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Medienmitteilung des Petitionskomitees «Für ein lebendiges Basel»
Basel, 28.07.2015
Petition «Für ein lebendiges Basel» lanciert
Breit abgestütztes Komitee setzt Zeichen für ein lebendiges und vielseitiges Nachtleben
Seit bekannt wurde, dass in naher Zukunft mehrere namhafte Clubs in Basel und Umgebung ihre
Pforten schliessen müssen, ist die Diskussion um die «Schlafstadt Basel» neu entflammt. Viele
Stimmen fordern mehr Engagement von Politik und Behörden des Kantons Basel-Stadt, um für die
Zukunft des Nachtlebens in unserer Stadt bessere Voraussetzungen zu schaffen. Vor diesem
Hintergrund wird nun die Petition «Für ein lebendiges Basel» zum Auftakt des Kulturflosses am
Dienstag 28. Juli 2015 lanciert. Sie wird getragen von einem breit abgestützten Petitionskomitee.
Neben den beiden Initiantengruppen «Bebbi wach uff!» und «Kulturstadt Jetzt» stehen viele
Kulturschaffende und alle Jungparteien des Kantons hinter den Forderungen der Petition. Sie werden
sich in den kommenden Wochen an Veranstaltungen, in den Clubs und auf der Strasse sowie online
auf der Website lebendigesbasel.ch auf die Jagd nach Unterschriften begeben.
Mehr Freiheit für die Kultur
Die Petition fordert bessere Bedingungen für die Alternativ-, Jugend-, Pop-, Sub-, Musik- und
Clubkultur. Diese werden durch die Vorgaben für die Nutzung des öffentlichen Raums,
Bauvorschriften, die überdimensionierte Gewichtung des Ruhebedürfnisses sowie die Umsetzung des
Lärmschutzes zu stark beschnitten. So ist beispielsweise die Eröffnung eines Musikclubs nur mit sehr
hohen Investitionen in den Lärmschutz möglich. Die derzeit bestehenden Vorgaben verhindern, dass
neue Angebote entstehen können und erschweren es sogar etablierten Kulturanbietern wie dem
Hinterhof und dem Nordstern, anlässlich des Auslaufens ihrer Zwischennutzungen neue Lösungen zu
finden.
Aktiver Einsatz für bessere Bedingungen
Der Regierungsrat und die Verwaltung von Basel-Stadt sollen mit dieser Petition verpflichtet werden,
sich aktiv für eine Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie für eine transparente,
partizipative und vereinfachte Gestaltung der Bewilligungsprozesse einzusetzen. Zudem soll der
Kanton Hilfestellungen bei der Raumfindung und der Schaffung von Zwischennutzungen anbieten.
Es ist Zeit zu handeln!
Aus Sicht der Initianten ist es höchste Zeit für den Kanton, die Weichen neu zu stellen. Viele
Baslerinnen und Basler haben schon seit vielen Jahren genug von den unnötig schwierigen
Bedingungen für das Nachtleben in dieser Stadt. Es besteht generationenübergreifend ein
ungebrochener Bedarf nach Begegnung auch zu später Stunde. Es wäre verheerend für Basel, wenn
die laufende Entwicklung nicht gestoppt wird und zunehmend Clubs mit internationalem Ruf in andere
Städte abwandern oder Partys in die Illegalität gedrängt werden.
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Institutionen und Personen im Petitionskomitee
Initianten
• Bebbi wach uff! mit Jo Vergeat und Christian Wirth
• Kulturstadt Jetzt mit Kerstin Wenk (Grossrätin SP) und Mirjam Ballmer (Grossrätin Grünes
Bündnis)
Jungparteien
• Junge CVP Basel-Stadt mit Mathieu Mauroux
• Junge SVP Basel-Stadt mit Pascal Messerli
• junges grünes bündnis nordwest mit Eva Strub
• Jungfreisinnige Basel-Stadt mit Nicolas Rotzler und Matthias von Sinner
• Jungliberale Basel-Stadt mit Lukas und Michael Hug
• JUSO Basel-Stadt mit Lavinia Fasciati und Sophie Gysin
Veranstalter
• Im Fluss mit Tino Krattiger
• Jugendkulturfestival JKF mit Sebastian Kölliker
• Kultur & Gastronomie mit Steffi Klär und Sandro Bernasconi
• RFV Basel mit Daniel Stolz (Nationalrat FDP) und Tobit Schäfer (Grossrat SP)
Kontakt
• Christian Wirth, Bebbi wach uff!, bebbiwachuff[at]hotmail.com, 079 369 46 39
• Claudio Miozzari, Geschäftsführer Kulturstadt Jetzt, info[at]kulturstadt-jetzt.ch, 076 374 24 43
Bildvorschlag verfügbar auf der Website www.lebendigesbasel.ch
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Petition an den Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt
Foto: MK
Für ein lebendiges Basel
Unsere Kultur verdient mehr Anerkennung! Hohe Auflagen und eine enge Auslegung von Richtlinien widersprechen liberalen
Rahmenbedingungen, die für ein kreatives, professionelles und innovatives Arbeiten von Kulturschaffenden nötig sind.
In Basel besteht generationenübergreifend ein ungebrochener Bedarf nach Begegnung auch zu später Stunde. Das anstehende
Ende mehrerer Zwischennutzungen zeigt den dringenden Handlungsbedarf auf.
Die Unterzeichnenden fordern von Regierungsrat und Grossem Rat des Kantons Basel-Stadt:
Mehr Freiheit: Die Vorgaben für die Nutzung des öffentlichen Raums, Bauvorschriften sowie die Umsetzung des Lärmschutzes
beschneiden die kulturelle Freiheit zu stark! Regierungsrat und Verwaltung müssen verpflichtet werden, ihren Handlungsspielraum
zu Gunsten der Kultur zu nutzen und aktiv rechtliche Verbesserungen herbeizuführen.
Mehr Anerkennung: Die zeitgenössische Musik- und Clubkultur muss als Standort- und Wirtschaftsfaktor anerkannt, entsprechend
berücksichtigt und weitsichtig gefördert werden. Die Alternativ-, Jugend-, Pop-, Sub- und Clubkultur muss in politische und
administrative Prozesse eingebunden werden. Daneben braucht es Platz für Freiräume ohne Konsumzwang und Überregulierung.
Bessere Bedingungen: Der Kanton muss die Rahmenbedingungen für kulturelle Ideen, Projekte und Initiativen verbessern.
Insbesondere Bewilligungsprozesse sind zu vereinfachen und transparenter zu gestalten. Kreative sollen bei der Bewilligungseingabe
und Raumfindung für ihre Projekte aktiv unterstützt werden.
Name
Adresse
PLZ, Ort
Email (freiwillig)
Jede Person kann diese Petition unterschreiben, unabhängig von Alter, Wohnort und Nationalität.
Bitte sende den teilweise oder vollständig ausgefüllten Bogen bis 1. Oktober an: Bebbi wach uff!, c/o Vergeat, Imbergässlein 31, 4051 Basel.
Onlinepetition unterschreiben: www.lebendigesbasel.ch
Kontakt: [email protected]
Petitionskomitee:
Mirjam Ballmer (Kulturstadt Jetzt, Grossrätin Grünes Bündnis), Sandro Bernasconi (Kultur & Gastronomie), Lavinia Fasciati (JUSO),
Sophie Gysin (JUSO), Lukas Hug (Jungliberale), Michael Hug (Jungliberale), Steffi Klär (Kultur & Gastronomie), Sebastian Kölliker (JKF),
Tino Krattiger (im Fluss), Mathieu Mauroux (Junge CVP), Pascal Messerli (Junge SVP), Nicolas Rotzler (Jungfreisinnige), Tobit Schäfer
(RFV Basel, Grossrat SP), Daniel Stolz (RFV Basel, Nationalrat FDP), Eva Strub (jgb nordwest), Jo Vergeat (Bebbi wach uff!),
Matthias von Sinner (Jungfreisinnige), Kerstin Wenk (Kulturstadt Jetzt, Grossrätin SP), Christian Wirth (Bebbi wach uff!)
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Statements aus dem Petitionskomitee
Jo Vergeat und Christian Wirth, Bebbi wach uff!
«Bebbi wach uff! setzt sich dafür ein, einen friedlichen und innovativen Lösungsweg im Konflikt um
das Basler Nachtleben zu finden. Die Stadt Basel steht für «Culture Unlimited», doch sie schläft
nachts. Verschliesst die Regierung Basels absichtlich die Augen vor dem Problem?
Wird man eine Weltstadt ohne das Nachtleben und seine vielfältige, generationenübergreifende Kultur
zu schätzen? Wir denken nicht! Darum initiierten wir diese Petition für ein lebendiges Basel, um der
Stadt die Möglichkeit zu geben aufzuwachen. Es ist uns gelungen, damit unterschiedlichste
Meinungen zu vereinen und alle zu mobilisieren, gemeinsam für ein lebendiges Basel einzustehen.
Noch ist es nicht zu spät, auf die vielen Stimmen zu hören und ein klares Zeichen pro Nachtleben und
Clubkultur zu setzen.
Wir sind bereit mit viel Engagement mitzureden und mitzugestalten. Sollte dies nicht funktionieren,
stehen wir mit unseren Weckmethoden bereit! Bebbi wach uff!»
Mirjam Ballmer, Kulturstadt Jetzt, Grossrätin Grünes Bündnis
«Alle Vorschriften, Regelungen, Weisungen, Abläufe sowie auch deren Interpretation und die gelebte
Praxis sind zu überprüfen mit dem Ziel, Hürden abzubauen, den Regelkatalog zu vereinfachen und
Vorschriften, welche nicht zwingend sind, zu streichen. Dabei ist der gesamte Spielraum
auszunützen.»
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Kerstin Wenk, Kulturstadt Jetzt, Grossrätin SP
«Immer wieder ist der Grosse Rat auf Anliegen von Kulturstadt Jetzt eingegangen und hat Vorstösse
zur Reduktion von Bewilligungshürden überwiesen. Trotzdem ist viel zu wenig passiert! Regierungsrat
und Verwaltung haben teilweise sogar neue zusätzliche Bewilligungshürden geschaffen, wie das
Beispiel der Bass-Auflagen zeigt. Es ist Zeit, ein Zeichen zu setzen!»
Eva Strub, jgb nordwest
«Basel hat Kultur und sollte sie auch (Nacht-)leben.»
Nicolas Rotzler, Jungfreisinnige
«Ich will, dass auch die zukünftigen Generationen ein freies und möglichst unbeschwertes Nachtleben
in Basel geniessen können. Dies bedeutet nicht, dass der Staat die Clubs finanziell unterstützen soll,
im Gegenteil: Er soll ihnen schlicht und einfach den liberalen gesetzliche Rahmen zur Verfügung
stellen, welchen sie für ihre uneingeschränkte weitere Entwicklung benötigen.»
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Lukas und Michael Hug, Jungliberale
«Basel culture unlimited – das klingt grossstädtisch, versprüht Mondänität. Klar – Museen, Theater,
Dreiländereck und unsere Messen erfüllen dieses Versprechen. Aber gehört zur Kultur einer Stadt
nicht auch das Nachtleben? Die Clubs, Bars und vielseitige Veranstaltungen?
Doch zu strikte Lärm- und Bauvorschriften sowie private Interessen setzten hier den Riegel. Basel
tickt halt anders. Doch kommt das Basler Nachtleben zu diesem Rhythmus kaum in Tanzlaune.
Es muss sich etwas ändern! Die jetzt geführte Diskussion ist ein erster und wichtiger Schritt dazu.»
Lavinia Fasciati, JUSO
«Basel droht zur Schlafstadt zu werden. Alles wird reglementiert und kommerzialisiert. Clubs und
Freiräume müssen Projekten weichen, bei welchen urbanes Stadtleben keinen Raum erhält.
Lärmempfindlichkeiten weniger verhindern Kultur für viele. Neue Ideen und Kreativität sollen nicht
durch Anforderungskataloge erstickt werden – für eine lebendige Stadt!»
Sophie Gysin, JUSO
«Die kulturelle Vielfalt unserer Stadt liegt mir sehr am Herzen. Dazu gehören für mich auch die Clubs.
Das Basler Nachtleben zeichnete sich bisher durch eine grosse Auswahl an verschiedensten
Konzert-, Tanz- und Ausgangsmöglichkeiten aus – dies soll so bleiben. Basel soll eine Kulturstadt
bleiben, die sich nicht nur auf das Theater, das Ballett und das Sinfonieorchester beschränkt.»
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Sebastian Kölliker, JKF
«Sobald es um Jugendkultur geht, hat man das Gefühl, der Staat agiere hilflos. Es fehlt in diesem
Bereich an Erfahrung, Weitblick und politischem Wille. Dabei hat Basel mit dem Jungen Theater
Basel, dem RFV und dem JKF auch im Bereich der Jugend- und Alternativkultur Leuchtturmprojekte,
die über die Stadtgrenzen hinaus ein grosses Renommee geniessen. Alle drei sind einzigartig. Die
Regierung sollte anerkennen, wie unglaublich wertvoll das ist!»
Sandro Bernasconi, Kultur & Gastronomie
«Für Clubkultur gehört Flexibilität, Beweglichkeit, am Puls sein, Unternehmertum und Mut zur
Veränderung zum täglichen Brot. Die Kultur- und Gastroszene in Basel ist weder unfähig noch
ideenlos, sie brauchen von der Stadt keine Trostpflästerchen und Lippenbekenntnisse, sondern
Anerkennung und konkrete Ansprechpersonen in der Verwaltung, die sich aktiv für ihre Anliegen
einsetzen und gemeinsam nach Lösungen suchen.»
Steffi Klär, Kultur & Gastronomie
«Basel, liebe Kulturstadt – wo bleibt dein Bewusstsein für Clubkultur und deren Wichtigkeit als
Standort- und Wirtschaftsfaktor? Wo bleibt dein Stolz auf Locations die internationale Acts und
spannende Szene-Newcomer präsentieren und damit neben Tausenden von Basler Clubgängern,
Expats und Dreiländereck-Gästen auch Publikum aus Zürich oder Berlin nach Basel locken. Wo bleibt
dein Respekt, und deine Rückendeckung für die Jungunternehmer, Kulturschaffende und Macher –
gerade auch die Macher, die keine Subventionen von dir bekommen? Die Kultur in unserer Stadt hat
viele ausdrucksstarke Gesichter – wenn du jetzt nicht bald Zeichen setzt, wird eines hiervon restlos
einschlafen!»
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Tobit Schäfer, RFV
«Schon vor über zehn Jahren haben wir mit Kulturstadt Jetzt mehr Anerkennung, mehr Freiheit und
mehr Unterstützung für Alternativ-, Jugend-, Pop- und Subkultur gefordert. Tausende unterstützen
unsere Forderung und haben sie immer wieder bekräftigt. Trotz vieler Versprechungen von
Regierungsrat und Verwaltung hat sich bis heute aber wenig bis nichts geändert.»
Daniel Stolz, RFV
«Eine Stadt lebt, muss leben und sich entwickeln können – sonst stirbt sie.
Neben Oasen der Ruhe, wie Pärke und reine Wohnquartiere, muss es Orte für
pulsierendes Leben geben. Wo wenn nicht in einer Stadt? Nur so kann eine
Stadt ihre Funktion als Ort der Innovation, des Austauschs, der neuen Ideen,
des Fortschrittes wahrnehmen. Dies gilt immer und gerade auch für die
Kultur. Deshalb muss Basel endlich Kulturstadt Jetzt werden.»
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