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Rechtsextreme Strukturen im Landkreis Northeim
​​(Kai Budler und Rune Wiedener)
„Rechtsextreme gibt es nicht nur in den großen Metropolen – ihre eigentlichen
Machtzentren liegen meistens in kleineren Städten und Ortschaften, wo sie sich in
der Nachbarschaft etablieren und die Freizeitgestaltung unterwandern können. So
auch im Landkreis Northeim, wo seit Jahrzehnten extrem rechte Gruppierungen aktiv sind. In den einzelnen Gemeinden hat man sich teilweise schon an „die Nazis von
nebenan“ gewöhnt. Umso wichtiger ist es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was für
eine Bedrohung organisierte Nazis darstellen – für Geflüchtete und ihre Unterkünfte
ebenso wie für alle, die in ihrer Ideologie als Volksfeinde gelten.
Kai Budler und Rune Wiedener haben als Journalisten bereits viele Berichte und
Analysen über die rechte Szene in Südniedersachsen verfasst. Ein immer wiederkehrendes Beschäftigungsfeld waren für beide die gut vernetzten und im wahrsten Sinne
des Wortes schlagkräftigen Nazi-Strukturen im Landkreis Northeim. Deren Entwicklung und aktueller Zustand werden Thema dieses Vortrags sein.
Zeit: 21.04.16, 18 Uhr
Ort: Rhumetalschule (Aula) [Schützenallee 12, 37191 Katlenburg-Lindau]
Globale Faktoren von Fluchtursachen
(Noreen Hirschfeld [EPIZ], Tanja Strecker [Uni Göttingen])
Derzeit sind 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Die Fluchtursachen
sind vielschichtig – auch westliche Staaten und Gesellschaften spielen dabei eine
Rolle. Rüstungsexporte und militärische Unterstützung verstärken Konflikte, ungerechte globale Wirtschaftsstrukturen fördern Armut und soziale Not, und der
Klimawandel führt zu extremen Klimabedingungen. Dieser direkte oder indirekte
Einfluss westlicher Gesellschaften auf die Fluchtursachen soll aufgezeigt und diskutiert werden.
Noreen Hirschfeld ist beim Entwicklungspolitischen Informationszentrum (EPIZ)
Göttingen als Regionalpromotorin tätig. Genau wie Tanja Strecker von der Uni Göttingen hatte sie in diesem Rahmen schon auf vielfältige Weise mit Entwicklungspolitik und den weltweiten Auswirkungen wirtschaftlicher Prozesse zu tun, ebenso
wie mit den großen Migrationsbewegungen, die unsere Zeit prägen.
Zeit: 02.05.16, 18 Uhr
Ort: Jugendzentrum „Alte Brauerei“ [Schaupenstiel 20, 37154 Northeim]
Aktuelle Asylrechtsverschärfungen
und die Folgen für Geflüchtete
(Claire Deery, Rechtsanwältin)
Während das Echo des großen Paukenschlags namens Willkommenskultur noch
nicht verklungen ist, marschiert die Bundesregierung mit immer größeren Schritten
in die entgegengesetzte Richtung. Um der sogenannten Flüchtlingskrise beizukommen, schränkt sie das Grundrecht auf Asyl immer weiter ein. Menschen werden in
überfüllte Lager gezwängt, Afghanistan wird als sicheres Herkunftsland gehandelt,
sogar die bizarre Idee einer Obergrenze für Geflüchtete wird mittlerweile ernsthaft
diskutiert. Und auch Abschiebungen dürfen immer rigoroser durchgesetzt werden –
auch eine Reaktion auf den gut organisierten Widerstand von Geflüchteten und denjenigen, die sie unterstützen.
Claire Deery, Rechtsanwältin und Vorsitzende des Niedersächsischen Flüchtlingsrats, beschäftigt sich seit langem mit Fragen des Asylrechts und seiner Umsetzung.
Sie wird die aktuelle rechtliche Lage von Geflüchteten beschreiben und die konkreten
Auswirkungen der Asylrechtsverschärfungen erklären.
Zeit: 18.05.16, 19 Uhr
Ort: Internat. Schulbauernhof [Lehmkuhlenstraße 3, 37181 Hardegsen / Hevensen]
Was ist die „“„Neue RechTe“„?
(Andreas Kemper)
Extrem rechts – das bedeutet nicht automatisch Glatze, Springerstiefel und
mangelhafte Rechtschreibung. Bereits seit den 1960er-Jahren versucht die
Bewegung der „Neuen Rechten“, völkische Ansichten in vermeintlich wissenschaftliche Modelle zu verpacken und als politisch akzeptabel zu präsentieren.
Mit den rechtspopulistischen Massenmobilisierungen von PEGIDA und der
AfD hat die Neue Rechte ihren bislang größten Einfluss erreicht. In Bezug auf
die AfD lässt sich von einer Unterwanderung sprechen: Führende Parteikader,
etwa Björn Höcke, sind schon lange im Kontext der Neuen Rechten aktiv und
verschieben die politische Debatte immer weiter nach rechts – inzwischen sogar an den Rand von Rassentheorien und Schießbefehlen.
Andreas Kemper ist Soziologe und hat viele wichtige Forschungsbeiträge
zur Bewegung der Neuen Rechten veröffentlicht. Er wird einen Überblick über
Ideologie und Strategien dieser gefährlichen politischen Strömung geben,
auch mit Blick darauf, wie sich ihr Einfluss im Auftreten des „Freundeskreises
Thüringen/Niedersachsen“ zeigt.
Zeit: 27.05.16, 18 Uhr
Ort: Jugendzentrum „Alte Brauerei“ [Schaupenstiel 20, 37154 Northeim]
Gründung einer antifaschistischen Jugendgruppe
Wollt ihr, dass der Landkreis Northeim kein Sammelbecken für die extreme Rechte mehr ist? Wollt ihr, dass Menschen, die nicht in das enge Weltbild der Rechten passen, endlich ohne Angst vor Übergriffen leben können?
Wollt ihr, dass der rassistischen und faschistischen Hetze etwas entgegengesetzt wird, eine starke antirassistische und antifaschistische Bewegung?
All das ist möglich – wenn ihr aktiv werdet, wenn ihr euch zusammenschließt und die Verhältnisse als veränderbar begreift. Es gibt viele Jugendliche im Landkreis Northeim, die mit der Lage unzufrieden oder sogar
selbst bedroht sind, die sich aber zu isoliert fühlen, um dagegen anzugehen.
Diese Gruppe soll die Vereinzelung durchbrechen, die so viele davon abhält, sich für ein besseres Leben einzusetzen. Sie soll eine Möglichkeit zu
gemeinsamer politischer Arbeit außerhalb der Parteigrenzen bieten. Sie
soll sicherstellen, dass Nazis und andere Rechte nicht einfach machen können, was sie wollen – und dass ihre Ideologie irgendwann ganz aus dem
Landkreis verschwunden sein wird.
Kommt deshalb zum Gründungstreffen einer neuen antifaschistischen
Jugendgruppe im Landkreis Northeim am 01. Juni!
Zeit: 01.06.16, 18 Uhr
Ort: Grünes Büro [Breite Str. 54, 37154 Northeim]
Den Nazis keinen Raum!
Für ein besseres Leben!
Entspechend §6 Abs 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen
angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit
durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen.
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