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PFLANZENBAU
Raps braucht Branntkalk
VORSAATENKALKUNG Ziel der Kalkung mit Branntkalk ist es, ein fein-
krümeliges Saatbett für einen optimalen Feldaufgang ohne Verschlämmung
herzustellen. Gleichzeitig wird eine gute Bodenstruktur für eine zügige
Jugendentwicklung geschaffen.
Roland
Bellon
Die Sämlinge des
Rapses sind empfindlich. Eine BranntkalkApplikation erleichtert
das Auflaufen.
Bild: www.agrarfoto.com
Raps ist sehr anspruchsvoll, was die
Qualität des vorbereiteten Saatbetts angeht. Parameter wie die
Saattiefe und die Saatdichte können im Allgemeinen durch die Verwendung einer Einzelkornsämaschine
präzise eingehalten werden. Viel
schwieriger ist es jedoch, die ideale
Bodenstruktur und den perfekten pHWert zu erreichen. Gerade diese zwei
Faktoren sind jedoch entscheidend für
den Ertrag der Kultur:
Eine schöne Krümelstruktur des Bodens fördert sowohl das gleichmässige
Auflaufen als auch die Entwicklung des
Wurzelsystems des Rapses. Der pHWert sollte nicht unter 6 fallen, sonst
bildet sich auf Feldern mit einer engen
Fruchtfolge von Kreuzblütlern oft Kohlhernie. Die Gabe eines Bodenverbesserers, der vor der Raps-Aussaat sowohl
die Struktur verfeinert als auch den pHWert stabilisiert, hat deshalb zahlreiche
Vorteile.
Magnesium-Branntkalk ist die
einzige wasserlösliche und somit
schnellst-wirkende Kalkform. In Kon-
takt mit Wasser werden Ca2 + – und
OH-Ionen freigesetzt. Diese zwei Elemente reagieren in der Folge mit Bodensubstanzen: Die OH-Ionen neutralisieren die vorhandenen Säuren und
die Ca2 + – Ionen verbinden Tonpartikel
und Huminsäuren zu stabilen Verbindungen. Zusammengefasst heisst das,
dass ein Teil des Magnesium-Branntkalks den pH-Wert des Bodens erhöht,
indem er Säuren neutralisiert, während
der andere Teil für die Bildung einer
natürlichen und stabilen Krümelstruktur sorgt und so die Bodenstruktur verbessert.
Kohlhernie und Schnecken Beim
Raps beeinflusst die Bodenstruktur die
Ernte zwar nicht, jedoch das Auflaufen.
Die Anwendung von Branntkalk direkt
vor der Saat verbessert nicht nur die
Bodenstruktur, sondern kann auch
präventiv gegen Kohlhernie. Zudem
absorbiert Magnesium-Branntkalk
Feuchtigkeit. Man spricht hier vom hygroskopischen Effekt. Dieser zerstört
die Schleimhäute der Schnecken, so
Magnesium-Branntkalk neutralisiert
Säuren und bildet eine natürliche und
stabile Krümelstruktur.
dass die jungen Pflanzen vor diesen
Schädlingen geschützt sind.
Fazit Die empfohlene Menge von
Magnesium-Branntkalk hängt vom Bodentyp ab. Je schwerer der Boden ist,
desto mehr Branntkalk wird benötigt.
Bewährt haben sich zwischen 500 und
2000 kg/ha je nach Parzelle. Die Verbesserung der Bodenstruktur fördert
das Wurzelwachstum und vereinfacht
die Saat-, bzw. Pflanzarbeiten sowie die
Ernte. Branntkalk reguliert den pHWert des Bodens und bekämpft gleichzeitig Schnecken und Pilze, die Kohlhernie, Rübenfäule und Wurzelbrand
verursachen.
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Der Landor Kalkrechner
erlaubt eine einfache Evaluation,
wieviel Kalk benötigt wird.
Autor Roland Bellon, Landor
Beratungsdienst, 4127 Birsfelden
Beratungstelefon, kostenlos:
0800 80 99 60
[email protected], www.landor.ch
www.ufarevue.ch
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6 2015 · UFA-REVUE