Disposition - einen Brief entwerfen

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Disposition – einen Brief entwerfen
Eine Disposition ist eine Inhaltsangabe. Darin werden die wichtigen Schritte zum Schreiben eines
Briefs in Stichworten festgehalten:
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damit nichts vergessen geht

ein logischer Aufbau gewährleistet ist (roter Faden)
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zur Kontrolle, wenn der Brief geschrieben ist.
1. Erste Überlegungen: Ziel und Absicht
Was erwarten Sie vom Empfänger?
Wenn Sie einen Geschäftsbrief schreiben, verfolgen Sie ein Ziel – Sie wollen etwas erreichen:
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einen Neukunden gewinnen
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eine neue Produktelinie auf den Markt bringen
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auf Aktionen aufmerksam machen
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einen Liefertermin verschieben
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einen offenen Rechnungsbetrag einfordern
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eine Reklamation anbringen
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zu einem Jubiläum, zu einer Geschäftseröffnung einladen
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sich für eine neue Stelle bewerben

…
Abhängig vom Zweck Ihres Briefs schlüpfen Sie als Verfasser/in in eine Rolle:
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Sie werden zum Verkaufsberater, indem Sie die Vorteile des neuen Produkts (mit dem Mehrwert
für den Kunden) ins Zentrum stellen.
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Sie werden zum Bittsteller, weil Sie z. B. einen Liefertermin nicht einhalten können.
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Sie werden zum Problemlöser, indem Sie eine optimale Lösung für eine Anfrage, ein Problem suchen oder anbieten.
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Sie werden zum (freundlichen) Geschäftspartner, der an eine ausstehende Rechnung erinnert
(spielen Sie nicht Richter oder Polizist).
Was erwartet der Empfänger von Ihnen?
Nachdem Sie in eine Rolle geschlüpft sind, müssen Sie sich auch in die Lage des Empfängers versetzen: Wie möchte er angesprochen werden, was sind seine Erwartungen?
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Bei einer Reklamation möchte er seine Rechte einfordern und nicht angegriffen werden.
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Bei einer Anfrage möchte er umfassende Informationen und vielleicht Alternativen.
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Bei einem Fehler seinerseits möchte er verstanden werden; er möchte Ihre Unterstützung oder
Vorschläge zur Behebung eines Missgeschicks.
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Bei einer Bewerbung möchte er klare Argumente von Ihnen, warum Sie die Stelle erhalten sollen: Weil Sie die richtige Person zur Lösung seiner Probleme/Anforderungen sind.
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Er möchte das Gefühl vermittelt haben, Partner zu sein, nicht nur Geldgeber zur Finanzierung
Ihres Lebensstils (im Stil von: «Kauf endlich, mehr interessiert uns nicht!»)
2. Mindestanforderungen an eine Disposition
In einer Disposition müssen mindestens die folgenden Elemente in Stichworten vorhanden sein:
z. B. unverbindliches Angebot
Ziel des Briefes /
meine/unsere Rolle
neues Produkt anbieten, verkaufen
Erwartung des Empfängers
genaue Information, Mehrwert, faires (interessantes) Angebot  lässt keine Fragen offen
Szenario1
Art des Briefs
Ausgangslage (Einleitung,
Schreibanlass)
langjähriger Kunde, der zuerst von einem Produkt erfahren
soll
Inhalt (Kernaussage: Anliegen,
Problemstellung etc.)
Art des Produktes, Beschreibung (Vorzüge, technische
Leistungsmerkmale, Farben, Grösse, Bestell-Nr., Preise,
Lieferfrist
Schlussteil (Wunsch, Erwartung, Anschluss)
Bestellung bis … mit 5 % Einführungsrabatt, siehe Bestellformular, Vorführmöglichkeit nach tel. Voranmeldung und
Terminvereinbarung
3. Hilfsmittel
Als Gedankenstützen eignen sich folgende Merkhilfen, die aus der Werbung abgeleitet werden:
werbewirksame Briefe sind kurz – klar – kompetent verfasst.
AIDA
Briefe bestehen aus folgenden vier Schritten:
Attention
Aufmerksamkeit erzeugen
Interest
Interesse wecken
Desire
Wunsch nach Ware/Dienstleistung erzeugen (Mehrwert, Lösung für Problem)
Action
1
Ausgangslage
Sachverhalt
Szenario
3K
Aufforderung
Entwerfen Sie ein glaubwürdiges, nachvollziehbares, griffiges Szenario, z. B. Termine, die aufgrund des Briefdatums auch eingehalten werden können; also keine leere Versprechung, keine Unwahrheiten (z. B. Angebot:
Im Sommer braucht man keine Schneeketten; Lieferverzug: Es gibt nicht nur ein Transportunternehmen, einen
Lastwagen mit einem ständig kranken Chauffeur).