ISSN 0340-5834 · B 3387 F · Dezember 2015 6 Münchner Lehrerzeitung MLZ – Verbandsorgan des Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverbandes e. V. Kinder - unser aller Zukunft. Gebt uns Ressourcen! Inhalt / Vorankündigung Inhalt Vorankündigung Gemeinsam. Lernen. ion Fachtag zur schulischen Inklus 2 3 Kooperationsveranstaltung BLLV und MLLV Datum: Samstag, den 12. März 2016 Zeit: 9:00 Uhr – 15:00 Uhr ! 4 6 7 10 11 Ort: Mittelschule am Gerhard Hauptmann Ring und Sonderpäd. Förderzentrum München Süd, Neuperlach Vortrag: Durch gemeinsamen Unterricht soziale Integration unterstützen Prof. Elke Inckemann und Dr. Wolfgang Dworschak anschließend Workshops Inklusion ist nicht zum Nulltarif qualitätsgesichert umsetzbar! Das genaue Programm finden Sie in der nächsten MLZ. 5 12 13 14 15 16 17 18 19 20 6 25 32 22 23 IMPRESSUM Inhaber und Verleger: Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband e. V. (MLLV), Bezirksverband des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Bavariaring 37, 80336 München, Telefon: 089 - 72 10 01-808, Fax: 089 - 72 10 01-809 24 26 Verantwortliche Redakteurin: Sabine Sattler Telefon: 089 / 719 21 01, E-Mail: [email protected] 27 Layout, Gestaltung, Anzeigenbetreuung: Masterplan München, Grafik/Webdesign, www.mymasterplan.de 28 Redaktionsschluss Heft 1/2016: 14. Januar 2016 Titelbild: Leonie, 5. Klasse 29 30 30 30 Vorankündigung Inklusionstag Editorial Kinder - unser aller Zukunft. Gebt uns Ressourcen! Interkulturelle Bildung Ankündigung Ü-Klassen Dr. Todenhöfer liest im MLLV Individuell Fördern: Mathematik und DAZ Respektvolle Umgang miteinander als Schlüssel für ein friedliches Zusammenleben Interkulturelle Fortbildung Bildungspolitik Weihnachtsgeschichte im Bereich Migration zu Empfang Gute Akustik – ein Muss für Ü-Klassen Wertebündnis Bayern Bildungspolitische Podiumsdiskussion Kerschensteinermedaille an BoKi Münchner Schulpreis SWM-Förderpreis für MS Cincinnatistraße Eilmeldung zum Redaktionsschluss MLLV-Erfolg: Zusätzliche Gruppenräume für Freiham Schulbaumesse Verbandsleben Geburtstage Volleyballturnier 2016 Lehrertag 2016 Berufswissenschaft Projektergebnisse Vorleser in Ganztagsklassen ABJ Refugees Welcome Workshops: Lehrproben und Hausarbeit Fachlehrer m/t Fachgruppe m/t fordert Fachlehrerausbildung in München FG Seminar Sportfortbildung: Ausflug in die Berge Praxistipp Kunstpaten FG Ernährung/Gestaltung Infotag zum 2. Bildungsabschnitt für Studierende Pensionisten aktiv Stadtführung in Fürth Jahresplanung 2016 Computerkurs Gemeinschaft der Senioren Alle Artikel und Mitteilungen bitte stets per Mail an den Redakteur senden, Post an den Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband. Manuskripte, Zeitschriften, Nachrichtendienste und Besprechungsexemplare werden ebenfalls an den Redakteur erbeten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Besprechungsexemplare wird keine Haftung übernommen. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel stellen die Meinung des Verfassers, nicht aber eine Stellungnahme der Redaktion dar. Die Münchner Lehrerzeitung erscheint 6 x jährlich. Preis je Ausgabe 2,– € zzgl. Versandkosten. Für Mitglieder des MLLV ist der Verkaufspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. 2 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 Fröhliche Weihnachten! Editorial Sehr geehrtes MLLV-Mitglied, lieber MLLV-Freund, unklare Situationen machen Angst. Eine beunruhigende Zeit! Bombendrohungen all überall. Häuser werden evakuiert. Fußballspiele werden abgesagt. Sogar Demonstrationen, um das Klima zu retten, müssen gestrichen werden. Flüchtlinge suchen zu Tausenden Schutz und Heimat bei uns. Viele Nerven liegen blank. Fragen über Fragen, warum nur, was treibt sie an, wie sollen wir die Kinder aufnehmen, wo finden wir zusätzliche Lehrer, wo gibt es Räume für rund 3000 Kinder? Niemand kennt die genauen Zahlen. Die Mercatorstiftung spricht sogar von 4000 Kindern und Jugendlichen. Der Königsteiner Verteilungsschlüssel legt genau fest, wie viele Flüchtlinge jedes Land nehmen muss. Der Freistaat Bayern nimmt etwa 15 Prozent aller Flüchtlinge auf (15 % von 800 000 = 120000), davon wiederum entfallen 33,9 Prozent auf Oberbayern (40 680). Die Landeshauptstadt München wiederum ist verpflichtet 30,0 Prozent (12 204) aller auf Oberbayern entfallenden Flüchtlinge aufzunehmen. Wir gehen davon aus, dass ¼ Kinder sind = 3 051. Dafür bräuchten wir 150 Übergangsklassen. In München fehlt es an Räumen, Lehrern, Psychologen, Traumapädagogen, Sozialarbeitern, Dolmetschern. Die Staatsregierung hat reagiert. Schon zum 1. Januar 2016 werden 1079 Planstellen geschaffen. Mittel für weitere 621 Stellen sollen unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden. • • • • zielle und zeitliche Ressourcen zur Verfügung stellen – ganz individuelle Lösungen. Bei einer Abfrage haben sich 94 Übergangsklassenlehrer von 102 zurückgemeldet. Die ersten Paten haben wir vermittelt. (Zusammenarbeit mit dem Münchner Stiftungsverbund BINET und Castringius) Schulungen von Lehrern in Übergangsklassen, 3tägig oder einwöchig, Münchner Übergangsklassenlehrer schulen die „Neulinge“ (Arbeitskreis Integration / Deutsch als Zweitsprache unter Leitung von Dominik Bauer) Fachtagung rund um das Flüchtlingsthema am 27. Februar an der MS Gotzingerplatz (gesponsert von Sonet, Domino Verlag und Sparda Bank) Konzept zur Begleitung traumatisierter Kinder und ihrer Umgebung (deutsche Stiftung für Kinder- und Jugendgesundheit) Knüpfen eines breiten Netzwerks. Ich habe mehr Zeit für Gespräche und Planungen mit Politikern, Stiftungen, ehrenamtlichen Organisationen und dem Kultusministerium gebraucht als fürs Büro. Die Münchner halten zusammen. Sie nehmen die Herausforderungen an. Ehrenamtliche unterstützen die Schulen. Lehrer wollen den Kindern helfen. Sie engagieren sich über alle Maßen. Das Schulamt stützt innovative Wege. Jetzt warten wir auf das Kultusministerium. Jetzt warten wir auf das „Go“. Jetzt warten wir auf die Konzepte des Kultusministeriums. Klare Forderungen des MLLV Jetzt ist das Geld da, 168 Millionen für Grund- und Mittelschulen, doch die Fachkräfte fehlen. Und in München fehlen sie noch mehr. „Lassen Sie sich was einfallen, seien Sie kreativ,“ meinte Ministerpräsident Seehofer als ich ihm sagte, dass wir für München nur schwer Lehrer finden. Die Herausforderungen sind groß! Der MLLV hat sich was einfallen lassen • Ausbildung von Lernpaten (Konzept von Prof. Inckemann und Dr. Frey finden Sie in der Zeitung) • Paten für Übergangsklassen, die finan- Der Lehrerverband stellt sich vor seine Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Verwaltungsangestellte und all seine Mitglieder. Mühsam haben wir die Verbesserungen erreicht (Migrationsklausel, Integrationszuschlag, Nachbesetzen der Lehrer, die abgesagt hatten) und damit eine Annäherung der Gleichstellung mit anderen Regionen. (Während in München ein Schulrat für 300 Lehrer zuständig ist, hat der Schulrat am flachen Land nur 100 zu betreuen.) Die besondere Situation der Großstadt München erfordert besondere Unterstützung, damit die Integration der Waltraud Lu či ć Kinder gelingen kann. Integration fordert Beziehungsarbeit, Wertschätzung und interkulturelle Kompetenz. Dies braucht Zeit. Die Obergrenze der Ü-Klassen von 20 Kindern ist die Schallmauer. Wird diese durchbrochen, muss ein Lernpate in die Klasse. Regelklassen können nicht ohne Ressourcen Kinder ohne Deutschkenntnisse inkludieren. Jeder versündigt sich, der bei 25 Kindern und Flüchtlingskindern von sozialer Integration spricht. Wir wehren uns gegen ein Auffüllen von Regelklassen. Wer meint, mit 40 Kindern hätte man früher Unterricht gehalten, soll sofort in den Schuldienst und diese Aufgabe erfüllen. Schule ist kein Aufbewahrungsort. Schule ist Lernort und Ort der Integration, es ist der Ort, an dem selbstständige, demokratische Persönlichkeiten auf die Gemeinschaft vorbereitet werden. Diese Kinder sind unsere Zukunft. Wenn wir es nicht schaffen, dass die Kinder Selbstvertrauen entwickeln, dann kommt einer und bietet ihnen Selbstvertrauen, Machtgefühl (Du bist wer), eine „rosige“ Aussicht auf ein wundervolles Leben im Jenseits. Ohne jetzt von den wohl nicht existierenden Jungfrauen zu reden, die „da oben“ warten. Um wie viel schlimmer steht es um die, die keinen Anschluss in der Schule finden, die von ihrer Familie vernachlässigt werden bzw. keine haben. Wenn da einer kommt und sagt: „Wir brauchen Dich! Gerade Dich!“ Dann blühen diese Menschen auf, sehen wieder einen Wert in sich selber, machen alles, was von ihnen verlangt wird, tauchen immer tiefer ein in dieses Räderwerk, werden „radikalisiert“. Ich sage aus Überzeugung: Gebt uns Kinder und Ressourcen und wir gestalten unser aller Zukunft! Alles Gute wünscht Ihnen Ihre Waltraud Lu či ć Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 3 Interkulturelle Bildung / AK Integration/DaZ Helfen Sie mit! Chancengerechtigkeit und Lebensglück für alle Kinder! Das BLLV-Kinderhaus „CASADENI“ gibt seit 1995 den ärmsten Kindern in Ayacucho (Peru) ein Zuhause. Diese Kinder sind für jede finanzielle Hilfe dankbar. Fortbildung für Lehrkräfte in Übergangsklassen Der MLLV-Arbeitskreis „Integration / Deutsch als Zweitsprache“ veranstaltet eine Fortbildung zu o. g. Thema. Den Zeitplan und die Inhalte ersehen Sie aus nachfolgendem Zeitplan. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Freistellung vom Unterricht am Freitag (Hospitation) wird vom Staatl. Schulamt genehmigt. Anmeldungen bis Montag, 14.12.2015 an Dominik Bauer unter E-Mail: [email protected] ! Programm im BLLV-Haus am Bavariaring 37 Donnerstag, 17.12.2015 14:00 14:30-15:30 15:30-15:45 15:45-16:00 16:00-17:30 17:30 Come together mit Kaffee und Gebäck, Kennenlernen und Vernetzung zwischen FoBi-Teilnehmern, Lehrkräften und Team Vortrag „Arbeit in Ü-Klassen; systemische Grundlagen“ (Dominik Bauer) + Erfahrungsaustausch DaZ-Materialbörse (Erprobtes Material von Ü-Lehrern für Ü-Lehrer → Einsatzmöglichkeiten im Unterricht) Gruppeneinteilung für Hospitation am Freitag WS „Lernspiele im handlungsorientierten DaZ-Unterricht“ (Marlene Krüger, Lin an der MS Schleißheimerstr.) Abendessen mit Catering Freitag, 18.12.2015 Arbeitsblock 1: Treffen an der jeweiligen Schule 7:45 Unterstützen Sie unsere Arbeit im Kinderhaus durch Ihre Spende, Treffpunkt im Lehrerzimmer 1. – 4. Stunde: • Hospitation in einer Übergangsklasse • Differenzierungs-Aufträge in der Klasse übernehmen • Beobachtungsaufträge bearbeiten • 5./6. Stunde: Reflexion des Unterrichts + Brotzeit → Anschließend Fahrt zum Bavariaring Arbeitsblock 2: BLLV-Haus am Bavariaring 37 als Fördermitglied, indem Sie monatlich einen festen Betrag (ab 10,- €) spenden durch eine einmalige Spende 14:15-15:45 15:45-16:15 16:15-17:45 18:00 STADTSPARKASSE MÜNCHEN Spendenkonto: 907 144 141 IBAN: DE77 7015 0000 0907 1441 41 BIC: SSKMDEMM Wir versichern Ihnen, dass wir mit Ihren Spenden äußerst sorgsam umgehen. www.bllv.de/BLLV-Kinderhilfe 4 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 WS „Rechtliche Grundlagen in Ü-Klassen“ (Hedwig Schwager, Rechtliche Leitung am Staatl. Schulamt München) Kaffee mit Reflexion WS „Alphabetisierung in Ü-Klassen“ (Mohcine Ramdan, M.A. DaF-Lehrstuhl der LMU München) Gemeinsames Essen im Restaurant „Sinans“, Austausch und Vernetzung Samstag, 19.12.2015 9:00 Bis 10:00 10:00-11:30 11:30-13:00 13:00 Come together mit Frühstück „DaZ-Materialbörse“ diverser Verlage WS „Möglichkeiten der Differenzierung im DaZ-Unterricht“ (Isabell Lux, Lin) Vortrag „Traumatisierung bei Kindern und Jugendlichen, ihre Folgen und Umgang damit im Unterricht“ (n.n.) Reflexion und Ausklang mit Weißwurst, Brezn und Getränken Bildungspolitik Bild: Leonie 5. Klasse Die Weihnachtsgeschichte 2015 „Es begab sich zu der Zeit, dass ein Gebot von Isaias Afewerki ausging, dem ehemaligen Rebellenführer, der Eritrea 1993 in die Unabhängigkeit führte und seither das Land regiert. Der Regierende hat den Einparteienstaat Eritrea in einen „Ein-Mann-Staat“ verwandelt, in dem kein Widerspruch gegen Isaias geduldet wird.“ Bild: Atalay, 5. Klasse „Es begab sich zu der Zeit, dass Krieg, Verfolgung, Folter und Vergewaltigung – unvorstellbare Menschenrechtsverletzungen - die Menschen aus ihrer Heimat (Syrien, Albanien, Kosovo, Afghanistan, Irak, Serbien, Eritrea) vertrieben." „Es begab sich vor 2000 Jahren, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus Da macht sich auf auch Amanula aus Afghanistan, aus der Stadt Dschalalabad, in das beliebteste Bundesland der Deutschen, das da heißt Bayern. Und als er dort war, öffnete der Fahrer des Sattelschleppers die verplombten Türen des Tiefkühlwagens. Er kauerte auf dem Boden. Er trug nur dünne Schuhe und eine leichte Jacke. Neben ihm lag ein Plastikbeutel mit einer eingefrorenen Wasserflasche. 5 Tage lang war er eingesperrt im Tiefkühlwagen. Er sei vor den Taliban geflohen, bringt Amanula gerade noch, halb erfroren, in Paschtu hervor. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. sie verteilt. Wenn in Deutschland in diesem Jahr 800.000 Flüchtlinge angekommen sind, wird München nach dem Königsteiner Schlüssel 12.204 Flüchtlinge aufnehmen. Keiner kennt die genauen Zahlen. Wenn ein Viertel davon Kinder sind, wird München 3051 Kinder mehr zu beschulen haben. Bild: Slvin, 5. Klasse Die Erzählungen im Neuen Testament zur Geburt Jesu von Nazareth sind als Weihnachtsgeschichte bekannt. Diese Geschichten lesen die Christen am Heiligen Abend vor und spielen sie am Weihnachtstag nach. ausging, da Quirinius Statthalter in Syrien war, dass alle Welt geschätzt würde. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.“ Und sie legten die Verantwortung in die professionellen Hände der Schulen. Sie haben keine Räume und keine Lehrer für 150 Übergangsklassen. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Ein gesegnetes Weihnachtsfest, ein friedvolles Neues Jahr mit tatkräftiger Unterstützung aus dem Kultusminiterium wünscht Ihnen Und sie kommen zuerst in die Erstaufnahmestelle München. Dann werden Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 5 Verbandsleben / Interkulturelle Bildung Geburtstage Liebe Mitglieder, Lesung und Gespräch mit Jürgen Todenhöfer wir gratulieren allen Mitgliedern herzlich, die im Dezember und Januar 50, 60, 65, 70, 75, 80, 85 oder 90 Jahre Jürgen Todenhöfer liest aus: alt werden. Ab dann gelten unsere be- Ihre Sabine Sattler Redakteurin Kreszentia Rosemarie Bauch Schönsiegel Sophie Burkhardt Hilde Hartmann Martha Hein Elfriede Dr. Walter Fricke Bittner Franka Franz Irmgard Angermeier Jellen Börner Christa Peter Sabine Held Zimmermann Bauer „Wer weint schon um Abdul und Tanaya“, „Teile Dein Glück“, „Du sollst nicht töten“, „Warum tötest du Zaid“, „Inside IS“. 6 Ehrensperger Horst Ilse Klaus Manfred Walter Wilhelmine Küller Sebald Wohlmann Kuscha Hirschnagl Baretzky Birgit Gertraud Ingeborg Maria Ortrud Dittmer-Glaubig Schartner Schubert Hohentanner Essling Angelika Frauke Gerald Dr. Karin Karin Margit Marion Martina Regina Thomas Eisele Wetzel Enz Koophamel Stiegelbauer Bieber Schmidt Weller Tafferner Hofreiter Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 ehemaliger Bundestagsabgeordneter, verlässt nach 21 Jahren die Chef-Etage Er geht auf die Schicksale der Kinder und die Ursachen der Flucht ein. Jürgen Todenhöfer, früherer Weggefährte von Helmut Kohl und Franz Josef Strauß, hat sein Bundestagsmandat niedergelegt, bereist die Herkunftsländer unserer Flüchtlinge und begibt sich in Gefahr. Er setzt auf Frieden durch Diplomatie. von Burda und gründet die Stiftung Sternenstaub. Das Verstehen der Kinder, dieser für uns fremden Kultur, fordert interkulturelle Kompetenz. Diese benötigt einen Perspektivenwechsel. Dr. Todenhöfer gibt uns Gelegenheit dazu. „Die Antwort auf Bomben ist der Terror“. Christa Dr. Jürgen Todenhöfer, In seinen Büchern stellt er Situationen klar und gibt den Erlös in seine Stiftung. Die Stiftung kümmert sich um Kinder in Krisengebieten und ist Pate einer Münchner Übergangsklasse. Die unbegleiteten Flüchtlinge gehen zweimal die Woche in das ehem. Restaurant „Hundskugel“. Dort lernen sie Deutsch, bekommen Hausaufgabenhilfe, spielen, lachen und lernen den Schmerz zu vergessen. Was denken diese Kinder, wie fühlen sie, was wollen In Projekten stärken wir unsere Kinder. Gerne dürfen Sie diese unterstützen. Wir geben Ihnen Gelegenheit dazu. Waltraud Lu či ć Termin der Lesung und des Gesprächsabends: Dienstag, 15.12.2015 19:00 – 21:00 Uhr ! Ort der Veranstaltung: Mittelschule an der n Cincinnatistr. 63, 81549 Münche Eintritt: Frei sie, wo kommen sie her? Anmeldung: Dies können wir durch die Geschichten erfahren, die Todenhöfer vorliest. Bitte senden Sie eine E-Mail mit Ihrem vollständigen Namen an: [email protected] Photo: (c) Julia Leeb sonderen Glückwünsche jedes Jahr. Interkulturelle Bildung / Berufswissenschaft Lernen 2.0 Individuell fördern – kein Problem mehr Nutzen Sie schon die Potenziale digitalen Lernens in Mathematik und DaZ? Praktisch: Schülerbeobachtungen auf Knopfdruck (Quelle: bettermarks) MLLV-Abteilungsleiter Martin Göb setzt sich für praktikable individuelle Förderung ein Jeder Schüler bekommt genau die Aufgaben, die seinem Lernstand entsprechen. Jeder Schüler erhält bei fehlerhaften Ansätzen sofort individuelle Hilfestellungen. Jeder Schüler wird Schritt für Schritt auf seinem eigenen Lernweg begleitet. Motivierende Erfolgserlebnisse für alle statt Lernfrust für die „Schwachen“ und Langeweile für die „Spitze“ – ein schöner Traum? Ein unrealistischer Anspruch an uns Lehrer? Heute nicht mehr. Digitales Lernen mit interaktiven Programmen erreicht bisher ungeahnte Qualitäten, die wir nutzen sollten. gebungen“. Hinter diesem Begriff stecken Programme, die den Anspruch haben, den eingangs geschilderten Traum zu verwirklichen. Sie ersetzen den Lehrer nicht, können aber eine immense Bereicherung für den Unterricht und das häusliche Üben sein. Die künstliche Intelligenz weist allen Lernern automatisch Aufgaben zu, die ihrem individuellen Stand entsprechen und bietet jederzeit einen detaillierten Überblick über das Geschehen – auf Knopfdruck, ohne jeglichen Korrekturaufwand. Der Lehrer hat dadurch endlich wieder Zeit für das Wesentliche. „Seit ich gut in Mathe bin, Vieles hat sich in den letzten Jahren im Bereich der digitalen Medien getan: An den Münchner Schulen wurde viel Geld in neue Geräte investiert. Auch an den Grundschulen stehen moderne Computerräume zur Verfügung, die Ausstattung mit Whiteboards schreitet voran, Tablets rücken in Sichtweite. Intelligente Lernsoftware Auch bei der Lernsoftware geht allmählich eine neue Generation an den Start, die so genannten „adaptiven Lernum- mag ich es auch.“ Die Mathematik bietet sich durch ihren hohen Grad an Systematik besonders an. Daher verwundert es nicht, dass die Entwicklung adaptiver Lernumgebungen für dieses Fach momentan am weitesten vorangeschritten ist. In den USA macht beispielsweise das Programm „Teach to One: Math“ (www.newclassrooms.org) Furore. Schon 2009, im Jahr des Pilotversuchs, kürte es das Time Magazine zu einer der besten Erfindungen des Jahres. Auf dem deutschen Mathe-Markt: bettermarks Auch hierzulande gibt es durchaus interessante Angebote. Eines davon ist „bettermarks“ (de.bettermarks.com). Hier die Rahmendaten der Plattform, die von Lehrern, Fachdidaktikern und Mathematikern mit Fördermitteln der EU entwickelt wurde und bereits mehrere Auszeichnungen erhielt: • Mathematik interaktiv lehren und lernen von Klasse 4 bis Klasse 10. Durchgängig werden lateinische Fachbegriffe verwendet. • Jeder Schüler erhält je nach Wissensstand individuelle Aufgaben, die selbstständig bearbeitet werden können. Lehrer können Schülern auch gezielt Aufgaben zuweisen („To do“). • Aufgaben werden offen gestellt (wenig Multiple choice). Das Programm markiert Fehler, gibt Hilfestellungen und zeigt Lösungswege auf. • Bei einem zweiten Versuch kann der Schüler Fortschritte sofort erleben. • Wissenslücken werden durch automatisch eingefügte Aufgaben geschlossen. • Am Ende erhält der Schüler konstruktive Rückmeldungen. Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 7 Interkulturelle Bildung / Berufswissenschaft Ein exklusives Angebot für Sie: Bettermarks kostenlos mit der Klasse testen Nach einer ersten Schnupperphase im vergangenen Frühjahr hat Bettermarks den MLZ-Lesern einen weiteren Freischalt-Code zur Verfügung gestellt, der Ihnen einen kostenlosen Testzugang zu allen Inhalten und Funktionen einschließlich des Lehrerbereichs mit vielen Materialien gewährt. Schauen Sie doch einfach mal rein! Der Code lautet: KLHQ3N63 ! Anmeldung: Zur Anmeldung ist nur Ihre E-Mailadresse nötig. Der Zugang ist befristet bis zum 31.7.2016. Am 1.8. werden alle kostenpflichtigen Inhalte automatisch gesperrt, eine Kündigung ist nicht nötig. Sie können mit diesem Code auch Ihre Schüler anmelden und bis zum Schuljahresende mit bettermarks üben lassen. Das webbasierte Angebot lässt sich auch außerhalb der Schule nutzen. Personenbezogene Daten oder Mailadressen von Schülern müssen nicht eingegeben werden. Anzeige Falls Sie Hilfe benötigen, unterstützt Sie bettermarks bei den ersten Schritten. Die Hotline ist unter 030 / 300 244 000 für Sie da. • Alle Ergebnisse werden für den Lehrer automatisch ausgewertet und übersichtlich präsentiert. • Kosten: Für eine Schullizenz sind derzeit jährlich 10 € pro Schüler fällig. Es werden auch Klassen- und Einzellizenzen angeboten. DaZ-Sprachförderung digital In kaum einem anderen Lernbereich ist die Heterogenität der Ausgangslage so groß wie im Bereich DaZ. Angesichts der rasant steigenden Zahl an Flüchtlingen, die in unseren Schulen integriert und gefördert werden müssen, ist es ein Gebot der Stunde, die Möglichkeiten zu nutzen, die digitale Medien bieten. Zum Glück gibt es allmählich auch im Sprachbereich dank fortgeschrittener Spracherkennungstechnik interessante Ansätze. Im außerschulischen Bereich ist „babbel“ ein bekanntes kommerzielles Programm zum Erlernen von Fremdsprachen. Leider hat der Anbieter keine Version für DaZ/DaF entwickelt. Goetheinstitut und Deutsche Welle bieten allerdings, aus Steuermitteln finanziert, kostenlose Programme an, die sich gut in den Unterricht integrieren lassen. Die Apps zum Vokabeltraining z. B. können die Schüler direkt von ihren Smartphones aus nutzen. Einfacher war individuelles Üben noch nie! Selbstverständlich gilt im Bereich DaZ auch weiterhin, dass die Kommunikation in realistischen Übungsszenarien und in Echtsituationen mit Muttersprachlern an erster Stelle stehen sollte. Hierzu bieten sich im Schulalltag zahlreiche Möglichkeiten an wie z. B. • Paten- und Helfersysteme zwischen Übergangs- und Regelklassen (Pausen, Unterricht ...) • klassenübergreifende Projekte, etwa auch im Rahmen der Religions- und Ethikschiene • gemeinsame Unterrichtssequenzen im Sport und in Praxisfächern. Digitale Medien können und sollen diese Aufgaben nicht übernehmen, erweitern aber die Angebotspalette und ermöglichen individuelle Übungsphasen während des Unterrichts und vor allem auch außerhalb der Schule ohne großen Aufwand. Martin Göb, Leiter der Abteilung Schul- und Bildungspolitik 8 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 Interkulturelle Bildung / Berufswissenschaft Tipps zur DaZ-Förderung digital ! Angebote des Goethe-Instituts (kostenlos) Auf der Website www.goethe.de stehen in der Rubrik „Willkommen“ digitale Angebote speziell für Anfänger und Flüchtlinge bereit, so zum Beispiel • die Vokabeltrainer-App als „digitaler Karteikasten“ mit diversen Wortschatzlisten in 16 Sprachen • die spielerische Wortschatz-App „Stadt der Wörter“ (Niveau A1/A2) • die Community „Deutsch für Dich“ zum Training von Grammatik (ab A1). Darüber hinaus wird für registrierte Flüchtlinge ein Online-Selbstlernprogramm mit dem Titel „Erste Schritte auf Deutsch“ angeboten, das derzeit allerdings nur über Flüchtlingseinrichtungen mit ehrenamtlichen Lernbegleitern zugänglich ist. Der MLLV setzt sich dafür ein, dass das Programm auch direkt für Schulen freigegeben wird. Angebote der Deutschen Welle (kostenlos) Auf der Website www.dw.com steht in der Rubrik „Deutsch lernen“ eine Fülle an Materialien bereit, deren Einsatz auch für den Unterricht empfohlen wird, zum Beispiel • • • • ein Einstufungstest zur Feststellung des Sprachniveaus der „Deutsch-Trainer“ für ganz einfache Alltagssituationen (A1, englisch unterstützt) der „Audio-Trainer“ als Podcast mit 100 Vokabellektionen (A1, A2) der Online-Sprachkurs „Deutsch interaktiv“ (A1, A2, B1), ergänzt durch umfangreiche Lehrermaterialien wie Arbeitsblätter und didaktische Hinweise • der Sprachkurs „Radio D“ als Podcast zum Hörverstehen (A1, A2) • „Das Deutschlandlabor“ und „Jojo sucht das Glück“: Videos über Deutschland (ab A2) • langsam gesprochene Nachrichten für fortgeschrittene Lerner (B2, C1). Vielfach können auch die Inhalte in Textform sowie ergänzende Materialien heruntergeladen werden. Digitales Lernen und individuelle Förderung – ein Schwerpunkt im MLLV Bitte setzen Sie sich mit mir unter [email protected] in Verbindung, wenn Sie sich in diesem Bereich engagieren und austauschen möchten. Natürlich sind auch Rückmeldungen zu Ihren Erfahrungen z. B. mit bettermarks oder den Online-Angeboten im Bereich DaZ sehr hilfreich. Zum Thema „individuelle Förderung“ befindet sich außerdem in Zusammenarbeit mit der Abteilung Berufswissenschaft, der Fachgruppe Förderlehrer und dem Arbeitskreis DaZ-Sprachlerner eine Arbeitsgruppe im Aufbau. Sie sind jederzeit willkommen, auch vorübergehend oder projektgebunden! Ich freue mich auf Ihre E-Mail. Darüber hinaus setzt sich der MLLV auf politischer Ebene dafür ein, dass die Ausstattung der Schulen mit digitalen Medien, aktuell vor allem im Bereich der Übergangsklassen, weiter verbessert wird, und noch mehr gute Lernprogramme im Pädagogischen Netz zur Verfügung gestellt werden. Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 9 Interkulturelle Bildung Respektvoller Umgang miteinander als Schlüssel für ein friedliches Zusammenleben in unserer multikulturellen Bildungslandschaft Eric Agbo, Politikwissenschaftler, Interkultureller Trainer und Berater, CEO InnoVision Concepts GmbH „Wie leben wir?“, „Ist es gut so, wie wir leben?“, Fragen womit sich die Ethik seit der Antike beschäftigt. Dabei geht es auch um die Begründung von Moral und die Prüfung, welche moralischen Prinzipien in einer pluralistischen und multikulturellen Gesellschaft für alle verbindlich sein könnten. Die Lebenswelt der Schulfamilien ist längst multiethnisch, multikulturell, multireligiös und mehrsprachig geprägt. Interkulturelle Kompetenz ist spätestens seit der Empfehlung zum interkulturellen Lernen der Ständigen Konferenz der Kultusminister aus dem Jahr 1996 eine Schlüsselqualifikation und hat als Bildungsziel Einzug in verschiedene Curricula, Handreichungen und schulische Leitbilder gefunden. Es ist notwendig in Sachen Bildung und respektvollem Umgang miteinander den Verweis auf Klafkis bildungstheoretischen Ansatz zur Schulentwicklung aufzugreifen. Bildung bedeutet in Anlehnung an Klafki „… ein Bewußtsein von zentralen Problemen der Gegenwart, (…) Einsicht in die Mitverantwortlichkeit aller (…) und Bereitschaft, an ihrer Bewältigung mitzuwirken.“ Die gesellschaftlich produzierte Ungleichheit zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und der autochthonen Bevölkerung ist im Sinne Klafkis als ein epochaltypisches Schlüsselproblem 10 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 zu verstehen , woraus sich die Aufgabe der interkulturellen Erziehung für die Schule ableitet. Dabei vollzieht sich der Auftrag auf drei Handlungsebenen: Auf der institutionellen Ebene des (länder- und schulformspezifischen) Schulsystems, der Ebene der einzelnen Schule und auf der Ebene des Unterrichts. Ausgehend von einem prozessualen Kulturbegriff verstehen sich Schlüsselkompetenzen als die „…Kompetenz, auf Grundlage bestimmter Haltungen und Einstellungen sowie besonderer Handlungs- und Reflexionsfähigkeiten in interkulturellen Situationen effektiv und angemessen zu reagieren.“ Damit erfasst die Definition die wesentlichen Eckpunkte der kritisch-konstruktiven Didaktik Klafkis mit dem Bildungsziel der Selbstbestimmungs-, Mitbestimmungs- und Solidaritätsfähigkeit. Die kritisch-konstruktive Didaktik verbindet neben dem Wissen mit dem Ziel der Empathie- und Kritikfähigkeit, der Entwicklung von Handlungserfahrungen- und Fähigkeiten, der Reflexionskompetenz und der konstruktiven Interaktion alle Elemente des Prozessmodells interkulturellen Kompetenz. Ein respektvoller Umgang miteinander verleiht unserer vielfältigen Gesellschaft die Möglichkeit, das Potential, das in ihr ruht, auch zu entfalten. Selbst unsere funktionierende Demokratie muss sich kontinuierlich um diese große Herausforderung bemühen. Somit werden im Rahmen der Schulentwicklung für eine gelungene gesellschaftliche Vielfalt vor allem folgende Aspekte der interkulturellen Bildungsarbeit wichtig: denfeindlichkeit und Rassismus etc. • Sensibilisierung für ein Leben in Vielfalt Die oben dargestellten Aspekte einer interkulturellen Bildungsarbeit sollen einerseits im täglichen Miteinander im System Schule bewusst werden, andererseits aber auch Bezug nehmen auf die Erlebnisse und Geschehnisse in der unmittelbaren Gesellschaft. Der respektvolle Umgang miteinander im System Schule soll zur Entwicklung eines Zugehörigkeits- und Wirgefühls der gesamten Schulfamilie und einem konsequenten Eintreten gegen Mobbing, Vorurteile, Diskriminierung und Rassismus jeglicher Art führen. Dafür müssen z. B. neue Handlungskompetenzen bei Schulleitung und Lehrenden eingefordert werden, solche Situationen im Schulalltag auszuhandeln und den Opfern von Diskriminierung und Rassismus den entsprechenden Rückhalt zu geben. Die Schulfamilie soll als aktiver (Mit)Gestalter des eigenen Lebens die notwendigen Räume für eigenständige Bildungsprozesse eröffnen, die sowohl die fachliche als auch die ressourcenorientierte Entwicklung der Persönlichkeit unterstützen. Dafür muss der Unterricht das Interesse an der Vielfalt der Gesellschaft wecken, die Neugierde auf das Andere und Fremde bewahren und das Voneinander-lernen fördern. Nur so wird der Transfer der Theorie in die Praxis der Schulentwicklung nachhaltig gelingen. Eric Agbo Quellennachweise: • Kenntnisse und Bewusstsein über die eigene und andere Kulturen • Bildung und Bewusstsein der eigenen kulturellen Identität • Empathie und Ambiguitätstoleranz für andere kulturelle Lebensformen und – Orientierungen • Entwicklung der Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbstkritik • Sensibilisierung gegen und Wahrnehmung von Mobbing, Vorurteilen, Frem- Klafki, Wolfgang: Allgemeinbildung in der Grundschule und der Bildungsauftrag des Sachunterrichts, in: www.widerstreit-sachunterricht.de/ Ausgabe Nr. 4/ März 2005, S. 4. URL: http://deposit.ddb.de/ep/netpub/55/77/20/971207755/_data_ dyna/_snap_stand_2006_10_16/su/ebeneII/arch/ klafki/klafki.pdf, zuletzt aufgerufen am 21.06.2011. Rechtschreibug in Original. * Vgl. ebenda: S. 21 und vgl. Klafki, Wolfgang: Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. Beiträge zur kritisch-konstruktiven Didaktik, Weinheim 1985, S. 22f, S. 199. Bertelsmann Stiftung: Interkulturelle Kompetenz – Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts?, Gütersloh 2006, S. 5. URL: http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_ 17145_17146_2.pdf Interkulturelle Bildung In der Mitte der Gesellschaft Der Vorstand des MLLV und der Vorstand der ABJ München holten sich den interkulturellen Trainer Eric Agbo ins BLLV-Haus und kamen in den Genuss seiner Schulung zum Thema „Besonderheiten im Umgang mit Beteiligten aus fremden Kulturen“. Neben interessanten Ansätzen und Ausführungen zeigte Herr Agbo vor allem neue Blickpunkte auf, die zum Weiterdenken anregten. Dass das Thema der Interkulturalität unserer Gesellschaft jeden betrifft und bewegt, wurde auch in entstandenen Diskussionen klar. Vorurteile kennen wir alle, was sie aber bedeuten und bewirken, wurde den Teilnehmern besonders während der Schulung bewusst. „Ein Vorurteil zu haben bedeutet, sich über jemanden oder etwas eine Meinung zu bilden, ohne den Menschen oder die Sache zu kennen“, so brachte ich es erst letzte Woche meinen Ethikschülern bei. Dass wir Vorurteile haben und uns derer bedienen, sie aber nicht unbedingt immer negativ konnotiert sein müssen, wurde den Vorständen vor allem in einem Rollenspiel klar. Die Auflösung des Rollenspiels brachte die Teilnehmer zum Nach- und Umdenken: Hinschauen, ohne zu urteilen, mit dem Ziel, dass jeder ein Recht und dieselbe Chance bekommt, am Ende in der Mitte der Gesellschaft zu stehen. Das ist es, was Eric Agbo dem MLLV mitgeben konnte. Ein großer Dank gilt ihm für die so wichtigen Impulse. Eric Agbo, Interkultureller Trainer, bei der Fortbildung „Besonderheiten im Umgang mit Beteiligten aus fremden Kulturen“. Sarah Goldberg, 1. Vorsitzende der ABJ München Anzeige Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 11 Bildungspolitik Gute Akustik – ein Muss für Ü-Klassen Jetzt Gelder für Akustikmaßnahmen beantragen! Göb: Gute Akustik ist ein Muss für alle Unterrichtsräume, das ist klar. Warum brauchen eigentlich die Ü-Schüler eine besonders gute Akustik? Ulrike Girardet, Akustik-Expertin des MLLV Girardet: Die Ü-Klassen dienen neben dem Ankommen und Eintauchen in unser Schulsystem in erster Linie dem Erlernen des Deutschen. Dies gelingt vor allem im kommunikativen Austausch, also über das Hörverstehen. Ein Ü-Schüler muss phonologische Strukturen, Wörter und Sprachsequenzen hören, differenziert wahrnehmen und nachvollziehen, die ihm häufig völlig unbekannt sind. Göb: Wir selbst kennen das Phänomen auch: Für unsere Ohren klingen ja zum Beispiel viele chinesischen Wörter gleich. Noch schwieriger ist es, die Feinheiten der Melodie asiatischer Sprachen oder die afrikanischen Klick-Laute richtig wiederzugeben. Aber auch schon beim Französischen tun sich doch viele schwer. Girardet: Stimmt. Und genau deshalb ist zum Erlernen von Fremdsprachen eine sehr gute Sprachverständlichkeit unerlässlich. Das wird für Schulräume gemäß DIN 18041 explizit geregelt. Wir stehen vor einer riesigen Aufgabe Es gilt, zahlreiche Flüchtlingskinder Willkommen zu heißen und schnellstmöglich in unser Schulsystem einzugliedern. Zunächst werden diese Schüler in Übergangs-Klassen an den Münchner Grund- und Mittelschulen unterrichtet. Lesen Sie hierzu ein Gespräch von Abteilungsleiter Martin Göb mit Ulrike Girardet, Leiterin der Fachgruppe Förderschulen und Akustik-Expertin des MLLV. 12 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 Göb: Ich kenne mehrere Schulen, in denen die Akustik sicher nicht diesen hohen Ansprüchen genügt. Wie sieht es allgemein aus? Girardet: Momentan werden für die Unterbringung der Ü-Klassen häufig Schulcontainer genutzt. Während hier in der Regel eine angemessene Akustik herrscht, kann dies tatsächlich in so manchem Klassenzimmer in Bestandsgebäuden nicht vorausgesetzt werden. In halligen Räumen überlagert der Nachhall das bereits Gesprochene und führt zu einem verzerrten und diffusen sprachlichen Vorbild. Lernprozesse können so erheblich verzögert oder gar verhindert werden, wertvolle Lernzeit vergeht. Göb: Genau das können wir uns eigentlich überhaupt nicht leisten. Wir sehen, dass der Ausbau der Ü-Klassen mit dem immens steigenden Bedarf nicht Schritt hält. In der Folge steigt die Schülerzahl in den Ü-Klassen über das sinnvolle Maß hinaus, was den Geräuschpegel noch weiter steigen lässt. Wir sind aber darauf angewiesen, dass die Ü-Schüler möglichst schnell in Regelklassen wechseln können und Neuzugängen Platz machen. Unsere Vorsitzende Waltraud Lučić macht die Verantwortlichen schon seit Monaten darauf aufmerksam, dass bei geschätzt 3000 Flüchtlingskindern kurzfristig 150 zusätzliche Klassenzimmer nötig sein werden. Girardet: Dazu kommt, dass die Leistungsbereitschaft zu erlahmen droht, wenn die zunächst oft hoch motivierten Schüler erleben, dass sich keine Erfolge einstellen. Göb: Es ist höchste Zeit, die bestehenden Lücken im Bestand zu schließen. Auf Betreiben des MLLV stellt die Stadt München zum Glück ja schon seit Jahren viel Geld für Akustik in Schulen bereit. Girardet: Darauf sind wir zu Recht stolz. Schulleiter können sogar speziell für ÜKlassenräume außerordentliche Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik als „pädagogisch-baulicher Bedarf“ beim RBS beantragen, je nach Bedarf über Säule 1 oder 2. Göb: Dabei lohnt es sich, neben Sofortmaßnahmen auch längerfristig zu planen: Zum einen werden immer mehr Klassenräume für Ü-Klassen benötigt, zum anderen brauchen auch ehemalige Ü-Schüler in Regelklassen noch lange eine besonders gute Akustik, um erfolgreich am Unterricht dort teilnehmen zu können. Und das kommt dann wiederum allen Schülern und Lehrkräften zugute. Martin Göb, Leiter der Abteilung Schul- und Bildungspolitik Bildungspolitik Der MLLV beim Festakt zur Gründung der Stiftung WERTEBÜNDNIS BAYERN Peter Mafay stellt sein Hilfsprojekt für traumatisierte Kinder vor. Die MLLV-Vorsitzende Waltraud Lu či ć im Austausch mit Frau Seehofer. Horst Seehofer erklärt das Konzept des WERTEBÜNDNIS BAYERN. Demokratie, Teamgeist, Verantwortung – welche Werte zählen? Junge Menschen über Wertefragen zum Nachdenken anregen, mit ihnen diskutieren und sie zum Handeln ermuntern – das will das WERTEBÜNDNIS BAYERN, das im März 2010 auf Initiative von Ministerpräsident Seehofer gegründet wurde. Hierzu werden etwa in den Bereichen Demokratiebildung, Medienkompetenz und interkulturelle Kommunikation verschiedene Projekte organisiert. Der BLLV / MLLV beteiligte sich von Beginn an beim WERTEBÜNDNIS BAYERN und brachte sich mit dem Projekt „WERTvoll MITeinander“ – Interkulturelle Bildung für ein gelingendes Zusammenleben“ ein. Inzwischen gehören dem Bündnis über 130 Organisationen, Institutionen, Verbände, Vereine und Stiftungen aus der Zivilgesellschaft an. Bislang war das Wertebündnis ein loser Zusammenschluss der Der MLLV im Gespräch mit dem Kultusministerium. beteiligten Bündnispartner, der in der Anfangsphase eng an die Staatskanzlei angebunden war. Im Oktober 2015 wurde nun die Stiftung Wertebündnis Bayern gegründet und dessen Arbeit damit für die Zukunft abgesichert. Aus diesem Anlass lud der Bayerische Ministerpräsident den MLLV zum Gründungsfestakt in die Allerheiligen Hofkirche in der Residenz München ein. Waltraud Lu či ć Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 13 Bildungspolitik Podiumsdiskussion der CSU München West Schwerpunkt Ausbildung: Fachkräfte der Zukunft – was braucht die Wirtschaft? Christian Marek (Ehrenvorsitzender des MLLV) diskutierte mit Harald Zillner (Ausbildungsleiter der Stadtwerke München), Thomas Bauer (Vorstand und Obermeister der Metall-Innung) und Johann Sauerer (Stadtrat der Landeshauptstadt München) unter der Leitung des Journalisten Christian Deutschländer über das Problem des zunehmenden Fachkräftemangels in Bayern und dessen Auswirkung auf den Standort München und etwaige Lösungsmöglichkeiten. Der Ehrenvorsitzende des MLLV Christian Marek diskutierte mit Vertretern der Wirtschaft Münchens über die aktuelle Schulsituation und den daraus resultierenden Lehrlingsmangel im bayerischen Handwerk sowie dessen Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort München und etwaige Lösungsmöglichkeiten. Moderiert wurde die Diskussion von Christian Deutschländer vom Münchner Merkur. Alle Vertreter des Handwerks machten deutlich, dass Bayern auf einen riesigen Fachkräftemangel in allen Handwerksbereichen zusteuert. Diese Entwicklung hat fatale Folgen für den Wirtschaftsstandort München. Die Gründe dafür sind aus Sicht des Handwerks unzureichende Schulbildung der Jugendlichen, wenige Kenntnisse über die verschiedenen Berufe des Handwerks sowie über die Chancen zur Weiterqualifizierung. Auch 14 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 die jugendlichen Flüchtlinge werden den Fachkräftemangel nicht verringern. Entweder sind sie in ihren Heimatländern nicht ausreichend ausgebildet worden, um dem deutschen Standard zu genügen oder die noch schulpflichtigen Jugendlichen können aufgrund der wenigen Sprachkenntnisse oder mangelnder Schulbildung die Anforderungen in der Lehre, vor allem die der Berufsschule, nicht erfüllen und kommen somit für viele mittelständische Handwerksbetriebe als Azubis nicht infrage. Christian Marek klärte durch seine langjährige Erfahrung als Haupt- und Grundschullehrer sowie als Rektor darüber auf, dass dieses Problem den Schulen bekannt ist. Eines der Grundprobleme ist das Alter der Schüler. Sie sind definitiv zu jung, um eine Berufsentscheidung zu treffen. Deshalb wäre bei dieser Entscheidung die Unterstützung der Eltern sehr wichtig. Diese bleibt aber in vielen Fällen aus. Die Schulen tun viel für die Berufsorientierung. Vor allem die Mittelschulen haben in den vergangenen Jahren ein Bündel an Maßnahmen geschnürt. Dazu gehören Betriebserkundungen, Berufsinformationsveranstaltungen in Kooperation mit der Arbeitsagentur, Bewerbungstraining, Jobmentoren, Firmenpartnerschaften usw. Zudem wird die Arbeit durch JADE seitens der Agentur für Arbeit unterstützt. Trotz der großen Bemühungen, Jugendliche in gute Lehrstellen zu vermitteln, ist die Tendenz eindeutig zu erkennen, dass sie lieber weiter zur Schule gehen, als sich für eine Lehre zu entscheiden. Leider wird man in unserer Gesellschaft ohne Abitur und Studium als Verlierer angesehen. Dr. Julia Bernreuther MLLV Presse-Team Bildungspolitik „Boki“ – erhält Kerschensteiner-Medaille 2015 In diesem Jahr wurde die Kerschensteiner – Medaille der Landeshauptstadt München an die Städtische Berufsschule zur Berufsvorbereitung genannt „Boki“ für ihre innovativen Lehrmethoden bezüglich der berufsschulpflichtigen Flüchtlinge sowie der Schüler, die aus unterschiedlichen Gründen nicht den geraden Weg zum Schulabschluss nehmen, verliehen. Die 3. Bürgermeisterin Christine Strobl betonte in ihrer Laudatio, dass der „Boki“ die Schüler nicht als Problemfall sieht sondern als Chance. Durch ihre hervorragende Arbeit trägt die Schule maßgeblich zum erfolgreichen Wirtschaftsstandort München bei. Schulleiter Klaus Seiler bedankte sich herzlich für die Auszeichnung und zeigte in seiner Dankesrede das Konzept seiner Schule auf, um Jugendlichen eine positive Zukunftsperspektive zu geben. Nach dem Motto: „ Sie kommen klein und gehen aufrecht und stolz.“ Die Idee zur Verleihung der Kerschensteiner – Medaille geht auf den Ehrenvorsitzenden des MLLV Christian Marek zurück, die das Schulreferat und der Stadtrat der Landeshauptstadt München vor 20 Jahren aufgegriffen haben. Die Medaille wurde erstmals zum einhundertsten Jubiläum der Ernennung Georg Kerschensteiners zum Stadtschulrat der Stadt München im Jahr 1995 verliehen. Mit dieser Auszeichnung werden seither alljährlich Personen geehrt, die sich besonders um die Bildung von Kindern und Jugendlichen in München verdient gemacht haben. In diesem Jahr hat sich die Jury für die Städtische Berufsschule zur Berufsvorbereitung entschieden. Die 3. Bürgermeisterin Christine Strobl zeigte in ihrer Laudatio die Entwicklung der Schule seit 1984 auf. Aktuell besuchen ca. 2000 Schüler den „Boki“. Es unterrichten 100 Lehrer dort. Es musste mittler- Die Kerschensteiner-Medaille wurde von BMin Christine Strobl (3. Bürgereisterin der Landeshauptstadt München) an die Schulleitung des "Bokis" (v. l. Schulleiter Klaus Seiler, stellvertr. Schulleitung Gertrud von Reuss und Mitarbeiter in der Schulleitung Eric Fincks) verliehen. weile eine Außenstelle in der Balanstraße eröffnet werden, um die große Schülerzahl versorgen zu können. Strobl lobte den positiven Geist der Schule, der es erlaubt, Jugendliche mit Schwierigkeiten als Chance zu sehen und sie mit unterschiedlichen pädagogischen Konzepten auf den richtigen Weg zu bringen. Dies ist ein bedeutender Beitrag zum Wirtschaftsstandort München. Den neuen Herausforderungen, die durch die berufsschulpflichtigen Jugendlichen in den letzten Jahren massiv auf die Schule eingestürmt sind, hat man sich durch innovative Konzepte gestellt. Man hat nicht lange überlegt, sondern gehandelt. Hauptziel ist es, junge Menschen zu integrieren und ihnen eine positive Zukunftsperspektive zu geben. Die Städtische Berufsschule zur Berufsvorbereitung sieht sich als Familie. Daher wird die Kerschensteiner-Medaille an alle dort tätigen Personen, die zu dem großen Erfolg täglich beitragen, verliehen. Schulleiter Klaus Seiler war sichtlich gerührt von der großen Auszeichnung. Er verwies in seiner Dankesrede darauf, dass es eine solche Schule nur einmal in Bayern und zweimal in Deutschland gibt. Ziel seiner Schule ist es, Jugendliche auf das Berufsleben vorzubereiten. Die Arbeit ist nie langweilig, ist immer abwechslungsreich und macht Spaß. Denn die Jugendlichen, die den „Boki“ besuchen, beschreiten nicht den geraden Weg zum Schulabschluss. Die Gründe sind vielfältig: schwierige familiäre Verhältnisse, Versagen an verschiedenen Schulen und seit fünf Jahren berufsschulpflichtige Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse aber mit teilweise schwerwiegenden Traumata. Waren es vor fünf Jahren vier Klassen mit Flüchtlingskindern, so ist die Zahl auf aktuell 40 angestiegen. Ziel ist es, die Jugendlichen in die Gesellschaft zu integrieren, Mängel zu beheben und sie zu qualifizieren, um sie aus den Sozialsystemen herauszubringen. Seiler resümierte, dass sein Team und er jeden Tag versuchen, Jugendlichen eine Zukunftsperspektive zu geben. Es ist schön zu beobachten, dass die Jugendlichen klein kommen und aufrecht und stolz gehen. In vielen Fällen gelingt es, dennoch sind auch dem „Boki“ Grenzen gesetzt. Dr. Julia Bernreuther MLLV Presse-Team Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 15 Bildungspolitik Der Münchner Schulpreis aktueller Stand aus der Sicht der Verbandsvorsitzenden Waltraud Lu či ć Die Jury setzt sich aus Verwaltung, Lehrervertretern, Stadtrat, Universität und ehemaligen Stadtschulrat Schweppe möchte mit Schulleitern aller Schularten zusammen. dem Wettbewerb Schulen motivieren. Stadträtin Jutta Koller und MLLV-Vorsitzende Lučić tauschen sich in Die Fachliche Leitung des Staatlichen Schulamts, Alexandra einer, für die Zusammenarbeit neuen Themenwelt, aus. Brumann, nimmt sich Zeit für die Unterrichtsbesuche. Vielen Schulen in München gelingt es, für Lernen zu begeistern und Schule als Ort des Staunens zu gestalten. Sie setzen Kreativität frei, lassen Lust an Leistungen entstehen, stärken Lebensfreude und Lebensmut und erziehen zu Fairness und Verantwortung. Diese hervorragenden Schulen sind pädagogisch richtungsweisend. Damit ihre Konzepte und Ideen auch für andere Schulen wirksam werden können, brauchen sie öffentliche 16 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 Aufmerksamkeit und Anerkennung. Sicher erinnern Sie sich an unseren Artikel, als der MLLV für den Münchner Schulpreis geworben hat. Auch in der zweiten Runde zum Preis für den Münchner Schulpreis haben sich Schulen aus den unterschiedlichsten Schularten beworben. Derzeit besucht und begutachtet die Jury Expertinnen und Experten aus der Schulpraxis, der Wissenschaft und Stadtpolitik - mit großer Sorgfalt und Fachkompetenz die sechs nominierten Schulen. Mit Neugierde und Ausdauer hat sich die Jury durch die erstaunliche Fülle von interessanten Konzepten gearbeitet, ist von Schule zu Schule gereist, hat unzählige Interviews geführt und leidenschaftlich debattiert und priorisiert. Zur Ermittlung der Preisträgerschulen entschied sie autonom gemäß der geltenden Teilnehmerbedingungen und den darin definierten sieben Qualitätsbereichen: Schulentwicklung im Ganztag, Verantwortung übernehmen, Schule als lernende Institution - besondere Leistungen, Umgang mit Diversi- Bildungspolitik tät, Nachhaltiger Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler, Entwicklung der Unterrichts- und Lernkultur, Multiprofessionelle Zusammenarbeit verschiedener Bildungsakteure. Ich bin mir sicher, dass die Entscheidung reizvolle, spannende und überraschende Ergebnisse bringt. Diese Schulen zeichneten sich durch eine führungsstarke, demokratische Organisation aus und zu ihrem pädagogisch herausragenden Schulprofil gehört neben gutem Unterricht auch ein gutes Schulklima, eine alltagsprägende Schulkultur, ein Gefühl der Zugehörigkeit und gegenseitiges Vertrauen. Die Ehrung der drei Preisträgerschulen erfolgt zum 5. Ganztagsbildungskongress. Am 19. Januar 2016 werden Bürgermeisterin Christine Strobl, Stadtschulrat Rainer Schweppe, als Vorsitzender der Jury, gemeinsam mit Willi Weitzel – allen bekannt aus dem Fernsehen: Willi will`s wissen - die Preisverleihung präsentieren. Dabei werden Themen wie „Was heißt verlieren und gewinnen?“ besonders im Mittelpunkt stehen. Auch wenn nur eine kleine Zahl von Schulen mit dem Münchner Schulpreis ausgezeichnet wird, betrachten viele der teilnehmenden Schulen die Bewerbung selbst als ein wichtiges Instrument für ihre weitere Entwicklung. Und ... vielleicht bewirbt sich die eine oder andere Schule im nächsten Jahr erneut ... Alle Schulen erhalten eine individuelle Rückmeldung auf ihre Bewerbung, wenn sie diese wünschen. Besonders danke ich als Jurymitglied der Projektleiterin aus der MSAG im RBS Sabine Haering für das stabile Fundament, auf dem unsere Arbeit in den vergangenen Monaten ruhen konnte und für ihre programmatische und fachkompetente Unterstützung. Waltraud Lu či ć Förderpreis 2015 Mittelschule an der Cincinnatistraße – preiswürdige Lebenswerkstatt Bei der Verleihung des Förderpreises (von links): Martin Janke, Geschäftsführer der SWM Bildungsstiftung, Alfred Bergmiller Vorsitzender des Schul-Fördervereins, Schuldirektor Herbert Haas und Dr. Gertraud Burkert, Vorsitzende des Kuratoriums der SWM Bildungsstiftung. Die SWM Bildungsstiftung verleiht dieses Jahr zum dritten Mal den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis. Mit der Auszeichnung wird jährlich besonderes Engagement im Bereich Bildung für benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gewürdigt. Preisträgerin ist die Mittelschule an der Cincinnatistraße. Dr. Florian Bieberbach: „Die Mittelschule an der Cincinnatistraße bemüht sich besonders darum, Schülerinnen und Schüler der Übergangsklassen zu fördern und Eltern mit Migrationshintergrund aktiv in die Elternarbeit einzubinden. Sie vernetzt und fördert die Jugendlichen und arbeitet dabei weit über das Engagement anderer Einrichtungen hinaus.“ Dr. Gertraud Burkert, Vorsitzende des Kuratoriums der SWM Bildungsstiftung, in ihrer Laudatio: „Die Mittelschule an der Cincinnatistraße ist ein Paradebeispiel dafür, welche Erfolge sich durch gemeinsamen Einsatz erreichen lassen. Darin liegt nämlich ihre Stärke: Schulleitung, Lehrer und Eltern arbeiten Hand in Hand zum Wohl der Kinder an und in dieser ‚Lebenswerkstatt‘. Dazu gehören intensive Projektarbeit, teils auch mit außerschulischen Partnern, die vielfältige Vorbereitung aufs Ausbildungs- und Berufsleben, weitreichende Teamarbeit, um soziale Kompetenzen zu fördern, offene Lernformen, die individuelle Fähigkeiten unterstützen, eine Lesewerkstatt, um die Lesefähigkeit zu verbessern, sowie europäische Schüleraustausche.“ Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 17 Bildungspolitik Der Begriff ‚Lebenswerkstatt‘ wurde von der Schulleitung bewusst gewählt. Schulleiter Herbert Haas: „Zum einen weist die Werkstatt auf unsere starke Projektorientierung hin, die wir in unserer jährlich stattfindenden Projektwoche besonders feiern. Und unsere Schule ist ein Lebensraum, in dem sich die meisten Schüler wegen des offenen und gebundenen Ganztags bis 16 Uhr aufhalten. Ein weiterer Baustein ist der erfolgreiche Start ins Berufsleben. Schulleiter Herbert Haas geht es aber um mehr. Im Fokus steht ein gutes Zusammenleben aller am Schulleben Beteiligten mit dem Schwerpunkt Integration: „In den Übergangsklassen werden spezielle, offene Lernformen angeboten. Ein Lernleitersystem erlaubt es Sprachanfängern, die während des Schuljahres kommen, in ihrem individuellen Lerntempo und mit ihren speziellen Vorkenntnissen Fortschritte in der deutschen Sprache zu machen. Die teilweise traumatisierten Schüler werden dabei von den Mitarbeitern der Schulsozialarbeit und des offenen Ganztags besonders betreut. Seit zwei Jahren hat sich unser Schulfrühstück bewährt. Darüber hinaus haben wir natürlich spezielle Angebote für die Übergangsklassen, in diesem Jahr zum Beispiel ein Musiktheater-Projekt. Gerade in der Projektarbeit können junge Flüchtlinge ihre praktischen Kenntnisse einbringen und die deutsche Sprache stellt ein geringeres Hemmnis dar.“ Im Schuljahr 2015/2016 wurde die Unterstützung Jugendlicher mit Migrationshintergrund weiter ausgebaut: In einer internationalen M-Klasse sollen besonders begabte Schülerinnen und Schüler aus den Übergangsklassen mit zusätzlicher Förderung in Deutsch und Englisch in zwei Jahren zum Mittleren Schulabschluss geführt werden. Lesen Sie mehr auf unserer Website www.mllv.bllv.de 18 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 E I L M E L D U N G ! zum Redaktionsschluss Münchner Schulbau-Raumprogramm in Gefahr? Oberbürgermeister Dieter Reiter will Standards erneut überprüfen Reiter: „Erst im gestrigen interfraktionellen Arbeitskreis zum Haushalt haben wir uns darauf verständigt, die Nutzerbedarfsprogramme kritisch zu hinterfragen.“ Martin Göb In der Debatte um den Haushalt 2016 hat OB Dieter Reiter die Schulbauoffensive der Landeshauptstadt München ausdrücklich verteidigt, allerdings zugleich angekündigt, die Standards der kürzlich beschlossenen Raumprogramme erneut auf den Prüfstand zu stellen. In der „Rathaus Umschau“ wurde Reiter wie folgt zitiert: „Die städtischen Finanzen sind derzeit durchaus in vernünftiger Verfassung.“ Allerdings müsse der Stadtrat auch langfristig nachhaltig planen und künftige Risiken berücksichtigen. Reiter führte aus: „Wir müssen Prioritäten setzen und uns ehrlich fragen, welche Investitionen tatsächlich nötig sind. [...] Ausgeschlossen ist, bei den Investitionen in die Bildung und in die Kinderbetreuung zu kürzen.“ „Die Schulbauoffensive ist daher ebenfalls unverrückbar – jedenfalls, was das Programm als solches betrifft. Ich sage hier ausdrücklich das Programm, denn ich bin der Meinung, dass wir beim Thema Standards gemeinsam nachdenken müssen, was unbedingt erforderlich ist und was nicht.“ Damit nimmt Reiter ganz gezielt die zusätzlichen Flächen und Gruppenräume in den Blick, die erst im Frühjahr nach intensiven Verhandlungen in die Raumprogramme für Münchner Schulen aufgenommen wurden (vgl. weitere Artikel in dieser Ausgabe). Bedürfnisse der Schüler bleiben im Mittelpunkt Befürchtungen, dass nun die Pädagogik wieder hinten anstehen muss, wenn der Rotstift regiert, versuchte Reiter bereits vorsorglich zu entkräften: „Ziel muss sein, für alle Kinder einen vernünftigen Betreuungsplatz und ein pädagogisch mit den erforderlichen Dingen ausgestattetes Klassenzimmer in einer vernünftigen Klassen- oder Gruppenstärke zur Verfügung zu stellen.“ Insofern muss Reiters abschließender Appell „Erst die Pflicht, dann die Kür!“ so verstanden werden, dass die Bedürfnisse der Schüler zur unverzichtbaren „Pflicht“ gehören und nicht etwa zur „Kür“. Der MLLV steht den Entscheidungsträgern auch bei den anstehenden Debatten als konstruktiver Berater zur Verfügung und wird die Erfahrung aus der Schulpraxis einbringen, wenn es um die Definition dessen geht, was „vernünftig“ ist. Wir werden uns auch wie immer zu Wort melden, wenn dies im Sinne der Münchner Lehrkräfte und Schüler geboten ist. Martin Göb, Leiter der Abteilung Schul- und Bildungspolitik Bildungspolitik MLLV-Erfolg Zusätzliche Gruppenräume auch für Freihamer Schulen Neues Raumprogramm wird nun auch rückwirkend angewendet Der Münchner Stadtrat hat beschlossen, das neue städtische Raumprogramm auch auf alle Schulen des künftigen „Bildungscampus Freiham“ zu übertragen, die noch nach den alten Standards geplant worden waren. Nun erhält jedes Lernhaus zusätzliche Gruppenräume. Damit erfüllt die Stadt eine zentrale Forderung des MLLV. Jedes Lernhaus in der Grundschule wird mit zwei Gruppenräumen zu je 24m² ausgestattet, Realschule und Gymnasium erhalten jeweils einen Gruppenraum pro Lernhaus mit 20m². Die Flächenmehrung gegenüber dem ursprünglichen Programm, das lediglich „kleine Raumeinheiten in jedem zweiten Lernhaus“ als Differenzierungs- und Rückzugsräume vorgesehen hatte, beträgt laut Beschlussvorlage insgesamt 200m². zum Bildungscampus vehement für zusätzliche Gruppenräume und mehr Lernflächen eingesetzt. Diese Forderungen wurden stetig politisch weiter verfolgt. Der Durchbruch kam im letzten Frühjahr: Der Stadtrat berücksichtigte sie beim Beschluss der neuen städtischen Raumprogramme, die nun allen Neubauten zugute kommen. (MLZ berichtete regelmäßig). Damals war der Architektenwettbewerb für den Bildungscampus allerdings bereits abgeschlossen und es war keine Selbstverständlichkeit, dass alle Pläne überarbeitet und die neuen Standards rückwirkend angewendet wurden. Eine zusätzliche Initiative des MLLV unterstützte das Vorhaben, das nun zu einem erfolgreichen Ende fand. To do Damit löst die Stadt ihr Versprechen ein, in Freiham „die ersten inklusiv ausgerichteten Schulgebäude“ in München zu realisieren. MLLV-Vorsitzende Waltraud Lučić bedankte sich in einem Schreiben bei allen Entscheidungsträgern für dieses konsequente Handeln im Sinne der Münchner Schüler und Lehrer und die zusätzlichen Mittel, die bereitgestellt werden. MLLV-Abteilungsleiter Martin Göb ist sich sicher: „Dieser Erfolg wird für alle, die in Freiham arbeiten und lernen werden, auf Dauer spürbar sein. Jeder Praktiker weiß, wie wertvoll Gruppenräume im Alltag sind.“ MLLV beweist langen Atem Dieses Ergebnis ist auch dem kontinuierlichen Einsatz des MLLV zu verdanken. Die Vertreter des MLLV hatten sich schon 2013 bei der „Zukunftskonferenz“ Der Münchner Stadtrat bessert das Raumprogramm für den Bildungscampus Freiham nach. Bauweise, die ebenfalls im Münchner Westen erstellt werden sollen. Am Rande notiert: Extrem hohe Schulbaukosten in München Der MLLV wies im genannten Schreiben an die Entscheidungsträger auch auf zwei Details hin, die weiterhin wichtig sind: Sollte die Flächenmehrung von 200m² für die erfolgten Änderungen nicht ausreichen und bereits eingeplante Flächen zugunsten der Gruppenräume umgewidmet werden müssen, dürfen diese keinesfalls aus Flächen für Klassenzimmer, Ganztagsbetreuung, Gemeinschaftsräume (Mensa, Aula) oder Lehrerarbeitsbereiche stammen, da diese Räume ohnehin sehr gering dimensioniert sind. Darüber hinaus gilt es, die neuen Standardraumprogramme nicht nur beim Bildungscampus Freiham, sondern auch bei allen übrigen Schulbauvorhaben umzusetzen, die noch nach alten Standards geplant wurden, deren bauliche Realisierung aber noch aussteht. Zu denken ist hier beispielsweise an die Grundschulen in modularer Nach den Medienberichten über die explodierenden Kosten der Münchner Schulbauoffensive haben mehrere Stadtratsfraktionen vor Kurzem Anträge gestellt, die eine Auskunft darüber fordern, warum die Schulbauvorhaben in München so viel teurer sind und die Planung erheblich länger dauert als in anderen bayerischen Kommunen. Es lohnt sich in der Tat, diesem Phänomen auf den Grund zu gehen, das im Kern seit Jahren zu beobachten ist. Das neue Münchner Raumprogramm, das bayernweit Maßstäbe für pädagogischen Schulbau setzt, darf dabei allerdings nicht mit in die Kritik geraten, da die hohen Kosten nur zu einem geringen Teil auf die zusätzlichen Flächen zurückzuführen sind. Martin Göb, Leiter der Abteilung Schul- und Bildungspolitik Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 19 Bildungspolitik Erstmals große Schulbaumesse in München Grußwort der Stadt München von Stadtschulrat Rainer Schweppe. Prof. Schürmann, Architekt des Truderinger Gymnasiums. Unter dem Motto „Bauen für Bildung“ fand am 11. und 12.11.2015 im MVG Museum die SCHULBAU München 2015 statt. Das Gebäude, in dem Lernen und Unterricht stattfindet, wird oft auch als der „3. Erzieher“ tituliert und das zu recht: Die Ausgestaltung der Lernumgebung beeinflusst ganz wesentlich das erzieherische und pädagogische Konzept einer Schule. Neben der Anordnung und der Zweckmäßigkeit von Gebäudeteilen und Räumen bestimmen Licht, Luft, Farbe und Akustik sowie die verwendeten Materialien in hohem Maße Lernprozesse, Motivation und Interaktion der beteiligten Personen und damit Lernerfolg und Persönlichkeitsentwicklung unserer Schüler. In diesem Sinne hatten sich als Kooperationspartner diverse Architektur-Verbände mit dem Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München zusammengetan und präsentierten ein vielfältiges und buntes Programm. 20 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 Angesichts eines Volumens von 4 Milliarden Euro, das in der Landeshauptstadt in den nächsten Jahren in den Schulbau investiert werden soll, präsentierten sich hier internationale Aussteller zu unterschiedlichsten Themen. Verschiedenste Möglichkeiten der Außen- und Innengestaltung wurden gezeigt, so manches suchte man aber auch vergebens. So fanden sich innovative und kreative Lösungen zu Fußboden-, Wand- und Deckengestaltung – besonders vielfältig wurde z. B. erfreulicherweise das Thema Akustik bedient. Man lernte, dass der Schulhausboden nicht unbedingt aus Linoleum zu sein hat und energiesparende Beleuchtungssysteme mit LED noch bis 2017 so gefördert werden, dass so ein Wundersystem, das sich dem Tagesverlauf und Lernverhalten mit Kalt- und Warmlicht anpasst, fast zum Nulltarif zu bekommen ist. Überraschenderweise stand jedoch das Thema Inklusion zumindest nicht vordergründig im Fokus. Den Sanitäranbie- ter musste man direkt ansprechen, um dann einen Prospekt über AutobahnBehinderten-WCs in Edelstahl in die Hand gedrückt zu bekommen mit dem Hinweis, die könne man für den Schulbetrieb natürlich auch in Porzellan erhalten (was für ein Glück!). Vergeblich suchte man fertige Paketkonzepte für die barrierefreie Schule. Lichtlinien am Boden – interessant auch für Sicherheitskonzepte z. B. bei starker Rauchentwicklung –, Raumbeschallungsanlagen für Schüler mit Hörbehinderungen, die berühmten Rampen oder Aufzüge, Handläufe für Kinder mit körperlichen oder Sehbehinderungen- Fehlanzeige! Für den interessierten Besucher bot die Messe ein umfangreiches Programm mit Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen, wobei neben namhaften inländischen Referenten auch Experten aus Österreich und Dänemark zu Wort kamen. Bildungspolitik Wichtiges Thema, interessante Impulse, wenig zur Inklusion Karte mit den laufenden und geplanten Schulbauprojekten und Sanierungen der Stadt Der Leiter der Münchner Serviceagentur für München 2014 - 2017. Ganztagsbildung, Dirk Adomat am Stand des Referats für Bildung und Sport. Die Zielrichtung wurde schnell klar: Der Fokus geht eindeutig weg von der klassischen „Flurschule“ (langer Gang mit Klassenräumen in Reihe auf einer oder beiden Seiten), hin zu flexiblen, kreativen Lösungen, wie sie im Münchner Lernhausmodell vorgesehen sind. Es wurde das Bild einer quirligen und offenen Schule gezeichnet, wobei das Gebäude die Verwirklichung moderner Lernkonzepte ermöglichen bzw. unterstützen soll. Um einen großzügigen Mittelbereich („Marktplatz“) in einem Lernhaus (in der Grundschule z. B. je eine Klasse 1 bis 4) werden kleinere Lernräume gruppiert, die unterschiedliche Arbeitsweisen zulassen sollen. Die Gestaltung der Zwischenwände sollte möglichst transparent (Aufsichtspflicht) sein, die Möblierung flexibel und leicht veränderbar. Dieses auf den ersten Blick sehr ansprechende und berückende Konzept dürfte in der Praxis so manche Tücke bereithalten. Neben den sehr hohen Ansprüchen an die Teamfähigkeit der beteiligten Pädagogen und Hilfskräfte, stellt sich nicht nur dem Sonderpädagogen die Frage, wie Kinder mit Problemen in der Wahrnehmung oder der Selbststeuerung den vielen Reizen eines so offenen Raumkonzepts Herr werden sollen. In München haben bereits Kollegen und Schüler z. B. des Truderinger Gymnasiums oder der Grundschule am Ilse-vonTwardowskiplatz die Gelegenheit, dies in ihrem Unterrichtsalltag zu erproben. Geplant ist, dass in Zukunft alle Neubauten (z. B. der geplante Schulcampus in Freiham), aber auch Bestandsschulen bei ihrer Sanierung nach diesem Prinzip gestaltet werden sollen. Ulli Girardet, Fachgruppenleiterin der Fachgruppe Förderschulen (MLLV), Schallabsorber aus Stoff sind eine Möglich- Arbeitskreis Lärm (BLLV) keit der Geräuschreduzierung. Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 21 Berufswissenschaft Ergebnisse des Projekts „Wissenschaftliche Begleitung von Münchener Ganztagsklassen mit ehrenamtlichen Vorlesern“ und Skizzierung einer Erweiterung (1) Diese Arbeit wird als zweiteilige Reihe in der Münchner Lehrerzeitung veröffentlicht. 1. Hintergrund Aus der Lesesozialisationsforschung ist bekannt, dass das Vorlesen für die Heranführung an die Schriftsprache eine zentrale Rolle einnimmt (vgl. Nickel 2007, 2011). Die Vorlesesituation unterstützt die sprachliche Entwicklung, die Motivation für die Beschäftigung mit Büchern und den Zugang zur konzeptionellen Schriftlichkeit (vgl. Hurrelmann 1994). Darüber hinaus gibt das Vorlesen gibt dem Kind emotionalen Halt, regt Weltwissen, Phantasie und Empathiefähigkeit an. In vielen Familien ist das Vorlesen ein fester Bestandteil des Familienlebens (vgl. Stubbe u.a. 2007), doch die Stiftung Lesen kommt zu der Einschätzung, dass „etwa jedem fünften bis sechsten Kind im Vorlesealter weder von der Mutter noch vom Vater vorgelesen wird“ (Ehmig/Reuter 2013, 27). Gerade Familien mit einer anderen Herkunftssprache stehen häufig vor einer besonderen Herausforderung. Die Eltern mit Migrationshintergrund haben oft selbst keine Erfahrung mit dem Vorlesen, sie sind unsicher, ob sie in ihrer Herkunftssprache oder in Deutsch vorlesen sollen, das eigene u.U. niedrige Bildungsniveau erschwert das Vorlesen (vgl. Stiftung Lesen 2010). 22 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 In der Landeshauptstadt München spielen diese Zusammenhänge eine bedeutsame Rolle. Der Münchner Bildungsbericht 2010 zeigte, dass es große Unterschiede zwischen den Münchner Stadtvierteln hinsichtlich der Leistungen in VERA und hinsichtlich der Übertrittsquote gibt (vgl. Landeshauptstadt München 2010, S. 47 bzw. 61). Von zentralem Einfluss scheint dabei die soziale Lage zu sein (Landeshauptstadt München 2010, S. 10). Die Übertrittsquote an das Gymnasium lag 2007 bei Kindern mit Migrationshintergrund bei ca. 28 %, während ca. 60 % der deutschen Kinder an das Gymnasium übertraten (vgl. Landeshauptstadt München 2010, S. 12). Vor diesem Hintergrund kommt der Münchner Bildungsbericht 2010 zu der Schlussfolgerung, dass „weitere Maßnahmen erforderlich sind, will man wirklich ernst machen mit der zentralen Forderung nach mehr Chancen und mehr Kompetenzen für alle Münchner Bürgerinnen und Bürger – unabhängig von der sozialen Herkunft“ (Münchner Bildungsbericht 2010, S. 13). Um Kindern mit Migrationshintergrund die positiven Erfahrungen des Vorlesens zu verschaffen, haben sich inzwischen in vielen bundesdeutschen Städten Initiativen gegründet, in denen externe Vorleser – häufig Senioren – gezielt Schulen mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund besuchen und den Kindern dort regelmäßig vorlesen. In München widmet sich u.a. der Verein Lesefüchse e.V. mit über 300 Vorlesern dieser Aufgabe. Die Vorleser von Lesefüchse e.V. stellen in Münchner Grundschulen und Stadtteilbibliotheken regelmäßige Vorlesestunden zur Verfügung. In den Stadtteilbibliotheken handelt es sich um ein freies Angebot, in den Grundschulen leiten die Vorleser LeseAGs und Leseclubs. Als besonders hoffnungsträchtig kann das Engagement von Lesefüchse e.V. in gebundenen Ganztagsklassen gesehen werden. Gerade gebundenen Ganztagsschulen werden besondere Möglichkeiten zur Schaffung von mehr Bildungsgerechtigkeit zugesprochen (vgl. Reinders u.a. 2011, vbw – Vereinigung der bayerischen Wirtschaft 2013). Durch die Einbindung der Vorlesestunden in den Pflichtunterricht und die Umsetzung in Kleingruppen kann eine Regelmäßigkeit und Breitenwirkung gewährleistet werden, wie sie in VorleseAGs, Leseclubs und Vorleseangeboten in Bibliotheken nicht möglich ist. Es ist zu vermuten, dass durch die Verknüpfung von ehrenamtlichem Engagement von Lesefüchse e.V. und gebundenen Ganztagsklassen die Bildungschancen von Kindern mit Migrationshintergrund deutlich verbessert werden können. Prof. Dr. Elke Inckemann, Department Pädagogik und Rehabilitation, Professur für Grundschulpädagogik und -Didaktik, Ludwig-Maximilians-Universität München ABJ Literatur: Offene Sitzung der ABJ Ehmig, S.C./Reuter, T. (2013): Vorlesen im Kinderalltag. Die Bedeutung des Vorlesens für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und Vorlesepraxis in den Familien. Zusammenfassung und Einordnung zentrale Befunde der Vorlesestudien von Stiftung Lesen, DIE ZEIT und Deutsche Bahn 2007-2012. Mainz: Stiftung Lesen Hurrelmann, B. (1994): Leseförderung. In: Praxis Deutsch 127, S. 17-26. Landeshauptstadt München, Schul- und Kultusreferat (2010): Münchner Bildungsbericht 2010. München Nickel, S. (2007): Beobachtung kindlicher Literacy-Erfahrungen im Übergang von Kindergarten und Grundschule. In: Graf, U. & Moser Opitz, E. (Hrsg.). Diagnose und Förderung im Elementarbereich und Grundschulunterricht. Baltmannsweiler, S. 87-104. Refugees welcome- oder nicht? Nickel, Sven (2011): Literalität - Familie - Family Literacy. Die Transmission schriftkultureller Praxis und generationenübergreifende Bildungsprogramme als Schlüsselstrategie. In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Heft 3, S. 53-77 Reinders, H./Gogolin, I./Gresser, A./Schnurr, S./Böhmer, J./Bremm, N. (2011): Ganztagsschulbesuch und Integration von Kindern mit Migrationshintergrund im Primarbereich: Erste Näherungen an empirische Befunde einer vergleichenden Untersuchung. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, H. 14, S. 163-183 Richter, K./Plath, M. (2007): Lesemotivation in der Grundschule. Weinheim/München: Juventa Schwippert, K./Wendt, H./Tarelli, I. (2012): Lesekompetenzen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. In: Bos, W. u.a. (Hrsg.): IGLU 2011. Lesekompetenzen von Kindern in Deutschland im internationalen Vergleich. Münster: Waxmann, S.191-207 Stiftung Lesen (2010): Vorlesestudie 2010. Vorlesen und Erzählen in Familien mit Migrationshintergrund (abrufbar unter https://www.stiftunglesen.de/download.php?type=documentpdf&id=10 ) Stiftung Vorlesen (2013): Vorlesestudie 2013. Neuvermessung der Vorleselandschaft (abrufbar unter http://www.stiftunglesen.de/download.php?type=documentpdf&id=1064) Stubbe, T.C./Buddeberg, I./Hornberg, S./McElvany, N. (2007): Lesesozialisation im Elternhaus im internationalen Vergleich. In: Bos, W. u.a. (Hrsg.): IGLU 2006. Münster: Waxmann, S. 299-327 Vbw –Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (Hrsg.) (2013): Zwischenbilanz Ganztagsgrundschulen: Betreuung oder Rhythmisierung. Münster: Waxmann Refugees welcome- oder nicht? Refugees welcome! Lehrproben und Hausarbeit Die erste offene Sitzung der ABJ München im Oktober nahm sich eines brisanten und immer noch sehr aktuellen Themas an. Unter dem Titel „Refugees welcome!“ – Oder doch nicht?!“ kamen zahlreiche Junglehrer, Lehramtsanwärter und Seminarleitungen in das Haus des BLLV, um sich mit den Experten Dr. Julia Bernreuther (Pressereferentin des MLLV), Harun Lehrer (Integrationsbeauftragter des MLLV) und Dominik Bauer (Fachberater Migration im MLLV) über Herausforderungen und Chancen der aktuellen Migrationssituation auszutauschen und angeregt zu diskutieren. Geleitet wurde der Abend von Sarah Goldberg (1. Vorsitzende ABJ München) und Attila Zarka, einem aktiven ABJMitglied, welcher selbst erst im Alter von 10 Jahren aus Ungarn nach Deutschland kam und so mit eigenen Erfahrungen im Ü-Klassenbereich den Abend bereichern konnte. Die ABJ München möchte sich ganz herzlich bei Dr. Julia Bernreuther, Harun Lehrer, Dominik Bauer und allen Teilnehmern für das Engagement bedanken! Einen Monat später fanden die alljährlichen Informationsveranstaltungen der ABJ München zur schriftlichen Hausarbeit und zu den Lehrproben statt. In zwei parallel laufenden Meetings mit jeweils ungefähr 40 teilnehmenden Lehramtsanwärtern referierten die kompetenten Seminarleitungen Barbara Mang (Hausarbeit) und Monika Lechner (Lehrproben) über alle wichtigen Einzeheiten zu diesen beiden großen Herausforderungen der Lehramtsanwärterschaft. Letzte Fragen und Unsicherheiten konnten in der anschließenden Gesprächsrunde geklärt werden, so dass nach knapp zwei Stunden alle gut informiert und um einige Sorgen erleichtert in den Feierabend starten konnten. Die ABJ München möchte sich ganz herzlich bei den beiden Seminarrektorinnen für die Durchführung und bei den zahlreichen Teilnehmern für ihr Vertrauen und ihr Interesse bedanken. Sabrina Bittner, Presse ABJ München Follow us on Facebook! Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 23 FG Fachlehrer m/t Erstes Treffen der neuen Fachgruppe der Fachlehrer Im Bayreuther Staatsinstitut stehen die Türen offen – Neue Ideen für die Zukunft Die neu gewählte Fachgruppe Fachlehrer bei der Sitzung im Bayreuther Staatsinstitut. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann bei der 50-Jahrfeier des Bayreuther Bayreuth – Der stellvertretende Landesfachgruppenleiter Sebastian Waßmann ist derzeit häufig in seiner alten Heimat in der oberfränkischen Regierungshauptstadt. Zwei wichtige Termine standen im Oktober an. Das Bayreuther Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern wurde 50 Jahre alt und die neu gewählte Landesfachgruppe traf sich zwei Wochen später zur ersten Arbeitssitzung. Es stehen wichtige Themen auf der Tagesordnung. Die Fachlehrerausbildung ist nach wie vor hoch anerkannt und wird seit einigen Jahren auch immer mehr ausgebaut. Die neuen Ausbildungsplätze reichen aber noch lange nicht aus, um eine stabile Versorgung mit Fachlehrern m/t bayernweit an den Schulen zu erreichen. Viele musischtechnische Fachlehrer unterrichten ausschließlich in den Abschlussklassen im Fach Technik. Die studierten Profilfächer Kunst oder Sport werden häufig nicht von den dafür perfekt ausgebildeten Fachlehrern unterrichtet. Gerade diese Bereiche stellen aber die Fächer dar, die den jungen Studierenden besonders am Herzen liegen und die sie besonders charakterlich verinnerlichen und vertreten. Neue Wege und Möglichkeiten werden gesucht, um die Situation zu verbes- 24 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 sern. Institutsleiter Edlich-Wolfshöfer und Fachausbildungsleiter Yomettin Soybaba berichteten zum Auftakt des Sitzungswochenendes von der aktuellen Lage am Staatsinstitut. Die Bewerberzahlen in Bayreuth können sich sehen lassen! Mehrere hundert junge Menschen (vorwiegend aus dem Bezirken Oberfranken, Unterfranken, Oberpfalz und Mittelfranken) wollen die Fachlehrerausbildung angehen – 60 unter ihnen erhalten einen der begehrten Ausbildungsplätze. Das kann sich wirklich sehen lassen! „Wir könnten noch viel mehr junge Menschen zum Fachlehrer ausbilden“, sagte der Institutsleiter. Das Institut steht zu seinem 50-jährigen Jubiläum gut da. Institutsleiter EdlichWolfshöfer hat viel investiert, um am Ball der Zeit zu sein und dennoch besteht seit vielen Jahren immer noch die Forderung nach einem eigenen neuen Gebäude für die Fachlehrerausbildung. Der BLLV strebt eine Umstrukturierung der Fachlehrerausbildung an. Es wäre sinnvoll, die drei BoZ-Fächer als Hauptfach in der Ausbildung anzubieten und nebenbei 1-2 Wahlfächer zu studieren. Viele neue Fächerkombinationen würden entstehen und die Lehrer wären somit besser in den Schulen einzusetzen. Die Forderung nach einem Staatsinstitut in jedem Regierungsbezirk besteht seit langem – auch der anwe- Fotos: Wolfshöfer und Soybaba Staatsinstituts. Institutsleiter Edlich-Wolfshöfer zeigt die aktuelle Situation am Staatsinstitut Bayreuth auf. sende Institutsleiter begrüßte diesen Vorschlag. Man könnte somit einer regionalen „Verzerrung“ sehr entgegenwirken. Viele junge Lehrer werden in Bayreuth oder Augsburg ausgebildet und verlassen im Vorbereitungsdienst ihre Heimat. Spätestens nach dem erfolgreich absolvierten Referendariat werden viele junge Fachlehrer weit von ihrer Heimat entfernt eingesetzt. „Vor allem in München führt dies zu großen Problemen – oft wird der Dienst nicht angetreten mit der Hoffnung, doch heimatnaher eine Anstellung zu finden“, sagt Sebastian Waßmann als MLLV-Vertreter. Der Mangel an Fachlehrern m/t in München ist in den letzten Jahren sehr groß gewesen. Viele junge Fachlehrer verweilen FG Fachlehrer m/t / Verbandsleben nur kurz in der Landeshauptstadt und wollen schnellstmöglich wieder nach Hause in die Oberpfalz oder nach Franken. Für München ist diese Situation prekär. Große Herausforderungen warten gerade in den nächsten Jahren auf die Landeshauptstadt und auch andere Bezirke in Bayern. Viele Flüchtlinge werden in den nächsten Wochen und Monaten in die Mittelschulen „eingeschult“. Auch in München erwarten uns hier in der nahen Zukunft große Herausforderungen. Gerade der fachpraktische Bereich kann hier wertvoll unterstützen. Trotz der vorhandenen Sprachbarriere können die Jugendlichen aus den Krisengebieten dieser Welt sofort mit einsteigen und etwas erarbeiten und begreifen. Im fachpraktischen Unterricht kann neues Selbstbewusstsein entstehen und auch unsere Mittelschüler können von der Situation der aufeinander treffenden Kulturen profitieren. Waßmann fordert deshalb seit mehr als einem Jahr, das Fach Technik in die Fachlehrerausbildung als „Modellversuch“ ins Staatsinstitut Pasing mitaufzunehmen. „Wir brauchen Fachlehrer mit dem Fach Technik vor Ort, die mit uns gemeinsam die Aufgaben angehen und auch langfristig unsere Münchner Bildungslandschaft im Berufsorientierenden Bereich gestalten – das geht nicht, wenn ein ständiger Personalwechsel stattfindet“, so Waßmann. Ein weiteres Problem stellen die geringen finanziellen Mittel für den Fachlehrer in München dar. Vielen jungen Lehrern fehlt aus diesem Grund die Motivation, in die Landeshauptstadt zu ziehen. Woanders lässt es sich mit dem Gehalt gut leben, aber in München wird es schwer. Es gab zum „Modellversuch“ Implementierung des Faches Technik im Staatsinstitut Pasing erste Gespräche mit dem Ministerium und Institutsvertretern. Die Landesfachgruppe bestärkt die Idee von Sebastian Waßmann mehrheitlich. Jetzt sollten Wege gefunden werden, auch Fachlehrer m/t in München auszubilden. Unser Fazit: 50 tolle Jahre liegen hinter uns – um gestärkt in die Zukunft schreiten zu können, müssen dennoch einige Stellschrauben neu justiert werden. Unsere Forderungen auf einen Blick: • Eine Fachlehrerausbildungsstätte für jeden Regierungsbezirk • Einer regionalen „Verzerrung“ muss entgegengewirkt werden, um langfristig professionell arbeiten zu können • Weitere Beförderungsämter für Fachlehrer im Mittelschuldienst sollten als Anreiz geschaffen werden – Fachlehrer prägen das Schulleben • Spezielle Beförderungen der Fachlehrerkoordinatoren in den Schulämtern Sebastian Waßmann Fachgruppenleiter Fachlehrer m/t Volleyballturnier 2016 Der MLLV veranstaltet auch im Jahr 2016 wieder sein traditionelles Volleyballturnier für Münchner Lehrermannschaften. Wann: Freitag, den 19. Februar 2016, 13:30 Uhr - 19:00 Uhr Ab 13:00 Uhr Einspielmöglichkeit Wo: Elly-Heuss-Realschule, Ungsteinerstr. 46, München Anmeldung: [email protected], Tel.: 089-680 63 55 Meldeschluss: 10. Februar 2016 ! Teilnahmebedingungen: 1. Möglichst Schulmannschaften 2. Mindestens zwei Frauen müssen während des Spiels im Einsatz sein. 3. Eine MS kann mit einer zugehörigen Sprengel GS eine Mannschaft bilden. Jede Mannschaft bringt bitte ihren eigenen Ball und eine Schiedsrichterpfeife mit. Anmeldung zum „Volleyballturnier 2016“ am 19. Februar 2016 An die Geschäftsstelle des MLLV, Bavariaring 37, 80336 München (oder per Fax an 721001809) Schule Mannschaftsführer Telefon Ich würde mich freuen, zahlreiche Mannschaften bei unserem Turnier begrüßen zu können. Anschließend treffen wir uns zur traditionellen Siegerehrung im „Poseidon“ am Karl-Preis-Platz 1. Sylvia Dreher Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 25 FG Seminar Ein Ausflug in die Berge oder Drunter und Drüber Konzentration auf schmalen Pfaden Auf dem Rollbrett durch die Mattenhöhle Passend zur Jahreszeit werden die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter der Studienseminare 13.1 GS (Monika Lechner) und 19.1 GS (Barbara Mang) in die Berglandschaft entführt. Unter der fachlichen Anleitung von Josef Schlicker (Fachberater Sport, MS Implerstraße) bauten die Teilnehmer/innen eine Bewegungslandschaft nach Anleitung auf, wurden mit dem fachgemäßen Aufbau und Umgang mit Großgeräten vertraut gemacht und auf Sicherheitsvorkehrungen hingewiesen. Die kreativ gestalteten Gerätestationen erforderten ein hohes Maß an Bewegung, Geschick und Konzentration, um nicht etwa in die Tiefen eines Gletschers hinabzustürzen. Mut und eine gute Balance wurden bei der Überwindung von schmalen Stegen benötigt. Sich durch die Mattenhöhle durchzuzwängen, sich auf Reckstangen aneinander vorbeizuquälen, eine Hügellandschaft kreativ zu überwinden oder mit der Fähre das andere Ufer zu erreichen, verlangte Ideenreichtum und Geschick. Das sportliche Handlungsfeld „Sich an und mit Geräten bewegen / Turnen und Bewegungskünste“ wurde den Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern auf erfrischende und spielerische Weise nahe gebracht. Mit der Fähre ans andere Ufer Herzlichen Dank an Josef Schlicker für diesen ereignisreichen und „bewegten“ Tag mit zahlreichen Anregungen! Anna Maria Brehm; Maximilian Mader Seminar 19.1 GS M-S 26 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 Gletschererklimmung Herr Schlicker zeigt den sicheren Knoten Praxistipp Mittelschüler vom Gotzinger Platz erobern die Akademie der Bildenden Künste Kunstpatin Frau Thiel mit den Schülerinnen und Schülern vom Gotzinger Platz Das Projekt Kunstpaten, das von privaten Stiftungen gefördert und in Partnerschaft mit der Stiftung art131 und dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst durchgeführt wird, ermöglicht interessierten Schülern, richtigen Künstlern einen Blick über die Schultern werfen zu können – Sebastian Waßmann findet das einfach super! München im Oktober 2014 – eine Projekteinladung trifft in der Mittelschule am Gotzinger Platz ein. Das Ministerium sucht engagierte Lehrer und Schüler für das Projekt Kunstlehrerin FLAA Schiller und Kunstlehrer und Fachberater Waßmann waren sofort sehr angetan vom Projekt und fanden schnell 10 begeis terte, engagierte Schüler. Doch was genau erwartet die Schüler bei diesem Projekt? Die Projekteckdaten: Das Projekt umfasst vier Bereiche: Medienkunst, Film, Architektur und bildende Kunst. Unser Bereich wurde die bildende Kunst. Hierbei reisen die Schüler an drei Tagen nachmittags in Münchner Museen und verbringen dort Zeit mit einer Kunstpädagogin. Bilder Schüler erobern die Akademie der Bildenden Künste und Objekte werden erkundet, das Museum wird von allen Seiten kennengelernt. „Ich versuche im übertragenen Sinne, die Bilder von der MuseumsWand herunterzunehmen; sie für die Schüler greifbar zu machen“, sagt Kunstpatin Daniela Thiel als Beschreibung über ihr besonderes Projekt. In diesem Sinne reisen die kleinen Künstler aus den Jahrgangsstufen 7-9 zusammen mit der Kunstpädagogin Frau Thiel durch unterschiedliche Epochen der Kunst mit dem Startpunkt im Museum Brandhorst. „Wir sind ins Museum runter gegangen – ins Untergeschoss – da waren sehr viele Bilder. Einige davon haben wir uns angeschaut und Frau Thiel konnte uns über jedes Bild so einiges erzählen, das war echt der Hammer. Anschließend hat Frau Thiel auf den Boden verschiedene Gegenstände gelegt und wir sollten herausfinden, welche Bedeutung die Gegenstände haben könnten. Die Gegenstände waren aus verschiedenen Kulturen und ganz verschieden.“ (Lukas, 8. Klasse MS Gotzinger Platz) Am zweiten Nachmittag forschen die Schüler in der Neuen Pinakothek nach Kunst aus dem 19. Jahrhundert. Diese Kunstepoche mit realistischen Motiven erscheint den Schülern im ersten Moment langweilig, veraltet, nicht in ihrem Interesse… Doch mit kleinen Tricks wurden zum Beispiel Werke von Piloty spielerisch erkundet. „Erst haben wir wieder einige Bilder angeschaut und danach wurde uns eine Geschichte erzählt. Ein Bild haben wir uns genauer angeschaut und sollten dieses dann einfach so zeichnen. Wir sollten aber in der Zeichnung die Geschichte verändern und konnten somit unsere eigene Phantasie mit ins Bild reinbringen. Am Ende haben wir zu eigens ausgesuchten Bildern unsere selbst ausgedachten Geschichten erfunden und sie uns gegenseitig erzählt. Wir haben somit unsere eigenen Geschichten geschrieben!“ (Lukas, 8. Klasse MS Gotzinger Platz) Der Höhepunkt der Reise ist der Besuch in der Akademie der Bildenden Künste. Frau Vögele von der Stiftung Brandhorst organisiert gemeinsam mit Herrn Meister von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen das Projekt Kunstpaten seit vielen Jahren. In diesem Schuljahr haben insgesamt 12 Schulen mit ca. 125 Schülern aller Schularten in München teilgenommen – auch Mittelschüler. Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 27 Praxistipp / FG Ernährung/Gestaltung Akademie der Bildenden Künste Zurück zum Besuch in der Akademie… „Wieso haben Sie das eigentlich gemacht?“ Diese von einem Schüler gestellte Frage kann an diesem Nachmittag direkt von der Künstlerin (einer Akademiestudentin) des Werkes beantwortet werden. Diese Besonderheit, den Künstler direkt nach dem Sinn seines Werkes zu fragen und moderne Kunstwerke von Studenten der Akademie nicht nur zu sehen, sondern mit allen Sinnen wahrnehmen zu können, ist für die Schüler eine neue und besondere Erfahrung. Sehr wichtig bei dem Projekt der Kunstpaten ist, dass der Schüler freiwillig teilnimmt. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ und Schulnoten, sodass sich der Schüler entspannt auf die Kunst einlassen kann. Lehrer dienen lediglich als Multiplikatoren. Trotzdem ist es sehr empfehlenswert auch als Lehrer die Nachmittage in den Museen zu begleiten, die Schüler von einer anderen Seite kennen lernen und seinen künstlerischen Horizont zu erweitern. So wurden Themen und Methoden des Kunstpatenprojekts als Anregungen für den eigenen Kunstunter- richt übernommen und sogar eine Hausarbeit von Frau Schiller darüber verfasst. Wäre das nicht auch ein Projekt für Sie und die jungen Kunstfans in der Schule? Die Mittelschule am Gotzinger Platz wird auch im Schuljahr 2015/16 wieder mit Begeisterung am Projekt teilnehmen. Wenn auch Sie Interesse haben, dann wenden Sie sich an uns! Sebastian Waßmann Fachgruppenleiter Fachlehrer m/t 1. Staatsexamen, und nun? Sabrina Bauer, Susanna Zagler, Barbara Fröhlich, Lisa Maier, Sarah Goldberg, Frau Immerz, Isabelle Richter Um die Studierenden für ihren weiteren Weg vorzubereiten fand in München ein Informationsnachmittag der Fachgruppe Ernährung/ Gestaltung im Staatsinstitut München-Pasing statt. Besonders bedanken möchten wir uns bei den Institutsleitern Herrn Göllner und Herrn Brandl für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und Unterstützung bei der Planung und Durchführung der Veranstaltung. Isabelle Richter begrüßte interessierte Studierende und stellte ihnen die Gäste 28 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 sowie die Homepage des BLLV vor. Wir konnten Sarah Goldberg, die 1. Vorsitzende der ABJ München, als Referentin für diese Veranstaltung gewinnen. Sie stellte den Studierenden die ABJ und ihre Schwerpunkte vor. Des Weiteren waren auch Referenten für die Erweiterungsfächer geladen. Lisa Maier gab den Studierenden einen genauen Überblick zum Erweiterungsfach Sport und Barbara Fröhlich stellte das Erweiterungsfach Kommunikationstechnik vor. Den Verband und seinen Einsatz für die Fachlehrer stellte Sabrina Bauer in einem informativen und kurzweiligen Referat vor. Die Seminarleitung Susanna Zagler nahm den Studierenden die „Angst“ vor dem Vorbereitungsdienst. Sie gab den Berufsanfängern hilfreiche Tipps mit auf den Weg zum 2. Staatsexamen. Karolin Krieglstein vom Wirtschaftsdienst stellte die wichtigsten Versicherungen für Dienstanfänger vor, damit diese künftig für alle Fälle bestens informiert sind. Am Ende der Veranstaltung nahmen sich unsere Referenten noch Zeit um einige Fragen der Studierenden zu beantworten. Verschiedene Fachbücher, Infomaterialien zum Verband und CDs lagen zur Ansicht aus. Die Studierenden freuten sich über den Studienkalender „Chilli“, den sie als Gastgeschenk erhielten. Wir bedanken uns bei den Neuanmeldungen für das uns entgegengebrachte Vertrauen und heißen Sie im BLLV herzlich willkommen! Ein besonderer Dank gilt allen Mitwirkenden für ihre Hilfe, die zur Verfügung gestellte Zeit und ihr Engagement. Isabelle Richter Pensionisten aktiv Stadtführung in Fürth, dem ehemaligen „fränkischen Jerusalem“ Die jüdische Gemeinde in Fürth hatte zu ihrer besten Zeit um 1800 etwa 3300 Mitglieder, d. h. 22 % der Gesamtbevölkerung. Bereits im 17. Jahrhundert waren schon 400 Familien gemeldet und es wurden eine Synagoge und eine Talmudschule, die später großes Ansehen genoss, gegründet. Dieses ging alles in der Reichsprogomnacht unter, die jüdische Bevölkerung wurde in Vernichtungslager deportiert. Diesen und anderen Ausführungen der engagierten Stadtführerin über das jüdische Leben damals lauschten unsere neunzehn Pensionisten in Fürth am 7. Oktober beim Spaziergang durch die Fürther Altstadt, insbesondere im ehemals jüdischen Viertel. Da zur gleichen Zeit gerade „Färther Kerwa“ stattfand, war das jüdische Museum geschlossen. Die Führerin hatte aber für uns den Schlüssel zum Alten Jüdischen Friedhof, der sonst für Besucher geschlossen war. Die vielen bekannten Namen boten Anlass für spannende Lebengeschichten. Das Mittagessen fand im gemütlichen und urigen Gasthof „Zum Tannenbaum“ statt. Es blieb noch Zeit zur freien Verfügung; im Kaffeehaus Phillipps traf man sich wieder.Die Rückreise nach der Cafe-Einkehr verlief gemütlich und der Dank aller an unseren Organisator Udo Zieroff für die tolle Vorbereitung dieses ereignisreichen und lehrreichenTages war spontan und herzlich. Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 29 Pensionisten aktiv ! Pensionisten aktiv Jahresplanung 2016 Computerkurs 2015 Pensionistenversammlungen 2016 Dienstag, 8. März 2016 und Dienstag, 8. November 2016, 15 – 17 Uhr, mit Sozialreferent Dieter Denninger im BLLV-Haus, Bavariaring 37. • • • • Neues aus Beihilfe und Versicherungswesen Aus der Arbeit des Sozialreferates Allgemeines, Informationsmaterial, Probleme Erfahrungsaustausch Stammtische 2016 In unserem neuen Treff im Restaurant Hansa Garten im Hansahaus, Briennerstr. 39, wie gewohnt jeweils am letzten Mittwoch im Monat, U-Bahn U2, Haltestelle Königplatz, Aufgang Nord, Ausgang Briennerstr. Sie bleiben auf der linken Seite, gehen bis zur Nr. 39, durch die Einfahrt unter dem Schild „Hansahaus“, geradeaus durch den Innenhof, nochmal durch eine kurze Unterführung und stehen direkt vor dem verglasten Anbau mit dem Garten. Wir haben einen schönen Raum ganz für uns, im Sommer davor im Garten, wie bisher ab 18 Uhr bis ca. 20 Uhr. Hier werden auch die aktuellen Informationen ausgetauscht oder weitere Termine geplant, z. B. Museumsbesuche. Ausflüge... Am 11.11. nicht um 11 Uhr 11 sondern um 14 Uhr hatten sich sechs Pensionisten zum 17. Computerkurs versammelt unter dem Thema: „Digitale Fotografie und digitale Bildbearbeitung (Kamera und/oder fotofähiges Handy mitbringen)“. Der Computerraum in der Herrnstraße ist ja leider abgebaut worden und so trafen wir uns in einem Klassenzimmer und einem Container mit Laptops und übten die Foto-Tipps konkret mit der Kamera und die Bildbearbeitung: Fotos gerade richten, Ausschnitte, Pixeln, usw. an zwei Nachmittagen. Gemeinschaft der Senioren 27. Jan., 24. Febr., 16. März (wg Osterferien), 27 Apr. 11. Mai (wg Pfingstferien), 29. Juni, 27. Juli, 28. Sept., 26. Okt., 30. Nov. Ausflüge 2016 3. Febr. 4. Mai 6. Juli 5. Okt. 7. Dez. Museumsbesuch mit Führung Ausflug Marktoberdorf Ausflug Murnau Ausflug Riedenburg Berching Adventlicher Ausflug Computerkurs 2016 Wir wollen im November wieder einen Computerkurs zum Thema „Digitale Fotografie und digitale Bildbearbeitung (Kamera und/oder fotofähiges Handy mitbringen)“ durchführen, Anmeldungen und Rückfragen (Termine, Ort) direkt bei Herrn Körner. Kontakte: Volker Körner 314 89 29 Christa Bopp 56 46 59 Wolfgang Henninger 811 33 60 Ildiko Luczfalvy-Jancso 0172/8159912 Udo Zieroff 36196443 Internet: bllv.de → BLLV Regional → München (MLLV) → Termine oder Interessengruppen → Fachgruppe Pensionisten E-Mail: [email protected] [email protected] 30 Münchner Lehrerzeitung Dezember / 2015 Die Pensionistenreferenten aus allen BLLV-Bezirken trafen sich mit ihrem neuen Vorsitzenden Peter Lang und Vizepräsidet Gerd Nitschke am 13./14. November in Lauf zu ihrer Jahrestagung. Für den MLLV nahmen die stellvertretende GDS-Vorsitzende Marianne Baier und für die MLLV-Pensionisten Volker Körner teil. Die Schwerpunkte am Samstag waren der Vortrag von Gerd Nitschke und die Vorbereitung der nächsten Ausgaben von der Zeitschrift „60 und mehr“. Anmeldungen und Rückfragen: Termine und Ort erfahren Sie direkt bei Herrn Körner Tel. 314 89 29. Für alle Veranstaltungen (bis auf die Computerkurse oder bei einer Führung mit Platzbeschränkung) ist keine besondere Anmeldung nötig. Da die Termine sich manchmal mit dem Erscheinen der MLZ überschneiden, sehen Sie bitte auch auf unsere MLLV-Homepage: bllv.de > bllv regional > München > Termine Anzeige 31 Verbandsleben Einladung zum 27. Münchner Lehrertag am 27. Februar 2016 an der MS am Gotzinger Platz Schule ist bunt ! Der Titel des kommenden 27. Münchner Lehrertages ist bewusst offen gehalten. Wir sind uns sicher, dass Sie für sich ganz persönlich ein Beispiel aus ihrem Schulalltag vor Augen haben, das diese Vielseitigkeit widerspiegelt. Wenn nicht Sie, wer dann kann von den vielen Bemühungen berichten, die Sie unternehmen, die Heterogenität der Schule zu verarbeiten. Sei es durch Integrationsprojekte, individuelle Fördermaßnahmen, projektorientierte Unterrichtsmethoden oder der Herausforderung, vor der wir alle stehen: Die Integration der nach München kommenden Kinder mit Fluchthintergrund. Birgit Dittmer-Glaubig und Florian Schmidt Der Hauptvortrag von Frau Lourdes Ros „Schule für Flüchtlinge - Hürden überwinden, Chancen nutzen." soll hierfür Perspektiven aufzeigen. Die Hauptreferentin ist stellvertretender geschäftsführender Vorstand der IG – InitiativGruppe - Interkulturelle Begegnung und Bildung. Die IG unterstützt die Bildungsaktivitäten von Migrantinnen und Migranten in München und ist Träger von vielen Integrationsprojekten. Ros ist Lehrbeauftragte am Institut für Deutsch als Fremdsprache und Autorin für Lehrmittel in diesem Fachbereich. Der Lehrertag soll Ihnen eine Anregung sein, sich auf den bunten Schulalltag weiter einzulassen. Wir versuchen, der Thematik rund um den Umgang mit Flüchtlingen durch einen Schwerpunkt auf DaZ und das richtige Lehrerverhalten im Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden. Sie werden auch zu diesen Themen Workshops angeboten bekommen. Ganz bewusst haben wir uns dazu entschieden, vor und nach den Seminaren und Workshops eine Stiftungsmesse anzubieten, auf der Sie fruchtbare Kontakte mit möglichen externen Kooperationspartnern für Ihre Schule knüpfen können. Auch werden wieder Verlage ihre Lehrmittel vorstellen. Wir hoffen, dass Sie sich am Samstag, den 27. 2.16 Zeit nehmen können. Wir alle stehen weiter vor großen Herausforderungen. Doch unsere Arbeit ist seit jeher gekennzeichnet von einer bunten Vielseitigkeit. Birgit Dittmer-Glaubig und Florian Schmidt, Leitung der Abteilung Bildungspolitik Ihre Anmeldung zum Lehrertag und den einzelnen Workshops ist ab Mitte Dezember ausschließlich über die Website des MLLV (www.mllv.de) möglich. Bis dahin wünschen wir Ihnen eine gute und erfolgreiche Zeit! Ihre Abteilung Berufswissenschaft Birgit Dittmer-Glaubig und Florian Schmidt
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