PA - Wirtschaft begrüßt Kontrollen zu Lohn

Innsbruck, 19. April 2016 | WKO.at/tirol/presse
Wirtschaft begrüßt Kontrollen zu Lohnund Sozialdumping
Im Kampf gegen „Lohn- und Sozialdumping“ führte die Finanzpolizei diese Woche
Schwerpunktkontrollen durch. Die heimische Wirtschaft stöhnt ob der unzähligen
ausländischen Unternehmen, die mit Dumpinglöhnen unlauteren Wettbewerb
betreiben. Gewerbeobmann Steixner: „Dadurch sind unsere heimischen Betriebe mit
den Arbeits- und Lehrplätzen massiv bedroht.“
Die zur Arbeit nach Österreich Einreisenden wurden ebenso wie die auf Baustellen tätigen
Personen auf die nötigen Papiere überprüft. Allein in Tirol wurden bei den Kontrollen 45
Übertretungen festgestellt und zahlreiche Zahlungsstopps ausgesprochen. Die gesamten
Strafanträge werden 100.000 Euro bei weitem übersteigen. „Die Trefferquote beträgt mehr
als 100 Prozent, bei jedem kontrollierten Betrieb gab es zumindest eine Übertretung“, sagt
Thomas Wörgötter, Leiter der Finanzpolizei der Region West.
Besonders betroffen ist die Baubranche. „Es gibt mitunter schon Baustellen im Land, wo
fast kein inländischer Unternehmer mehr direkt vor Ort beteiligt ist. Viele dieser Arbeiter
bekommen erheblich weniger vom Lohn als der KV vorschreibt.“ Die Finanzpolizei hat
daher auch die Bauherren im Visier: „Bei Verstößen kann ein Zahlungsstopp an das
ausländische Unternehmen verhängt werden. Dann steht die Baustelle“ so Wörgötter.
1.000 Euro Mindeststrafe drohen, wenn zum Beispiel nur Lohnunterlagen nicht vorhanden
sind. Im Wiederholungsfall verdoppeln sich diese Mindeststrafen.
„Wir Unternehmer sind grundsätzlich kein großer Freund von harten Auflagen, strengen
Kontrollen sowie von hohen Strafen, aber es geht um Fairness“, sagt Georg Steixner,
Spartenobmann Gewerbe und Handwerk. Der Schaden durch Lohn- und Sozialdumping für
den Staat, die Sozialversicherungen, aber auch für die heimischen Betriebe, die mit
illegalen Dumpingpreisen nicht mithalten können, sei zwar nicht genau zu beziffern, gehe
aber in die Millionen.
„Wegen ungleicher Wettbewerbsbedingungen und dem Missbrauch im
grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr sind unsere heimischen Betriebe mit den
Arbeits- und Lehrplätzen massiv bedroht“, betont Georg Steixner.
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