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 465 Millionen Euro im ersten Quartal
Pflegeimmobilien sind weiter auf Rekordkurs
In 1. Quartal des laufenden Jahres stieg das Transaktionsvolumen für Pflegeheime in Deutschland auf 465
Millionen Euro. Das ist mehr als die Hälfte des Gesamtjahres 2015. Der Renditevorsprung der Nische wird
aber weiter bestehen bleiben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des
Immobilienberatungsunternehmens CBRE.
Das Transaktionsvolumen mit Pflegeimmobilien lag deutschlandweit im ersten Quartal 2016 bei 465 Millionen
Euro. Im Vergleich zum Vorjahresquartal hat sich das Transaktionsvolumen damit um mehr als das Siebenfache
erhöht. „Das hohe Transaktionsvolumen ist Ausdruck eines sehr großen Interesses an deutschen
Pflegeimmobilien, das jedoch von dem knappen Angebot nicht vollständig befriedigt werden kann“, sagt Dirk
Richolt, Geschäftsführer Immobilien und Finanzen bei CBRE in Deutschland.
Investoren aus Deutschland und Belgien waren besonders aktiv
Mit knapp 33 Prozent stellten Vermögens-Manager die größte Investorengruppe dar, gefolgt von institutionellen
Investoren wie Versicherungen mit über 32 Prozent. Offene Immobilienfonds / Spezialfonds waren mit 19 Prozent
die drittgrößte Investorengruppe.
Rund die Hälfte des Investitionskapitals kam aus Deutschland. Investoren aus dem europäischen Ausland legten
knapp 225 Millionen Euro an und trugen so über 48 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens auf dem
Investmentmarkt für Pflegeimmobilien bei.
Besonders aktiv zeigten sich Akteure aus Belgien, die rund 165 Millionen Euro investierten und somit für 35
Prozent des gesamten Investmentvolumen verantwortlich waren. Im Vergleich zum Vorjahr konnten damit
ausländische Investoren ihr platziertes Kapital in deutsche Pflegeheime nochmals um fast sieben Prozentpunkte
steigern. „Wir beobachten gerade bei europäischen Investoren ein großes Interesse an deutschen Sozial- und
Gesundheitsimmobilien. Dies gilt vor allem für Investoren, in deren Heimatmärkten diese Anlageform bereits zu
einer etablierten Vermögensklasse im Milliardenbereich gehört“, sagt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE.
„In Deutschland gibt es Potential und einen gewissen Nachholbedarf am Markt für Pflegeimmobilien. Die
Ausweitung der staatlichen Richtlinien und der erforderliche Umbau bestehender Einrichtungen werden die
öffentlichen und frei-gemeinnützigen Träger an die Grenze Ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit bringen“, sagt
Richolt. „Entsprechend rückt dieses Immobiliensegment verstärkt in den Fokus der Privatwirtschaft, die in der
Lage ist die entstehenden Lücken zu füllen. Aufgrund der deutlich gestiegenen Kapitalwerte pro Quadratmeter am
Wohnungsmarkt lohnt sich der Neubau von Pflegeeinrichtung oftmals nur dort, wo die Wohnmieten unter acht
Euro pro Quadratmeter liegen. In anderen Lagen konzentrieren sich Investoren auf gut positionierte
Bestandsimmobilien“, sagt Richolt.
Aussicht
Aufgrund der hohen Nachfrage nach Anlagemöglichkeiten, insbesondere in Core-Produkte, werden alternative
Immobilienanlagen immer interessanter für Investoren. Pflegeimmobilien sind dabei besonders attraktiv, da sie
nicht nur im Vergleich zu traditionellen Vermögensklassen, sondern auch im Vergleich zu anderen alternativen
Immobilienanlagen eine hohe Rendite ermöglichen. „Das gestiegene Interesse bei dem gleichzeitig knappen
Angebot an erstklassigen Pflegeeinrichtungen bedeutet, dass es auch bei Pflegeimmobilien einen leichten
Renditerückgang zu verzeichnen gibt. Der Renditevorsprung gegenüber den traditionellen
Immobilien-Vermögensklassen bleibt jedoch bestehen“, sagt Linsin.
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Im Vergleich zum Jahresende 2015 sank die Spitzenrendite im ersten Quartal 2016 um 25 Basispunkte auf rund
sechs Prozent. Damit liegt die Spitzenrendite von Pflegeimmobilien noch immer 100 Basispunkte über der von
Hotelobjekten und 150 Basispunkte über jener von Studentenwohnheimen. Die Spitzenrenditen von
Büroimmobilien liegen bei knapp über vier Prozent. „Zunehmend beobachten wir bei Pflegeimmobilien auch
Transaktionen und Gebote bei laufenden Verkaufsmandaten unterhalb der Sechs-Prozent-Marke, wobei der
Einzelverkauf im Rahmen von sogenannten Aufteilergeschäften hier nicht berücksichtig wird“, sagt Linsin.
„Ein zusätzliches Argument für Investoren ist, dass es sich bei Pflegeimmobilien um einen
konjunkturunabhängigen Wachstumsmarkt handelt“, sagt Richolt. „Da dies zunehmend von Investoren erkannt
wird, steigt das Interesse an Pflegeimmobilien, obwohl sie hochspezialisierte Nischenprodukte darstellen. Für das
Gesamtjahr 2016 gehen wir von einem weiterhin sehr dynamischen Markt für Pflegeimmobilien aus. Aufgrund
bereits geplanter Portfoliotransaktionen ist es möglich, dass das Transaktionsvolumen des Gesamtjahres 2016 die
Grenze von einer Milliarde Euro erreichen wird“, so Richolt.
Dieser Artikel erschien am 22.04.2016 unter folgendem Link:
http://www.dieimmobilie.de/465-millionen-euro-im-1-quartal-pflegeimmobilien-sind-weiter-auf-rekordkurs-1461309679/
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