Gastzugang: Leseumfang auf eine Seite begrenzt. Weitergabe sowie Online-Angebot dieses Dokuments verboten. copyright by hpsmedia GmbH 2015 Pflegewissenschaft. Einzelbeitrag | ISSN 1662-3029 | Verlag hpsmedia GmbH | D-63667 Nidda Pflegewissenschaft www.pflege-wissenschaft.info Gastzugang: Leseumfang auf eine Seite begrenzt. Weitergabe sowie Online-Angebot dieses Dokuments verboten. copyright by hpsmedia GmbH 2015 Problemorientiertes Lernen – neuer Wein in alten Schläuchen oder eher alter Wein in neuen Schläuchen? Renate Schwarz-Govaers Renate Schwarz-Govaers Weiterbildungszentrum für Gesundheitsberufe Bereich Beratung Mühlemattstr. 42 CH-5001 Aarau Tel.: 004162 837 5848 Fax: 004162 837 5860 renate.schwarzgovaers@ weg-edu.ch Das problemorientierte Lernen ist nicht neu. Neu ist die Gestaltung des Lernumfelds. Lernen, das auf konkreten Problemen bzw. Berufssituationen statt auf Unterrichtsfächern basiert, führt zu Wissen, das im beruflichen Alltag auch angewendet werden kann. Wissen, das selbständig erarbeitet statt von Lehrenden präsentiert wird, bleibt als Erkenntnis gespeichert. Erkenntnis ist handlungswirksam, wenn sie mit dem eigenen Wissen, den eigenen Erfahrungen und Theorien genügend verknüpft und verdichtet wurde. All dies wurde von Lerntheoretikern in den letzten hundert Jahren gefordert. Problembasiertes Lernen (PBL) bietet nun einen Rahmen, der diese Forderungen erfüllt Wir haben durch den Kongress Lernwelten 2002 viele spannende Erfahrungen gemacht, Kenntnis über neue und neueste Forschungsresultate, Praxisberichte und Bildungstrends erhalten. Was bleibt von all dem, wenn wir wieder zu Hause an unserem Arbeitsplatz sind? Wir kennen das aus Unterricht oder Studium, Fortbildungen oder eben Kongressen. Wir hören viel und sind beeindruckt, doch bleibt die Wirkung eher bescheiden. Dies gilt v.a. für Wissen, das unseren Alltag oder unser berufliches Handeln verändern sollte. Was wissen wir nicht alles über den richtigen Umgang mit PartnerInnen, Kindern, PolitikerInnen oder eben SchülerInnen und verändern doch nichts dabei. Nun, damit haben sich die Pädagogen auch schon vor über hundert Jahren befasst, doch bleibt der Unterricht und auch das Studium weitgehend im alten Stil bestehen. Deshalb erfolgte die Erweiterung des in der Ausschreibung so kurz formulierten Themas: Problemorientiertes Lernen – neuer Wein in alten Schläuchen oder eher alter Wein in neuen Schläuchen? Einführung Bevor wir den alten Wein etwas genauer testen, möchte ich Sie mit den neuen Schläuchen schon einmal etwas vertraut machen: Problemorientiertes Lernen bedeutet für uns heute „Problembasiertes Lernen“ (PBL). Schlüsselwörter Problemorientiertes Lernen PBL Konstruktivismus Bei diesem Verständnis von PBL werden die Lernenden in Gruppen mit einem Problem konfrontiert, bevor sie sich mit dem Unterrichtsstoff auseinander gesetzt haben, und sie bearbeiten das Problem vorläufig aufgrund ihres eigenen Vorwissens (Schritt 1-5). Diese vorläufigen Lösungen werden im Selbststudium einer Prüfung unterzogen, durch neues Wissen ergänzt und korrigiert (Schritt 6) und im Gruppenprozess durch Diskussion und Vergleich gesichert (Schritt 7). Dieser dreiphasige Lernprozess findet in sieben Schritten, dem „Siebensprung“ statt. Die dritte Phase sollte durch einen 8. Schritt (als „Achterbahn“) ergänzt werden, der die Anwendung und den Transfer auf andere Situationen erlaubt. Um den „alten Wein“ zu testen will ich nun nicht bei Adam und Eva beginnen. Doch ein kurzer Blick zurück auf die letzten hundert Jahre schafft uns einen besseren Zugang zum heutigen PBL. Ich möchte eine Linie ziehen von den Reformbestrebungen in Europa und Amerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Dewey PFLEGEPÄDAGOGIK 36 PR-I NTERNET 1/03
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