Vorlage für ein schriftliches Grußwort des Ministers

Hermann Gröhe
Bundesminister
Mitglied des Deutschen Bundestages
Grußwort
„Wir – die Summe aller Teile“ – das Motto des Junge Pflege Kongresses 2016 beschreibt, wie
sehr jede helfende Hand in der Pflege unser Gesundheitswesen mitträgt. Ich freue mich deshalb
über jeden jungen Menschen, der sich für einen anspruchsvollen Beruf in der Pflege
entscheidet.
Ganz besonders danke ich allen jungen Pflegenden, die ihre Zukunft, und damit auch die
Zukunft der Pflege in unserem Gesundheitswesen, mitgestalten wollen und sich mit ihren
Ideen einbringen. Der Junge Pflege Kongress bietet eine gute Gelegenheit dazu.
In unserer älter werdenden Gesellschaft wird die Zahl derjenigen weiter ansteigen, die
pflegerische Unterstützung benötigen. In den Krankenhäusern steigt die Zahl älterer und
demenzkranker Menschen. Krankenschwestern und -pfleger brauchen deshalb auch
altenpflegerische Kenntnisse. Und in den Altenpflege-Einrichtungen steigt die Zahl chronisch
und mehrfach erkrankter Pflegebedürftiger, die gut versorgt werden müssen. Das heißt, im
Pflegeheim – aber auch im ambulanten Pflegedienst - brauchen wir zunehmend
krankenpflegerisches Wissen.
Jeder Pflegebedürftige soll sich auch in Zukunft auf individuelle menschliche Fürsorge
verlassen können. Also müssen wir einerseits die Nachwuchskräfte in der Pflege gut auf diese
anspruchsvollen Aufgaben vorbereiten, andererseits wollen wir noch mehr junge Menschen
für den wertvollen Pflegeberuf gewinnen.
Mit dem Gesetz zur Reform der Pflegeberufe schaffen wir hierfür die Grundlage. Die neue
Ausbildung ordnet die bisherigen drei Pflegeausbildungen - in der Gesundheits- und
Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und der Altenpflege - neu und
bereitet auf einen Einsatz in allen Versorgungsbereichen der Pflege vor. Gleichzeitig
bekommen die Auszubildenden die Möglichkeit, Wissen in bestimmten Bereichen, ihrem
persönlichen Interesse entsprechend, zu vertiefen. Hierzu wählen sie einen Vertiefungseinsatz,
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der u.a. in der stationären Akutpflege, der ambulanten Akut- und Langzeitpflege oder in der
Kinderkrankenpflege liegen kann. Am Ende erhalten alle Auszubildenden einen einheitlichen
Abschluss und die einheitliche Berufsbezeichnung Pflegefachfrau oder Pflegefachmann.
Der neue Pflegeberuf wird bundesweit mehr und vielfältigere wohnortnahe Ausbildungs- und
Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Ein Wechsel zwischen den einzelnen
Versorgungsbereichen wird zusätzliche Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten eröffnen. Des
Weiteren bieten die modernen Ausbildungsstrukturen einen neuen Ansatz, eine angemessene
Vergütung für alle Pflegefachkräfte durchzusetzen.
Um allen Menschen, die sich für den Pflegeberuf interessieren, einen gleichberechtigten
Zugang zu ermöglichen, ist die Ausbildung für jeden Auszubildenden kostenfrei. Das Zahlen
von Schulgeld wird der Vergangenheit angehören.
Ein solides und zukunftsorientiertes Pflegesystem ist auf gut ausgebildete und motivierte
Pflegekräfte angewiesen. Deshalb wünsche ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am
Junge Pflege Kongress 2016 viele gute Gespräche über die Zukunft der Pflege. Möge die
Begeisterung, mit der sie ihren Beruf ausüben, ein gutes Beispiel für viele junge Menschen
geben, den wertvollen Pflegeberuf zu ergreifen.
Hermann Gröhe