Ausstellungsraum Der TANK Campus der Künste Basel Freilager-Platz 13/Pavillon und institut-kunst.ch/der-tank Der neue Ausstellungsraum des Instituts Kunst HGK FHNW in Basel Der neue Ausstellungsraum des Campus der Künste auf dem Dreispitz in Basel heisst Der TANK. Ein gläserner Würfel, der in der Mitte des Campusgeländes steht, das sich die Institute der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW mit Institutionen wie dem HeK (Haus für elektronische Künste), dem Atelier Mondial (Austausch- und Atelierprogramm der Christoph Merian Stiftung) oder Radio X, einem unabhängigen Radiosender, nachbarschaftlich teilen. Warum er Der TANK heisst, ist einfach erklärt: Das Institutsteam hat einen Fisch, den Lachs, als Maskottchen oder genauer gesagt als Emblem gewählt. Der Grund dafür ist naheliegend. Offenbar verfügte früher der Rhein – der Fluss also, der unweit von Basel entspringt und Wahrzeichen der Stadt ist – über die grösste Lachspopulation in ganz Europa. Vor noch etwa hundert Jahren gab es Millionen von Lachsen (Salmo salar) im Rhein und in seinen Nebenflüssen bis hinauf in die Schweizer Alpen. Die Lachse laichten im frischen Quellwasser und wanderten anschliessend in Richtung des offenen Meeres bei Grönland, um dann nach einigen Jahren wieder an ihren Geburtsort in die Bergflüsse zur Fortpflanzung zurückzukehren. Erst seit 1991 tun sie dies wieder und nach stürmischen Jahrhunderten kultureller und industrieller Veränderung, die den Fluss nicht verschont haben, hat sich der Lachsbestand erholt. Auch unser Tank dient der Gastlichkeit, einer Form der Kunst, die sich durchaus von den traditionellen Projekträumen, institutionellen Kunstausstellungsflächen oder Galerien unterscheidet. Ein solches Tankbecken auf einem Kunstcampus bietet Gelegenheit, sich auf neue und andersgeartete Weise damit auseinanderzusetzen, wie heute Praktiken einen Ort kreieren können, der dazu ausersehen ist, sich mit den Vorstellungen von Technik, Leben, Material und Gemeinsamkeit reflexiv zu beschäftigen. Dieser Raum wird pro Jahr mindestens drei Kunstprojekte in Auftrag geben. Das erste von ihnen wird vom Ausstellungsraum Der TANK Campus der Künste Basel Freilager-Platz 13/Pavillon und institut-kunst.ch/der-tank Schweizer Künstler Fabian Marti realisiert. Abgesehen von derartigen Installationen im engeren künstlerischen Sinn, wird das Institut Kunst den Raum durch eine Reihe von künstlerischen Anregungen, wie man sie nennen könnte, mit Leben erfüllen; dabei wird eine ausgewählte Gruppe von Studierenden gemeinsam mit Gastkünstlern arbeiten. Diese „Übungen“ bilden die materielle Grundlage für eine Debatte, die sich mit Ideen wie der inhärenten Intelligenz des Materials oder Einzigartigkeit vs. handwerkliches Können beschäftigt. Für Oktober 2015 ist eine erste „Übung“ zu den genannten Fragestellungen geplant und sie wird den Titel The Mountain tragen. Bei Der TANK handelt es sich allerdings nicht nur um einen physischen Raum, den man auf dem Campus der Künste besuchen und betreten kann. Da uns bewusst ist, wie viele Künstlerinnen und Künstler Arbeiten verwirklichen, die online zu sehen sind oder speziell für das Internet entworfen werden, ist Der TANK auch ein digitaler Kunstraum. Auf unserer Website werden zwei Projekte eröffnet. Das erste wurde von Esther Hunziker entworfen und trägt den Titel Sites – eine Serie erweiterter interaktiver Google-Maps und neue Landschaften auf Google Earth 3D. Die Künstlerin Esther Hunziker lehrt ebenso wie der Künstler Jeronimo Voss, der das zweite Projekt mit dem Titel Fanfares of Effective Freedom in dieser Reihe gestalten wird, am Institut Kunst. Fabian Marti – G.I.F.T. Ausstellung: 17. Juni bis 07. Juli 2015 Eröffnung: 17. Juni 2015 20:00 Für sein neues Projekt hat sich Fabian Marti entschlossen, sein TwoHotel wieder aufleben zu lassen. Bei TwoHotel handelt es sich ursprünglich um ein vom Künstler selbstgebautes einfaches Hotel aus Verschalungsbrettern, das er am Strand von Piracanga in Brasilien errichtete und 2013 zum ersten Mal wiedereröffnete. Die Arbeit schuf eine Plattform für den künstlerischen Austausch zwischen ihm und einer nach wie vor nicht begrenzten Anzahl anderer Künstlerinnen und Künstler, die er bewundert. Das Angebot ist simpel: Die angefragte Künstlerin oder der Künstler bekommt ein Kunstwerk von Marti – eine Skulptur aus Ton – und spendet im Gegenzug ein Kunstwerk aus der eigenen Produktion. Alle Arbeiten werden dann unter dem Dach des wiedererrichteten TwoHotel im Ausstellungsraum Der TANK vielmehr freigelegt als ausgestellt. Zwischen einer Gesellschaft, einer Vereinigung, einem Club, einer Partei oder einer Gemeinschaft zu unterscheiden ist schwierig aber nicht unmöglich. Die Kunst, sowohl in ihrer gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Verfasstheit, hängt nicht ausschließlich von bestehenden Strukturen ab, sondern ist entscheidender Akteur bei deren Aufbau. Und die Natur der Verbindlichkeiten, die Künstler mit anderen Künstlern aber auch mit Ideen eingehen, sowie die Verbindung mit denjenigen, die dazu in der Lage oder willens sind, die Ergebnisse dieser Praktiken zu erwerben, lotet Fabian Marti aus. In der Tat sind es weder die Künstler noch die Kunst, sondern es ist die sogenannte Kunstwelt oder, besser ausgedrückt, es sind die Kunstwelten, die als Lieferanten für wirksame Werkzeuge fungieren, die dann von allen Beteiligten (den Künstlern, dem Markt, den Besuchern und den Kunstliebhabern) dazu genutzt werden, Kunst von Nicht-Kunst zu unterscheiden. Alle gemeinsam stimmen wir uns als „Interpretationsgemeinschaft“ ab, die unentwegt damit beschäftigt ist, Codes und Kategorien der Kunst zu erlernen: Codes, die keine sichtbaren oder wahrnehmbaren Eigentümlichkeiten oder Qualitäten der Kunstdinge oder Artefakte selbst sind (wie das noch die traditionelle Ästhetik angenommen hat). Fabian Marti – G.I.F.T. Ausstellung 17. Juni bis 07. Juli 2015 Eröffnung 17. Juni 2015 20:00 Man darf diese Arbeit als Installation betrachten, gleichzeitig aber ist sie auch eine Erkundung im vielschichtigen Kräftefeld, das Kunstwerke im eigentlichen Sinne konstituiert. Der Künstler Fabian Marti schafft aus Anlass einer ganz besonderen Tauschsituation ein Kunstwerk: Eine Gabe, ein Geschenk. Doch eine solche Gabe ist auch eine Art Bewährungsprobe, die die Strukturen des Künstlernetzwerks sichtbar macht. Wir werden seiner Freunde oder seiner Vorlieben gewahr, ebenso aber auch Zeugen, wie diejenigen, die angefragt werden, auf ein solches Angebot reagieren. Die Sammlung in dieser untypischen Kunstinstitution – der TwoHotel Herberge – kann als Paralleluniversum zu anderen Sammlungen, anderen Tauschformen, wie dem Markt oder der Kunstmesse, begriffen werden. Fabian Martis Arbeit liefert Kontext und Regeln für die Möglichkeit, wie durch einen solchen Austausch zwischen Künstlern etwas als Kunst in Erscheinung treten kann. Aber auch die Kunstwelt erlaubt uns diese Struktur des symbolischen und reellen Kapitals zu lesen, die diese Arbeit enthüllt: All die immateriellen und nicht greifbaren Faktoren (Freundschaft, Fertigkeiten, Talent, aber auch das Vertrauen in die Arbeiten des anderen Künstlers) die tauschbare Werte sind oder sein können – tauschbar gegen Geld. Kurzbiografien der Künstler Fabian Marti geboren 1979 in Fribourg, lebt und arbeitet in Zürich. Er studierte bis 2006 an der Zürcher Hochschule der Künste und anschliessend bis 2008 an der Mountain School of Arts in Los Angeles. Er arbeitet unter anderem mit hybriden Medien wie Fotogramm, Keramik und Tapete. Seine Projekte, die Handwerk und Massenproduktion umspannen und Themen wie Kreativität und Autorschaft hinterfragen, realisiert er weltweit. 2013 erbaute er sein TwoHOTEL am Piracangastrand bei Bahia, Brasilien. Ein einfaches Hotel aus Verschalungsbrettern nach dem historischen Vorbild des one Hotel in Kabul von Alighiero Boetti. Fabian Marti beschäftigt sich seit jeher mit dem Thema des Künstlermythos, der Utopie einer alternativen Gesellschaft und der Idee einer Künstlerkolonie. Den Gedanken der Künstlergemeinschaft weiterspinnend, entwickelte er eine alternative Währung und führte anlässlich der Klöntal Triennale 2014 eine Künstler-Münze – den Marti Coin – ins Kunstsystem ein, auf welcher sein Fingerabdruck eingeprägt wurde. Esther Hunziker (geb. 1969) studierte audiovisuelle Kommunikation und unterrichtet seit 2011 Digitale Medien am Institut Kunst der HGK FHNW in Basel. Ihre Arbeiten umfassen Videos, Internet Projekte, interaktive Animationen, Installationen und Bildserien. Dekonstruktion und Montage sind Grundelemente ihrer Arbeiten in denen sie oft scheinbare Realitäten mit realen Scheinwelten vermischt und so neue entfremdete Realitäten entstehen lässt. Ihre Arbeiten wurden international und national gezeigt, darunter Shows und Festivals in Bulgarien, Brasilien, Kanada, China, Deutschland, der Slowakei und der Schweiz. Esther Hunziker lebt und arbeitet in Basel. www.esther-hunziker.ch Jeronimo Voss, geboren 1981 in Hamm/Westfalen, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. 2014 veröffentlichte er sein erstes Buch “Phantasmagorical Horizon”, Revolver Publishing, Berlin. Seine Video- und Dia-Montagen waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, unter anderem: Bielefelder Kunstverein, Fondazione Trussardi, Mailand (beide 2014), MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Irish Museum of Modern Art, Dublin, Secession, Wien, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Westfälischer Kunstverein Münster (alle 2013), documenta 13 (2012), Basso Berlin, Kunsthaus Bregenz, Stedelijk Museum Bureau Amsterdam (alle 2011), Frankfurter Kunstverein, Kölnischer Kunstverein und Museum of Contemporary Art, Belgrad (alle 2010), Künstlerhaus Stuttgart (2009), Brüssel Biennale 2008. Adresse Campus der Künste Basel Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW Freilager-Platz 13 | Pavillon 4023 Basel / Münchenstein fhnw.ch/hgk institut-kunst.ch/der-tank campusderkuenste.ch #hgkfhnw #campusderkuenste #institutkunst Auskünfte Der Tank Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Hochschule für Gestaltung und Kunst Institut Kunst Eveline Wüthrich Freilager-Platz 1, 4023 Basel T +41 61 228 43 32, [email protected] www.fhnw.ch/hgk/iku www.institut-kunst.ch Kontakt Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Hochschule für Gestaltung und Kunst Jenni Schmitt, Kommunikation Freilager-Platz 1, 4023 Basel T +41 61 228 43 52, [email protected] www.fhnw.ch/hgk www.campusderkuenste.ch
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