schuelbrugg Informationen für Schulinteressierte Nr. 15, Juni 2015 M E D I E N S TA R K E K I D S DIGITALE MEDIEN IM KINDERZIMMER Die digitalen Medien gehören zur Lebenswelt der Schüler und Schülerinnen dazu – das zeigen auch verschiedene Studien1 auf. Der Fernseher, das Handy oder Smartphone, der Computer oder Laptop und Internetzugang steht in (nahezu) allen Haushalten zur Verfügung. Die Medien werden allerdings je nach Altersklasse unterschiedlich genutzt, wie der folgende Artikel zeigt. von Fabian Wobmann In den letzten zwei Jahren hat besonders die Zahl der Smartphonebesitzer zugenommen. 10 Prozent der 6- bis 7-Jährigen besitzen bereits ein eigenes Gerät. Bei den 12-bis 13-Jährigen sind es bereits 83 Prozent. Im Primarschulalter ist der Fernseher das Lieblingsmedium. Dort sehen die Kinder gerne Sender wie KIKA oder RTL. Serien wie «Berlin Tag&Nacht» sind bei Mittelstufenschülern sehr beliebt. Spätestens in der Oberstufe machen dann das Smartphone und der Laptop das Rennen. Beim Smartphone wird der Messenger «Whatsapp» zum Austausch von Nachrichten rege benutzt. Facebook ist bei den Kindern und Jugendlichen nicht mehr so beliebt, dafür ist Instagram, eine Plattform zum Teilen von Fotos und Videos, ganz vorne mit dabei. Ebenfalls beliebt und bereits bei den jüngsten Schülern und Schülerinnen weit verbreitet istYoutube, wo Filme angeschaut werden können. Auch das Spielen auf dem Smartphone oder auf der Spielkonsole steht bei allen Altersstufen hoch im Kurs. Im Trend sind Spiele wie «FIFA», «Super Mario», «Minecraft», «Clash of Clans», «Angry Birds», «Candy Crush» aber auch Spiele wie «GTA», «Battelfield», «Halo», oder «Call of Duty», bei denen einige ohne Jugendfreigabe sind. Neben viel Spass und Unterhaltung bergen die Medien aber auch Risiken. Über diese müssen die Schülerinnen und Schüler Bescheid wissen – eine Whatsapp-Nachricht verschicken zu können oder zu wissen, wie das Internet geöffnet wird, reicht längst nicht mehr aus! Vielmehr müssen die Kinder die Verhaltensregeln im Internet kennen, wissen, wie mit den eigenen und fremden Fotos umgegangen werden soll, hinterfragen, was in den Medien stimmt und was nicht oder sich eines übermässigen Konsums bewusst sein. Nur so können sie auch die Vorteile aus den digitalen Medien ziehen. 1 Quelle: Beispielsweise KIM-Studie 2014, Angaben in Prozent Basis: alle Kinder, n=1.209 M E D I E N S TA R K E K I D S MEDIENKOMPETENZTRAINING IN DER PRIMARSCHULE SCHLIMPERG Die primäre Mediennutzung findet zu Hause statt, dennoch hat auch die Schule den Auftrag, den Schülern und Schülerinnen den Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln. Deshalb findet in der Primarschule Schlimperg regelmässig ein Medienkompetenztraining auf der Mittelstufe statt. von Fabian Wobmann mit den Kindern die Vorteile, aber auch die Nachteile der digitalen Medien besprochen. Die Nachteile werden anhand von drei Zonen erarbeitet. In der 5. Klasse werden zwölf Lektionen und in der 6. Klasse sechs Lektionen zum Thema digitale Medien unterrichtet, wobei «unterrichtet» das falsche Wort ist. Es geht nämlich weniger darum, den Schülern und Schülerinnen aufzuzeigen, was erlaubt ist und was nicht, sondern darum, herauszufinden, wie Medien genutzt werden können, ohne sich selber psychisch oder physisch zu schaden. Neben Grundlagen wie «Geschichte der Medien» und Fragen wie «Was ist die Software, was die Hardware?» werden Die Zone 1 thematisiert den übermässigen Medienkonsum. Dabei geht es darum, dass die Kinder sich bewusst werden, wie oft und wann sie digitale Medien nutzen. Dazu führen die Kinder ein Medientagebuch und ein Interview mit den Eltern oder Grosseltern darüber, wie früher Medien genutzt wurden und was Alternativen sind. So wird eine gezielte Mediennutzung ge- fördert und ein übermässiger Medienkonsum bewusst gemacht. Bei der Zone 2 werden Inhalte wie Pornografie und Gewalt besprochen – Inhalte, welche die Kinder beschäftigen und über welche ein Gespräch präventiv wirksam ist. auch die Lektion «Wie gehe ich mit meinen und fremden Fotos um und wie mache ich meine sozialen Netzwerke sicher?». In der 6. Klasse wird vorhandenes Wissen nochmals repetiert und zusammen mit dem Jugenddienst der Polizei vertieft auf das Thema Cybermobbing eingegangen. Zum Abschluss des Medienkompetenztrainings dürfen die Schüler und Schülerinnen jeweils über ein Medienthema einen Beitrag gestalten und mit diesen Beiträgen eine Medienzeitung gestalten. Die Zone3 beinhaltet Regeln in den digitalen Medien. Dabei werden die 10 goldenen Internetregeln einzeln im Rollenspiel vorgezeigt und vertieft im Unterricht thematisiert. Ein weiterer wichtiger Inhalt des Medienkompetenztrainings ist Die Medienzeitungen der 6. Klassen sind zu finden auf den Webseiten der Schule: www.ilef.ch/schule unter Schule Schlimperg > Aktuelles > Medientraining, ein Projekt. schuelbrugg LESEN, SCHREIBEN, RECHNEN, IPADLEN? Neue Medien wie Computer, Tablet und Smartphone sind aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Der Einzug der digitalen Medien in den Schulen verändern die Lehr- und Lernformen, und die gesamte Schule. Wie werden nun diese neuen Medien an unserer Schule im Unterricht verwendet? Hier einige Beispiele. von AimeTuchschmid Als pädagogischer ICT Supporter im Schulhaus Eselriet ist Nik Keller für die Unterstützung und Beratung der Lehrpersonen zuständig, arbeitet aber auch mit Schülerinnen und Schülern an verschiedenen Projekten. In einer Mittelstufenklasse erstellen die Kinder mit iPads einen Fotoroman. In der Schulbibliothek schauen sie sich das Layout verschiedener Comics an, dann arbeiten sie mit der App «Comiclife» an einem eigenen Fotoroman: Sie machen Fotos und stellen damit eine Geschichte zusammen. Die Ergebnisse werden mit AppleTV angeschaut. An der Schule Schlimperg besteht die Möglichkeit, während eines Semesters den Begabtenförderunterricht zu besuchen. Dort kann zu einem selbstgewählten Thema eine Projektarbeit verfasst werden. Die schulische Heilpädagogin Rahel Hager begleitet diesen Prozess und vermittelt verschiedene Arbeitstechniken und Strategien. Die Kinder suchen im Internet mit geeigneten Suchmaschinen (z.B. www.blinde-kuh.de oder www.helles-koepfchen.de) nach Informationen. Mit dem Textprogramm «Word» werden die Erkenntnisse am Computer erfasst, und eine kleine Präsentation kann mit dem Programm «Powerpoint» erstellt werden. In der Oberstufe arbeitet Klaus Mayer mit 15 Schülerinnen und Schülern im Wahlfach Musik der 3. Oberstufe daran, ein eigenes Musikvideo zu erstellen: Auf Laptops werden die Programme «GarageBand» für das Aufnehmen und Verarbeiten der Musik, und «i-Mo- vie» für die filmische Produktion benutzt. Die Videoaufnahmen machen die Jugendlichen mit ihren Handys, anhand eines selbst geschriebenen Drehbuchs. Mit «GarageBand» nehmen sie ihre eigene Stimme über eine Instrumentalversion eines Songs auf. Der schwierigste Teil ist das Schneiden und das Synchronisieren der Video- und Audiospur mit «i-Movie». Als krönender Abschluss werden die Produkte vor versammelter Teilnehmerrunde vorgeführt. MEDIENALLTAG Die Schuelbrugg fragte bei unseren Schülerinnen und Schülern nach, welches ihre Lieblingsfernsehsendungen und Lieblingsgames sind, und wozu sie Computer oder Handy am häufigsten brauchen. Eigentlich brauche ich den Computer nicht oft, aber wenn ich ihn brauche, schreibe ich Texte oder schaue kleine Videos an. Pema 6. Klasse Meine Lieblingsfernsehsendung ist Henry Danger, weil es Superhelden hat und die Klamotten cool sind. Syli, 3. Klasse Auf der PS3 spiele ich oft Fifa 15 oder Call of Duty. Meistens spiele ich online. Deniz, 6. Klasse Ich brauche den Computer am häufigsten zum Lernen und um Youtube zu schauen. Mariyam, 5. Klasse Ich brauche das Handy zum Telefonieren, Chatten, Musik hören, Spielen und um Wörter zu übersetzen. Edina 3. Klasse Ich habe keine Games. Anstatt gamen, unternehme ich lieber etwas mit meiner Familie oder mit Freunden. Svenja 6. Klasse Ich brauche mein Handy meistens für Instagram, Whatsapp und um Fotos zu machen. Marko, 6. Klasse Mein Lieblingssender ist Eurosport, weil man dort Fussball schauen kann und mein Lieblingsgame ist Gangstar Vegas. Lendrit 3. Klasse Meine Lieblingssendung ist Violetta, weil in der Sendung getanzt und gesungen wird und das gefällt mir sehr gut. Lorena, 5. Klasse AGENDA 15 Schule Illnau-Effretikon 25. Juni Besuch in den zukünftigen Klassen 10. Juli, 12 Uhr Schuljahresschluss 13. Juli - 14. August Sommerferien Schule Eselriet 24. Juni schulfrei, Schulentwicklungstag Wettbewerb für unsere jungen Leserinnen und Leser von AimeTuchschmid Ferien Logical Drei Familien fahren in die Ferien. Lies die acht Hinweise genau, fülle die sechs Felder aus und male die Autos an. Dann kannst du sicher die Frage unten beantworten. Schule Schlimperg 10. Juli Verabschiedung der 6. Klässler Schule Illnau 27. Juni Längg Schülerturnier (freiwillig), Verschiebedatum 28. Juni 10. Juli letzter Schultag, Zmorge Familie: Schule Hagen-Watt 23. Juni Spielturnier (nachmittags) & Sommerfest, Verschiebedatum 30. Juni 4. Juli, 9-13 Uhr Präsentation Projektarbeiten 3. Sek 1. Das rote Auto gehört Familie Braun. BWS 2. Juli Präsentation Abschlussarbeit 9. Juli Abschlussreise und letzter Schultag Mehr Informationen unter www.ilef.ch/schule TEAM Redaktion Susanne Bigler, Joëlle Döbeli, Duygu Gül, Tanja Gut, Aime Tuchschmid, Danielle Vogel, Laura Zanetti Vielen Dank für die Mitarbeit an Fabian Wobmann. Layout Aime Tuchschmid schuelbrugg Archiv und Newsletter Abo unter: www.ilef/schule/schuelbrugg.html Ferien in: 2. Familie Meier fährt in der Mitte. 3. Familie Müller hat ein gelbes Auto. 4. Familie Braun fährt zuvorderst. 5. Ein Auto ist blau. 6. Nicht das gelbe Auto fährt nach Italien. 7. Das mittlere Auto fährt nach Kroatien. 8. Eine Familie fährt nach Frankreich. Frage: Welche Farbe hat das Auto, das nach Frankreich fährt? Schick die Lösung mit Angabe von deinem Namen und Adresse bis zum 31. Juli 2015 per Mail an [email protected] und gewinne mit etwas Glück einen Kinogutschein! Wir gratulieren den Gewinnerinnen und Gewinnern unseres letzten Wettbewerbs: Sarina Caplazi, Illnau Elena Dimitrijevic, Illnau Elia Leutwyler, Effretikon Die richtige Lösung lautete:TRIANGEL ÜBRIGENS Ein Rückblick Für uns Junglehrerinnen beginnt 1980 der Schultag in der Schlange vor dem Umdrucker, eingehüllt in dessen Schnapsduft. Vervielfältigungen sind nur möglich mit Matrizen, für deren Herstellung Spiritus nötig ist. Erst Jahre später stehen die ersten Fotokopierer in den Lehrerzimmern. Die Ära der grossen Kopierwut und –flut beginnt: Ein Glück für schreibfaule Kinder, die nun keine langen Wandtafeltexte mehr abschreiben müssen, sondern nur noch seitenweise Lücken füllen dürfen! Der Einzug des Computers in der Schule beflügelt die gestalterische Kreativität so manch eifriger Lehrperson. Was früher aufwendig von Hand und Schreibmaschine erstellt werden musste, kann nun in stundenlanger Präzisionsarbeit am Computer bearbeitet werden. Das absolut perfekte Arbeitsblatt ist geboren! Die aufmerksame Lehrperson beobachtet eine zunehmende Unsorgfältigkeit der Schülerinnen und Schülern beim Ausfüllen der Arbeitsblätter im Vergleich zu den früheren, seitenlangen Hefteinträgen. Dieses Problem kann dadurch gelöst werden, indem nun vermehrt direkt am Computer gearbeitet wird. Die uns heute, 2015, zur Verfügung stehenden Medien ermöglichen uns eine effiziente Unterrichtsvorbereitung, Kommunikation mit KollegInnen, Fachstellen und Eltern, sowie einen sinnvollen Einsatz im Unterricht. Ist die Schule damit besser geworden? Schwer zu sagen! Wir schätzen diese Erleichterungen jedenfalls sehr und können durch sie unser Augenmerk vermehrt auf die unverzichtbare Beziehungsarbeit mit den Lernenden richten. Susanne Bigler Danielle Vogel
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