Theaterpädagogik der SCHAUBUDE BERLIN 2014 1 Irgendwie Anders? Ein Material und Bewegungstheater-Projekt mit der Klasse 3a der Bouché-Schule und der SCHAUBUDE BERLIN Förderverein Bouchéschule e.V. Bouché-Str. 5 – 10 12435 Berlin und SCHAUBUDE BERLIN Theater.PuppenFigurenObjekte Greifswalder Str. 81 – 84, 10405 Berlin www.schaubude-berlin.de Gefördert vom Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung mit Unterstützung durch den Bezirk Treptow-Köpenick Theaterpädagogik der SCHAUBUDE BERLIN Im siebten Jahr der Partnerschaft zwischen der SCHAUBUDE BERLIN und der BouchéSchule hieß es wieder Anfang Mai „Vorhang auf“ für die Präsentation eines weiteren Theaterprojektes. Nach insgesamt 15 konzentrierten Probentagen spielten die Kinder der Klasse 3a am 8. Mai 2015 vor vollem Haus ihre Aufführung „Irgendwie Anders?“. Die künstlerische und pädagogische Leitung lag in den Händen von Kristina Feix (freie Puppenspielerin und Regisseurin), Agnes Ehrig (Theaterpädagogin der SCHAUBUDE BERLIN) und Ruth Pardowitz (Klassenlehrerin). Mit einem spielerischen Einstieg an den ersten Probentagen näherten sich die Schülerinnen und Schüler dem Thema „Anderssein“ durch Einschränkung ihrer sinnlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten („blind sein“) und einer ausgefallenen körperlichen Aktivität. Sie machten die Erfahrung, wie anders es ist, seine Umwelt nur tastend wahr zu nehmen oder welch ungewohnte Anstrengung es bedeutet, sein eigenes Portrait mit den Füßen zu malen. Im Weiteren galt es, für die kleine Geschichte, die in der Aufführung erzählt werden sollte, drei verschiedene Figurengruppen zu erfinden, die sich durch ihr Äußeres und durch die Art ihrer Fortbewegung deutlich voneinander unterschieden: Drei unterschiedliche Gruppen seltsamer Wesen bevölkern nach und nach die Bühne. Ihre ersten Begegnungen sind durch Angst und Furcht, durch Angriff und Flucht geprägt. Aber auch Neugierde erwacht. Sie beschnüffeln das Fremde und untersuchen es genau. Durch ein mutiges Wesen ausgelöst, beginnt ein Spiel. Die Wesen versuchen sich neu zu erfinden, in dem sie sich mit den Anderen kombinieren. Die Grenzen verschwimmen, und es entstehen immer neue Fantasiewesen. Im Zentrum der künstlerisch kreativen Arbeit stand das Ausprobieren der Spielmöglichkeiten mit verschiedenen Materialien und Objekten, die diese drei Figurengruppen charakterisieren sollten. Nach einigem Suchen entschieden wir uns für das Spiel mit den Lastensäcken, den Papiertüten und den Pflanzschalen aus Kokosfasern. Die Kinder waren mit viel Spaß beim Erkunden und Ausprobieren dabei: Wie bewegt man sich in seinem selbst bemalten Sack vorwärts oder wie windet man sich aus ihm - wie ein Schmetterling aus dem Kokon – heraus? Die entstandenen „Sackwesen“ konnten jederzeit in ihrem „Haus“ verschwinden oder es auch vorübergehend verlassen. Mit viel Fantasie erfanden die Kinder Namen und Figurenbiografien für ihre selbst gestalteten Papier- Maskenwesen. Die geknautschten und bemalten Papiertüten wurden auf den Kopf oder vor das Gesicht gesetzt. Für diese Wesen war alles Irdische fremd. Sie näherten sich den leeren Säcken voller Neugier, untersuchten und begutachteten sie von allen Seiten. Die Augenwesen bewegten sich nach einer Musik. Es entstand eine Choreografie, in der die Kinder die überdimensionalen Augen mit beiden Händen fest hielten und sie mit etwas Abstand vor dem eigenen Kopf führten. Diese Wesen suchten immer die Nähe zueinander und drängten sich gern als Pulk zusammen. Die chorische Bewegungsarbeit nach Musik und der Einsatz von Geräuschen verlangten nach Absprachen und Vereinbarungen. Mit großer Konzentration wurde das Zusammenspiel aller Theaterelemente in den letzten Tagen vor der Aufführung von den Kindern geprobt und gemeistert. Redaktion: Agnes Ehrig, Juni 2015 2 Theaterpädagogik der SCHAUBUDE BERLIN Bilder aus dem Probenprozess und der Präsentation Wie anders fühlt es sich an, wenn man mit den Füßen sein eigenes Portrait auf einen weißen Sack malt! In den Säcken kann man sich gut versteckten. Tütenmaskenwesen beim Training von Bewegungsformen. Redaktion: Agnes Ehrig, Juni 2015 3 Theaterpädagogik der SCHAUBUDE BERLIN Suche nach Spielmöglichkeiten für die Augen. Die Probenarbeit an den Szenen beginnt. Die Säcke rutschen in der Bühnenmitte zusammen und sammeln sich als „Eisberg“. Redaktion: Agnes Ehrig, Juni 2015 4 Theaterpädagogik der SCHAUBUDE BERLIN Neugierig ziehen die Maskenwesen an zwei zappelnden Säcken…. Die Kinder mit den Säcken vertreiben die Maskenwesen von der Bühne. Redaktion: Agnes Ehrig, Juni 2015 5 Theaterpädagogik der SCHAUBUDE BERLIN Durch ein Geräusch aufgeschreckt, rutschen die Augen zusammen und beobachten misstrauisch Cleo, das Mischwesen aus Papiermaske und Sack. Weitere Wesen bekommen Lust auf Veränderung und probieren miteinander immer neue Positionen und Kombinationen aus. Redaktion: Agnes Ehrig, Juni 2015 6 Theaterpädagogik der SCHAUBUDE BERLIN Aus allen Figuren entsteht ein großes buntes Wesen. Fotos: Ehrig, Hunger, Pardowitz Redaktion: Agnes Ehrig, Juni 2015 7
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