Heidelberg und Fujifilm präsentieren neues Inkjet-Digitaldrucksystem im B1-Format Heidelberg mit digitaler Offensive Heidelberg wird anlässlich der drupa einen besonderen Schwerpunkt auf die Segmente Digitaldruck und Services legen. Ein Highlight ist hierbei das neue InkjetDrucksystem Heidelberg Primefire 106. Für das klassische Segment präsentiert Heidelberg die neue Generation Speedmaster mit dem neuen Maschinenleitstand Prinect Press Center und eine neue Anicolor-Generation. Sowohl der Digital- als auch der Offsetdruck können über das neue Prinect Digital Front End angesteuert werden. H eidelberg hat schon jetzt den Schleier einer spannenden drupa-Neuheit gelüftet und sein gemeinsam mit Fujifilm entwickeltes, neues Inkjet-Digitaldrucksystem im B1-Format vorgestellt, das beide Unternehmen auf der drupa 2016 unter dem Namen Heidelberg Primefire 106 offiziell vorstellen werden. Bereits Ende 2013 hatten Heidelberg und Fujifilm eine strategische Partnerschaft für die Entwicklung einer neuen, industriellen Digitaldruckmaschine bekannt gegeben. Die Inkjet-Technologie von Fujifilm passt hervorragend mit Heidelbergs Erfahrungen im Druckmaschinenbau zusammen. Ziel dieser Kooperation ist es, ein industrielles Digitaldrucksystem zu entwickeln, das sich auf Augenhöhe mit dem Offsetverfahren befindet, dabei aber Vorteile hinsichtlich Konsistenz und Zuverlässigkeit bietet. Das Ergebnis des gemeinsamen Entwicklungsprojektes ist nun nach weniger als 24 Monaten die Vorstellung eines völlig neuen Drucksystems. Die Druckeinheit beruht auf der führenden Samba MEMS Druckkopftechnologie von Fujifilm Dimatix. Die wasserbasierte Pigment-Tinte von Fujifilm mit Rapic-Technologie für hochauflösende Bildqualität 1 Das neue Inkjet-System im B1-Format, Heidelberg Primefire 106, für die industrielle Produktion digitaler Druckerzeugnisse ist das gemeinsame Ergebnis der erfolgreichen Partnerschaft von Fujifilm und Heidelberg. wird die Sicherheitsanforderungen der Lebensmittelverpackungsindustrie erfüllen. Für einen optimierten Datenworkflow sowie eine hohe Qualität erfolgt die Maschinensteuerung über das neue Heidelberg Prinect Digital Frontend (DFE). Die Heidelberg Primefire 106 soll neue Geschäftsmodelle und Anwendungen – vor allem in Bezug auf individuelle Kundenanforderungen, variablen Datendruck und zielgruppengenaue Marketingkampagnen – erschließen. Die von Fujifilm neu entwickelten 7-Farben-Tinten (CMYK, Orange, Grün und Violett) in Verbindung mit den Lacken von Heidelberg werden die Bandbreite an Digitaldruckanwendungen durch das erweiterte Farbspektrum und vielfältige Substrate deutlich ausbauen. Neben Stephan Plenz, Vorstand Equipment von Heidelberg, zeigt stolz die ersten digitalen Druckresultate der neuen Heidelberg Primefire 106. Heidelberg plant auch Fujifilm die Vermarktung und den Vertrieb des neuen Systems. Die erste Installation einer Feldtestmaschine ist bereits im Nachgang zur drupa vorgesehen, und der offizielle Vertriebsstart soll Ende 2017 erfolgen. Darüber hinaus nimmt Heidelberg die drupa 2016 zum Anlass, einen einheitlichen Portfolionamen, die „Fire“-Produktlinie, für ihr Digitaldruckangebot einzuführen. Damit besteht das Heidelberg Digitaldruckangebot ab der drupa 2016 aus der Heidelberg Primefire 106, der Heidelberg Versafire CP/CV (vormals Linoprint CP/CV), der Gallus Labelfire 340 (vormals Gallus DCS 340) sowie der Heidelberg Omnifire 250/1000 für die 4D-Drucksysteme von Heidelberg. Maximale Integration Das gesamte Digitaldruckportfolio lässt sich zusammen mit den Offsetsystemen von Heidelberg über das neue Prinect Digital Front End (DFE) in den Gesamtworkflow einer Druckerei integrieren. Auch Web-to-Print-Anwendungen sowie Multi Channel Publishing Geschäftsmodelle werden unterstützt. Damit lässt Heidelberg den Smart Print Shop Realität werden, bei dem Anwender ihre Prozesse im Offset- und Digitaldruck weitgehend automatisieren sowie einheitlich und transparent steuern können. Zudem steht für alle Produkte ein umfangreiches Angebot an Dienstleistungen und Verbrauchsmaterialien zur Verfügung, sodass die Anwender das Potenzial ihrer Wertschöpfungskette möglichst vollständig ausschöpfen können. Copyright by pepress – World of Print - April 2016 Ausbau des Angebotes in den Wachstumssegmenten Digital und Services In einem sich weiterhin rasch wandelnden Branchenumfeld müssen Druckereien die eigene Effizienz kontinuierlich steigern und immer schneller und flexibler auf die globalen Anforderungen der Endkunden reagieren. Dabei gilt es, die Digitalisierung des eigenen Geschäftsmodells zu gestalten und Druckauftraggeber in diesen Prozess mit einzubeziehen. Heidelberg bietet hierzu ein umfassendes Angebot, integriert mit den neuesten Offsetlösungen des Unternehmens. „Integrierte Druckereien können sich in einem schwierigen Markt umfeld besser behaupten. Und Automation ist in der Druckbranche der Schlüssel, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Für die meisten Druckunternehmen wird die digitalisierte Wertschöpfungskette unverzichtbar“, so Stephan Plenz, Vorstand Equipment von Heidelberg. Mit dem Druck- und Medienworkflow Prinect wird die digitale Integration konsequent vorangetrieben. Die neue Generation Speedmaster, die zur drupa 2016 vorgestellt wird, lässt sich einfacher und schneller in diese digitalisierte Prozesswelt integrieren. Der neue Maschinenleitstand Prinect Press Center XL 2 ist dabei nicht nur digitale Schnittstelle im Workflow, sondern auch das intelligente Mensch-Maschinen-Interface, das den Bediener dabei unterstützt, die Performance der Maschine voll abzurufen. Anicolor-Technologie neuesten Generation der Heidelberg wird zur drupa die Weiter- entwicklung der Speedmaster XL 75 Anicolor 2 präsentieren, die damit noch flexibler, schneller und produktiver wird. Die erhöhte Produktionsgeschwindigkeit wird durch drei Neuerungen erreicht: zum einen durch den Anicolor Booster, der per Knopfdruck am Prinect Press Center ein größeres Farbspektrum durch einen verbesserten Einstellbereich der Farbdichte auf den unterschiedlichsten Bedruckstoffen ermöglicht. Zum anderen wird die Produktivität durch ein schnelleres Waschprogramm, das mit 9.000 anstatt mit bisher 7.000 Umdrehungen pro Stunde den Farbwechsel beschleunigt, erhöht. Außerdem kann jetzt bis zu einer Minute schneller auf einen neuen Farbton gewechselt werden. Auf diese Weise können Verpackungsdrucker zwei bis drei Aufträge pro Tag mehr abarbeiten. Interview mit Michael Neugart, Vorsitzender der Geschäftsführung Heidelberger Druckmaschinen Vertrieb Deutschland Was erwarten Sie mit Blick auf die drupa für den deutschen Markt? Rückblickend konnten wir in den vergangenen Monaten bis heute sehr stabile Auftragseingänge verzeichnen. Darüber hinaus verfügen wir für die nähere Zukunft über eine gut gefüllte Liste mit potenziellen Projekten. Mit Blick auf die drupa und den von uns vorgestellten Neuheiten bin ich überzeugt, dass die Kunden nicht nur leuchtende Augen ob der vielfältigen neuen Möglichkeiten und Performances bekommen. Wir wollen die Kunden mit neuen Geschäftsmodellen inspirieren und den Nutzen der Neuheiten aufzeigen. Daher gehe ich davon aus, dass wir auch zu dieser drupa einen ordentlichen Auftragseingang generieren können. Bei welchen Anwendungen erwarten sie das größte Wachstum? Das deutlichste Wachstum ist hier sicherlich, wie in den vergangenen Jahren auch, einerseits bei den klassisch industrialisierten Kunden und andererseits bei den Spezialisten zu erwarten. Hierbei handelt es sich um die zwei tonangebenden Kernsegmente. Auf der einen Seite punkten diejenigen Kunden, die standardisiert und prozessgesteuert in ihrer Produktion eine hohe Effizienz erzielen, also die Kostenführerschaft anstreben. Auf der anderen Seite werden diejenigen Kunden überzeugen, die ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung entwickelt haben und sich so erfolgreich vom Rest des Marktes abheben können. Hierbei ist nicht allein das Drucken für den Erfolg entscheidend, sondern sehr stark auch die Weiterverarbeitung oder das neuartige Produkt, das Copyright by prepress – World of Print - April 2016 Druckereien häufig mit uns gemeinsam partnerschaftlich erarbeiten. Hier stehen die innovativen Geschäftsmodelle im Vordergrund. Als Sonderfall deckt der Verpackungsdruck beide Bereiche ab. Zum einen sind hier industrielle Anwendungen gefordert und zum anderen benötigen unsere Kunden hier eine enorme Expertise hinsichtlich Veredelung und Weiterverarbeitung sowie ein profundes Knowhow für die unterschiedlichsten Kartonagen. Auch im Akzidenzdruck rücken industrielle Fertigungsprozesse, wie Heidelberg sie anbietet, immer stärker in den Vordergrund, und zur drupa werden entsprechende Lösungen präsentiert. Unsere Hauptantriebsfeder ist von jeher, dass der Kunde mit unseren Anwendungen den gesamten Druckprozess deutlich fehlerreduziert und standardisiert betreiben kann. Die damit verbundenen großen Investitionen sind in der Praxis mit einem entsprechend hohen Ausstoß verbunden. Dieses Ansinnen und diesen Fortschritt möchte ich natürlich nicht allein auf die drupa reduziert betrachten, sondern dieses Bestreben gilt für uns generell. Wo sehen Sie die neue Digitaldruckmaschine zunächst am besten platziert? Wir adressieren hier industrielle Kunden, die über die entsprechenden Mengen verfügen und darüber hinaus auch ein eigenes Geschäftsmodell mit solch einer digitalen Druckmaschine umsetzen können. Die Primefire 106 dient also nicht als Ersatz für eine konventionelle Vier- oder Siebenfarbmaschine? Es ist aus unserer Sicht ein neues Markt- Michael Neugart segment, das sich mit der Zeit vor dem Hintergrund bisher nicht dagewesener Möglichkeiten entwickeln wird. Plötzlich eröffnen sich Möglichkeiten, von denen man im 3B-Format immer geträumt hat: man kann individualisieren, personalisieren, regionalisieren usw. Von vielen Kundengesprächen wissen wir, dass der Markt auf solch eine hoch industrialisierte, hoch flexible Maschine wartet. Die zentrale Frage heißt doch: Wie kann ich mit all diesen Möglichkeiten einen Mehrwert erzielen? Jemand, der mit dieser Maschine nur kleine Auflagen effektiver drucken will, wird wirtschaftlich keinen besonderen Effekt erzielen, da er immer im Wettbewerb mit unseren hochmodernen XL-Maschinen stehen wird, die heute schon in vielen Betrieben für kleinste Auflagen erfolgreich eingesetzt werden. Die Primefire 106 wird ergänzen und ganz neue Geschäftsmodelle generieren. Herr Neugart, wir danken Ihnen vielmals für das interessante Gespräch. 2
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