Pflegeheim Pilar

 PFLEGEHEIM- SOCIEDAD DE BENEFICIENCIA DE LA VIRGEN DEL PILAR
Programm
Arbeitsfeld
Land
Lage
Anzahl der Plätze
Projektdauer
Weltwärts
Pflegeheim
Argentinien
Tucuman 710, Pilar, prov. Buenos Aires
2 (weibliche)
12 Monate
Projektbeschreibung
Das Pflegeheim besteht seit 50 Jahren in der Stadt Pilar.
Es bietet Unterkunft und Schultz für die alten Menschen, die über
geringe finanzielle Ressourcen verfügen und keine familiäre
Betreuung haben.
Es soll ein Ort geschaffen werden, an dem Menschen einen
würdevollen Lebensabend genießen können. Die Freiwilligen sollen
gegenseitige Bereicherung und interkulturellen Austausch mit in das
Projekt bringen.
Es werden alle Aufgabenbereiche abgedeckt, die für die Begleitung
der Bewohner anfallen. Dies fällt in die Bereiche: Soziales, Betreuung,
Gesundheit, Erholung, Gartenpflege, Küche, Pflege.
(Hintergrundinformationen, Ziele,
Arbeitsbereiche)
Die Begleitung von Senioren auf einer individuellen und persönlichen
Ebene, z.B. beim Austausch über Kultur und Bräuche. Individuelle
Begleitung und Betreuung von Bewohnern, ggf. kreative oder
musikalische Angebote, Mithilfe in Küche, Haushalt und Garten, wenn
möglich Unterstützung bei Körperpflege
Das können Freiwillige Soziale Kompetenzen, Umgang mit älteren Menschen,
Berufserfahrung in Sozial- und Pflegeberufen, tieferes Verständnis der
hier lernen
argentinischen Kultur und Geschichte, eigene Kompetenzen erkennen
und entwickeln, Selbständigkeit und Teamfähigkeit.
Wichtig sind vor allem Sozialkompetenzen wie Solidarität und Geduld,
Notwendige
respektvoller Umgang mit Dienstvorgesetzten, Bewohnern und den
Voraussetzungen
Regeln in der Institution, sowie gute Umgangsformen gegenüber
Bewohnern, Mitarbeitern und Vorgesetzten. Angesichts der Thematik
und der Zielgruppe ist eine emotionale Stabilität hilfreich.
Grundkenntnisse in Spanisch hilfreich
Niedrig Mittel
Hoch
Besondere
Anforderungen/
pädagogisch
x
Herausforderungen
praktisch
x
Eigeninitiative
x
Emotionale Herausforderung
x
Sonstiges: Vertraulichkeit
x
Variiert je nach Bedarf und gewählten Aufgaben
Arbeitszeiten und
Aufgaben der
Freiwilligen
technische Details
Verkehrsanbindung
Unterbringung
Sehr gute Anbindung zu den wichtigsten Transportmitteln
Doppelzimmer mit Bad im Projekt. Ab 22 Uhr wird das Heim
abgeschlossen. Es ist aber i.d.R. möglich gelegentlich bei anderen
Freiwilligen zu übernachten, wenn man mal später Heim kommt
Weitere Links
BILDER AUS DEM PROJEKTALLTAG: Kapelle im Altenheim
ein Teil des Gartens
Bewohnerin
BERICHTE VON FREIWILLIGEN: KASSANDRA 2015‐2016 Projekt Altenheim
Montag und Dienstag arbeite ich von 8-15 Uhr im Altenheim in Pilar. Das ist eine Stunde weniger
als in der Schule, weil ich einen ca. einstündigen Weg dorthin habe, zuerst mit dem Fahrrad zur
Bushaltestelle in Los Cardales und dann noch 45 Minuten mit dem Bus nach Pilar.
Das Altenheim heißt Hogar Santa Maria und wird von chilenischen Nonnen geleitet.
Die Einrichtung ist sehr religiös geprägt mit vielen Jesus-und Papstbildnissen, etc. und hat auch
eine kleine Kapelle.
In meiner täglichen Arbeit komme ich jedoch nicht weiter mit Religion in Berührung, bis auf die
Tatsache dass die Nonnen mich manchmal nach meinem Glauben fragen oder denken, ich würde
aus religiöser Überzeugung kein Fleisch essen.
Das Alteneim hat ungefähr 70 Bewohner und davon sind die allermeisten Frauen, denn es mangelt
an männlichem Personal und so werden keine neuen Männer mehr aufgenommen.
Wenn ich um 8 Uhr dort anfange, ist gerade Frühstückszeit und ich hole das Frühstück für die
Bewohner der Enfermeria (Krankenstation).
In der Enfermeria sind ca. 12 Frauen, jeder davon mache ich das Frühstück, welches aus Weißbrot
mit Marmelade oder Dulce de Leche in Kombination mit Milch, Tee oder Mate Cocido besteht und
einige davon muss ich füttern.
Auffällig ist, dass jede Frau zwei Löffel Zucker in ihren Tee bekommt und eine Dame immer noch
einen dritten Löffel verlangt. Hier sieht man die jahrelangen Gewohnheiten, die sich von den
deutschen Gewohnheiten unterscheiden. Auch Medikamente werden hier meist mit gezuckerten
Lebensmitteln wie z.B. Wackelpudding verabreicht und ich habe noch kein einziges Mal das Wort
Diabetes gehört.
Nach dem Frühstück gehe ich meist mit einer blinden Frau spazieren und bringe sie anschließend
zum morgendlichen Sportprogramm um 10 Uhr. Montags kommt ein Fitnesstrainer, dem ich mit
Gymnastikübungen helfe und dienstags kommt eine Yogalehrerin, der ich auch unterstützend zur
Hand gehe. Wenn dies getan ist, bleibt meist noch eine halbe Stunde freie Zeit für Gespräche und
Spaziergänge und dann gilt es auch schon wieder das Mittagessen vorzubereiten um 11:30. Da das
Mittagessen nicht süß ist und zugegebenermaßen manchmal auch nicht so appetitlich aussieht, gibt
es hier und da auch Frauen, die sich weigern zu essen. Hier ist besonders schwierig für mich zu
entscheiden, inwiefern ich weiter probieren soll, sie zu überreden, sie zu drängen oder ihre Grenzen
zu respektieren – Fakt ist ja, dass sie die Nährstoffe brauchen und das Personal mir immer wieder
sagt, dass die Frauen wirklich die ganze Portion essen müssen. Wenn ich sie nicht zum Essen
bringen kann, gebe ich die schwierigen Fälle manchmal ab – und selbst das Pflegepersonal schafft
das auch nicht immer.
Nach dem Essen wasche ich entweder ab oder gehe weiteren Gesprächen mit den Bewohnern
außerhalb der Enfermeria nach. Um 13.00 Uhr isst das Küchen- und Pflegepersonal gemeinsam mit
mir zu Mittag. Was ich danach mache, ist immer unterschiedlich, mal helfe ich den Bewohnern das
Münztelefon zu bedienen, gehe mit ihnen in den Garten und setze ihnen eine Katze auf den Schoß,
schließe Besuchern die Tür auf und zu und vieles mehr. Allgemein würde ich mein Arbeitsumfeld als
abwechslungsreich, teilweise emotional anstrengend, aber auch sehr bewegend und herzlich
beschreiben. Mir gefällt es dort sehr, sodass ich oft montags auch über Nacht bleibe, um nicht
dienstags morgens wieder mit dem Bus loszumüssen.
Die Bewohner, mit denen ich mich näher beschäftige, sind mir überaus dankbar und freuen sich
über die Zuwendung, die sie sonst nicht bekommen. Viele von ihnen bekommen nur selten Besuch.
In der kurzen Zeit in der ich jetzt dort bin (etwa zwei Monate), habe ich schon sehr enge Bindungen
zu ihnen aufbauen können. Außerdem gibt es täglich neue Möglichkeiten und individuelle Aufgaben
die man sich suchen kann.
Mate:
Freiwilligentreffen:
Zum Freiwilligendienst gehören natürlich auch die monatlichen Freiwilligentreffs. Jeden Monat findet
ein Treffen mit unserer Auslandsmentorin Mechthild statt. Mechthild organisiert diese Treffen in den
verschiedenen Projekten der Freiwilligen, sodass jeder Freiwillige die anderen Projekte zu sehen
bekommt. Bei den Treffen berichtet jeder, wie es ihm im Projekt geht und wir tauschen Neuigkeiten
und Organisatorisches aus. Dabei gibt es Mate Tee und Kaffee und Kuchen.
Das wars erstmal von mir. Im nächsten Unterstützerbrief erzähle ich euch mehr zum Thema
Freizeit und Reisen.
Weitere schnelle News und Fotos wird es wie bisher auf meinem Blog geben:
www.kassandrabuenosaires.tumblr.com
Liebe Grüße
Eure Kassandra