Muss man München nicht lieben? (2,8 MB, PDF)

Presseinformation
November 2015/WE
Muss man München nicht lieben?
fragt der Schriftsteller Wolfgang Koeppen. Sein
2002 posthum erschienenes Buch trägt diesen Titel.
Es enthält Impressionen, Vermutungen und Einsichten zu der Stadt, in der er über 50 Jahre - bis zu seinem Tod - sehr gern daheim war. Über sein Leben
in der bayerischen Landeshauptstadt sagte der gebürtige Greifswalder: „Ich wohne in München. Mein
Schreibtisch steht an der Isar.“
111 Gründe München zu lieben? Oder nur 33? Oder
wenigstens 55? - Lassen Sie sich von dem derzeit
angesagten Zahlengeplänkel auf Ratgebern aller Art
nicht irritieren. Wir haben willkürlich in die Münchner
Schatzkiste gegriffen - und sind 25 Mal fündig geworden. Genau so viele Male wie Koeppens liebenswürdige Frage Buchstaben hat ...
Muss man das jetzt alles lesen? Selbstverständlich
nicht! Wählen Sie aus den 25 Überschriften bitte
einfach nach Belieben aus, was Sie ansprechen
könnte. Jeder Punkt steht für sich, spricht für sich.
Magisches München, unheimliches München
Magisch? Sowieso. Darüber hinaus: Feng Shui-Führungen, aufladende
Kraftplätze, Drachenadern, Drachen am Rathauseck und an der Mariensäule, Drachenpfad im Bayerischen Nationalmuseum und das Drachenzählerlied mit den darin besungenen Örtlichkeiten vom Zentrum bis nach
Haidhausen. Gargoyles, die im Prunkhof des Neuen Rathauses finster auf
einen herab blicken. Der Teufelstritt, der feurige Zacherl, der eingemauerte
Herausgeber: Landeshauptstadt München, Referat für Arbeit und Wirtschaft
Herzog-Wilhelm-Straße 15, 80331 München www.muenchen.de/arbeitundwirtschaft
Kontakt: Wolfgang Nickl (Pressesprecher) Tel.: (089) 233-2 25 97, Fax: (089) 233-2 76 51
Email: [email protected]
Patrizier, das Pestgespenst am Alten Peter,
der Geist der Kurfürstin in der Maxburg, die
Schwarze Wittelsbacherin und das Stöhnen
aus dem Jungfernturm. Hügelgräber und Keltenschanzen in der näheren Umgebung.
Dem stillen Träumer genügt freilich ein
schlichter Sonnenuntergang vom Monopteros aus.
Literatur (Auswahl): Christopher Weidner,
Mystische Orte in München. Fritz Fenzl, Das
magische München.
Feng Shui-Führungen: Herr Martin SchmidtBredow, Tel. (089) 74 56 03 25, E-Mail:
[email protected].
Suchtipp im Internet: „Magisches München
Führungen“.
Unbekanntes Gutes aus München
Die Qualität der Münchner Weißwurst ist –
im Gegensatz zu ihren Ursprüngen - wenig
umstritten. Wer unvoreingenommen ist, probiert auch ihre weiter entwickelten Varianten. Seit 1983 gibt es eine Weißwurst aus
Meeresfrüchten mit milder Senfbutter, seit
1999 eine Champagner-Weißwurst und seit
2013 eine hautlose Version zwischen zwei
Laugenstangenhälften, wahlweise mit Gurken-Relish, Hausmachersenf oder geriebenem Meerrettich.
Bayerischer Wodka? Es gibt sogar mehrere: „Lion's“ (lions-vodka.de),
„Monaco“ (monacovodka.de) und „Bavarika“ (lantenhammer.de).
Münchens eigener Gin nennt sich „The Duke“. In Schloss Schleißheim
werden u.a. gebrannt: „Blauer Kurfürst“ (ein Zwetschgenschnaps), „Eremitentrost“ (ein Apfelbrand), ein Walnuss-, ein Mirabellen-, ein Schlehen- und
ein Quittenlikör namens "Slius", benannt nach dem Gründer des Ortes
Schleißheim (weitere Informationen). In Haidhausen wird als Prosecco-Alternative ein eigener „Fritz Müller Perlwein“ hergestellt, wobei Fritz für „frizzante“ steht.
Gelobt wird der Münchner Stadthonig: der Lindenhonig aus dem städtischen Rosengarten, Honig von den Dächern des Gasteig-Kulturzentrums,
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des Stadtmuseums und sogar des Polizeipräsidiums, ebenso von vielen
privaten Bienenzüchtern (diehonigpumpe.de). Der Honig ist von exzellenter Qualität, seine Reinheit ist verbrieft. Ein Indiz für das gute Klima in der
Stadt! Im Nymphenburger Schlosspark gibt es seit 2009 wieder eine historische Streuobstwiese, auf der so klangvolle Sorten wie Prinzenapfel,
Champagner Renette, Regentin und Grüne Sommermagdalene gedeihen.
Bis zu ihrer Ernte muss man sich allerdings noch einige Jahre gedulden.
Straßen sind auch zum Feiern da
Zwei Mal im Jahr (11./12. Juni und 10./11. September 2016) lädt der Corso Leopold (corso-leopold.de) auf der Leopoldstraße zum autofreien Bummeln ein, bereichert mit einer Theaterbühne, einem Kinder- und Kulturprogramm und angeregten politischen
Diskussionen, mit Kabarettisten und
Straßenkünstlern.
Eigene Paraden haben z.B. der St.
Patrick's Day (13. März 2016), der
Christopher Street Day (9. Juli 2016),
der Gärtnertag (2. August 2016) und
der Brauertag (der nur alle zwei geraden Jahre stattfindet, auch 2016 wieder im Juni). Den Einzug der Wiesnwirte und den Trachten- und Schützenzug zum Oktoberfest muss man
nicht extra erwähnen.
Mehr gefeiert als gebummelt wird auf den Münchner Straßenfesten. Einige
sind weit über ihren Stadtbezirk hinaus bekannt. Dazu gehören auf jeden
Fall das Schwabinger Straßenfest, das Hans-Sachs-Straßenfest, das Klenzestraßenfest und das Glockenbach-Straßenfest. Das gesamte Angebot
ist auf muenchner-strassenfeste.de zu finden. Auf und um Münchens zentralsten Platz wird jährlich der Stadtgeburtstag gefeiert: Veranstaltungen in
München - Stadtgründungsfest.
Strände und Ufer
Armes Venedig, das Wasser nur als Fortbewegungsmittel kennt. Bei uns
wird in den Isarauen promeniert, gejoggt, geradelt, gegrillt, gefeiert - und
ja, sogar gebadet.
Der traditionelle Kulturstrand (urbanauten.de) ist 2016 wieder am Vater-Rhein-Brunnen beabsichtigt. Das Isarinselfest soll 2016 zum siebten
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Mal stattfinden (isarinselfest.de). - An den Bachläufen
des Englischen Gartens fühlen sich Sonnenanbeter
besonders wohl. Über die berühmten Eisbach-Surfer
(eisbachwelle.de) gibt es inzwischen sogar einen viel
gelobten Kinofilm. Aber auch die Floßlände-Surfer am
Campingplatz Thalkirchen geben ihr Bestes. Sodann
die malerische Würm, die über elf Kilometer durch
Stadtgebiet fließt, durch waldreiche Auen und am
wunderschönen Schloss Blutenburg vorbei. Zum
Träumen!
Darüber hinaus lässt sich gebändigte Münchner Wasserkraft bei öffentlichen und privaten Kanalisationsund Wasserführungen erleben: weitere Informationen
oder Dipl.-Ing. (univ.) Josef Heuberger, Tel. (089) 18
59 16, E-Mail: [email protected]
Musik auf Münchnerisch
Volksmusik und Volxmusik, Münchner Freiheit und Münchner Zwietracht,
Blechschaden und die CubaBoarischen, Roland Hefter und die Isarrider.
Richard Rigan ließ es schon in den 60ern krachen und will es bis heute
wissen. Boysvoice mit Mani Gruber, Railway, Bad Dog Bites, Panzerballett, The Public mit Axel Kowollik, The Roxx mit Billy Itch, Lovetrick und
Xing – beide mit dem charismatischen Drummer Tom Henzen, Oliver Monroes Meroe – die Münchner Musikszene brummt. Und Konstantin
Wecker ist längst eine Institution.
Der Buchautor und Journalist CarlLudwig Reichert hat schon vor längerer Zeit seine legendäre Anarchoband Sparifankal aus den
70er Jahren wiederbelebt. Isar-Indianer Willi Michl lässt immer noch
seinen bayerischen Blues durch
die Auen klingen. Christian Ertl hat
unter dem Titel „Macht's den Krach leiser“ ein lesenswertes Buch zur
Münchner Szene geschrieben. Arno Frank Eser und Herbie Hauke haben
in „Manege frei für Rock & Roll“ bildreich die Konzerte im Circus Krone
aufgelistet, und Herbie bespielt sein charismatisches Rockmuseum (rockmuseum.de) in den luftigen Höhen des Olympiaturms ab und zu mit umSeite 4
werfenden Live Acts. Und sogar Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter rockt gelegentlich: https://www.youtube.com/watch?v=1DIuV9TCn6M.
Alle Bands und Konzerte (auf dieser Seite bitte aus „Alle Unterkategorien“
den gewünschten Musikstil auswählen).
Ateliers und Ausnahmekünstler
In den Domagk-Ateliers (domagkateliers.de) mit über 100 Arbeitsateliers
und Studios arbeiten 140 Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichsten Nationen. In der Genossenschaft KunstWohnWerke eG (KWW, kunstwohnwerke.de) in der Streitfeldstraße haben Künstlerinnen und Künstler,
Kulturschaffende und kreativ Tätige in Eigeninitiative nachhaltige Konzepte
für ihre Arbeits- und Lebenssituation entwickelt und umgesetzt. Der Neuhauser Künstlerhof an der Arnulfstraße besteht seit 1929. In Stadtteilen
wie der Au, Haidhausen, Giesing und im Westend werden (überwiegend)
jährlich offene Atelier-Wochenenden oder -Tage veranstaltet.
Von dem Aktionskünstler Wolfgang Flatz (flatz.net/_/_/v.2.0/) bleibt der
spektakuläre Wohnwagen in der Krone eines Kastanienbaums auf der Praterinsel in Erinnerung. 2013 hat er einen original Cadillac Eldorado Biarritz
Baujahr 58 auf seine Atelier-Dachplattform in der Kistlerhofstraße hieven
lassen. Sein Skulpturengarten auf dem Dach des ehemaligen Kistlerhofs
zeigt auf 2.800 Quadratmetern in 30 Meter Höhe seine berühmten frühen
Werke bis hin zu neuen einzigartigen Installationen. Der weltweit bekannte
Lichtkünstler Ingo Maurer (ingo-maurer.com) hat die U-Bahnhöfe Westfriedhof, Moosfeld und Münchner Freiheit gestaltet. Man darf ihn gerne in
seinem Atelier in der Kaiserstraße 47 besuchen.
Naturgeschenke: Grünflächen und Gärten
Grünanlagen in vielen Varianten: ein Barockgarten, ein englischer Landschaftsgarten, der Neue Botanische Garten, die Isarauen - und fast in jedem Stadtteil Schrebergärten, die einen liebenswürdigen Tag der offenen
Gartentür (voraussichtlich Ende Juni 2016, gartenbesuch.de/links-tipps/)
anbieten. Auf dem Gelände des heutigen Westparks hat 1983 die Internationale Gartenausstellung (IGA) stattgefunden, 2005 in Riem die Bundesgartenschau. Für die Olympischen Sommerspiele 1972 wurde der Olympiapark angelegt, der noch heute mit zu den beliebtesten Grünflächen
Münchens gehört. Bereits 1792 wurde der Englische Garten in München –
er ist größer als der Central Park in New York und der Hyde Park in London - offiziell der „Benutzung durch das gesamte Volk“ freigegeben.
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In kleineren
Maßstäben
kann man seine Sinne im
städtischen
Rosenschaugarten(mehr
Infos auf muenchen.de)
verwöhnen.
Oder in japanischen Gärten (im Westteil des Westparks und im Petuelgarten). Oder auch in der exklusiven privaten Kunst- und Lustgärtnerei in
Oberschleißheim (kunst-und-lustgaertnerei.de). Münchner Parks und Gärten sind ein Dreiklang aus Geschichte, Kultur und Natur.
Gartenmessen: „Garten München“ in München-Riem (März), „München
blüht“ im Schloss Blutenburg (April und September), „Gartentage“ im Kloster Fürstenfeld (Mai) und im Schloss Planegg (September).
Monat für Monat: Feier auf Feier
Faschingsbälle im Januar und Februar, Starkbierzeit von März auf April,
Frühlingsfest und Maidult, Sommer-Tollwood und Stadtgründungsfest im
Juni, Opern-Festspiele, Jakobidult und
Magdalenenfest im Juli, impark-Sommer- und Musikfestival im Olympiapark im August, ab September das
Oktoberfest, im Oktober die Kirchweihdult, Winter-Tollwood ab November
und zum Jahresende der Christkindlmarkt – welcher München-Gast wundert sich da nicht, wie der Einheimische einen solchen Feier-Marathon überhaupt durchsteht? Mehr Infos auf
muenchen.de
Überraschende Führungen
Wollen Sie sich auf Lateinisch durch München führen lassen? Großbaustellen besichtigen? Mit Kutsche oder Champagner-Rikscha durch die
Straßen ziehen? Beim Joggen die Stadt kennenlernen? München aus der
Sicht eines B.I.S.S.-Verkäufers (der Zeitschrift für Münchner Obdachlose)?
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Schriftsteller-Wohnsitze und Roman-Handlungsorte? Tierpark bei
Nacht? München von oben bei der
Zeltdach-Tour? München von unten
bei der Kanalisationstour? Mit dem
Segway durch die Stadt? Das ist noch
längst nicht die ganze Palette. Allein
die geprüften Guides von München
Tourismus bieten über 20 Themenund Sonderführungen an. Mehr Infos
hier und hier auf muenchen.de.
Nie gesehene Museen
Herbie Haukes Rockmuseum im Olympiaturm spricht sich allmählich herum, das Bier- und Oktoberfestmuseum im wohl ältesten Münchner Bürgerhaus ebenfalls, und das Kartoffelmuseum auch. Aber wie sieht es mit dem
Bill Haley Museum aus? Der Aussiger
Heimatstube mit vergangener nordböhmischer Kultur? Den ComputerMuseen in der Schwanthalerstraße
(Schulcomputer), in Garching und in
Grasbrunn? Dem Billardmuseum im
Schelling-Salon? Dem Kaffee-Museum? Immer wieder tragen Kenner und
Liebhaber Schätze zusammen, die sie
mit Großzügigkeit und Engagement der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Es gibt auch eine Uhrensammlung und sogar eine Nasenhaarschneidemaschinensammlung – aber die sind beide privat. Noch...
bill-haley-museum.com. Aussiger Heimatstube, Liebherrstraße 4, 80538
München, Tel. (089) 22 40 60. Schulcomputermuseum: Tel. (089)
7 14 23 08. Computermuseum Garching: Tel. (089) 28 91 75 90.
Grasbrunn: computermuseum-muenchen.de. Billardmuseum: schelling-salon.de. Kaffeemuseum: kaffee-espresso-barista.de.
Children's Paradise
Tierpark Hellabrunn, Sea Life, der Märchenwald im Isartal, die Modelllandschaft Miniland, der Wildpark Poing. Alle großen Museen mit KinderproSeite 7
gramm oder -führungen. Museum Mensch und Natur in Nymphenburg, das
Kinder- und Jugendmuseum am Hauptbahnhof. Das Spielzeugmuseum im
Turm des Alten Rathauses. Kinderherz, was willst du mehr?
Etwa noch die altmärchenhaft und bisweilen ein wenig unheimlich anmutenden (Riesen-)Puppen in der Schausteller-Abteilung des Münchner Stadtmuseums? Die Kindererlebniswelten
in Haidhausen und Grünwald oder die
SoccArena im Olympiapark? Oder bist
du junger Hüpfer etwa bereits FCBoder BMW-Fan? Ein Elter(nteil), der
nicht während seines gesamten München-Besuchs ein mächtiges "The
Kids are all right"-Gefühl in seiner Brust verspürt, muss etwas falsch gemacht haben.
muenchen.de/freizeit/freizeit-mit-kindern.html.
muenchen.de/sehenswuerdigkeiten/top-touren-mit-kindern.html.
Himmel der Bayern: Geheime Bier-
schätze
Nicht dass die großen Münchner
Brauereien sich gänzlich auf ihren Lorbeeren ausruhen würden. Ganz unvermutet überraschen den Gast bisweilen
neue, oft nicht in Flaschen erhältliche
Biervarianten vom jeweiligen Braumeister auf der aktuellen Tages- oder
Wochenkarte.
Ungleich experimentierfreudiger aber
sind die „Kleinen“: In der Giesinger Biermanufaktur z.B. (giesinger-braeu.de) werden neben traditionellem Weißbier und einem naturtrüben Hellen
auch verschiedene Fruchtbiere hergestellt: „Red Baron“ schmeckt nach
Himbeere, „Blueberry Hill“ ist ein Blaubeer-Weißbier. Die Pasinger brauten
ihr „villa pasingas“ (villapasingas.de), das es auf 4,9 % brachte. Das Café
Guglhupf ließ ein durchaus trinkbares „Kaffee Weizen“ entwickeln. Die Unterhachinger Forschungsbrauerei (forschungsbrauerei.de) trumpft auf mit
dem blonden St. Jakobus-Bock und dem Weißbier-Bock, beide 7,6 %. Der
Stadlbräu Oberhaching (biervonmir.com) entzückt mit seinem „Kybier“:
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„Gebraut wie ein Alt, gehopft wie ein Pils, vergoren wie ein Weißbier“ wirbt
das Flaschenetikett.
Die nahen Weihenstephaner (mehr Informationen) wagen Versuche wie
Champagnerbier (Champagnerbier) und „Mach wach Bier“, haben aber
noch etliche andere Eisen im Feuer.
Mit den jährlichen Sonderbrauungen kommt das Traditions-Weißbierhaus
„Schneider“ im Tal locker auf über ein Dutzend Weißbiersorten. „Mein
Nelson Sauvin“, „Meine Sommer Weisse“, „Mein Aventinus Barrique“ und
„Meine Porter Weisse“ werden in großen Flaschen wie Champagner an die
Tische serviert – ein gastronomischer Bier-Event! Sie können aber auch
mit nach Hause genommen werden: mehr Informationen.
Braukunst Live 26. bis 28.02.2016: mehr Informationen.
Einkaufen wie die Könige
Bitte nehmen Sie sich dazu nicht König Ludwig I. zum Vorbild, dessen
Outfit u.a. aus einem mehrfach geflickten Taschentuch, einem schäbig gewordenen Rock und einem vorsintflutlichen Regenschirm bestand, wenn
das Wetter danach war. Er war der
Überzeugung, sich seine zahlreichen
Prachtbauten am eigenen Leib absparen zu müssen (Franz Herre, Ludwig
I., Hohenheim Verlag, Stuttgart Leipzig
2005, S. 176).
Sie hingegen haben die Möglichkeit,
richtig loszulegen. Den Titel „Königlich
Bayerische Hoflieferanten“ tragen bis
heute – um nur die herausragendsten
Namen zu nennen – Dallmayr, Develey, die Hofpfisterei, Ludwig Beck,
Eduard Meier und Max Zechbauer.
Auch Schmuck, Glaskunstgestaltung, edle Bäder und Uhren, edles Leder
und Papier werden von weiteren ehemaligen Königlich-Bayerischen Hoflieferanten angeboten. Eine Liste findet sich unter dem folgenden Link:
» Hoflieferanten.
Vornehmes Shoppen garantieren die Fünf Höfe (Fünf Höfe), die Hofstatt
(Hofstatt), die Brienner- und die Maximilianstraße. Verkehrsgünstige Einkaufszentren sind z.B. das Olympia-Einkaufszentrum, Das Pep! in Neuperlach, die Riem Arcaden, die Pasing Arcaden und das Mira an der Dülferstraße. Factory Outlet-Anbieter gibt es auch in München sehr zahlreich
(Factory Outlets München), darunter Konen, Kunert, Loden Frey, Triumph
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und Bogner. Doch bereits die Fußgängerzone im Zentrum bietet alles, was
das Einkaufsherz begehrt. Mehr Informationen bei muenchen.de. Und bei
shops-muenchen.de.
Nacht und Allmacht der Tracht
Die Nacht der Tracht im Löwenbräukeller ist längst Tradition. 2015 fand sie
am 08./09. Mai statt, wie gewohnt mit Bands, Trachtengruppen, Clubbing
Lounges und buntem Rahmenprogramm. Der Termin 2016 steht noch
nicht fest. Vier Monate später begegnet man den meisten dort gezeigten
Dirndln und Lederhosen auf dem Oktoberfest wieder. In Dutzenden von
Münchner Fachgeschäften bleiben auf
der Bandbreite zwischen traditionell
und extravagant keine Lücken. Second Hand Trachten findet man ebenfalls in Hülle und Fülle. Wer sich aber nur ein einziges Mal mit „sowas“ sehen lassen will, der geht eben zum Trachtenverleih. Wahre, authentische
Volkskultur erlebt man beim Trachten- und Schützenzug am ersten Oktoberfestsonntag.
Nacht der Tracht, Trachtengeschäfte in München, Tracht bei Oktoberfest.tv.
Nostalgie über Jahrhunderte hinweg: Das Mittelalter ist auch in
München noch anzutreffen
Aber wo? Gut versteckt? Das Alte Rathaus sieht recht neu aus. Das Neue
Rathaus sieht recht alt aus, ist jedoch neu, nämlich neugotisch und gerade
mal um die 100 bis 150 Jahre alt, je nach Bauteil.
Und doch würde ein ganzer Tag kaum ausreichen, um sich die Spuren des
Mittelalters zu erschließen, die es in München und seiner näheren Umgebung hinterlassen hat. Im Gewölbekeller des Alten Hofs gewährt eine kostenlose Multimediashow faszinierende Einblicke in die Stadtgeschichte
Münchens, wobei Kaiser Ludwig und seiner Kaiserburg des 14. Jahrhunderts besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Das nahe Bier- und Oktoberfestmuseum (mehr Informationen) ist im ältesten erhaltenen Bürgerhaus Münchens untergebracht, ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert. Speist
und trinkt man in seinem Stüberl, fühlt man sich 700 Jahre in die VerganSeite 10
genheit zurück versetzt. Danach umrundet man das historische Isartor,
dessen Ostseite ein Fresko mit der Schlacht von Ampfing 1322 ziert. Mittelalterliche Waffen, Rüstungen und ein Stadtmodell aus dieser Zeit findet
man im Bayerischen Nationalmuseum.
Jetzt heißt es freilich ein wenig in die Ferne schweifen: Zum spätgotischen
Schloss Blutenburg, malerisch
von der Würm umflossen. Zur
spätmittelalterlichen Höhenburg
Grünwald, die man aus Karl Valentins Lied über „die alten Rittersleut‘“ kennt. Oder zur Burg
Schwaneck, die zwar „echt“ ausschaut, die aber erst im 19.
Jahrhundert von dem Mittelalter-Schwärmer Ludwig von Schwanthaler gebaut wurde, der die Bavaria auf der Theresienwiese errichtet hat. Wer
nach der Rückkehr ins Stadtzentrum erneut stilgerecht speisen will, muss
allerdings vorher in der Welser Kuche (welser-kuche.de) oder in der
Schandgeige (zur-schandgeige.de) reservieren, wo mittelalterlich aufgetafelt wird.
Italien lässt grüßen
Italiens Omnipräsenz in München ist in einem örtlichen und in einem zeitlichen Höhepunkt am deutlichsten ausgeprägt. Der örtliche ist der Odeonsplatz, der zeitliche das mittlere Oktoberfest-Wochenende. Mit beinahe 20
Prozent stellen die Italiener den höchsten Anteil der ausländischen Wiesnbesucher dar.
Zwei italienische Architekten haben am Odeonsplatz die Theatinerkirche
gebaut, zwei deutsche Architekten – nach italienischen Inspirationen - die
Feldherrnhalle, den Hofgarten-Eingang und das Café Tambosi. In Luigi
Tambosi vermuten nicht wenige Freunde der bayerischen Geschichte den
leiblichen Vater Ludwigs II.
Vielleicht hat sich niemand so intensiv mit „Italien“ in „Italiens nördlichster
Stadt“ beschäftigt wie Daniela Crescenzio. Sie bietet "Italienische Spaziergänge“ an, mit Schwerpunktthemen wie „Italienische Palazzi in München“,
„Versteckte Italiener in München“ und „Venezianisches Flair in München“.
Dazu hat sie etliche Bücher herausgebracht. Sie listen Vorbilder Münchner
Bauwerke in Florenz, Venedig und Rom auf, widmen sich italienischen Dynastien und herausragenden italienischen Frauen in München. Stadtführungen auf Italienisch kann man bei München Tourismus buchen.
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Ganz abgesehen von den zahlreichen
italienischen Restaurants und Feinkostgeschäften stößt man in der Stadt
noch auf ganz andere Facetten italienischer Gegenwartskultur: Verona ist
Partnerstadt, es gibt einen DeutschItalienischen Bildungsverein, das Institut für Italienische Philologie, das
Italienische Kulturinstitut, die Società
Dante Alighieri und den Circolo Cento
Fiori, um nur einige zu nennen. Der Fußballverein SV Italia 1965 wurde 50
Jahre alt. Die Buchhandlung Itallibri hilft rasch, umfangreich und zuvorkommend bei der Beschaffung italienischer Bücher oder italienischer Literatur in deutscher Sprache.
Frau Crescenzio: italienische-spaziergaenge.de.
Informationen bei München Tourismus.
Cholesterinschock war gestern: Schlafen
und Sporteln
Mick Jagger und Keith Richards spielten Tennis
in der Hirschau, Rod Stewart joggte durch den
Englischen Garten, Ritchie Blackmore und die
übrigen Deep Purple legten auf dem Olympiagelände ein heißes Fußballmatch hin (wer ‘s nicht
glaubt: mehr auf Youtube ).
Doch bedarf es solch berühmter Vorbilder gar
nicht, um auch als Gast in München sportlich auf
seine Kosten zu kommen. Dem gestressten Geschäftsreisenden, dem oft genug ein anstrengender Tag und ein sehr bewegungsarmer
Abend bevorstehen, wird gern zu den gewünschten Morgenaktivitäten verholfen. Die engagierten Mitarbeiterinnen von München Tourismus suchen dem sportmotivierten Gast auf Anfrage gerne ein Hotel aus, dessen hauseigenes Fitness-Center bereits
frühmorgens seine Pforten geöffnet hat. Selbstverständlich auch eines,
das abends noch lange für seine Besucher da ist.
Will der Gast zum Sporteln raus? Dann findet man ihm ein Hotel in der
Nähe eines Parks, wo er in ansprechender Natur joggen kann. Oder etwas
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im Olympiagelände oder dessen Nähe, wo man täglich bereits ab 7 Uhr
morgens oder abends bis 22 Uhr seine Runden in einem 50-Meter-Becken
drehen können. Das hält jeden bewegungsbedürftigen Gast dann den ganzen Tag fit, oder für den folgenden. Schließlich soll er München auch in
sportlicher Hinsicht in guter Erinnerung behalten!
Herrlicher Jugendstil
Villa Stuck (mit Jugendstilmuseum),
Kammerspiele, Müller 'sches Volksbad, Jugendstil-Bibliothek im Neuen
Rathaus, Maximiliansbrücke, Erlöserkirche und der Erweiterungsbau der
Universität sind herausragende Beispiele öffentlicher Jugendstilbauten in
München. Der Liebhaber erfreut sich
aber auch an den zahlreichen privaten
Jugendstilbauten, die zu Dutzenden
das Münchner Stadtbild bestimmen.
Wer es kleiner mag, findet JugendstilKunstobjekte u.a. in der Neuen Pinakothek, in der Neuen Sammlung der
Pinakothek der Moderne, im Lenbachhaus und im Stadtmuseum. Mehr bei
Wikipedia und bei Youtube.
Tiere
Die Blattschneiderameise Resi ist das kleinste registrierte Tier im Hellabrunner Zoo. Ein einziges Exemplar des Standardwerks von
Hölldobler/Wilson über diese außergewöhnliche Ameisenspezies wiegt bereits mehr als das Hunderttausendfache dieser emsigen Arbeiterin. Die Artenvielfalt des über hundertjährigen Tierparks, der malerisch in die Isarauen eingeschmiegt wurde, endet bei weitem nicht an seiner Umzäunung.
Unzählige Gäste flattern, hoppeln oder kriechen herbei, um am reich gedeckten städtischen Buffet teil zu haben. Einige gehen fremd! So verwundert es längst nicht mehr, auf dem nahegelegenen Hinterbrühler See auch
prachtvolle Mandarinenten harmonisch zwischen den Schwänen schwimmen zu sehen. König Ludwig II. hätte an diesen zusätzlichen Prachtvögeln
sicher seine helle Freude gehabt.
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Vielleicht hat man in Flussnähe sogar das Glück,
einen der Biber zu entdecken, die hier längst heimisch geworden sind. Der
berühmteste, der „Monaco
Franze“, lebt mit seiner Familie seit vielen Jahren an
der Brücke beim Deutschen Museum.
Was früher oder heute
(wieder) in den Flüssen
und Seen des Münchner
Oberlandes anzutreffen
war und ist, kann man im
Eingangsbereich vom „Sea
Life“ im Olympiapark anschaulich aus der Nähe
sehen. Freilich stehlen ihnen dort Rochen, Haie, Oktopusse, Muränen und
Seepferdchen die Schau.
Der Münchner liebt seinen Dackel. Aber auch jeder Gasthund ist selbstverständlich willkommen! 2010 wurde München vom renommierten Hundemagazin „dogs” als hundefreundliche Stadt mit dem Dogs Award ausgezeichnet. Auch eine Studie der Fachmarktkette Fressnapf hat München 2010
als hundefreundlichste Stadt Deutschlands vor Hamburg und Mönchengladbach ausgewiesen. Deshalb gibt es im Buchhandel längst Führer, die
sich „direkt“ an den Hund in München wenden. Zuletzt ist 2013 „Fred &
Otto – Unterwegs in München“ von Almut Otto erschienen, das sich zwar
überwiegend mit dem Münchner Stadthund befasst, das aber auch dem
vierbeinigen Besucher von auswärts über 20 Seiten widmet.
Jedes Jahr findet während der Winterzeit im Botanischen Garten, der 2014
sein hundertjähriges Jubiläum am jetzigen Ort feierte, die Sonderausstellung „Tropische Schmetterlinge“ statt. In der schwülen Umgebung der
Treibhäuser, von hektisch oder matt flatternden Faltern umschwirrt und betäubenden Düften ausgeliefert, fühlt man sich geradezu in ein fernes Tropenparadies versetzt. Nur wenige Arten dürfen sich aufgrund ihrer gefräßigen Raupen im Ausstellungshaus vermehren. Dazu zählt der Bananenfalter (Caligo eurilochus), dessen kompletter Lebenszyklus von der schlüpfenden Raupe bis zum erwachsenen Schmetterling in der Ausstellung live
verfolgt und miterlebt werden kann. Tierpark Hellabrunn, Sealife München,
Botanischer Garten.
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Ergrimmt über jahrzehntelange chronische Zweifel an seiner Existenz hat
sich der Wolpertinger, Bayerns geheimnisumwittertes Fabeltier, murrend
auf zwei Stockwerke des zentral gelegenen Jagd- und Fischereimuseums
zurückgezogen (Jagd- und Fischereimuseum).
Landschaften zum darin Versinken: Gemäldeparadies München
Bewusstes visuelles Schwelgen in den
Gefilden versunkener und imaginärer
Welten in „naturgetreuer“ Darstellung.
Um nur wenige Beispiele herauszugreifen: Die Alexanderschlacht von Albrecht Altdorfer, der Kalvarienberg
und der Große Fischmarkt von Jan
Brueghel dem Älteren, die traumbildhaften Meeresufer von Claude Lorrain
und Claude Joseph Vernet in der Alten
Pinakothek. Italien-Landschaften von Johann Christian Reinhart, das Taunustal von Hans Thoma, der Sommer von Caspar David Friedrich und der
Abschied der Medea von Anselm Feuerbach in der Neuen Pinakothek.
Rottmanns Italienzyklus und Canalettos München vom Ostufer der Isar in
der Residenz. Böcklins Villa am Meer, Neureuthers Hermann und Dorothea und Dillis' Blick von der Villa Malta auf Sankt Peter in der Sammlung
Schack. Canalettos Schloss-Nymphenburg-Varianten ebendort. Klenzes
Propyläen und Münchner Vergangenheit im Stadtmuseum. „Realistische“
Stadt- und Landschafts-Ansichten reizen Auge und Verstand, an fremde
Orte und in ferne Zeiten zu reisen, die anders unerreichbar bleiben.
pinakothek.de (auch Schack).
residenz-muenchen.de.
schloss-nymphenburg.de. www.muenchner-stadtmuseum.de.
Im Orient von München
Die 500 Jahre alten Zwiebelkuppeln der Münchner Frauenkirche wurden –
versehentlich – von einer islamischen
Moschee abgekupfert. Die Moriskentänzer, viele Schätze in der Residenz
(auch Porzellan), die Orientbestände
der Bayerischen Staatsbibliothek, die
Krippen im Bayerischen NationalmuSeite 15
seum, die Orientalia im Völkerkundemuseum, die Morgenland-Gemälde
von Spitzweg und Feuerbach in der Sammlung des Grafen Schack – was
ist nicht alles orientalisch in München! Graf Schack selbst: Orientalist, begeisterter Orientreisender, Übersetzer des persischen Nationalepos
Schāhnāme. Auch in der Alten und Neuen Pinakothek greifen zahlreiche
Gemälde das Orient-Thema auf.
Schon vor über 300 Jahren haben die türkischen Kriegsgefangenen des
Kurfürsten Max Emanuel ihre Spuren in der Landeshauptstadt hinterlassen. Bereits 1699 wurde das erste Kaffeehaus in der Residenzstraße eröffnet. Einheimische wie Touristen speisen gern in den ägyptischen, arabischen, iranischen, afghanischen, pakistanischen, türkischen und sonstigen
„orientalischen“ Restaurants der bayerischen Landeshauptstadt und fühlen
sich dort ausgesprochen wohl. Etliche Lokale bieten Bauchtanz an. Kenner
schätzen die türkischen Dampfbäder wie das „Hamam“ in der Mathildenstraße oder das „Hamam Anatolia“ in Untergiesing. Der Verein „Südliches
Bahnhofsviertel e.V.“ (bahnhofsviertel-muenchen.de) engagiert sich vorbildlich für ein Miteinander der Kulturen im südlichen Bahnhofsbereich.
Dort kommt über die Hälfte der Einwohner aus anderen Nationen, wobei
Türken und Angehörige der Vereinigten Arabischen Emirate zahlenmäßig
an zweiter und dritter Stelle aller dortigen Ausländer stehen. Die Mischung
aus Großstadtflair, Urbanität und Multikultur macht das südliche Bahnhofsviertel einzigartig und unverzichtbar für München.
Die zwei größten Moscheen Münchens überraschen durch ihre Pracht.
Eine steht in Freimann, die andere, die Haci Bayram Moschee, in Pasing.
Und die arabischen Gäste, häufig in traditioneller Kleidung, sind in der
Fußgängerzone längst ein vertrauter Anblick geworden.
Literaturvorschläge: Wagner/Wimmer/Sedghi, Isar-Arabesken. Wimmer,
München und der Orient.
Evangelisch, katholisch, sonstige: Kirchen-Geheimtipps
Renaissance-Pracht zum Niederknien: Anders kann man die Faszination,
die die Hofkapelle und die Reiche Kapelle Maximilians I. in der Residenz
ausstrahlen, nicht beschreiben.
Münchens „Notre Dame“: Wer die Maximilianskirche an der Isar zum ersten Mal sieht, versteht sofort, warum
sie so genannt wird. Ihr Pfarrer ist der
charismatische Rainer Maria Schießler, nebenbei Oktoberfest-Bedienung,
Taxilizenz-Inhaber, Inline-Skater, MoSeite 16
torradfahrer und inzwischen gerngesehener Fernsehgast. In der Kirche
selbst ist ein beeindruckendes Marienmosaik von Becker-Gundahl den Beschädigungen des Zweiten Weltkriegs entgangen. Der Marienaltar ist stark
vom Jugendstil beeinflusst.
Einen guten Kilometer flussabwärts findet man am gleichen Ufer St. Lukas
vor, das evangelische „Gegenstück“ zu St. Maximilian. Beide sind in etwa
gleich alt, beide huldigen dem Historismus, beide wurden von Architekten
namens Schmidt errichtet. Münchens größte protestantische Kirche greift
bewusst auf vorreformatorische Baustile zurück: Die Außenarchitektur ist
von romanischen Formen bestimmt, während der Innenraum an rheinische
Frühgotik erinnert.
Die Herz-Jesu-Kirche in Neuhausen wurde erst 2004 fertiggestellt, ist seitdem jedoch eine der am häufigsten besuchten Kirchen in München. Die
Kirche ist kubisch mit einer blauen 14 Meter hohen gläsernen Frontseite,
die sich komplett wie ein riesiges Tor öffnen lässt. Das geschieht jedoch
nur an hohen Feiertagen. Ansonsten betritt man die Kirche durch zwei kleinere Türen.
St. Michael in Berg am Laim: Eine der kostbarsten Leistungen des bayerischen Rokoko von den Meistern Johann Michael Fischer (Architektur), Johann Baptist Straub (Plastik) und Johann Baptist Zimmermann (Malerei).
Der Bauauftrag kam von Clemens August, Sohn des „Blauen Kurfürsten“
Max Emanuel und Erzbischof von Köln.
Absolut sehenswert (und absolut unzugänglich, da hermetisch abgeriegelt)
ist von außen der „Templerturm“, Adresse Birkenleiten 35. Eine Beschreibung mit Bild findet sich bei Wikipedia. Dan-Brown-Fans („Illuminati“) müssen da eh hin.
Die beeindruckenden Moscheen in Freimann und Pasing wurden bereits
erwähnt.
Den „Caganer“ kennen nicht viele, er zeigt sich auch nur zur Weihnachtszeit: Ein Caganer ([kəɣəˈne], katalanisch für Scheißer) ist eine eigenwillige
Krippenfigur aus dem katalanischen Kulturkreis, ein Symbol der Fruchtbarkeit. Sie stellt eine Person mit heruntergelassenen Hosen dar, die sich im
Umfeld der Geburt Jesu erleichtert. Üblicherweise wird der Caganer unauffällig und abseits des Stalls mit der Heiligen Familie positioniert. In der Kirche Mariä Heimsuchung im Westend, Ridlerstr. 90, sitzt er jedes Jahr woanders, um langjährige Kirchgänger stets erneut suchen zu lassen.
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Bücher über Bücher!
Bayerische Staatsbibliothek und Münchner
Stadtbibliothek bieten zusammen ca. 13 Millionen Bücher, Zeitschriften und neue Medien an. Die zauberhafte Blutenburg ist „Bücherschloss“ mit ihrer Internationalen Jugendbibliothek (über 440.000 Bände) und
dem Michael-Ende-Turm. Jährlich oder alle
zwei Jahre locken Bücherschauen, Krimifestival, Comicfestival und Special Events wie
der Garchinger Perry-Rhodan-Con. Literatur, Gastronomie und Event treffen sich im Literaturhaus, La Cantina, Literafé oder im Lyrik Kabinett. In
den Antiquariaten ist von mittelalterlichen Medizinbüchern in Schweinsleder mit Goldbeschlägen bis zum Westerngroschenheft aus den 30er Jahren alles zu finden. Freunde des Poetry Slams werden beim München
Portal fündig.
München ist nach New York die zweitgrößte Buchverlagsstadt der Welt.
Termine 2016:
Münchner Bücherschau, Bücherschau Junior,
muenchen.de/veranstaltungen/event/8856.html,
Münchner Krimifestival, Comicfestival München.
Events, Sonstige
Auf „most wanted“-Eventlisten rutscht einiges durch das Raster. Dass
München über ein Dutzend Filmfeste aufweist, merkt erst der, der danach
sucht. Fündig wird er auf muenchen.de.
„Kulturfestivals mit Bildungsprogrammen“ klingt zu Unrecht ein wenig unspannend. Da sind z.B. auch das Figurentheaterfestival dabei, das Jugendtheater- und Musikfestival, die Münchner Biennale und SpielArt. Dies
alles auf muenchen.de.
Eine jährliche „Lange Nacht“, ist jeweils den Museen, der Musik, dem
Shopping, der Umwelt, der Architektur und den Wissenschaften gewidmet.
Der Tag der Arbeit, der 1. Mai, wird auf dem Marienplatz immer mit einem
Kulturfest gefeiert. Darüber hinaus ist jedoch noch viel mehr angesagt –
Maibaumaufstellen, Maifest im Tierpark - deshalb hat dieser Tag in München auch einen eigenen Link: muenchen.de.
Am Freitag den 13. Mai 2016 wird auf dem Marienplatz der Europatag
(nach-)gefeiert, an dem es nicht nur Infostände gibt, sondern auch euroSeite 18
päische Musik und europäischer Tanz in vielen Spielarten geboten werden
(muenchen.de, bitte Suchwort Europatag eingeben).
Am Samstag den 21. Mai 2016 findet wie jedes Jahr das Vesakh-Fest, das
bedeutendste Fest im buddhistischen Jahreskalender,
im Münchner Westpark statt – mit kultureller und kulinarischer Verköstigung (vesakh-muenchen.de).
Das Friedensengelfest ist eine Art erweitertes Straßenfest, das jeden Sommer Mitte Juli (in etwa zum Enthüllungstermin des Friedensengels am 16. Juli 1899) abgehalten wird. Nicht nur für die Anwohner Bogenhausens – Gäste von überall sind willkommen. Dabei führen nicht wenige Besucher auch ihre bayerischen
Trachten und Dirndl vor. 2013 dauerte das Fest erstmals 10 Tage lang: mehr auf Youtube.
Jedes Jahr am zweiten Wiesn-Samstag – 2016 am 24.
September - findet das Festival Ander Art statt – es ist
das interkulturelle Groß-Event während des Münchner
Oktoberfests. Bei freiem Eintritt wird am Odeonsplatz
gefeiert, auf der Open Air Bühne und in Kulturzelten. Schräg-Urbanes trifft
auf Ethno-Poetisches, Musikalisches auf Literarisches, Romantisches auf
Punk: weitere Informationen auf muenchen.de.
NeverEnding Story: Film- und Fernsehstadt München
Die zahlreichen Filmfeste wurden bereits erwähnt. Weltweit bekannt sind
die Bavaria Filmstudios in Grünwald mit Boot und Bullyversum, mit atemberaubenden Führungen und Stuntshows. Gedreht aber wird auch über
tausend Mal pro Jahr an zahllosen
Münchner Locations. Jeden Tag arbeiten sechs oder sieben Filmcrews irgendwo in München, oft mit Superstars. Einer der letzten Gäste war Samuel L. Jackson für den Film „Big
Game“. Kein Wunder, dass außer der
Bavaria Filmtour durch die Filmstadt
auch mehrere Führungen zum „Drehort München“ angeboten werden und
etliche Bücher aufzählen, was wann wo in München gedreht wurde. So
war zum Beispiel vor 50 Jahren der freigeräumte Königsplatz, damals
noch mit großen Granitplatten belegt, die „Tiefseebasis 104“ des RaumSeite 19
schiffs Orion. Im Maximiliansgymnasium wurden eine Reihe von Paukerfilmen gedreht, aber auch Folgen von „Der Kommissar“ und „Derrick“. Das
„Pumuckl-Haus“ steht leider nicht mehr, ist aber noch vielen Zuschauern in
Erinnerung. Und wer weiß, ob Sie beim Bummel durch München nicht zufällig in eine Aufnahme geraten und sich Monate später unvermutet im
Fernsehen wiedererkennen?
Bavaria-Filmstadt: filmstadt.de. Führungen: drehorte-muenchen.de. Literatur (Auswahl): Achim Zeilmann, Drehort München. Roland Keller, Die
Traumfabrik.
Hintergrund
München Tourismus ist eine der größten kommunalen Tourismusorganisationen Europas und im Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München angesiedelt. München Tourismus entwickelt gemeinsam
mit seinen Partnern aus der Privatwirtschaft, der Tourismusinitiative München TIM e.V., Marketing- und PR- Maßnahmen sowie touristische Produkte, um die Destination München im internationalen Wettbewerb zu positionieren und den Tourismus nach München zu fördern. Dabei legt die
Tourismuskommission München, ein gemeinsames Gremium des Stadtrats und der örtlichen Tourismuswirtschaft, die strategische Ausrichtung
fest.
Pressekontakt - München Tourismus:
[email protected]
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Druckfähige Fotos für die touristische Berichterstattung über München stehen unter www.muenchen.de/fotoservice zum download bereit.
Änderungen vorbehalten. Stand: November 2015
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