einfach industrie 4.0 muss nicht kompliziert sein

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Buntoro
Setiomulyo will
der indonesischen
industrie den
Weg weisen
einfach
industrie 4.0 muss
nicht kompliziert sein
schWer
Röhrle und BleSta
biegen dickste Bleche
mit Pressen von EHT
VORWÄRTSDEnKER
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4standpunkt
6Panorama
20Bodenblech
30Rundblick
Generationen­
4.0
12 vertrag
15 Industrie
für Einsteiger
Bei WMF biegt eine
neue TruBend Cell 7000
Seite an Seite mit einer
TRUMPF „Oma“.
Warum das Thema
alle angeht und wie
eMDe den ersten
Schritt gemeistert hat.
Bis zu
38 Abkantungen
stecken in den
Gehäusen der ProfiKaffeemaschinen
von WMF.
Hier brauen sie
Big is
22 was
25
zusammen
BEAUTIFUL
Für seine Zapfanlagen
setzt Sinop voll auf
Automatisierung.
8
28 Der
Theatertüftler
Riesenpressen von
EHT bringen bei Röhrle
und BleSta dicke
Blechteile in Form.
Schlosser Heinz Hausegger
lässt Bühnenfantasien
wahr werden.
„Die
Leute sollen uns lieben“
Der indonesische Unternehmer Buntoro Setiomulyo weiß,
dass Erfolg bei den Mitarbeitern beginnt.
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zum Thema AUF Seite 12
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Express 1/16
Express 1/16
3
STanDPunKT
HÄnGT EFFiziEnz nuR
VOn maSCHinEn aB
?
Dr.-ing. mathias Kammüller
Vorsitzender des TRumPF Geschäftsbereichs
Werkzeugmaschinen
istockphoto.com / Thomas Vogel
Seit Beginn der Industrialisierung arbeiten Tüftler und Entwickler daran, Maschinen noch besser und damit noch produktiver zu machen. Inzwischen sind Maschinen so ausgereift, dass wir Produkte in der Massenfertigung extrem
schnell und dadurch sehr günstig herstellen können.
Doch jetzt verändern sich die Märkte. Der Wunsch nach
individuell gefertigten Produkten, die aber genauso rasch
und günstig wie bei der Massenproduktion zur Verfügung
stehen sollen, stellt uns vor enorme Herausforderungen.
Diese kleinen Losgrößen erfordern Effizienz in der gesamten Organisation.
Einen Auftrag von A wie Angebot bis Z wie Zustellung
abzuwickeln, ist in der Regel unabhängig von der Losgröße
gleich aufwendig. Die Rentabilität sinkt aber natürlich drastisch, wenn ein Auftrag statt 5.000 identischer Stücke nur
fünf umfasst. Deswegen darf beim Blick auf eine effiziente
Produktion heute nicht mehr nur die Maschine im Fokus
stehen.
Oft hinken die althergebrachten Prozesse im Büro der
Hochtechnologie in der Fertigungshalle hinterher. Dass es
auch anders geht, zeigt unser Kunde eMDe, der Schritt für
Schritt, aber konsequent und erfolgreich daran arbeitet, sein
Angebotswesen zu optimieren. Trotz erheblich weniger Papier bietet er seinen Kunden noch mehr Transparenz. Als
Grundlage dafür dient ihm WebCalculate von TRUMPF —
nur eines der Tools aus dem TruConnect Portfolio. Wie beeindruckend die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung von
Prozessen vor und nach der Produktion sind, lesen Sie in
unserem Beitrag „Industrie 4.0 für Einsteiger“.
Die Weiterentwicklung von Maschinen bis zu ihrer heutigen Effizienz war ein jahrzehntelanger Prozess, der nicht
ohne Zwischen- und Rückschritte zu bewältigen war. Aber er
war notwendig. Jetzt gilt es, mit der Entwicklung in den vorund nachgelagerten Prozessen nachzuziehen. Nicht von heute
auf morgen, aber genauso zielgerichtet und konsequent.
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EXPRESS 1/16
5
1,86
Mrd.
im Jahr 2014 lag der globale umsatz im Onlineeinzelhandel bei 1.336 milliarden uS-Dollar. Für das
Jahr 2015 werden 1.671 milliarden prognostiziert
1.336 Mrd.
Smartphone-nutzer gab
es 2015 weltweit
privat Bestens vernetzt
659.878,7 Mio.
Euro soll der umsatz mit E-Services im Jahr 2020 betragen;
diese Prognose entspricht einem Wachstum von 10,34 Prozent pro Jahr
31 %
Die mobile Webnutzung
hat in den vergangenen
zwölf monaten laut
StatCounter deutlich
zugelegt. anfang 2014
entfielen weltweit rund
22,4 Prozent aller Seitenaufrufe auf mobile Geräte,
jetzt rund 31 Prozent
die kann mit gross und klein
Es gibt einige Anlagen, die Bleche im Überformat mit mehr als vier Meter Länge bearbeiten und entsprechend große Teile
schneiden können. Viele haben aber einen
entscheidenden Nachteil: Bei der Bearbeitung kleinerer Tafeln wird der Arbeitsbereich
nicht komplett genutzt. Den idealen Kompromiss für Unternehmen mit gemischtem Teileportfolio gab es nicht — bis jetzt. Die neue
TruLaser 3060 fiber schließt diese Lücke. Mit
6 × 2,5 Meter bietet der Arbeitsraum genügend
—
Dank einer
Schwenkbiegemaschine
produziert We-metal
Futtertröge in
einem Drittel der
vorher benötigten zeit.
—
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einer Messe wurde der niederländische Blechspezialist auf das Schwenkbiegen aufmerksam.
„Wir waren begeistert von dem Potenzial“, erinnert sich Johan Rigters, technischer Leiter bei
We-Metal. „Also prüften wir, ob uns das Verfahren bei den Futtertrögen helfen kann.“ Es
konnte: Mit der Schwenkbiegemaschine fertigt
ein einzelner Bediener einen Trog in nur einer
Minute. Zudem muss er das Blech während des
Prozesses nur noch einmal anfassen. „Die Investition hat uns auf Jahre einen guten Kunden
gesichert“, sagt Wolswinkel. „Pro Jahr produzieren wir rund 25.000 Futtertröge.“ Und auch
bei anderen Aufträgen kann We-Metal dank
der Flexibilität der Schwenkbiegemaschine oft
eine effizientere Produktionsweise anbieten als
die Konkurrenz.
www.we-metal.com
nachher
2 maschinen
1 schwenkbiegemaschine
2 mitarbeiter
1 mitarbeiter
QualitÄt erleBen
Seit Anfang 2015 ist der Werkzeugmaschinenhersteller EHT Mitglied der TRUMPF Gruppe.
Das Traditionsunternehmen ergänzt das Produktportfolio mit Biegemaschinen und Tafelscheren sowie maßgeschneiderten Lösungen.
Darunter befinden sich zum Teil wahre Riesen wie eine Presse mit 1.250 Tonnen und
acht Meter Arbeitslänge, eine Tandemanlage
mit 16 Meter Gesamtbiegelänge und eine
acht Meter lange Tafelschere. Von den Fähigkeiten dieser Anlagen können sich Interessenten im wiedereröffneten und renovierten
Vorführzentrum in Teningen überzeugen.
Zu sehen sind auch eine TruBend 8400, eine
VarioPress 130, eine ProfiPress 170, zwei Tafelscheren — die MultiCut 06-40 und EcoCut 10-30
— sowie Biegewerkzeuge und Musterteile.
Walter Zwicklhuber, Geschäftsführer der Gewa Blechtechnik GmbH, Ried im Traunkreis, Österreich:
180 sekunden
60 sekunden
SCHWENKBIEGEN BEI TRUMPF
mit der TruBend Center Serie 5000
eröffnet ihnen TRumPF die flexible Welt des
Schwenkbiegens. mehr zur TruBend Center:
www.trumpf.info/uevjb9
TRUMPF / Foto Atelier 2
Wie können wir die Aufträge unserer Kunden
noch besser und effizienter fertigen? Diese
Frage treibt die 30-köpfige Mannschaft des
Blechbearbeiters We-Metal aus dem niederländischen Renswoude kontinuierlich um.
Sie ist auch der Grund, warum das Unternehmen seinen Maschinenpark mit Laser- und
Gesenkbiegemaschinen vor zwei Jahren um
eine Schwenkbiegemaschine erweiterte. „Für
die FIT Farm Innovation Team GmbH fertigten wir zu diesem Zeitpunkt bereits seit einiger
Zeit Futtertröge“, erzählt Jan Cees Wolswinkel,
Geschäftsführer von We-Metal. „Für einen
Trog brauchten wir drei Minuten, zwei Mitarbeiter und zwei verschiedene Maschinen.“
Als das nicht mehr effizient genug war, suchte
We-Metal nach einer besseren Lösung. Auf
vorher
We-Metal BV
der einminutentrog
Platz für besonders große Teile, für kleinere Tafeln hat die Maschine mit der Funktion
„Mehrtafelbelegung“ einen cleveren Kniff parat. Der Anwender legt mehrere Bleche auf
eine Palette, die Maschine bearbeitet dann
alle Tafeln nacheinander automatisch. Dabei können auch Düsenwechsel automatisch erfolgen, sodass die Tafeln verschieden
dick und sogar aus unterschiedlichen Materialien sein dürfen. Der TruDisk Laser
sorgt in allen Fällen für optimale
Bearbeitungsergebnisse.
„Die TruPunch 5000 hat uns mit ihrem hohen automatisierungsgrad
sowie ihrer Verlässlichkeit und Flexibilität überzeugt. Wir haben jetzt
auch vielfältige umformmöglichkeiten. Große und hohe umformungen
ermöglicht die aktive matrize, Gewinde können wir aufgrund der
hohen Rotationsgeschwindigkeiten produktiv einbringen.“
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STRaTEGiE
„Die Leute
sollen
uns lieben.“
„man muss damit
zurechtkommen,
dass man in einem
Jahr nur ein
schrittchen auf
seinem Weg
vorankommt.“
Buntoro setiomulyo sieht viel potenzial in der
indonesischen industrie. nachdem sein eigenes
800-mitarbeiter-unternehmen auf gesunden
Beinen steht, will er jetzt mit seinen ansichten
schule machen.
Herr Buntoro, Sie leiten die Geschicke eines international
agierenden Unternehmens und sind Autor mehrerer Wirtschaftsratgeber.
Was können andere von Ihnen lernen?
Ich denke, besonders wichtig ist es, nachzuvollziehen, wie wir unsere
heutigen Erfolge erzielen konnten. Vor fast dreißig Jahren waren wir
ein kleines Blechbearbeitungsunternehmen mit drei Maschinen, finanziell sah es alles andere als rosig aus. Es fehlte die zündende Idee, mit der
wir uns durchsetzen und einen festen Kundenstamm gewinnen konnten. Ich suchte nach einem Produkt mit Wachstumspotenzial. Schließlich bringt es mir nichts, heute etwas herzustellen, was morgen niemand
mehr braucht. Bei meinen Überlegungen stieß ich auf Krankenhausbetten. Die Weltbevölkerung wuchs schon damals rasant, der Bedarf
an solchen Produkten würde also steigen. Allerdings fehlte es uns vollkommen am nötigen Wissen. Wir mussten erst lernen, was unsere Produkte können müssen, um am Markt zu bestehen.
Buntoro setiomulyo,
geschäftsführer pt mak
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Aiden Dockery
Ruht sich nicht auf seinen
Erfolgen aus: Buntoro
Setiomulyo möchte mit seinen
Methoden ein Musterbeispiel für
die indonesische Industrie sein.
Das klingt nach einer Menge gezahltem Lehrgeld.
Wie haben Sie sich in dieser Zeit über Wasser gehalten?
Um Geld zu verdienen, konzentrierten wir uns in der ersten Zeit auf
simplere Produkte wie Schulspinde. Das warf zugegebenermaßen nicht
viel ab, weshalb wir Geduld beweisen mussten. Die fehlt meiner Meinung nach den meisten, viele Unternehmer werfen zu schnell das Handtuch. Man muss auch einmal damit zurechtkommen, dass man in einem
Jahr nur ein Schrittchen auf seinem Weg vorankommt. Im folgenden
Jahr können es dafür schon zwei sein. Genauso habe ich es gehandhabt
und war nach einigen Jahren in einem ordentlichen Tempo unterwegs.
Wie konnten Sie sich freischwimmen, nachdem das Fundament gelegt war?
Als das Wissen da war, konzentrierten wir uns auf das Wesentliche: Entwicklung und Produktion. Ein Vertriebsteam oder eine Marketingabteilung werden Sie bei uns vergeblich suchen. Stattdessen bauten wir
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pt mak, Yogyakarta, indonesien. gegründet 1988.
800 mitarbeiter. www.mak-techno.com
WaS:
produktion und vertrieb von krankenhausbetten
WOmiT: 2 x trulaser tube 5000, 1 x trulaser 1030 fiber,
1 x trumatic 3000 fiber, 1 x trumark station
10 EXPRESS 1/16
Einzelrohre
lassen sich gut
manuell beladen.
WER:
ihre fragen BeantWortet:
Carina albrecht, Telefon: +65 (0) 65 71-8007,
E-mail: [email protected]
Die Schwenkschutzhaube
ist dreifach positionierbar.
Geschlossen ist sie strahldicht.
Halb geöffnet ermöglicht
sie den schnellen Zugriff und
die manuelle Beladung mit
kürzeren Rohren über die
Entladeseite. Ist die Schutzhaube komplett geöffnet,
können schwere Rohre
mittels Kran be- und
entladen werden.
Der Bandtisch und die Bandtischerweiterung
dienen als ergonomische Fertigteilablage und sind
gleichzeitig Bestandteil des Strahlschutzkonzeptes.
Ein optionales
Kamerasystem erlaubt
die zusätzliche Kontrolle
der Entladeeinheit
und der Beladeabläufe.
Das Kamerabild
erscheint auf
dem Display des
Bedienpults.
ihre fragen BeantWortet:
Dominik Gastes, Telefon: +49 (0) 7156 303-30973,
E-mail: [email protected]
TRUMPF
die Bettmacher
Ob es jetzt große Entscheidungen sind wie in der Vergangenheit oder
neue Technologien, wichtig ist es immer, dass das Team die
Entscheidungen mitträgt. Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In unserem Unternehmensleitbild steht: Die Leute sollen PT Mak lieben. Das gilt natürlich insbesondere für die Mitarbeiter. Deshalb liegt
es mir am Herzen, meine Mitarbeiter für ihre Leistungen fair zu entlohnen. Wir bezahlen 50 Prozent über dem Mindestlohn und sorgen
uns auch um die Familien: Jeden Monat bekommt jeder zusätzlich
zum Gehalt 15 Kilogramm Reis mit nach Hause. Ich denke, dass so ein
Umgang mit den Mitarbeitern als gutes Beispiel für mein Land dienen kann. Wir haben hier mit 230 Millionen Einwohnern ein riesiges
Marktpotenzial, das wir nur ausschöpfen müssen. Ich versuche mein
Möglichstes, lade regelmäßig junge Leute ins Unternehmen ein und
vergebe Stipendien. Damit trage ich hoffentlich ein wenig zum wirtschaftlichen Aufstieg von Indonesien bei.
Das Hubtor ermöglicht es,
das Maschinenbett und die
Beladeautomatisierung
LoadMaster Tube jederzeit
einzusehen, um beispielsweise
eine Bestandskontrolle
durchzuführen. Aber auch
der direkte Zugang zum
Maschinenbett ist gewährleistet. Beim Beladen
bleibt das Tor geöffnet,
bis das Rohr gespannt ist.
Danach schließt es
automatisch.
Und Sie lagen wieder richtig?
Durch die neue Maschine hat sich unsere Produktivität um 30 Prozent
erhöht — das reicht als Antwort, oder? Die ausführlichere Begründung
lautet, dass uns die Laseranlage viel Handarbeit spart. Die Maschine
arbeitet sehr präzise. Dadurch können wir kostspielige Sekundärprozesse deutlich reduzieren, teilweise werden sogar alte Anlagen obsolet.
Und frei werdende Fertigungsfläche nutzen wir jetzt effektiver. Unsere
Ansprechpartner von TRUMPF haben uns beim Einstieg in die Laserrohrbearbeitung mit viel Energie und Zeit unterstützt. Das hat einiges dazu beigetragen, dass die Umstellung so gut und sanft verlief. Die
Erfahrungen waren insgesamt so positiv, dass wir zusätzlich die neue
Generation der TruLaser Tube 5000 mit noch mehr innovativen Funktionen bestellt haben.
Dank der ungehinderten
Zugänglichkeit von oben
kann die Beladung auch
mit dem Kran erfolgen.
Sie sind also endlich da, wo Sie am Anfang hinwollten?
Wir gehören international zu den führenden Anbietern unserer Branche, machen aber nicht halt. Um alle Anforderungen unserer Kunden
abzudecken, arbeiten bei uns drei Designteams parallel an neuen Varianten und Verbesserungen bestehender Modelle. Da geht es uns etwa
darum, das Gewicht zu reduzieren oder die Fertigungsprozesse zu
optimieren. Dazu gehört auf der anderen Seite selbstverständlich, dass
ich ständig in neue Technologie investieren muss. Vor Kurzem überlegten wir zum Beispiel, als erstes indonesisches Unternehmen eine
TruLaser Tube 5000 zu kaufen — für uns eine sehr hohe Investition.
Mein Bauch sagte mir trotzdem, dass ich zugreifen sollte.
WiSSEn
Die große Laserschutzscheibe bietet
gemeinsam mit einer
hellen Arbeitsraumbeleuchtung die direkte
Einsicht in laufende
Prozesse.
nach und nach ein großes Netzwerk an Vertriebspartnern auf. Das erspart es mir, an zig Orten kostspielige Vorführzentren aufzubauen. Das
Geld und die Manpower stecke ich lieber in unsere Kernkompetenz. So
stelle ich sicher, dass jeden Monat meine 400 Betten ausgeliefert werden. Insgesamt erfüllen wir momentan jährlich 2.000 Aufträge, unser
Portfolio besteht aus 150 verschiedenen Modellen für viele internationale Märkte.
Bei der rohrbearbeitung ist es besonders wichtig, laufende prozesse einsehen zu können und
leicht zur maschine zu gelangen. ebenso wichtig ist bei festkörperlasermaschinen das
thema lasersicherheit. der neue intelligente strahlschutz der trulaser tube 5000 fiber
bietet beides: volle lasersicherheit und den optimalen zugang zur
maschine und damit höchsten Bedienkomfort.
DiE nEuE OFFEnHEiT
STRaTEGiE
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auTOmaTiSiERunG
Harmonieren wie Großmutter und Enkelin: Eine zwölf Jahre alte TRUMABEND V 130 sorgt im Zusammenspiel mit einer brandneuen Biegezelle TruBend Cell 7000 bei
WMF für präzise Blechteile.
Generationenvertrag
Eine oder zwei Kaffeemühlen, mit oder ohne
Chocdispenser, Wassertank oder Festwasseranschluss — bei der Konfiguration einer Gastro-Kaffeemaschine gibt es fast so viele Optionen wie beim Kauf eines neuen Autos. Acht
verschiedene Grundmodelle der professionellen Kaffeevollautomaten produziert die WMF
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Group unter ihrer bekannten Marke „WMF “
in Geislingen an der Steige — in beinahe unzähligen Varianten. Der größte Teil einer Maschine besteht dabei aus Edelstahl, rund 50 bis
100 verschiedene Blechteile stecken je nach
Typ darin. Einige davon sind hochkomplex.
„Ein Blech für das Innengehäuse hat zum Bei-
spiel 38 Abkantungen“, berichtet Volker Simon,
Leiter der Kaffeemaschinenproduktion. Derart komplexe Teile in der richtigen Qualität
zu akzeptablen Preisen zuzukaufen ist eine
Herausforderung. Daher setzt WMF auf das
eigene Know-how und biegt einen Großteil
der Teile selbst.
KD Busch
Blechbearbeitung zählt seit Jahrzehnten zu den kernkompetenzen der Wmf group.
Beim Biegen der anspruchsvollen komponenten für kaffeemaschinen setzen die geislinger
auf eine zuverlässige seniorin und eine pfiffige newcomerin von trumpf.
Etwa 1.000 Tonnen Edelstahl verarbeitet der TRUMPF die manuelle Biegemaschine mit
Hersteller pro Jahr. Dabei sind Maschinen einem Roboter von Motoman automatisiert.
aus unterschiedlichen Jahrzehnten am Werk: Seit zwölf Jahren läuft die mittlerweile antiSeit zwölf Jahren ist eine TRUMABEND V 130 quiert anmutende Konfiguration nun schon
im Einsatz, erst seit wenigen Monaten unter- täglich im Dreischichtbetrieb — fehlerfrei
stützt eine TruBend Cell 7000 die Produktion. und ohne reparaturbedingten Stillstand. BeZwischendrin: 2-D-Laserschneidmaschinen vor ein neues Programm auf der Maschiund Stanzanlagen von TRUMPF. Nur: In der ne eingerichtet werden kann, ist stets viel
aufgeräumten Halle dominiert kein Blau. Bis Denkarbeit bei der Abwicklung und Festleauf die Biegezelle wurden alle Maschinen in gung der Biegereihenfolge erforderlich. „Wie
ein helles Grün getaucht, die Automatisie- muss der Roboter greifen? Wie sind ihm die
rungskomponenten sind gelb lackiert.
bisherigen Abkantungen nicht im Weg, wo
Die TRUMABEND V 130 in der Halle der drohen Kollisionen? Diese Fragen müssen im
Blechfertigung überrascht nicht nur durch Vorfeld beantwortet werden“, erklärt Hans
ihre Farbe, sondern auch durch ihre Funk- Wagner, Leiter der Blechfertigung. Der Rotion. Die WMF Gruppe hat gemeinsam mit boter erlernt die einzelnen Schritte anschlie-
„pro Jahr
verarbeiten
wir etwa
1.000 tonnen
edelstahl.“
volker simon, leiter
kaffeemaschinenproduktion
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auTOmaTiSiERunG
inDuSTRiE 4.0
Smart
Factory
Digitaler Workflow
Kleine Losgrößen
Industrie
4.0
Links: Auch im ungewohnten Grün zuverlässig: die TruLaser 3030. Mitte: Volker Simon, Leiter Kaffeemaschinenproduktion, und Hans Wagner, Leiter der
Blechfertigung: „Qualität ist unser Markenzeichen.“ Rechts: Jeder Kaffeevollautomat geht ins Prüffeld. Hier werden alle Funktionen kontrolliert.
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Sprechende Teile
INDUSTRIE 4.0
FÜR EINSTEIGER
Tool Management
TruConnect
Smart Products
WMF Group GmbH
ßend im Teach-in-Verfahren. „Dazu steht die Biegen ohne Betreuung „Früher manuell die verschiedenen Teile eines KafAnlage schon mal zwei Tage still“, sagt Wagner. mussten unsere Mitarbeiter Abkantspezia- feeautomaten zusammen, baut Wassertank,
Ab einer Zahl von 50 Stück kommt für die listen sein, um eine Anlage einrichten und Bohnenbehälter und Display ein und verbinMarke WMF eine automatische Biegemaschi- bedienen zu können“, berichtet Wagner. det die unzähligen Kabel richtig miteinander.
ne statt einer manuellen Presse zum Einsatz. Das ist bei der TruBend Cell 7000 nicht mehr Im Anschluss prüft ein Mitarbeiter jeden KafDas lohnt sich, weil der Metallfabrikant im- nötig. Ist das Programm einmal eingerich- feeautomaten auf Herz und Nieren. Seit 1927
mer wiederkehrende Aufträge hat. „Wenn ich tet, dann läuft es problemlos ohne Betreuung. produziert die WMF Gruppe professionelle
das Programm einmal erstellt habe, muss ich „Hier ist es wichtiger, dass computeraffine Mit- Großkaffeemaschinen in Geislingen. „Qualität
bei einem weiteren Auftrag nur noch das Ma- arbeiter programmieren“, erklärt Wagner. Der made in Germany ist ein wesentlicher Faktor
terial bereitstellen und aufs Knöpfchen drü- Nachwuchs im Fertigungsalltag der WMF der Marke WMF, mit dem wir uns von unseGroup braucht künftig explizite Computer- rer Konkurrenz absetzen“, sagt Simon. „Wir sind
cken“, erklärt Simon.
Viel flexibler agiert die brandneue Biege- kenntnisse. Auf der anderen Seite sind in der unter den Weltmarktführern bei den Profi-Kafzelle TruBend Cell 7000 von TRUMPF, die seit Montage und Maschinenprüfung noch echte feemaschinen — und das wollen wir natürlich
Handarbeiter gefordert. Ein Monteur setzt auch bleiben.“
März 2015 die Produktion unterstützt. „Gehäuse und Chassis bestehen aus Edelstahl, das Innenleben einer ProfiKaffeemaschine ist voller kleiner Blechteile. Die Anlage biegt
Winkel und Halter sehr schnell
ihre fragen BeantWortet:
und hochgenau“, begründet
Carina zwirner, Telefon: +49 (0) 7156 303-30360,
Simon die Anschaffung. Sie
E-mail: [email protected]
bearbeitet bei WMF wie die
TRUMABEND V 130 ein Blechdickenspektrum von 0,8 bis
2,0 Millimetern. Weil die Biegeder küchenprofi
zelle die Werkzeuge und Greifer vollautomatisch wechselt,
WER:
Wmf group gmbh, geislingen/steige. gegründet
kann sie 70 Prozent der Zeit
1853. knapp 6.000 mitarbeiter. www.wmf.com
ohne Betreuung arbeiten. Sie
WaS:
das unternehmen stellt küchengeräte in den
ist dabei so schnell, dass die
geschäftsbereichen consumer products,
kaffeemaschinen und hotel-equipment her
Offlineprogrammierer viel zu
tun haben. In den letzten drei
WOmiT: truBend cell 7000, trulaser 3030,
trutool tsc 1, trulaser 5030, trumaBend v 130,
Monaten haben sie bereits die
trumaBend v 85, trumatic 500 rotation,
Prozesse für 150 verschiedene
tlc 462
Teile festgelegt, weitere folgen
Kaffeemaschinen von WMF punkten seit
sukzessive.
1927 mit dem Prädikat „Made in Germany“.
Horizontale Vernetzung
Transparenz
Individualisierung
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inDuSTRiE 4.0
80%
ERSTE FRAGE: WARUM?
des Optimierungspotenzials in der Fertigung
liegen in indirekten Prozessen: Auf eine
Stunde Bearbeitungszeit kommen etwa vier
Stunden indirekte Tätigkeiten.¹
die märkte verändern sich. Wettbewerbsfähig bleibt, wer seine produktion schneller, flexibler, transparenter und
damit kostengünstiger macht. der erste schritt ist die verschlankung der indirekten prozesse, denn hier liegt
bei zunehmender individualisierung und kleinen losgrößen das größte optimierungspotenzial. truconnect, das
trumpf synonym für industrie 4.0, steht unter anderem für lösungen, die helfen, dieses potenzial auszuschöpfen.
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Diesem automatischen Krempel trau ich aber nicht.
Die Arbeit macht mich fertig
Schon klar, und du wirfst auch noch
Überweisungsscheine in den Briefkasten.
Warum ???
Natürlich nicht!
Mache nichts mehr als Angebote schreiben, Material bestellen,
Arbeitspläne erstellen, rüsten. Und das für die paar Teile.
Lohnt sich kaum noch. Und ständig nervt jemand. Will
wissen, wo dieses oder jenes Werkzeug ist oder wo
ein Auftrag steht, weil der Kunde nachfragt.
Na also. Dann lass dir mal erklären, wie du
deine Geschäftsprozesse optimieren kannst.
Glaub mir, das lohnt sich.
Und wer erklärt mir das?
Du vielleicht?
Selbst schuld. Geht bei mir automatisch.
Wie, automatisch?
Ne, da gibt’s Fachleute. Ruf mal den
TRUMPF Vertrieb an. Die haben da so was:
TruDingsda. Die wissen dann schon.
Meine Kunden kalkulieren
online selbst und erhalten das
Angebot automatisch. Daten aus
der Produktion frage ich am
Laptop ab und meine Werkzeuge
sind mit einem Code versehen,
sodass ich weiß, wo und in
welchem Zustand sie sind.
WAS SIND
INDIREKTE PROZESSE?
Zu den indirekten Prozessen gehören alle Arbeitsschritte, die vor und
nach der eigentlichen Teilefertigung stattfinden — unabhängig
von der Losgröße. Sinken die Losgrößen wegen zunehmender
Individualisierung, stehen diese Prozesse in keinem Verhältnis mehr
zur eigentlichen, wertschöpfenden Arbeit — also der Produktion.
Indirekte Prozesse lassen sich mit TruConnect optimieren.¹
Disposition
konventionell
-75%
vernetzt
Rüstzeiten & Intralogistik
konventionell
-50%
vernetzt
Selbstorganisation Bediener
Na toll. Du musst es
dir ja leisten können.
konventionell
- 80%
Du wirst es dir auch leisten müssen,
wenn du in Zukunft mithalten willst.
Dann lieber jetzt und in kleinen
Häppchen. Denk drüber nach.
vernetzt
¹ Die Daten basieren auf einer Studie des Fraunhofer-IPA (S-Tec) in Kooperation
mit TRUMPF: http://www.ipa.fraunhofer.de/kooperation_trumpf.html
Gernot Walter
Privat ist die Vernetzung schon weit fortgeschritten. Kaum jemand verzichtet auf sein Smartphone, Onlinebanking, Musik- und Filmstreaming. Sie gehören wie Onlineshopping
längst zum Alltag. Das Wissen um Industrie 4.0 ist dagegen
noch sehr gering. Viele Unternehmer denken dabei hauptsächlich an mannlose Fertigung und Roboter. Tatsächlich beginnt die Umstellung eines Unternehmens zur Smart Factory
viel rudimentärer.
Das grundlegende Ziel von Industrie 4.0 ist die digitale Vernetzung der Produktion, um die Gesamtproduktivität,
Flexibilität und Prozess-Stabilität zu steigern und unternehmensübergreifende Wertschöpfungsnetzwerke zu schaffen.
Aber was genau heißt das? Ganz einfach: In Zeiten, in denen Maschinen hochproduktiv arbeiten, lässt sich der Workflow insbesondere durch schlanke Prozesse vor und nach der
Produktion optimieren. Werkzeuge, die zum richtigen Zeitpunkt vollständige Informationen bereitstellen, gibt es bereits. Damit werden Prozesse effizienter, flexibler, schneller,
übersichtlicher und besser beherrschbar. Auch Tools, die
beispielsweise das Angebotswesen beschleunigen, sind
schon verfügbar. Welche Vorteile sich daraus ergeben,
zeigt das Beispiel eMDe auf den Seiten 18 und 19.
Eine Smart Factory entsteht nicht von heute auf
morgen und sie ist nicht von der Stange zu haben.
Jede Fertigung ist anders und deshalb muss auch der
Weg hin zu Industrie 4.0 individuell auf jedes Unternehmen abgestimmt sein. Hilfestellung bietet hier
TruConnect, das TRUMPF Synonym für Industrie
4.0 und Smart Factory. TruConnect steht für Lösungen, mit denen jedes Unternehmen Schritt für
Schritt den Weg in die vernetzte Fertigung beschreiten kann.
Die TRUMPF Technologie für Vernetzung hilft,
Geschäftsprozesse schon heute ganzheitlich zu optimieren. Ein Kernelement von TruConnect ist die
Beratung für vernetzte Fertigung.
Mehr Informationen:
http://www.trumpf.com/de/innovation/truconnect.html
Mehr zum Kooperationsprojekt von TRUMPF mit dem Fraunhofer-Institut
für Produktionstechnik und Automatisierung lesen Sie auf:
www.blechhelden.com/ipa
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17
inDuSTRiE 4.0
SCHNELLIGKEIT
BEGINNT
BEIM ANGEBOT
Noch bevor Menschen und Maschinen bei eMDe zum flinken Einsatz kommen, können Kunden flexibel und rund
um die Uhr den Preis für die Fertigung eines Teils am
Computer ermitteln. Die Voraussetzung dafür bietet das
TRUMPF Onlinekalkulationsprogramm WebCalculate.
Dazu registriert sich der Kunde zunächst auf dem eMDeKundenportal und startet WebCalculate. Dort lädt er eine
Zeichnung des gewünschten Teils hoch, gibt das Material
und die Art der Verarbeitung ein und erhält innerhalb von
wenigen Sekunden ein Angebot mit Einzel- oder Staffelpreisen. Auf Wunsch kann er dann sofort die Bestellung auslösen. Grundlage der Berechnung sind die Kalkulationswerte,
die eMDe in TruTops Calculate, das im Hintergrund läuft,
festgelegt hat. „Über die Onlinekalkulation erreichen wir
auch Interessenten, die nur ein Teil brauchen. Die Hemmschwelle, anzurufen und sich ein Angebot machen zu lassen, entfällt“, erklärt eMDe-Geschäftsführer Weibel. Vier
bis zehn Anfragen erhält er mit dem Tool pro Woche. „Natürlich werden nicht alle zu Kunden, aber die Zahlen zeigen,
dass das Interesse da ist.“
dominik Weibel und marco Wüst, geschäftsführer des schweizer unternehmens emde, haben die
Bedürfnisse ihrer kunden stets im Blick. auf der Basis des onlinekalkulationsprogramms Webcalculate
von trumpf haben sie ein angebotssystem entwickelt, das interne prozesse beschleunigt, kunden
transparenz bietet und ihnen in puncto schnelligkeit den entscheidenden vorsprung verschafft.
raffiniert Weitergedacht
Photopulse GmbH
Dass die Onlinekalkulation und die damit verbundene automatisierte
Angebotserstellung vorgelagerte Prozesse enorm beschleunigt, davon sind die eMDe-Geschäftsführer überzeugt.
Und auch davon, dass sich der frühe Einstieg in diese Art
der Prozessvereinfachung lohnt, um mit den Erfahrungen
zu wachsen und die Entwicklung selbst mit zu beeinflussen. Auf der Grundlage von WebCalculate haben Weibel
und Wüst daher eigene Tools entwickelt, mit denen sich
das Programm aus ihrer Sicht noch besser nutzen lässt.
So scannt ein Tool alle Neuregistrierungen auf dem
Kundenportal. Wenn innerhalb von zwei bis drei Tagen
keine Kalkulation durchgeführt wurde, dann hat offensichtlich etwas nicht funktioniert. „Wir haben dann die
Möglichkeit, nachzuhaken und zu fragen, warum die Kalkulation abgebrochen wurde“, erklärt Weibel. Angezeigt
bekommt er auch Aufträge, die einen gewissen Auftragswert überschreiten. „Ein Großauftrag hat eine andere Kalkulationsgrundlage. Ein online kalkulierter Preis kann nie
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ein Kampfpreis sein, weil er automatisch berechnet wird.
Da fehlt auch das menschliche Gespür. WebCalculate bietet zwar die Option, die Höhe der Stückzahlen, die online
berechnet werden können, zu beschränken, aber uns ist es
lieber, den Kunden am nächsten Tag anzurufen und mit
ihm zu sprechen, als ihn zu verlieren, weil er während der
Kalkulation ausgebremst wird“, sagt Weibel.
transparenz für den kunden
Auch die
bereits in WebCalculate integrierte Auftragsverfolgung
wurde bei eMDe weiter optimiert. Jeder Kunde erhält mit
der Auftragsbestätigung einen schlüsselgeschützten Link,
über den er Zugriff auf seine Zeichnung im PDF-Format
und auf alle Auftragsdetails hat. Er kann sich zu jeder Zeit
über den Produktionsstatus seines Auftrags informieren und erhält, sobald der Auftrag das Haus verlassen hat,
den Tracking-Link zur Schweizer Post beziehungsweise
den zum beauftragten Spediteur. Jedes ausgelieferte Teil ist
zudem mit einem QR-Code versehen, den der Kunde im
Auftragseingang einscannen kann, um sämtliche Auftragspapiere, von der Auftragsbestätigung bis zum Lieferschein,
digital einzusehen. Diese Transparenz wissen eMDe-Kunden zu schätzen. „Auch größeren Kunden ist es inzwischen
lieber, ab und zu per Stichprobe zu kontrollieren, ob unsere Prozessschritte sauber ausgeführt und dokumentiert
sind, als sich auf eine ISO-Zertifizierung zu verlassen“, sagt
Weibel.
Noch schränken die internen Prozesse vieler Unternehmen die breite Nutzung der Onlinekalkulation ein.
„Oft gibt es bei Kunden die Vorschrift, mehrere Angebote per Mail anzufordern, die dann abgelegt werden“, erklärt
Weibel. Wenn es schnell gehen muss, so seine Erfahrung,
ist eMDe aber nicht zu schlagen. „Bis die anderen Angebote beim Kunden eingegangen sind, haben wir oft schon
die Ware geliefert. Da fallen ein paar CHF Preisunterschied
hier oder da nicht so ins Gewicht.“
Der Dienst am Kunden
liegt dem Erfolgsduo
Weibel und Wüst am
Herzen. Dazu setzen
sie auf Services und
Methoden, die im
B2B-Bereich eher
selten zu finden sind.
Mehr dazu auf:
blechhelden.com/emde
ihre fragen BeantWortet:
Patrick Kühne, Telefon: +41 (0)41 769 66 66,
E-mail: [email protected]
patrick.kuehne
Weitere Informationen zum Thema
TruConnect und die digitale Vernetzung
in der Fertigung lesen Sie in unserer
nächsten Ausgabe und im Webspecial:
www.trumpf.info/lbjzks
EXPRESS 1/16 19
VOm SOFa in
DEn FERRaRi
die modernen parksysteme von Wöhr
ermöglichen parken in luftiger höhe.
20 EXPRESS 1/16
Otto Wöhr GmbH
BODEnBLECH
Nichts ist in Großstädten spärlicher vorhanden als Platz — vor allem Parkplatz. Egal ob Wohnhaus oder Shoppingmall, große Parkflächen verschlingen nicht nur wertvolle Nutzfläche, sondern durch
die heutigen Grundstückspreise auch ordentlich Geld. Eine Lösung
bieten die Parkprofis der Otto Wöhr GmbH. Das Unternehmen entwickelt, produziert und installiert für Kunden auf der gesamten
Welt unterschiedlichste Parksysteme. Die Bandbreite reicht von der
zweistöckigen Garage fürs Mehrfamilienhaus bis hin zu automatischen Parktürmen, mit denen sich wohlhabende Autoliebhaber
ihren Schlitten ins Penthouse-Loft fahren können. „Wir können
unterschiedlichste Fahrzeugmodelle einlagern, vom Kleinwagen
bis zur extralangen Limousine. In unseren Parksystemen stecken
daher viele lange Teile wie beispielsweise die Auffahrschienen“, sagt
Jörg Stahlkopf, Werkleiter bei Wöhr. „Daher benötigten wir zum
Schneiden eine Maschine mit entsprechendem Format.“ Seit 2015
ist deswegen eine TruLaser  im Einsatz, die eine ältere Anlage
ersetzte. „Wir profitieren mit der neuen Maschine von einer deutlich höheren Performance“, freut sich Stahlkopf. www.woehr.de
EXPRESS 1/16 21
LaSERSCHWEiSSEn
Hier brauen sie
was zusammen
der tschechische spezialist für zapfanlagen sinop möchte ganz oben mitspielen.
das erfolgsrezept: eine hohe fertigungstiefe inklusive laserschweißen.
Jiri Tvaroh / Ludmila Tvarohova
Oben: Sinop erweiterte
seinen Maschinenpark
jüngst um einige Lasermaschinen, darunter die
TruLaser Robot 5020
und die TruLaser 5030
fiber. Unten: Produktionsdirektor Vaclav Kriz
verantwortet Sinops
Blechfertigung.
22 EXPRESS 1/16
An Ambitionen mangelt es Tschechien derzeit nicht. Die Sinop begann daher schon kurz nach der Gründung 1995,
Regierung der Republik verkündete jüngst das Ziel, bis in die modernsten Technologien zu investieren. Gera2020 in die Top 20 der wettbewerbsfähigsten OECD-Nati- de bei den wichtigsten Teilen will sich das Unternehmen
onen aufzusteigen. Schultern soll diesen Aufstieg vor allem nicht in die Abhängigkeit von Zulieferern begeben. Stattdie schlagkräftige heimische Industrie. Das setzt Unterneh- dessen wird fast alles im eigenen Haus hergestellt — Fehler
men voraus, die dem gewachsen sind — ein gutes Beispiel kann Sinop so im Zweifel selbst abstellen. Der schlagkräftihierfür ist Sinop. Die Verantwortlichen dort sehen sich ge Maschinenpark blieb auch anderen Unternehmen nicht
schließlich bereits jetzt in einer guten Position. „Wir set- verborgen. Um die Jahrtausendwende herum klopften imzen in allen Bereichen auf Exzellenz“, sagt Vaclav
mer mehr Interessierte an und horchten nach, ob
Kriz, Produktionsdirektor des Unternehmens,
Sinop nicht ihre Jobs übernehmen würde.
Ein zweites, lukratives Geschäftsfeld
selbstbewusst. Das darf er auch sein,
tat sich auf. „Als Job-Shop stehen
denn allein die bestens ausgestattete
wir mittlerweile einer Vielzahl
Produktionshalle ist ein handfesvon Kooperationspartnern zur
ter Beleg für seine Aussage. Eine
Seite“, erklärt Kriz. „Mit unsehochmoderne Werkzeugmarem umfangreichen Anwenschine reiht sich hier auf 8.000
dungsportfolio können wir
Quadratmetern an die nächsjeden unterstützen, der ähnte. Überall herrscht geschäftiges
lich hochklassige KomponenTreiben — und zwar in jeder der
drei Schichten. Die Auftragslage
ten benötigt wie wir.“ Vor allem
stimmt also.
getrieben von diesen KooperatiFür das Leitungssystem von Sinops
onspartnern
kam 2011 der Laser
großem Verkaufsschlager Soda Stream
zWei Wichtige sÄulen
neu
ins
Programm,
Sinop kaufte die
ist eine hohe optische Qualität der
2-D-Lasermaschine TruLaser 5030 fiber.
Das Hauptgeschäftsfeld von Sinop
Schweißtnähte Pflicht.
liegt im Kältetechnikbereich. Für Kunden
Von Anfang an hatten die Blechbearbeiaus der Lebensmittelbranche entwirft und ferter nicht nur das Laserschneiden im Blick, der
tigt das Unternehmen Kühlaggregate, Getränkekühler TruDisk Laser verfügte über zwei Ausgänge. „Wir wollten
oder Zapfanlagen. „In diesem Bereich bedienen wir vor uns die Option offenhalten, den Laser zukünftig auch zum
allem das europäische Premiumsegment“, sagt Kriz. „Un- Schweißen zu nutzen“, sagt Kriz. Daher kam schon bald die
sere Kunden haben für den sehr anspruchsvollen Lebens- Laserschweißzelle TruLaser Robot 5020 hinzu. Im Lasermittelmarkt enorm hohe Erwartungen an die Qualität.“ netzwerk bedient der TruDisk Laser sowohl die TruLaser
EXPRESS 1/16 23
LaSERSCHWEiSSEn
GROSSPRESSEn
Die EHT
VarioPress 1000
bei BleSta.
unterstützung in allen Bereichen
Bei
den eigenen Produkten ist das Laserschweißen mittlerweile ebenfalls ein fester Bestandteil der Fertigung, etwa
beim Verkaufsschlager Soda Stream, einem Sodawasseraufbereiter für die Gastronomie. In dessen Leitungssystem sind hochwertige Schweißnähte ein Muss, sonst
könnten sich hier Keime an hervorstehenden Kanten festsetzen. „Das geht nur mit dem Laser“, bestätigt Kriz. Der
Schweißvorgang ist aber nur einer von vielen Blechbearbeitungsprozessen in der Fertigungskette des Soda Streams:
Eine TruPunch 5000 locht und entgratet das Abtropfgitter, die TruBend 7036 kantet das Gehäuse ab und die
TruLaser 5030 fiber schneidet die Einzelteile der Zapfvorrichtung zu. Die Mehrzahl der Sinop-Produkte verfügt
über eine derart hohe Fertigungstiefe. Das hat eine Kehrseite. „In den letzten Jahren fiel es der Fertigungssteuerung
immer schwerer, die Übersicht zu behalten“, sagt Kriz. Um
nicht irgendwann dem eigenen Erfolg zum Opfer zu fallen, setzen er und sein Team deshalb seit 2012 die Fertigungssoftware TruTops Fab ein. Ein wichtiger Meilenstein,
denn damit ist es möglich, die Produktion in Echtzeit zu
24 EXPRESS 1/16
überwachen und die Fertigungsprozesse besser aufeinander abzustimmen. Die TRUMPF Niederlassung in Tschechien unterstützte den Integrationsprozess während der
gesamten Zeit. Auch heute gibt es noch eine enge Zusammenarbeit. „TRUMPF berät uns immer noch bei der
Optimierung unserer Prozesse“, sagt Kriz. „Davon profitiert unsere gesamte Belegschaft enorm.“ Egal also, ob es
um Maschinen geht oder um diejenigen, die davorstehen:
Sinop fühlt sich bereit für die Mission Top 20.
BiG iS BEauTiFuL
großpressen von trumpf sind für viele unternehmen der schlüssel für neue märkte.
die geschäftsführer von röhrle und Blesta berichten,
warum sie sich für die eht variopress entschieden haben.
ihre fragen BeantWortet:
Ludek Finda, Telefon: +420 (0) 251 106-235,
E-mail: ludek.fi[email protected]
die aufstreBenden
WER:
sinop smp s.r.o., hauptsitz in prag, hauptproduktionsstätte in Budweis, tschechische republik.
gegründet 1995. 140 mitarbeiter. www.sinop.cz
WaS:
produktion und vertrieb eines breiten sortiments
von kühlanlagen. daneben Job-shop für die heimische
industrie
WOmiT: 2 x trulaser robot 5020, trulaser 5030 fiber,
trulaser 3030, 2 x truBend 7036 und weitere
Detlef Göckeritz / Frank Hoffmann
5030 fiber als auch die TruLaser Robot 5020 — ein günstiger Einstieg ins Laserschweißen. Die Bediener sammelten
ohne großen Investitionsaufwand wichtige Erfahrungen
mit der neuen Technologie. „Die Nachfrage nach Laserschweißarbeiten stieg allerdings so schnell, dass bereits ein
Jahr später eine zweite TruLaser Robot 5020 folgte“, erinnert sich Kriz.
Bei der Herstellung
von Zapfanlagen setzt
Sinop auf eine hohe
Fertigungstiefe, um
sich vom Wettbewerb
abzusetzen.
Aus zwei
wird eins:
Tandemanlage
EHT VarioPress
400 bei Röhrle.
EXPRESS 1/16 25
GROSSPRESSEn
GROSSPRESSEn
Mit der EHT VarioPress 400 haben Dietmar und
Frank Röhrle ein erfolgversprechendes
Alleinstellungsmerkmal. Damit will Frank Röhrle
zurück ins Zuliefergeschäft.
die sieBmacher
röhrle stahl und Blechbearbeitungs gmbh, Böbingen an der rems.
gegründet 1990. 19 mitarbeiter.
www.roehrle-gmbh.de
WaS:
dienstleistungen rund um Wartung
und montage, künftig lohnfertiger
1
station eins: Böbingen. Dietmar
spezialist für hochverschleißfeste
maschinensiebe
in Trommeln, die mit 80 bis 300 Umdrehungen pro Minute rotieren.
Dabei hat nahezu jeder Anlagenbetreiber seine ganz spezifischen Anforderungen an Korngröße und Verschleißfestigkeit des Siebkorbes.
Schließlich macht es einen Unterschied, ob die Anlage Metalle oder
Kunststoffe verarbeitet. „Deshalb sind alle unsere Siebe maßgeschneiderte Einzelstücke“, betont Geschäftsführer Dreger. Ob für eine kleine Anlage oder einen großen Schredder, ob kleiner Korndurchmesser
oder größerer Durchlass — alle Siebe werden individuell nach Kundenwunsch gefertigt. Erst geschnitten, dann gewalzt, um zum Schluss mit
der Abkantpresse das Feintuning zu bekommen.
Zwischen zwei und bis zu 800 Kilogramm Gewicht bringen die Industriesiebe in der Regel auf die Waage. Rekordhalter bei BleSta ist bis
dato ein Siebkorb mit zwei Tonnen Gesamtgewicht. Bis 2014 beschränkte sich BleSta auf Blechdicken bis 25 Millimeter. Dreger erkannte aber
den Trend zu noch stärkerem Material: „Weil wir selbst auch 40 Millimeter dicke Bleche bearbeiten wollten, suchten wir nach der passenden
Abkantpresse.“ Schiere Kraft mit 1.000 Tonnen Druck am Balken und
höchste Zuverlässigkeit waren die Anforderungen. Die Entscheidung
fiel auf eine VarioPress von EHT. „Neben den Leistungsdaten der Anlage waren die Seriosität und Beratungsqualität meiner Ansprechpartner
ein entscheidendes Plus. Dass das Unternehmen EHT nun zu TRUMPF
gehört, ist eine gute Sache“, resümiert Frank Dreger.
Seit Mai 2015 ist die Anlage in einem Erweiterungsbau von BleSta
aktiv. Dreger schätzt Merkmale wie die perfekte Kombination von
VarioV-Werkzeugsystem und punktueller Bombierung (Belastung:
„Wir haben den
passenden
maschinenpark für
großformatige
teile.“
2
26 EXPRESS 1/16
WaS:
BleSta-Geschäftsführer Frank Dreger bringt seine
bis zu 40 Millimeter dicken Bleche mit einer
EHT VarioPress mit 1.000 Tonnen Presskraft in Form.
WOmiT: eht variopress 400, trulaser 5060
die Tandemanlage via EHT Press Control, ein touchRöhrle, Gründer der Röhrle Stahl- und
basiertes Bedienpanel, das auch die 3-D-ProgrammieBlechbearbeitungs GmbH, wollte eigentrung erlaubt.
lich ab 50 kürzer treten. Jetzt steht er mit 54
Frank Röhrle: „Wir sind vom Gesamtpaket EHT
und TRUMPF überzeugt. Die Produktivität unserer
Jahren hinter Sohn Frank und unterstützt ihn.
Mit einer EHT VarioPress Tandemanlage und
neuen Maschinen wird sich schnell herumsprechen.“
einer TruLaser 5060 will Frank Röhrle einen
Der 20-Jährige hat gerade den Meister gemacht und
will die väterliche Firma zurück zum Ursprung fühneuen Job-Shop etablieren und damit im Großformatbereich punkten.
ren. Schon früher war die Röhrle Stahl- und BlechbeZwei mal vier Meter misst die neue Tandemarbeitungs GmbH für großformatige Teile bekannt. In
presse bei Röhrle im schwäbischen Böbingen.
den letzten Jahren konzentrierte sich der Seniorchef
Die Überflurmaschine wurde Ende Januar
allerdings auf Dienstleistungen rund um Montage
frank röhrle
2016 in beeindruckenden zwei Tagen aufgebaut
und Wartung. Sohn Frank will jetzt zurück ins Zulieund ausgerichtet. Dass TRUMPF bei Röhrle
fergeschäft. Neben der Tandempresse nutzt er dafür
eine TruLaser 5060 mit 6-kW-Laser und Wechselzum Zug kam, wundert beim Blick in die Haltisch (Format: 6 × 2 Meter). Start der neuen Ausrichle kaum: Drei betagte EHT-Maschinen, alle um
tung war im Februar 2016. Dietmar Röhrle: „Jetzt
die 20 Jahre alt, tun bis heute treu ihren Dienst.
Um im Großformatbereich flexibel zu bleiben, entschied sich Röhrle wird mein Sohn die neuen Anlagen zum Laufen bringen. Ich bin davon
für zwei VarioPress mit jeweils 400 Tonnen Presskraft in Tandemauf- überzeugt, dass er das schnell schafft und wir uns durchsetzen werden.“
stellung. Damit stehen zwei mal vier Meter Kantraum zur Verfügung —
entweder im voneinander unabhängigen Einzelbetrieb oder zusamstation zWei: Eisenhüttenstadt. Besuch bei der BleSta
GmbH. Kerngeschäft des Unternehmens ist die Herstellung
mengeschaltet für Bauteile bis zu acht Meter Länge. „Wir haben mit der
von Industriesieben als maßgeschneiderte Komponenten für
neuen Presse im weiten Umkreis ein Alleinstellungsmerkmal”, so Frank
Röhrle. Hinsichtlich zukünftiger Aufträge ist er zuversichtlich. Die ver- Recyclinganlagen. Für unterschiedlich abrasive Inputmaterialien nutzt
größerte Variante (Hub, Einbauhöhe, Ausladung) ermöglicht die Bear- BleSta verschleißfeste Stähle wie Hardox oder CREUSABRO. Eine EHT
beitung von größerdimensionierten Blechteilen und erweitert so das VarioPress mit 1.000 Tonnen Presskraft bringt sie in Form.
Teilespektrum.
Gestartet zu dritt, beschäftigt BleSta heute 20 Mitarbeiter. Neben
Die EHT Tandemanlage VarioPress 400 wurde optimal ausgestattet. Lohnarbeiten für Kunden aus der Region rund um den Sitz in EisenSo verkürzt der EHT Werkzeugschrank die Rüstzeiten, schafft Ordnung hüttenstadt ist die Fertigung von Industriesieben bis heute das Kernund eliminiert die Suchzeiten. Mit den zusätzlich installierten Biegehil- geschäft, sowohl als Erstausrüster für die Anlagenbauer wie auch als
fen lassen sich künftig selbst handhabungsintensive, schwere oder labile Ersatzteillieferant.
Biegeteile von nur einem Bediener prozesssicher und schnell bearbeiAuch ein Industriesieb macht das, was ein Sieb tun sollte: Es hält
ten. Das laserbasierte Winkelmesssystem und die punktuelle Bombie- geschnittenes Inputmaterial so lange zurück, bis die richtige Korngrörung wiederum sorgen für Gutteile vom ersten Stück an. Gesteuert wird ße erreicht ist und es durch das Sieb fällt. Verbaut sind die Siebkörbe
Blesta gmbh Blechbearbeitung,
eisenhüttenstadt. gegründet 2007.
20 mitarbeiter. www.blesta.de
WOmiT: eht variopress 1000
die neuausrichter
WER:
WER:
BleSta GmbH
„Widerspenstige hartmetalle
brauchen fingerspitzengefühl.“
frank dreger
1.000 Tonnen pro Meter) sowie die leichte Bedienbarkeit via Touchscreen. Allerdings, so betont er, gehe nichts ohne qualifizierte Mitarbeiter: „Besonders bei verschleißfesten Materialien wie Hardox hat jedes
Blech sein eigenwilliges Wesen, selbst wenn es aus der gleichen Charge
kommt.“ Die zähen Spezialstähle haben ein enormes Rückfederungsmoment, das die Mitarbeiter mit ihrer Erfahrung antizipieren müssen.
Der individuelle Umgang mit dem jeweiligen Werkstück erfordert viel
Fingerspitzengefühl. Dreger: „Unser Vorteil ist, dass wir als Spezialisten täglich mit den Sieben zu tun haben. Wettbewerber, die das nur ab
und zu tun, zahlen immer Lehrgeld und scheitern an Qualitätsanforderungen.“ Denn schließlich ist auch ein Industriesieb ein hochpräzises
Maschinenbauteil.
ihre fragen BeantWortet:
Elmar Ebner, Telefon: +49 (0) 9401 9537367-0,
E-mail: [email protected]
Die Herstellung
von Industriesieben für
Recyclinganlagen ist
das Kerngeschäft der
BleSta GmbH.
EXPRESS 1/16 27
CHaRaKTERE
sagen sie mal,
herr hausegger …
Der Theatertüftler
„am theater
ist flexibilität
gefragt.“
heinz hausegger baut für das salzburger landestheater elemente
für Bühnenbilder aus stahl. am besten gefallen ihm dabei die kreative
freiheit und die abwechslungsreichen aufgaben.
Heinz Hausegger steht in seiner Werkstatt und
schweißt an einem großen Stahlwürfel. „Das
ist ein Teil für ein aufschwingbares Amphitheater aus mehreren transportablen Segmenten“, erklärt er. In wenigen Tagen wird es auf der
Bühne für das Stück „Funny Girl“ stehen — ein
Schauspiel über die weltweit erste muslimische Komikerin mit Burka. Heinz Hausegger
ist Schlosser am Salzburger Landestheater.
Dort arbeitet er an den Bühnenbildern für
Ballett-, Theater- und Opernstücke, erstellt
Halterungen, Treppen, Leitern und viele weitere Einzelelemente aus Stahl. 25 neue Bühnenbilder produziert das Theater pro Saison.
Chris Rogl
fleXiBilitÄt gefragt „Für den Job
28 EXPRESS 1/16
muss man ein Tüftler sein“, beschreibt Heinz
Hausegger seine Tätigkeit. „Man muss ausprobieren und kreativ an Aufgaben rangehen.“ Zu ihm kommen Bühnenbildner mit
künstlerischen Vorstellungen und gelegentlich nicht maßstabsgetreuen Zeichnungen. Er
muss dann mit dem Werkstättenleiter prüfen,
ob sich eine Stahlkonstruktion für das Bühnenbild auf diese Weise umsetzen lässt, oder
sich eine alternative Lösung einfallen lassen.
„Bei anderen Firmen arbeitet man strikt nach
Plan, am Theater ist alles viel flexibler. Man
muss sich den Gegebenheiten anpassen“, sagt
Hausegger. Seit insgesamt 27 Jahren ist er jetzt
als Schlosser tätig. Nach einer Ausbildung
zum Bauschlosser arbeitete er abwechselnd
im Stahlbau und als Betriebsschlosser. „Während meiner Tätigkeit bei der Firma Stahlbau
Ziegler konnte ich erstmals in die Theaterwelt
hineinschnuppern“, erzählt Hausegger. „Hier
lieferten wir Stahlkonstruktionen zu Bühnenbildern für das Landestheater und die Salzburger Festspiele.“ Als er seinen letzten Job im
Stahlbau wegen Arbeitsmangels verlor, erin-
nerte er sich an diese spannende Aufgabe und
bewarb sich beim Salzburger Landestheater.
multitasking im team Am besten gefällt ihm an seinem Arbeitsplatz, dass
er eigene Ideen einbringen und eigenständig
arbeiten kann. „Diese Freiheiten hatte ich in
meinen vorherigen Jobs nicht“, sagt Hausegger.
Der 43-Jährige arbeitet stets an mehreren Projekten gleichzeitig und oftmals unter Zeitdruck. „Es muss immer schnell gehen, weil
die anderen Abteilungen warten. Auf das
Amphitheater warten zum Beispiel der Maler, der die Stahlkonstruktion anstreichen
muss, und der Tischler, der Holzbretter darauf montiert.“ Teamarbeit ist in dem Beruf
entscheidend, auch weil Hausegger immer auf
das Zusammenspiel mit anderen Materialien
achten muss. „Ich muss öfter mal eine Aufgabe schnell dazwischenschieben und zum
Beispiel etwas ausmessen, weil ein Tischler
eine Information von mir braucht“, erzählt
Hausegger. In den Theater-Werkstätten arbeitet er gemeinsam mit einem weiteren Schlosser und 16 anderen Handwerkern. Zusammen
stellen sie die Bühnenbilder für 400 Aufführungen jährlich mit circa 160.000 Besuchern pro Spielzeit auf die Beine.
Hauseggers bisher spannendste Aufgabe war es, einen Eiffelturm aus Stahl für das Ballett
„Mythos Coco“ zu bauen. „Der
Eiffelturm ist sehr filigran“, erzählt er. „Für den drei Meter
hohen Turm habe ich vier Teile
geformt, die dann zusammengefügt werden mussten. Ich war
gespannt zu sehen, ob alles zusammenpasst. Das hat es zum Glück.“
www.salzburger-landestheater.at
… was halten Sie für Ihre größte
Stärke ? Was für Ihre größte
Schwäche ?
Meine größte Stärke ist Genauigkeit
und die kann ich im Job gut brauchen.
Ich bearbeite Einzelteile, indem ich sie
schweiße, zuschneide und schleife.
Am Ende muss alles zusammenpassen.
Genau diesen Perfektionismus wende
ich auch an Stellen an, an denen es
nicht so wichtig ist.
… wie würden Sie sich in wenigen
Worten charakterisieren ?
Ich bin eher der ruhige Typ, immer gut
gelaunt und gehe die Dinge positiv an.
… woraus beziehen
Sie Ihre Energie ?
Energie liefert mir meine Familie —
meine Frau, meine achtjährige Tochter
und mein 22-jähriger Sohn. Und
meine Dart-Mannschaft, die vor
ungefähr 15 Jahren von lauter
Schlossern gegründet wurde, deshalb
heißen wir auch „die Eisernen“.
… was würden Sie mit auf
die sprichwörtliche einsame
Insel nehmen ?
Meine Familie. Auf mein Handy
könnte ich gut verzichten.
… welchen Traum möchten Sie
sich in Ihrem Leben auf jeden Fall
noch erfüllen ?
Ich bleibe auch beim Träumen realistisch: Eine Reise in die Karibik, um
am weißen Strand zu liegen und nach
bunten Fischen zu tauchen.
Kreativität und
Genauigkeit sind
gefragt, wenn
Heinz Hausegger
die Vorstellungen
der Bühnenbildner
umsetzt.
EXPRESS 1/16 29
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trumpf eXpress 1/16
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