20.10.2015 Kreisvorstandsitzung zur Flüchtlingskrise GG Artikel 16a Absatz 1: Politisch Verfolgte genießen Asylrecht Dieser Satz steht uneingeschränkt, ohne Obergrenzen. Für uns Liberale gehören Hilfe für Verfolgte und Hilfe und Obhut für Kriegsflüchtlinge zu unseren Grundwerten. Barmherzigkeit, christliche Nächstenliebe und Weltoffenheit ebenso. Ich selbst bin christlich erzogen, getauft und konfirmiert. In meiner Sportlerlaufbahn habe ich seit 1979 bis heute, stets mit anderen Nationalitäten Kontakt gehabt, hatte nie Berührungsängste und bin mit einigen integrierten Ausländern aus Russland bis Angola freundschaftlich verbunden. Aufgrund der aktuellen Lage im Herbst 2015 werden in der Bevölkerung und in Teilen der Politik Stimmen laut, die das Asylrecht einschränken, bzw. der Höhe der Anzahl nach beschränken wollen. In meine Einladung zur heutigen Sitzung habe auch ich Forderungen nach Grenzschließung und Rücktritt von politischen Akteuren hineinformuliert. Dies wollen wir heute Diskutieren und eine Meinung bilden mit der wir als FDP Saalekreis an die Öffentlichkeit treten. Viele Menschen verlangen von mir als Kreisvorsitzenden eine Meinungsäußerung, wobei es mir obliegt alle Mitglieder miteinzubeziehen. Vorweg möchte ich mich mit einem Zitat an Sie wenden. Es stammt von Peter Haisenko, einem ehemaligen Lufthansapiloten und heutigem Buchautor, der sich unter anderem mit den beiden Weltkriegen auseinandersetzt: „In den letzten hundert Jahren sind auf der Welt viele – zu viele – Dinge geschehen, die absolut unentschuldbar sind. Mit diesem Wissen müssen wir leben. Die modernen Philosophen und die Grundsätze der rechtsstaatlich demokratischen Gesellschaftsordnung sind sich einig, dass eine moralische Schuld nicht vererbt werden darf. So ist es unzulässig, von der „Erbschuld“ eines Individuums oder gar eines ganzen Volkes zu sprechen. Erst im Verlauf seines Lebens kann ein Mensch Schuld auf sich laden. Dementsprechend ist das Vorgehen unlauter, einen Menschen allein seiner Herkunft wegen unter Generalverdacht zu stellen und seine moralische Integrität von vornherein in Zweifel zu ziehen. Beginnt ein neues Leben, ist es grundsätzlich unbelastet und moralisch gleich- wertig. Das ist die große Chance, die die Menschheit geschenkt bekommen hat. Man darf sie nicht einfach wegwerfen, indem man das Leben Neugeborener mit der Geschichte seiner Vorfahren belastet.“ Mit diesem Zitat möchte ich zu Ausdruck bringen, das ich mich für Taten vergangener Generationen weder schuldig, noch verantwortlich fühle. Ich bin 1972 geboren und habe nichts wieder gut zu machen. Unter dieser Voraussetzung gehe ich in jegliche gesellschaftspolitische Diskussion. So auch hier zur aktuellen Problematik. Ich sage das weil ich unterstelle, dass die Berichterstattung der letzten 70 Jahre vielen Deutschen ein schlechtes Gewissen eingeredet hat und viele nun meinen, etwas wieder gut machen zu müssen, wofür sie gar nicht verantwortlich gemacht werden können, bzw. trauen sich nicht den Mund aufzumachen wenn sie sich strapaziert fühlen. Nun zum Thema: Unverkennbar ist Deutschland seit Jahrzehnten ein Einwanderungsland. In deutschen Großstädten ist es nicht zu übersehen. In Ländlichen Regionen und in den östlichen Bundesländern weniger. Aber warum kommen plötzlich so Viele? Konnte das eine Bundesregierung nicht absehen, damit nicht jedes Land, jeder Landrat, jeder Bürgermeister, jeder Sozialarbeiter überfordert ist? Welche Stellung beziehen Geheimdienste dazu? Kann so etwas eine Bundesrepublik Deutschland überhaupt unerwartet treffen? Wem nützt es? Wem nützt eine wirtschaftliche Destabilisierung Deutschlands, bzw. ganz Europas? Diese Fragen beschäftigen mich. „Wir schaffen das“ ist keine Antwort. Wie schaffen wir das? Diese Antwort bleibt Angela Merkel schuldig. Will die Bevölkerung das überhaupt? 100.000 oder gar 500.000 in einem Jahr ist mit unsrer gezeigten Willkommenskultur schaffbar. 1,5 Mio. in kurzer Zeit mit absehbarem Familiennachzug und ohne generellen Stopp in Sicht wirft bei mir nicht nur Fragen auf, sondern macht mir regelrecht Angst. Eine Fachkräftebereicherung ist nicht erkennbar. Die deutsche Gesellschaft und ihr Sozialsystem wird nicht durch einwandernde Hirnchirurgen, Atomphysiker, Handwerksmeister, Köche und Dienstleister bereichert, sondern durch gezielt, geschickte Armutsflüchtlinge völlig zerstört. Der Zuzug fremder Arbeitskräfte ist auch in anderer Hinsicht fragwürdig. Erstens werden geeignete Arbeitskräfte oft in ihren Heimatländern für die Entwicklung ihrer Volkswirtschaften benötigt. Ihre Abwanderung nach Europa konterkariert unsere Entwicklungshilfe-Bemühungen. In Sigmaringen hat die Wirtschaft über 3.000 in einer Kaserne lebenden, überwiegend jungen Männern Ausbildungsplätze angeboten. 8 Migranten haben vom Angebot Gebrauch gemacht. Ich bezweifle das durch die jetzige Masseneinwanderung unser Fachkräfteproblem gelöst wird. Die Erde hat 7 Mrd. Einwohner. 6,5 Mrd. geht es schlechter als uns. Wer aus diesem Sachverhalt ein „ Wir schaffen Das“ konstruiert, bewegt sich außerhalb der Realität. Unser gesamtes Sozialgefüge, die innere Sicherheit und Frieden werden/ wurden hier auf’s Spiel gesetzt. „Armut für Alle“ war bisher nicht der Slogan meiner FDP. Die Welt wird nicht besser wenn funktionierende Länder geopfert werden. Auch wenn nun der Bund Kostenübernahme zusagt und die Landesregierung nun 687 Mio. € beschlossen hat. Für 2015 219 Mio. und 2016 468 Mio. , wirft das für den Bürger mehr Fragen auf, als es beantwortet. In die Sparpolitik des Landes haben wir uns als APO versucht so gut wie möglich einzumischen. Plötzlich ist Geld da!? Wie wollen wir das am Wahlkampfstand erklären? Wie positionieren wir uns dazu? Wenn ich als Normalbürger und Steuerzahler ins Ausland reisen will, muss ich mich gründlichsten Kontrollen unterziehen. Muss teilweise endlos lange Formulare ausfüllen. Unsere Regierung erlegt uns auf, diesen unkontrollierten Massenansturm fraglos zur Kenntnis zu nehmen. Deutschland hat mit seiner Willkommenskultur mehr als bewiesen, dass es warmherzig und mitfühlend ist. Es ist nun an uns zu formulieren wie es weiter gehen soll. Wir müssen aus Begriffen wie christliche Nächstenliebe, Liberalität und Hilfsbereitschaft bis zur drohenden Selbstaufgabe einen Weg zeichnen, wie wir selbst damit umgehen wollen. Diese Thematik wird auch im bevorstehenden Wahlkampf entscheidend sein. Welche Antworten bieten wir dem Wähler? Ich stehe nach wie vor zu meinen 4 Forderungen, die ich auch bei der vergangenen Sitzung des g LaVo vorgetragen habe, am 13.10. in Halle. Die Forderungen wurden dort verlacht und als absurd bezeichnet. Am selben Abend fand in Berlin eine Fraktionssitzung der CDU statt, bei der Fraktionsmitglieder die Kanzlerin aufforderten die Grenzen zu schließen und die Regierungsfähigkeit in Frage stellten. Bei der Regionalkonferenz der CDU am 14.10. in Schkeuditz trug sich ähnliches zu. So viel zu Punkt 1. Punkt 2 Volksentscheid Ein Volksentscheid ist ein Instrument der direkten Demokratie in Deutschland. Er ist in Deutschland eine üblicherweise verbindliche, direktdemokratische Sachabstimmung des Wahlvolkes über eine politische Angelegenheit. Bei einem Volksentscheid entscheiden die stimmberechtigten Bürger unmittelbar über die Annahme oder Ablehnung einer Vorlage (z. B. ein Gesetz). Während bei einer Wahl über die Vergabe von Mandaten an Personen entschieden wird, steht bei einem Volksentscheid die Abstimmung über eine konkrete Sachfrage im Vordergrund. Wahlen und Abstimmungen bilden zusammen mit der Gewaltenteilung laut Grundgesetz Artikel 20 in Deutschland die wesentliche Grundlage zur Ausübung der souveränen Staatsgewalt durch das Volk. Wer so etwas, grade in dieser besonderen Situation, ablehnt, ist kein Demokrat. Schon gar kein Liberaler. Punkt 3 Rücktritt Angela Merkel Ihre Einladung, alle Flüchtlinge aufnehmen zu wollen ist unrealistisch und falsch. Der Amtseid ist gebrochen. Weitere Erklärungen dazu ergeben sich aus der Berichterstattung der letzten Tage und Wochen. Anne Will hat die Kanzlerschaft in Frage gestellt beim Interview am 07.10. in der ARD. Wolfgang Kubicki ist der Meinung, die Tage sind gezählt. Nach dem nun Christian Lindner mit dem Begriff Amtseidverletzung hantiert, wird es vom Landesvorsitzenden auf facebook gepostet. Mich hat er 5 Tage vorher dafür angegriffen. Punkt 4 Rücktritt Joachim Gauck Die USA hat die Kriege, aus denen nun die Flüchtlinge zu uns strömen federführend zu verantworten. Ich hätte von meinem Bundespräsidenten erwartet, dass er in dieser prekären Lage, Barack Obama auffordert, auch Flüchtlinge aufzunehmen. 2015.10.20. Rücktritt Kreisvorsitz, Landesvorstand Im Vorfeld der heutigen Veranstaltung sah ich mich mehreren Angriffen, nicht nur von Landesvorstandsmitgliedern, sondern auch vom Kreisverband ausgesetzt, aufgrund der von mir gestellten 4 Forderungen, die ich als Diskussionsgrundlage gestellt hatte. Meistens wurde mir nur per Email mitgeteilt, dass man meine Meinung in keinem Punkt teilen kann. Nur einer hat es mündlich telefonisch gemacht. Ich bin mir durchaus bewusst, das Personalien wie Kanzler und Bundespräsident nicht zum Zuständigkeitsbereich eines Kreisverbandes oder Kreisvorsitzenden gehören. Wir sind aber angehalten zur Meinungsbildung beizutragen, bzw. uns gemeinsame Standpunkte zu erarbeiten. Es ist mir klar, dass die Situation nicht mit platten Parolen bewältigt werden kann. Es sind aber grade die ewigen Diskussionen und intellektuellen Schachtelsätze, die uns diese Krise beschert haben. Rücktrittsforderungen von politischen Akteuren und die Grenzschließung sind für mich verhandelbare Dinge. Wenn sich jedoch angeblich Liberale gegen direkte Demokratie, also einen Volksentscheid aussprechen, kann ich meine Führungsposition nicht mehr ausfüllen. Bevor nun alle Anwesenden unbefangen ihre Meinung kund tun, lege ich den Kreisvorsitz nieder und mache auch meine Stelle im Landesvorstand frei.
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