Oratorium von Felix Mendelssohn Bartholdy Miriam Meyer [Sopran] - Mareike Morr [Alt] Hans Jörg Mammel [Tenor] - Sebastian Klein [Bass] Burgdorfer Kantorei Frauenstimmen aus Canticum Novum Kammer Sinfonie Bremen Leitung: Martin Burzeya Samstag, 10.10.2015 - 18.00 Uhr St. Pankratius-Kirche Burgdorf Freundeskreis zur Förderung der Kirchenmusik an St. Pankratius e.V. Musik - Landschaft Kirchenkreis Burgdorf Paulus lefon: Service-Te 7 14-0 9 (0 51 36) Wir sorgen für Sie! Kommunal ist ideal: Die Stadtwerke Burgdorf ... beraten persönlich und direkt vor Ort bieten Strom, Gas und Wasser aus einer Hand schaffen nachhaltige Energielösungen für morgen stärken die lokale Wirtschaft engagieren sich als Sponsor mit Herz www.stadtwerke-burgdorf.de Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) Paulus Oratorium in zwei Teilen Text: Julius Schubring (1700/01 - 1773) 1. Overture ERSTER TEIL 2. Chor Stimme der Christenheit (Chor): Herr, der du bist der Gott, der Himmel und Erde und das Meer gemacht hat. Die Heiden lehnen sich auf, Herr, wider dich und deinen Christ. Und nun, Herr, siehe an ihr Droh‘n, und gib deinen Knechten mit aller Freudigkeit zu reden dein Wort. 3. Choral Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum, dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ganz unermess‘n ist seine Macht, nur das geschieht, was er bedacht. Wohl uns, wohl uns des Herren! 4. Rezitativ Erzähler (Sopran): Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Stephanus aber, voll Glauben und Kräften, tat Wunder vor dem Volk, und die Schriftgelehrten vermochten nicht zu widersteh‘n der Weisheit und dem Geist, aus welchem er redete. Da richteten sie zu etliche Männer, die da sprachen: Zwei falsche Zeugen (Bass I&II): Wir haben ihn gehört Lästerworte reden wider diese heil‘ge Stätte und das Gesetz. Erzähler (Sopran): Und bewegten das Volk und die Ältesten und traten hinzu und rissen ihn hin und führten ihn vor den Rat und sprachen: 5. Chor Die Juden (Chor): Dieser Mensch hört nicht auf zu reden Lästerworte wider Mosen und wider Gott. Haben wir euch nicht mit Ernst geboten, dass ihr nicht solltet lehren 3 in diesem Namen? Und sehet, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre. Denn wir haben ihn hören sagen: Jesus von Nazareth wird diese Stätte zerstören und ändern die Sitten, die uns Mose gegeben hat. 6. Rezitativ und Chor Erzähler (Sopran): Und sie sahen auf ihn, alle, die im Rat saßen, und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht. Da sprach der Hohepriester: „Ist dem also?“ Stephanus sprach: Stephanus (Tenor): Lieben Brüder und Väter, höret zu: Gott der Herrlichkeit erschien unsern Vätern, errettete das Volk aus aller Trübsal und gab ihnen Heil. Aber sie vernahmen es nicht. Er sandte Moses in Ägypten, da er ihr Leiden sah und hörete ihr Seufzen. Aber sie verleugneten ihn und wollten ihm nicht gehorsam werden und stießen ihn von sich und opferten den Götzen Opfer. Salomo baute ihm ein Haus, aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Der Himmel ist sein Stuhl und die Erde seiner Füße Schemel. Hat nicht seine Hand das alles gemacht? Ihr Halsstarrigen, ihr widerstrebt allezeit dem Heil‘gen Geist! Wie eure Väter, also auch ihr. Welche Propheten haben eure Väter nicht verfolgt, die da zuvor verkündigten die Zukunft des Gerechten, dessen Mörder ihr geworden seid. Ihr habt das Gesetz empfangen durch der Engel Geschäfte und habt es nicht gehalten. Die Juden (Chor): Weg, weg mit dem! Er lästert Gott, und wer Gott lästert, der soll sterben! Stephanus (Tenor): Siehe, ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes steh‘n! 7. Arie Stimme Jesu (Sopran): Jerusalem, die du tötest die Propheten, die du steinigest, die zu dir gesandt. Wie oft hab ich nicht deine Kinder versammeln wollen, und ihr habt nicht gewollt! 8. Rezitativ Erzähler (Tenor): Sie aber stürmten auf ihn ein und stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn und schrien laut: Die Juden: Steiniget ihn! Er lästert Gott, und wer Gott lästert, der soll sterben! 9. Rezitativ Erzähler (Tenor): Und sie steinigten ihn. Er kniete nieder und schrie laut: „Herr, behalte ihnen diese Sünde nicht! Herr Jesu, nimm meinen Geist auf!“ Und als er das gesagt, entschlief er. Choral Dir, Herr, dir will ich mich ergeben, dir, dessen Eigentum ich bin. Du nur allein, du bist mein Leben, und Sterben wird mir dann Gewinn. Ich lebe dir, ich sterbe dir, sei du nur mein, so g‘nügt es mir. 4 10. Rezitativ Erzähler (Sopran): Und die Zeugen legten ab ihre Kleider zu den Füßen eines Jünglings, der hieß Saulus. Der hatte Wohlgefallen an seinem Tode. Es beschickten aber Stephanum gottesfürchtige Männer und hielten eine große Klage über ihn. 11. Chor Stimme der Christenheit (Chor): Siehe! Wir preisen selig, die erduldet haben. Denn ob der Leib gleich stirbt, doch wird die Seele leben. 12. Rezitativ und Arie Erzähler (Tenor): Saulus aber zerstörte die Gemeinde und wütete mit Drohen und Morden wider die Jünger und lästerte sie und sprach: Paulus (Bass): Vertilge sie, Herr Zebaoth, wie Stoppeln vor dem Feuer! Sie wollen nicht erkennen, dass du mit deinem Namen heißest Herr allein, der Höchste in aller Welt. Lass deinen Zorn sie treffen, verstummen müssen sie! 13. Rezitativ und Arioso Erzähler (Alt): Und zog mit einer Schar gen Damaskus und hatte Macht und Befehl von den Hohepriestern, Männer und Weiber gebunden zu führen gen Jerusalem. Stimme der Christenheit (Alt): Doch der Herr vergisst die seinen nicht, er gedenkt seiner Kinder. Fallt vor ihm nieder, ihr Stolzen, denn der Herr ist nahe! 14. Rezitativ Erzähler (Tenor): Und als er auf dem Wege war und nahe zu Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel, und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Stimme Jesu (Frauenchor): Saul, was verfolgst du mich? Erzähler (Tenor): Er aber sprach: „Herr, wer bist du?“ Der Herr sprach zu ihm: Stimme Jesu (Frauenchor): Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst! Erzähler (Tenor): Und er sprach mit Zittern und Zagen: „Herr, was willst du, das ich tun soll?“ Der Herr sprach zu ihm: Stimme Jesu (Frauenchor): Stehe auf und gehe in die Stadt, da wird man dir sagen, was du tun sollst. 15. Chor Stimme der Christenheit (Chor): Mache dich auf, werde Licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn gehet auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker. Aber über dir gehet auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheinet über dir. 5 16. Choral „Wachet auf!“, ruft uns die Stimme der Wächter, sehr hoch auf der Zinne, „Wach auf, du Stadt Jerusalem! Wacht auf, der Bräut‘gam kommt, steht auf, die Lampen nehmt, Hallelujah! Macht euch bereit zur Ewigkeit! Ihr müsset ihm entgegengeh‘n.“ 17. Rezitativ Erzähler (Tenor): Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen und waren erstarrt, denn sie hörten eine Stimme und sahen niemand. Saulus aber richtete sich auf von der Erde, und da er seine Augen auftat, sah er niemand. Sie nahmen ihn aber bei der Hand und führten ihn gen Damaskus, und war drei Tage nicht sehend und aß nicht und trank nicht. 18. Arie Paulus (Bass): Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir. Ein geängstetes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. Denn ich will die Übertreter deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren. Herr, tue meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige. 19. Rezitativ Erzähler (Tenor): Es war aber ein Jünger zu Damaskus mit Namen Ananias, zu dem sprach der Herr: Stimme Jesu (Sopran): Ananias, stehe auf und frage nach Saul von Tarse, denn siehe, er betet! Dieser ist mir ein ausgewähltes Rüstzeug. Ich will ihm zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen. 20. Arie mit Chor Paulus (Bass): Ich danke dir, Herr, mein Gott, von ganzem Herzen ewiglich. Denn deine Güte ist groß über mich und hast meine Seele errettet aus der tiefen Hölle. Stimme der Christenheit (Chor): Der Herr wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen, denn der Herr hat es gesagt. 21. Rezitativ Erzähler (Sopran): Und Ananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hände auf ihn und sprach: Ananias (Tenor): Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, der dir erschienen ist auf dem Wege, da du herkamst, dass du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllet werdest. Erzähler (Sopran): Und alsbald fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er ward wieder sehend und stand auf und ließ sich taufen. Und alsbald predigte er Christum in den Schulen und bewährte es, dass dieser ist der Christ. 6 22. Chor Stimme der Christenheit (Chor): O, welch eine Tiefe des Reichtums der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Ihm sei Ehre in Ewigkeit, Amen! — KURZE PAUSE — ZWEITER TEIL 23. Chor Stimme der Christenheit (Chor): Der Erdkreis ist nun des Herrn und seines Christ, denn alle Heiden werden kommen, denn deine Herrlichkeit ist offenbar geworden, denn alle Heiden werden anbeten vor dir. 24. Rezitativ Erzähler (Sopran): Und Paulus kam zu der Gemeinde und predigte den Namen des Herrn Jesu frei. Da sprach der Heilige Geist: „Sendet mir aus Barnabas und Paulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe.“ Da fasteten sie und beteten und legten die Hände auf sie und ließen sie gehen. 25. Duettino Barnabas und Paulus (Tenor, Bass): So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott vermahnet durch uns. 26. Chor Stimme der Christenheit (Chor): Wie lieblich sind die Boten, die den Frieden verkündigen. In alle Lande ist ausgegangen ihr Schall und in alle Welt ihre Worte. 27. Rezitativ und Arioso Erzähler (Sopran): Und wie sie ausgesandt von dem Heil‘gen Geist, so schifften sie von dannen und verkündigten das Wort Gottes mit Freudigkeit. Lasst uns singen von der Gnade des Herrn ewiglich und seine Wahrheit verkündigen. 28. Rezitativ und Chor Erzähler (Tenor): Da aber die Juden das Volk sah‘n, wie es zusammenkam, um Paulus zu hören, wurden sie voll Neid und widersprachen dem, das von Paulus gesagt ward, und lästerten und sprachen: Die Juden (Chor): So spricht der Herr: Ich bin der Herr, und ist außer mir kein Heiland. Erzähler (Tenor): Und sie stellten Paulus nach und hielten einen Rat zusammen, dass sie ihn töteten, und sprachen zueinander: 7 29. Chor Die Juden (Chor): Ist das nicht, der zu Jerusalem verstörte alle, die diesen Namen anrufen? Verstummen müssen alle Lügner! Weg, weg mit ihm! Choral O Jesu Christe, wahres Licht, erleuchte, die dich kennen nicht, und bringe sie zu deiner Herd, dass ihre Seel‘ auch selig werd. Erleuchte, die da sind verblendt, bring her, die sich von uns getrennt, versammle, die zerstreuet geh‘n, mach fester, die im Zweifel steh‘n. 30. Rezitativ Erzähler (Tenor): Paulus aber und Barnabas sprachen frei und öffentlich: Paulus (Bass): Euch musste zuerst das Wort Gottes gepredigt werden. Nun ihr es aber von euch stoßet und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. 31. Duett Barnabas und Paulus (Tenor, Bass): Denn also hat uns der Herr geboten: Ich habe dich den Heiden zum Licht gesetzet, dass du das Heil seist bis an das Ende der Erde. Denn wer den Namen des Herrn wird anrufen, der soll selig werden. 32. Rezitativ Erzähler (Sopran): Und es war ein Mann zu Lystra, der war lahm und hatte noch nie gewandelt. Der hörte Paulus reden, und als er ihn ansah, sprach er mit lauter Stimme: „Stehe auf, auf deine Füße!“ Und er stand auf und wandelte und lobete Gott. Da aber die Heiden sah‘n, was Paulus getan, hoben sie ihre Stimmen auf und sprachen zueinander: 33. Chor Die Heiden (Chor): Die Götter sind den Menschen gleich geworden und sind zu uns hernieder gekommen. 34. Rezitativ Erzähler (Sopran): Und nannten Barnabas Jupiter und Paulus Merkurius. Der Priester aber Jupiters, der vor ihrer Stadt war, brachte Rinder und Kränze vor das Tor und wollte opfern samt dem Volk, und beteten sie an. 35. Chor Die Heiden (Chor): Seid uns gnädig, hohe Götter! Seht herab auf unser Opfer! 36. Rezitativ und Chor Erzähler (Tenor): Da das die Apostel hörten, zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter das Volk, schrien und sprachen: 8 Paulus (Bass): Ihr Männer, was macht ihr da? Wir sind auch sterbliche Menschen, gleich wie ihr, und predigen euch das Evangelium, dass ihr euch bekehren sollt von diesem falschen zu dem lebendigen Gott, welcher gemacht hat Himmel und Erde und das Meer. Wie der Prophet spricht: All eure Götzen sind Trügerei, sind eitel Nichts und haben kein Leben. Sie müssen fallen, wenn sie heimgesuchet werden. Gott wohnet nicht in Tempeln, mit Menschenhänden gemacht. Wisset ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und dass der Geist Gottes in euch wohnet? So jemand den Tempel Gottes verderben wird, den wird Gott verderben. Denn der Tempel Gottes ist heilig, der seid ihr! Aber unser Gott ist im Himmel, er schaffet alles, was er will. Stimme der Christenheit (Chor): Aber unser Gott ist im Himmel, er schaffet alles, was er will. 37. Rezitativ Erzähler (Sopran): Da ward das Volk erreget wider sie, und es erhob sich ein Sturm der Juden und Heiden, und wurden voller Zorn und riefen gegen ihn: 38. Chor Die Juden und Heiden (Chor): Hier ist des Herren Tempel! Ihr Männer von Israel helfet! Dies ist der Mensch, der alle Menschen an allen Enden lehret wider dies Volk, wider das Gesetz und wider diese heil‘ge Stätte! Steiniget ihn! 39. Rezitativ Erzähler (Sopran): Und sie alle verfolgten Paulus auf seinem Wege, aber der Herr stand ihm bei und stärkte ihn, auf dass durch ihn die Predigt bestätigt würde, und alle Heiden höreten. 40. Cavatine Stimme Jesu (Tenor): Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Fürchte dich nicht, ich bin bei dir. 41. Rezitativ Erzähler (Sopran): Paulus sandte hin und ließ fordern die Ältesten von der Gemeinde zu Ephesus und sprach zu ihnen. Paulus (Bass): Ihr wisset, wie ich allezeit bin bei euch gewesen und dem Herrn gedient mit aller Demut und mit vielen Tränen und habe bezeuget den Glauben an unsern Herrn Jesum Christum. Und nun siehe, ich, im Geist gebunden, fahre hin gen Jerusalem. Trübsal und Bande harren mein daselbst. Ihr werdet nie mein Angesicht wiedersehen. Erzähler (Sopran): Sie weineten und sprachen: 9 42. Rezitativ und Chor Die Gemeinde in Ephesus (Sopran, Alt, Tenor, Bass, Chor): Schone doch deiner selbst! Das widerfahre dir nur nicht! Paulus (Bass): Was machet ihr, dass ihr weinet und brechet mir mein Herz? Denn ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben zu Jerusalem, um des Namens willen des Herren Jesu. Erzähler (Tenor): Und als er das gesagt, kniete er nieder und betete mit ihnen allen, und sie geleiteten ihn an das Schiff und sahen sein Angesicht nicht mehr. 43. Chor Stimme der Christenheit (Chor): Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, dass wir sollen Gottes Kinder heißen. 44. Rezitativ Stimme der Christenheit (Sopran): Und wenn er gleich geopfert wird über dem Opfer unsers Glaubens, so hat er einen guten Kampf gekämpft. Er hat den Lauf vollendet, er hat Glauben gehalten. Hinfort ist ihm beigelegt die Krone der Gerechtigkeit, die ihm der Herr an jenem Tage, der gerechte Richter, geben wird. 45. Chor Stimme der Christenheit (Chor): Nicht aber ihm allein, sondern allen, die seine Erscheinung lieben. Der Herr denket an uns und segnet uns. Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Ihr, seine Engel, lobet den Herrn! Gefördert durch die Impressum Ev.-luth. Krchenkreiskantorat Burgdorf | Kirchenkreiskantor Martin Burzeya | Spittaplatz 1 - 31303 Burgdorf | Tel. 05136 - 88 89 22 Email: [email protected] | Gestaltung: W. Hornig, Burgdorf 10 Einführung zum Oratorium „Paulus“ F elix Mendelssohn Bartholdy wurde am 3. Februar 1809 in Hamburg als Sohn des Bankiers Abraham Mendelssohn und Enkel des angesehenen Philosophen Moses Mendelssohn geboren. 1811 übersiedelte die Familie nach Berlin. Felix und seine drei Geschwister wurden von Beginn an christlich erzogen und schließlich im Jahr 1816 protestantisch getauft. Die Eltern konvertierten sechs Jahre später. Seinen ersten Klavierunterricht erhielt Felix von seiner Mutter, später wurden Ludwig Berger im Klavierspiel, Carl Wilhelm Henning und Eduard Rietz auf der Violine und Carl Friedrich Zelter in Komposition seine Lehrer. Zwischenzeitlich bildete er sich auf dem Klavier auch bei Johann Nepomuk Hummel, einem der führenden Virtuosen seiner Zeit, fort. Im großbürgerlichen Haus der Mendelssohns verkehrten viele Berühmtheiten aus Handel, Kunst und Wissenschaft. Jeden Sonntag wurden dort Konzerte veranstaltet, zu denen eigens eine kleine Kapelle engagiert wurde. Hier bot sich Felix schon früh die Gelegenheit, eigene Kompositionen praktisch zu erproben. 1820 trat er der Berliner Singakademie bei, deren Leiter Carl Friedrich Zelter war. Dieser pflegte hier eine für diese Zeit seltene Aufführungstradition von Werken Johann Sebastian Bachs. Im Jahr 1822 wurden die ersten Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy öffentlich aufgeführt. 1824 schrieb er seine erste Symphonie, 1826 die Ouvertüre zu Shakespeares „Sommernachtstraum“. Gerade diese beiden sehr frühen Werke sorgten für einen beispiellosen Triumph während seiner ersten Reise nach England 1829; von dort verbreitete sich sein Ruhm als Komponist zurück auf das Festland. Nach weiteren ausgedehnten Reisen – nach Italien, Frankreich und England – übernahm er 1833 die Leitung der Niederrheinischen Musikfeste und den Posten des Musikdirektors in Düsseldorf. Schon im folgenden Jahr wechselte er dann als Gewandhauskapellmeister nach Leipzig, wo er bis zu seinem Tod blieb. Zwischenzeitliche Abwerbungsversuche durch den preußischen König, der Mendelssohn nach Berlin holen wollte, blieben erfolglos. Ein Meilenstein seines Leipziger Wirkens war – gemeinsam mit Ferdinand David, Moritz Hauptmann und Robert Schumann – die Gründung des Leipziger Konservatoriums, aus dem in den 11 12 Folgejahren viele bedeutende Musiker hervorgegangen sind. Als Felix Mendelssohn Bartholdy am 4. November 1847 in Leipzig starb, war er vielleicht der berühmteste Musiker und Komponist Deutschlands und auch international hoch angesehen. „Paulus“ ist das erste von drei geplanten Oratorien über zentrale Figuren der Bibel. Den zweiten dieser „Trilogie“ bildet mit dem „Elias“ das bis heute bekannteste Oratorium des 19. Jahrhunderts, der dritte Teil, „Christus“, blieb unvollendet. Angeregt durch den Leiter des Frankfurter Cäcilienvereins beschäftigte sich Felix Mendelssohn Bartholdy ab dem Jahr 1833, er war damals 24 Jahre alt, mit seinem ersten abendfüllenden geistlichen Werk. Zur Uraufführung brachte er das Stück am 22. Mai 1836 beim 17. Niederrheinischen Musikfest in Düsseldorf. Wie bei solchen musikalischen Festen damals üblich, waren die äußeren Bedingungen gigantisch: Auf der Bühne standen insgesamt 536 Musiker, davon 364 Chorsänger. Die Aufführung wurde ein einzigartiger Erfolg. Das Oratorium des noch jungen Komponisten erlebte in nur eineinhalb Jahren über 50 Aufführungen, vor allem in Deutschland und England, im Jahr 1837 aber auch schon in den Vereinigten Staaten von Amerika. Robert Schumann und Richard Wagner äußerten sich begeistert über das Werk. Einige wenige Kritiker bemängelten nicht den musikalischen Gehalt, sondern in erster Linie die äußere Form des „Paulus“, in der sie zu große Anleihen bei den barocken Meistern Bach und Händel sahen. Dies hielten sie (z.B. Louis Spohr und Carl Loewe) für nicht zeitgemäß. Aus heutiger Sicht sind es hingegen vielleicht gerade diese Anleihen bei den großen Meistern, die zu einer zeitlosen Wirkungsmacht des Werkes beitragen. Michael Meyer-Frerichs A ls Texte verwendet Mendelssohn ähnlich wie in den barocken Oratorien nur biblische Texte (bis auf die Choräle und einen Chor). Diese stammen zum größten Teil aus der Apostelgeschichte und der hebräischen Bibel. Mit Blick auf die Funktion eines Oratoriums erscheint das nur allzu verständlich, sollte darin doch ein konkretes, nachzuverfolgendes Geschehen geschildert werden. An Hand der zum Teil schwer verständlichen und theologisch hoch komplexen Aussagen der Paulus-Briefe scheint das schlichtweg unmöglich. Schauen wir uns den konkreten Handlungsverlauf unter Zuhilfenahme von thematischen Überschriften an: Teil 1 Szene 1 (Nr. 2 u. 3) Aus dem Leben der Urgemeinde Szene 2 (Nr. 4-11) Steinigung des Stephanus Szene 3 (Nr. 12-21) Berufung und Taufe des Paulus Teil 2 Szene 4 (Nr. 24-27) Aussendung des Barnabas und Paulus Szene 5 (Nr. 28-31) Verfolgung durch die Juden und Hinwendung zu den Heiden Szene 6 (Nr. 32-36) Paulus und Barnabas in Lystra 13 Szene 7 (Nr. 37-40) Verfolgung durch Juden und Heiden Szene 8 (Nr. 41-43) Abschied des Paulus von der Gemeinde zu Ephesus Szene 9 (Nr. 44 u. 45) Vorausblick auf Tod und Vollendung des Paulus Eine bestimmende Szene des ersten Teils ist Szene 2 (Steinigung des Stephanus). Hier spielt Paulus eine Nebenrolle. Die Szene wirkt aber gewissermaßen als eine Exposition für das gesamte Handlungsgeschehen, da das Martyrium des Stephanus eine Parallele zu dem des Paulus bildet. Mendelssohn nimmt dies auf, indem er zwei ähnliche Chöre komponiert („Steiniget ihn“ in Nr. 8 und Nr. 38). Einer der eindrücklichsten Momente der dritten Szene stellt der zentrale Moment der Berufung dar (Nr. 14). Hier werden die Christusworte, die bei Bach beispielsweise der Bass-Solo-Partie zugeordnet sind, von einem Frauenchor gesungen. Vielleicht ein Indiz dafür, dass Mendelssohn die Rolle Jesu und damit die christologische Deutung der Handlung nicht hervorheben wollte. Auch die instrumentale Begleitung der Szene spricht dafür: Hohe, sphärische Bläserklänge, die an Licht erinnern. Licht als Symbol aufklärerischen Denkens, das Mendelssohn geprägt hat und welches auch im darauffolgenden Chor eine zentrale Rolle spielt: „Mache dich auf, werde Licht“. Ein Aufruf an uns alle? Ein weiterer Hinweis für Mendelssohns theologische Deutungsabsichten können wir an der Auswahl und Platzierung der Choräle ablesen, die er bewusst in das 14 Erzählte einbindet. Den Rahmen der insgesamt fünf Choräle bilden „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ (Nr. 3) und „Wir glauben all an einen Gott“ (Nr. 36). Deutlich wird in beiden Texten die Zentrierung auf Gott hin. Auch die vielen Bezüge auf das Alte Testament lassen darauf schließen, dass Mendelssohn sich seiner religiösen Wurzeln sehr bewusst ist. Fast könnte man meinen, dass er ganz im Sinne der Philosophie seines Großvaters empfunden hat, der keiner Religion einen Absolutheitsanspruch zugebilligt hat. Und mehr noch: Das Ziel der Ästhetik des Moses Mendelssohn war die Eintracht zwischen Herz und Vernunft. Sollte seinem Enkel das mit seiner Musik gelungen sein, so kann man dem Dichter von Psalm 89 nur recht geben: „Lasst uns singen von der Gnade des Herrn, und seine Gnade verkündigen! Ewiglich!“ Martin Burzeya F elix Mendelssohn- Bartholdy widmet sein Oratorium einer der zentralen Figuren der frühen Christenheit. Es wird gewiss kein Zufall gewesen sein, dass er, selbst getaufter Jude, sich so eingehend mit dem getauften Juden Paulus beschäftigt hat. Dabei war ihm, das macht die Textauswohl des Oratoriums sehr deutlich, sehr daran gelegen, die gemeinsame Grundlage von Christentum und Judentum zu betonen, das Verbindende. An entscheidenden Stellen werden deshalb Texte aus der hebräischen Bibel vertont, so betet etwa der nach seiner Begegnung mit dem auferstandenen Jesus erblindete Paulus mit Worten aus den Psalmen. Was das Leben des Paulus betrifft, so orientiert sich Mendelssohn an der Dar- stellung der Apostelgeschichte des Lukas – die keine historische Darstellung bietet, sondern eigene theologische Schwerpunkte setzt und erst ca. 40 Jahre nach dem Tod des Paulus entstanden ist. An dieser Stelle seien einige Bemerkungen zum Verständnis der Person des Paulus und seiner Geschichte gemacht: Paulus ist für das Christentum von entscheidender Bedeutung: Seine Briefe sind die ältesten christlichen Schriftzeugnisse, geben uns Einblick in sein missionarisches Wirken, seine Theologie und in die Situation der jungen Gemeinden, an die er schreibt. Er hat die Öffnung des Glaubens an den Gott Israels durch Christus für alle Menschen, nicht nur für die Juden, betrieben und theologisch bedacht. Er ist der Heidenmissionar – (und Heiden meint in der Bibel und auch im Oratorium nicht besonders ungläubige Menschen, sondern einfach alle Völker außer Israel). Ohne ihn gäbe es die weltumspannende christliche Kirche so vielleicht gar nicht. Zugleich wird in Paulus und seiner z.T. polemisch geäußerten Theologie manches Mal ein Grund gesehen, warum sich Juden und Christen so auseinander entwickelt haben mit allen Verwerfungen und schrecklichen Folgen, die das in der Geschichte gehabt hat. Von zentraler Bedeutung für das Leben des Paulus ist seine Berufung, die den Zielpunkt des ersten Teils des Oratoriums darstellt. Oft lässt sich lesen, Paulus sei bei seiner „Bekehrung“ vom Christenverfolger zum christlichen Heidenmissionar geworden, vom Juden Saulus zum Christen Paulus. Diese Sicht ist historisch und inhaltlich nicht zutreffend. Zum einen hat Paulus wohl beide Namen, Saulus und Paulus, sein ganzes Leben über getragen: Nicht untypisch für Juden, die in der Diaspora (also nicht in Israel) lebten, hatte er zwei Namen: einen jüdischen (Saulus - in Bezug auf König Saul) und einen lateinischen Beinamen (Paulus), der in der Umwelt verstanden wurde. Zurzeit als Paulus in Jerusalem wirkte, gab es noch keine von den Juden institutionell getrennte christliche Gemeinde. Die, die später als Christen bezeichnet wurden, waren in Jerusalem damals Juden mit einer Messias-, bzw. einer Christus-Erfahrung. D.h.: Paulus hat nicht Christen verfolgt, sondern Juden, die aus seiner Sicht fälschlicher Weise Jesus für den Messias hielten und von der Auferstehungserfahrung geprägt waren. In seiner Lebenswende nun begegnet ihm eben dieser Jesus und eröffnet ihm einen neuen Zugang zum Gott Israels, dem Schöpfer der Welt (vgl. Nr. 36), dem liebenden Vater (vgl. Nr. 43). Dieser Zugang ist auch für Nicht-Juden offen. So wird Paulus beauftragt, diese Botschaft in die Welt, zu den Heiden zu tragen. Es geht in seiner Lebenswende also nicht um einen Religionswechsel („vom Juden zum Christen“), sondern um einen neuen Zugang zum Gott Israels, der allen Menschen ob Juden oder Heiden, offen steht. Diesen neuen Zugang zu Gott bringt Mendelssohn u.a. mit seiner Lichtmetaphorik in der Vertonung des Jesaja-Zitats „Mache dich auf und werde Licht“ in bewegender Weise zum Ausdruck. Annette Charbonnier 15 Miriam Meyer Miriam Meyer, Sopran, wurde in Osterode am Harz geboren. Nach dem Abitur begann sie zunächst ein Medizinstudium in Hannover, wenig später parallel dazu ein Gesangstudium an der dortigen Hochschule für Musik und Theater bei W. Reimer. Bald darauf wechselte sie an die Musikhochschule Lübeck zu U. Bästlein, wo sie im Frühjahr 2002 ihr Diplom mit Auszeichnung ablegte. Wichtige Impulse ihrer Ausbildung erhielt sie zusätzlich durch die Teilnahme an verschiedenen Meisterkursen z.B. bei Renata Scotto, Irwin Gage, Charles Spencer, Kai Wessel und Esther de Bros. 2000-2002, noch während Ihres Studiums, war Miriam Meyer festes Ensemblemitglied am Stadttheater Hildesheim, von 2002/03 bis 2007/08 gehörte die Sopranistin dem Ensemble der Komischen Oper 16 Berlin an. Inzwischen arbeitet Miriam Meyer freiberuflich. Noch während des Studiums erfolgte ihr erstes Engagement ans Stadttheater Hildesheim, von dort verpflichtete sie Kirill Petrenko ins Solistenensemble der Komischen Oper Berlin, wo sie über mehrere Jahre viele wichtige Partien wie z. B. Susanna in „Die Hochzeit des Figaro“, Musetta in „La Bohème“, Ännchen in „Der Freischütz“, Marzelline in „Fidelio“ oder Adele in „Die Fledermaus“ sang. Zusätzlich rege internationale Konzerttätigkeit mit Dirigenten wie Ton Koopman, Reinhard Göbel, Konrad Junghänel, Hans-Christoph Rademann, Enoch zu Guttenberg oder Wolfgang Katschner. Radio-, CD- und DVD-Produktionen, u. a. bei der Buxtehude-Gesamtaufnahme unter Ton Koopman. Mareike Morr Mareike Morr, Mezzosopran, wurde in Rotenburg/Fulda geboren. Mit 4 Jahren erhielt sie ihren ersten Klavier- und Flötenunterricht. Regelmäßig nahm sie an den Wettbewerben „Jugend musiziert“ teil und wurde mehrmals Bundespreisträgerin in den Fächern Klavier solo und Klavierkammermusik. Nach dem Abitur begann sie 1996 das Klavierstudium im Fach Instrumentalpädagogik bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Im Jahr 2000 machte sie ihr Diplom und legte 2001 im Rahmen der Ausbildungsklasse ihre Kammermusikprüfung im Bereich Liedbegleitung ab. 2000 begann sie ihr Gesangstudium bei Prof. Carol Richardson-Smith ebenfalls in Hannover. Von 2003 - 2006 studierte sie in der Klasse von Prof. Christiane Iven und arbeitete anschließend mit Sylvia Bleimund. Während des Studiums besuchte sie die Liedklassen von Prof. Jan Philip Schulze, Graìnne Dunne und Justus Zeyen. 2007 schloss sie ihr Studium mit zwei weiteren Diplomen ab (Operngesang und Gesanglehrer) und arbeitet seitdem mit Charlotte Lehmann zusammen. Außerdem arbeitet sie für die stimmliche und künstlerische Weiterentwicklung im Rahmen von “ensemble artists” mit Axel Heil zusammen. Zahlreiche Meisterkurse u. a. bei Judith und Irving Beckmann, Ingeborg Danz, Rudolf Piernay, Eugen Rabine, Aribert Reimann, Jacques Schwarz, Norman Shetler, Kurt Widmer und bei der Internationalen Bachakademie in Stuttgart runden ihre Ausbildung ab. Mareike Morr war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes, des Richard-Wagner-Verbandes und der Organisation Yehudi-Menuhin „LiveMusicNow e.V.“. 2007 erhielt sie den SOPHIA-Preis für ihr hervorragendes Operngesangsdiplom. An der Staatsoper Hannover war sie in den Spielzeiten 2006/07 und 2007/08 als Gast verpflichtet. Seit der Spielzeit 2008/09 gehört sie zum festen Ensemble der Staatsoper Hannover. 17 Hans Jörg Mammel Hans Jörg Mammel erhielt seine erste musikalische Ausbildung in seiner Geburtsstadt Stuttgart und bekam ersten Gesangsunterricht bei den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben. Zunächst studierte er Rechtswissenschaften in Freiburg und ging dann an die Musikhochschule, wo er Gesang bei Winfried Toll, Prof. Werner Hollweg und Prof. Ingeborg Most studierte. Er absolvierte Meisterkurse bei Barbara Schlick, Elisabeth Schwarzkopf und James Wagner sowie bei Reinhard Goebel für historische Aufführungspraxis. Hans Jörg Mammel ist vor allem als Konzert- und Liedsänger in Deutschland und dem benachbarten Ausland bekannt. Er sang bei bedeutenden Festivals in Utrecht, Schwetzingen, Schleswig-Holstein, Jerusalem, Breslau, Brügge und Wien. Dabei arbeitet er mit Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Sigiswald Kuijken, Ivan Fischer, Hans Zender, Daniel Reuss, HansChristoph Rademann, Marcus Creed, Philipp Herreweghe, Ivor Bolton, FrancoisXavier Roth und Masaaki Suzuki. Sein Repertoire reicht dabei von der Renaissance über die grossen Komponisten des Barock, der Klassik und der Romantik 18 bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Neben Konzerten ist Hans Jörg Mammel als Gesangspädagoge tätig; zusätzlich zu der privaten Tätigkeit als Pädagoge wird er regelmäßig für Gesangskurse und Meisterklassen eingeladen. Zuletzt leitete eine Meisterklasse für Gesang bei der Bach-Akademie in Antwerpen unter der künstlerischen Leitung von Philippe Herreweghe und eine Klasse bei der CarlFriedrich-Zelter-Singakademie in Berlin. Neben Konzert und Oper widmet er sich dem Lied. Außer den großen Liederzyklen der Romantik gilt hier sein Interesse besonders den Komponisten der Zweiten Berliner Liederschule. In Liederabenden stellt er dem Publikum immer wieder unbekannte Werke zum Beispiel von Carl Friedrich Zelter, Johann Friedrich Reichardt, Johann Abraham Peter Schulz oder auch Robert Franz vor. Daneben ist er natürlich auch mit Liedern der großen Liedkomponisten des 19. Jahrhundert zu hören. Hans Jörg Mammel ist Mitglied bei Cantus Cölln unter der künstlerischen Leitung von Konrad Junghänel. Sebastian Klein Sebastian Klein wurde in Freudenberg/ Westfalen geboren. Nach dem Abitur studierte er zunächst Ev. Kirchenmusik (A-Examen) an der Robert-SchumannHochschule Düsseldorf. Seit Sommer 2003 ist Sebastian Klein Kantor an der Neanderkirche in Düsseldorf. Darüber hinaus setzte er seine Studien im Hauptfach Gesang an der Robert-Schumann-Hochschule bei Prof. Werner Lechte und Martin Ackermann fort. Nach dem Diplom im Sommer 2008 vervollständigte Sebastian Klein seine sängerische Ausbildung im Aufbaustudiengang Konzertexamen bei Boris Statsenko. Diese Ausbildung schloss er im Juni 2011 erfolreich ab. Sebastian Klein ist Stipendiat des RichardWagner-Verbandes Siegen. Er trat u. a. in der Thomaskirche Leipzig, der Frauenkirche Dresden, der Tonhalle Düsseldorf, der Kölner Philharmonie und im Rahmen des Rheingau-Musikfestivals auf. In einem Opernszenenprojekt der Hochschule wirkte Sebastian Klein mit als „Ford“ in „Falstaff“, „Fritz“ in „Die tote Stadt“ und „Barbier“ in „Die schweigsame Frau“. Im Jahr 2008 sang er in der Tonhalle Düsseldorf ein Konzert unter der Leitung von Prof. Helmuth Rilling. Konzertreisen führten ihn nach Frankreich, Ungarn und Amerika. 19 20 Kammer Sinfonie Bremen Musiker/innen aus ganz Deutschland finden sich regelmäßig zum Konzertorchester Kammer Sinfonie Bremen zusammen, dessen künstlerisches Profil sich durch den betont stilsicheren Umgang mit musikalischer Literatur verschiedenster Epochen auszeichnet. Das Orchester setzt im norddeutschen Raum besondere kirchenmusikalische Akzente: durch eine spürbar motivierte Zusammenarbeit mit den Kantoreien entstehen bedeutsame Ergebnisse. Das seit ca. siebenundzwanzig Jahren andauernde intensive musikalische Zusammenwirken mit dem St. Petri Dom Bremen (Prof. Wolfgang Helbich, Dr. Tobias Gravenhorst ) zeigt in Verbindung mit Konzertreisen nach Frankreich, Italien, Amerika und Japan, sowie Rundfunkmitschnitten u. CD – Produktionen eine nachhaltige musikalische Wirkung. Einen wesentlichen Anteil der Aktivitäten des Orchesters stellt das Musizieren auf historischen Instrumenten dar: In der Formation Concerto Bremen kommt in Verbindung mit der hohen Motivation der „historisch informierten“ Instumentalist/innen ein von großer Lebendigkeit erfülltes Klangbild zustande. Joachim Kluge 21 DANKE Der Freundeskreis zur Förderung der Kirchenmusik an St. Pankratius e. V. hat es sich seit Längerem zur Aufgabe gemacht, den kirchenmusikalischen Schwerpunkt der Kirchengemeinde St. Pankratius durch beträchtliche Zuwendungen zu unterstützen. Für diese Aufführung des Oratoriums „Paulus“ zeichnet der Verein verantwortlich. Daher hier und heute Dank für zahlreichen Spenden, Bei- träge, Zuschüsse sowie besondere Zuwendungen, die diese Aufführung möglich machen. Herzlich danken wir seitens des Vorstands auch Martin Burzeya, dem Kirchenkreiskantor, für die unermüdliche und qualifizierte Probenarbeit, dessen Ergebnis Sie heute in der Aufführung genießen können. Hans-Dieter Pauli 1. Vorsitzender Veranstaltungsvorschau Sonntag, 08.11., 18.00 Uhr, St. Pankratius-Kirche Burgdorf 10 Jahre Benefizz Andacht mit den Kinderchören CampusMusik Mittwoch, 11.11., 17.00 Uhr, St. Pankratius-Kirche Burgdorf Andacht mit St. Martin-Musical Kinderchöre CampusMusik Samstag, 21.11., 15.00 Uhr, Friedhofskapelle am Niedersachsenring Benefiz-Konzert für die Paulus-Stiftung Texte und Chormusik a cappella Joachim Kannegießer (Rezitationen) „Canticum Novum“ Kammerchor des Kirchenkreises Burgdorf Samstag, 28.11., 18.00 Uhr, St. Pankratius-Kirche Burgdorf Quempassingen Samstag, 12.12., 15.00 Uhr, St. Pankratius-Kirche Burgdorf Maxim Kowalew Don Kosaken Samstag, 26.12., 2. Weihnachtstag, 10.00 Uhr, St. Pankratius-Kirche Burgdorf Gottesdienst mit der I. Kantate aus dem Weihnachts-Oratorium von J.S. Bach Burgdorfer Kantorei, Kantatenorchester, Solisten Sonntag, 27.12., 18.00 Uhr, St. Pankratius-Kirche Burgdorf Singegottesdienst Ein Gottesdienst mit vielen bekannten Weihnachtsliedern zum Mitsingen Samstag, 23.01. 2016, 20.00 Uhr, St. Pankratius-Kirche Burgdorf Konzert bei Kerzenschein mit dem Orfeo-Ensemble Musik für Holzbläser und Orgel 22 ✃ Freundeskreis zur Förderung der Kirchenmusik an St. Pankratius e.V. An den Freundeskreis zur Förderung der Kirchenmusik an St. Pankratius e. V. Vorsitzender Hans-Dieter Pauli Mönkeburgstr. 59 31303 Burgdorf Beitrittserklärung Hiermit erkläre ich, dass ich Mitglied des Freundeskreis zur Förderung der Kirchenmusik an St. Pankratius e. V. werden möchte. Vor- und Zuname ____________________________________________________ Straße ____________________________________________________ PLZ / Ort ___________ /_______________________________________ Telefon: ________________ eMail: _____________________________ ✃ Ich bin bereit, dem Verein jährlich einen Betrag von _________ € zur Verfügung zu stellen (Der Mindestbetrag beträgt 20,00 €). Ort, Datum ____________________ , ______________________________ Unterschrift ____________________________________________________ 23 www.ssk-burgdorf.de 0 51 36/803-0 Stadtsparkasse – Ihre 1. Wahl ... weil wir kulturelle Vielfalt fördern. Stadtsparkasse Burgdorf Die Stadtsparkasse übernimmt Verantwortung für die Menschen vor Ort. Mit ihrem Engagement unterstützt sie eine Vielzahl von gesellschaftlichen und kulturellen Projekten in Burgdorf.
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