P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 24. märz 2016 07/16 Lenzing & Linz Textil Industrie holt auf Artenvielfalt © MAC SCHMAL ALS BASIS – CULOTTE, MARLENE, EASY KICK UND FLARED ALS MODISCHES BACKUP W W W.M A C - JE A N S .C OM Strümpfe: Basics sind Trumpf © Breneis, 12 Nora Pure Sports, 16 SET, 24 PUBLISH, 32 FALKE inhalt 32 Eine Neuheit? Ganz Viele! 24 Trendsuche: Saisonstart in der HAKA 12 Sports Direct: Zickzackkurs 16 DOb: Hosen-Vielfalt Heute soll hier einmal nicht von den Insolvenzen der letzten Wochen (ja, diesmal waren Steilmann und Zero dran) und einer Frühjahr/SommerSaison die Rede sein, die nicht so recht ins Laufen kommen will. Sondern von: Mode! Die Hosenspezialisten zeigen nämlich gerade vor, wie’s geht. Bringen nicht einen neuen Style, sondern ganz viele. Culottes, Flareds, Bootcuts, Jogjeans, bequeme, aber durchaus angezogene Jersey-Typen: so viele Formen, die Frau ganz sicher nicht im Schrank hängen hat. Und siehe da: Es scheint, als hätten die Kunden nur darauf gewartet, endlich etwas Neues auszuprobieren. »Artenvielfalt« betitelt Simone Arlits ihren Marktreport, der zeigt, wie viel Potenzial in einzelnen Bereichen steckt, wenn sie nur inno vativ genug sind. Und Raffaelo-RossiEigentümer Ralph Schellenberger bringt die aktuelle Situation der Modebranche auf den Punkt: »Es führen nicht immer Managementfehler zum Aus eines Unternehmens. Heute erwischt es auch die ›Normalen‹. Überleben werden nur die ›sehr Guten‹, denn für Durchschnittlichkeit ist in einem Verdrängungsmarkt so gar kein Platz mehr.« Übrigens: Auch die Hosenanbieter mussten sich grundlegend neu ausrichten. Der Hosenfriedhof, pardon: Hosentisch, ist Schnee von vorgestern. Was bringt der beste Look, wenn ihn keiner sieht? Brigitte pfeifer-medlin TZ 07 2016 3 BUSINESS NEWS EHL übernimmt © Citygate/Colin Cruz Citygate: N P S O T EW N ©Lenzing AG Fotograf BTV ur acht Monate nach der Eröffnung trennte sich die Wiener Stumpf Development GmbH von ihrem Vorzeigeprojekt, dem Citygate an der Wagramer Straße in Wien 21, für dessen Errichtung die Immobilienentwickler 250 Mio. € in die Hand genommen haben. Neuer Eigentümer ist seit Jahresbeginn die Hamburger Warburg-HIH Invest Real Estate, die nun EHL Immobilien mit dem Centermanagement beauftragt hat, zu deren Portfolio auch das SC 17 in Brunn am Gebirge, das Centro in Wiener Neustadt sowie das Zentrum im Berg in Salzburg zählen. »Das Citygate ist eine wichtige Ergänzung der Wiener Einzelhandelslandschaft. Es ist noch in der Startphase und das bietet uns enorm viele Gestaltungsmöglichkeiten. Zu den wichtigsten Herausforderungen der kommenden Jahre gehören vor allem die Steigerung des Bekanntheitsgrades, die Erhöhung der Besucherfrequenz sowie der Aufbau eines Qualitätsimages«, sagt Jörg Bitzer, Einzelhandels experte bei EHL Immobilien. Das 17.800 m² große EKZ am Rande Wiens beherbergt derzeit 55 Shops und verzeichnet aktuell eine durchschnittliche Kundenfrequenz von 8.500 Kunden pro Tag, die dank zahlreicher Wohnbauprojekte in der Nachbarschaft und der verkehrsgünstigen Lage stetig steigt. Zu den Ankermietern zählen aktuell ein Interspar, ein Filiale der Fussl Modestraße sowie ein Store des skandinavischen Diskonters Bik Bok. Lenzing läuft E in harter Sparkurs, ein höherer Anteil an Spezialprodukten und eine Marketingoffensive bringen Lenzing zurück in die schwarzen Zahlen. Das Ergebnis, das Lenzing-Chef Stefan Doboczky in Wien präsentierte, kann sich sehen lassen: Neuausrichtung und Sparkurs zeigen Wirkung. Der österreichische Faserhersteller (und weltgrößte Viskoseerzeuger) schloss das Jahr 2015 mit einem deutlichen Plus beim Ergebnis ab: Der Jahresüberschuss lag zum Ende des Geschäftsjahres bei 124 Mio. €, nachdem im vergangenen Jahr noch ein Minus von 14,2 Mio. € verzeichnet wurde. Das Umsatzplus von 6 % (auf 1,98 Mrd. €) nimmt sich fast gering aus neben der Steigerung des Ebit von 22 auf 151 Mio. €. Drei Faktoren hätten zur Kurswende beigetragen, sagt der Vorstandschef der Lenzing AG: »Wir sind einen harten Sparkurs gefahren, setzen konsequent auf Spezialfasern – und konnten uns an positiven Währungseffekten erfreuen.« Die Nachfrage nach Lenzing-Fasern sei 2015 über alle Regionen und Produktgruppen stark gewesen. Auch waren Preissteigerungen möglich. Die Zellstoff- und Faser-Produktionskapazitäten der Gruppe seien wieder gut ausgelastet gewesen. Vor allem bei Tencel und Modal 4 TZ 07 2016 Lenzing: Robert van de Kerkhof (CCO), Stefan Doboczky (CEO), Thomas Obendrauf (CFO) spüre man die gestiegene Nachfrage. Und obwohl bei Weitem nicht alle Hersteller, die mit einer der Fasern arbeiten, dieses auch auszeichnen, konnte 2015 auch ein Marketingrekord erzielt werden: 400 Mio. HangTags mit dem Hinweis auf eine der Spezialfasern zeigt die Bedeutung der Marken. Der Anteil der Spezialfasern am Konzernumsatz insgesamt stieg auf 40,5 % – nach 35 % im Jahr 2014. Doboczky setzt auch weiterhin vermehrt auf Spezialfasern, »das ist unser Erfolgsweg.« Aggressiv wachsen möchte der Konzernchef, das Ebit jährlich um 10 % steigern. Zur Wachstumsstrategie gehöre auch China, trotz des, wie Doboczky sagt, »anhaltenden China-Bashings«: »China ist ein wesentlicher Faktor unserer Erfolgsstory, und wir bemerken, dass die Volksrepublik auch als Konsummarkt immer mehr an Bedeutung gewinnt.« Knapp über 6.100 Mitarbeiter beschäftigt die Lenzing AG, die Hälfte davon noch immer in Österreich. Fragen nach möglichen Großinvestitionen im Ausland (die im Krisenjahr 2014 ja auf Eis gelegt wurden) will der Vorstand nicht konkretisieren. »Das ist ein großer Schritt für uns, der gut überlegt sein will.“ Für 2016 bleibt Doboczky optimistisch: »Vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen ändern sich nicht signifikant, erwarten wir auch für 2016 einen deutlichen Sprung im Ergebnis.« BUSINESS NEWS Max Mara: Premiere in Wien © ecco M D er dänische Schuhhersteller Ecco verzeichnet bereits im sechsten Jahr in Folge Zuwachs bei Umsatz und Gewinn. So erwirtschaftete man einen Nettoumsatz von 1,3 Mrd. €, was einer Steigerung von 7,4 % entspricht. Der Gewinn vor Steuern konnte auf 183 Mio. € zulegen – ein Plus von 4 % gegenüber dem Vorjahr. Speziell außerhalb Europas stieg der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr auf mehr als 50 % des Gesamt umsatzes des Konzerns. Damit erfüllte Ecco das Ziel, ein ausbalanciertes globales Markenportfolio zu schaffen. Ein wesentlicher Schritt war 2015 strategische Flächenrationalisierungen im Shop-Portfolio: Den 174 Neueröffnungen standen im vergangenen Jahr 79 Schließungen gegenüber. »Es ist uns gelungen, den Umsatzrückgang in Europa auszugleichen. Dies geschah durch die Beschleunigung der Shoperöffnungen bei gleichzeitiger Konsolidierung, die zusätzliche Erschließung neuer E-Commerce-Seiten sowie die sehr enge Zusammenarbeit mit unseren Wholesale-Partnern. Mit Ausnahme von Russland und der Ukraine erzielten wir in allen drei Kanälen ein Umsatzwachstum in allen Regionen. Das ist eine gute Leistung in einem derzeit schwierigen Marktumfeld«, zeigt sich Steen Borgholm, Ecco-CFO, zufrieden. Nike: Obergeschoß befindet sich etwa ein großer Saal, von dem aus mehrere, kleine Räume begehbar sind, bestückt mit den aktuellen Kollektionen von Max Mara, Sportmax, Max Mara Elegante, Weekend Max Mara, ’S Max Mara und Max Mara Accessori. Für den Wiener Charme des österreichischen Aushängeschilds des Labels sorgen Stuck, der Blick auf den Graben und der aufwendig restaurierte Parkettboden. Für die Gestaltung des Shops beauftragte Max Mara das Architektenbüro Duccio Grassi Architects. Währungseffekte drücken Umsatz O © Nike Inc. itte März hat die Premiummarke Max Mara ihren ersten österreichischen Flagship-Store am Graben in Wien eröffnet. Die 500 m² große Boutique ist auf zwei Etagen aufgeteilt. Holzwände in Aschgrau und die hohen Decken des Palais-Altbaus sorgen für warme Atmosphäre. Im Bereich des Eingangs sind Vitrinen und Schaufenster von historischen Arkadenbögen eingerahmt. Die Raumaufteilung des Palais wurde von Max Mara bei der StoreGestaltung beibehalten: Im © Stefan Baumann Ecco: Rekordumsatz und Gewinnsteigerung bwohl der weltweit größte Sportartikelhersteller im abgeschlossenen dritten Quartal die Umsätze um knapp 8 % auf 8 Mrd. USD (rund 7 Mrd. €) steigern konnte, erfüllte Nike die Erwartungen der Analysten nicht, da man aufgrund der Währungseffekte in einigen Schwellenländern sogar einen Umsatzrückgang einstecken musste. So sanken die Erlöse etwa in Brasilien oder Vietnam im dritten Geschäftsquartal um 8 %. Ohne Berücksichtigung des Währungseffektes hätte es ein Plus von 11 % gegeben, heißt es seitens des Unternehmens. Bei Konkurrent adidas sieht es da momentan um einiges besser aus: Im Schlussquartal 2015 war der deutsche Sportartikelproduzent um mehr als 15 % auf gut 4 Mrd. € gewachsen. Das von Nike prognostizierte Umsatzwachstum im »hohen einstelligen Prozentbereich« für das Gesamtjahr 2016/17 blieb hinter den Erwartungen. Im Schnitt war man von etwa 200 Millionen Dollar mehr Umsatz ausgegangen. Für die Analysten war es damit am Ende nicht mehr von sonderlichem Interesse, dass Nike im selben Quartal seinen Gewinn um 20 % auf 950 Millionen Dollar, und damit deutlicher als vorhergesagt, steigerte. TZ 07 2016 5 BUSINESS NEWS Wiener Flagship von Esprit neu N © Esprit ach vier Wochen der Umbauphase öffnete der Wiener Flagship-Store der Modemarke Esprit nun Mitte März wieder seine Türen. Der 1.500 m² große Laden zeigt sich nach dem Umbau mit einem neuen Eingangsbereich mit offenem Entree und Wandverkleidungen aus Holz. Natürliche und derbe Rohmaterialien wie Sisal und Beton, verschiedene Holzarten und warmes Licht sollen freundlich und puristisch wirken und zugleich an die Wurzeln von Esprit erinnern, die in Kalifornien liegen. Angeboten werden auf den zwei Etagen des Esprit-Stores sämtliche Esprit-und edc-Collections für Damen und Herren. Auch Accessoires und Bodywear sind im Flaggschiff erhältlich. Laut Esprit steht das Omnichannel-Konzept klar im Fokus des neuen Stores: Kunden sollen die Möglichkeit haben, den Kundenservice der Marke voll und über alle Kanäle hinweg auskosten zu können. wächst in allen Märkten Garcia © Garcia D short cuts as niederländische Denim-Label ist weiterhin auf Erfolgskurs: Mit einem Plus von 21 % konnte Garcia im vergangenen Geschäftsjahr seinen Umsatz auf 85 Mio. € erhöhen. Alleine auf die Märkte Österreich, Deutschland, Schweiz und Italien entfielen dabei 35 Mio. €, was einer Steigerung von 26 % in diesen Ländern entspricht. Wachstumsmotor dahinter war vor allem die Menswear, die um 32 % zulegen konnte. Auch in der DOB- und der Teenager-Linie konnte Garcia mit einem zweistelligen Wachstum von 17 bzw. 19 % bilanzieren. Aktuell findet man das Label in 2.500 Multibrand-Stores, 120 Shop-in-Shops, 200 Soft Shops, 25 Franchise-Stores und Onlinefilialen in über 20 Ländern. Diese Zahlen sollen im laufenden Geschäftsjahr nochmals deutlich erhöht werden – dafür sorgt u. a. eine strategische Partnerschaft mit Wöhrl/ Leffers, in deren Modehäusern bis Jahresende rund 50 neue Shopin-Shops entstehen sollen. Um noch flächenfähiger und produktiver zu werden, lanciert Garcia außerdem NOS-Linien, die ab der Saison Herbst/Winter 2016/17 ausgeliefert werden. +++SIGNA AUF SHOPPINGTOUR+++ Die Signa des Tiroler Immo-Investors René Benko hat Objekte in der Wiener Mariahilfer Straße gekauft. Es geht um die Hausnummer 32, wo derzeit eine Filiale des Schuhhändlers Salamander beheimatet ist, und die Nummer 34, die sich aktuell der Fischhändler Nordsee und ein Tchibo-Laden teilen. Die Investition in diese beiden Häuser – gekauft von einer Gesellschaft der Bank Austria – belaufe sich auf 46 Mio. €. Laut Firmencompass gehört der Signa auch das Haus in der Mariahilfer Straße 38-40 (aktuell die Heimat von Betten Reiter) in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kaufhaus Gerngross. +++CALVIN KLEIN HOLT KOHLEN AUS DEM FEUER+++ Der New Yorker Bekleidungskonzern PVH, zu dem die Marken Calvin Klein und Tommy Hilfiger gehören, meldet für das Geschäftsjahr 2015 (Stichtag: 31. Jänner) einen Umsatzrückgang von 3 % auf 8 Mrd. USD (7,2 Mrd. €). Hingegen konnte der Nettogewinn um 30 % auf über 572 Mio. USD (rund 504 Mio. €) gesteigert werden. Der Treiber dahinter ist die Marke Calvin Klein, die um 14,7 % auf 806 Mio. USD (rund 711 Mio. €) zulegte. Damit wurden Rückgänge bei Tommy Hilfiger und den Heritage Brands der Gruppe – Arrow, Izod, Olga, Speedo, Van Heusen und Warner’s – mehr als ausgeglichen. So sanken die Erlöse von Tommy Hilfiger um 2 % auf 904 Mio. USD (rund 798 Mio. €), während die Einnahmen der Heritage Brands u. a. aufgrund der Auflösung des Retail-Geschäfts um 10 % auf 402 Mio. USD (rund 355 Mio. €) zurückgingen. +++MODEGRUPPE VERSACE WÄCHST DEUTLICH+++ Der italienische Modekonzern Versace hat vor allem dank kräftigen Wachstums im Bereich E-Commerce ein positives Jahr 2015 abgeschlossen. Der Umsatz kletterte gegenüber dem Vorjahr um 17,5 % auf 645 Mio. €, teilte der Konzern mit. Alleine im virtuellen Handel konnte man die Umsätze um 31,2 % steigern. Generell konnte das Luxuslabel in allen Märkten deutlich zulegen, vor allem in China (+36,6 %) und Europa (+33 %). Damit diese positive Entwicklung anhält, sollen heuer über 50 Mio. € für neue Shops und für die Erneuerung der Boutiquen sowie der Flagship-Stores auf der Fifth Avenue in New York und in der Via Montenapoleone in Mailand investiert werden. 6 TZ 07 2016 Messepark Dornbirn: Ausbau weiter ungewiss E s ist ein herber Rückschlag für die Betreiber des Messeparks Dornbirn: Wie die Vorarlberger Nachrichten berichteten, hat der Verfassungsgerichtshof entschieden, dass eine Erweiterung nicht ohne Zustimmung von Stadt und Land möglich sein. Stein des Anstoßes: Als der Messepark errichtet wurde, gingen die Betreiber von einer Verkaufsfläche von 22.600 m² aus. Das waren jene Daten, die auf dem Erstbaubescheid beruhten. Zehn Jahre später – die Baupläne waren beim Dornbirner Bauamt nicht mehr auffindbar – waren es plötzlich über 5.000 m² weniger, wogegen der Messepark gerichtlich vorgegangen ist und vom Vorarlberger Landesverwaltungsgericht auch Recht bekommen hat. Nur sieht das der Österreichische Verfassungsgerichtshof anders und bestätigte somit den Einspruch der Stadt Dornbirn, womit die Erweiterung der bislang 17.500 m² Verkaufsfläche abermals aufgeschoben wird. C O S Y PA N T S © Steilmann Geschäfte von Steilmann laufen weiter N ach dem Insolvenzantrag der Obergesellschaft Steilmann SE können die Modemarken ihr Geschäft noch weiterführen. Auch die zwölf Boecker-Modehäuser bleiben weiterhin geöffnet, wie ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters, Frank Kebekus, mitteilte. Erste Maßnahmen zur Stabilisierung der operativen Geschäfte seien eingeleitet worden. Gespräche mit Handelskunden und Lieferanten sollen zügig folgen. »Erst wenn dies gelungen ist, kann es darum gehen, Zukunftsoptionen für Steilmann auszuloten«, heißt es seitens des Insolvenzverwalters. Als Grund für die Pleite nennt Unternehmenssprecherin Reena Dennhardt die anhaltend schwachen Geschäfte und den Unwillen der Banken, weiterhin zu finanzieren, speziell nachdem der Wert der Steilmann-Aktie nur knapp fünf Monate nach dem Börsengang um fast 87 % einbrach. Darauf folgende Gespräche mit potenziellen Investoren seien erfolglos verlaufen. Wertvollster Teil der Insolvenzmasse von Steilmann dürfte die Beteiligung an den Adler-Modemärkten sein. Adler sieht durch die Insolvenz keine schlechten Auswirkungen, weder für das eigene operative Geschäft noch den Ertrag. Die über Steilmann bezogenen Waren könne man sich auch von anderen Quellen holen. Adler habe außerdem genug Rücklagen, auf die man zurückgreifen könne. www.alberto-pants.com HANDEL Parndorf 4,9 Millionen Besucher, 11 % Umsatzplus: Das McArthur Glen Designer Outlet Parndorf schließt sein erfolgreichstes Geschäftsjahr ab. Jetzt errichtet man auf einem ehemaligen Parkplatz den fünften Bauteil. Weil die Warteliste lang und der Druck der Designermarken hoch ist. W enn der größte Arbeitgeber des Burgenlands um 25 Läden erweitert, muss auch der Landeshaupt mann ran. Hans Niessl hatte schon vier Mal den Spaten in der Hand, als in Parndorf erweitert wurde, die Grund entscheidung, im Burgenland eines der erfolgreichsten Outlet-Center der Welt zu bauen, traf noch sein Vorgänger Karl Stix. Und der lag damit goldrichtig: 1.300 Men schen (immerhin 54 % davon aus dem Burgenland) sind derzeit im Outlet-Center beschäftigt, die gar nicht so kleine »Einkaufs stadt« neben dem Neusiedler See erweist sich als Einkaufs- und Tourismusmagnet, der die ganze Region wirtschaftlich vorantreibt. Sogar das Geschäft der Gruppenveranstalter pusht Parndorf: Im Jahr 2015 kamen 2.036 Reisegruppen ins Outlet-Center, diese rund 60.000 Besucher kamen vorwiegend aus China, Serbien, Thailand, Indonesien, Korea und Russland. In China war Niessl vor Kur zem mit einer Wirtschaftsdelegation. Füh rende chinesische Investoren, erzählt er launig, »kennen drei Städte in Österreich: Wien, Salzburg und Parndorf«. So viel Internationalität schreit nach mehr. Die Erweiterung des Outlet-Centers umfasst ca. 5.500 m2 mit 25 neuen Shops in der »Parndorfer Architektur«, wie Pieter Van Voorst Vader, Director McArthurGlen Deve lopment, zu berichten weiß: »Der neue Centerteil wird am derzeitigen Parkplatz zwischen den ehemaligen Bauphasen 1 und 2a im Centerteil ›Arkaden‹ entstehen. Gleichzeitig kommen zusätzlich 750 Park plätze angrenzend zum Center dazu.« Nein, alle neuen Läden seien noch nicht vermie tet, »aber fast«, freut sich Centermanager Mario Schwann. Obwohl die Nachfrage im Bereich Fashion ungebrochen hoch ist, zählten im Geschäftsjahr 2015/16 vor allem die Segmente Beauty (+66 %) und Acces soires (+57 %) zu den großen Gewinnern. Im 8 TZ 07 2016 Vollpreis-Einzelhandel leidet die Mode – in Parndorf gehen die Uhren offenbar anders: »Unsere Modeanbieter sind extrem zufrie den, wir freuen uns, dass viele Brands unser Outlet-Center sogar zum Start in Österreich nutzen.« Also erst Outlet – und dann erst Fachhandel oder eigener Retail? »Der gelungene Mix aus Full-Price-Geschäft und Outlet wird immer wichtiger, ist sich Pieter Van Voorst Vader sicher. Recht hat er: Längst entwickeln Konzerne eigene Outlet-For mate, um Ware quer über Europa zu »vertei len«. Der Uhrenkonzern Swatch Group etwa ging kürzlich mit dem Multilabel-Konzept »Hour Passion« an den Start. Selbst Uhren haben (im Vollpreis-Fachhandel) offenbar ein Ablaufdatum. Der Markenmix stimmt, ist sich Mario Schwann sicher, die Luxusoffensive der letz ten Bauphase, die Luxusbrands wie Gucci und Prada nach Parndorf brachte, hat sich vor allem bei den Besuchern aus Asien voll ausgezahlt. Nun gehe es in erster Linie um »Entertainment« und eine Qualitätsoffen sive in der Gastronomie. Mit Starbucks, so hört man, gebe es Verhandlungen, auch ein burgenländischer Haubenkoch soll in der künstlichen Einkaufsstadt aufkochen. Und auch Sushi soll es bald geben. Schwann: »Das Niveau der Gastronomie muss mit den Ansprüchen unserer Gäste mitwachsen.« Die anspruchsvollen Outlet-Kunden will man in Zukunft noch länger ans Burgenland binden. Schwann: »Viele Besucher machen ihren Shoppingausflug ins Designer-Outlet gern zum verlängerten Tagesausflug, immerhin kommen bereits 20 % unserer Kunden aus einem Nicht-EU-Land.« Und damit die nach einem Urlaubstag am Neu siedler See noch länger Zeit für abendliches Shopping haben, werden die Öffnungs zeiten ab Juni unter der Woche verlängert, dann haben die Stores von Montag bis Donnerstag bis 20 Uhr geöffnet. © Designer Outlet Parndorf Phase fünf in 150 Mio. € hat McArthurGlen bereits in Parndorf investiert, 50 Mio. € wird der aktu elle Ausbau kosten. Sorgen um entspre chende Renditen muss sich der Konzern nicht machen: Parndorf zählt neben den beiden McArthurGlen-Centern im hollän dischen Roermond und in Serravalle in Italien zu den großen drei des Konzerns. Berücksichtigt man, dass die Center in Hol land und Italien im Gegensatz zu Parndorf an sieben Tagen in der Woche geöffnet haben, ist das Center im Burgenland die uneingeschränkte Number one. Sonntags öffnung im Burgenland? Er habe, sagt Hans Niessl, während er für die Pressefotografen den Spaten in die Hand nimmt, auf diese Frage schon gewartet. »Ohne Einigung der Sozialpartner wird es hier sicher zu keiner Änderung kommen. Und die ist derzeit nicht in Sicht.« Macht (vorerst) nichts, man verlegt sich im Burgenland halt mehr aufs Late Night Shopping. BPM Director McArthurGlen Development Pieter Van Voorst Vader zeigte die 22 Standorte der McArthur Glen Group, Europas führenden Eigentümers, Entwicklers und Betreibers von Designer-Outlets. Beim Spatenstich zur Ausbauphase im McArthurGlen Designer Outlet Parndorf: (v. l. n. r.) Bezirkshaupt mann Martin Huber, Centernanager Mario Schwann, Landeshauptmann Hans Niessl, Director McArthur Glen Development Pieter Van Voorst Vader und Parndorfs Bürgermeister Wolfgang Kovacs INDUSTRIE Restrukturiert Das Werk in China ist so gut wie verkauft, der Sozialplan zur Schließung der Linzer Spinnerei steht – trotzdem ist Linz-Textil-Holding-Chef Dionys Lehner guter Dinge: Neu aufgestellt fühlt man sich krisensicher. © Linz Textil Dr. Lehner E s war der erste Verlust nach 34 Gewinnjahren, als 2014 ein negatives Ergebnis von 1,3 Mio. € ausgewiesen wurde. Anlass für eine tiefgreifende Restrukturierung, die auch Langzeit-Unternehmenslenker Dionys Lehner vom bereits geplanten Rückzug abhielt. »Mit Stand April 2016 dürfen wir festhalten, dass die gesetzten Ziele zu einhundert Prozent erreicht wurden«, verkündete der 74-Jährige anlässlich der Bilanzvor stellung 2015 und setzte nach: »Schnell und präzise – da ist Erfahrung etwas wert!« Offensichtlichster Erfolg: Die Ertragslage wurde gedreht, im letzten Geschäftsjahr schrieb der börsennotierte Konzern bei annähernd gleichem Umsatz (116,2 Mio. € folgten auf 117,7 Mio €) wieder einen Gewinn von 3,3 Mio. €. »Wir haben – von Außenstehenden weitgehend unbemerkt – eine Struktur geschaffen, die krisensicher ist. Selbst bei solch makroökonomischen Verwerfungen, die zur Finanzkrise von 2008 führten«, stellte Lehner klar und betonte einmal mehr, dass keine andere Branche so vielen Risiken ausgesetzt sei wie die Textilindustrie. Eine nach wie vor sehr hohe Eigenkapitalquote (78,6 %), ein ultramoderner Maschinenpark und stille Reserven in Immobilien sind die drei risikodämpfenden Säulen des zum Bilanzstichtag 608 Mitarbeiter zählenden Unternehmens, welches zu den letzten seiner Art in Europa zählt. Schwerpunkte der Restrukturierung betrafen insbesondere die Baumwoll- und Viskosespinnereien. Der Betrieb Klarenbrunn bei Bludenz wurde (nicht zuletzt mangels baulicher Erweiterungsmöglichkeiten) plangemäß mit Jahresmitte 2015 stillgelegt. Dafür floss ein Investitionsvolumen von 12 Mio. € ins Werk Landeck. Mit dem Betrag, der fast einem dortigen Jahresumsatz entspricht, wurde die Pima-Kapazität verdoppelt. Lehner setzt auf die Garne aus besonders langstapeliger Baumwolle und somit auf absolute Spitzenqualität. Größter Abnehmer ist Getzner, wo nicht nur zu hochwertigem Hemden- und Blusenstoff, sondern vor allem zum Exportschlager, dem farbenfrohen Afrika-Damast, weiterverarbeitet wird. Im Gegenzug zum Qualitätsupgrade hat man drei Programme im Bereich des BaumwollMittelstapelgarns komplett gestrichen. SCHLIESSUNG VERSCHOBEN. Eine konsequenzenreiche Marktanpassung erforderte die Ankündigung der Lenzing AG, die Fasermengen bei Viskose zu halbieren. Die Abhängigkeit vom einzigen noch in Europa produzierenden Vorlieferanten machte den Schließungsentscheid für die auf Hochleis- tungsproduktion ausgerichtete Linzer Spinnerei unausweichlich. Mittlerweile wurde der ins Auge gefasste Termin – bei aufrechtem Sozialplan – von Mitte 2016 auf Mitte 2017 verschoben. Alternative Bezugsquellen aus Asien, gedeihliche Gespräche mit Lenzing, Kompromisse auf der Ertragsseite – all das dient dem Versuch, die weltweit modernste Viskosespinnerei in verkleinerter Form doch noch am Leben zu halten. L ehner: »Die Schließung war zu einhundert Prozent fix, doch wir hören nicht auf, Markt und Optionen zu analysieren.« Zur Zukunftsstrategie zählt weiters, sich auf eine Produktion in Europa zu konzentrieren. Intensivierte Anstrengungen, die im chinesischen Nanjing errichtete Viskosespinnerei – wegen permanenten Preisdrucks ohnedies ein Sorgenkind – zu verkaufen, mündeten im heurigen März in Vorverträge mit einem chinesischen Fasererzeuger. Zuletzt trug die China-Tochter mit 50 Mitarbeitern rund 10 % zum Umsatz der Linz Textil bei, das Closing wird voraussichtlich in drei bis vier Monaten finalisiert. Den Ausfall will man durch Umsatzsteigerungen bei den europäischen Betrieben mindestens ausgleichen. Dabei kommt der Spinnerei im kroatischen Klanjec zugute, dass sie auf die Spezialitäten im Viskosesegment – sprich Modal und Tencel – ausgerichtet ist: zwar personalintensiv, doch stark in Nachfrage und Ertrag. Was nun erlaubt, die Tagestonnagen hochzufahren. Ebenso Freude macht das Geschäftssegment »Textile Fertigfabrikate« – also die 100-%-Tochter Vossen (Jennersdorf), ihres Zeichens Marktführer bei hochwertigen Frottierwaren. Ein gegenüber dem Vorjahr um rund 20 % gesteigertes Ergebnis vor Steuern trug deutlich zur Verbesserung des Konzernergebnisses bei. RÜCKZUG IN VORBEREITUNG. Weniger zu erzeugen, dagegen profitabler zu wirt schaften – unterm Strich zielten darauf die Umstrukturierungen ab. Die Conclusio des Holding-Chefs: »Mit 60 % der europäischen Viskosegarnproduktion bleiben wir Marktführer, bei Pima-Baumwollgarnen sind wir wohl die Nummer eins in Qualität und Produktivität. Mit den Webereien zählen wir zu den top vier in Europa.« Die Zahlen der vorgelegten Bilanz und die Prognose, dass die Ertragslage im Geschäftsjahr 2016 voraussichtlich mindestens die Größenordnung des Jahres 2015 erreichen wird, stärken die Zuversicht. Und verleiten Dionys Lehner zur Ankündigung, freilich ohne Nachfolger zu nennen: »2017 kommt’s wohl zum Generationswechsel.« CD TZ 07 2016 9 MUSTERSEITE Freier Group: Zauberwort Begeisterung Die Modebranche unterliegt einem grundlegenden Wandel. Die Freier Group behauptet sich mit umfassenden Maßnahmen. Österreich-Chef Martin Stampler sieht die Zeit gekommen für »echte Flächenbewirtschaftung«. 10 TZ 07 2016 Alle Bilder © S.Oliver BEZAHLTE ANZEIGE Vor einem halben Jahr kündigte s.Oliver einen Change in der Marken- und Vertriebsp olitik an. Wie weit ist das Projekt fortgeschritten? Wann soll es finalisiert werden? Das ist ein permanenter Prozess, aber unsere Positionierung der Marken mit s.Oliver, s.Oliver Black Label und QS ist abgeMartin Stampler schlossen. Es ging – unter anderem – auch um eine Straffung der Vertriebssituation. Wie weit ist man hier gekommen? Wir haben in Österreich bereits nach dem Motto »Tiefe statt Breite« agiert. Die strikte Konzeption zahlt sich jetzt aus. Für uns ist es wichtig, die Marktchancen genau zu checken und danach zu agieren. s.Oliver in Österreich: Wie sieht die Entwicklung seit Jahresanfang an? Welche Vertriebspartner sind neu bzw. wo hat man umstrukturiert? Im Bereich Retail konnten wir viele wichtige Entscheidungen bezüglich des Komplettumbaus abschließen. Zum Beispiel werden wir die Standorte Wien SCS, Plus City Linz und CITY ARKADEN Klagenfurt komplett neu gestalten. Stichwort Doppelplatzierung: Wird man mit großen Partnern noch enger zusammenarbeiten? Klar werden wir mit unseren strategischen Partner versuchen, sinnvoll für beide Seiten zu wachsen. Der österreichische Modemarkt ist in Bewegung wie schon lange nicht mehr. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung? Das habe ich ja schon seit Jahren angekündigt – es geht hier darum, dass der Markt wirklich Flächen bewirtschaften muss, und das nicht nur in der Theorie. Was sind die Stärken des s.Oliver-Konzerns, um sich gegen Frequenzprobleme im Einzelhandel durchzusetzen? Was sind die Maßnahmen? Wir haben hier eine ganz klare Strategie – es ist aber auch wichtig, nicht nur über Frequenz zu sprechen. Ich bin der Meinung, dass es viele andere Möglichkeiten gibt, um Umsätze am POS zu stärken – die Zauberworte heißen Begeisterung und Service am POS! Welche Ziele verfolgen Sie mit comma und Triangle? Wie performen die Brands in Österreich? Die Entwicklung von comma in den letzten Jahren in Österreich ist atemberaubend – wir werden aber jetzt noch mehr darauf achten, dass wir selektiver mit comma umgehen. Geplant ist aber ein Ausbau unsere Monostores. Mit Triangle stehen wir ganz am Anfang – ich persönlich bin der M einung, dieser Brand hat Riesenpotenzial. Wie wird das Modejahr 2016 Ihrer Meinung nach verlaufen? Hier bin ich der Meinung, dass sich 2016 zeigen wird, welche Marken und Händler es wirklich verstehen, den Kunden zu begeistern – Fehler haben große Auswirkungen. Wir haben ein sehr starkes erstes Quartal hinter uns, müssen aber noch intensiver arbeiten, damit es noch besser wird. TZ 07 2016 11 © Tonys Laufshop HANDEL Die Spezialisten profitieren vom EyblEffekt, sofern sie die Fläche haben, das frei gewordene Potenzial aufzufangen. S Voll am Markt vorbei! Sein Ruf eilte dem erfolgsverwöhnten Briten voraus. Aber in Österreich konnte Sports Direct auch nach drei Jahren noch nicht Fuß fassen. Vielmehr hat er die Verluste verdreifacht. © Nora Pure Sports Premiumhändler in Nachbarschaft ehemaliger Eybl-Stores profitieren: Nora Pure Sports Wien hat die Fläche um 15 % auf 1.030 m² erweitert. 12 TZ 07 2016 ports Direct (SD) ist unter den top drei in Europa und erwirtschaftete 2015 in 22 Ländern mit 661 Standorten 1,93 Mrd €. Damit setzt das Unternehmen mehr um als der gesamte österreichische Sportartikelmarkt, dessen Umsatz 2014 bei rund € 1,65 Mrd. netto (exkl. USt.) lag (Quelle: Statistik Austria, Fortschreibung der KMU Forschung Austria). Als SD im Mai 2013 Mehrheitseigentümer der in wirtschaftliche Schieflage geratenen Sport Eybl & Sports Experts AG (EAG) wurde, war das in den Augen der Branche schlecht, aber es hätte noch schlimmer kommen können. Als Schreckgespenst gilt der französische Diskonter Decathlon, mit einem Umsatz von 8,2 Mrd. € der größte Sportartikelhändler Europas. An SD zweifelte die Branche von Anfang an. So seien weder die innerstädtischen Eybl-Standorte noch die 4.000 bis 7.000 m² Flächen für den Diskonter geeignet, der vorwiegend kleinere Formate in der Peripherie betreibt. Dennoch war die Tatsache, dass er über Preispolitik agiert und mit der EAG zumindest theoretisch einen Marktanteil von 25 % übernahm, äußerst bedenklich – sowohl für Lieferanten, die einen Key Account verloren, als auch für Händler, die mit zunehmender Preispolitik zu rechnen hatten. Zickzackkurs. Die angeschlagene EAG war ein Schnäppchen für den Diskonterriesen. SD erwarb im Mai 2013 51 % des Familienunternehmens um 10,5 Mio. € und schoss HANDEL 30 Mio. € Eigenkapital zu. Dass das keine große Sache war, zeigte sich daran, dass noch am selben Tag die 60-%-Übernahme der estnischen Sportland International Group AS erfolgte. Der Einstieg sollte aber auch schon das einzige Erfolgserlebnis in Österreich bleiben. Denn drei Jahre später haben sich die düstersten Prophezeiungen bewahrheitet. Die Verluste, die zum Zeitpunkt der Übernahme 13 Mio. €, betrugen, haben sich verdreifacht. Der Umsatz ist um 40 % zurückgegangen. Hatte die EAG vor der Übernahme im Geschäftsjahr 2012/13 mit 54 Filialen 307 Mio. € umgesetzt (Quelle: Firmen Compass), so war der Umsatz bis zum Geschäftsjahr 2014/15 auf 188,7 Mio. € gesunken (Quelle: WirtschaftsBlatt 2/2016). Die Zahl der Filialen schrumpfte bis dato auf 46. Und das, obwohl SD nicht untätig geblieben ist. Seit Mai 2013 haben drei Geschäftsführer das Handtuch geworfen, und der strategische Zickzackkurs hat weder Lieferanten noch Kunden überzeugt. Auch die Tatsache, dass die Kommunikation eingestellt wurde, war nicht dazu angetan, Vertrauen zu schaffen. Im ersten Jahr der Mehrheitsübernahme wollte die Gründerenkelin Catrin Aschenwald-Eybl den Premiumanbieter zu seinen alten Qualitäten zurückführen. Doch die Verluste konnten nicht gestoppt werden, die Bemühungen endeten mit der Komplettübernahme durch den Briten und dem Rückzug der Gründerenkelin im April 2014. Unter dem folgenden GF Mike Weccardt schritt man dann zügig zum Launch der Brand Sports Direct. Das Sortimentskonzept wurde ohne Berücksichtigung der Marktsituation mehr oder weniger eins zu eins aus Großbritannien verordnet. Bezeichnend für das Shoperlebnis sind der enorme Warendruck und der Geruch nach Gummi … für die verwöhnte Premiumklientel ein Schock. Verordnung aus GroSSbritannien. Das Sortiment besteht vorwiegend aus Schuhen und Textilien für Flachland- und Freizeitaktivitäten in durchschnittlicher Qualität. Der Schnitt wird durch die Kooperation mit den Global Players adidas, Nike, Puma und Under Armour etwas gehoben. Aber weder die Eigenmarken – Karrimor, Slazenger, Lonsdale und USA Pro – noch die restlichen Marken haben große Relevanz in der alpinen Region Österreich. Was fehlt, ist vor allem die Hartware und damit die traditionellen Cashcows Rad und Ski. Im Juli 2014 verließ Weccardt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, und Thomas Bit- termann, zuvor Betriebsjurist, übernahm die Geschäftsführung. Im gleichen Monat kündigte – wie schon Asics zuvor – auch Mammut an, den Diskonter nicht mehr beliefern zu wollen, weil dessen strategischer Auftritt den strengen Vertriebsrichtlinien nicht gerecht werde und man Wert auf die Präsentation in einem image- und markengerechten Umfeld lege, so das offizielle Statement. Im September 2014 musste der Brite erfahren, dass Österreich eine starke Gewerkschaft hat. SD geriet wegen fragwürdiger Arbeitsbedingungen in die Negativschlagzeilen. Mit der Einführung von Arbeitshosen ohne Taschen sollten Mitarbeiter unter Generalverdacht gestellt werden. Österreich wird zur Chefsache. Im Oktober, vier Monate nach Einführung von SD, ruderte Bittermann zurück und stellte die zehn Megastores wieder auf die Brand Eybl um. Aber auch diese Maßnahme brachte die ehemaligen Premiumkunden nicht zurück. Den Distributoren war die Maßnahme nicht konsequent genug. Sowohl das entsprechende Marketing als auch die Beratungsleistung blieben aus. Im April 2015 ver- Dilettantisches Projekt. Peter Schnedlitz, Handelsexperte der Wirtschaftsuniversität Wien, sprach unlängst in der Tageszeitung die Presse vom »wohl dilettantischsten Projekt«, das es je im europäischen Einzelhandel gegeben habe. Die Transformation vom Fachgeschäft zum Diskonter sei besonders im Sportartikelhandel problematisch, weil es um Vertrauen gehe, das Konsumenten in bestimmte Marken setzen. Unbekannte Marken einzuführen, sei deshalb schwer möglich, so Schnedlitz. Für die eingeführten Marken im Premiumsektor bedeutete der Wegfall von Eybl dramatische Umsatzeinbußen. Speziell in Ostösterreich war Eybl mehr oder weniger der einzige Händler, der Premiumware verkaufen konnte. Allein im Großraum Wien hatte das Familienunternehmen drei Filialen – darunter die 14.000-m²-Fläche in Vösendorf, die 2011 den Gipfel der überzogenen Flächenexpansion markierte. Distributeure berichten von einem Umsatzminus von 20 bis 30 Prozent, das der Wegfall von Eybl verursacht habe. Dies sei kaum aufzuholen gewesen. Bei manchen Marken sei der Umsatz komplett verpufft, andere konnten 20 bis 50 % des Verlustes Seit Mai 2013 haben drei Geschäftsführer das Handtuch geworfen, und der strategische Zickzackkurs hat weder Lieferanten noch Kunden überzeugt. Auch die Tatsache, dass die Kommunikation eingestellt wurde, war nicht dazu angetan, Vertrauen zu schaffen. ließ Bittermann das Unternehmen, und der problematische österreichische Markt wurde zur Chefsache. Seither steht David M. Forsey, CEO in der SD-Zentrale in Shirebrooks, auch an der Spitze der Österreich-Niederlassung. Die erste Aktivität, die er setzte, war die Ankündigung eines neuerlichen Rebrandings: Lillywhites, die zweite und etwas hochwertigere Handelsschiene unter dem Dach von SD, soll den Premiumstatus in den Megastores wieder herstellen. Dazu ist zu wissen, dass Lillywhites bisweilen mit fünf Filialen agiert, wovon sich zwei in Großbritannien und drei in Kuwait befinden. Kompetenz für den Alpinsportmarkt Österreich war also auch von der Ankündigung eines vierten Anlaufs nicht zu erwarten. Im Jänner 2016 folgte die Bekanntgabe der Kooperation mit Gigasport in zwei Lillywhites-Filialen. Giga sport soll auf jeweils 1.100 m² Fläche in Salzburg Bergheim und Linz Haferlstraße die Skiund Radsportkompetenz bringen, die der Brite nicht hat. Die Kooperation läuft seit 1. März, das Ergebnis bleibt abzuwarten. durch erhöhte Orders freier Händler aufholen. Man vermutet, dass ein Teil der Kaufkraft in den Internethandel abgewandert ist. Weniger dramatisch waren die Einbußen in beratungs- und serviceintensiven Kategorien wie Lauf-, Outdoor- und Golfsport, wo die Spezialisten punktuell enormen Zulauf verzeichneten. Voraussetzung war die Nachbarschaft zu einem ehemaligen Eybl. Die Eybl-Megastores hatten urbane Lagen, und so war die Angebotslücke in Wien, Salzburg und Teilen Oberösterreichs besonders groß, wo in der Post-Eybl-Ära kaum noch Sporthändler in den Innenstädten anzutreffen sind. Ausnahmen waren Innsbruck und Graz, wo traditionell eine hohe Angebotsdichte besteht. Im Outdoorbereich berichten Spezialisten von einer steigenden Nachfrage nach Schuhen, die der Passform wegen ungern online gekauft werden. Im Laufsportbereich hat der Eybl-Effekt nicht nur neue Kundenströme gebracht, sondern auch neue Shops entstehen lassen. HS TZ 07 2016 13 INDUSTRIE Alle bilder © Made-by, Fotolia Mit dem »Mode Tracker« präsentiert die europäische Non-Profit-Organisation »Made-By« ein Tool, das erstmals für vollständige Transparenz in der Modeindustrie sorgt. Mode Tracker: Nachhaltigkeit kann man messen A m 24. April jährt sich der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch, bei der 1.127 Menschen getötet und 2.438 schwer verletzt wurden, bereits zum dritten Mal. Ein Unglück, das »eine regelrechte Schockwelle auslöste – nicht nur auf Konsumenten-, sondern vor allem auch auf Produzentenseiten«, so Christina Raab, Principal Consultant und Head of Strategy der europäischen Non-Profit-Organisation Made-By, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die ökologischen und sozialen Bedingungen in der Modeindustrie zu verbessern. Seit über zehn Jahren berät Made-By Unternehmen wie die Otto Gruppe, Galeria Kaufhof und Globetrotter sowie verschiedenste Modelabels, u. a. Acne, Tommy Hilfiger, Gucci oder Eileen Fisher, in Sachen 14 TZ 07 2016 ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Die Grundlage dafür liefern verschiedenste Tools und Benchmarks, die von unabhängigen, internationalen Fachexperten erarbeitet und entwickelt werden. Unter anderem gibt es derzeit Benchmarks für Fasern, die die Umweltauswirklungen der am häufigsten verwendeten Fasern in der Modeindustrie vergleichen, aber auch Benchmarks für soziale Standards oder den Wasserbrauch bei der Herstellung. Diese »Best-Practice«-Benchmarks dienen als Basis bei der Bewertung und Evaluierung der Produktionsprozesse von Unternehmen und in weiterer Folge als jene Orientierungspunkte, die Unternehmen beim Wechsel zu nachhaltigeren Alternativen unterstützen bzw. die aufzeigen sollen, in welchen Teilen der Zulieferkette Verbesserungen der Arbeitsbedingungen notwendig wären. »Speziell in den letzen Jahren hat sich sehr viel in Sachen Nachhaltigkeit getan. Vorangetrieben durch Sektoren wie dem Lebensmittelbereich – Stichwort Foodies – einerseits und durch die laufenden Medienberichte über die ökologischen und sozialen Bedingungen hinter der schönen Catwalk-Welt andererseits sehen sich auch immer mehr Modehersteller gezwungen, sich mit dem Thema ernsthaft zu beschäftigen«, kennt Raab die aktuellen Tendenzen. Der Blick hinter die Kulissen. Aufbauend auf den bisherigen Leistungen entschloss sich Made-By im Jahr 2014, noch einen Schritt weiter zu gehen. Gemeinsam mit über 50 unabhängigen Nachhaltigkeitsund Modeexperten sowie vier Modeherstellern startete man ein aufwendiges Pilotpro- INDUSTRIE gramm, um ein unabhängiges, detailliertes und umfassendes Kontrollsystem zu entwickeln, das es Unternehmen ermöglicht, ihren Fortschritt in Sachen Nachhaltigkeit tatsächlich messen zu können. Mit von der Partie waren die Jeans-Labels G-Star und Haikure, der britische Schuhhersteller Vivobarefoot sowie das britische Fashionlabel Ted Baker. Am 30. März war es nun soweit: Nach drei jähriger Entwicklungsphase präsentierte Made-By mit dem Mode Tracker das erste vollständig transparente und unabhängige Bewertungstool für Nachhaltigkeit von Modeherstellern und -händlern, maßgeschneidert für alle Unternehmensgrößen. Und so funktioniert es: Es gibt acht Bereiche, sogenannte »Cubes«, die bewertet werden. Dazu zählen die Faktoren Mensch, Produkt, Herstellung, Verpackung und Transport, der eigene Betrieb, Gebrauch und Haltbarkeit, Produktabfall sowie Transparenz. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Cubes Produkt und Mensch, die Unternehmen verpflichtend wählen müssen, dazu kommt mindestens noch ein Cube, den man frei wählen kann. Jeder dieser Cubes ist in vier aufeinander aufbauenden Stufen unterteilt: l Fundament legen und Ziel setzen: Im ersten Schritt werden die Basisaktivitäten des Unternehmens wie z. B. die strategische Planung zur Verbesserung der Nachhaltigkeit beurteilt und eine Basislinie festgelegt, anhand derer man den Fortschritt von Jahr zu Jahr messen kann l Kontinuierlichen Fortschritt erzielen: Im zweiten Schritt wird ausgewertet, wie das Unternehmen die in Level 1 festgelegten Verpflichtungen umsetzt. Das umfasst u. a. das Investieren in die Zielsetzungen, Fähigkeiten und Zusammenarbeit mit der Industrie l Umsetzung von Best Practice: Hier geht es um die Evaluierung der Umsetzung von Best-Practice-Methoden, z. B. Schulungen in den Zulieferbetrieben, aber auch in Bereichen, die außerhalb des direkten Einflusses des Unternehmens liegen, etwa der Bewertung der Kundensicht auf das Unternehmen l Pionierarbeit und Leadership: Schafft es ein Modeunternehmen aufgrund herausragender Leistungen in Schritt vier, so bekommt es besondere Anerkennung und ein MadeBy-Gütesiegel GreenWashing war gestern. Um zu verhindern, dass sich Unternehmen außen mit gut klingenden PR-Floskeln grün anmalen, bietet der Mode Tracker keine Möglichkeit der Selbstevaluierung. Ganz im Gegenteil: Beteiligte Unternehmen bekommen von unabhängigen Experten in den jeweiligen Cubes eine strengen Kriterienkatalog auferlegt, der jährlich von einem unabhängigen Team evaluiert und verifiziert wird. Dieser Verifizierungsbericht wird direkt an die Unternehmen übermittelt und als Zusammenfassung für die Verbraucher auf der Homepage www.made-by.org/modetracker veröffentlicht. »Mit dem Mode Tracker haben wir alle Lücken, in denen bislang Platz für Greenwashing war, geschlossen. Durch den holistischen, weitblickenden Ansatz, der sowohl in die Breite als auch in die Tiefe geht, schafft der Mode Tracker Transparenz in der gesamten Produktionskette, was durch die unabhängige Beurteilung zusätzlich gestützt wird«, sagt Christina Raab. Information für alle. Zur besseren Übersicht arbeitet man dabei mit sogenannten »Scorecards«, in denen die Datenflut in klar verständlicher, ansprechender Form präsentiert wird. Einem Ampelsystem folgend wird dadurch auf einen Blick klar, wo das Unternehmen derzeit steht und in welchen Bereichen Fortschritte gemacht wur- zukunftsorientiert und vorausblickend arbeitet, der weiß, dass Nachhaltigkeit heute ein Teil der Business-Strategie sein muss. Nur wer transparent arbeitet und klar belegen kann, dass Fortschritte gemacht werden, kann glaubwürdig kommunizieren – intern wie extern«, sagt Frouke Bruinsma, Manager für Corporate Responsibility bei G-Star, für die Nachhaltigkeit ein wesentlicher Punkt ist, sich heute von Mitbewerbern abzu heben. Und auch für den Modehandel ergeben sich dadurch neue Möglichkeiten: »Durch den Mode Tracker bekommen Modehändler nun die Möglichkeit, aktiv auf ihre Lieferanten zuzugehen und in die Herstellung der Waren zu blicken. Dadurch bekommen sie noch mehr Transparenz in die Entscheidung, was geordert wird und was nicht, und damit auch die Chance, neue Zielgruppen anzusprechen«, weiß Raab. Und das wird auch kein Fehler sein, denn kaum eine Kundengruppe wurde bislang mangels Transparenz stationär so vernachlässigt wie jene der nachhaltigen Konsumenten, wie die Online-Wachstumsraten in diesem Segment belegen. RH »Mit dem Mode Tracker haben wir alle Lücken, in denen bislang Platz für Greenwashing war, geschlossen. Durch den holistischen, weitblickenden Ansatz, der sowohl in die Breite als auch in die Tiefe geht, schafft der Mode Tracker Transparenz in der gesamten Produktionskette.« Christina Raab den. »Uns ist es sehr wichtig, zu betonen, dass der Mode Tracker nicht dazu gedacht ist, Marken zu vergleichen oder als Berichterstattungstool für Produktleistungen zu dienen. Der Mode Tracker ergänzt Nachhaltigkeitsindizes wie z. B. den Higg Index der Sustainable Apparel Coalition und ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Einbindung von Modeherstellern, Modehändlern und auch Verbrauchern in die Produktions- und Arbeitsprozesse«, so Raab, die vor allem seitens der Konsumenten einen großen Trend hin zu nachhaltig produzierter Mode ortet. »Der Kunde ist heute informiert wie nie zuvor – mit dem Mode Tracker bekommt er ein transparentes Tool in die Hand, mit dem er entscheiden kann, was er kaufen will.« Und auch bei den beteiligten Unternehmen herrscht Einigkeit über die Vorteile einer transparenten Wirtschaftsweise: »Wer heute TZ 07 2016 15 16 TZ 07 2016 © Comma © MAC © Baum und Pferdgarten © BRAX © Seductive © Rosner Heiß/kalt © CAMBIO © Gerke © Raffaello Rossi POS A rtenvielfalt steht auf dem Cover dieser Ausgabe zu lesen. Dazu das Bild einer markant gestreiften, weit geschnittenen Hose. Gerade die unglaubliche Vielfalt an Schnitten macht die Hose zu einer der interessantesten Produktgruppen dieser Frühlings- und Sommersaison. Theoretisch kann sie ein Motor für spannende Looks und modische Outfits sein. Ein Chancenbringer für den Handel, der gefordert ist, die Konsumentin zu reizen, wo leider allzu oft das Lockmittel fehlt. Doch wie machen sich die neuen Styles rund um Marlene, Culotte, Easy Kick und Flared sowie die bekannt-bewährte Skinny praktisch? Zahlen, die darüber exemplarisch Aufschluss geben, liefert Susanne Regele, Geschäftsführerin der textilen Verbundgruppe ModeRing. Grundsätzlich ist zu sagen, dass die DOB im Auswertungszeitraum 1. Jänner bis 17. März ein Minus von 2 % einstecken musste (gegenüber der HAKA, die sich zu Saisonstart bereits über ein Plus von 2 % freuen darf ). Bei der Betrachtung der einzelnen DOB-Segmente ist erstaunlich, dass lediglich der Bereich Modern Woman ein Plus verzeichnen konnte. Ein beeindruckendes Plus: 16 %. Die anderen Segmente (Modern Classic −3 %, Vertikale −3 %, Young Fashion −5 %, Premium −7 %) konnten (noch) nicht überzeugen. Betrachtet man nun die einzelnen Warengruppen, kristallisieren sich vor allem Bluse und Strick (als Mantel oder Jacke) als Gewinner über die Segmente heraus. Die Modern-Woman-Lieferanten (u. a. Opus, Mac, Marc O’Polo, Yaya, Cartoon) dürfen sich gar über ein Plus von 61 % bei Strickjacken und ein Plus von 40 % bei Langarmblusen freuen. Der Frühling ist nun endgültig da. Und mit ihm die Lust nach neuer Mode? Wir haben im Handel nachgefragt, was läuft – und was nicht. Die Hose als Key-Piece steht dabei im Fokus. onchos mit Fransen. Neu nachgefragt werden ausgestellte Röcke«, P so die Linzer Modehändlerin Barbara Schwetz-Penz, Penz Moden. Und damit steht auch schon das momentan wichtigste Outfit: schmale Hose, Bluse, Mantel. Die Frau ist damit lässig, aber angezogen. Während Schwetz-Penz noch von den »Mutigen« und »Modefreaks« spricht, die zu ausgestellten Hosen greifen, zählen jene Schnitte bei Fellinger Moden in Vöcklabruck bereits zu den »Top sellern« berichtet DOB-Einkäuferin Nina Planitzer: »Die Kundinnen sind absolut offen für neue Hosenformen: Gemäßigte Culottes, Cropped Flares und Hosen in weiten, relaxten Schnitten verkaufen wir sehr gut.« Planitzer entschärft: »Natürlich wird es immer Kundschaft Was geht am POS? Einen aktuellen Einblick in das Geschehen (oder Nicht-Geschehen) am POS liefert eine Händlerumfrage der Textil Zeitung. Zunächst zum Erfreulichen: Was läuft denn momentan, das heißt, wonach greifen die Kundinnen in den Stores und auf den Flächen? »Die Damen fragen nach gemusterten Hosen – auch in Farbe. Retromuster kommen besonders gut an. Dazu kurze, boxy geschnittene Oberteile. Die Mutigen und die Modefreaks greifen zur flared Hose oder Denim sowie zur Easy Kick Denim, einer verkürzten Bootcut. Dazu werden gerne Blusen oder lässige Shirts kombiniert. Darüber ein Doubleface-Mantel. Noch immer gut laufen © MINX Und die Hose? Sie zeigt sich zwiegespalten. In der Modern Woman (+6 %), in den Premiumkollektionen (+10 %; u. a. Cambio, Marc Cain, Drykorn, Hugo Boss) und bei Vertikalen (+10 %; u. a. s.Oliver, Street One, Esprit, Tom Tailor) konnte die Hose positiv auffallen. Im Gegensatz zu den Segmenten Classic und Young Fashion. Im ersten Fall ist ein Minus von 5 % zu verzeichnen, im zweiten Fall sogar ein beachtliches Minus von 38 %. Das lässt den Schluss zu, dass gerade die jungen Konsumentinnen keine große Lust auf neue Hosen haben. Dafür wuchs der Anteil an Denim in der Young Fashion um 19 %. Jeans punkten also nach wie vor. Die Umsätze bei den Hosenspezialisten variieren: Brax steht mit einem kleinen Plus von 2 % da, Mac mit einem ebenso überschaubaren Plus von 5 %. Bemerkenswert: Das gehypte Hosenlabel Please kassiert im Auswertungszeitraum ein Minus von 55 %, während Mitbewerber Buena Vista ein sattes Plus von 65 % einstreicht. Premiumhosenanbieter Cambio startet entsprechend der ModeRing-Analyse mit guten +19 % in die Saison. Unterm Strich bedeutet das wohl, dass die Hose sich nicht in allen DOB-Segmenten als Motor eignet. Muss sie auch nicht. Schließlich spielen Looks wie Culotte, Marlene oder Easy Kick vorwiegend in jenen Segmenten eine Rolle, die bei der Hose sowieso ein Plus verzeichnen konnten: Modern Woman, Premium und (die modischen) Vertikalen. TZ 07 2016 17 POS geben, die sich bei einer Veränderung schwer tut – ganz besonders, wenn es um Hosen geht. Wieso sollte denn auch die geliebte, jahrelange Begleiterin, die Skinny, aus dem Schrank verschwinden?« Es sei intensivere Beratung gefragt, wie und wozu man die neuen Hosen formen nun kombinieren könne. Gerade bei der Auswahl des richtigen Schuhs und des richtigen Oberteils herrsche Unsicherheit, so Nina Planitzer. Weitere Umsatzbringer bei Fellinger Moden: Blusen in lässiger Passform und cleaner Optik. Im jüngeren Segment – beim Vorarlberger Facona Fashion – greifen die Damen bereits zu fließenden, leichten Stoffen. »Den Kundinnen gefällt der Hippie-GipsyStyle. Sie lieben Details wie Fransen, Stickereien und Häkeloptiken«, weiß Inhaberin Sabrina Miessgang. Bei den Hosen sei die Skinny nach wie vor Nummer eins. Darüber hinaus im modischen Bereich gefragt: Flared, Culottes (noch zögerlich), Boyfriend-Cut in Denim und 7/8-Hosen. Nach wie vor gern gekauft werden Jogjeans und »Hyperflex-Hosen«. »Je wärmer es wird, desto eher sind DestroyedLooks und weiße Jeans ein Thema«, fügt Sabrina Miessgang hinzu. Kleid versus Hose. Im Osten Österreichs führen Hosen das Ranking der Renner nicht an: Bei BR Fashion nennt Wolfgang Olzinger, der den Einkauf verantwortet, Sommerparkas, Hemdblusen, »Easy-going-Kleider«, Ponchos und Capes als aktuelle Verkaufshits. Unter den zahlreichen Hosenmodellen punkten vor allem Jogging-Styles in Jersey und in Viskose-Crêpe (nach wie vor!), die gemäßigte Flare (auch als Denimvariante) sowie Hosen mit Micro- »Bis vor Kurzem waren im Großen und Ganzen vorwiegend Einzelteile gefragt. Jetzt jedoch werden oft Outfits bevorzugt« Sabrina Miessgang, Facona Fashion oder Tapetenmuster. Ebenfalls im ersten Wiener Bezirk angesiedelt: der Steffl Department Store. DOB-Einkäuferin Ilse Holey: »Besonders beliebt sind zurzeit cool-romantische Looks wie Hippiekleider und Millefleurs-Drucke, aber auch der Marinelook mit starken Farben wie Gelb, Rot, Dunkelblau.« Und dann doch – die Hose: Marlene und Culottes seien heiß begehrt. Und was läuft in einer Boutique in Wien-Josefstadt am besten? Manuela Cadek, Inhaberin des Stores Mala, zieht ein erstes Resümee: »Blusen aus Naturfaser, lange Kleider, Cabanjacken und oversized Mäntel. Außerdem sind diese Saison Hosen wichtig. Meine Kundinnen lieben die weit geschnittene Marlenehose.« Weiterhin funktionieren würden Haremshosen, im Loose Fit, die ersten Shorts seien verkauft und schmale Hose bzw. Jeggings sowieso nicht wegzudenken. »Culottes habe ich auch wieder im Programm. Sie werden angenommen, aber deutlich weniger nachgefragt als die Marlene«, so Cadek über die neue, nicht »Hose als Herzstück des Outfits« HEAD OF DESIGN Atelier Gardeur Welche Modelle greift die Kundin momentan gut an? Schon seit November laufen authentische Denims und alle Styles, die ready-to-wear sind. Die Kundin will den Artikel sofort anziehen können. Der allergrößte Teil der verkauften Silhouetten ist schmal. Seit Ende Februar fängt die Bootcut langsam an zu laufen. Die Konsumentin sieht den Bootcut-Look allerdings noch immer nicht mit Sneakers, sondern zu Ballerinas. Gut funktionieren Pastelle. Und was wir nicht in der Kollektion hatten: Buntstiftfarben in kräfti- 18 TZ 07 2016 Was ist am POS entscheidend? Visual Merchandising! Die Ordnung auf den Flächen emotionalisieren wir und zeigen Hosen im Outfitgedanken. Wir wollen dem Handel in diesem Bereich mehr Möglichkeiten anbieten – nicht nur die gefaltete Hose am Tisch. Der Fachhandel, also inhaber geführte und individuelle Läden, geht diese Herausforderung schon sehr gut an. Im Konzern bereich ist in diesem Fall noch viel zu tun, weil man die Kundin stellenweise überhaupt nicht abholt. Versäumt man diese Entwicklung, läuft man Gefahr, dass die Konsumentin in den Onlinebereich abwandert. Gute Beratung, emotionale Darstellung, persönliche Ansprache, Anregung für Outfits – der Handel ist gefordert. Gerade weil die Hose ein beratungsintensives Produkt ist. Welche Outfits punkten am meisten? Grundsätzlich ist zu merken, dass die Hose das Herzstück des Outfits ist. Erst dann geht die Kundin los und schaut nach einem Ober- teil. Sehr stark dazu sind Bluse und leichter Strick. Atelier Gardeur kooperiert mit dem Schauspielerehepaar Anna Loos und Jan Josef Liefers. Wie wurde diese Zusammenarbeit angenommen? Die Konsumentinnen, die beide kennen, freuen sich über den Promibonus des Produktes. Bei der Order konnten wir damit etliche Neukunden im Handel gewinnen, weil die beiden eine hohe Glaubwürdigkeit besitzen. Auch bei bestehenden Handelspartnern konnten wir damit die Stückzahl bei Bestellungen erhöhen. Außerdem konnten wir unsere Marke emotional aufladen. SA © ATELIER GARDEUR Maria Hebel gem Rot, Grün, Orange und Royalblau. In diesem Bereich merken wir eine starke Nachfrage, also haben wir darauf mit einem Flash-Thema reagiert. Ein Highlight ist dekorierter Denim: eine authentische Five-Pocket mit toniger Schmetterlingsstickerei. Und wonach verlangt die Kundin noch nicht? Sie reagiert noch nicht auf sehr leichte Qualitäten aus Baumwollstretch. Leinen wurde bereits ausgeliefert, ist aber noch nicht auf der Fläche. Da sind wir gespannt, wie es angenommen wird. Wie tut sich die Hose zurzeit im Abverkauf? Die Hose zählt immer noch zu jenen Produkten, die im Abverkauf gut funktionieren, obwohl es, insgesamt betrachtet, momentan schwierig ist. Unsere Preislage von 99 € und Preis lagen, die darüber liegen, liefern dem Händler einen guten Bon. Gerade wenn die Frequenz zurückgeht, ist ein guter Bon für den Handel sehr wichtig. www. ca m b i o . d e C H A N G E S p o r t s we a r G m b H & C o . KG I n d u s t r i e s t r a s s e 2 a 9 319 2 Wa l d / Ro s s b a c h , G e r m a ny unproblematische Hosenform. Von der Boutique zum Handels riesen: Bei P&C zählen im Premiumbereich »Kleider in allen Varia tionen« zur bestverkauften Warengruppe. Ebenso beliebt seien Röcke aus Spitze und Strick, berichtet Peter Cserny, Director Buying DOB und Premium für Österreich sowie Zentral- und Osteuropa. Im Indoor- und Coordinates-Bereich liegen Kleider ebenfalls weit vorne in der Gunst der Konsumentin – sie sucht Anlasskonfektion. Tupfen und Ringel am Kleid sind hier der Hot Seller. Marine, Royal, Beige und Rosé punkten bei den Farben. Als Einzelteil stark nachgefragt und markenübergreifend sehr gut verkauft: Jerseyblazer in Marine und Weiß sowie Jacquard-Blazer. Auf der klassischen Hosenfläche werden nach wie vor schmale Formen – gerne verkürzt – bevorzugt, betont Michael Undesser, Director Buying Damenartikel für P&C in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa. Außergewöhnliche Waschungen und Blautöne liebt die Kundin besonders. Anders das Bild in der Young Fashion: »Die Boutique-Kundin greift zu Latzhosen im Destroyed-Look und zu Bomberjacken. Sie liebt gelbe Regen mäntel, Calvin-Klein-Unterwäsche, Spitzen-BHs und Statement-TShirts«, fasst Undesser die Vorlieben der jungen Konsumentin zusammen. Im konsumigen Bereich geht es weniger bunt und laut zu: Übergangsjacken in Steppoptik, Jeans und Shirts in Blautönen würden sich momentan am besten verkaufen, erzählt Gerlinde Bauer, DOB-Einkäuferin für die Filialen der Kaufstrasse. Das Thema Anlass ist auch hier wichtig: »Im festlichen Bereich werden Kleider bevorzugt, dazu passen der Kurzmantel oder längere Strickteile.« Was geht (noch) nicht am POS? Bleiben wir gleich bei Peek & Cloppenburg: In der Premiumabteilung laufen die Trendthemen Carmenbluse und Flared (als Stoff- oder Denimvariante) erst an. Die Indoor- und Coordinates-Kundin zeigt sich dafür noch zurückhal tend bei modischen Styles wie Maxikleid, Cut-out-Dress und Culotte. »Der Sommer ist noch fern und deshalb greift sie noch nicht zu Tuniken, Paisley- oder Blumen prints«, so Peter Cserny, Director Buying DOB und Premium. Auch die Young-Fashion-Konsumen tin hat noch nicht auf alles Lust, was Trend schreit: »Bei Maxikleidern, Ankle- und Flared-Jeans zögert sie noch«, meint Michael Undesser, Director Buying Damenartikel. Maxikleider und Tuniken sind auch bei BR Fashion noch in Warteposition. »Diese Styles wurden zu früh ausgeliefert. Auf Herstel lerseite sollte man diesbezüglich die Lieferter mine überdenken«, zeigt sich Einkaufschef Wolfgang Olzinger kritisch. Außerdem kein Thema (mehr): Sommerdaune. Ebenso Doubleface-Mäntel und Wickeljacken, die »zu winterlich wirken«. Auch bei Steffl wird klar, dass allzu warme (oder zumin dest warm wirkende) Ware liegen bleibt. In diesem Fall Sommer cashmere. »Markt ist extrem aufgeschlossen für Neues« CREATIVE DIRECTOR MAC Selten gab es so viele Silhouetten gleichzeitig auf den Hosenflächen. Nimmt die Kundin die Neuheiten schon an? Stimmt, es gibt sooo viele neue Styles. Und der Markt wie die Kundin nehmen die neuen For men verblüffend gut an. Wir wollen die Kundin aber auch nicht überfordern, darum steuern wir die Neuheiten wie Monatsthemen ein. Was funktioniert besonders gut, was noch nicht? Bei den gemäßigten Flared-For men mit 42er-Fußweite waren 20 TZ 07 2016 © MAC JULIA FÖLSCH wir extrem optimistisch, aber der Anfang war zäh. Wir dachten, das muss doch viel schneller starten, das ist doch wirklich neu. Jetzt gehen die Flared gerade durch die Decke. Es hat eben etwas Zeit gebraucht, bis die Kundin Lust auf die neuen Formen bekam. Die Culotte ist bei uns nicht das große The ma, obwohl wir auf den Messen immer wieder gehört haben: Das wird ganz wichtig, da müsst ihr unbedingt dabei sein. Ich glaube, Culottes werden stärker werden, aber bei uns sucht die Kundin das vielleicht nicht. Manche Anbieter gehen mit dem Preis nach oben … Wir auch, ohne aber unsere Hauptpreislage zu verlassen. Wir haben ein paar Preisspitzen zwischen 129 und 169 € draufge setzt und sehen, dass die Kundin bereit ist, mehr Geld auszuge ben, wenn der Materialein satz, die Waschung oder die Schmücker das rechtferti gen. Eines unserer bestver kauften Modelle zurzeit ist eine Relaxed-Denim mit Kettendetails und einer total coolen Waschung, die wir um 189 € verkaufen! Das zeigt doch, dass es um den Modegrad und weit weniger um den Preis geht. Was kann der Handel tun, um von den Innovationen zu profitieren? Zeigen, zeigen, zeigen. Welchen Sinn macht es denn, Bootcuts oder Fla red zusammengefaltet am typischen Hosentisch zu präsentieren? Woher soll die Kun din denn wissen, dass das nicht eine weitere Skinny ist, wie sie sie schon zigfach im Schrank hängen hat? Wir statten jeden unserer neuen Styles mit einem Hangtag aus, um gleich auf den ersten Blick zu signalisieren: Das ist der neue Look, so kann man das tragen. In Deutschland gibt es immer mehr Läden mit wenig Verkaufsberatung auf der Fläche. Hier ist die Industrie gefordert, Erklärungen und Stylingtipps anzubieten. Im Handel herrscht gerade maue Stimmung, wie handhabt man das als Hersteller? Wir arbeiten weiter konsequent an unserem Modegrad und machen immer mehr Kundinnen zu Mac-Fans. Die Zeit ist reif für Innovationen – und zwar solche, die wirklich vom Markt angenom men werden und nicht gleich wieder verpuffen. BPM © Stehmann POS Autumn/Winter 2016 - 17 PRESENTED BY Agentur Wenz & Mergenthaler OG Modecenterstr. 22/B 47-49 1030 Wien & Fashion Mall Salzburg EG Top 9 Carl-Zuckmayer-Straße 37 5020 Salzburg T +43 69910 860429 [email protected] [email protected] © ZERRES © TONI © Michéle © Vanilia POS »Culotte schlägt Bootcut« INHABER RAFFAELLO ROSSI UND SEDUCTIVE Die Modewelt jammert, Sie investieren gerade 5 Mio. € in einen neuen Firmensitz. Läuft das Hosengeschäft so gut? Insgesamt wohl nicht. Wir ver zeichnen seit zehn Jahren Saison für Saison zweistellige Zuwachs raten. Nicht zuletzt deshalb ent stand der Entschluss, Logistik, Verwaltung und Design an einem Ort zu verbinden. Insgesamt entstehen zwei Gebäude, die mit einer Brücke miteinander ver bunden sein werden, mit einer Gesamtfläche von 8.500 m2. 22 TZ 07 2016 Hose 159 € und weil sie so extrem gut läuft, haben wir sie jetzt ins NOS genommen. Prinzipiell bieten die neuen Hosenthemen extrem viel Spannung und erzeugen total neue Looks. Klar läuft schmal weiter, die anderen Themen kommen einfach dazu. Wann wird sich die Mode insgesamt wieder erholen? © Raffaello Rossi RALPH SCHELLENBERGER Hosen sind nach wie vor Wachstumstreiber im Fashion Business … Ja, das haben wir spätestens erkannt, als wir mit einem Rock programm gestartet sind. Es gibt keine Rockabteilungen mehr – und gerade jetzt gibt es so viele neue Hosenformen. Ganz ehr lich: Wir kommen kaum nach mit dem Liefern. Welche Styles laufen am besten? Bei uns schlägt die Culotte ganz klar die Bootcut, die man ja auch im Straßen bild noch kaum sieht. Die Durchverkäufe bei der Culotte haben mich positiv überrascht. Aber unser abso luter Bestseller ist eine Jogpant aus leichtem, elastischem Jersey, wir nennen das unser AthleticsMaterial. Die Hose sieht toll aus und ist wahnsinnig bequem, das ist der Mix, den die Kundinnen suchen. Immerhin kostet die Wir müssen uns daran gewöh nen, dass wir in keinem Wachs tumsmarkt mehr agieren. Wenn Unternehmen heute in Schief lage geraten, spricht man immer von Managementfehlern, aber wahr ist vielmehr: Heute wirft es die »normalen« aus dem Markt und nur die ganz guten bleiben. Ich glaube weiterhin ans Spezia listentum. Ich bin heilfroh, heute nicht mit einer Kombi kollektion antreten zu müssen. Wie beurteilen Sie die aktuelle Saison? Ich höre aus dem Handel, dass das Sommergeschäft noch nicht richtig angelaufen ist. Wir haben uns vorgenommen, als Marke bei unseren Händlern noch sichtbarer zu werden. Und sind daher auch erfolgreich. Auf Hosen unter 100 € werden wir weiterhin verzichten, im Gegenteil wagen wir uns jetzt auch mal an die 199-€- Schallmauer. BPM POS Gekauft: Einzelteil oder Outfit? Spannend zu beobachten ist die zunehmende Entwicklung vom Einzelteilkauf wieder hin zum Outfitkauf: »Bis vor Kurzem waren im Großen und Ganzen vorwie gend Einzelteile gefragt. Jetzt jedoch werden oft Outfits bevorzugt«, bestätigt Sabrina Miessgang, Facona Fashion. Nachdem die letzten Jahre das Einzelteil propagiert wurde – und für sich stehend über zeugen musste, rückt aufgrund der Vielzahl an überzeugenden modischen Themen (70er, Hippie, Layering) und vor allem dank der starken neuen Silhouetten (allen voran der Menge an neuen Hosen silhouetten, aber auch durch innovative Layering-Varianten wie Kleid über Hose) das Outfit in den Mittelpunkt. Produkte wie die Culotte oder die Marlene sind für die Kundin so neu, dass sie in den wenigsten Fällen dazu passende Oberteile oder Schuhe im Schrank hat. Aller dings schreien die Teile nach Beratung – und eröffnen dem Handel so die Chance, bei gutem Service wieder komplette Looks statt einzelner Pieces zu verkaufen. Grundsätzlich ein Segen. Wenn man es richtig macht. »Bei den Einzelteil-Kundinnen kommt es auf die Modebera terin an, ob sie ihr die dazu passenden Teile zeigt und anbietet. In den meisten Fällen werden diese Stücke dann dazugekauft«, berichtet Barbara Schwetz-Penz, Penz Moden. Interessant auch die Beobachtung von DOB-Einkäu ferin Ilse Holey, Steffl Department Store: »Wir haben die Erfahrung gemacht, dass heimische Kundinnen eher einzelteilig kaufen, wäh rend Touristen sich oft für komplette Outfits entscheiden.« Sicherlich auch ein Touristenmagnet in Wien sind die flächenstarken P&C- Häuser. Peter Csernys Resümee zum Thema Einzel- oder Outfitkauf: »Bei Marken wie Boss oder Marc Cain verlangt die treue Premium kundin gerne nach kompletten Outfits. Der Rest wird aber einzelteilig gekauft.« Die Coordinates-Kundin schlage dafür lieber einzelteilig zu – außer beim Kauf von Anlassmode. Da darf es die Kombi aus Kleid und Jacke oder Kleid und Mantel sein. Nach wie vor einzelteilig kaufen die Kundinnen in der Young Fashion, bestätigt Michael Undesser. Für Gerlinde Bauer, DOB-Einkäuferin der Kaufstrasse, liegt der Grund für Einzelkäufe auf der Hand: »Viele Kundinnen kaufen nur Einzelteile, um bestehende Outfits wieder aufzufrischen.« Anders sieht es Bouti quenbesitzerin Manuela Cadek, Mala: »Grundsätzlich geht es um den Look. Die Kundin greift zwar zunächst zum Statement-Mantel, will dann aber beraten werden und kauft im Endeffekt noch ein Shirt und eine Jeans dazu.« Zu beachten ist, dass Cadek viele Stammkunden hat und dieses Einkaufsverhalten typisch für Stammkundinnen sei. Die ses Feedback lässt den Schluss zu, dass der Verkauf von Looks zwar im Trend liegt, in der Praxis zurzeit aber vorwiegend in Boutiquen bzw. bei intensiver Beratung realisiert wird. Der Auftrag an den Handel ist damit klar: Wer auf den Zug aufspringen und größere Bons umsetzen will, der muss in die Beratung im Store investieren. Nur dann wird es gelingen, komplette Looks an die Frau zu bringen. Und: Man sollte besser schnell sein, denn der Zug rast – und wer weiß, wie lange die Kundin Lust auf weite Hosen zu kurzen Oberteilen oder taillierte Kleider zu volumigen Mänteln hat. SA Wilhelm Modeagentur Karl Wilhelm Traviatagasse 21-29, C8 A - 1230 Wien Tel: +43 664 311 88 56 [email protected] Showroom Brandboxx Salzburg Moosfeldstr. 1 EG / C2 A - 5101 Bergheim www.gerke-mypants.de POS Frühlingsboten Saisonstart in der HAKA. Zwischen Sale-Schildern und Sonderverkäufen lassen sich Trendthemen entdecken. Wer suchet, der findet – entsprechende Inszenierung und Beratung vorausgesetzt. 24 TZ 07 2016 Zumindest nimmt eine aufmerksame Verkäuferin meinen fragenden Blick wahr. Ein Pult mit Hemden von Hugo, laut Schild im Regular Fit. Gleich daneben: Eterna, gekennzeichnet mit Modern Fit – so etwas kann auch einen Herrenmodenredakteur verwirren. »Besser, Sie drehen das Hemd um und schauen am Karton – da steht drauf, wie weit ’s wirklich ist«, lautet der zugerufene Tipp. Bringt mir – mit Halsweite 48 – auch nicht wirklich was … LOKALAUGENSCHEIN II: Erster Samstag im April, Linzer Landstraße, nachmittags. In der Stadt brummt’s. Frühsommertemperaturen treiben die Menschen in die Fuzo, die Vorbereitungen zum Marathon tun ein Übriges zum Gewusel. Wird doch der Zielsprint für rund 20.000 Läufer geradewegs durch die Einkaufsstraße führen. Und die Freizeitsportler sollen mit quer darüber gespannten Transparenten der Sponsoren begrüßt werden. In die Kategorie Stadtbildverschandelung fällt auch die XXL-Schaufensterbeklebung von Österreichs größtem Markenmoden-Filialisten. Rote Schrift auf gelbem Grund schreit nach billig, was sich beim Näherkommen mit »–50 % auf alles« bestätigt. Der Brandschaden-Abverkauf sollte laut Postwurf zwar erst am Montag starten, ist jedoch voll im Gange. In der Herrenabteilung sind die Ständer mit den JerseySakkos nur mehr schütter bestückt: u. a. mit Modellen von Daniel Hechter, Roy Robson, Calamar. Wesentlich voller schaut’s bei den Warenträgern mit NOS-Baukästen aus: CG-Club of Gents, Selected, Benvenuto und mehr – alles zum halben Preis, wohlgemerkt. Bestens durchsortiert: die Eigenmarke. Eine Verkäuferin klärt bereitwillig auf: »Schon am 29. Februar gab’s einen kleinen © PUBLISH L OKALAUGENSCHEIN I: Letzter Mittwoch im März, PlusCity Pasching, spät nachmittags. Der allwöchentliche Bauernmarkt mitten in der Mall räumt seine Stände. Ein paar Biertischgarnituren stehen noch, standhaft besetzt von heiteren Senioren. Grüner Veltliner, gelber Most, rote Nasen – irgendwie ein seltsamer Kontrast zur Scheinarchitektur des Centers, das mit einem Anflug von Gigantismus einen Hauch Las Vegas in Oberösterreichs Zentralraum brachte. Irgendwo umgerissen wird hier immer, doch aktuell ganz auffällig ist eine der größten Erweiterungen in der langen Bauchronik der Shopping-Stadt. 20.000 m² zusätzliche Verkaufsfläche werden im September eröffnen, das »Coming soon« gilt auch für den ersten Primark im Land ob der Enns. Augenfällig sind ebenso die Sale-Schilder an den StorePforten, ob bei Hollister oder Esprit. Der große Markenmoden-Filialist aus Deutschland ist auf Paraden von Kreuzwinkelständern und Doppelschlitten ebenfalls damit gepflastert. Noch immer oder schon wieder? Das ist hier die Frage! Pelzverbrämungen da, Kurzarmteile dort deuten auf einen Mix. Und auf argen Lagerdruck. Keylooks zum Saisonstart verspricht das Plakat am haushohen Glasportal, drinnen findet man nur Ware, Ware, Ware. Speziell herausgestellte Modethemen, gefällig aufbereitete Outfit-Ideen, charmante Verführungen am POS? Fehlanzeige! POS Brand, über den Liftschacht wurden die Verkaufsräume verraucht. Seitdem gibt’s Lieferstopp, und alles Lagernde wird abverkauft: Nach 30 nun um 50 % reduziert.« Eines der drei Stockwerke ist bereits leergekauft und abgesperrt. Brandgeruch kann ich beim besten Willen nicht wahrnehmen. Und wie geht’s hier weiter? »Das weiß keine von uns im Verkauf«, lautet die Antwort mit Achselzucken und resigniertem Unterton. ZURÜCK AM SCHREIBTISCH. Nun geht es an die Auswertung einer kleinen POS-Umfrage quer durchs Land. Welche HAKA-Produktgruppen konnten seit Saisonstart positiv überraschen, wollte ich wissen. Die Antworten fallen reichlich divergierend aus. »Alles Sommerliche funktionierte bereits super: Leinenhemden, Shorts, Polos, bunte Sneakers«, zählt Dominic Fellinger (Fellinger Moden, Vöcklabruck) auf. Und vermutet nach einem nicht so tollen Winter eine Flucht in den Süden seiner kaufkräftigen Kundschaft. Leichtdaune und Leder gehören hingegen für Herrenmodeneinkäufer Werner Schweiger (Steinecker Moden, Randegg) zu den gerne angegriffenen Styles, Bernd Lederer (Mode & Textilwelten Lederer, Saalfelden) nennt in diesem Zusammenhang Blousons mit modischer Aussage, Jacken im Biker-Stil und Print-T-Shirts. In puncto Jacken stellt Peter Ohnesorgen (Pichler Fest- & Modewelt, Grunddorf ) fest, dass sich der Trend vom Herbst/Winter fortsetzt: »Weniger Stückzahl, aber wertiger – so, dass der Umsatz passt.« Es geht alles, was schöner, funktioneller, anders als die »Normalo-Jacke« ist. Wie färbiges Leder in gekalktem Blau oder blassem Khaki. Außerdem beobachtet er, dass formelle Outfits momentan am Casual-Segment vorbeiziehen: »In der Business-Abteilung heißt das große Farbtrendthema Blau – der Kunde fordert alle Schattierungen. Für uns ein großes Plus ist der Silhouettenwandel: Körpernah und verkürzt – da ist der Kunde sensibilisiert und tätigt Anzug-Ersatzkäufe für Althergebrachtes.« Auch der Accessoires-Bereich macht ihm Freude, weil so viele Möglichkeiten offen stünden: »Schuhe, Stecktücher, trendige Hosenträger, Fliege als Thema, auch Krawatten ziehen wieder an. Und natürlich perfekt abgestimmte Gürtel als umsatzträchtige Zusatzempfehlung. Es ist die Stärke des Fachhandels, sich mit solchen Nischen auseinanderzusetzen!« Das Mailänder Gürtellabel Fausto Colato wird von Elisabeth Mühlberger (Penz, Linz) spontan als besonders gut performend genannt: »Ich hätte es mir nie gedacht, der Krokogürtel in Blitzblau ist jetzt schon so gut wie aus.« Immerhin: Zu je 339 € stand das gute Stück auf den Kassenbons. Mit noch einer Outfit-Abrundung macht man im Hause Penz profitable Geschäfte: »Wir promoten ihn als Must-have, und die Rechnung geht auf: Der weiße Sneaker erlebt heuer seinen Durchbruch!« Andere Landeshauptstadt, gleiche Beobachtung: »Sneakers, insbesondere in Weiß, sind derzeit absolute Topseller«, berichtet Stefan Lanzer (Knilli, Graz), für den ansonsten der Leisurewear-Bereich das erfolgversprechendste Saisonthema ist. Besondere Modelust bei Männern ortet Paul Fink (by Fink’s Man, Innsbruck). Denn bunte Socken zu verkürzt getragenen schmalen Hosen sind bei ihm ein umsatzrelevanter TrendsetterKeylook. Wolfgang Marchler (Modehaus Marchler, Knittelfeld) erklärt nach dem Blick in die Warenwirtschaft das Polo-Shirt zum vorläufigen Gewinner. Gezielt andere Marken als beim Mitbewerb und der Slim-Fit-Schnitt beflügeln diese Warengruppe. Weitere Beobachtungen im Murtal: »Der Pulli punktet dann, wenn er in Farbbildern mit abgestimmten Hemden als Tischpräsentation gezeigt wird. Auch gesetztere Herren wollen nun körpernahen look NEWS CLUB OF COMFORT LEICHTGEWICHT. Für all jene, die sommerleichten Denim in der Vororder nicht berücksichtigt bzw. schon gute Abverkaufserfolge erzielt haben, bietet der Komforthosenspezialist im aktuellen PromptService einen sechs Unzen leichten Stretch-Denim für Männer. Die 5-Pocket besticht durch eine casualige, jeanstypische Optik, die durch raffinierte Details (wie dezenter Kontrast-Patch an der Münztasche oder roter Kontrast-Stepp) abgerundet wird. Der auf authentisch getrimmte Used-Look ist in Light Grey und Sky Blue zu haben (solange der Vorrat reicht). Die komplette Promptservice-Übersicht von Club of Comfort (mit eigener Produktion in der Slowakei) ist als gedrucktes Booklet oder in digitaler Form abrufbar. BRAX ULTRALIGHT & HI-FLEX. Gerade mal 260 Gramm (bei Größe 50) bringt die »Ultralight« aus kühlendem Material auf die Waage. Ab Mitte April ist diese BraxExklusiventwicklung als 5-Pocket in Navy, Beige und Sand als Flash-Programm nachlieferbar (UVP 99,95). Im Seasonal-Depot ist die »Hi-Flex« in zwei Waschungen (Silver Grey, Regular-used) erhältlich. Bei dieser 5-Pocket-Jeans werden authentischer Ringgarn-Look, Vintage-Effekte und eine extrem hohe Elastizität von 60 % kombiniert. Die im aufwändigen »Elastech«-Spinnverfahren hergestellten Dual-Core-Garne sorgen für ein perfektes Dehn- und Rücksprungverhalten bei maskuliner Optik, extrem strapazierfähiger Qualität und topmodischer Slim-Fit-Silhouette. Der UVP: 119,95 €. MAC ÖKO-JEANS. Mehr als sechs Millionen Hosen verkauft der Spezialist im Jahr. Mehr als eine Fußnote in der Öko-Bilanz ist dabei ressourcenschonender Denim, bei dem über ein Viertel des Stoffes aus recyceltem Garn besteht. Dafür werden Webabfälle, Stoffreste vom Zuschnitt und auch ungebrauchte Kleidungsstücke aus Baumwolle zu einem neuen Garn versponnen. Bei MAC hat sich Recycled Denim als fixer Bestandteil des Menswear-Lagerprogramms etabliert, aktuell umgesetzt im Modell »Ben Pipe« mit regulärer Passform und schmaler Fußweite von 38 cm. Ab sofort erhältlich in den Waschungen »light authentic use« und »dark blue authentic«, zum VK von 89,95 € und in den Größen 30 bis 42 bzw. Längen von 30, 32, 34 und 36 Inches. TZ 07 2016 25 POS PUBLISH NEXT GENERATION. Das sneakeraffine kalifor nische Streetwearlabel brachte als erste Modemarke die Jogger Pants auf den Markt. Experimentelle Hosenformen und spezieller Materialeinsatz sind bis heute Herzensthema der Macher. Beispiele gefäl lig? »The Slash« ist die klassische Jogger Pants in 7/8-Version – ideal, um auch die Lieblings schuhe ins rechte Licht zu rücken. »Meta« lässt sich auf vier Arten tragen – je nach Bedürfnis lässt sich die Hose mittels Zipper verlängern oder verkürzen. »Silvano« setzt auf TechFleece, Multipockets mit Reißverschlüssen und verstellbarem Gummizug am Knöchel. Die Eyecatcher-Qualitäten der Modelle »Ogden« und »Jonas« liegen einerseits im Flicken-Look, andererseits im Marmor-Print. PADDOCK’S DENIM IN BESTFORM. Die Men’s Collection zeigt, wie viele Gesichter authentischer Denim haben kann: 10 oz Summer Stretch, 13 oz Slub Denim, 12 oz Cross Denim – die Bandbreite der Quali täten ist mindestens so vielseitig wie die Fit Range, die neu vom Slim-Fit-Modell »Scott« und der Tapered Fit »Jason« komplettiert wer den. Ebenfalls neu: Der Klassiker »Ranger« zeigt sich im NOS-Programm um neue Quali täten und besondere Finishs erweitert. Jenseits der Denims behaupten sich Cargos aus 9 oz used Canvas, extraleichte Garment-dyed Styles in 6 oz und natürlich die neuen Bermudas. REDPOINT STARK IN SHORTS. Der Jackenspezialist mit dem »Canadien Spirit«? Wer das Label Redpoint aus dem Hause der Ospig-Gruppe (Bremen) nur so ein schätzt, der verpasst eine zunehmend an Terrain gewinnende Hosenkollektion. Vor allem die Bermu dakollektion verspricht neben guter Marge vielseitige Styles. Sie variiert unterschiedliche Schnitte, Stoffe und Färbungen. Von kurzen Chinos über Cargos in verschiedenen Längen bis zum 5-Pocket-Typ. Von klassisch schlicht über casual Garment-washed und Garmentdyed bis zu überfärbten (Flower-)Prints. Ein weiteres Special: Gürtel aus Büffelleder – zu haben mit glatter Oberfläche, im Vintage-Stil oder mit Flechteffekten. 26 TZ 07 2016 MANN MAG‘S BEQUEM. Einmal mehr zählt das Jersey-Sakko zu den Lichtblicken, unisono wird es als Renner genannt – ob im Toplevel oder im Mainstream. Sogar der Status des »Pullover-Killers« wird ihm attestiert. Unter den bisherigen Saisonbestsellern getoppt wird es nur noch von der Superstretch-Thematik bei Jeans und Chinos. »Jogg-Jeans verkaufen sich von selbst«, sagt Bernd Lederer, »Elastizität à la Hyperflex findet eine tolle Zustimmung«, berichtet Christian Kutsam (Modehaus Kutsam, Bad Hall), und »Bequeme Materialien werden ganz klar bevorzugt«, bestätigt Christoph Miessgang (Facona Fashion, Hörbranz). Zum Dehnkomfort gesellen sich weitere erfolgsversprechende Hosenthemen. Hierbei oft genannt: Denim-5-Pockets in lichtem Grau. Peter Ohnesorgen ergänzt: »Waschungen dürfen wieder verspielter sein, da ist Bedarf da. Auch gut: bedruckte Hosen. Minimalprints verkaufen wir in jede Zielgruppe rein – vom soliden Brax-Träger bis zum modischen MMXTyp.« Paul Fink beobachtet: »Hosen sind bei uns weiterhin ein stärkeres Thema als Jeans – je schmäler, desto besser. Die neuen Schnitte mit Bundfalte – cool und weit – tun sich da noch eher schwer.« Powerstretch als Zugpferd in der Männermode gibt auch Newcomern eine Chance. Besonders gut besprochen: Die Tunnelzug-Jersey-5-Pocket des erst im Vorjahr gegründeten österreichischen Modelabels Verdandy. Sowie die superelastischen JerseyHemden mit Raglanschulter von Desoto. CONCLUSIO. Großbetriebsformen schaffen es auch 2016 nicht, Männermode dem Konsumenten richtig schmackhaft zu machen. Zu viel Ware, zu wenig Ideen am POS. Zu Ramsch degradierte Bekleidung ist ein Grundübel der Branche. Doch des einen Manko ist des anderen Chance. Dort, wo Themen auch thematisiert werden, funktionieren sie. Die Modeindustrie hat sich angestrengt – gerade die Menswear bietet aktuell genug Impulse mit dem gewissen Begehrlichkeitsfaktor. Dazu große Modeentwicklungen, die bis in den Mainstream hinein wirken. Die vorhandene Kleiderkasteninhalte wortwörtlich alt aussehen lassen. Mit Empathie und Storytelling verkauft, bringen sie gutes Geld in die Kasse des Einzelhandels. Und sorgen für Wohlfühleffekte beim Endverbraucher. Win-win könnte so einfach sein. Die Zeit ist reif, dass Mode nicht mehr unter Wert geschlagen wird. CD © VERDANDY look NEWS Schnitt, was Hemden-Ein- wie -verkauf anspruchsvoller macht. Und Steppjacken von Milestone habe ich schon zweimal nachbestellt«, so Marchler. PLANUNG PRODUKTION MONTAGE © Airfield Wohlfühlzone in Graz Das heimische Premiumlabel Airfield eröffnet seinen ersten Store in Graz. Damit wird die strategische Expansion im D-A-CH-Raum erfolgreich fortgesetzt. S eit 2007 setzt das Seewalchener Unternehmen auf Expansion mit eigenen Läden. Aktuell gibt es allein elf Flagship-Stores in Deutschland und Österreich. Hierzulande ist man bereits in Wien, Salzburg, Linz und Kitzbühel vertreten. Dazu kommen fünf Outlets in Deutschland, Holland und Österreich (in Parndorf und Seewalchen). Weltweit ist man in 40 Ländern mit etlichen Partnerstores und Shop-in-Shops vertreten, u. a. in Russland, Spanien, Belgien, Frankreich, in der Ukraine, Armenien und der Tschechischen Republik. Mit Mitte Mai ist der jüngste Zuwachs zu verzeichnen: In der Grazer Sporgasse – am Eingang zur geschäftigen Fußgängerzone der Grazer Altstadt – eröffnet auf 50 m² Ladenfläche der neueste Airfield-Store in Eigenregie. CEO Walter Moser sieht in der steirischen Landeshauptstadt einen vielversprechenden Standort für seine Premiumkollektion: »In den letzten Jahren hat Graz eine große Entwicklung durchgemacht. Die zweitgrößte Stadt Österreichs präsentiert sich als pulsierender Ballungsraum mit einem enormen Zukunftspotenzial.« Damit unterstreicht Moser eine Theorie, die er bereits in einem früheren Gespräch mit der TZ präsentiert hatte (siehe Ausgabe 19/2015): »Abseits der großen Städte wird es immer schwieriger. Das Geschäft konzentriert sich immer stärker auf die wichtigsten Städte und Einkaufslagen.« Mit der Grazer Adresse Sporgasse 1 will man diesen Ansprüchen gerecht werden. Im Mittelpunkt steht neben der Mode natürlich das Storedesign, das modern und elegant gehalten ist. Das Design wurde in Zusammenarbeit mit Umdasch Shop fitting Group und moysig retail design gmbh umgesetzt. Charakteristisch ist das feminine Ambiente, das durch eine Lounge-Area mit Champagnerbar, einer Auswahl an Kunst- und Modebüchern und Details im Animal-Print unterstrichen wird. Zu den Highlights zählen Zeichnungen des bekannten Illustrators David Downton, die an den Rückwänden des Ladens kunstvoll in Szene gesetzt wurden. So soll eine »Wohlfühlzone« entstehen, meint Moser. Nicht fehlen darf natürlich das aktuelle Testimonial der Traditionsmarke, die bereits in dritter Generation geführt wird: Hollywoodstar Sharon Stone. Sie wird vermutlich auch bei der großen Eröffnungsfeier Mitte Mai ihr strahlendes Lächeln zeigen. Zumindest auf den tollen Shootingbildern der Frühjahrs- und Sommerkollektion 2016. SA ri pi en s as L [ e Si ich s a . A EV s in ]t n. e er .L w w w Kiefernweg I A-6781 Gantschier T: +43 (0)5556 78223 F: +43 (0)5556 78223-40 [email protected] © Wortmann POS Österreich-Premiere für »Tamaris 2.0« In St. Pölten und Innsbruck startet Wortmann mit dem Store-Konzept »We take women into different worlds again and again«. D ie Anforderungen unserer Kundinnen haben sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Immer häufiger beeinflusst der Wohlfühlfaktor die Kaufentscheidung, denn der Wunsch nach Inspiration und Innovation im Store wird zunehmend größer. Tamaris 2.0 ist unsere Antwort auf eine kundenzentrierte und zukunftsweisende Kommunikation am PoS«, sagt Jens Beining, geschäftsführender Gesellschafter der Wortmann Schuh-Holding. Ein interdisziplinärer Workshops stand am Beginn des Projekts, mit dem die gegenwärtige Positionierung der Marke mit den aktuellen Kundenansprüchen vereint werden sollte. Für die Planung und Umsetzung des Projekts zeichnete sich moysig retail design gmbh verantwortlich, die das Großprojekt von der ersten Ideenfindung bis zur Serienreife begleitet hat. moysig ist mit den Anforderungen der Tamaris-Stores vertraut. Vor über zehn Jahren entwickelte das Herforder Planungsbüro bereits die mit der CI korrespondierende Tamaris-Systemfläche, die die Paarschachtel in die Ausstattung integrierte. Das innovative Storekonzept 2.0 greift die erfolgreichen Elemente aus dem bekannten Ladenbau auf, berücksichtigt dabei aber die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kundin-nen. Wie Tamaris diese Gratwanderung meistert, stellen die ersten Prototypen in Bochum, Wismar, Innsbruck, St. Pölten, Eschsur-Alzette und Prag unter Beweis. Gerhard Mold, Geschäftsführer der Gemma Mold GmbH, ist einer der ersten beiden österreichischen Systempartner, die das neue Konzept mit Tamaris umsetzen. Nach der Eröffnung des TamarisStores in St. Pölten sagt er: »Das Zusammenspiel von Farben und Materialien und der innovative Ladenbau – geplant bis ins letzte Detail – führen sicherlich zu einem völlig neuen Shoppingerlebnis. 28 TZ 07 2016 Wir sind alle sehr aufgeregt und freuen uns auf unsere neuen Kunden und auch auf die noch intensivere Zusammenarbeit mit der Firma Wortmann.« Mold ist der erste Store, den er mit Tamaris umsetzt. Bert Laner von derLaner Schuh GmbH betreibt bereits einige Tamaris-Systemflächen in Österreich und hat das neue Konzept nun im Kaufhaus Tyrol in Innsbruck realisiert: »Der neue Ladenbau wirkt femininer und modischer.« Bühne frei für Looks und Themen. Mit dem neuen Storekonzept entführt Tamaris die Kundinnen immer wieder in andere Welten. Die Bandbreite der Marke wird künftig durch unterschiedliche Bereiche präsentiert, die die Eigenschaften modebewusster Frauen widerspiegeln. Ob urbane Styles mit modernen Mustern, verspielte Details in pudrigen Tönen oder zeitgemäßes Interieur aus Holz und Metall – die neu gestalteten Themenwelten machen den Gang durch den Laden deutlich spannender und gewährleisten, dass sich alle Frauentypen im Store wiederfinden. Auch der praktische Anspruch wurde nicht vernachlässigt. Gleich bleiben die funktionalen Shuffleboards, die weiterhin durch ihre effiziente Warenbestückung auf der Verkaufsfläche punkten. Im Vergleich zum alten Konzept liegt das Augenmerk jedoch deutlich stärker auf der Präsentation von Looks und Themen. Die Gondeln im Mittelraum ermöglichen eine flexible Inszenierung von Produktfamilien, die immer wieder modisch inspirieren. Die ergänzenden Look-Spiegel sind ein Beispiel modernster POS-Kommunikation. Beim Blick in den Spiegel wird die Kundin durch flankierende Looks und passende Accessoires direkt für neue P rodukte begeistert. Das Highlight im Mittelraum bildet der champagnerfarbene FashionTable aus gerundetem Metall, der den modischen Key-Looks aus der Marketingkampagne eine völlig neue Bühne gibt. Ergänzend dazu sorgen großformatige Screens für eine digital verlängerte Produktinszenierung. Wohlfühleffekte soll im Sitzbereich erzielt werden. Auf hexagonalen Sitzen bietet »Take a seat« die Möglichkeit der schnellen Anprobe im Geschäft, während »My place« im hinteren Bereich des Stores für das »privatere« Anprobieren – samt Ablage für Kartons und Handtasche – geeignet ist. Den Abschluss des neuen Einkaufserlebnisses bildet die Kasse, die optisch an eine Bar erinnert. Service und Beratung werden hier großgeschrieben. Nach den Eröffnungen der ersten Prototypen soll ab Herbst 2016 eine sukzessive Umstellung auf »Tamaris 2.0« erfolgen. BPM POS E ine Strategie entwickelt und rund 140 Einzelpakete zur Zielerreichung geschnürt – das haben der geschäftsführende Gesellschafter Peter Gross (siehe Bildmitte), General Manager Ralph Böhm (l.) und Managing Partner Thomas Steinhart (r.). Für die sogenannte Agenda 2020 sind insgesamt 10 Mio. € veranschlagt: Investitionen in Prozessoptimierungen, Logistikthematiken, Werbekampagnen, Personal. Und natürlich ins Produkt, mit dem nicht nur der Exportanteil von 45 auf 50 % erhöht, sondern auch der Umsatz in fünf Jahren um mehr als 50 % gesteigert werden soll. Steinhart, von s.Oliver kommend und seit 13 Monaten mit an Bord, rechnet vor: »Wachstum ist ein Schmiermittel, gerade in unserem Markt. Wer stagniert, den bringen die Kosten um. Degressionseffekte kommen immer nur über Stückzahlsteigerung.« Wobei bei Gross die intensive Auseinandersetzung mit der künftigen Weg beschreitung nicht aus der Not heraus geboren ist. Konnten die Hersbrucker doch zwischen 2010 und 2015 profitabel von 50,5 auf 65 Mio. € wachsen. Was ist nun der Plan, mit dem man an diesem Erfolg andocken will? PRODUKTMARKE. Carl Gross – mit aktuell rund 55 % Umsatzanteil – wird als Produktmarke mit der Kernkompetenz Anzug/Sakko/ Weste/Mantel positioniert. Passformsicherheit bis in großen Größen und hohes Fertigungsniveau bei starkem Preis-Leistungs-Verhältnis sind erklärter USP. Die neu eingeführte und speziell gelabelte »Black Line« (italienische HighendStoffe namhafter Weber zu VK unterhalb der Premium-Marken) scheint in eine Marktlücke zu stoßen: 16 % Vororderanteil in der ersten Saison überstieg deutlich die eigenen Erwartungen. Auch sonst verlief die Orderrunde erfolgreich. Böhm: »65 % Plus beim Mantel und sehr gute Verkaufserfolge bei der konfektionierten Einzelweste haben uns positiv überrascht und stärken unsere Zuversicht in Sachen Wachstumspotenzial.« Insgesamt schloss das Label die Vororder zum Herbst/Winter 2016/17 mit einem Umsatzzuwachs von 13 % ab – trotz einer Stimmung im Handel, dieas Gross-Management als »nicht prosperierend« bezeichnet. LIFESTYLEMARKE. CG-Club of Gents steht aktuell für 45 % Umsatzanteil und konnte in der Vororder um 8 % zulegen. Seit dem Relaunch vor fünf Jahren arbeitet man an der klaren stilistischen Differenzierung zu Carl Gross sowie am Komplettoutfit-Gedanken. Künftig soll CG mit noch mehr Konsequenz als Lifestylemarke inszeniert werden. Die Markentrennung soll sich mittelfristig bis zum getrennten Vertrieb mit separaten Showrooms manifestieren. Um den Bekanntheitsgrad (14 % in Deutschland) zu verdoppeln, gilt es, andere Werbewege zu gehen Zwei Marken, zwei Welten – Stichworte Social-Media-Aktivitäten und cleveres Guerilla-Marketing. Bis zu einer halben Million Euro werden schon heuer in die Kampagne »#maennerfreundschaft« fließen, die sich um zwei zentrale Elemente dreht. Einerseits um einen professionell in Szene gesetzten 90-Sekunden-Film, der sehr emotionell Aspekte wahrer Männerfreundschaft beleuchtet und in sozialen Netzwerken verbreitet wird. Andererseits um eine Roadshow, wo ein umgebauter Übersee-Container – aufgestellt in Fußgängerzonen vorerst deutscher Großstädte – im Mittelpunkt steht. Der wird von Promotion-Teams betreut und von klassischer Außenwerbung (wie City-Lights-Postern) sowie von Guerilla-Maßnahmen (wie Anbringung bedruckter Fahrradsattelschoner) flankiert. Vermittelt werden dabei Markenbotschaften und die Aufforderung »Erzähl uns deine Geschichte«. Alle Fäden laufen ab Anfang April auf einer Landing Page (www.maennerfreundschaft.fashion) zusammen – mit der Absicht, die besten Freundschafts-Storys in die Herbst/Winter-Kampagne zu integrieren. Head of Marketing Jürgen Putzer, der bereits einen eigenen Social-Media-Manager engagiert hat, will der Marke die gewisse Strahlkraft verleihen. »Dabei müssen Emotionen im Spiel sein. Und es soll polarisieren«, ist sein Credo. © Création Gross Das Ziel ist definiert: eine Umsatzsteigerung von heute 65 auf 100 Mio. € in knapp fünf Jahren. Den Weg dorthin schrieb das Führungsteam der Création Gross GmbH in der Agenda 2020 nieder. PARTNERSCHAFTLICHES AGIEREN. Neben dem differenzierten Markenaufbau hat sich das Managementteam noch einiges mehr auferlegt. So soll das Unternehmen wie bisher in seiner 90-jährigen Geschichte ein bankenunabhängiges Familienunternehmen bleiben. Die Weichen dafür sind gestellt, die Söhne der Gesellschafter Wolfgang und Peter Gross bereiten sich als vierte Generation in ihrer Ausbildung auf operative Funktionen im Unternehmen vor. Wie will man in einem stagnierenden Umfeld den Umsatz steigern? Böhm stellt klar: »Wir glauben nach wie vor an unser Wachstumspotenzial mit unseren stationären Handelspartnern. Der Aufbau von eigenem Retail steht bei unseren Wachstumsplänen definitiv nicht im Fokus.« Der Umsatzanteil der NOS-Systemartikel liegt bei ca. 62 % – was Gross auch zum Baukasten-Spezialisten macht. Um hier zu optimieren und die Flächenperformance bei den Partnern sicherzustellen, wird es bei Carl Gross voraussichtlich sechs, bei CGClub of Gents vier Updates im Jahr geben. Eine Vorreiterrolle unter den Konfektionären will man mit der Entwicklung einer B2B-App einnehmen: Die schnelle und einfache Nachordermöglichkeit durch mobile Eingabe direkt am POS ist bereits entwickelt und befindet sich in der Testphase. CD TZ 07 2016 29 ALLE BILDER © Anita BODYWEAR 130 JAHRE PassformPassion Der Wäschespezialist Anita feiert in diesem Jahr seinen 130. Geburtstag und damit eine lange Geschichte voller Innovationen. I m Jahr 1886 gründete Ernst Max Helbig in Dresden ein Unternehmen, das sich anfänglich noch auf die Produktion von Hosenträgern und Artikeln des medizinischen Spezialbedarfs wie Bruchbänder beschränkte. Aber schon bald wurde das Sortiment um Strumpfhalter, Korsagen und Hüftformer sowie die ersten BHs erweitert. Denn schon damals, als Damenwäsche noch ganz anders als heute war, gehörte das Unternehmen zu den Innovatoren. Das machte sich auch wirtschaftlich bemerkbar, denn mit 300 Näherinnen und 170 Mio. Reichsmark Jahresumsatz avancierte Anita zum führenden Anbieter von Spezialmiederwaren auf dem deutschen Markt. Heute sind es mehr als 1.600 Mitarbeiter, die an den Produktionsstandorten in Deutschland, Österreich, Portugal, der Tschechischen Republik, Myanmar und Thailand sowie in den internationalen Niederlassungen tätig sind und dabei knapp 100 Mio. Euro im Jahr erwirtschaften. Anita legt viel Wert auf höchste europäische Qualitätsstandards in den sieben eigenen Produktionsstätten, die »gläserne Produktion« ist gelebtes Prinzip. So kann man etwa auf der Firmenwebsite alle Standorte inklusive der wichtigsten Daten auf Bildern und in Videos kennenlernen. Viele der Mitarbeiter sind seit mehr als 30 Jahren für das Unternehmen tätig. Umzug nach Bayern. Während des zweiten Weltkrieges wurde die Produktion in Dresden komplett zerstört und von Walter Helbig wieder aufgebaut. Er übernahm das Unternehmen 1917 von seinem Vater und führte es bis zur Verstaatlichung im Jahr 1971 fort. Naheliegend, dass Russland in dieser Zeit nicht nur der wichtigste Rohstofflieferant, sondern auch der größte Abnehmer für Büstenhalter und Miederartikel war. Walter Helbigs Tochter Christine ging Ende der 1940er-Jahre nach Oberbayern. Dort eröffnete sie gemeinsam mit ihrem Mann, Heinrich Weber-Unger, in Brannenburg, das noch 30 TZ 07 2016 heute Hauptsitz der Firma ist, die Anita Dr. Helbig GmbH – mit einigen geretteten Maschinen und Schnittmustern als Startkapital. Zunächst in den Räumlichkeiten der alten Schlossbrauerei beheimatet, arbeitete Christine Weber-Unger an der Besetzung zukunftsträchtiger Nischen und entwickelte schon bald Modelle für werdende und stillende Mütter sowie Produkte für brustoperierte Frauen. Dass sie damit den richtigen Weg eingeschlagen hat, zeigte sich gerade erst in der jüngsten Studie des B2B-Lingerie-Magazins Intima. Denn in sechs von sieben Länderstatistiken ist Anita der Bestseller im Bereich Maternity, im Segment Sportswear ist man in Deutschland, Italien, Frankreich und Nordamerika führend. Das Markenportfolio der Anita Dr. Helbig GmbH umfasst heute die Wäschelinien Anita Comfort und Rosa Faia, den Schwangerschafts- und Stillbereich Anita Maternity, die Linie Anita Care für operierte Frauen sowie das Sportsegment Anita Active. Vor allem im Bereich der großen Cups hat sich Anita als verlässlicher Partner herausgestellt. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Produkte des Familienbetriebs nicht nur zu 100 % aus einer Hand sind, sondern dass man sich zudem viel Zeit für die Produktentwicklung nimmt. So werden neue Modelle und Schnitte erst lange Zeit von einer eigenen Armada an Testerinnen probegetragen, bevor sie in Serie gehen. Aber nicht nur die Testerinnen und Kundinnen sind von den Anita-Produkten begeistert. Das Unternehmen räumt darüber hinaus regelmäßig Preise für seine Innovationen ab, darunter etwa der Red Dot Award und der Ispo Award für den Sport-BH DynamiX Star. Heute leitet Georg Weber-Unger das Unternehmen in vierter Generation. Doch seine Söhne Johannes und Georg stehen ihm schon heute zur Seite. Eine Zukunft voller Innovationen scheint in Brannenburg also gesichert. BN BODYWEAR © Daniela Paradeis Fischernetz wird Badeanzug W © Margaret and Hermione enn Sie das nächste Mal ein paar Fischer ausschwärmen sehen, die auf hoher See ihrer Arbeit nachgehen, denken Sie daran: Diese Fischernetze könnten Ihr nächster Bikini sein«, erklären Barbara Gölles und Andrea Kollar. Klingt komisch, ist aber tatsächlich der Grundgedanke hinter ihrem Swimwear-Label Margaret and Hermione, das die beiden nach ihren Großmüttern benannt haben. Die neue Bademode sieht aber nicht nur gut aus, sondern ist auch gut für die Umwelt. Denn durch herrenlos im Meer herumtreibende Netze sterben jedes Jahr viele Wasserbewohner. Die abgefischten Netze werden zu Garn und in weiterer Folge zu Swimwear-Stoffen verarbeitet. »Unsere gesamten Produktionsschritte erfolgen unter höchster Transparenz und Qualitätskontrolle innerhalb der EU«, ist Barbara Gölles zu Recht stolz. Kennengelernt haben sich die beiden Labelgründerinnen während ihres Modestudiums an der Angewandten in Wien. Bei Margaret and Hermione zeichnet Gölles für das Design verantwortlich, während die liebevollen handgezeichneten Illustrationen aus der Feder von Andrea Kollar stammen. Für F/S 2016 präsentierten sie nun ihre erste Kollektion: Unter dem Titel »Coco Lime and Beasts« werden drei unterschiedliche Bikinischnitte und ein Badeanzug angeboten, die in Uni und mit den detailreichen Prints erhältlich sind. BN Fesche Wiener Wäsche D aniela Paradeis war bereits für Wäsche- und Dessoushersteller in Österreich und Großbritannien tätig. Nun hat sie Nägel mit Köpfen gemacht und im letzten Jahr ihr eigenes Lingerie-Label gegründet. Unter ihrem Namen bietet sie nun exklusive Wäscheserien, die mittlerweile bereits in Pariser Boutiquen verkauft werden. Und in ihrer »Lingerie Manufaktur« wird es mit maßgefertigten Dessous-Unikaten, Bademode und extravaganter Freizeitmode noch individueller. Aber auch alle Modelle der verführerischen Wäscheserien unter dem Label Daniela Paradeis werden von ihr persönlich im Wiener Atelier angefertigt. Dabei setzt sie auf die Attribute »fair, vegan und sexy«, denn sie verwendet ausschließlich tierfreie Materialien aus Europa. Unterfüttert werden die Modelle mit Bio-Baumwolle, Verschlüsse, Ringe und Schieber sind nickelfrei, und alle Einfassbänder stammen aus Österreich. Zu den Highlights ihrer Kollektion zählt die retro-inspirierte Serie »Bang Bang, Bombshell!«. Burlesque trifft hier auf Rock ’n’ Roll, und zwar in Form eines extravaganten Tüllsets mit abgesteppten Kunstlederdetails. Wonder Woman stand Pate für die Signature Lingerie Collection – so entstand ein aufregender Body, dessen besonders weiches und gleichzeitig formendes Material eine tolle Silhouette kreiert. Die VKs von Daniela Paradeis bewegen sich zwischen 45 und 105 € für Briefs, 65 und 170 € für Bras und 225 € für den Body. Mehr Infos zum Newcomer-Label gibt es unter www.danielaparadeis. com. BN TZ 07 2016 31 Gute Basis Im Geschäft mit Strümpfen und Socken bestehen zurzeit vor allem jene, die die Basics im Griff haben. Trendthemen sind Materialentwicklungen, Funktion und mutige Farben. L aufmaschen und Löcher sind mit großer Wahrscheinlichkeit die häufigsten Gründe für den Kauf von Strümpfen und Socken. Auch zum Leidwesen der Fachhändler, denn wer verkauft schon gerne ausschließlich Bedarfsartikel, wenn er in der Modebranche tätig ist. Auch laut dem Textilpanel der GfK Consumer Panel Services hat im Jahr 2015 nur gut die Hälfte der österreichischen Haushalte zumindest einmal Strumpfwaren gekauft. Die Anteile an NOS- bzw. Basic- und Modeartikeln in den Kollektionen der Strumpfanbieter und in den Sortimenten der Händler sind meistens in einem Verhältnis von 80 % zu 20 % oder gar 90 % zu 10 % verteilt. Maria Theresia Stodola, Inhaberin 32 TZ 07 2016 des Wiener Fachgeschäftes Socketti, weiß, dass sie mit ihrer Ausrichtung von 70 % NOS zu 30 % Mode in ihrer Branche schon sehr mutig aufgestellt ist: »Aber auch bei mir war der Modeanteil schon mal höher, die Tendenz ist eher rückläufig.« Auf Anbieterseite sieht das Bild ähnlich aus, wie Christoph Schramme, Brandmanager von Kunert, bestätigt: »Die Mode ist leicht rückgängig. Derzeit sind sogenannte Fashion-Basics, Basics mit leichteren Designs, eher gefragt«, und er fasst weiters die Lage bei wohl vielen Herstellern zusammen: »Unser Fokus liegt ganz klar auf FashionBasics! Hier hat der Handel ja auch die Möglichkeit, kontinuierlich nachzuordern. Trotzdem werden wir bei beiden Marken (Kunert und Hudson, Anm.) weiterhin eine kleine, stimmige Modekollektion anbieten.« Gute Voraussetzungen. Abgesehen vom zu warmen Winter, der natürlich auch dem Strumpfsegment zusetzte, herrschen in Österreich aber keine schlechten Voraussetzungen für ein funktionierendes Strumpf-Business. Für viele Anbieter entwickelt sich der heimische Markt stabil bis steigend, auch wenn sich die Anforderungen von jenen in anderen Ländern unterscheiden, wie James Buckley, Marketingmanager bei Falke, betont: »Der österreichische Markt ist sehr individuell mit einer kleineren Key-Account-Basis als Deutschland, aber einem starken und professionellen Fachhandel.« Das Vertrauen in den Fachhandel schlägt sich auch in den Zahlen nieder. Denn obwohl Strümpfe oft als Bedarfsartikel gesehen werden, ist laut GfK der Anteil, den © Palmers © Wolford AG STRÜMPFE © INVISTA MUSTERSEITE STRÜMPFE Lebensmitteleinzelhandel und Drogeriefachhandel am Verkauf haben, geschrumpft. 70,4 % der Strumpfwaren wurden 2015 über Textil- und Schuhfachgeschäfte verkauft. Obwohl viele Hersteller auf den Fachhandel setzen, macht sich langsam aber doch auch im Strumpfmarkt die Konkurrenz aus dem Internet bemerkbar. James Buckley von Falke gibt zu bedenken: »Besonders der Onlinemarkt hat in den letzten Jahren ein starkes Wachstum erfahren. Zurzeit hat der Markt noch keine Balance zwischen Online und Offline gefunden.« Für viele Anbieter ist E-Commerce mittlerweile ein wichtiger Absatzkanal geworden, wie auch Christoph Schramme, Kunert, erklärt: »Nach Deutschland ist Österreich für Kunert und Hudson der zweitwichtigste Markt im E-Commerce-Bereich.« Für ihn liegt die Zukunft des Strumpfhandels an allen POS, die nicht Monolabel sind, denn: »Der Kunde wünscht Vergleiche mit anderen Produkten.« Petra Köhler von Camano rechnet zwar damit, dass der Onlinemarkt die größten Zuwächse verzeichnen wird, erwartet aber auch hier in naher Zukunft eine Bereinigungswelle. Keine schlechten Aussichten für den Fachhandel also, wenn Köhler weiter sagt: »Der Markt verlangt immer mehr Verantwortung von der Industrie. Diese Erwartungen werden sich unter anderem in Flächenservice und großer Warenverfügbarkeit widerspiegeln.« ©©FALKE FALKE Trendthemen und Erfolgsrezepte. Mit welchen modischen Themen kann man die Basic-fixierten Kunden aber aus der Reserve locken? Und was läuft derzeit überhaupt gut? Da wären einmal die Sneaker-Socken, die man aufgrund der wärmeren Temperaturen selbst im Winter nicht außer Acht lassen sollte. »Socken, Sneaker-Socken und Füßlinge verkaufen wir durch die Schuhmode sehr stark«, verrät Elisabeth Fischer, Damen-Strumpf waren-Einkäuferin bei Kastner & Öhler den derzeit größten Umsatztreiber. Die kurzen Söckchen können sich außerdem als Teil eines weiteren Trendthemas beweisen: Mutig bunte Modelle, teilweise mit witzigen Prints, sorgen – in Maßen! – für frischen Wind auf der Fläche und lassen sich perfekt saisonal abstimmen. Im Feinstrumpfbereich setzen sich gerade immer stärker sogenannte Sommerstrümpfe, also besonders dünne und feinmaschige Modelle, durch. Sie könnten in der warmen Jahreszeit den Platz einnehmen, den die wichtigen »Kuschel socken« im Winter auf der Fläche besetzen. Als einer der wichtigsten Feinstrumpftrends für die nächste Zeit kristallisieren sich die Invisibles heraus, Strümpfe, die durch Materialinnovationen und Entwicklungen nahezu unsichtbar auf der Haut sind. In diesem Segment bietet zum Beispiel Palmers die »Simply Nude«-Kollektion: »Die Strumpfhose wirkt wie Makeup auf den Beinen. Mit 8 den ist sie ultratransparent und in fünf verschiedenen Farbnuancen erhältlich, sodass der Farbton perfekt auf den individuellen Hautton der Kundin abgestimmt werden kann«, erklärt Elisabeth Seiser, Social Media und Marketing Projects. »Future Forward« lautete das Motto der LegwearKonferenz Lycra Fiber Moves 2016, die im März im italienischen Como über die Bühne ging. Geladen hatte dazu Invista, einer der weltweit größten inte grierten Hersteller von chemischen Zwischenprodukten, Polymeren und Fasern, zu dem neben Lycra auch noch die Marken Coolmax, Cordura, Stainmaster und Antron gehören. Die hochkarätig besetzte Konferenz bot den geladenen Führungs persönlichkeiten aus der Legwear-Industrie die Möglichkeit zum Netzwerken und zur Gewinnung neuer Erkenntnisse. Zu Zweitem trugen vor allem spannende Fachvorträge und Präsentationen zum Konsumentenkaufverhalten, zu globalen Verbrauchertrends, Digitalisierung und neuen Technologien in der Kommunikation bei. So informierten etwa am ersten der beiden Konferenztage David Jofre Tejada von Comercia Global Payments und Jorge Martin von Euromonitor International über die wachsende Bedeutung und den Anstieg des Marktanteils von Mobile Commerce. Petra Dillemuth und Giampaolo Faconio von GfK sowie Anne-Marie Commandeur vom Stijlinstituut Amsterdam berichteten dagegen über die neuesten Entwicklungen und Trends in der Legwear-Branche. Selbstredend stellte auch der Veranstalter seine eigenen neuen Entwicklungen im Legwear-Bereich vor. Dazu zählt etwa die »Super Summer Sheer«-Technologie von Lycra, die Sybille Bald, Global Segment Director Legwear bei Invista, vorstellte: »Das neue Ein Verkaufsargument, mit dem sich in diesem sonst sehr preissensiblen Markt auch durchaus etwas mehr Geld verdienen lässt, ist Funktion. »Die Funktion ist ein wichtiger Bereich, der sehr gut angenommen wird«, bekräftigt Strumpfhändlerin Maria Theresia Stodola, »vor allem, wenn es um Shaping-Themen geht. Auch bei den Herren ist Support ein Thema.« Innerhalb des Funktionsbereichs findet sich mit dem Trend zum »Well-being« ein weiteres wirklich großes Thema. Auch der Faserspezialist Invista stellte soeben bei seiner Legwear-Konferenz mit dem neuen LifestyleKompressionsangebot »Lycra Energize« mit Fusion-Technologie seine neueste Entwicklung in diesem Bereich vor (siehe Kasten). Bei Falke stellt man sich mit der neuen »Sensuals«Linie mit hohen Anteilen an natürlichen Fasern auf diese Nachfrage ein, wie James Buckley erzählt: »All unsere Produkte und Linien in diesem Funktionsbereich sind eine Antwort auf den Gesundheitstrend und das Bedürfnis nach Wohlbefinden.« ZukunftsStrumpf. Dieser Well-being-Trend wird wohl in den nächsten Saisonen noch für einige Innovationen sorgen. Darüber hinaus sind neben jenen in der Schuhmode auch die Trends in der Oberbekleidung immer ein wichtiger Faktor im © item m6 © Invista Invista zeigt die Zukunft der Legwear Angebot wurde eigens für die wärmere Sommer saison geschaffen – für transparente, kaum spürbare Modelle mit dauerhafter Passform und optimaler Strapazierfähigkeit. Unser Ziel ist es, mit diesem Produkt, mit dem man sich ›besser als nackt‹ fühlt und das dazu noch extrem strapazierfähig ist, Marktführer zu werden.« Mit dieser Entwicklung trägt Invista dem großen Trend zu Invisibles, also nahezu unsichtbaren Strümpfen, Rechnung. Eine weitere starke Tendenz im Strumpfmarkt stellte Saskia Thieme von GfK am zweiten Tag der Konferenz vor: den wachsenden Well-beingVerbrauchertrend. In genau diese Kerbe schlägt Invista mit dem neuen Lifestyle-Kompressionsangebot »Lycra Energize« mit Fusion-Technologie, das vom Athleisure-Trend und dem gesteigerten Bedürfnis und Bekenntnis der Verbraucher zu Wellness und Gesundheit inspiriert ist. Modellierung und Vitalisierung des Beines stehen hier im Fokus, wie auch Sybille Bald erklärt: »Durch die neue Kombination von Performance und Well-being-Funktionalität kann selbst erstaunlich feine Beinmode mit überraschend hoher gradueller Kompression nun zu einem hübsch geformten Bein führen und ein ›Look good, feel good‹-Gefühl hervorrufen.« Zu guter Letzt kündigte Rob Dewhurst, Senior Technical and Market Development Invista, bereits jetzt den Launch der »Lycra AcquaNRG«-Technologie an, die dabei helfen wird, Wasser- und Energieverbrauch zu reduzieren – man darf gespannt bleiben. BN Strumpfgeschäft. Elisabeth Fischer von Kastner & Öhler rechnet auf Basis der cleaner werdenden Oberbekleidung mit steigendem Umsatz bei modisch gemusterten Strumpfhosen. Für Antonella Migliorisi-Renga, Product Development bei Fogal, bietet die DOB ebenfalls Chancen: »Strumpfhosen sind gerade in Österreich seit jeher wichtig. Der Markt ist tendenziell steigend, nicht zuletzt wegen des femininen Modetrends, Kleider und Röcke zu tragen.« Stark ausgewirkt hat sich das bei Maria Theresia Stodola von Socketti derzeit noch nicht, die Damenstrümpfe sind eher rückläufig. Dabei springen beide Damen für die Produktgruppe in die Bresche. Migliorisi-Renga: »Gerade in der Geschäftswelt sind nackte Beine ein No-Go!« Das beschert Fogal sogar einen Aufwärtstrend bei den Strumpfhosen. Die nächste große Chance für die Strümpfe wird aber weniger der Rock sein, sondern vielmehr die neuen Hosenformen. So sieht man es auch bei Palmers: »Derzeit sind Culottes und verkürzte Hosen mit kleinem Schlag Trend in der DOB, die das Bein und somit auch den Strumpf wieder in den Vordergrund rücken.« BN TZ 07 2016 35 MODE AKTUELL Laurèl #ILOVEYOUMOMMY Design by Antonio Banderas D er Schauspieler und Produzent entwirft gemeinsam mit Selected Homme seine erste von zwei Kollektionen mit dem Titel »Antonio Banderas Design by Selected Homme«. Ziel der Kollektion ist es, Teile zu entwerfen, die es jedem Mann ermöglichen, sich wohl in seiner Haut zu fühlen. »Die in Zusammenarbeit mit Selected entstandene Kollektion bietet eine komplette Garderobe, die sich angenehm tragen lässt, einem Mann Selbstsicherheit verleiht und seine Attraktivität unterstreicht«, erklärt Banderas. Doch nicht nur Anzüge sollen für einen eleganten Auftritt sorgen, sondern auch einfache T-Shirts, Jeans oder Lederjacken. Für die Banderas-Note sorgen Key-Pieces im typischen Ozeanblau, die an seine Heimat Spanien erinnern. Die »Antonio Banderas Design by Selected Homme«-Kollektion ist ab August 2016 käuflich erhältlich. © Kurzzug © Lau rèl Selected Homme 36 TZ 07 2016 © Selected Homme L aurèl hat gemeinsam mit Mina Tander unter dem Hashtag #iloveyoumommy ein besonderes T-Shirt mit vielen verspielten Details entworfen. Das Frühjahr/Sommer-Shirt ist aus weichem Jersey und fühlt sich leicht auf der Haut an. Der Kragen besteht aus Spitze, und auf der linken Seite ziert ein rot aufgesticktes »M«, basierend auf Minas Handschrift, das Muttertags-Shirt. Im Nackenteil befindet sich der Spruch »Faith, Trust and Pixie Dust« von Peter Pan, da es das Lieblingsbuch von Minas Tochter ist. Aber auch ein anderer Gedanke steckt dahinter, wie Mina verrät: »Glauben, Vertrauen, gute Nerven und eben auch ein bisschen Magie, Feenstaub – das braucht man als Mutter.« 50 Prozent des Verkaufspreises jedes Shirts gehen daher an ein Projekt in Afghanistan, das Geburtshilfe für Mütter leistet. Das #iloveyoumommy-Muttertags-Shirt by Mina Tander ist ab 20. April in einer Limited Edition in den Laurèl-Stores in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Dresden, Münster, Wiesbaden, Salzburg und Wien sowie online für 79,90 € im Verkauf erhältlich. Toni Preview DOB F/S 2017 in der ÖTZ 11-12/2016 Drei neue Flash-Programme T © To n i oni reagiert mit seinen Hosen-Flash-Programmen auf die wachsende Nachfrage im Handel nach kurzfristig lieferbarer Mode und frischen Themen. Das »Minimals by Toni«-Programm umfasst zwei Hosen im Minimal-Dessin in Vichy auf Beige sowie White Dots auf Dunkelblau. Die Hosenform Jenny Ankle ist schmal und modisch, hat eine Fußweite von 30 cm sowie eine Schrittlänge von 72 cm. Sommerlich zeigt sich das Programm »Flower Stripes« mit zarten Prints aus Ornamenten und Blumen auf hellblauem Denim. Mit Liebe zum Detail punktet das »Butterfly«Programm: Die seitlich geschlitzte Hose aus der »Perfect Shape«-Serie ist aus weichem, leichtem und hoch elastischem Coloured Denim. Der Eyecatcher ist ein Schmetterling aus Strasssteinen und Metallplättchen, der die Gesäßtasche ziert. Die Toni-Flash-Programme werden im Lieferzeitraum von 15. bis 30. April zu einem Einkaufspreis zwischen 29,10 Euro und 36,90 Euro angeboten. Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre neue Kollektion! Wir freuen uns über Ihr Interesse! Erscheinungstermin: 16. Juni 2016 Druckunterlagen-Schluss: 06. Juni 2016 Mag. Claudia Jordan [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 222 KURZZUG Upcycling D © MARC AUREL ie gebrauchten Sitzbezüge der seit 1972 fahrenden Münchener U-BahnGarnituren sind der Kern der Idee. Sie reflektieren Geschichte und eignen sich durch ihre Haltbarkeit zur Herstellung u. a. von Stadttasche, Wochenender und Geldtasche. Das spezielle Petrol lässt sich hervorragend mit geöltem Rindleder in unterschiedlichsten Farben kombinieren – was in Handarbeit und limitierter Stückzahl bei einer kleinen Manufaktur nahe Padua passiert. Revolutionär ist die Vertriebsstrategie, die Webshop und stationären Handel verbindet: Das Ansichtsmodell steht beim Partner im Geschäft, bestellt wird im Internet, abgerechnet mit Verkaufsprovision. Interessiert? Wolfgang Bischoff ist einer der Macher: bischoff@ kurzzug.de. MODE AKTUELL Modepalast At ki n so © Pi er s n »Hat over Heels« in love D er Modepalast 2016 besticht heuer mit Liebe zu Accessoires, Handwerk und Details. Stargast ist der britische Hutdesigner Piers Atkinson, der seine extravaganten Hutkreationen und Hutdesigns zum Verkauf anbietet. Atkinsons Hüte zierten bereits die Köpfe von Weltstars wie Lady Gaga, Cara Delevigne, Miley Cyrus, Anna Dello Russo, Charlotte Olympia, Paloma Faith, Tim Burton und noch vielen mehr. Aktuell präsentiert Sängerin Rihanna den weißen Cowboyhut der Frühjahr/Sommer-Kollektion auf dem Cover der britischen Vogue. Weitere Hutdesigner wie Niki Osl (miss lillys hats), Birgit Sophie Metzger (hat couture), Christina Lichy (hattitude), Susanne Dullinger gemeinsam mit Emanuel Burger sowie die Modisterei-Klasse der Modeschule Hetzendorf präsentieren ihre Designs. Der Modepalast findet von 29. April bis 1. Mai wieder im Künstlerhaus (Karlsplatz 5, 1010 Wien) statt. DOCKERS BY GERLI © D o c ke rs Sympatex mal drei W er bei Dockers an die ursprünglich für die Belange von Hafenarbeitern konzipierte Submarke von Jeansmacher Levi Strauss denkt, liegt hier falsch. Denn Dockers by Gerli ist eine 1972 in Deutschland gegründete Schuhmarke, die heute auf Attribute wie sportiv, wertig und casual setzt. Sportliche Sneakers präsentieren sich als Leichtgewichte mit aufwendigen Schalenböden, geprägte und gelaserte Leder unterstreichen zusätzlich die Aktualität. Kräftig ausgebaut zeigt sich das Programm der Standard-Boots, Alternativen zu den Basisfarben sowie weiße Sohlen setzen trotzdem modische Impulse. Klar definierte Funktionen gewinnen an Bedeutung – daher stellt Dockers im Sympatex-Sektor gleich drei eigenständige Linien vor! Übrigens: Vollleder-Modelle werden zugunsten kürzerer Lieferzeiten und mehr Flexibilität vermehrt in Spanien und Portugal produziert. 38 TZ 07 2016 UCON ACROBATICS D Hybridmodelle as etablierte Berliner Streetwear-Label konzentriert sich ab H/W 2016/17 komplett auf Accessoires. Highlights sind Unisex-Hybridmodelle zwischen Rucksack, Kuriertasche und Tote. Duffle Bag, Shopper und puristische Gymbag runden neben neuen Kleinformaten und dem ganz klassischen Rucksack sinnvoll ab. Markentypisches Charakteristikum: die raffinierten Ucon Acrobatic Features! Intelligente Materialien (Canvas, Canvas gewachst, Denim, Filz und aus PET-Flaschen recyceltes Cordura) in 18 eigenständigen Modellen zu VK-Preislagen von 29,90 bis 79,90 € bilden den Kollektionskern. Die Agentur Stirner (mit Showroom und Lager im Gusswerk Salzburg) bietet neben den zwei Hauptkollektionen die Möglichkeit zur kurzfristigen Reorder! MODE AKTUELL Colmar Originals Fitness meets Business © Falke © Co lmar O r ig in a l s C olmar Originals und Phonz & San Marco entwarfen gemeinsam die »Special Anvil Motociclette«-Kollektion. Inspiriert von der Geschwindigkeit, der Luft der Straße und dem rauen Wind entstand die Linie »Forged by the Wind«. Die Kollektion besteht aus drei Herrenjacken, drei Damenjacken sowie einer Reihe von Sweat- und T-Shirts. Colmar Originals und Phonz & San Marco haben sich zusammen auf eine Reise mit ihren Motorrädern in Richtung Biarritz in Frankreich begeben. Eine 1.200 km lange Strecke vorbei an Naturschutzgebieten, Parkanlagen und Bergen im Namen der Freiheit wurde zurückgelegt. Endstation ist das »Wheels & Waves«-Festival, das legendäre Zusammentreffen der Custom-Bike-Szene. Design, Mode und Surf vereinen sich hier mit den Zweirädern. Falke Leva Ladenbau GmbH Alles aus einer Hand © Ucon Acrobatics D ie Firma Leva mit Standort in Vorarlberg steht für individuelle Kundenwünsche und Millimeter-Maßarbeit bei Ladendesigns. Die 1978 gegründete Firma aus Gantschier (D) und beschäftigt derzeit acht Mitarbeiter. International erfolgreich wurde das Unternehmen durch sein »Alles aus einer Hand«-Prinzip. Leva arbeitet mit der Tischlerei Tschabrun und weiteren qualifizierten Handwerkern zusammen. Die Qualitätsarbeit konnte bereits beim Umbau einer Edelboutique im Londoner »Harrods« sowie einem neu konzipierten »Laden« im La Fayette in Paris unter Beweis gestellt werden. Geschäftsführer Christoph Schüttler hat in seinen 20 Berufsjahren ca. 400 Geschäfte umgebaut. Mehr als 35 Jahre Erfahrung sorgen für eine rasche Umsetzung der Kundenwünsche. Von der ersten Anfrage bis zur Neueröffnung dauert es knapp zwei Monate. Honorarfrei bietet Leva Bedarfsmitteilungen vor Ort, ein Planungskonzept mit fotorealistischen 3D-Studien sowie ein detailliertes Angebot an. Nähere Informationen gibt es unter www.leva.at. © Gamma Mode Golf - Fieber G olf ist schon lange nicht mehr einfach nur ein Sport. Golfer verbinden sportliche Aktivität mit einem Naturerlebnis und verkörpern Bewegung, Gesundheit sowie Wohlbefinden. Der Strumpfwarenhersteller Falke komplettiert seine Frühjahr/SommerKollektion 2016 im Bereich Falke Ergonomic Sport System mit Funktionsunterwäsche und Golf Apparel. Die Kollektion passt sich an die Anforderungen des Golfschwungs an und bietet komfortable Bewegungsfreiheit. Die neue Golf-Underwear aus Wolle/Seide ist klimaregulierend, sorgt für einen schnellen Feuchtigkeitstransport und ist antibakteriell. In die Golf-Hybridjacke wurden »Flex Zones« am rechten Ellbogen eingearbeitet sowie Air Ventilation am Rücken. Das Rundstrick-Poloshirt für Damen lässt den Stehkragen hochklappen, um für optimalen Windschutz zu sorgen, gut lassen sich dazu Bermudas oder Skorts kombinieren. Ein witziger Zusatz der Kollektion ist das integrierte Ballreinigungstuch. Die »Falke GO5«-Golfsocke sowie der »Falke GO Stabilizing«-Strumpf runden die Kollektion ab. TZ 07 2016 39 Contemporary Alle Bilder © zoefotografie Kräftig akklamierte Tanzkompanie FESCH & FAIR Wer? Ökofaire Linzer Modeboutiquen Wo? Ars Electronica Center, Linz Was? Die »Ethical Fashion Night« stellte eine Premiere im oberösterreichischen Eventkalender dar. Sabine Zeller, Leiterin des Linzer Göttin-des-Glücks-Shops, und Jana Meta Binder von der ökofairen Modeinstitution Xiling vereinten alle fairen Modegeschäfte der Landeshauptstadt mit PopupStores im Foyer des AEC. Eingebettet ins Shopping-Vergnügen: eine Talk-Runde über die Modezukunft, launig moderiert von Modebloggerin und Greenpeace-Sprecherin Nunu Kaller. Mit am Podium: Maria Wimmer (WearFair-Messechefin), Michaela Königshofer (Südwind), Manuela Weber (Naturkosmetikerin) und Caroline Binder-Pöstinger (Xiling-Gründerin). Höhepunkt des Abends: eine als Tanzperformance choreografierte Fair-Fashion-Show. Gut choreografiert: Studenteninnen der Bruckner-Universität Alle Bilder © Harald Klemm Designer Michael Allai präsentierte einen Look seines Labels Alexandre Allai an einem Model – Shooting inklusive. Das Duo hinter dem Wiener Label Roee: Michael Mairhofer, Sales-Verantwortlicher, und Designer Rene Pomberger VERRÜCKTE LÖWEN Wer? Mad Lions Artists Wo? Wien Was? Die kleine, aber sehr feine Agentur Mad Lions feierte gemeinsam mit Fotografen, Designern und kreativen Köpfen und tauschte sich über neue Ideen, vergangene Produktionen und kommende Shootings aus. Ende 2015 wurde die von Mike York und Emilia Teresa gegründete Agentur, die Fashion-Styling anbietet sowie Makeup- und Hair-Artists vermittelt, vergrößert und in Mad Lion Artists umbenannt. Gemeinsam mit Designern wie Eva Poleschinski, Roee oder Alexandre Allai stieß das junge Stylistenteam auf die Zukunft an: »Unser Geschmack in der Mode und im Styling ist einzigartig und hebt uns vom Rest ab.« Die Mad-LionsArtists-Gründer Emilia Teresa (l.) und Mike York mit Modedesignerin Eva Poleschinski in ihrer Mitte Contemporary SOCIETY Catwalk zwischen Pop Up Shop und Podium HEIMSPIEL Wer? Modepalast Wo? EKZ Weberzeile, Ried Was? Erstmals machte der Modepalast mit rund 30 Desingern in Ried Station, erstmals wählte May-Britt Alróe-Fischer – Geschäftsführerin der etablierten Mode- und Design-Verkaufsmesse – eine Einkaufscenter-Mall als Location für das dreitägige Verkaufshappening. Und noch eine Premiere für die Weberzeile: Enthüllt wurde ein liebevoll Vintage-möblierter Popup-Shop, der für weitere drei Wochen ausgewählte Designstücke offerieren wird. Zum Auftakt beeindruckte die Fashionshow des gebürtigen Rieders Jürgen Christian Hoerl, in dessen Wiener Atelier TV-Größen wie Conchita Wurst, Mirjam Weichselbraun oder die Vorstadtweiber ein und aus gehen. Haute Couture am Laufsteg bot ebenso Emanuel Burger, der aus dem nahen St. Georgen im Attergau stammt. An ortsansässigen Zaungästen wurden u. a. gesichtet: Familie Mairinger (Marc O’Polo), Andrea Mittermayr (feel good) und Thomas Kosar (Filialleitung K&Ö). Meister & Models: Roben von JCHOERL Alle Bilder © DERFRITZ DFR Bestens aufgelegt: Centerleiterin Brigitte Biberger, Designer J. C. Hoerl, Modepalast-Chefin May-Britt Alróe-Fischer Strahlkraft: Modepalast-Chefin May-Britt AlróeFischer, Centerleiterin Brigitte Biberger, Moderatorin Kathi Wörndl TZ 07 2016 41 firmen&personen IMPRESSUM Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected], Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mag. Oliver Stribl, Geschäftsführer, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, [email protected], stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, [email protected], Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, [email protected], Christian Derflinger (cd), [email protected], Birgit Nemec (bn), DW 230, [email protected], Hildegard Suntinger (hs), [email protected], Online-Redaktion: Mag. Christiane Jördens, Bakk., DW 220, [email protected], Redaktionsassistenz: Sabine Schillinger, DW 211, s.schillinger@textilzeitung.at Anzeigen- und Marketingleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, [email protected], Anzeigenberatung: Mag. (FH) Stefanie Stradel, DW 222, [email protected], Sunny Gansch, DW 216, [email protected] UMDASCH SHOP ACADEMY: EMOTION UND POP-UPS Am 21. April 2016 findet im Umdasch-InfoCenter in Amstetten das »Emotion pro Quadratmeter«-Seminar statt. Ladendesigner Wolfgang Gruschwitz berichtet Handelsprofis aus den unterschiedlichsten Branchen, worauf es bei der Planung von Verkaufsflächen wirklich ankommt, und deckt auf, wie erfolgreiche Läden ticken. Er klärt über Emotional Retail Store Design auf und verrät, wie man am POS Farben, Formen, Materialien, Licht etc. gezielt einsetzt. Ein weiteres Mal wird das Tagesseminar am 20. Oktober in Düsseldorf abgehalten. Um kurzfristige Formate geht es am 12. Mai 2016: im Hotel Grand Ferdinand in Wien findet das Pop-up-Seminar »Liebe geht durch den Magen … Shoppen auch!« mit Pierre Nierhaus statt. Der Gastro- und Hospitality-Profi verrät, wie die Verweildauer durch geschickt gesetzte Kaufanreize erhöht wird und wie letztendlich auch die Umsätze steigen. Anmeldung und weitere Informationen gibt es unter www.umdasch-shopacademy.com. RENÉ LEZARD: NEUER HEAD OF CREATIVE MANAGEMENT Florian Moser übernimmt die Leitung als Head of Creative Management bei René Lezard Men. Zusammen mit der neuen Leitung des Men-Designs, Ralf Klute, wird Moser alle Kollektionssegmente entwickeln. Zuvor war Florian Moser für die Strick- und Jersey-Kollektion bei Uwe Hessel zuständig. 42 TZ 07 2016 Anzeigenassistenz: A nika Vikas, DW 215, [email protected], Anzeigentrainee: Karoline Kowarz, DW 216, [email protected], Lektorat: Dr. Martin Ross, grafisches Konzept: Christa Schnellrieder, Produktion: Markus Brocza, Georg Vorstandlechner, Johanna Weber Abonnements, Marketing & Vertrieb: Katharina Artner, DW 511, [email protected], Abo-Hotline: +43/1/866 48-930; Web: www.manstein.at; Bankverbindung: Erste Bank AG, Kto. Nr.: 289 400 235 00, Blz.: 20111; gültige Anzeigenpreisliste Nr. 68; Firma des Herstellers: friedrich Druck & Medien GmbH, Zamenhofstraße 43–45, 4020 Linz, Verlagsort: Perchtoldsdorf, Anschrift des Medieninhabers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Name des Herausgebers: Mag. Dagmar Lang (dl), MBA Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, grundlegende Richtung: offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textil handels, Web: www.textilzeitung.at. Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar. KOMMUNIKATIONSWEGWEISER Anne M. Schüller, hierzulande auch bekannt als Referentin der Salzburger Gespräche, beleuchtet in ihrem neuen Buch die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden in Zeiten der digitalen Transformation. Ihre wohl wichtigste Schlussfolgerung lautet: Die wahren kommunikativen Erfolge finden jenseits von Big Data und Algorithmen statt. Nicht Analytics und Mathematik, sondern Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen führen gerade in durchdigitalisierten Zeiten zum Ziel. Der Inhalt des 380-Seiten-Werks ist – stets mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung – einerseits strategisch, andererseits sehr operativ aufbereitet, also randvoll mit praktischen Tipps und Erfolgsstrategien. Erschienen im GABAL Verlag, Offenbach. MOUNTAIN FORCE: AUSBAU MIT KTC Der Schweizer Anbieter von Premium-Skibekleidung Mountain Force AG baut die enge Zusammenarbeit mit KTC, dem Produzenten von hochqualitativer und technischer Sportbekleidung in China, weiter aus. KTC wird neben der Produktion der Highend-Funktionsbekleidung auch für die Produktentwicklung sowie für das Sourcing der Stoffe und Accessoires zuständig sein. Mountain Force selbst wird weiterhin für das Produktdesign verantwortlich sein. BESTSELLER ÖSTERREICH: »ÖSTERREICHS BESTE ARBEITGEBER« Jedes Jahr zeichnet das österreichische »Great Place to Work«-Institut auf Grundlage von Benchmarkuntersuchungen zahlreiche Unternehmen aus. Am 17. März wurde Bestseller Österreich im Rahmen einer Award Ceremony bereits zum zweiten Mal in Folge als »Österreichs beste Arbeitgeber« ausgezeichnet. Auch in der Kategorie Large (251–500 Mitarbeiter) hat das Modelabel den fünften Platz erreicht. SALTEX: MESSE DORNBIRN Von 5. bis 6. Oktober 2016 findet die Saltex (Smart Textiles and Lightweight Materials) Messe in Dornbirn statt. Aussteller wie Getzner Textil AG, Sefar AG, Schoeller GmbH & Co. KG, Alge Elastic GmbH oder Fussenegger & Grabher GmbH haben sich bereits angemeldet. Die Saltex bietet eine gemeinsame Plattform für Textilien von der Raumfahrt und dem Automobilbau bis hin zu Medizin und Umwelttechnologien an. Weitere Informationen sowie die Onlineanmeldung zum Symposium gibt es unter www.saltex.at. Boutique,1030 Wien, Landst. Hauptstrasse, 21m2, pensionsbedingt abzugeben, für Einrichtung, Warenlager und Stammkunden, Ablöse, geringe Miete 630€, alles inkl. Tel. 0699 14110038 firmen&personen HÖGL: ERWEITERTE GESCHÄFTSFÜHRUNG Harald Winzer wurde neben CEO Gerhard Bachmaier als weiterer Geschäftsführer engagiert. Winzer übernimmt den Geschäftsführungsbereich »Vertrieb und Retail«. Durch seine internationale Expertise wird er die Fortführung der Expansionsstrategie und Internationalisierung im Vertrieb leiten. Zuvor war Harald Winzer langjähriger CEO der Modeschmuckfirma Thomas Sabo. PRIMALOFT: ERSTES INGREDIENTBRAND-MITGLIED DER EOG Die Partnerschaft zwischen PrimaLoft, dem Anbieter von Komfortlösungen aus leistungsstarken Isolationsmaterialien und Funktionstextilien, und der European Outdoor Group (EOG) besteht seit ihrer Jahreshauptversammlung im Jänner 2016. PrimaLoft ist bereits ein langjähriges Mitglied der American Outdoor Industry Association (OIA) und kann dadurch einen wertvollen Beitrag zur Arbeit der EOG leisten. ERRATUM: GELCO NICHT INSOLVENT In der ÖTZ 05/2016 berichteten wir auf Seite 17 (»Schmaler Grad«), dass die Firma Gelco in Insolvenz sei – das entspricht nicht den Tatsachen. Vielmehr stellt das Unternehmen mit Ende der Saison Sommer 2016 seine Geschäftstätigkeiten geordnet ein. Alle Aufträge für die laufende Saison werden in Zusammenarbeit mit den Lieferanten ordnungsgemäß ausgeliefert. Für die Mitarbeiter wurde ein umfassender Sozialplan ausgearbeitet. Dr. Joachim Dreier: »Wir bedauern die Entscheidung zutiefst, mussten aber letztlich die anhaltend negative Entwicklung des Textilmarktes realisieren. Insbesondere unseren Mitarbeitern wünschen wir alles Gute.« Die BiBA GmbH ist von der Entscheidung, Gelco einzustellen, nicht betroffen. Die ÖTZ bedauert die Fehlinformation. TZ 07 2016 43 wolford.com
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