Radverkehr in Düsseldorf

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21. April 2016
pld – Pressedienst der
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Weitere Informationen zur RADschlag-Pressekonferenz am
21. April 2016
Radverkehr in Düsseldorf
Düsseldorf ist bereits seit dem Jahr 2007 Mitglied der
Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte,
Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS).
In Düsseldorf findet eine Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen
statt, die aktive Radfahrer ansprechen, zum Umstieg auf das Rad
motivieren und rundum zum Thema Fahrrad informieren, wie zum
Beispiel der Radaktiv-Tag, Stadtradeln oder "Mit dem Rad zur Arbeit".
Das Radnetz
Zur Förderung des Radverkehrs entwickelt die Landeshauptstadt
Düsseldorf ein stadtweites Radhauptnetz mit einer Streckenlänge von
über 300 Kilometern, bestehend aus rund 700 Einzelprojekten. Das
Radhauptnetz ist als ein leicht erkennbares, intuitiv nutzbares Radnetz
konzipiert worden – unter der Prämisse der Erhöhung der
Radverkehrssicherheit besonders für den Alltagsverkehr. Es soll für eine
größtmögliche Steigerung der Radverkehrsmengen ausgelegt sein.
Gesamtstädtisch findet dabei eine optimale und anforderungsgerechte
Verteilung des knappen Verkehrsraumes unter Berücksichtigung des
Fahrrades als bevorzugtes urbanes Nahverkehrsmittel statt. Im
September 2014 wurde das Radhauptnetz und die Bausteine zu dessen
Umsetzung im Ordnungs- und Verkehrsausschuss der Landeshauptstadt
vorgestellt und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt.
Die vielen Einzelprojekte, die dafür notwendig sind, werden in einem
öffentlichen Verfahren präsentiert und in einer aus Vertretern der
politischen Fraktionen im Stadtrat, des ADFC, des VCD sowie
Fachplanern des Amtes für Verkehrsmanagement bestehenden
"Fachgruppe Radverkehr" beraten.
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Der Radschnellweg
Der Ausbau von Radschnellwegen ist eine sinnvolle Ergänzung der
regionalen Verkehrsinfrastruktur, die einerseits den Berufspendlern, aber
auch dem Freizeitverkehr Vorteile bringt. Es werden attraktive und
schnelle Verbindungen geschaffen, die insbesondere für größere
Entfernungen, wie sie heutzutage immer häufiger mit den
Elektrofahrrädern zurückgelegt werden, geeignet sind.
Am 23. Jnauar 2013 hat das Ministerium für Bauen, Wohnen,
Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
(MBWSV) in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und
fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NordrheinWestfalen e.V. (AGFS) den Planungswettbewerb Radschnellwege in
Nordrhein-Westfalen ausgelobt.
Düsseldorf gehört gemeinsam mit den Nachbarstädten Neuss,
Langenfeld und Monheim zu den Gewinnern des Landeswettbewerbs
zum Bau von Radschnellwegen des Landes NRW. Verkehrsdezernent Dr.
Stephan Keller nahm die Auszeichnung am 20. November 2013 vom
Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Michael Groschek,
entgegen. Prämiert wurde die 30,7 Kilometer lange Trasse von Neuss
über Düsseldorf nach Langenfeld und Monheim mit einer Perspektive
der Weiterführung nach Leverkusen und Köln sowie in den Kreis Neuss.
Nach Abschluss der Machbarkeitsstudie 2016 wird im nächsten Schritt
das politische Votum in den beteiligten Städten eingeholt. Ziel ist eine
positive Beschlussfassung, die Grundlage für die weitere Antragstellung
ist. Im Anschluss an die Förderbewilligung erfolgt für die nächste
Planungsphase eine europaweite Ausschreibung.
Die Bezirksnetze
Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat im Jahr 2005 für jeden Stadtbezirk
ein eigenes Radnetz geplant, das die individuellen Eigenschaften des
jeweiligen Bezirks berücksichtigt. Zusammen ergeben die zehn
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fahrradfreundlichen Bezirksnetze ein gesamtstädtisches Netz, das
Wegeverbindungen vorrangig über ruhige Nebenstraßen anbietet. Die
Idee der Bezirksnetze war, auf Bezirksebene ein schnell nutzbares Netz
für die kurzen Wege zu schaffen und die einzelnen Bezirksnetze
insgesamt zu einem gesamtstädtischen Radnetz zu verknüpfen.
Vorhandene Radwege wurden genutzt. Wo auf den Hauptverbindungen
der Platz für Radverkehrsanlagen fehlte, wurden alternative Routen über
Nebenstraßen gesucht. So entstand ein Parallelnetz, das andere Hauptund Nebenverbindungen als das bekannte Straßennetz hat. Das so
gefundene Netz wurde im Detail geprüft, die problematischen Stellen
und Netzlücken wurden aufgelistet und in einem Paket
zusammengefasst, das kontinuierlich umgesetzt wurde. Insgesamt
wurden über 100 Einzelprojekte umgesetzt. Das Ergebnis des rund 700
Kilometer langen, stadtweiten Bezirksnetzes ist im Düsseldorfer
Fahrradnetzplan übersichtlich zusammenfassend dargestellt.
Die Grundlagen
Radfahrerinnen und Radfahrer und ihre Anforderungen an die
Infrastruktur sind sehr unterschiedlich. "Unser Ziel ist daher nicht ein
Netz für alle, sondern für alle ein Netz zu schaffen. Das Radhauptnetz
soll dabei leicht erkennbar, intuitiv begreifbar, einprägsam, möglichst
umwegfrei und sicher sein", erklärt Verkehrsdezernent Dr. Stephan
Keller.
Innerhalb des Radhauptnetzes sollen für Radfahrer – vergleichbar mit
dem Hauptstraßennetz für Kfz-Verkehr – leicht erkennbare
Hauptverbindungen innerhalb der Stadt entstehen, die möglichst keine
Umwege erfordern. Das Radhauptnetz soll dabei eine einfache
Orientierung im gesamten Stadtgebiet ermöglichen und einen hohen
Ausbaustandard gemäß der Qualitätskriterien der Empfehlungen für
Radverkehrsanlagen ERA 2010 aufweisen. Das Gesamtkonzept des
Radhauptnetzes wurde mit Unterstützung von zwei Planungsbüros
erarbeitet und in einem Gutachten dokumentiert. Die Umsetzung wird
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von der "Fachgruppe Radverkehr" begleitet, in der Verwaltung, Vertreter
der Ratsfraktionen, des ADFC, des VCD, eines Planungsbüros und
bedarfsweise auch Fachleute von Polizei, Rheinbahn und Fachverbänden
zusammenarbeiten.
Die Fachgruppe Radverkehr
Für das Gesamtpaket "Radhauptnetz" wurde eine Umsetzungsstrategie
gewählt, die deutlich stärker als bisher auf Kommunikation und
Beteiligung der Öffentlichkeit setzt und gleichzeitig von der Politik
getragen und fixiert wird. Herzstück dieser Umsetzungsstrategie ist die
Fachgruppe Radverkehr. Die Fachgruppe ist ein fester Arbeitskreis mit
etwa zwölf ständigen und fachkundigen Mitgliedern, die die mehrjährige
Umsetzung des Radhauptnetzes begleiten. Sie trifft sich alle zwei
Monate, bespricht relevante Maßnahmen, definiert Bausteine und
empfiehlt konkrete Planungs- und Umsetzungsschritte. Auch weitere
Themen der Radverkehrsförderung, wie etwa Einzelthemen der
Radverkehrssicherheit, können dort diskutiert werden. Nach Bedarf
werden Gutachter, Sicherheitsauditoren und weitere Spezialisten zu
Themen angefragt und eingeladen. Auch eine Evaluation ist vorgesehen.
Die Bürgerbeteiligung
Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung werden regelmäßig aktuelle
Informationen zum Thema Radhauptnetz vermittelt. Bürgerinnen und
Bürger erhalten die Möglichkeit, im direkten Gespräch mit Fachleuten
ihre Wünsche und Anregungen zu formulieren.
Die wissenschaftliche Begleitung
Die Entwicklung des stadtweiten Radhauptnetz der Stadt Düsseldorf
wird durch das Lehr- und Forschungsgebiet Straßenverkehrsplanung
und Straßenverkehrstechnik der Bergischen Universität Wuppertal
wissenschaftlich begleitet. Ziel ist es, die Wirkung der Umgestaltungen
im Vorher-/Nachher-Vergleich beurteilen zu können.
(jäk)