Der Mensch als Individuum1

Der Mensch als Individuum
Der Mensch in der Gesellschaft stand ganz im Zeichen des Deutsch-Unterrichts im 11. Jahrgang.
Anhand verschiedener Gedichte aus den Epochen des Barock, der Klassik über die Romantik bis hin zum
Expressionismus und der heutigen Zeit lernten die Schüler*innen die unterschiedlichen Sichtweisen auf
den Menschen näher kennen.
Als Abschluss dieser Einheit verfassten die Schüler*innen selbst Gedichte, die eine Kritik an der
Gesellschaft, an dem Menschenbild beinhalteten und trugen diese Gedichte öffentlich an verschiedenen
Plätzen in der Innenstadt vor.
Die Schüler*innen zeigten sich zunächst recht angetan, da wurde schön im Jambus verfasst,
Neologismen erschaffen, Metaphern gesucht und Vergleiche gezogen.
Als es dann aber hieß, dass wir uns am Mittwoch, den 08. Juli um kurz nach 10h an der Kröpcke-Uhr
treffen würden, wurde es einigen schon recht mulmig zumute.
Und dennoch: Jede*r hat sich getraut! Jede*r hat eine Kritik an der bestehenden Gesellschaft verfasst.
Jede*r der*die sagt, dass die jungen Leute sich heute nur noch dem Konsum hingeben und nichts
Anderes mehr im Kopf haben als Klamotten, Statussymbole, Internet und das eigene Aussehen, dem
kann ich diese jungen Menschen zeigen.
Denn diese jungen Menschen haben gezeigt, dass sie sich sehr wohl Gedanken über die Gesellschaft
machen und durchaus kritisch sind.
Ich denke, dass durch solche Menschen etwas Gutes entstehen kann.
Weiter so, Klasse 11a. Ihr wart wunderbar.
Jessie Tropp
Wenn wir uns bewusst wegdrehen
Wir stehen, wir sehen und gehen
Schweigen wie ein Grab
Leben in einer Perle, edel von außen
Innen veraltet, schaut herab
Unglücklich gefangen im Albtraum
wo jeder nur für sich
Und Menschen wie Stein zerbrechen in Schmerz
Und sei dies ein Scherz
Wir reisen mit der Zeit,
Der Blick der Leidenden, den wir verstehen
Wir, fühlen wir denn Leid ?
Noch bleibt der Sanduhr die Zeit
wir haben die Wahl, aber ich sag
wir stehen, wir sehen, und gehen
Gülcan Simsek 11a
Der Vaterstaat
Man arbeitet hart für den Vaterstaat,
der mit Freuden dein Geld annehmen mag.
Von Zeit zu Zeit verlangt er immer mehr.
Was du bezahlst, weißt du nicht,
doch was du weißt, das Bezahlen ist Pflicht
Alfred Wagner 11a
Die Realität die man kennt
Wie viel Menschen sollen noch ertrinken?
eingesogen von den dunklen Wellen,
ignorieren wir ihr winken
Stundenlang wird über Flüchtlingspolitik diskutiert
wie das Katze-Maus-Spiel
hin und her und her und hin
während sich Deutschland amüsiert
Ich frag euch ist das gerecht?
Wo ist das Grundgesetz, mit dem jeder Mensch hat Würde?
Sollten wir nicht um andere Menschen zu retten nehmen jeden Hürde?
Stattdessen entfliehen wir Fluchttier gleich dem Gefecht
Täglich trägt eine Flutwelle aus dem Fernseher und Radio die Wahrheit hinein,
doch wir drehen uns weg,
nehmen die Realität nicht in Augenschein
Was kann ich schon ändern? Ich kleiner Mensch?
Das ist die Realität die man kennt.
Lea Rohloff 11a
Ich sitze in der Bahn,
sehe keine Gesichter,
ich will weiter fahren,
doch sehe 100 Lichter,
alle im Handywahn,
keiner mehr aufmerksam,
keine Gespräche mehr,
nehm ich dein Handy,
sagst du sofort gib es wieder her,
es ist eine Sucht - keine Frage,
Handys sind eine Plage.
Robert Kellner 11a
Eure Brüder und Schwester fangen an zu weinen,
und dies könnt ihr nicht verneinen.
Leute aus dem Ausland werden ausgelacht,
und aus ihren Traditionen Späße gemacht.
Verurteile diese Menschen nicht,
denn sie sind so wie du und ich.
Egal, nach welcher Religion sie streben,
lass sie in Frieden leben.
Sie werden kritisiert,
wobei der Schwächere verliert.
Wir alle sind dieselben,
daran so man nichts ändern.
Hört also auf, die anderen auszuschließen,
weil auch sie dich in Ruhe ließen.
Julia Abdi 11a
Kein Respekt in der heutigen Gesellschaft
In der heutigen Gesellschaft ist Respekt nur noch ein Fremdwort.
Nur noch für Leute, die eine Kindheit ohne Internet, Smartphone usw. hatten,
wissen noch, was es ist.
Die Kinder hängen heute nur noch vor den Smartphones und kriegen keine
richtige Erziehung “vorgesetzt“ und somit wissen sie dann nicht, was Respekt
ist, weil es sozusagen keine App dafür gibt und sie dann aufgeschmissen sind.
Wenn man nicht weiß, was Respekt ist, hat man zwar ein selbst Vertrauen und
das ist eigentlich auch gut, aber wenn man immer eine große Schnauze hat und
nie weiß, wann Schluss ist, fällt man auf die selbige und das tut weh; nur weil
man von einem Smartphone “erzogen“ wurde.
Rowin Ramberg 11a
Kommunikation in der heutigen Zeit
Das Handy ist nicht mehr wegzudenken,
ob im Bus, Zug, Bahn oder beim Auto lenken.
Jeder ist beschäftigt mit WhatsApp, Facebook und
Co,
dass die Benutzung süchtig macht, weiß jeder
sowieso.
Vor einigen Jahren,
als Handys noch kaum verbreitet waren,
da waren die Sprache und das Miteinander wichtig
und die Rechtschreibung noch richtig.
Doch seitdem das Handy Einzug hält,
zerfällt die handyfreie Welt.
Jeder will das Beste
und es regiert das Geld.
Manchmal wünsch ich mir die Handy freie Zeit
zurück,
das wäre für die Menschheit ein großes Glück.
Dann würde man wieder mit Freunden quatschen
und nicht nur am Handy rum touchen.
Jessica Hundrieser 11a
Jeden Tag. Jeden Tag diese spröde Wand......
Ich vermisse die Welt.
Eine Spinne, ein Glühwürmchen das mir mein Zimmer erhellt.
Eine lästige Mücke, eine Mücke die mich von meiner Einsamkeit befreit....
Ich frage dich Gott: „Bist du bereit, nimmt du mich mit ohne Rückfahrmöglichkeit?
Ich warte auf dich,
ich wart auf deine Antwort,
auf irgendein Stichwort.
Ich warte auf den Sturm, den Wind,
der mich trägt hinfort. I
ch warte auf soviel, doch wünschen tu ich mir nur eins.
Ihr nennt es Verschwendung der Zeit, doch ich nenn es Freiheit.
Freiheit. Weg von hier, möglichst weit.
Denn ihr habt nicht anderes im Sinn,
als zu verleugnen Wer und Was ich bin.
Ihr veurteilt, seit noch nicht bereit,
dabei hat es Notwendigkeit.
Ihr zwingt mich zur Anwesenheit,
doch mit Musik hab ich mich befreit.
Es ist meine Revolution,
meine Organisation,
meine Illustration der Freiheit.
Und wenn ihr mich zwingt zu erscheinen, mich anders zu verhalten als ich bin,
dann versteht ihr nicht den Lebenssinn.
Es ist nicht richtig, dass ein Mensch über mir steht,
meine Welt sich recht dreht,
und mir erzählt er liebe mich,
eine Lüge, denn in Wahrheit denkt er nur an sich.
Phil Henze und Malte Schröder 11a
Kriegsmythos –
Was spielt ihr alle Kriegsspiele?
Sehnt ihr euch nach Krieg?
Wollt ihr alle sterben?
Wenn der Krieg über euch zieht!
Seid ihr zufrieden mit eurem Leben?
Ohne Krieg und Zerstörung?
Seid ihr gelangweilt in diesem Lande?
Weil ihr den Krieg nicht mehr kennt!
Also öffnet eure Augen!
Schaut in die Welt hinein,
Lass andere Probleme deine sein!
Begegnet Flüchtlingen mit offenem Herzen.
Lass sie in eure Herzen.
Dann leuchtet die Welt mit Kerzen!
Alex Karge 11a
Wir
Merkel steht und formt die Raute
und führt uns in die nächste Flaute
Wir hingegen
Gehen auf ganz anderen Wegen
Wir sitzen hier und chillen fein
Und ziehen uns was Neues rein
Wir nehmen Crystal, Gras und Extasy
Und haben Angst vor unserem destiny
Jedoch jede Meldung
Betrachten wir nur noch mit Vergeltung
Michael Karge 11a
Das Leid der Tiere unter menschlicher
Gewalt
In überfüllten Ställen stehen sie,
Wissen weder ein noch aus.
Ein schönes Leben haben sie nie,
Aber dort sind sie zu Haus.
Wenig Kosten, viel Gewinn,
Doch ihr Leben ist dahin.
Glückseligkeit sie nie empfanden
Und in ihrem eigenen Blut ertranken.
Auf dem Schlachthof endet dann ihr Leid,
Schon liegen sie im Supermarkt bereit.
Du kaufst es, weil es billig ist
Und siehst der Tiere Leiden nicht.
Sarah Schilling 11a
Smartphones
Smartphone hier, Smartphone da,
früher war alles noch wunderbar.
Kinder spielten fangen und verstecken,
heute sitzen sie da bis sie verrecken.
Selbst während des Schultages wird gezockt,
die Eltern und Lehrer sind geschockt.
Die Noten werden immer schlechter,
keine eins, zwei oder drei mehr.
Man verliert den menschlichen Kontakt,
und keiner nimmt sich etwas Zeit für den Park.
Nichts geht mehr ohne Smartphone,
wie der Alltag ohne Strom.
Alham Hasin 11a
Ob jemand verletzt wird, wird ignoriert,
an dem Menschen wird schlechtes ausprobiert.
Das gute Herz der Menschen geht verloren,
das schlechte wird geboren.
Von Menschen zu Menschen geht die schlechte Nachricht,
ohne großen Gedanken,
sie erstrahlt in der Welt wie das Licht,
es sind die Menschen, die nicht wanken.
Holländer, Russen, Polen und Deutsche,
jeden betrifft es, es ist wie eine Seuche.
Vorurteile mit falschen Eigenschaften,
wir alle sind nicht bedachten.
Emilia Glowacki
Ideale unserer Gesellschaft:
Groß und muskulös muss er sein
und darf niemals weinen,
Das Bild des Jungen,
stark, kurze Haare und sportliche Lungen.
Lange Haare und schöne Haut soll sie haben,
Nägel lackieren und schminken ist eine Pflicht,
ihre dünnen Beine sollen enge Hosen tragen,
dass rückt sie in das perfekte Licht.
Sobald man diesen Idealen nicht entspricht,
wird man von Ihnen verurteilt, wie vorm Gericht.
Schreibt Ihnen nicht vor wie sie sein sollen,
sie können sein, wie sie wollen.
Emily Götze 11a
Was läuft hier eigentlich falsch? – Eine
Gedankencollage
Schaue aus dem Fenster,
Schaue in die Welt,
siehst Menschen mit falschen Brüsten.
und einem noch falscherem Lächeln.
Kinder an der Leine.
Und Hunde im Kinderwagen.
Wenn der ewige Kreis nicht mehr aus geboren,
leben, sterben besteht.
Sondern sich tag ein, tag aus nur noch um H&M
vs. Primark dreht.
Da wünscht ich mir manchmal es würde eine
dunkle Seite geben.
Damit ich endlich weiß, wofür oder wogegen ich
noch zu kämpfen hätte.
Ich stecke fest.
Gefangen zwischen Delirien
Oder gar Fantasien
Male ich mir eine Welt
So wie es mir gefällt.
Das Flugzeug, das sich unsere Gesellschaft
nennt, stürzt ab.
Und niemanden interessiert’s,
denn die Sitze sind ja so bequem
und bei gutem Service und teurer Heizung,
da ist auch ein Absturz angenehm.
Julia Gudi 11a
Wer seid ihr? Knechte des
Massenkonsums
Tunnelblickkauf
Wie ein kopfloses Huhn
Benebelt von des Angebots Rauch
Für euch sind sie nur unsichtbar
Die Frauen und Kinder
Doch sie sind dem Hunger nah
Bengalen und Inder
Ihr seid reich beschehrt
Mit Frieden und Geld
Es ist der Luxus den ihr begehrt
Doch ihr seid nicht der Mittelpunkt der Welt
Ares Dimou 11a
Wie kann es sein, dass jemand weint
Nur weil seine Kleidergröße nicht die richtige zu sein scheint?
Wie kann man sagen, das wäre Perfekt?
Seht ihr denn nicht welche Qual in diesen Menschen steckt?
Dürre Beine - "Selbstsicher"
Diese Menschen wirken immer künstlicher
Die Medien voll von Marionetten
Und deren Persönlichkeiten gefangen in Ketten
In oder Out - das ist doch egal!
Lasst den Menschen doch eine Wahl
Und lasst den Kindern eine Wahl
Doch überlasst sie nicht dem Schönheitsideal!
Indira Schnitzer 11a
Ich will aufstehen, doch das Atmen fällt mir
schwer,
und jetzt liege ich hier mit blutenden Knien
und Taschen leer.
Und ich weiß nicht weiter;
Wieso ist hier niemand?
Wieso hilft mir niemand?
Ich sehe nur wie sie langsam
vorübergehen,
wie sie gaffend in Grüppchen stehen,
oder mich chattend sogar komplett
übersehen,
und ich frage mich:
Würde ich genauso handeln?
In Gedanken helfen und mir einreden,
dass ein anderer etwas tut?
Habe ich denn wirklich so wenig Mut?
Wieso ist es so schwer einzugreifen,
aber so einfach wegzuschauen?
Wir nennen uns Sozialstaat,
schaffen es aber nicht, uns für die
einzusetzen,
die in unserem Umfeld in Not sind.
Und somit manche Situation sogar total
unterschätzen,
egal ob Mann, Frau oder Kind,
wir alle können helfen.
Und ich rede hier nicht von großen
Heldentaten,
es reicht sich einfach einzumischen,
wenn du bist in solch eine Situation
geraten.
Swantje Prägels 11a
Falsche Freunde
Menschen suchen sich Freunde im Leben,
denn mit denen kann man immer was erleben!
Was man dennoch nicht ausschließen kann
falsche Freunde hatte jedermann.
Sie nutzen dich aus und manipulieren deine Meinungen.
Wenn du nicht deren Meinung bist, kriegst du viele
Beleidigungen.
Du denkst sie wären nett und hilfsbereit
doch innen versteckt – die Unfreundlichkeit.
Bei ihnen fühlst du dich verteidigt und sicher
doch eigentlich haben sie 1000 Gesichter.
Traue nicht jedem und schau lieber zwei mal hin,
dann steckst du nicht im falschen Freundeskreis drin.
Omid Barekati 11a
Human
Mit Scheuklappen laufen sie durch die
Welt,
blenden aus was ihnen nicht gefällt.
Spenden in entfernte Länder,
wo dort wartet ein bedürftiger Fremder.
Meinen damit wäre es getan,
nun können sie sich bezeichnen, als
human.
Aber in der nächsten Gasse,
wartet ein Unbekannter von stolzer
Masse.
Er prügelt auf einem ein,
der ihm schuldet einen Schein.
Der, der sich bezeichnet als human,
hat gesehen was er ihn hat angetan.
Rammstein inspirierter Songtext
(Veganer tötet Fleischesser und ist somit selbst nicht besser)
Was es braucht...
Veganeriter
Da Da
Keine weiß es mehr zu schätzen
Bloß alle durch die Straßen hetzen
Jeder mit versteckten Narben,
die wir nun mal alle haben.
Da kommt er angerannt
Wenn sich dann doch die Risse zeigen
Sie beschämt die Köpfe neigen
Denn wer „Fehler“ nicht kaschiert
Wird fröhlich munter aussortiert.
Doch bleibt er nicht alleine
Ist man dann der kleine Schwache
Man erstmal über andre lache
Vielleicht fällt es dann nicht so auf
Dass ich mit mir selber rauf.
Esst gut und esst gescheit
Dann am Ende ganz allein
Stellt sich doch die Einsicht ein
Doch wie muss man bitte sein
Dass man passt zu euch herein?
Chorus
Ein Schnitzel in der Hand
Mit Haut und Haar verschlungen
Bei Gott nicht viel verlangt
Ein Wilder sprengt die Rund’
Zorn lässt die Äuglein platzen
Das Männlein gibt gar kund:
Die ihr verbreitet Leid
Das Vieh liegt da im Saft
Ihr weinet nicht ihr Lacht
Und wenn er da so redet
Mit Messers Spitz auf ihn gericht
Kein Fünkchen ist er besser
Doch nicht aus seiner Sicht
Gefangen in dem dunklen Rauch
Ich mich frag was ich denn brauch?
Ve
Vegan
Veganeriter
Ve
Vegan
Ve
Vegan
Veganer Ritter
Carina van Detten 11a
Der Jäger kniet und betet
Es sei sein einzig Weg
Was solle er denn ändern
Wenn vom Tod er lebt
Ein Männlein steht im Walde
Vom guten Tod befleckt
Die Welt wirds ihm noch danken
Denn Ritter haben recht
Und wenn er da so redet
Mit Messers Spitz auf ihn gericht
Kein Fünkchen war er besser
Doch nie aus seiner Sicht
Ve
Vegan
Veganeriter
Veganer MORD
Clarissa Koerber11A
Verkehrte Welt
Alle Herzen der Stadt, wie vom schlechten Zauber getroffen
Die Augen so leer,
sie verarbeiten tausende Sorgen
Die Hände füllen die Leerheit aus
greifen verzweifelt nach Glück –
nichtachtend auf den Preis
Sie gehen verloren,
wissen nicht was sie vom Leben bekommen
Verstehen nicht, dass sie die Zeit vergeuden
Kein Schatz in ihrem Innersten
Hass und Neid sind zu neuen Herrschern geworden
Alle Grenzen werden verprügelt
Die Moral zu schwarzem Schaf gejubelt
Verkehrte Welt, jedes Herz weiß das,
jedoch keins kann es stoppen,
es gibt kein Bremspedal
Wiktoria Geca 11a