INTERPOL Museums. Mit Christ & Gantenbein hat man ein lokales Architekturbüro gewählt, das sich nicht mit großen Gesten verwirklichen muss: „Wir verstehen das Haus nicht als Autoren architektur, sondern als konkreten Kontext“, sagt Christoph Gantenbein. Die Architekten haben dem neoklassizis tischen, wuchtigen Hauptbau aus den 30ern auf kleiner Parzelle einen kompakten, klaren Baukörper mit gleicher Traufhöhe zur Seite gestellt. Seine Kalksteinfassade besitzt schon zur Eröffnung eine Art Patina und altert sicher gut. Die beiden durch eine Straße getrenn ten Häuser verbindet ein Tunnel, der auch ein Depot beherbergt. Der Erweiterungsbau Außen- und Innenansichten des Neubaus des Kunstmuseums Basel von 2016 Ohne Schnörkel 100 Millionen Franken, drei Jahre Bauzeit: Das Kunstmuseum Basel eröffnet seinen von Christ & Gantenbein entworfenen Erweiterungsbau E in Museumsneubau muss heute aus sehen wie sein 3DRendering: alters los, clean, fit. Er muss Medien und Veranstaltungen aller Art, der wachsenden Sammlung und Besucherzahl, Administra tion, Shops und Café Platz bieten. Aber wie soll das alles gehen? Die Antwort lautet: Man muss Prioritäten setzen. Am 17. April eröffnet der Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel, bei dem Stadt, Institution und Architekten viel richtig ge macht haben. 2010 wurde beschlossen, das Hauptgebäude am St.AlbanGraben durch einen Neubau zu erweitern. Es wird neben dem nahe gelegenen Museum für Gegen wartskunst das dritte Ausstellungshaus des selbst, der 100 Millionen Schweizer Franken gekostet hat, ist mit seinen 8000 Quadratme ter Raumfläche allein Wechselausstellungen und Veranstaltungen vorbehalten. Auch hat man auf ein flexibles Wandsystem verzich tet, um „physische Präsenz und Stringenz der Architektur zu erreichen“, wie Direktor Bernhard Mendes Bürgi sagt. Das ist durchaus gelungen: Es macht Spaß, durch die konkret definierten Räume zu wan dern, die sich besonders eignen für die auf Erhabenheit zielenden Werke des abstrakten Expressionismus, die zum Schwerpunkt der Sammlung zählen. Auch wenn Christ & Gan tenbein keinen Weihetempel errichtet haben, vermisst man hier und dort ironische Bre chungen. Es wird Aufgabe der Kuratoren sein, diese bei Bedarf herzustellen. Daniel Völzke Eröffnungsausstellung: „Sculpture on the Move 1946–2016“, 19. April bis 18. September 23
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