- Evangelische Akademie Frankfurt

Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf
Das
Modell Marburg-Biedenkopf
Miteinanderkultur im ländlichen Raum leben und gestalten
Impulsvortrag von Marian Zachow, Erster Kreisbeigeordneter
Dezernatsbüro Erster Kreisbeigeordneter
18. Dezember 2015
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Leitsätze Modell Marburg-Biedenkopf
Miteinanderkultur statt (nur) Willkommenskultur
Integration statt Isolation
Dorf statt draußen
Kooperation statt Konfrontation
Normalität statt Notquartier
Vernetzen statt verwalten
Perspektiven statt Probleme
Dezernatsbüro Erster Kreisbeigeordneter
18. Dezember 2015
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Integration statt Isolation
• Um wirklich Miteinander und Teilhabe zu ermöglichen,
hilft die Nähe zum Alltagsleben, zum Miteinander vor Ort.
• (Abgelegene) Massenunterkünfte hingegen begünstigen
eher Ausgrenzung und Isolation.
• Deswegen gilt:
Unterkünfte mittendrin statt abgelegen.
Ziel ist ein guter Mix aus GUs, Wohnungen, WGs
keine Gemeinschaftsunterkünfte > 100 Personen.
ideale Größe für Gemeinschaftsunterkünfte: 20-70
Wohnungen und WGs möglichst nah am Alltagsleben
Dezernatsbüro Erster Kreisbeigeordneter
18. Dezember 2015
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Dorf statt Draußen
• Unsere Erfahrung ist, dass Miteinander und
gesellschaftliche Teilhabe in kleinstädtischen und
dörflichen Strukturen leichter fallen.
• Deswegen schaffen wir Unterkünfte (Gemeinschaftsunterkünfte, Wohnungen, Wohngemeinschaften)
selbst in kleinen Gemeinden und auch in kleinen und
kleinsten Dörfern.
• Die Nähe zu den Menschen vor Ort kompensiert die
schlechtere Infrastruktur.
Dezernatsbüro Erster Kreisbeigeordneter
18. Dezember 2015
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Kooperation statt Konfrontation
• Integration und Miteinanderkultur brauchen den
Rückhalt der Bürgerinnen und Bürger und der Städte
und Gemeinden.
• der Landkreis hat Zielvereinbarungen mit je 3-5
Kommunen über Zielgrößen bei der Unterbringung
geschlossen.
• Die Kommunen bilden gemeinsam ein „regionales
Netzwerk Integration“.
• Wenn neue Unterkünfte angemietet werden, stellen
sich die politisch Verantwortlichen in
Bürgerversammlungen dem offenen Dialog.
Dezernatsbüro Erster Kreisbeigeordneter
18. Dezember 2015
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Normalität statt Notquartier
• Gerade nach der Not der Flucht ist Normalität eines
der wichtigsten Anliegen.
• Eigenverantwortung soll praktiziert und gelebt werden.
• das Leben in Wohnungen & Wohngemeinschaften ist
ein wichtiger Beitrag zu dieser Normalität.
• Deswegen werben wir um Wohnungen & Häuser, vor
allem in ländlichen Städten und Gemeinden.
• So soll auch dem Leerstandsproblem in einigen Orten
eine sinnvolle Nutzung entgegengesetzt werden.
• Gezielt sollen daher Kommunen und Private zu
Vermietungen und ggf. Sanierungen von
(leerstehenden) Gebäuden motiviert werden, um dort
Flüchtlinge unterzubringen.
Dezernatsbüro Erster Kreisbeigeordneter
18. Dezember 2015
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„40 x 5 ist besser als 200“
Unser Modell-Marburg-Biedenkopf:
• Städte und Gemeinden sollen ihre Kenntnisse vor Ort
nutzen und gezielt Besitzer ansprechen.
• Die Stadt/Gemeinde bündelt mehrere Wohnungen,
mietet diese zu ortsüblichen Konditionen an und
vermietet diese an Landkreis weiter.
• Um Betreuung und Aufwand sinnvoll zu gestalten,
sollten immer mindestens 2-3 Wohnungen
zusammengefasst werden, so dass Mietverträge für je
10-15 Personen geschlossen werden können.
• Der Kreis verpflichtet sich zur langfristigen Anmietung
(bis 5 Jahre) und übernimmt Kosten bei Nichtbelegung.
• Differenz zwischen ortsüblicher Warmmiete (ortsüblich
5,00-8,00 Euro /m2 und üblichen Tagessätzen ( 8-9,50 €
pro Tag/Person kann in Projekte für Integration fließen.
Dezernatsbüro Erster Kreisbeigeordneter
18. Dezember 2015
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Dezernatsbüro Erster Kreisbeigeordneter
18. Dezember 2015
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Normalität in besonderer Not
• Für alleinstehende Frauen mit schlimmen
Fluchterfahrungen hat der Landkreis eine kreiseigene
Wohnung für eine Frauen-Wohngemeinschaft zur
Verfügung gestellt, die als besonderer Schutzraum dient
und von einem Netzwerk im Dorf unterstützt wird.
Dezernatsbüro Erster Kreisbeigeordneter
18. Dezember 2015
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Perspektiven statt Probleme
• Unser Ziel ist es, den Flüchtlingen, eine langfristige Perspektive in
Marburg-Biedenkopf aufzuzeigen und die Menschen für unseren
Landkreis zu begeistern.
Deswegen…
• Wollen wir Flüchtlingssprecher(teams) in den großen
Gemeinschaftsunterkünften als Modellprojekt schaffen, um den
Einstieg in die demokratische Beteiligung auch von Flüchtlingen und
Asylbewerbern zu schaffen.
• Hat unser Landkreis eine Koordinatorin für die ehrenamtlichen
Flüchtlingsinitiativen beauftragt (bei einem freien Träger).
• Setzen wir auf ganzheitliche Sprach-, Kultur- und
Arbeitsmarktintegration durch unser Projekt „Voice“ (nächste Seite) .
• Wollen wir bei der Sprachförderung eng mit Arbeitsagentur und
BAMF kooperieren, um Doppelstrukturen zu vermeiden und Bildung
und Integration „aus einem Guß“ zu gestalten.
Dezernatsbüro Erster Kreisbeigeordneter
18. Dezember 2015
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Das VOICE - Netzwerk
OPEN VOICE
VOICE
Competence
VOICE
Academy
EQ
VOICE
BPW
VOICE
(Unternehmens-
(Kompetenz-
(Bewerbungs- und
(Einstiegs-
Berufspraktische
besichtigungen)
feststellung)
Alltagstraining)
qualifizierungen)
Weiterbildung
Fremdsprachige Infos
zu Arbeit &
Gesellschaft
Netzwerksarbeit
Arbeitsmarkt
büro für
Flüchtlinge
VOICE
Datenbank
inkl. Profiling
Sprachkurse
Kommunal
VOICE
Sprachkurs und
Arbeitsgelegenheit in
Kommunen
Info-Abend
(Arbeitsmarktkonferenzen für
Wirtschaft und
Ehrenamtliche)
Beratung
OPEN VOICE
Kultur &
Bíldung
Women`s
VOICE
(Stadtführungen,
geflüchtete Frauen
Angebote für
Kunstworkshops)
Sprache
Industrie
VOICE
IntegralVoice
KJCVoice
Sprachkurs und
Sprachkurs und
Arbeitsgelenheit in
Arbeitsgelegenheit
der Industrie
bei Träger(n)
Arbeit
Bildung
Arbeitsgruppe Flucht und Arbeit
St AMF, Wirtschaftsförderung, Büro für Integration, Agentur für Arbeit, KJC
18. Dezember 2015
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• Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.
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Dezernatsbüro Erster Kreisbeigeordneter
18. Dezember 2015