Vielen Dank für Ihre Nachricht, für Ihr Engagement in der Flüchtlingsarbeit und für Ihre Anstrengungen, auch viele andere Menschen für die Sache der Flüchtlinge und dieses wichtige humanitäre Anliegen zu gewinnen! Wie Sie machen auch wir die sehr gute Erfahrung, dass sich unglaublich viele Menschen für Flüchtlinge engagieren möchten und oder das bereits tun, auf sehr unterschiedliche Weise, mit Gesten, persönlichem Einsatz oder auch einer Sachspende. Diese Hilfsbereitschaft, Unterstützung und die damit verbundenen menschlichen Gesten werden verstanden und sowohl die Flüchtlinge wie auch die Hilfsorganisationen und Initiativen danken dafür und schätzen diese Zeichen. Dennoch machen viele Menschen, die ihre Hilfe anbieten, die Erfahrung, dass es nicht immer leicht ist, im persönlich gedachten Sinne zu helfen, umgekehrt machen viele Organisationen und Initiativen die Erfahrung, dass es nicht immer leicht ist, die Hilfsbereitschaft in sinnvolle Bahnen zu lenken und zu organisieren bzw. um Verständnis dafür zu werben, warum bestimmte Hilfsangebote einmal nicht wahrgenommen oder umgesetzt werden können. Im Folgenden möchten wir Ihnen einige Hinweise geben, welche Hilfe sinnvoll sein kann, an wen man sich wenden sollte oder kann, Ihnen einige Adressen geben und einen Ratgeber zum Thema Ehrenamt anfügen, den die Kolleg*innen aus der Flüchtlingsarbeit des Caritasverbandes zusammengestellt haben. Zur Unterbringungssituation Die Flüchtlinge in Köln leben in zum Teil sehr unterschiedlichen Unterbringungsverhältnissen. Ein Teil der Flüchtlinge in Köln lebt in sog. „Temporären Unterkünften“, das sind Bauten in Fertigbauweise, die abgeschlossene Wohneinheiten anbieten und es z.B. Familien erlauben, in einer geschützten Privatsphäre zu leben. Viele andere, ja sogar der überwiegende Teil der derzeit ca. 7.300 Flüchtlinge in Köln, lebt in Hotels oder in Container- bzw. anderen Sammelunterkünften (z.B. in ehemaligen Verwaltungsgebäuden, die für den neuen Unterbringungsbedarf umgebaut worden sind). Hinzu kommen immer mehr kurzfristige Notunterkünfte, wie z.B. in Turnhallen. Für die Unterkünfte in Fertigbauweise, bzw. Container- oder andere Sammelunterkünfte gilt ein Betreuungsschlüssel von 1:80, d. h. auf 80 Flüchtlinge kommt ein Sozialarbeiter/-pädagoge. Die Betreuung wird entweder von der Stadt Köln oder von Wohlfahrtsverbänden wie dem DRK, der Caritas etc. sichergestellt. Das Hausrecht in den Unterkünften besitzt die Stadt Köln. Die Flüchtlinge in den Hotelunterkünften werden ausschließlich von Sozialarbeitern der Stadt Köln betreut, ein Sozialarbeiter ist dann für mehrere Hotelunterkünfte zuständig. Natürlich engagieren sich hier betreuungsmäßig auch die jeweiligen Hotelbesitzer. In allen Unterkunftsformen sind sowohl die Raum- wie die Personalressourcen sehr knapp kalkuliert, so dass es unmöglich ist, Sachspenden anzunehmen, sie zu sortieren und zu lagern. Sachspenden sind wichtig - wenn es einen konkreten Bedarf gibt und wenn sie an die richtige Adresse gelangen! Die Flüchtlinge erhalten Sachleistungen und auch Geldbeträge nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Die täglichen Bedarfe sind dadurch in der Regel einigermaßen abgedeckt. Diese Unterstützung ermöglicht es den Flüchtlingen und ihren Familien aber nicht, wenigstens in einem bescheidenen Umfang am öffentlichen Leben teilzunehmen (z. B. einen Zoobesuch, einen Ausflug unternehmen o. ä.). Das und manches andere benötigen die Flüchtlinge aber auch, damit sie hier bei uns ein normales und menschenwürdiges Leben führen zu können. Dazu können ihnen Sachspenden verhelfen, die wirklich benötigt werden und einen erkannten Bedarf abdecken. Oder es kann eine Unterstützung sein, die es den Menschen ermöglicht, an einem Sportangebot teilzunehmen oder etwas in der Umgebung von Köln zu unternehmen. Dazu noch eine Information: Flüchtlinge, die in NordrheinWestfalen untergebracht sind, dürfen sich innerhalb der Landesgrenzen von NRW frei bewegen. Wer kann Auskunft geben, was die Flüchtlinge benötigen? Was Flüchtlinge an Sachspenden wirklich benötigen, wissen die Sozialarbeiter/Betreuungsträger in den Unterkünften und die Willkommensinitiativen, die sich in allen Stadtbezirken Kölns gebildet haben und die sich in bewundernswerter Weise für das Einleben der Flüchtlinge und das Miteinander vor Ort einsetzen. Die Initiativen wissen aus dem persönlichen Kontakt heraus, was die Menschen in den Unterkünften zusätzlich benötigen. Aber auch die Initiativen sammeln keine Kleidung, Spielzeug, oder ähnliches, weil sie dies weder personell noch räumlich leisten können. Sie rufen deshalb höchstens in Ausnahmesituationen zu konkreten und gezielten Sachspenden auf, die sofort und ohne Zwischenlagerung an Flüchtlinge weitergegeben werden können. Was sie sehr wohl tun und organisieren, sind Angebote um die Teilhabechancen der Flüchtlinge zu verbessern. Hier bietet sich auch die Möglichkeit, sich persönlich in sinnvoller Weise zu engagieren, z. B. bei einem Willkommensfest mitzumachen, ein Spielangebot zu organisieren oder ähnliches. Wo kann ich Sachspenden generell abgeben? Für Sachspenden gilt deshalb: wenden Sie sich bitte an die Stellen in Köln, die dafür ausgestattet sind! Einige Stellen in Köln, an die ich mich wenden kann, wenn ich z. B. Bekleidung oder andere Sachspenden abgeben möchte: - Das DRK unterhält eine große Kleiderkammer in der Oskar-Jäger Str. 101103, 50825 Köln (Ehrenfeld) - Die Emmaus-Gemeinschaft und andere gemeinnützige Organisationen, die sich in Kölns 2. Hand zusammengeschlossen haben, nehmen Bekleidung aber auch andere Sachspenden entgegen. Es sind gemeinnützige Organisationen, die in der Regel auch Beschäftigungsprojekte sind und die deshalb ihre Warenbestände gegen einen kleinen Geldbetrag verkaufen. Viele Flüchtlinge nutzen dieses Angebot, hier einzukaufen, weil es in der Regel Geldbeträge sind, die sich im Rahmen ihres Budgets bewegen. Wo erfahre ich, wo ich mich engagieren kann und wo es eine Willkommensinitiative gibt? Die Kölner Willkommensinitiativen haben eine sehr informative Internetplattform, die Auskunft gibt, wo es Initiativen gibt und wo es welche Hilfs- und Unterstützungsbedarfe gibt: www.wiku-koeln.de . Diese Seite ist das Informationsportal für engagierte und engagementbereite Menschen in Köln. Hier finden Sie Kontaktdaten und Informationen zu den Initiativen und zu allen Hilfsorganisationen, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren. Eine weitere wichtige Plattform für Menschen, die sich engagieren wollen, ist das Forum für Willkommenskultur, das gemeinsam von der Kölner Freiwilligenagentur und dem Kölner Flüchtlingsrat getragen wird. Eine weitere informative Seite, die Auskünfte über die Situation der Flüchtlinge in Köln gibt, ist die Internetseite der Stadt Köln. Gerne können Sie sich für weitere Auskünfte an die Kölner Koordinatoren der Aktion Neue Nachbarn (www.aktion-neue-nachbarn.de) wenden: Clemens Zahn vom Caritasverband Köln ([email protected]) oder Christine Lieser vom Kath. Stadtdekanat Köln ([email protected]).
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