prinzip habe man sich von der Natur abgeschaut, gibt Christof Strabler zu. Mit Hilfe von Sonnenlicht und Chlorophyll wandeln Pflanzen Wasser und Kohlendioxid in Sauerstoff und Glukose als Energiespeicher um. Kann man, fragt sich der Mitarbeiter des Instituts für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie der Uni Innsbruck, mit Sonnenlicht Wasser in seine Bestandteile zerlegen und so begehrten Wasserstoff günstig und effizient produzieren? Wasserstoff rückt im Zuge der Energiewende wegen seiner hohen Energiedichte ins Zentrum der Forschung, zudem lässt er sich sehr gut speichern, kann in Brennstoffzellen zur effizienten Erzeugung von Energie eingesetzt werden und hinterlässt bei seiner Verbrennung Wasser als einziges Abfallprodukt. „Man kann Wasser mit Hilfe von Strom in Sauerstoff und Wasserstoff spalten“, weiß Strabler, effizient sei das aber nicht: „Unter bestimmten Bedingungen kann das aber auch Sonnenlicht.“ Dazu muss Wasser mit einem Metall als „Chlorophyll-Ersatz“ versetzt werden, damit es mit dem Sonnenlicht interagiert. Forschungen mit den Metallen Osmium und – im Falle Strablers – mit Ruthenium und Iridium konnten zu einem besseren Verständnis des Prozesses führen, nur sind diese Metalle selten und teuer. Kupfer würde sich als Ersatz anbie- Umstellung der Beleuchtung auf LED wird in der Volksschule Siegmairstraße der Primärenergieverbrauch um 60 Prozent reduziert und der CO2Ausstoß um zwölf und bezogen auf die gesamten Maßnahmen um circa 105 Tonnen vermindert“, spricht Markus Schöpf, Technischer Leiter beim Sinfonia-Projektpartner IIG, einen Punkt der erfolgreichen Sanierung an. „Die Siegmairschule steht unter Denkmalschutz, sämtliche Maßnahmen mussten daher im Vorfeld mit dem Denkmalamt abgestimmt werden“, berichtet Schöpf. Die neuen Fenster, ausgestattet mit einer dreifachen Wärmeschutzverglasung, sind optisch von den Originalen nicht zu unterscheiden, sorgen für eine hohe Stromanteil aus Sonnenergie von derzeit einem auf 20 Prozent steigern. Wie realistisch ist in Ihren Augen dieses Ziel? HUBERT FECHNER: Wenn die bayrischen Nachbarn heute bereits zwölf Prozent Solarstromanteil realisiert haben, wirken 20 Prozent für das südlich benachbarte Tirol in den kommenden 35 Jahren als ein nahezu bescheidenes Ziel, vor allem wenn man auch gesteigerte Wirkungsgrade und die weitere Kostensenkung der Photovoltaik bedenkt, die von allen Experten vorausgesagt werden. Es geht bei der Solarstromnutzung in Tirol um ein möglichst optimales Ergänzen der Wasserkraft durch Solarenergie, um die Klimaziele zu erreichen; vor allem Anwendungen im Mobilitäts- und Wärmebereich, die heute noch mit fossilen Energien bedient werden, sollen dann mit erneuerbarem Strom erfolgen, der in Tirol aus Wasserkraft, Solarenergie und auch einem Anteil an Bioenergie bestehen wird. STANDORT: Als idealer Einsatzort für Photovoltaikanlagen im urbanen Raum gelten Dachflächen. Wo sehen Sie noch anderes Potenzial? FECHNER: Photovoltaik hat die positive Eigenschaft, auf bereits bebauten Flächen einen Zusatznutzen zu generieren; neben Dach- und Fassadenflächen eignen sich auch Verkehrsflächen wie Schallschutzwände, Parkflächen, Brücken, Sportund Freizeiteinrichtungen und andere Objekte. Experimente werden derzeit mit Photovoltaik an „gepflasterten“ Radwegen, aber auch direkt auf Fahrzeugen durchgeführt, auch schwimmende PhotovoltaikPlattformen in Staubereichen von Kraftwerken und an Seen sind im Probebetrieb. Foto: Hannes Mallaun S – Ende Juni bis Ende Oktober 2015 – und als erste vollendete Maßnahme des EU-Projekts Sinfonia. Sinfonia ist das größte Smart CityProjekt Österreichs und reicht über die Landesgrenzen hinaus. 30 Partner aus acht europäischen Ländern wollen – co-finanziert über das 7. EUForschungsrahmenprogramm – innovative urbane Energielösungen umsetzen, Pionierstädte sind Innsbruck und Bozen. In ausgewählten Stadtteilen sollen der Energiebedarf um 40 bis 50 Prozent gesenkt, der Anteil regenerativer Quellen in der Strom- und Wärmeversorgung um 30 Prozent erhöht und der CO2-Ausstoß um 20 Prozent gesenkt werden. „Durch die im Rahmen der Sanierung durchgeführten ie sei das „schönste und modernste Schulhaus des Landes“ hieß es 1960 bei der Eröffnung der Innsbrucker Siegmairschule, die damals vier Volksschulen sowie eine Volksschuloberstufe beherbergte. 2006 fand die Siegmair schule – inzwischen bot der Gebäudekomplex einem Kindergarten, einer Volks-, Sonder- und Polytechnischen Schule sowie dem Sonderpädagogischen Zentrum Platz – im Tiroler Denkmalbericht Anerkennung als „ein wertvolles Zeugnis der in Tirol 1949 eingeführten Initiative der öffentlichen Kunstförderung“. 2015 aber war der Bau in die Jahre gekommen und eine Sanierung dringend notwendig. Umgesetzt wurde diese in Rekordtempo Fotos: Standortagentur Tirol Als erstes umgesetztes Sinfonia-Projekt wurde in Innsbruck die Volksschule Siegmairstraße saniert. Das Ergebnis zeigt, wie energieeffiziente Maßnahmen im Rahmen des Denkmalschutzes umgesetzt werden können. Hubert Fechner, Leiter des Studiengangs Erneuerbare Urbane Energiesys teme an der FH Technikum Wien: „Es gibt aktuell weltweit geradezu einen Boom in der Speicherforschung.“ STANDORT: Ein nicht einfach zu lösendes Problem in Zusammenhang mit Photovoltaik und anderen Erneuerbaren Energien ist die Speicherung von überschüssiger Energie. Wo sehen Sie vielversprechende Lösungsmöglichkeiten und warum? FECHNER: Es gibt aktuell weltweit geradezu einen Boom in der Speicherforschung. Nie zuvor war es erforderlich, derart große Strommengen zu speichern, wie heute durch den starken Ausbau der Wind und Solarenergie erforderlich wurde. Diese erst vor relativ kurzer Zeit gestartete intensive Forschung wird schon in wenigen Jahren zu massiven Kostensenkungen bei elektrochemischen Speichern – Batterien – als auch im Themenbereich der Gase, vor allem Wasserstoff und erneuerbares Methangas führen. STANDORT: Sie waren Anfang Oktober in Schwaz bei der 13. Österreichische Photovoltaik-Tagung. Wie lautet ein kurzes Resümee Ihrerseits? FECHNER: Die Fachtagung in Schwaz war ein voller Erfolg: Es war ein intensiver dreitägiger Erfahrungsaustausch von 220 Photovoltaik-Experten in perfekter Tagungsumgebung, es gab viele neue Impulse für Forschung, Innovationen und Ideen zur weiteren Verbreitung der Solarstromtechnologie. ] STANDORT 0315 TECHNIK 1 2 3 4 7 8 Fabrik 2015: Sonderpreis Industrie 4.0 für GE Jenbacher Fraunhofer Österreich und das Industriemagazin kürten vor Kurzem zum sechsten Mal die effizientesten Produktionsbetriebe Österreichs – der Sonderpreis Industrie 4.0 ging dabei an GE Jenbacher. Mit Industrie 4.0 will GE Hardware mit Software und den Menschen verbinden. Weiteres Kernthema Smart Energy Management. Das Unternehmen ist vollkommen autark, mit der ‚überschüssigen‘ Energie verdient man zusätzlich Geld. F&E passiert bei Frank Wille, weil Kunden mit Sonderwünschen anfragen. Die Antworten sind – teilweise patentierte – Sonderlösungen wie eine Überschall-Schneedüse, die es bei plus 1,5 Grad schneien lässt. N Foto: Frank Wille Die Überschalldüse von Frank Wille lässt es schneien, wenn herkömmliche Schneekanonen Ladehemmung haben, mit seiner CNC-Fräsmaschine übernimmt er jeden Spezialauftrag. Foto: Andreas Friedle 6 Thema: [ MECHATRONIK TIROL ] Problemlöser für schwere Sachen ormalerweise heißt es ja, wo ein Wille sei, sei auch ein Weg. Wo aber ein Frank Wille ist, ist auch eine technische Sonderlösung. „Vom individuellen Lift im Haus über einen besonderen Seilkran oder Flaschenzug bis zu einer speziellen Bohrlafette – wenn jemand ein technisches Problem hat, dann lösen wir es“, sagt der gelernte KFZ-Mechaniker mit einer Vorliebe für „schwere Sachen“. Eine solche schwere Sache war im Jahr 2009 die Anfrage, ob es nicht eine Lösung für eine Gebläseschneekanone mit Kühlaggregat geben würde. Als Schnee-Quereinsteiger („Ich fahre nicht einmal Ski.“) wusste Wille nicht viel über Schneekanonen und näherte sich daher „unvoreingenommen der Sache“. Eine Möglichkeit wäre „extrem groß und nicht transportabel“ gewesen, eine andere ein komplett anderer Weg – eine Überschalldüse. Er habe sich eine Lösung ausgerechnet, mit einer Probedüse festgestellt, dass der Weg richtig sei, genauer gerechnet, einen Prototypen gebaut – schon beim dritten waren die Messwerte vielversprechend, seine Überschall-Schneedüse erzeugte Schnee bei Temperaturen, bei denen herkömmliche Schneekanonen nicht mehr als Frau Holle dienen können. 5 Der weitere Weg, das war dem Oberländer klar, würde seine Möglichkeiten übersteigen, via Standort agentur Tirol wurde ein Kontakt zu den Eisspezialisten der Uni Innsbruck rund um Thomas Lörting hergestellt, eine genaue Untersuchung scheiterte allerdings an der Finanzierung – die Schneedüse wurde auf Eis gelegt. „In dieser Zeit bin ich mit meiner Werkstatt von 1600 Meter ins Tal übersiedelt“, erinnert sich Wille, wobei das „Tal“ in Pfunds immer noch auf 970 Meter liegt. Mit dem Umzug redimensionierte Frank Wille seinen Forschung an der Schnittstelle Betrieb, um sich auf Speziallösungen zu konzentrieren, die Anfragen für seine – teilweise patentierten – Sonderanfertigungen sind überregional. Im Herbst 2014 erhielt er einen Anruf von Michael Jäger, Cluster Manager Mechatronik der Standortagentur, ob er nicht bei der Präsentation von Michael Bachers Schneewolke seine Schneedüse vorstellen wolle. Wille packte diese in den Kofferraum, fuhr nach Obergurgl, aber fünf Grad über Null waren auch für ihn zu warm. Beim nächsten Termin waren die Bedingungen optimal für seine Schneedüse, bei 1,5 Grad plus und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit ließ er es noch schneien und weckte damit das Interesse des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung in Davos. Die Schweizer Experten tes teten die Novität in Mayrhofen und damit, so Wille, kam Bewegung in die Sache. Der Schweizer Beschneiungsspezialist Bächler meldete sich im Oberen Gericht, Wille schloss einen Lizenzvertrag ab, zehn Vorführmaschinen werden derzeit gebaut. Zwei kommen nach Mayrhofen, andere nach Schweden und in die Schweiz, eine bekommt Frank Wille. In Zukunft kann man also sagen: Wo ein Frank Wille ist, da ist auch Schnee. Info: www.wille-arbeitsmaschinen.at ] FAKTEN. NEWS. [ Thema: Mechatronik ] Mit mehr als 6100 Mitarbeitern in über 70 Niederlassungen und Standorten ist das deutsche Unternehmen Ferchau seit über 40 Jahren die erste Adresse für EngineeringProjekte und Karrieren im deutschsprachigen Raum – seit heuer ist Ferchau auch in Innsbruck präsent. Der Spezialist für Engineering-Dienstleistungen möchte die Zusammenarbeit mit allen in Tirol ansässigen entwickelnden und produzierenden Unternehmen intensivieren. Am neuen Standort sind derzeit über zwanzig Ingenieure, Techniker, technische Zeichner und IT-Consultants beschäftigt. Auf eine Verdoppelung des Umsatzes auf vier Millionen Euro und des Mitarbeiterstands auf 30 VollzeitArbeitsplätze innerhalb von zwei Jahren kann die VAHLE Foto: Friedle DETO GmbH mit Sitz in Kufstein verweisen. Im Herbst 2013 führte Deto-Gruppe-Gründer Alfred della Torre, Unternehmenszweig Deto Technology Trading GmbH mit der in 52 Ländern tätigen VAHLE-Gruppe zu einem internationalen Joint Venture zusammen. Innerhalb von zwei Jahren konnte man in Tirol sowohl den Umsatz als auch den Mitarbeiterstand verdoppeln. Der Expansionskurs wird nun durch Großaufträge der Automobilindustrie (Audi und Hyundai) zusätzlich gestärkt. [ Mehr Info Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster Mechatronik Tirol finden Sie auf www.standort-tirol.at/mitglieder ] „Strategisch angehen“ Für Harald Denifle ist der (technische) Vertrieb ein Seit Herbst 2014 arbeitet Johannes Gerstmayr am Innsbrucker Institut für Mechatronik und betont die Wichtigkeit des Maschinenbaus in der Mechatronik. Werkzeug, das richtig eingesetzt werden muss. Foto: Andreas Friedle er die Stoßkraft erhöht oder reduziert? Das sind Fragen, denen er gemeinsam mit Studierenden nachgehen will. Gerstmayr ist seit Herbst 2014 neuberufener Professor am Institut für Mechatronik der Universität Innsbruck, an der seit sechs Jahren das Studium der Mechatronik gemeinsam mit der UMIT angeboten wird und gleichzeitig eine umfassende Forschungs-Infrastruktur entsteht. Der geborene Steyrer übernimmt dabei den Bereich Maschinenelemente und Konstruktions- Johannes Gerstmayrs Interesse gilt der „Mechatroniserung“ von Gegenständen. technik. „Mechatroniker arbeiten an der Schnittstelle zwischen Sensoren, Aktuatoren und dem maschinenbaulichen Teil“, sagt Gerstmayr. Die Mechatronik entwickelte sich durch den zunehmenden Einfluss elektronischer und informationstechnischer Elemente im Maschinenbau, wobei die Bedeutung des Letzteren oft nicht mehr im Vordergrund steht. „Maschinenbau und Mechatronik stehen in starker Wechselwirkung“, betont Gerstmayr. Der Leichtbau führt dazu, dass ursprünglich starre Bauteile flexibel werden, z.B. ein Roboterarm. Der leichte Roboter wird zwar ungefährlicher für den Menschen, ist aber schwieriger zu steuern. Die mechatronischen Systeme arbeiten in einem immer breiter werdenden Frequenzbereich, sodass flexible Strukturen auch vermehrt zu Lärmproblemen neigen: diese können durch mechatronische Ansätze behoben werden. In Innsbruck reizt den studierten Mechatroniker der Aufbau der neuen Forschungsbereiche, von denen er überzeugt ist, dass sie zu vielen Kooperationen mit der heimischen Wirtschaft führen werden. „Ich habe aber gelernt, dass es gemeinsame Ziele braucht – und es auch einige Zeit dauern kann, bis sich die richtige Fragestellung ergibt.“ ] I ch habe nichts zu verkaufen, ich habe eine Lösung“, lautet ein Argument, das Harald Denifle immer wieder hört – vor allem von Technikern. Und die technische Lösung für ein technisches Problem werde der Kunde wohl verstehen, Verkaufstechnik oder gar -psychologie würde es dazu wohl nicht brauchen. Das dem nicht so ist und der technische Vertrieb kein Kinderspiel, zeigte für Denifle das rege Interesse an einem vom Cluster Mechatronik Tirol organisierten Workshop zum Thema „Technischer Vertrieb“. Groß sei etwa die Angst vor Beratungsdiebstahl, sagt Denifle, der selbst auf eine jahrelange Erfahrung im technischen Vertrieb verweisen kann. „Der Kunde lässt sich intensiv und zeitaufwändig etwa über alle Vorzüge einer Photovoltaikanlage beraten, gekauft wird sie dann aber online und in Fernost“, beschreibt er ein Phänomen, gegen das nicht nur der technische Fachhandel Strategien sucht. Einen Weg sieht Denifle in der Verhandlungstechnik, den Moment zu wissen, an dem man „seriös dem Verhandlungspartner klar machen muss, dass es eine Entscheidung braucht. Wichtig sei auch, „die technischen Highlights in ein Argumentarium zu übersetzen, das der Kunde versteht“. Ähnliches gilt für Dienstleistungen und Produkte, die Foto: Andreas Friedle W enn Johannes Gerstmayr einen mechanischen Gegenstand betrachtet, kann es durchaus sein, dass er diesen in einem „mechatronisierten“ Zustand sieht. „Ein Hammer kann mehr sein als ein Stahlblock mit Stiel“, nennt er ein Beispiel. Mit einem Kraftsensor ausgestattete Impulshammer etwa, welche die Übertragung eines Impulses in einem Gegenstand messen, gebe es schon zum Kaufen. Wie könnte man aber einen Hammer „mechatronisch aufpeppen“, damit Harald Denifle: „Wichtig sind Quartalsziele und ein Akquisition-Portfolio.“ auf den ersten Blick nicht sexy wirken – „Da muss man sich etwas Kreatives einfallen lassen oder Hilfe suchen.“ Zur Unterstützung durch Experten rät Denifle auch in einem anderen Fall: „Die Auswahl von Vertriebspartnern bildet ein großes Risiko für Unternehmen, besonders dann, wenn die Erfahrung im Bereich des Vertriebes nicht besonders groß ist.“ Ein anderer Rat des Spezialisten lautet, sich ein Akquisitionsportfolio und Quartalsziele zu setzen, denn, so Denifle, „Akquisition muss genauso strategisch angegangen werden wie der technische Entwicklungsprozess.“ Nähere Infos unter: www.denifle.at] 2 3 4 5 6 7 8 I-TECH FAKTEN. NEWS. [ Thema: IT Tirol ] Die Informatikerin Ruth Breu erhielt vor Kurzem den mit 14.000 Euro dotierten Tiroler Landespreis für Wissenschaft. Nach Studium und Promotion an der Foto: Uni Innsbruck Uni Passau habilitierte sie sich an der TU München und arbeitete anschließend einige Jahre als Beraterin für Softwaretechnik. Seit 2002 ist Breu Professorin am Institut für Informatik der Uni Innsbruck und betreut die Forschungsgruppe Quality Engineering mit derzeit 30 Mitarbeitern. Informationssicherheit einschließlich technischem Datenschutz ist das Forschungsgebiet von Rainer Böhme, dem er nun als Professor für Sichere ITFoto: Uni Innsbruck Infrastrukturen am Innsbrucker Informatik institut nachgehen kann. Ausgangspunkt seiner Arbeit ist die Beobachtung, dass zwischenmenschliche Konflikte zunehmend in vernetzte Informationssysteme projiziert und dort oft unzureichend gelöst werden, sein Ziel ist die Entwicklung und Bewertung von technischen Ansätzen, die solche Konflikte mit wissenschaftlichen Methoden begründbar gut lösen oder ursächlich vermeiden. [ Mehr Info ] Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster Informationstechnologien Tirol finden Sie aufwww.standort-tirol.at/mitglieder Foto: Andreas Friedle Markus Reitshammer: „Lehrlinge probieren sich an virtuellen Systemen aus.“ Thema: [ INFORMATIONSTECHNOLOGIEN TIROL ] Modernstes Datencenter in Tirol wurde – energieeffizient – erweitert Die Hall AG erweiterte vor Kurzem die nutzbare Fläche ihres „Datencenter Innsbruck“ auf insgesamt 270 m² und somit Platz für rund 2500 Server. „Beim Ausbau des Datencenters stand die maximale Datensicherheit an oberster Stelle“ erklärt ITLeiter Manuel Kofler. Die Klimaanlagen wurde durch ein Free-Cooling-System ersetzt, das die kühleren Umgebungstemperaturen nutzt, um kaltes Wasser für den Einsatz in der Klimaanlage zu erzeugen. Spezielle Kaltgangeinhausungen trennen zudem warme und kalte Luft zuverlässig voneinander. So steigt die Effizienz des Kühlsystems bei gleichzeitiger Senkung des Energieverbrauchs. Die IT-Spezialisten des Innsbrucker Unternehmens ITH icoserve sind mit ihren Lösungen für klinische Multimediaarchive sowie regionale und nationale Gesundheitsvernetzungen international erfolgreich. A zählen sie – inzwischen als Tochterfirma von Siemens Österreich und der TILAK zu ITH icoserve geeint – europaweit zu einem führenden Anbieter von Lösungen für die Archivierung von Patientenakten inklusive Bildund Multimediadaten. „Unser Prinzip baut darauf auf, dass alle digitalen Daten in einem zentralen Archiv landen, auf das über unterschiedlichste Systeme vom jeweiligen Arbeitsplatz zugegriffen werden kann“, beschreibt Wilhelm, Vertriebs- und Marketingleiter bei ITH icoserve, die Lösung „syngo.share“, die neben dreistelligen Terabyte-Datenmengen auch sämtliche IT-Security-Anforderungen bewältigen muss. Nach ersten Kunden in Österreich (TILAK, Spitalsverbund Vinzenzgruppe etc.) begann ab 2010 der weltweite Vertrieb von syngo.share – heute werden Krankenhäuser u.a. in Großbritannien, Deutschland, Dänemark, Italien, Norwegen, den Niederlanden und der Schweiz betreut. 2014 stieß die Region Madrid dazu, wo in 20 der 36 Krankenhäuser syngo.share implementiert werden wird. Doch die Innsbrucker IT-Spezialisten sind nicht bei syngo.share stehen geblieben. „Das Problem ist, dass diese großen Systeme schlecht oder m Anfang war sozusagen ein Zettel. Auf diesem notierte der Arzt den Namen seines Patienten, dessen Wehwehchen und die dagegen verschriebenen Mittel. Schickte er den Patienten zu einem Spezialisten, gab er ihm den Zettel, nun Arztbrief genannt, mit. Ähnlich war es im Krankenhaus, etwas komplexer durch die Anzahl der Zettel und vor allem der Bilder. Erste Vereinfachungen gab es mit dem Einzug der EDV, einzelne Abteilungen begannen mit spezifischen IT-Lösungen wie dem Radiologieinformationssystem (RIS) zu arbeiten. Abteilungsintern konnte somit auf eigene Daten zugegriffen werden, klinikübergreifend allerdings nicht. Die Lösung sah man in KIS, in abteilungsübergreifenden Krankenhausinformationssystemen. „Der Übergang zu KIS fällt mit den Gründungen von ITH und Icoserve zusammen“, blickt Theo Wilhelm auf die letzten Jahre des 20. Jahrhunderts zurück. Die zwei Innsbrucker StartUps wollten Ordnung in den Zettel- und Bilderdschungel von Krankenhäusern bringen – Wilhelm: „Mit seinen vielen, unterschiedlichen Arten von Daten ist das Gesundheitssystem einzigartig.“ Gute 15 Jahre später Unternehmen, IT-Security, ERPSysteme, Datenrettung und Computerreparaturen. Eine Palette, die der diplomierte Lehrlingsausbilder auch seinem hauseigenen IT-Nachwuchs beibringen will. Allerdings, sagt Markus Reitshammer, gibt es Problemsituationen, die im Alltag nur selten vorkommen und „andere Themen sind so riskant, dass sie von Lehrlingen nicht in der Realität bearbeitet werden können.“ Die Lösung für das Problem fand das Re - Systems-Team im eigenen Know-how: eine virtuelle Lehrwerkstatt. „Eine Lehrwerkstatt kann aus ein, zwei Servern und zehn PCs bestehen. Nur, wer hat die Geräte und den Platz?“, hält Reitshammer fest. Diesen „Platz“ bietet ihm die eigene inn.cloud, in der virtuelle Systeme abgebildet werden, „an denen sich der Lehrling ausprobieren kann“. Firewalls, Webserver, Kundenprobleme und Virusattacken werden vom Lehrling „in einem geschützten Bereich“ simuliert, erfahrene Mitarbeiter können sich in Rollenspiele einbringen – eben die breite Palette, die Reitshammer vermitteln will. Als Idee und nicht als Produkt sieht der IT-Spezialist seine virtuelle Lehrwerkstatt, die in dieser Art nur in IT-Lehrlinge ausbildenden Unternehmen eingesetzt werden kann. Wobei, sagt er, es durchaus auf andere Branchen übertragbar sei, denn „virtuelle geschützte Bereiche kann man überall einbauen“. Mehr Info: www.re-systems.com gar nicht miteinander kommunizieren können“, sagt Wilhelm. Gelöst wird das Problem mit sense® – smart eHealth solutions, das gesundheitsdienste- und sektorenübergreifendes sowie sicheres Austauschen medizinischer Daten ermöglicht. „Dabei geht es nicht um einen zentralen ‚Datentopf‘, die Patientendaten bleiben in den Systemen der jeweiligen Krankenhäuser. Über ein Berechtigungssystem, das der Patient steuert, können berechtigte Personen wie etwa Ärzte befristet und im Behandlungszusammenhang auf diese Daten zugreifen“, erklärt Wilhelm das Prinzip einer Gesundheitsvernetzung, die in Österreich als ELGA (elektronische Gesundheitsakte) ab Dezember 2015 schrittweise umgesetzt werden wird. ITH icoserve-vernetzt in diesem Sinne sind etwa die dänische Region Midtjylland, die Gesundheitsdatenbank Niedersachsen, das Gesundheitsnetz Tirol und die Elektronische Gesundheitsakte der Ordensspitäler. 2014 kamen weitere Großprojekte dazu (u.a. Wiener Krankenanstaltenverbund, Salzburger Landeskliniken) und machten ITH icoserve somit zu einem der österreichischen ELGA-Marktführer. Info: www.ith-icoserve.at ] Theo Wilhelm: „Mit seine vielen, unterschiedlichen Arten von Daten ist das Gesundheitssystem einzigartig.“ Pipelines für Punktwolken Die Unternehmen artfabrik und living liquid suchen nach Pipelines, um aus riesigen Datenmengen effizient realitätsnahe 3D-Modelle zu visualisieren. Fotos: artfabrikpunkt Lernen im virtuellen Raum ls IT-Unternehmen hat man zwei Möglichkeiten, meint Markus Reitshammer, entweder man sucht sich ein Spezialgebiet und Kunden in- und außerhalb der Region, oder, lacht er, „man bietet einen breiten Bauchladen für Kunden in der Region an“. Cluster IT TirolMitglied Reitshammer hat sich mit seinem Unternehmen Re - Systems für Zweiteres und intelligente EDVLösungen entschieden, zu seinen Kunden zählen Privatpersonen wie Unternehmen, das Portfolio umfasst u.a. hochkomplexe Software-Lösungen für international agierende 0315 Vernetzte Kommunikation [ konkret GESEHEN ] A STANDORT Foto: Andreas Friedle 1 „Digital environment“ einer antiken Römerstadt: 3D-Modell des Theaters von Thugga, Ausschnitt und verborgenes Graffito. I m Prinzip ist ein 3D-Laserscanner ein Punktelieferant – Millionen, innerhalb kürzester Zeit durchgeführter Einzelmessungen ergeben eine Punktwolke als digitalen Abdruck der Realität. Nur: „Die Punktwolke ist dumm, die Punkte kennen ihren Nachbarn nicht“, erklärt Nikolaus Stickler die Tatsache, dass ein Laserscan nicht sofort ein fertiges 3D-Modell ergibt. Die Auswertung, vor allem wenn das Ergebnis visuell der Realität gleichen soll, ist (arbeits)technisch aufwändig. „Für 3D-Filme bzw. 3D-Spiele arbeiteten hunderte Menschen mehrere Monate bis Jahre“, beschreibt Matthias Hosp, Geschäftsführer der Innsbrucker Medienagentur artfabrik, die Dimension. Gemeinsam mit Sticklers SoftwareUnternehmen, living liquid will Hosp nun Möglichkeiten finden, die Umsetzung in 3D-Modelle effi- zient zu gestalten oder wie es Stickler formuliert: „Wir wollen automatisierte oder semiautomatisierte Verfahren entwickeln, die aus der originären Punktwolke descriptive 3D-Geometrie und damit ein superintelligentes Umfeld machen “ Das artfabrik-Team beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit Visualisierungen und Animationen. Fehlte anfangs noch die Bereitschaft der Kunden, hat 3D inzwischen in fast jeder Branche – Film, Games, 3DPrinting, Architektur, Automotive, Biometrie etc. – Fuß gefasst. Living liquid hat sich auf Entwicklung und Implementierung von interaktiven 3D-Softwaresystemen spezialisiert „und vor drei Jahren haben wir uns kennengelernt und festgestellt, dass wir uns unglaublich gut ergänzen“, sagt Nikolaus Stickler. Aus der Ergänzung wurde Zusammenarbeit, die aktuell in ein zweijähriges, vom Land Tirol gefördertes FEI-Projekt mündete. „Wir konzentrieren uns auf die Pipeline, Wege, die Daten zu erfassen, haben wir verschiedene, die Anwendungsgebiete für den Output sind vielseitig“, so Hosp. Eines sieht er unter anderem in der Archäologie. Für ein Filmprojekt war das artfabrik-Team vor Kurzem in Tunesien, um die antike Römerstadt Thugga (seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe) für ein „digital environment“zu scannen. Mit einer Kombination aus Punktwolken und hochauflösenden Fotos lassen die 3D-Spezailisten nun Thugga virtuell wiedererstehen – und somit auch für die Zukunft zu erhalten. Dabei entdecken sie sogar Verborgenes. „Im 3D-Modell haben wir die Farbinformation kurz ausgeblendet – und dabei in Stein geritzte Namen entdeckt.“ Infos: www.artfabrik.at, www.livingliquid.com ] STANDORT 0315 1 WELLNESS 3 4 5 „Gratis wohnen“ gibt es nicht Tourismusexperte Norman Griesser über Alternativen zu Dumpingpreisen, spontane Destinationsentscheidungen und grüne Winter im alpinen Raum. ein Nächtigungsplus im Winter und Sommer, weniger gut schaut es mit einem Umsatzplus aus. Gilt für den Tourismus die Redensart „seinen Preis wert sein“ nicht mehr? NORMAN GRIESSER: Ein regelmä ßig wiederkehrendes Thema in der Branche – angesichts positiver Näch tigungszahlen – sollten der Preis und der Ertrag steigen – leider nein. Bei den Logispreisen scheiden sich nach wie vor die Geister – bei der Preisge staltung für Getränke und Verpfle gung weniger. Es fehlt viel zu oft eine durchdachte Preisstrategie für das Produkt samt Preisdurchsetzung. Der Preis hat eine viel höhere strategische Bedeutung und dient als wirksamer Qualitätsindikator für den Gast. Jeder Betrieb sollte seine Untergrenze ken nen und festlegen und konsequent einhalten. STANDORT: Wie reagiert man auf Dumpingpreise der Mitbewerber? GRIESSER: Alle Gäste reagieren nicht immer auf billige Preise: Heben Sie Ihre Vorteile hervor, bieten Sie einen Zusatznutzen für den Gast – mehr als nur ein Zimmer und Verpflegung. Gestalten Sie ein Produkt, das der di rekte Mitbewerber so nicht anbieten kann. STANDORT: Gäste entscheiden sich immer spontaner – speziell für Kurz Fotos: Best Wellness Hotels STANDORT: Tirol jubelt heuer über Norman Griesser: „Alle Gäste reagieren nicht immer auf billige Preise.“ urlaube. Wie kann man als Touris musanbieter darauf reagieren? GRIESSER: Das ist ein Trend, der seit Jahren erkennbar ist und sich auch in Zukunft durch verändertes Rei severhalten und starke gesellschaft liche Veränderung halten wird – ein Überdenken der bisherigen Preisge staltung ist hier unabdingbar, um am Ende erfolgreich zu sein. Der Kunde ist angesichts dieser Veränderung durchaus bereit, etwas mehr für die gebotene Leistung zu bezahlen. Kurz, intensiv und mit allen Sinnen erleben und rasch zurück ins Büro. STANDORT: Im letzten Winter war von weißen Weihnachten nichts zu se hen. Wie kann man dem drohenden Ausbleiben der Gäste begegnen? GRIESSER: In starken Winterdestina tionen, wo der alpine Wintersport in allen Facetten das bestimmende The ma und Teil des Angebotes ist, wird es auch bei günstigen Preisen schwierig, ähnlich viele Gäste anzusprechen. Hier gilt es abzuwägen, ob man nicht Angebote mit drei bzw. vier Tagen an bietet und damit über die Feiertage eine vernünftige Auslastung zu erzielt. Die Alpen und unsere Natur bieten auch mit weniger Schnee einen idea len Ort für Erholung und Entspan nung für viele gestresste Stadtmen schen und Eltern mit Ihren Kindern. STANDORT: Ein neuer Trend sind private Online-Unterkunftsplattfor men wie „Airbnb“ – wie wirkt sich das auf die Preisspirale aus? GRIESSER: Man wird sehen, wie sich dieser Trend, bisher ohne Regulie rung, weiter entwickelt. Zu stoppen wird er nicht mehr sein bei mehr als zehn Millionen gebuchten Übernach tungen seit 2008 weltweit. Wie sich dieser Trend auch bei uns in Tirol durchsetzen wird, ist nicht absehbar, sind doch bereits viele in der Vermie tung tätig. Das Angebot, der Markt und die Regeln werden es regeln, denn „Gratis wohnen“ gibt es auch hier nicht. Info: www.tourismus-werkstatt.at ] Gründer, „trotzdem können wir uns auch auf andere Sachen wie Webauf tritt und Marketing konzentrieren“, meint Simbruner. Zeit wurde auch in die Verpackung investiert, eine ver siegelte Holzkiste (Zirbe, was sonst), der zirb. ist Ötztaler Schafwolle ge bettet, die zirb.Locken werden in einem Kopfpolsterüberzug geliefert. Handler: „So gibt‘s zusätzlich einen Schafwollkopfpolster, wenn man will, gibt man noch ein paar zirb.Locken hinein.“ Vom Erfolg der patentierten zirbs sind die Jungunternehmer selbst überrascht („Auf FAFGA und Herbst messe etwa haben wir rund viermal so viel verkauft als gehofft.“), es fanden sich auch schon einige prominente Abnehmer. Auch die Red-Bull-Zen trale ist in der Zwischenzeit mit circa zehn zirbs bestückt – die Praktikanten Handler und Simbruner haben somit einen bleibenden Eindruck hinterlas sen. Info: www.zirb.at ] FAKTEN. NEWS. [ Thema: Wellness ] Sieben Clusterbetriebe präsentierten ihre Innovationen bei der Salzburger Gesundheitsmesse „Fit your Body“ . Darauf aufbauend wurden bei Round Tables im Wellnesscluster Kooperationsideen gesammelt, die gesundheitspräventive Angebote der Partner zukünftig bei gemeinsamen Projekten bündeln. Clustermitglied !QMS Medicosmetics wurde bei den „World Spa Awards“ zur besten Spa-Marke 2015 gekürt. Die vor über 20 Jahren von Hautpflege-Pionier Erich Schulte gegründete Kosmetik wird wegen ihrer außergewöhnlichen Wirksamkeit geschätzt. Das Alpenresort Schwarz in Mieming, das ganzjährig 240 Mitarbeiter beschäftigt, eröffnete vor Kurzem Österreichs erstes Mitarbeiterhaus mit Passivhaus-Zertifizierung. „Eine hervorragende Wärmerückgewinnung und die kontrollierte Komfort-Wohnraumlüftung sorgen für ein optimales Raumklima und somit für beste Wohnbedingungen, die unter anderem unsere Bemühungen in Sachen Mitarbeitergesundheit im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung widerspiegeln“, betont Alpenresort Schwarz-Geschäftsführer Franz-Josef Pirktl. Das KernFoto: Alpenresort stück des Mitarbeiterhauses bildet neben den 70 Wohneinheiten der Multifunktions- und Kommunikationsraum mit Lobby, Bibliothek, großer Schau- und Lernküche sowie integriertem Schulungsraum. [ Mehr Info Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster Wellness Tirol finden Sie auf www.standort-tirol.at/mitglieder ] [ konkret GESEHEN ] Entschleunigung als Marke D ie Minions lockten 2015 weltweit Zigmillionen Kinder mit ihren Eltern ins Kino – und in Tirol auch viele auf den Glungezer. „Wir bewerben den Kugelwald in Innsbruck und Wörgl vor Kinderfilmen – heuer war das ein Riesenerfolg“, zeigt sich Martin Friede, Geschäftsführer des TVB Region Hall-Wattens erfreut. Natürlich hat die Aktion keinen Massenansturm auf die Zirben-Spielwelt ausgelöst, der Glungezer aber, dessen sommerlicher Einser-Sessellift symbolisch für die bewusste Entschleunigung der Tourismusregion steht, hat als Ausflugsdestination für Gäste und Einheimische deutlich zugelegt. Dass die elf Orte zwischen Thaur und Wattenberg weder Ischgl noch Foto: Andreas Friedle B zusammengesteckt – fertig ist das 27 Zentimeter hohe zirb. Lüfterl, das – ideal für Nachtkästchen oder Schreibtisch – eine Umgebung von bis zu zwei Meter bezirbt (die größe ren Brüder zirb.Luft und zirb. Berg luft sind für Lebensräume bis zu 100 Quadratmeter gedacht). „Die Wasserschale setzen wir ein, weil befeuchtete Luft den Duft bes ser aufnimmt“, erklärt Simbruner und Handler ergänzt: „Wichtig ist die Qualität der zirb.Locken. Sie sind fast einen Millimeter dick und stammen vom Kernholz der Zirbe, das viel Harz und Öl beinhaltet. Tauschen sollte man sie – je nach der gewünschten Intensität des Zirbendufts – etwa vier Mal im Jahr.“ Waren die ersten zirbs noch reine Handarbeit, hat man in der Zwischenzeit einen Tischler ge funden, der die Bretter vorfertigt, Zusammenbau, Feinstschliff und Branding ist noch Handarbeit der 8 Ein Zuwachs bei den Nächtigungszahlen und das beste Ergebnis bei den Ankünften seit Beginn der Aufzeichnungen aus – so die erfreuliche Bilanz von Mai bis September 2015. Die Sommer-Nächtigungen stiegen 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent auf 17,8 Millionen, die Ankünfte um 9,5 Prozent auf 4,8 Millionen. Viel Handarbeit steckt in den zirbs, die für die Gründer Benedikt Handler, Carl Simbruner und Nikolaus Stieldorf (v.li.) Zirbenduft mit modernem Design verbinden. „Die ersten Prototypen waren noch ohne elektrischen Lüfter“, erinnert sich Simbruner. Aus gängigem ITEquipment wurde schließlich ein Ventilator entliehen, „mit sechs De zibel quasi unhörbar“. Nach vier Prototypen war der zirb. reif für den Verkauf, wobei es die bewusste zirb. Strategie war, mit den Kunden zu ler nen und ihr Produkt zu verbessern. Im Dezember 2014 verkauften sie das erste Stück, inzwischen ist die zweite, verfeinerte Produktserie auf dem Markt. In der wenigen Zentimeter hohen, quadratischen Basis aus vier verschränkten Zirbenholzbrettern liegt eine Wasserschale. Die „Fortset zung“ der vier Zirbenholzbretter bil det den Rumpf, in dessen unterem Ende der Lüfter angebracht ist, der obere Teil wird mit zirb.Locken ge füllt, um, so Simbruner, „eine mög lichst große Zirben-Oberfläche zu haben“. Basis und Rumpf werden 7 Positive Entwicklung des Tiroler Sommertourismus Der Duft der Zirbe in modernem Kleid enedikt Handler war Prakti kant bei Red Bull, als er sich das erste Mal Luft machte – im wörtlichen Sinn wohlgemerkt. In seinem Zimmer hatte er ein selbst gebasteltes Holzkastl stehen, das Zir benduft verbreitete. „Ich wollte wis sen, ob man mit Zirbenduft wirklich eine Stunde Schlaf sparen kann“, sagt Handler. Geschlafen habe er gleich lang wie immer, aufgestanden sei er aber sehr erholt und „wenn ich die Zimmertür aufgemacht habe, war mir klar, ich bin daheim.“ Der Geruch fiel auch Carl Simbru ner auf, ebenfalls Praktikant beim Getränkehersteller. Gemeinsam holte man Handlers Idee für einen modern designten Raumbelüfter aus Zirbenholz aus der imaginären Schublade und Nikolaus Stieldorf mit ins Boot, begann zu experimen tieren und gründete das Start-up zirb.Raumlüfter. 6 Thema: [ WELLNESS TIROL ] Fotos: zirb./Emanuel Kaser zirb.: 2 Martin Friede: „Positionieren uns abseits von Hüttenparty und Großereignissen.“ Kitzbühel sind, ist man sich bewusst, und hat sich nach einer Leitbilddiskussion auf fünf Themen festgelegt, die „wertvoll für Körper, Geist und Seele“ sind: Wandern und Naturerleben (ob im Alpenpark Karwendel oder am Zirbenweg, ob individuell oder mit Fernglas Nature-Watchgeführt); Kulinarik im größten Gemüsegarten Tirols, garniert mit gastronomischen Festen und traditionellen Wirtshäusern; Kultur rund um die eigene Geschichte und über die Grenzen hinaus bekannte Festivals; Wallfahrten, aufgrund der wichtigste Marienwallfahrt Tirols; und Winterzauber. Wobei letzterer vom Slow-Motion-Faktor dominiert wird. „Wir positionieren uns abseits von Hüttenparty und Großereignissen“, sagt Friede, ins Programm passt da Schneeschuhwandern – „Das wird immer mehr nachgefragt.“ –, winterliches Nature Watch, Rodeln im Halltal, aber auch ruhiges Kulturerleben wie Krippeleschauen in Absam. Kein Massentourismus, so Friede, aber gezielt beworbene Nischenprodukte. „Unsere Gäste kommen – auch durch die Kristallwelten und die Münze Hall – aus 80, 90 Ländern, der Großteil aber aus Österreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden und der Schweiz,“ meint Friede. Und auch wenn diese nur drei, vier Tage in der Region sind, finden sie das, was sie gesucht haben: Ruhe. 2 3 4 5 6 7 STANDORT 8 SCIENCE [ Mehr Info Neue Diagnose-Tools für verbessertes Infektionsmanagement Das Marie-Sklodowska-Curie Innovative Training Network “OPATHY - Omics of PATHogenic Yeasts” ist ein von der Europäischen Kommission im Rahmen von Horizon 2020 finanziertes Ausbildungs- und Forschungsprojekt. Maßgeblich beteiligt an diesem Netzwerk-Projekt ist die von Cornelia Lass-Flörl geleitete Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck. Ziel ist es, neue diagnostische Werkzeuge zur raschen Detektion von Pilzinfektionen zu entwickeln. In dem EU-Projekt APERIM entwickeln Innsbrucker Bioinformatiker rund um Zlatko Trajanoski gemeinsam mit einem internationalen Team eine neue Behandlungsplattform für die Krebsimmuntherapie. ugegeben, H2020-PHC-2014 klingt nicht besonders sexy, ebenso geht „Advanced bioinformatics platform for personalised cancer immunotherapy“ nicht besonders leicht von den Lippen. In Kombination bedeutet es aber, dass 2015 aus dem EU-Förderprogramm Horizon 2020 im Bereich „Personalising Health and Care“ für das Projekt APERIM drei Millionen Euro genehmigt wurden, um drei Jahre lang bioinformatische Lösungen zur personalisierten Krebsimmuntherapie zu entwickeln. „Kopf“ des Projekts ist der Innsbrucker Bioinformatiker Zlatko Trajanoski, APERIM ist damit das einzige in Öster reich koordinierte EU-Projekt aus der PHC-Schiene des ersten Horizon-2020-Calls. „Wir haben uns vier Ziele gesetzt“, sagt Trajanoski über das im Mai 2015 gestartete Projekt: In einer neuen Datenbank sollen neben allen molekularen Informationen – die durch neue Verfahren der HochdurchsatzSequenzierung („Next Generation Sequencing“) immer mehr werden – auch die Bilddaten zu einem Tumor gesammelt werden; Eine eigens entwickelte Software soll diese Daten auswerten, um damit die Diagnose zu verbessern und Hochrisikopatienten Foto: MUI/Jan Hetfleisch Z ] Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster Life SciencesTirol finden Sie auf www.standort-tirol.at/mitglieder Thema: [ LIFE SCIENCES TIROL ] Eine Frage der Personalisierung FAKTEN. NEWS. [ Thema: Life Science ] Erstmals in Österreich erhielten an der Innsbrucker Uniklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde drei Patienten einen Foto: Privat Zungenschrittmacher. Diese Implantate stimulieren den Bewegungsnerv der Zunge. Von der innovativen Therapie profitieren Menschen, die an einer speziellen Form des Schlafapnoesyndroms (Schnarchen mit Atemaussetzern) leiden. „Mit diesem Implantat kann zwar nur eine kleine Gruppe von Patientinnen und Patienten behandelt werden, aber bei ihnen ist wegen des stark erhöhten Schlaganfall- und Herzinfarktrisikos die Lebenserwartung herabgesetzt“, erklärt der Direktor der Innsbrucker HNO Herbert Riechelmann. Der Molekularbiologe Walther Parson vom Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck wurde beim 26. Foto: MUI/Lorbeg Kongress der „International Society for Forensic Genetics (ISFG)“ in Krakau zum Präsidenten der Gesellschaft gewählt. Diese besteht aus rund 1200 aktiven Mitgliedern aus über 50 Ländern. Damit unterstreicht das Innsbrucker Institut seine Stellung in der forensischen Molekularbiologie. identifizieren zu können; Ebenfalls softwarebasiert sollen aus den umfassenden Detailinformationen zu einem Tumor Antigene für die Entwicklung einer individualisierten Krebsimpfung identifiziert werden; „Das vierte Ziel ist eine Vision. Wir möchten eine neue Methode entwickeln, mit der die Antigenspezifität und die Tumorreaktivität von T-Zellen, die eine wichtige Rolle im menschlichen Immunsystem spielen, vorausgesagt werden kann. Auf Basis dieser Informationen soll dann eine individuelle T-Zellen-Gentherapie Geforscht wird (wie) im Schlaf Schlafstörungen sind so zahlreich wie ihre Ursachen. Sie diagnostisch und therapeutisch noch besser abzudecken, ist das Ziel des Innsbrucker Schlaflabors. Foto: Schlaflabor S chlafstörungen sind viel mehr als Schlaflosigkeit“, sagt Birgit Högl, Leiterin des Schlaflabors an der von Werner Poewe geleiteten Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie, und beginnt aufzuzählen: Da wären die Insomnien, also alle Arten der Schlaflosigkeit von Nicht-Ein- bzw. Nicht-Durchschlafen-Können bis zur schlechten Schlafqualität; die Syndrome der Hypersomnolenz, gemeinhin Schlafsucht genannt und in Gestalt von Tagesschläfrigkeit auftretend; die Schlafatemstörungen vom Schnarchen bis zum Aussetzen der Atmung; Parasomnien – untypisches Verhalten während des Schlafes wie etwa Schlafwandel; oder schlafbezogene Bewegungsstörungen, z.B. das Restless-Leg-Syndrom. Insofern, fährt die Medizinerin Högl fort, ist fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens einmal von einer Schlafstörung betroffen, nicht immer müsse man aber etwas dagegen tun, nicht jeder brauche eine Untersuchung im Schlaflabor. Wenn aber doch, sind die sechs Betten im modernst eingerichteten, 1995 gegründeten Labor an der Medizinischen Universität Innsbruck genau der richtige Ort, um den Ursachen der Schlafstörung auf den Grund zu gehen und diese zu behandeln. Unterschiedlichste Messwerte werden analysiert, von Hirnstromkurven 0315 Bis zu 65 unterschiedliche Messwerte werden im Schlaflabor analysiert. über Muskelspannung bis zu Augenund Körperbewegungen, die detaillierte und aufwändige Auswertung ergibt eine Untersuchung, so Högl, mit der man eine gute Aussage treffen kann. Um die Diagnose- und Therapiequalität noch mehr zu verbessern, kooperiert das Innsbrucker Schlaflabor-Team intensiv mit Universitäten auf der ganzen Welt, aber auch mit einer belgischen IT-Firma. Högl: „Diese hat eine Schlafmedizinsoftware entwickelt, die nun auf unsere Anfrage hin mit uns verbessert wird.“ Ein Forschungsaufenthalt in Bue nos Aires brachte die damals „fast fertige Neurologin“ Högl auf das „große Feld“ des Schlafes, „ich habe festgestellt, wie wichtig es für die Neurologie ist“. Außerdem sei es faszinierend, mit wie vielen Disziplinen die Schlafmedizin in Kontakt komme. Auch einige Unternehmen hätten schon angefragt, um ihre Produkte und deren Einfluss auf den menschlichen Schlaf messen zu lassen, eine solche wissenschaftliche Untersuchung sei aber, räumt Högl ein, zeitaufwändig und teuer. Konkret geworden ist eine Umsetzung mit der Glockengießerei Grassmayr, die wissenschaftliche Untersuchung der entspannenden Wirkung von bronzenen Klangschalen mit einem Durchmesser von fast zwei Metern ist abgeschlossen, die Ergebnisse werden demnächst publiziert. ] „Eine therapeutische Impfung zur Krebsbehandlung muss personalisiert Zlatko Trajanoski sein.“ entwickelt werden“, blickt der Direktor der Sektion für Bioinformatik der Medizinuni Innsbruck in die Zukunft. Akademische Partner und Unternehmen aus sechs Ländern arbeiten an dem Projekt, in erster Linie will man sich mit Darm- und Brustkrebs sowie Gliomen (Hirnturmoren) beschäftigen, wobei Trajanoski betont: „Das ist das Schöne an der Immuntherapie. Wenn die Methode funktioniert, kann man sie auch bei anderen Tumorarten anwenden.“ Das menschliche Immunsystem schützt den Organismus nicht nur vor körperfremden Krankheitserregern, sondern auch vor Tumorzellen. Allerdings können Krebszellen auf verschiedene Weise die Kontrolle des Immunsystems austricksen, die so verminderte Abwehrreaktion kann jedoch, wie zahlreiche Forschungsarbeiten gezeigt haben, therapeutisch stimuliert werden. Der Bioinformatiker räumt aber ein, dass die Immuntherapie auch einen Haken hat – jeder Tumor hat eine unterschiedliche Beschaffenheit, daher ist es nicht möglich, für eine Krebsart eine einzige Impfung zu entwickeln. „Eine solche therapeutische Impfung zur Krebsbehandlung muss personalisiert sein. Durch die Software, die wir entwickeln wollen, würde die notwendige Analyse dafür zukünftig erleichtert werden“, beschreibt Trajanoski einen Schritt, der es ermöglichen soll, in Zukunft Krebserkrankungen mit modernster Präzisionsmedizin behandeln zu können. ] [ konkret GESEHEN ] Checks mit Sensortechnik D as Kreuzband ist für Patrick Koller so eine Sache. Ein Riss desselbigen beendete die Karriere des Skicrossers und zweifachen Olympiateilnehmers, die Erhebung sportartspezifischer Normwerte für einen postoperativen KreuzbandCheck bescherte ihm ein Thema für die Masterarbeit sowie den Kontakt zu CoRehab. Das Trentiner Unternehmen – Gründung 2012 – hat sich auf Telerehabilition in Kombination mit Videospielen spezialisiert, seit 2013 gibt es einen Standort– und Kooperationen – in Tirol, seit März 2015 ist Koller der CoRehab-Mann in Tirol. „Die Entwicklung unserer drei Produkte ist abgeschlossen“, sagt Koller, der sie nun im deutschsprachigen Raum an den Mann – sprich Reha- und Gesundheitszentren, aber auch Privatpersonen – bringen soll. Ausgangspunkt war Riablo, mit dem Patienten Reha-Übungen spielerisch zu Hause durchführen und deren richtige Ausführung an einem Bildschirm überprüfen können. Die vom Physiotherapeuten vorgegebenen Bewegungen werden mit einer speziellen Sensortechnik an einen Computer übertragen und in Echtzeit ins Videospiel eingebaut. „Der Patient erhält also nicht nur verbale und manuelle Informationen vom Physiotherapeuten, sondern auch ein audiovisuelles Feedback“, betont Koller. Mit dem Schritt nach Tirol ergab sich für CoRehab die Möglichkeit, mit Sporttherapie Huber, dem Institut für Sportwissenschaft und dem heutigen Gelenkpunkt – Zentrum für Sport- und Gelenkchirurgie „Back in Foto: Andreas Friedle 1 Patrick Koller: „Neben verbaler und manueller Information auch audiovisuelle.“ Action“, ein Testverfahren für die Kniebelastung nach Kreuzbandverletzungen, zu entwickeln und zu digitalisieren. 432 alters- und geschlechtsspezifische Normwerte sind dem Test unterlegt, um die optimal Rückkehr in die Aktivität zu gewährleisten. Und mit „Check in Motion“ hat CoRehab noch eine Applikation für Functional-MovementScreen im Programm, ein standardisiertes Testverfahren, das mit sieben Übungen Bewegungsabläufe misst. Zufrieden gibt man sich mit dem Dreier-Paket aber noch nicht. Angedacht ist ein „Back in Action“ für die Schulter und ein sportartspezifischer Knie-Check – womit wieder Kollers Sache mit dem Kreuzband ins Spiel kommen würde. Info: www.corehab.it TREFF. 0315 STANDORT 1 2 3 4 21. Jannuar 2015 [ Wellness ] Fotos: Standortagentur Tirol 02. Februar 2016 24 von 49 Tiroler Düsentriebs schafften es bis ins Finale, das Daniel Cronin moderierte (li); Valentin Schütz (re) matcht auf Gronda bald touristische Unternehmen und Fachkräfte. 15. März 2016 S well@work - leistungsmotiviert Arbeiten im Tourismus Der Tourismus ist wie keine andere Branche auf motivierte Fachkräfte angewiesen. Es werden neue Ideen und nachhaltige Konzepte für begeisterte und loyale Mitarbeiter aufgezeigt. ie können sich ziehen, 120 Sekunden. Vor allem, wenn man auf die eigenen Überzeugungskraft vertrauen muss, lediglich Produktmuster, Anschauungsmaterial oder Modelle zur Hilfe nehmen darf. Und dann noch etwas Neues präsentieren, eine Geschäftsidee, damit eine Jury überzeugen. 49 Tiroler Daniel Düsentriebs stellten sich im Oktober einer Vorauswahl für die 120 Sekunden Chance, in Innsbruck, Kufstein und Lienz wurde 24 der vorgestellten Projekte ins Finalrennen um „Tirols beste Geschäftsidee“ geschickt. Ehe sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Ideen Anfang Novemver ein letztes Mal der Jury präsentierten, wurde bei einem Online-Voting noch kräftig um Stimmen geworben. Schließlich wurden nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen die sechs besten Geschäftsideen Tirols ausgezeichnet. Geschäftsideen, die ein breites Spektrum und auch unterschiedlichste „Erfahrungen“ abdeckten. Markus Vogel führte das von ihm entwickelte Spiel Bassalo vor – mit speziellen Bechern versucht man einen Ball hin- und zurückzuwerfen und mit demselben Becher wieder zu fangen. Rund 7000 Spiele konnte Vogel bis jetzt schon verkaufen. [ IT ] 03. Dezember 2015 inday Students – Informatik live Workshop, Get-together, Netzwerken, Keynotes und Präsentationen 25. Februar 2016 Cloud-Computing und Kollaboration Informationsveranstaltung – Know-how Transfer für Industrie und Anwender 14. März 2016 Tagesbesuch CeBIT 2016 Impulsgespräch des Clusters Wellness Tirol 28. – 29. April 2016 Tourism-Fast-Forward 2015 Mobilität in der Customer Journey. Dialog digitaler Tourismus - Konferenz für innovative Technologien im Tourismus [ Life Sciences ] 31. März – 1. April 2016 Möglichkeit, den Feinschliff an ihre Geschäftsideen und Unternehmen anzulegen. Ein kostenloser Arbeitsbereich in der Werkstätte Wattens für zwei Monate und ein Startgeld von je 500 Euro soll ihnen diese Aufgabe zusätzlich erleichtern. „Wir wollen Berührungsängste abbauen und zum Gründen von Unternehmen motivieren“, erklärt Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller Frischauf die Motivation zur 120 Sekunden Chance, eines der Angebote der Standortagentur Tirol rund um neue Unternehmen. Während die 120 Sekunden Chance sich an alle wendet, die erste Schritte in Richtung eigenes Unternehmen planen bzw. mit einer neuen Geschäftsidee in den Markt eintreten wollen, können angehende Gründer beim adventure X gemeinsam mit Experten und erfahrenen Unternehmern am Aufbau des dazu passenden Geschäftsmodells arbeiten. Bei „Startup Live“ legen Jungunternehmer den letzten Schliff an ihr Unternehmen an und bringen es bis zur Investitionsreife. Dieses können sie bei speziellen Investorentreffs wie etwa dem Business Angel Summit vor internationalen InvestorInnen unter Beweis stellen. ] Als starker Standort nicht nur Kulisse bieten [ Erneuerbare Energie ] J Foto: Standortagentur Tirol 02. Dezember 2015 [ Mit seinem Tourismus-Blog „Gronda“ machte Valentin Schütz schon auf sich aufmerksam, nun will er mehr: eine Karriere- und RecruitingPlattform für die Gastronomie und Hotellerie, die gezielt Fachkräfte und Unternehmen zusammenführt. Zusammenführen wollen auch David Tschabitscher und Robert Roth – und zwar Maßhemden sowie -anzüge und begeisterte Träger. Weitere prämierte Ideen: ein innovatives Kopfteil für Massageliegen (Werner Montibeller), individuelle Trachtenaccessoires (Regina Gasteiger und Alexander Führen) und ein Eisklettergarten. Mit diesem Projekt zur nachhaltigen Sicherung der regionalen wirtschaftlichen Entwicklung und zur Markenbildung Osttirols überzeugte Vittorio Messini das begeisterte Publikum – der Osttiroler wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet: Das I.E.C.T. Hermann Hauser stellte dafür eine Reise nach London und in den Start-up-Hotspot Cambridge zur Verfügung. Die Top 6-Platzierten bekommen mit einem Fixplatz beim „Startup Live“ Ende November in Innsbruck und bei einem zweimonatigen, individuellen Coaching an der What A Venture Startup-Academy die [ vor GEDACHT ] 11. Meeting der Life Science Doktoranden/-innen Innsbruck Fachveranstaltung Termine ] Detailinformationen zu den einzelnen Veranstaltungen sowie Anmeldemöglichkeiten finden Sie auf www.standort-tirol.at/termine. Wir freuen uns auf Sie! EU-Förderung Die Arbeit der Tiroler Cluster wird aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. 120 SEKUNDEN [ Statements ] Skinnovation Erstes Entrepreneurship Festival auf Skiern - netzwerken, gemeinsam Ideen entwicklen und skifahren. 8. Internationale Anwenderkonfe renz Biomassevergasung Beiträge von Referenten aus neun Nationen zu Chancen und Perspektiven, den vielseitigen Anwendungen in Europa und innovativen Technologien erwarten Sie. Erfahrungsberichte führender internationaler Anlagenbetreiber ergänzen das Programm 8 Nach großem Erfolg in anderen europäischen Städten wie Kopenhagen, Bratislava und Wien, und einem gelungenen Innsbrucker Debut im April „gastiert“ Startup Live zum zweiten Mal in der Tiroler Landeshauptstadt. Erfahrene Mentoren betreuen potenzielle Gründerinnen und Gründer und zeigen aus erster Hand, wie man ein funktionierendes Unternehmen aufbaut. Ob Entrepreneur, Programmierer oder Designer – Jeder ist willkommen. Datum: 27. bis 29. 11. 2015 | Ort: Villa Blanka, Weiherburgg. 8, Innsbruck | Info: http://www.startuplive.org/events/innsbruck-2/ 06. – 8. März 2016 Business Breakfast „Eigene Poten ziale erkennen und weiterentwickeln“ Alljährlicher Branchentreff des Clusters Wellness Tirol mit Möglichkeit zum Vernetzen und Austauschen - mit spannendem Referat dazu, wie dieeigenen Erfolgsfaktoren gestärkt werden können 7 Start a new Business 49 Tirolerinnen und Tiroler nutzten ihre 120 Sekunden Chance auf dem Weg in die Selbständigkeit. Der Publikumspreis ging an einen Osttiroler Eisklettergarten. FuckUp Night Innsbruck #2 Offen und ehrlich wird über geschäftliche Vorhaben gesprochen, die in den Sand gescheitert sind, um daraus zu lernen. 6 Thema: [ STARTUP LIVE INNSBRUCK ] Chance für Start-ups TERMINE. [ Standort ] 5 ames Bond ist wieder unterwegs. In atemraubender Geschwindigkeit kämpft er sich tapfer durch über 2 Stunden Leinwandepos und streift dabei auch Tirol. Hierzulande und auf unseren Zielmärkten plakatiert man „Tirol ist großes Kino“. Doch so wie sich das Bedrohungsszenario, vor welchem der Gentleman-Spion Krone und Empire schützt, gewandelt hat, ist auch der reale Film, welcher bei uns am Standort spielt, kaum an Action zu überbieten. Ich fühle mich sehr an 1989 erinnert. Wir spüren auch heute, dass wir in einer Art „Zwischenzeit“ leben. Dass etwas Neues entsteht und unsere bislang gewohnte Welt zu Ende geht. Vieles war bereits deutlich zu erkennen, manches entsteht aufgrund der zunehmend komplexen und globalen Vernetzungen spontan. Überrascht scheinen wir von allem. Durch die Flüchtlinge, die aus Kriegsgebie- ten in unser Land kommen, sind wir nun auch gefordert, uns zu deklarieren und zu zeigen, was die Tiroler Gastfreundschaft wirklich bedeutet. Themen wie die zunehmende Digitalisierung krempeln nicht nur unser Alltagsund Berufsleben sondern auch die Unternehmenswelt völlig um. All dies stellt uns vor neue Herausforderungen. Und vermehrt wird der Ruf nach einfachen Lösungen laut. Doch wie sagt schon Ashby‘s Law: Komplexe Aufgaben können nur gelöst werden, wenn die Lösung die ähnliche Komplexität aufweisen kann. In den letzten Monaten erarbeitete die Standortagentur Tirol deshalb gemeinsam mit 350 Experten Zukunftsszenarien. Diese wollen wir nun zu konkreten Bildern formen, damit ein neuer Zukunfts-Film entstehen kann. In diesem wollen wir als starker Standort nicht nur Kulisse bieten, sondern aktiv mitspielen. Ich lade Sie ein, die Zukunft mit uns aktiv zu gestalten. Für Spannung und Action ist gesorgt. HARALD GOHM Geschäftsführer Standortagentur Tirol „Es war spannend und aufregend in einer Art Wettstreit teilzunehmen. Und es ist jetzt ein sehr tolles Gefühl zu wissen, dass meine Idee so Foto: Standortagentur gut angenommen worden ist. Mich hat bewogen mitzumachen, um Werbung für mich und mein Spiel machen zu können. Und um dadurch an bessere Netzwerke zu kommen und vielleicht sogar zu einem Investor – und natürlich auch die Preise zu gewinnen.“ Markus Vogel, Bassalo „Der Grundstein für ein Unternehmen wird mit der Geschäftsidee gelegt. Und damit da später nichts ins Wanken gerät, beraten und unterstütFoto: Standortagentur zen wir GründerInnen und bestehende Unternehmen, die mit einer neuen Idee durchstarten wollen, aktiv mit der 120 Sekunden Chance. Zudem wollen wir Berührungsängste abbauen und zum Gründen von Unternehmen motivieren. Seit 2009 bieten wir dieses Service an und konnten so den Erfolgsweg von Unternehmen wie etwa superTEX compsites GmbH begleiten.“ Patizia Zoller-Frischauf, Landesrätin „Mich hat durchaus überrascht, wie breit gefächert die Ideen waren, vom kleinen Gastbetrieb mit Hofladen über die Baubranche bis hin zum Foto: Standortagentur Modelabel war alles vertreten. Dass uns darüber hinaus zum Teil ganz neue Herangehensweisen an eigentlich einfache Probleme oder Themen präsentiert wurden, war zudem bemerkenswert. Oft ist nicht das Komplizierteste das Beste, nur drauf kommen muss man halt.“ Stephanie Neuner, Jurorin „Ausgehend vom Verein Bergsport Osttirol wollten wir gemeinsam mit unserem Obmann Herrn Silvester Wolsegger unsere Projekte „Long Foto: Standortagentur distance race“ und „Eisklettergarten“ vorstellen um ein Feedback einzuholen und die Ideen bekanntzumachen. Die Chance, kostenlos seine Ideen einer kompetenten Jury vorzustellen hat man nicht alle Tage! Was die 120 Sekunden betrifft, war es sehr spannend, in doch so kurzer Zeit alles zu „verpacken“. Da sind wir sicherlich eine Erfahrung reicher. Sehr gespannt bin ich auf die bevorstehenden Coachings.“ Vittorio Messini, Eisklettergarten [ Abonnement ] Wenn Sie den STANDORT regelmäßig lesen möchten, schreiben Sie uns bitte ein E-Mail an [email protected]. 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