PRESSEMITTEILUNG Deutsche Hochschulmedizin begrüßt

3. Februar 2016
PRESSEMITTEILUNG
Deutsche Hochschulmedizin begrüßt Empfehlungen der ImbodenKommission zur Exzellenzinitiative
Die Deutsche Hochschulmedizin begrüßt die kürzlich veröffentlichten
Empfehlungen der „Imboden-Kommission“ für eine Verlängerung der
Exzellenzinitiative unter entsprechenden Rahmenbedingungen.
„Der Bericht zeigt eindrucksvoll, wie mit vergleichsweise kleinem Hebel bereits sehr viel in
der laufenden Exzellenzinitiative erreicht wurde und dadurch eine ganz neue Dynamik an
den Universitäten geschaffen wurde“, kommentiert Heyo Kroemer, Präsident des
Medizinischen Fakultätentages (MFT). „Allerdings macht die Imboden-Kommission auch
deutlich, dass solche Initiativen die seit Jahren stagnierende Grundfinanzierung bei
gleichzeitig stark steigenden Studierendenzahlen und allgemeinen Kosten niemals auch
nur annährend kompensieren kann und es daher zusätzlicher Maßnahmen bedarf“, so
Kroemer weiter.
Exzellencluster sind das Förderinstrument der Wahl
Die klare Empfehlung zur Fortführung und Weiterentwicklung der Förderlinie
„Exzellenzcluster“ ist ganz im Sinne der sehr interdisziplinär und auf vielfältige
Kooperationen ausgerichteten medizinischen Forschung. Dieses Instrument zukünftig
inhaltlich und von den Formaten her noch flexibler zu gestalten, sollte erklärtes Ziel bei
der Fortführung der Exzellenzinitiative sei. Der Vorschlag einer damit gekoppelten
Hochschulprämie zusätzlich zur Programmpauschale ist ein sichtbares Signal zur
Stärkung der Universitäten in den Kooperationsverbünden.
Die Beendigung einer eigenen Förderlinie für Graduiertenschulen ist nachvollziehbar
begründet. Es muss dann aber sichergestellt werden, dass auch kleinere Standorte ihre
innovativen Ansätze im Format der Exzellenzcluster verwirklichen können und dass die
Sicherstellung qualitätsgesicherter, strukturierter Promotionen dort explizit mit aufgegriffen
wird.
Bezüglich der Idee einer nachgelagerten, indikatorgestützten Exzellenzprämie nur für die
zehn besten Universitäten zeigt sich die Deutsche Hochschulmedizin skeptisch. „Ein
einfacher Algorithmus, der bei Platz 10 und 11 über Alles oder Nichts, Exzellenz oder
Mittelfeld entscheidet, dürfte kaum Akzeptanz finden“, sagt Michael Albrecht vom Verband
der Universitätsklinika (VUD).
„Für die medizinischen Fakultäten ist es von essentieller Bedeutung, dass der gesamte
Wettbewerb und die Entscheidungen wie schon bisher wissenschaftsgeleitet und durch
die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) organisiert werden“, ergänzt Kroemer, „Die
Imboden-Kommission weist darauf zu recht hin“.
Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) und der MFT Medizinischer Fakultätentag
vertreten die Interessen der 33 Universitätsklinika sowie der 37 Medizinischen Fakultäten in Deutschland.
Ihr Dachverband ist die Deutsche Hochschulmedizin e.V. Gemeinsam stehen die Verbände für
Spitzenmedizin, erstklassige Forschung sowie die international beachtete Medizinerausbildung und
Weiterbildung.
Deutsche
Hochschulmedizin e.V.
Alt-Moabit 96
10559 Berlin
Deutschland
Viele offene Baustellen im Wissenschaftssystem
Der Bericht zeigt sehr klar die derzeitigen Baustellen im deutschen Wissenschaftssystem
auf. Dabei ist offensichtlich, dass eine Exzellenzinitiative allein längst nicht alle Probleme
des Forschungsstandortes Deutschland richten kann. Zu Recht weist der Bericht darauf
hin, dass die Leitungen der Universitäten und Fakultäten in ihrer Arbeit weiter gestärkt
werden müssen. Zudem weisen sich die besten internationalen Universitäten dadurch
aus, dass sie ein deutlich besseres Betreuungsverhältnis im Vergleich selbst zu den
besten deutschen Universitäten haben. Und gerade die Universitätsmedizin leidet
darunter, dass sich innovative Ansätze in der Lehre und in der Studierendenauswahl vor
dem Hintergrund einer vollkommen überholten Kapazitätsverordnung kaum umgesetzt
werden können. Hier besteht ein enormer begleitender Reformbedarf in Deutschland,
wenn die Exzellenzinitiative ihr volles Potential entfalten soll.
Kontakt
Dr. Frank Wissing, Alt-Moabit 96, 10559 Berlin,
Tel.: +49 (0) 30 6449 8559-0, Fax: +49 (0) 6449 8559-11
E-Mail: [email protected]
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Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) und der MFT Medizinischer Fakultätentag
vertreten die Interessen der 33 Universitätsklinika sowie der 37 Medizinischen Fakultäten in Deutschland.
Ihr Dachverband ist die Deutsche Hochschulmedizin e.V. Gemeinsam stehen die Verbände für
Spitzenmedizin, erstklassige Forschung sowie die international beachtete Medizinerausbildung und
Weiterbildung.
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Hochschulmedizin e.V.
Alt-Moabit 96
10559 Berlin
Deutschland