Wo Gott dich hingesät hat, da sollst du blühen

Tabea Rumold,
Fernbus nach Temuco.
Dort durften wir die ersten beiden
Tage im Haus der Gemeindepräsidentin
wohnen, was sehr erholsam war.
Außerdem
nahmen
an
einem
Jubiläumsfest meiner Gemeinde teil.
Am Montag fuhr Flori dann weiter nach
Valdivia und ich erlebte meinen ersten
Tag im Kindergarten „Cocoliche“, in
dem ich vormittags arbeite. Dort wurde
ich herzlich aufgenommen.
Der Cocoliche besteht aus drei
Gruppen mit rund 60 Kindern. Ich
arbeite in der Gruppe „Apfelbaum“, in
der Kinder im Alter von vier Jahren
sind.
Mittlerweile hört man die Kinder im
Cocoliche auch „Taaante Tabea“ rufen.
Die Kinder wachsen mir von Tag zu
Tag mehr ans Herz.
Eine weitere Einsatzstelle für mich in
Temuco ist der Teletón. Der Teletón ist
ein Behindertentherapiezentrum, in
das Kinder, Jugendliche und auch
Erwachsene aus der ganzen Region um
Temuco kommen. Dort bekommen sie
durch
Ärtze
und
Therapeuten
professionelle Hilfe. Außerdem gibt es
im Teletón ganz viele junge Freiwillige,
die in den Therapien mitwirken dürfen.
Ich helfe bei der Reittherapie und bei
der Kunsttherapie mit. Ich bin sehr
dankbar dafür, dass ich dabei viel
Neues lernen darf und auch schon die
ein
oder
anderen Kontakte
zu
Jugendlichen in meinem Alter knüpfen
konnte.
In meiner Gemeinde wurde ich ganz
herzlich aufgenommen.
Die Iglesia
Luterana ist eine sehr familiäre
Gemeinde. Das ist wirklich schön. Wir
haben immer abwechselnd alle zwei
Wochen Gottesdienst auf Deutsch und
auf Spanisch. Dabei feiern wir fast
jeden Sonntag das Abendmahl. Das ist
für mich eine neue und schöne
Erfahrung. Einmal im Monat gibt es
einen Familiengottesdienst, in dem
Wo Gott dich hingesät hat,
da sollst du blühen
Casi 3 meses ya pasaron y estoy muy
agradecida de estar aqui en Temuco
(jetzt sind schon fast 3 Monate
vergangen und ich bin unheimlich
dankbar dafür, dass ich hier in Temuco
sein darf).
Am Abend des 10. August stiegen wir
sechs Freiwilligen vom GAW gespannt
und mit großer Vorfreude ins Flugzeug
Richtung
Chile
und
kamen
wohlbehalten am 11. August in
Santiago de Chile an. Dort verbrachten
wir die ersten drei Wochen, um am
Einführungsseminar
und
am
Spanischkurs teilzunehmen. Während
dieser Zeit wohnten wir in den
Gästezimmern einer Gemeinde. Von
den Jugendlichen und jung gebliebenen
dieser Gemeinde wurden wir mit einem
leckeren
Willkommensessen
empfangen (siehe Foto).
Außerdem gibt es in dieser Kirche den
Bonhöffer-Chor. Diesen durfte ich
besuchen
und
sogar
bei
einer
Aufführung mitsingen. Das war ein
Geschenk Gottes.
Am 29. August fuhr ich dann
gemeinsam
mit
der
Flori,
der
Freiwilligen aus Valedivia, mit dem
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Tabea Rumold,
Groß und Klein zusammenkommen,
um von Jesus zu hören. An den
anderen Sonntagen gibt es zur Zeit
leider
keinen
Kindergottesdienst,
wodurch an diesen Sonntagen kaum
Familien in den Gottesdienst kommen.
Ich bitte euch darum, dafür zu beten,
dass wir hier einen Kindergottesdienst
aufbauen können.
Einmal in der Woche gibt es bei uns in
der Gemeinde die „Kindergruppe“. Die
Kinder kommen über die Mittagspause
von der Schule zum Mittagessen in die
Gemeinde. Nach dem Mittagessen gibt
es eine Geschichte aus der Bibel und
die Kinder dürfen eine Kleinigkeit dazu
basteln. Das ist eine tolle Gelegenheit,
um den Kindern von Gott zu erzählen.
Ganz in der Nähe unserer Gemeinde
gibt es ein Altenheim, in dem einige
ältere Frauen aus der Gemeinde
wohnen. Diese gehe ich einmal in der
Woche besuchen. Es ist immer sehr
schön mit ihnen Zeit zu verbringen,
und ihre spannenden, bereichernden
und ermutigenden Lebensgeschichten
zu hören. Alle zwei Wochen gibt es
auch eine Andacht im Altenheim. Diese
begleite ich auf dem Klavier, was mir
sehr viel Freude bereitet.
Hier in Temuco wohne ich bei einer
Gastmutter, einer jung gebliebenen
und fröhlichen Chilenin.
Zu meinen Arbeitsplätzen fahre ich bei
gutem Wetter mit meinem Fahrrad und
ansonsten mit dem Bus. Ich bin sehr
dankbar dafür, dass ich trotz meiner
nicht ganz so brillianten Orientierung
dank
Gottes
Führung
und
der
Hilfsbereitschaft der Chilenen immer
gut am Ziel angekommen bin. Darüber
könnte ich übrigens einen eigenen
Rundbrief verfassen: Von Busfahrern,
die ihre Route wegen mir geändert
haben, von hilfsbereiten Nachbarn, die
mir geholfen haben, mein Haus wieder
zu finden…
Am 18. September war in Chile
Nationalfeiertag. Das wird hier ganz
groß
gefeiert
mit
chilenischen
Trachten,
Musik,
Tänzen,
und
superleckerem Essen. In der Woche vor
dem 18. September gab es im
Kindergarten eine Aufführung für die
Eltern, an der die Kinder in chilenischer
Tracht Tänze und Lieder vortrugen.
Eine Tante aus dem Kindi hat mir eine
Tracht ausgeliehen und so durfte ich
auch als „China“ dabei sein (siehe
Foto).
Über die Nationalfeiertage hat mich
eine Familie aus der Gemeinde
eingeladen, mit ihnen nach Pucón zu
fahren. Pucón ist eine wunderschöne
kleine Stadt, die am Villaricasee mit
Blick auf den Vulkan Villarica liegt.
Über das Wochenende vom 17. Oktober
fuhr ich mit einigen Mitgliedern
unserer
Gemeinde
auf
die
Kirchensynode nach Puerto Montt. Dort
durfte ich die vielfältige Natur Chiles
genießen: Vulkane, beeindruckende
Bäume in einem Nationalpark und den
Pazifik mit Blick auf die Insel Chiloe
(siehe
Foto).
Ansonsten habe ich mich hier in Chile
schon ganz gut eingelebt. Ich bin
wirklich dankbar für die unendlich
große
Liebe
Gottes,
die
mich
hierhergeführt hat und mit der mich
Gott jeden Tag aufs Neue beschenkt
und auch in schwierigen Situationen
Kraft und Bewahrung schenkt.
Ich danke euch von Herzen für alle
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Tabea Rumold,
Gebete
und
alle
Unterstützung
und
sende
euch
ganz
herzliche Grüße aus
dem
frühlinghaften
Süden Chiles, in dem
gerade
alles
am
aufblühen ist,
Un abrazo fuerte,
Tabea
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