2016 – pro familia Pforzheim wird 40 Jahre alt Ein Vortrag mit anschließender Diskussion Lamya Kaddor „Warum Jugendliche aus Deutschland in den Dschihad ziehen“ Zusammenhänge verstehen, Motivationen begreifen und präventive Arbeit in der Jugendhilfe erkennen 25.01.2016 18:00 – 20:00 Uhr Kulturhaus Osterfeld Malersaal Moderation: Roland Wagner (SWR2) mit anschließendem Bücherverkauf Sponsoren: 2016 – pro familia Pforzheim wird 40 Jahre alt „Warum Jugendliche aus Deutschland in den Dschihad ziehen“ Auszüge aus einer Rezension von Daniela Remus, NDR Info „[…]aus allen europäischen Ländern, auch aus Deutschland, [reisen] Jugendliche in den Nahen Osten […], um sich dort an den Kämpfen der Terrororganisation ‚Islamischer Staat‘ zu beteiligen. Die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor hat jetzt zu diesem Thema ihr jüngstes Buch vorgelegt. […] Lamya Kaddor ist Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes [Deutschlands]. 2011 wurde sie von der Bundesregierung mit der Integrationsmedaille ausgezeichnet. […] "Ich glaube auch, dass diese Jugendlichen gezielt nach ihrer Persönlichkeitsstruktur ausgesucht werden. Da geht es weniger darum, zu schauen, wer ist hier der frömmste Muslim? Das interessiert die Salafisten erst mal gar nicht. Es geht darum, möglichst labile, haltlose junge Menschen zu bekommen", sagte sie in einem ARD-Interview. Deshalb fühlen sich vor allem diejenigen […] angesprochen, die unsicher sind, die in schwierigen sozialen Verhältnissen leben, die sich überfordert, frustriert, chancenlos und ausgegrenzt fühlen, so Kaddor weiter: "Wenn dann jemand kommt wie zum Beispiel so ein Salafist, der dann sagt: 'Weißt du was, ich finde dein Muslimsein entgegen aller anderen Menschen und Meinungen total super', dann ist das als erster Schritt schon mal die Anerkennung, die sie gerne hätten. Endlich werden sie mal positiv angenommen. Und ich glaube, das macht die einfach unheimlich anfällig. Wenn die falsche Person zur falschen Zeit da ist und gerade in dieser Phase der Identitätssuche und -findung auftaucht und sagt: 'Komm, lass uns doch mal zusammen Fußball spielen, komm, lass uns mal ein bisschen schnacken' - ich kann mir schon vorstellen: Das ist eigentlich gar nicht so schwierig, diese Jugendlichen nach und nach zu radikalisieren. […]Entscheidend ist die Bereitschaft der Jugendlichen, aus ihrem alten Leben fliehen zu wollen. Genau daran knüpfen Menschenfänger an und als Verkleidung dient ihnen die Religion des Islam. […]Der Wunsch nach Zusammenhalt ist Teil eines Teufelskreises. Er zwingt die Muslime zum Stillstand, während sich die Welt weiterdreht. Die ‚Integrationsfalle‘ schnappt zu. Die fehlende inner-islamische Diskussion in Deutschland und die unverhältnismäßige Thematisierung und Präsenz antimoderner, konservativer und fundamentalistischer Positionen setzen die gesamte Gruppe anti-islamischer Schmähkritik aus." Menschen in Pforzheim, vor allem im Jugendhilfebereich, werden immer mehr mit der Radikalisierung von Jugendlichen konfrontiert. Um mit diesen Jugendlichen zu arbeiten, müssen wir zunächst Zusammenhänge verstehen, ihre Motivationen begreifen und unsere (präventive) Arbeit danach ausrichten. pro familia und die deutsch-türkische-Vereinigung laden Sie am 25.01.2016 (18:00 – 20:00 Uhr, Kulturhaus Osterfeld Malersaal) ein, das Thema mit Lamya Kaddor näher zu beleuchten und in einer anschließenden Diskussion offene Fragen zu klären. Sponsoren:
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