Deutschland: Unterschiede liegen zwischen 4 und 31

Eidgenössisches Departement für
Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF
Bundesamt für Landwirtschaft BLW
Fachbereich Marktbeobachtung
Marktbericht Mineraldünger
Januar 2016
Preisvergleich Schweiz – Deutschland:
Unterschiede liegen zwischen 4 und 31 %
In der Schweizer Landwirtschaft
werden jährlich rund 200 Mio.
CHF für Dünger ausgeben, was
3.1 % der Gesamtausgaben für
landwirtschaftliche Vorleistungen
entspricht (Schätzung BFS).
Obschon der Kostenanteil des
Düngers im einstelligen Prozentbereich liegt, zeigt ein Preisvergleich zwischen der Schweiz und
Deutschland, dass mögliche
Sparpotentiale vorhanden sein
könnten. Je nach Düngerprodukt
liegen die Preisunterschiede zwischen 4 und 31 %. Diese lassen
sich basierend auf unterschiedliche Kosten- und Marktstrukturen
der beiden Länder erklären. Kostentreibende Faktoren in der
Schweiz umfassen Kleinmengenbezüge und deren Gebinde, Abgabe für Pflichtlagerhaltung und
Kosten für Transport, Umschlag
und Arbeit. Unterschiede in der
Wettbewerbsintensität als auch
bei der Zahlungsbereitschaft können weitere Gründe für die Preisdifferenzen sein.
In der unteren Abbildung ist ersichtlich, dass für Schweizer Ammonsalpeter nach Abzug der spezifischen Kosten ein Mehrpreis
von rund 4 % resultiert. Hierbei
wurde der Schweizer Preis um
Kosten, die in der Schweiz anfallen, teilweise bereinigt. Kostenunterschiede im Umschlag, in der
Lagerung, sowie der Arbeit wurden nicht berücksichtigt. Solche
Kosten können die verbleibende
Differenz teilweise bis vollständig
erklären.
Hier geht es zu weiteren Preisen
vergleichbarer Düngerprodukte.
Preisvergleich von ausgewählten Düngerprodukten
Durchschnittliche Listenpreise
CHF/100 kg exkl. MwSt. & Rabatte
Vorbezug 2015
37.81
4.00
3.50
28.46
0.81
CH-Preise: Vorbezug 2015
Tiefere Preise im Vorbezug
2015 als 2014 werde festgestellt, insbesondere in der
Region
Nordwestschweiz
(Seite 2).
Gestiegene Importmengen
2014
Die Importe 2014 sind gegenüber dem Vorjahr um 4.4
% auf 238‘000 Tonnen gestiegen (Seite 4).
Schleppendes Düngergeschäft in Deutschland
Mangelnder Platz aufgrund
gefüllter Getreidelager und
ausstehende Pachtzinsen
lassen in Deutschland das
Düngergeschäft nur schleppend anlaufen. (Seite 6)
Weltmarkt: starkes Angebot trifft schwache Nachfrage
Ein anhaltender Preisdruck
auf Düngerpreise ist festzustellen (Seite 10).
Absacken
CHspezifische
Kosten
Abgabe für Pflichtlagerhaltung
Transportkosten
29.50
Markt aktuell
28.46
Schweiz:
Deutschland:
Ammonsalpeter (27 %, Kalkammonsalpeter
2.5 Mg)
(27 %)
vergleichbarer Preis*
Inhalt
Inland
Import
EU
Weltmärkte
Preisvergleiche
* folgende Kostenunterschiede wurden nicht
berücksichtigt:
- Umschlag und Lagerung
- Land und Personal
- Beratung
Bemerkung : Preise abgang Handel (CH, D) und franko Hof (CH) ; Preise gültig in CH : 5-8 t ; in D : ab 10 t
Quelle: FB Marktbeobachtung, BLW; AMI, Deutschland
Mattenhofstrasse 5, 3003 Bern
Tel. +41 58 462 25 11, Fax +41 58 462 20 90
[email protected]
www.marktbeobachtung.admin.ch
2
5
6
7
9
Marktbericht Mineraldünger, Januar 2016
1 Düngerpreise Schweiz
Richtpreise Düngerhandel (Vorbezug 2014/2015)
Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses führt zu günstigen Importkonditionen und folglich zu niedrigen Vorbezugspreisen 2015 im Vergleich zu 2014. Tiefe Richtpreise für Einnährstoffdünger werden in der Nordwestschweiz beobachtet. Für Mehrnährstoffdünger zeigt sich die Preislage in der Westschweiz am günstigsten.
Richtpreise des Düngerhandels für ausgewählte Produkte in der Schweiz
Vorbezug 2015 nach Region
in CHF/100 kg
WestInner- NordOstschweiz schweiz west schweiz
Alle Regionen
Aug-Okt 14
Aug-Okt 15
Spanne Vorbezug 15
n
2x15 Plus
67.22
66.82
66.04
67.21
70.90
66.82
66.57
67.25
13
Mg-Ammonsulfat
60.78
60.44
59.42
60.79
60.99
60.36
60.12
60.82
14
Mg-Ammonsalpeter
44.99
45.35
44.66
45.88
50.55
45.22
44.99
45.80
16
46.88
46.41
45.89
46.91
51.61
46.52
46.26
46.89
15
Mg-Ammonsalpeter
(Lonza)
Bor-Ammonsalpeter
46.55
46.70
47.13
48.40
51.96
47.19
46.70
48.04
16
Ammonsalpeter (27 %,
2.5 Mg)
37.27
38.10
37.10
38.78
43.11
37.81
37.51
38.64
16
Ammonsalpeter (27.5 %)
37.51
37.22
36.41
37.49
41.75
37.16
36.87
37.61
15
Ammonsulfat (3mm)
42.78
44.37
43.48
44.99
47.37
43.90
43.49
44.92
17
73.20
72.67
69.65
74.50
74.74
72.50
71.81
74.39
15
53.04
54.26
52.17
54.78
59.41
53.56
53.26
54.71
17
Harnstoff 46 % N, geprillt
53.20
54.83
52.17
54.78
59.66
53.75
53.35
54.90
15
Kali, 60 %
50.54
52.61
50.55
53.29
59.38
51.75
51.39
53.10
17
Kalkammonsalpeter
39.00
38.32
37.07
39.01
42.80
38.35
38.23
39.01
14
Kalkstickstoff (19.8 % N)
71.92
78.14
77.30
78.51
85.98
76.47
75.39
78.76
17
NPK 15/15/15
57.66
60.22
61.00
60.99
65.83
59.97
59.07
61.06
15
NPK 6/8/24 2 Mg
70.51
74.75
74.84
73.50
77.25
73.40
72.32
74.84
15
PK 0/10/25
51.11
54.06
55.80
54.81
57.15
53.94
52.56
55.16
13
PK 0/15/30
64.00
61.93
62.98
64.50
67.16
63.35
62.25
64.32
16
PK 0/20/30
61.73
63.59
63.14
65.79
67.48
63.56
62.75
65.22
17
-
71.56
-
72.30
77.05
71.93
71.65
72.46
6
66.50
67.62
66.92
67.49
68.77
67.13
66.34
68.16
15
Diammonphosphat
18/46/0
Harnstoff 46 % N, gekörnt
Suplesan
TripleSuperPhosphat,
46% P2O5
Anmerkung: Richtpreise für abgesackte Ware, abgeholt oder geliefert ab 5 oder 8 Tonnen
Quelle: Erhebung bei 17 Schweizer Düngerhandel in allen Schweizerregionen exkl. Tessin.
2
Fachbereich Marktbeobachtung, BLW
Marktbericht Mineraldünger, Januar 2016
Preise Landwirte (November 2012- Januar 2014; Vorbezug 2014/2015)
In einer Umfrage bei den Landwirten wurden Preise für ausgewählte Düngerprodukte schweizweit erhoben.
Die Preise gelten mehrheitlich für gesackte Ware (70 % des Marktanteils) und beinhalten keine Mehrwertsteuer sowie Rabatte. Die durchschnittliche Menge pro Produkt und Bezug liegt bei rund 2.1 Tonnen und
kostete CHF 1‘240. Im Vergleich zum Ausland sind dies kleine Chargen, die pro Produkt und Bestellung
eingekauft werden. Jedoch ist es gut möglich, dass der Landwirt nicht nur ein Dünger, sondern mehrere
zur selben Zeit einkauft. Daher ist keine Aussage über die totale Düngermenge pro Einkauf möglich. In der
untenstehenden Tabelle ist ersichtlich, dass regionale Preisunterschiede bestehen. Interessanterweise waren die Preise im Vorbezug 2014 (August bis Oktober 2014) für einige Produkte höher als in der nachfolgenden Stufe eins (November 2014 bis Januar 2015). Dies zeigt, dass der Dünger im Vorbezug nicht per
se günstiger ist, sondern je nach Situation auch in der Stufe eins attraktive Preise ausgehandelt werden
können. Zudem haben auch die Entwicklungen des globalen Düngermarktes und des Wechselkurses Einfluss auf die Preisentwicklung der Düngerprodukte.
Durchschnittliche Einkaufspreise (exkl. Rabatte und MwSt.) der wichtigsten Düngerprodukten nach Region und Periode
Preise in CHF/100 kg
2x15 Plus
November 2012 - Januar 2014
WestInner- NordOstSüdAusschweiz schweiz west schweiz schweiz land
71.46
Mg-Ammonsulfat
Alle Regionen
ohne Ausland
Alle Regionen
Nov 14Aug-Okt 14
Jan 15
-
71.83
70.83
-
-
71.37
70.97
70.67
-
-
56.57
63.09
-
-
59.83
52.51
56.14
Mg-Ammonsalpeter
52.51
53.61
53.39
51.38
-
-
52.72
50.35
50.55
Mg-Ammonsalpeter (Lonza)
53.20
54.59
53.31
53.58
-
-
53.67
53.00
51.76
Bor-Ammonsalpeter
Ammonsalpeter (27 %, 2.5
Mg)
Ammonsalpeter (27.5 %)
59.50
58.21
58.75
53.35
-
46.61
57.45
52.88
56.10
44.47
43.49
46.25
45.15
46.42
-
45.16
43.10
44.85
43.86
44.80
43.32
45.18
-
-
44.29
42.42
41.31
Ammonsulfat (3mm)
48.59
55.76
48.90
53.00
55.12
-
52.27
55.41
48.29
Diammonphosphat 18/46/0
77.10
-
76.52
79.95
90.15
72.20
80.93
72.67
75.53
Harnstoff 46 % N, gekörnt
60.29
60.40
63.10
62.04
-
45.80
61.46
57.77
58.97
Harnstoff 46 % N, geprillt
-
-
64.10
-
-
-
64.10
61.22
56.29
60.03
62.19
63.67
62.01
68.29
53.23
63.24
60.70
61.50
Kalkammonsalpeter
-
-
-
-
-
-
-
36.29
-
Kalkstickstoff (19.8 % N)
-
-
89.44
88.17
-
-
88.80
84.05
-
NPK 15/15/15
-
68.61
67.48
-
-
-
68.05
64.16
67.04
69.81
73.63
76.78
75.20
-
-
73.85
-
70.98
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Kali, 60%
NPK 6/8/24 2 Mg
PK 0/10/25
PK 0/15/30
-
-
-
-
-
-
-
-
-
PK 0/20/30
62.50
68.80
75.75
-
-
58.50
69.01
67.90
78.29
Suplesan
78.05
74.31 79.59
77.32
72.52
76.08
TripleSuperPhosphat, 46 %
74.83 71.65
73.24
69.15
77.56
P2O5
Anmerkung: Stichprobengrösse 1457, mind. 3 Beobachtungen pro Wert, bezahlte Preise für abgeholte oder gelieferte Ware, exkl.
MwSt. und Rabatte, mehrheitlich gesackte Ware 50 kg (70 %), teilweise Bigbag 400-600 kg (20 %), inkl. Abgabe Pflichtlager.
3
Fachbereich Marktbeobachtung, BLW
Marktbericht Mineraldünger, Januar 2016
Auch die Rabatte variieren je nach Produkt, Region und Zeitraum. Die Spanne der Rabatte lag über die
Regionen und Zeitperioden mehrheitlich zwischen 0.40 und 2.00 CHF/100 kg. Interessanterweise wurden
im letzten Jahr in der Stufe eins meist höhere Rabatte gewährt als im Vorbezug.
Durchschnittliche Rabatte der wichtigsten Produkte in der Schweiz nach Region und Periode
Rabatte in CHF/100 kg
November 2012 - Januar 2014
Alle Regionen
Alle RegioWestInner- NordOstSüdAusnen ohne
schweiz schweiz west schweiz schweiz land
Ausland
2x15 Plus
Mg-Ammonsulfat
0.49
Aug-Okt 14
Nov 14-Jan 15
-
0.73
-
-
-
0.61
-
0.49
-
-
0.11
0.27
-
-
0.19
0.39
0.21
Mg-Ammonsalpeter
1.22
1.38
1.59
0.80
-
-
1.25
1.60
0.69
Mg-Ammonsalpeter (Lonza)
0.88
0.73
1.15
0.42
-
-
0.80
0.75
1.01
Bor-Ammonsalpeter
Ammonsalpeter (27 %, 2.5
Mg)
Ammonsalpeter (27.5 %)
1.30
0.42
1.16
0.45
-
-
0.83
1.55
0.30
0.71
0.65
1.42
0.44
2.92
-
1.23
1.04
0.98
0.59
0.24
0.66
0.38
-
-
0.47
0.49
0.49
Ammonsulfat (3mm)
1.95
-
-
0.39
-
-
1.17
-
0.98
Diammonphosphat 18/46/0
1.54
-
0.06
-
7.65
-
3.08
-
0.40
Harnstoff 46 % N, gekörnt
1.95
0.34
0.57
-
-
-
0.96
0.07
0.24
Harnstoff 46 % N, geprillt
-
-
-
-
-
-
-
-
-
0.98
0.20
1.45
0.59
4.37
-
1.51
-
2.60
Kalkammonsalpeter
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Kalkstickstoff (19.8 % N)
-
-
0.03
-
-
-
0.03
-
-
NPK 15/15/15
-
2.09
0.12
-
-
-
1.11
-
1.46
Kali, 60 %
NPK 6/8/24 2 Mg
1.11
0.33
0.12
-
-
-
0.52
-
0.65
PK 0/10/25
-
-
-
-
-
-
-
-
-
PK 0/15/30
-
-
-
-
-
-
-
-
-
PK 0/20/30
-
-
3.90
-
-
-
3.90
2.93
8.78
Suplesan
0.49
0.39
0.44
1.22
0.10
TripleSuperPhosphat, 46 %
0.73
0.14
0.44
0.24
1.46
P2O5
Anmerkung: Stichprobengrösse 1457, mind. 3 Beobachtungen pro Wert, gewährte Rabatte für abgeholte oder gelieferte Ware,
mehrheitlich gesackte Ware 50 kg (70 %), teilweise Bigbag 400-600 kg (20 %).
4
Fachbereich Marktbeobachtung, BLW
Marktbericht Mineraldünger, Januar 2016
Inländische Absatzmenge
Inländische Absatzmenge nach Kalenderjahr 2014
N
P2O5
Veränderung in %
Veränderung in %
t
zum VJ
t
zum VJ
Ammonsalpeter
t
K2O
Veränderung in %
zum VJ
t
effektiv
Veränderung in %
zum VJ
26'910
1%
0
0
100'698
0.25 %
7'598
0%
0
0
16'596
-0.24 %
5'453
0
460
23'612
4.76 %
P-Dünger
0
1'208
K-Dünger
0
0
PK-Dünger
NPKDünger
0
2'487
20 %
-46 %
Harnstoff
Sonstige NDünger
7'089
550
NP-Dünger
Quelle: Agricura
1%
3'860
1.89 %
9'183
0
19 %
14'664
24.70 %
5%
3'791
4%
16'477
4.36 %
4'550
13 %
8'243
7%
46'730
14.04 %
1'311
-8 %
0
5'362
-43.33 %
Insgesamt ist die Importmenge 2014 gegenüber 2013 um 4.4 % auf 238 000 Tonnen gestiegen. Hierbei sind die Absatzmengen von
Stickstoff- und Phosphordüngern leicht um 1
bzw. 2 % gestiegen. Ein stärkerer Anstieg ist
bei den Kalidüngern mit 25 % festzustellen.
Auch die Absatzmenge von Mehrnährstoffdüngern hat im letzten Jahr gegenüber 2013
um 7 % zugenommen.
Düngerverkauf nach Kalenderjahr
2013
100'948
3'039
5'362
17'195
16'477
18'286
14'664
3'933
3'860
24'736
23'612
16'556
16'596
53'292
2014
46'730
100'698
in t
2013..2014
Wechselkurse
CHF/EUR; CHF/USD
2011..2015 (Okt.)
1.23
1.20
1.10
1.09
1.04
0.98
0.92
0.97
0.94
0.88
1 2 3 4 5 6 7 8 9 101112 1 2 3 4 5 6 7 8 9 101112 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
2013
2014
Europa - EUR 1.-
Quelle: BLW, Fachbereich Marktbeobachtung; SNB
Amerika - USD 1.-
2015
Seit Aufhebung des Euro-Mindestkurses hat
der Euro gegenüber dem Schweizer Franken
an Wert verloren, wodurch der Import von
Dünger aus dem EU-Raum günstiger wurde.
Ob die Importeure von den günstigeren Konditionen profitieren konnten, hängt vom Kaufzeitpunkt ab. So hat ein Düngerimporteur mit
einer stetigen Warenverfügbarkeit in diesem
Fall Nachteile und muss die relativ teuer gewordenen Dünger, welche vor dem Eurosturz
eingekauft wurden mit den günstigeren Preisen der folgenden Importen allenfalls verrechnen.
Der Dollarwechselkurs ist angestiegen und
lässt steigende Düngerpreise erwarten, welche jedoch aufgrund der nachgelassenen
Nachfrage und den tiefen Energiekosten tendenziell gesunken sind. Laut Düngerexperten
ist der Dollarkurs weiter angestiegen,
wodurch die Preise von stickstoffhaltigen
Düngerprodukten anziehen.
5
Fachbereich Marktbeobachtung, BLW
Marktbericht Mineraldünger, Januar 2016
2 EU
Die Preise von ausgewählten Düngerprodukten in Deutschland und Österreich basieren auf Erhebungen
beim Düngerhandel in den einzelnen Regionen der jeweiligen Länder. Anders als in der Schweiz wird der
Dünger lose und in grösseren Mengen angeboten. Kalkammonsalpeter (27 % N) ist der häufigste eingesetzte Dünger in Deutschland und Österreich und vergleichbar mit dem Ammonsalpeter (27 % N, 2,5 Mg)
in der Schweiz.
Deutschland
Laut Meldungen der Gesellschaft für Agrarmarktinformationen (AMI) läuft das Düngergeschäft in Deutschland schleppend, da die Getreidelager der Händler und Landwirte noch voll sind und der Platz für den
Düngerbezug fehlt. Im Weiteren mangle es den Landwirten teils an liquiden Mitteln aufgrund der nicht verkauften Getreideernten und den anstehenden Pachtzahlungen. In den Folgemonaten sollte der Preis für
KAS nach dem Einlagerungsprinzip allerdings ansteigen.
Einkaufspreise der Landwirte für ausgesuchte Produkte in Deutschland
Preise in CHF/100 kg
Ab 10t Handelslager, lose
ab 25t frei Hof (Strecke), lose
Aug-Okt 14
Aug-Nov 15
Aug-Okt 14
Aug-Nov 15
Harnstoff 46% N, geprillt, 46 % N
39.13
34.19
37.69
32.72
Harnstoff 46% N, granuliert (gekörnt), 46 % N
41.49
36.76
39.91
35.24
Kalkammonsalpeter, 27 % N
32.33
28.46
30.84
27.25
Kali 60 % K2O
41.52
37.68
40.13
36.75
NPK 15/15/15
42.53
39.83
40.21
38.87
TripleSuperPhosphat, 46 % P2O5
44.59
46.42
42.64
45.06
Diammonphosphat, 18 N, 46P
55.31
56.23
53.77
54.39
Anmerkung: Einkaufspreise exkl. MwSt. und Rabatte, arithmetisches Mittel der regionalen Einzelmeldungen
Quelle: AMI, Deutschland
Österreich
Einkaufspreise der Landwirte für ausgesuchte Produkte in Österreich
Spanne Juli-Sept 14
Spanne Okt-Dez 14
Min
Max
Min
Max
Mittelwert Quartal
3 und 4
Kalkammonsalpeter, 27 % N
29.08
36.95
28.90
37.69
30.65
Harnstoff 46% N, granuliert (gekörnt), 46 % N
38.65
62.39
36.85
59.61
41.19
Triplephosphat 45 %
36.59
57.55
42.15
60.94
45.40
Kali 60 % K2O
40.38
51.13
38.63
49.36
41.62
Diammonphosphat (18/46)
45.43
58.76
36.37
67.44
55.72
PK-Dünger 15/30
39.37
42.46
34.68
66.23
41.20
Volldünger Linz Star 15/15/15
40.95
57.75
39.74
60.82
42.29
Preise in CHF/100 kg
Anmerkung: Einkaufspreise exkl. MwSt. und Rabatte, arithmetisches Mittel der regionalen Einzelmeldungen, lose
Quelle: AMA, Österreich
6
Fachbereich Marktbeobachtung, BLW
Marktbericht Mineraldünger, Januar 2016
3 Weltmärkte
Globale Preisentwicklung Dünger
Die globalen Düngerpreise standen diesen Oktober infolge einer
geringen Nachfrage unter Druck.
Globale Preisentwicklung Düngemittel
in $/mt
2012..2014 (Sept.)
508
505
499
484
467
460
445
442
412
351 353
322 321
302
2013
Kaliumchlorid**
Diammoniumphosphat***
Okt
Sep
Jul
2015
Aug
Apr
Mai
Mrz
Jan
Feb
Dez
Okt
Nov
Sep
Jul
Aug
Apr
2014
255
292
287
Mai
Mrz
Jan
Feb
287
Dez
Okt
Nov
Sep
Jul
Aug
Jun
Apr
Mai
Mrz
Jan
Feb
300
259
299
Harnstoff*
319
Jun
334
Jun
390
388
Phosphor
Die sinkenden Preise für Phosphat lassen aufgrund geringeren
Importen aus Indien und China
auf eine mässige Nachfrage
schliessen. Laut AMI wird eine
saisonbedingte Preissenkung in
den beiden Folgemonaten erwartet, da die Kontraktpreise an den
Exporthäfen des US-Golf auch
nach unten zeigen und die Käufer abwartend reagieren.
* f.o.b., geprillt, lose, Region Schwarzmeer; ** f.o.b., Standard, Vancover; *** f.o.b.,
granulliert, lose, US Golf
Quelle: BLW, Fachbereich Marktbeobachtung; Weltbank
Harnstoff
Der Weltmarktpreis für Harnstoff ist weiterhin sinkend aufgrund einer reduzierten Nachfrage von Indien.
Für den Euroraum wird einen Preisanstieg aufgrund des gestiegenen Dollarkurses erwartet. Laut Einschätzungen der AMI wird China zukünftig als massgeblicher Einflussparameter in der Preisfindung von
Stickstoffdünger sein, da 2014 eine Rekordmenge an Stickstoffdüngern exportiert wurde.
Kali
Aufgrund diverser Produktionsdrosselungen namhafter Unternehmen (Produktionsstörungen in den
USA, Minenschliessung und –stillstand in Kanada) kann auf ein drängendes Angebot jedoch verhaltenes
Kaufinteresse geschlossen werden, womit der Preis weiterhin stagniert.
7
Fachbereich Marktbeobachtung, BLW
Marktbericht Mineraldünger, Januar 2016
Globale Preisentwicklung Getreide und Energie
Globale Preisentwicklung Getreide
in $/mt
2012..2015 (Sept.)
326
320
324
335
305
270
263
245
288
237
247
230
170
206
220
218
188
2013
173
2014
Weizen (HRW*)
Jul
Aug
Jun
Apr
Mai
Mrz
Jan
Feb
Dez
Okt
Nov
Sep
Jul
Aug
125
Jun
Apr
Mai
Mrz
Jan
Feb
Dez
Okt
145
Nov
Sep
Jul
Aug
Jun
Apr
Mai
Mrz
Jan
Feb
151
2015
Weizen (SRW**)
Gerste***
* Hard red winter, normaler Proteingehalt, Exportpreis ab US Golf; ** Soft red winter, Exportpreis ab US Golf; ***
Futtergerste, Grosshandelspreis, Spot
Quelle: BLW, Fachbereich Marktbeobachtung; Weltbank
Internationale Preiseentwicklung Energie
Rohöl in $/bbl, Erdgas in $/mmbtu
2012..2015 (Sept.)
109
108
100
99
86
13
47
10
11
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
6
2013
2014
Rohöl**
2015
Erdgas (EU)*
* Ø-Importpreis bestehend aus Preis franko Grenze und Spotpreis)
** Ø-Spotpreis von Brent, Dubai und West Texas Intermediate (zu je gleichen Anteilen gewichtet)
Quelle: BLW, Fachbereich Marktbeobachtung; Weltbank
Okt
298
Sep
310
Getreidemarkt
Die
niedrigen
Getreidepreise
scheinen sich in den beiden letzten
Monaten leicht erholt zu haben. Die
anhaltend schwache Exportnachfrage nach US Getreide ist auf den
steigenden US-Dollar Kurs und die
globale, rekordhohe Getreideernte
zurückzuführen.
Laut IGC (International Grain
Council) wird für das kommende
Jahr ein leichter Rückgang der
weltweiten
Getreideanbaufläche
von 1.2 Mio. ha (0.5 %) auf 221
Mio. ha erwartet. Niedrige Weizenpreise und entsprechend tiefere
Gewinnmargen seien Gründe dafür. Die US-Farmer werden im
kommenden Jahr den eiweissärmeren, Soft-Red-Winter Weizen
(SRW) gegenüber dem Hard-RedWinter Weizen mit normalem Proteingehalt bei der Aussaat bevorzugen, da der Anbau von SRW im
letzten Jahr von der amerikanischen Regierung stark eingeschränkt wurde. Entsprechend wird
eine reduzierte Anbaufläche von
HRW-Weizen erwartet.
Energiemarkt
Die Preise für Rohöl und Erdgas lagen im letzten Halbjahr auf einem
Rekordtief. Laut Experten trifft das
Angebot auf eine vergleichsweise
schwache Nachfrage. Das Angebot an Rohöl ist in letzter Zeit trotz
vermehrten politischen Krisen
stabil geblieben bzw. leicht gestiegen. Zugleich sinkt die Importnachfrage der USA, welche zunehmend
durch inländische Förderung mittels Fracking abgelöst wird.
Fazit: globaler Düngermarkt
Tiefe Getreidepreise führen zu einer sinkenden globalen Anbaufläche von Getreide, wodurch die globale
Nachfrage nach Dünger tendenziell sinken wird. Tiefe Energiepreise begünstigen die Stickstoffherstellung sowie den Transport und führen infolge zu einem starken Angebot. Der steigende Dollar im Vergleich zum Euro lässt vermuten, dass die stickstoffhaltigen Dünger im Preis steigen werden. Basierend
auf diesen Entwicklungen werden die globalen Preise für Dünger weiterhin unter Druck bleiben, jedoch
ist eine Preissteigerung aufgrund währungsbedingter Entwicklungen bei einzelnen Düngern zu erwarten.
8
Fachbereich Marktbeobachtung, BLW
Marktbericht Mineraldünger, Januar 2016
4 Preisvergleiche
Im folgenden Abschnitt werden verschiedene Düngererhebungen miteinander verglichen. Zum einen wird
ein Vergleich zwischen den bezahlten Preisen der Landwirte und den Listenpreise des Schweizer Düngerhandels erstellt. Zum anderen werden die Preise des Schweizer Düngerhandels mit den Lagerpreisen des
deutschen Düngerhandels verglichen.
Vergleich Düngerhandel mit Landwirten
Der Vergleich zwischen den erhobenen Kaufrechnungen der Landwirte und den erhobenen Listenpreisen
verschiedener Düngerhändler im Vorbezug 2014 umfasst acht verschiedene Düngerprodukte. Grundlage
für die Produktewahl war die Festlegung der Stichprobengrösse bei 5 Meldungen je Erhebung. Die daraus
errechneten Mittelwerte der beiden Erhebungen beinhalten mehrheitlich Preise franko Hof (90 %) und auch
Preise Abgang Handel aus allen Schweizer Regionen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Preise bei den
meisten Produkten nahe beieinander liegen. Vereinzelte Differenzen sind bei Mehrnährstoffdünger NPK 15/15/15, dem gekörnten Harnstoff
(46 %) und dem Mg-Ammonsalpeter der Lonza
festzustellen (siehe nebenstehende Abbildung).
Entgegen den Erwartungen zeigt der Vergleich,
dass der Landwirt im Vorbezug 2014 im Durchschnitt für die einige Produkte mehr bezahlte als
der Düngerhandel auf seinen Preislisten festlegte. Der Landwirt zahlte für die Lonza Produkte
Mg-Ammonsalpeter und Ammonsalpeter (27.5
%) mehr. Einen besseren Preis löste der Landwirt
beim gekörnten Harnstoff (46 %) und beim NPK
15/15/15. Bei den verbleibenden Produkten
zahlte der Landwirt etwa gleich viel wie der Düngerhandel angegeben hat.
Durchschnittliche Preisdifferenz zwischen bezahlten
Preisen von Landwirten und Listenpreisen des
Düngerhandels
CHF/100 kg, exkl. MwSt. und Rabatte
August..Oktober 2014 (Vorbezug)
Landwirt zahlt weniger
Landwirt zahlt mehr
NPK 15/15/15 -1.59
Harnstoff 46% N, gekörnt-1.78
Ammonsalpeter (27.5 %)
0.71
Ammonsalpeter (27 %, 2.5 Mg)
0.12
Bor-Ammonsalpeter
0.40
Mg-Ammonsalpeter (Lonza)
Mg-Ammonsalpeter
2x15 Plus
Quelle: FB Marktbeobachtung, BLW
1.35
-0.01
0.16
Erklärungen für die Differenzen können einerseits
allfällige Rückvergütungen sein, die in der Kalkulation nicht berücksichtigt wurden. Oftmals werden Einkäufe, bspw. bei der Landi Ende Jahr mit
einer Rückvergütung von zwei bis drei Prozent
honoriert. Ein weiterer Grund für die Preisdifferenzen können die kleinen Chargen pro Produkt
und Bestellung sein. Andererseits wird vermutet,
dass Landwirte in den Verhandlungen zu wenige
Informationen über Preise anderer Anbieter oder
Regionen hatten und folglich einen höheren Produktepreis bezahlten. Bei einem Anbieter lag der
bezahlte Preis auch nach Rabattabzug über dem
offiziellen Listenpreis.
Im Weiteren können die Differenzen auch basierend auf der unterschiedlichen Erhebungsmethode entstehen. Die beiden Stichproben weisen
in der Gewichtung der Regionen Unterschiede
auf. In der Stichprobe der Landwirte ist die Region Nordwestschweiz verhältnismässig stärker
vertreten als in der Stichprobe des Düngerhandels. Eine stärkere Gewichtung der Preise der
Düngerhändler in der Nordwestschweiz würde jedoch die Preisdifferenz der beiden Produkte in
dieselbe Richtung vergrössern.
9
Fachbereich Marktbeobachtung, BLW
Marktbericht Mineraldünger, Januar 2016
Vergleich Düngerhandel Schweiz mit grenznahem Ausland
Für den Preisvergleich zwischen der Schweiz und dem grenznahen Ausland (Deutschland und Österreich)
wurde eine Auswahl an vergleichbaren Produkten hinsichtlich ihrer Zusammensetzung1, ihrer Beschaffenheit sowie Marktrelevanz getroffen. Die deutschen Preise gelten ab einer Liefermenge von 10 Tonnen Abgang Handel. Die Schweizer Preise beinhalten mehrheitlich Preise franko Hof (90 %), jedoch auch Abhang
Handel und gelten ab Liefermengen zwischen fünf und acht Tonnen. Die Preise werden in Schweizer Franken verglichen, wobei die monatlichen Wechselkurse der Schweizer Nationalbank (SNB) zur Umrechnung
genutzt wurden. Im Allgemeinen zeigt ein unbereinigter Preisvergleich zwischen der Schweiz und dem
Ausland, dass die Schweizer Preise für die ausgewählten Produkte teilweise deutlich über denjenigen des
Auslands liegen (vgl. untenstehende Tabelle).
Einkaufspreise der Landwirte für ausgesuchte Produkte in der Schweiz, Deutschland und Österreich
Schweiz
Preise in CHF/100 kg,
exkl. MwSt. und Rabatte
Aug-Okt 2014
Mittelwert
Österreich (ab
Lager und Hof)
Deutschland
Spanne
Aug-Okt 2015
Mittelwert
Spanne
AugAug-Okt 2014 Okt
2015
3. + 4. Quartal 2014
Mittelwert
Mittelwert
Mittelwert
Spanne
Diammonphosphat
18/46/0
75.08
73.93
76.22
73.23
72.00
74.45
55.31
56.23
55.72
40.90
63.10
Harnstoff 46 % N,
gekörnt (granuliert)
59.79
58.80
60.78
54.22
53.43
55.01
41.49
36.76
41.19
37.75
61.00
Harnstoff 46 % N, geprillt
60.08
58.99
61.17
54.39
53.55
55.23
39.13
34.19
Kali, 60 %
59.93
58.63
61.23
52.50
51.59
53.41
41.52
37.68
41.62
39.51
50.24
Kalkammonsalpeter
42.80
42.12
43.48
38.62
38.23
39.01
32.33
28.46
30.65
28.99
37.32
NPK 15/15/15
65.83
64.33
67.33
60.07
59.07
61.06
42.53
39.83
42.29
40.35
59.28
PK 0/15/30
67.16
65.84
68.48
63.28
62.25
64.32
41.20
37.03
54.35
TripleSuperPhosphat,
46 % P2O5 (Tri69.29
67.48 71.09 67.50 66.56 68.44
44.59
46.42
45.40
39.37 59.24
plephosphat bei Au)
Anmerkung: Umrechnung EUR in CHF mit monatlichem Wechselkurs nach Statistik SNB; CH: Preise für gesackte Ware (50 kg)
ab 8 t bzw. 5 t, inkl. CH-spezifische Abgaben; D: Preise für lose Ware ab 10 t; Au: Preise für lose Ware ab 8t (Handel) und ab
25t (Hof)
Die Preiseunterschiede lassen sich je nach Schätzung durch verschiedene Faktoren erklären. So sind Skaleneffekte sowohl beim Endbezüger als auch für den Gesamtmarkt relevant. Letzterer umfasst in der
Schweiz ungefähr 240 000 Tonnen, wohingegen in Deutschland von einem Gesamtmarkt von 2.4 Mio.
Tonnen ausgegangen werden kann. Des Weiteren kann man davon ausgehen, dass im Ausland meist
grössere Mengen pro Bestellung bezogen werden und dadurch Preisvorteile entstehen. Dies wirkt sich
auch auf die Verpackungsart aus. So wird Dünger in der Schweiz vornehmlich gesackt in 50 kg oder Bigbags zu 500 kg und weniger lose gekauft. Die zusätzlichen Kosten des Absackens werden laut einer Studie
von BAK Basel (2014) und Branchenexperten zwischen CHF 3 und 6 pro 100 kg geschätzt. Die Transportkosten (inkl. LSVA) werden laut Angaben von Branchenexperten auf CHF 3.50 pro 100 kg beziffert, die
allerdings je nach Region und Bestellmenge variieren können. Weitere Faktoren, welche Düngerprodukte
in der Schweiz verteuern, sind z. B. die Abgabe der Pflichtlagerung von Stickstoffdüngern (CHF 30 pro
Tonne N Reinnährstoff) und zusätzlichen Mineralstoffe, die dem Düngerprodukt beigemischt werden. Im
Weiteren verfolgt die Schweiz die Einhaltung eines tieferen Cadmium-Grenzwerts (50 ppm pro Tonne) als
in der EU empfohlen wird (123 ppm pro Tonne). BAK Basel (2014) schätzt den Aufwand um Cadmium
konformer Dünger zu beschaffen mit CHF 8 pro Tonne. Branchenexperten schätzen die Kosten zwischen
CHF 20 bis 40 pro Tonne. Gemäss BAK Basel (2014) und Branchenexperten werden rund 70 % des Mineraldüngers importiert. Für diese Produkte fallen zwar keine höheren Produktionskosten an, jedoch sind
1
Ausnahme beim NPK (15/15/15): Beim deutschen Produkt handelt es sich um eine Bulk Ware, welche
qualitativ minderwertiger ist als diejenige in der Schweiz. Laut Branchenexperte führe dies zu einem
Preisunterschied von CHF 2 pro 100 kg.
10
Fachbereich Marktbeobachtung, BLW
Marktbericht Mineraldünger, Januar 2016
die höheren Lagerkosten (teurer Schweizer Boden), Umschlag- und Personalkosten etc. weiterhin zu berücksichtigen. Laut Bundesamt für Statistik (2012) kostet die Arbeitsstunde in der Schweiz das 1.68 fache
einer Deutschen. Des Weiteren beziffert das BFS den Unterschied eines vergleichbaren Warenkorbs in der
Schweiz um das 1.74-fache im Vergleich zu Deutschland (BFS, 2013). Basierend auf diesen Ergebnissen
liegen diese Kosten in der Schweiz schätzungsweise um das 1.8 fache höher als in den umliegenden
Ländern. Zudem sind die Beratungsdienstleistungen (bspw. Berechnung von Nährstoffbilanzen) im
Schweizer Produktpreis miteinkalkuliert, wofür in Deutschland zusätzlich bezahlt wird.
In den untenstehenden Abbildungen sind die bereinigten Preisdifferenzen nach Abzug der spezifischen
Kosten in der Schweiz dargestellt. Die Schätzungen basieren auf Berechnungen seitens des BLW und
Aussagen von Branchenexperten sowie der Studie von BAK Basel (2014). In der Berechnung sind die
Kostenunterschiede für Umschlag, Lagerung, Land, Personal, Aufwand (in Form von Suchkosten) zur Einhaltung des Cadmium Grenzwerts und Beratungsdienstleistungen nicht berücksichtigt.
Preisvergleich
zwischen
dem
Schweizer
und
deutschen
Bereinigte* Preisdifferenz zwischen Schweizer und Deutschen
Düngerprodukten
in %
Vorbezug 2015
CH-Ammonsalpeter (27 %, 2.5 Mg)
bzw. D-Kalkammonsalpeter (27 %)
Kali (60 %)
3.50
Abgabe für Pflichtlagerhaltung
Transportkosten
28.46
21.5%
vergleichbarer Preis*
28.5%
NPK (15/15/15)**
30.6%
Preisvergleich von ausgewählten Düngerprodukten
Durchschnittliche Listenpreise
CHF/100 kg exkl. MwSt. & Rabatte
Vorbezug 2015
4.00
3.50
CHspezifische
Kosten
0.81
29.50
TripleSuperPhosphat (46 %)
Düngerprodukten
Absacken
28.46
17.4%
Harnstoff gekörnt (46 %)
37.68
ausgewählten
Durchschnittliche Listenpreise
CHF/100 kg exkl. MwSt. & Rabatte
Vorbezug 2015
4.00
14.6%
von
Preisvergleich von ausgewählten Düngerprodukten
37.81
3.6%
Diammonphosphat (18/46/0)
51.75
Düngerhandel
CHspezifische
Kosten
Absacken
Schweiz:
Deutschland:
Ammonsalpeter (27 Kalkammonsalpeter
%, 2.5 Mg)
(27 %)
* folgende Kostenunterschiede wurden nicht
berücksichtigt:
- Umschlag und Lagerung
- Land und Personal
- Beratung
Preisvergleich von ausgewählten Düngerprodukten
Durchschnittliche Listenpreise
CHF/100 kg exkl. MwSt. & Rabatte
Vorbezug 2015
72.50
4.00
Transportkosten
Absacken
56.23
0.54
CHspezifische
Kosten
3.50
Abgabe für Pflichtlagerhaltung
Transportkosten
vergleichbarer Preis*
44.25
64.46
37.68
Schweiz: Kali (60 %) Deutschland: Kali (60 %)
* folgende Kostenunterschiede wurden nicht
berücksichtigt:
- Umschlag und Lagerung
- Land und Personal
- Beratung
56.23
Schweiz:
Deutschland:
Diammonphosphat Diammonphosphat
(18/46/0)
(18/46/0)
vergleichbarer Preis*
* folgende Kostenunterschiede wurden nicht
berücksichtigt:
- Aufwand zur Einhaltung des tieferen Cadmium
Grenzwertes
- Umschlag und Lagerung
- Land und Personal
- Beratung
Bemerkungen:
* Preisdifferenz wurde berechnet basierend auf durchschnittlichen Listenpreise Abgang Handel (für CH und D) und franko Hof (für CH) (Preise gültig in CH: 5-8 t; in D: ab 10 t), abzüglich CH-spezifische Kosten, exkl. MwSt. und
Rabatte, inkl. Kostenunterschiede für Umschlag, Lagerung, Land und Personal, Beratung und Aufwand zur Einhaltung des höheren Cadmium Grenzwertes.
** Beim deutschen NPK handelt es sich um Bulk-Ware (qualitativ minderwertig)
Quelle: FB Marktbeobachtung, BLW; AMI, Deutschland
Die Auswertung zeigt, dass die Preisdifferenzen nach Abzug eines Teils der spezifischen Kosten zwischen
4 und 31 % liegen können. Der meistverkaufte Kalkammonsalpeter in Deutschland bzw. Ammonsalpeter
(27%, 2.5 Mg) in der Schweiz weist die kleinste Preisdifferenz auf, was auch mit Aussagen von Branchenexperten deckungsgleich ist. Das Geschäft mit Ammonsalpeter erlaube nur sehr kleine Margen und kann
teilweise nicht kostendeckend betrieben werden. Das Produkt wird oftmals aus Gründen der Vollständigkeit
und für den Kundenerhalt bzw. Neuerwerb angeboten.
Die verbleibenden Preisdifferenzen können auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden. So sind in
der Schweiz die Kosten für Umschlag, Lagerung, Personal ungefähr 1,8 Mal so hoch wie in Deutschland.
Dazu kommt, dass in der Schweiz die Kosten für eine Beratung in den Düngerpreisen miteinkalkuliert werden. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren dürfte der Ammonsalpeter (27 %, 2.5 Mg) in etwa gleich teurer
wie der Kalkammonsalpeter in Deutschland sein. Bei den anderen Düngern bleibt hingegen eine Preisdifferenz bestehen. Neben den genannten Kostenstrukturen können diese Unterschiede auf Faktoren wie
eine geringe Wettbewerbsintensität, die Möglichkeiten der Marktsegmentierung, die zusätzliche Handelsstufe (in Deutschland und Österreich entfällt oft die letzte Handelsstufe), die Zahlungsbereitschaft bzw.
Kaufkraft der Landwirte und ihr Konsumverhalten in der Schweiz zurückgeführt werden.
11
Fachbereich Marktbeobachtung, BLW
Marktbericht Mineraldünger, Januar 2016
5 Rechtliches
Haftung
Obwohl die Bundesbehörden mit aller Sorgfalt auf die Richtigkeit der veröffentlichten Informationen achten,
kann hinsichtlich der inhaltlichen Richtigkeit, Genauigkeit, Aktualität, Zuverlässigkeit und Vollständigkeit
dieser Informationen keine Gewährleistung übernommen werden.
Die Bundesbehörden behalten sich ausdrücklich vor, jederzeit Inhalte ohne Ankündigung ganz oder teilweise zu ändern, zu löschen oder zeitweise nicht zu veröffentlichen.
Haftungsansprüche gegen die Bundesbehörden wegen Schäden materieller oder immaterieller Art, welche
aus dem Zugriff oder der Nutzung bzw. Nichtnutzung der veröffentlichten Informationen, durch Missbrauch
der Verbindung oder durch technische Störungen entstanden sind, werden ausgeschlossen.
Verweise und Links
Verweise und Links auf Webseiten Dritter liegen ausserhalb des Verantwortungsbereichs der Bundesbehörden. Der Zugriff und die Nutzung solcher Webseiten erfolgen auf eigene Gefahr des Nutzers oder der
Nutzerin. Die Bundesbehörden erklären ausdrücklich, dass sie keinerlei Einfluss auf die Gestaltung, den
Inhalt und die Angebote der verknüpften Seiten haben. Informationen und Dienstleistungen von verknüpften Webseiten liegen vollumfänglich in der Verantwortung des jeweiligen Dritten.
Es wird jegliche Verantwortung für solche Webseiten abgelehnt.
Datenschutz
Gestützt auf Artikel 13 der schweizerischen Bundesverfassung und die datenschutzrechtlichen Bestimmungen des Bundes hat jede Person Anspruch auf Schutz ihrer Privatsphäre sowie auf Schutz vor Missbrauch
ihrer persönlichen Daten. Die Bundesbehörden halten diese Bestimmungen ein. Persönliche Daten werden
streng vertraulich behandelt und weder an Dritte verkauft noch weiter gegeben.
In enger Zusammenarbeit mit unseren Hosting-Providern bemühen wir uns, die Datenbanken so gut wie
möglich vor fremden Zugriffen, Verlusten, Missbrauch oder vor Fälschung zu schützen.
Beim Zugriff auf unsere Webseiten werden folgende Daten in Logfiles gespeichert: IP-Adresse, Datum,
Uhrzeit, Browser-Anfrage und allg. übertragene Informationen zum Betriebssystem resp. Browser.
Diese Nutzungsdaten bilden die Basis für statistische, anonyme Auswertungen, so dass Trends erkennbar
sind, anhand derer die Bundesbehörden ihr Angebot entsprechend verbessern können. Gemäss Bundesgesetz betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (BÜPF) besteht eine gesetzliche
Aufbewahrungspflicht für Verbindungsdaten der letzten sechs Monate.
Bei der freiwilligen Kontaktaufnahme wird Ihre Email-Adresse in eine separate Datenbank aufgenommen,
welche nicht mit den anonymen Logfiles verknüpft wird. Sie haben jederzeit die Möglichkeit, Ihre Registrierung wieder rückgängig zu machen.
Copyright
Copyright, Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
Die auf den Websites der Bundesbehörden enthaltenen Informationen werden der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht. Durch das Herunterladen oder Kopieren von Inhalten, Bildern, Fotos oder anderen Dateien werden keinerlei Rechte bezüglich der Inhalte übertragen.
Die Urheber- und alle anderen Rechte an Inhalten, Bildern, Fotos oder anderen Dateien auf den Websites
der Bundesbehörden gehören ausschliesslich diesen oder den speziell genannten Rechtsinhabern. Für die
Reproduktion jeglicher Elemente ist die schriftliche Zustimmung der Urheberrechtsträger im Voraus einzuholen.
12
Fachbereich Marktbeobachtung, BLW