im alten Köln PDF , 17309 kb

FREUNDE DES
HISTORISCHEN ARCHIVS
DER STADT KÖLN E.V.
Willkommen
im alten Köln
ARCHIV
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KÖLN
K A L E N D E R 2 016
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Die meisten dieser Tore waren Glos vollkommen unbekannt,
und ihm wurde bewusst, dass die Kölnerinnen und Kölner von
ihrer Stadt im Mittelalter nur wenig Kenntnis hatten.
Also begab er sich auf Spurensuche: Im Historischen Archiv der
Stadt Köln wurden ihm die dafür notwendigen Quellen, Archivalien wie Fachliteratur, bereitgestellt. Die Zeichnungen, Pläne
und Grundrisse sämtlicher Stadttore spornten ihn an, das mittelalterliche Köln malerisch wieder entstehen zu lassen. Siegfried
Glos schuf die ersten Gemälde des „alten Kölns“ – und malt
immer noch daran. Mittlerweile umfasst sein Gemäldezyklus 53
Werke. Das Ende? Nicht absehbar!
wieder lebendig werden – bildgewaltig, farbenfroh, mit unerschütterlicher Liebe zum Detail. Vor allem ganz anders, als sich
die meisten von uns das landläufig als dunkel, grau und trist
verschriene Mittelalter vorgestellt hätten. Im Laufe der Zeit
erweiterte Glos sein Blickfeld – er schaute auch auf das, was sich
innerhalb der alten Stadtmauern abspielte.
Die Informationen aus unseren Quellen dienten dem Künstler als
Fundament, auf dem er das alte Köln rekonstruieren konnte. Aus
dieser Zeit existieren nun mal keine Fotografien, Glos konnte sich nicht anhand von Zeitungsberichten orientieren oder
Zeitzeugen befragen. Vielmehr arbeitete er unter anderem mit
Stadtplänen und Architekturzeichnungen aus unseren Beständen sowie ergänzender Literatur unserer Bibliothek. So wurde er
zum Dauergast unseres Lesesaals.
Bettina Schmidt-Czaia
Leitende Archivdirektorin
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
mit unserem Kalender für das kommende Jahr 2016 heißen
wir Sie „WILLKOMMEN IM ALTEN KÖLN“! Dazu haben wir zwölf
Gemälde des Künstlers Siegfried Glos ausgewählt, der sich seit
vielen Jahren einem ehrgeizigen Projekt widmet: Er möchte das
mittelalterliche Köln in einem Gemäldezyklus wieder auferstehen lassen!
Glos legt bei seinen Arbeiten besonderes Augenmerk auf die im
12. und 13. Jahrhundert errichtete mittelalterliche Stadtmauer.
Das Gemäuer stand symbolisch für die Stadt, lange bevor der
Dom diese Rolle übernahm. Köln war spätestens seit es sich
1165 als Pilgerstätte der Heiligen Drei Könige etablierte „dat
hillige Coellen“. Das Gemäuer um die Stadt, so der ehrgeizige
Plan, sollte Sancta Colonia, das Himmlische Jerusalem am Rhein,
entstehen lassen. Entsprechend der biblischen Vision aus der
Offenbarung des Johannes boten zwölf imposante Stadttore
innerhalb der Stadtmauer den Bürgerinnen und Bürgern besonderen Schutz. Köln wurde mit seiner gewaltigen, nie erstürmten
Befestigungsanlage die mächtigste Festungsstadt nördlich der
Alpen.
Die Stadtmauer bot Köln zwar Schutz vor Feinden, sie war aber
auch ein mächtiger Grenzstein, der spätestens im 19. Jahrhundert die Expansion einer pulsierenden Stadt verhinderte. Die
Befestigung war also Fluch und Segen zugleich. Dennoch genoss
sie Bestandsschutz, bis sich die Preußen Ende des 19. Jahrhunderts dazu entschlossen, einen Großteil der Gemäuer einzureißen. Die Kölner Stadtmauer war Geschichte geworden.
Gerade hier zeigt sich die Bedeutung der Arbeiten des „Stadtmalers“ Siegfried Glos: Dank seiner Werke erhalten wir einen
ganz anderen, neuen Blick auf die mittelalterliche Stadtmauer
in ihrer ursprünglichen Form. Seine Bilder lassen das alte Köln
Die Werke von Siegfried Glos verdeutlichen somit auf besondere
Weise die Bedeutung der archivischen Überlieferung als Wissensfundus unserer Geschichte nicht nur für Historiker. Ihr besonderer Wert zeigt sich auch dann, wenn Künstler als Resultat
ihrer Auseinandersetzung mit unseren Quellen mit ihren Werken
Dritten einen Zugang schaffen – gleich, ob der Schriftsteller sie
zur Sprache oder der bildende Künstler zu Papier bringt, ob der
Musiker ihnen Töne entlockt oder sie von Regisseur und Kameramann zum Leben erweckt werden.
Ich danke Siegfried Glos, dass er sich dazu entschlossen hat, seine Werke in diesem Kalender zu präsentieren. Sie sind zugleich
ein schöner Ausblick auf die Ausstellung zum „alten Köln“, die
ab dem 16. März bei uns am Heumarkt präsentiert wird. Sie
wird dann allen 53 Werken – ergänzt durch Quellen aus unseren
Beständen – das verdiente Publikum verschaffen. Die Eleganz,
Schönheit und Imposanz des alten Kölns – niemand hat sie bislang eindrucksvoller veranschaulicht als Siegfried Glos.
Daneben geht mein Dank an unseren Förderverein, die „Freunde
des Historischen Archivs“. Auch in diesem Jahr übernehmen sie
die Finanzierung der Druckkosten. Informieren Sie sich über die
ständig wachsenden Angebote unserer Freunde und werden Sie
Mitglied! Auf der 13. Seite erfahren Sie Näheres.
Ich wünsche Ihnen ein gutes Jahr 2016 mit dem alten Köln als
Ihrem ständigen Begleiter.
Zum Künstler:
Sein großer Herzenswunsch für die Zukunft seines „alten Kölns“
ist es, dass das Werk zusammenbleibt. Der Maler hofft, dass eine
Kulturstiftung oder eine kulturelle Institution Interesse daran
bekundet und auf die eine oder andere Weise dazu beiträgt,
seinen Wunsch zu erfüllen.
Siegfried Glos: Ein Kölner Maler, ein Maler Kölns
Siegfried Glos, Jahrgang 1943, ist in Köln-Mülheim aufgewachsen. Der gelernte Gas- und Wasserinstallateur setzte sich mit 19
Jahren zum ersten Mal mit der Malerei auseinander. Von einem
Freund überredet, versuchte sich Glos an Aquarellen. Offenbar
entstanden vielversprechende Arbeiten, denn seine Mutter
meldete ihn kurze Zeit später – ohne sein Wissen – bei den Kölner Werkschulen an. So studierte Glos dort von 1963 bis 1970
Malerei, vornehmlich bei Prof. Dr. Otto Gerster.
Während einer Reise in die USA entdeckte er die Pop Art für sich.
In der Folge beschäftigte er sich auch mit Aktmalerei, historischpolitischen Themen und dem magischen Realismus.
Ab 1985 arbeitete Glos fast ein Vierteljahrhundert als freier Bühnenmaler für die ARD und andere Fernsehsender. Als Szenenbildner wirkte er 1989 an der Erstellung des Kinofilms „AMERICAN BEAUTY LTD.“ von Dieter Marcello mit. Der Film wurde für
den Bundesfilmpreis 1990 nominiert.
Einem besonderen Projekt widmete sich der Künstler ab 1993:
Rund zehn Jahre lang malte Glos Bilder einer imaginären Reise,
die unter dem Titel „Von der Stadt der Türme zum Zeitalter der
Märchen“ stand. Er schuf Gemälde von Fantasielandschaften in
leuchtenden Farben, die alle Sinne ansprechen.
Ihre
Bettina Schmidt-Czaia
Leitende Archivdirektorin
Ab 1998 beschäftigte sich Glos mit der Kölner Stadtgeschichte.
Angeregt wurde er dazu durch Jakob Scheiner und seinem Sohn
Wilhelm, die an der Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert
zahlreiche Aquarelle mit Kölner Motiven geschaffen hatten. Im
Rahmen dessen widmeten sie sich auch künstlerisch den Stadttoren.
illkommen im alten Köln
Willkommen im alten Köln
Willkommen im alten Köln
ARCHIV
Neben der Malerei und dem Reisen liebt Siegfried Glos die Seefahrt in all ihren Facetten. Der Stadtmaler war Wildwasserfahrer,
Hochseesegler, zweifacher Atlantiküberquerer – das Wasser zog
Siegfried Glos schon immer in seinen Bann.
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APRIL 2016
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MAI 2016
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Eselsmarkt mit Marsilstein
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JUNI 2016
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JULI 2016
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AUGUST 2016
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SEPTEMBER 2016
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OKTOBER 2016
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dezember 2016
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HISTORISCHEN ARCHIVS
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Geschichte Groß Geschrieben – Die Freunde
des Historischen Archivs
Wir, der Förderverein „Freunde des Historischen
Archivs der Stadt Köln“ unterstützen das Kölner
Stadtarchiv seit 2006. Unser Hauptanliegen ist es,
die Kölner Bürgerinnen und Bürger auf „ihr“ Archiv
aufmerksam zu machen und ihren Blick für die Bedeutung der einzigartigen Zeugnisse aus über 1000
Jahren Kölner Geschichte zu schärfen.
Bilderübersicht
August: Filzengrabentor (Innenseite)
Titelbild: Blick von Südwesten
110 x 130cm. Acryl auf Nessel. Entstehungsjahr
2000. Überarbeitung 2011.
110 x 200cm. Acryl auf Nessel. Entstehungsjahr
1999, Überarbeitung 2012.
September: Friedhof von St. Aposteln
© 2015
Januar: Eisgang
110 x 130cm. Acryl auf Nessel. Entstehungsjahr
2007. Überarbeitung 2013.
Unser Engagement ist nach dem Einsturz des Archivs
umso bedeutender. Viele Stücke sind schwer beschädigt. Das Archiv steht vor der jahrzehntelangen
Mammutaufgabe der Rekonstruktion der Kölner
Stadtgeschichte.
100 x 130cm. Acryl auf Nessel. Entstehungsjahr
1998, Überarbeitung 2012.
Oktober: Friesentor (Innenseite)
Februar: Severinstor (Innenseite)
115 x 130cm. Acryl auf Nessel. Entstehungsjahr
2008. Überarbeitung 2009.
Historisches Archiv der Stadt Köln
Heumarkt 14
50667 Köln
Weitere Informationen und den Mitgliedschaftsantrag erhalten Sie im Internet unter www.freunde-deshistorischen-archivs.de. Wir freuen uns, Sie schon
bald in unseren Reihen begrüßen zu dürfen.
November: An St. Maria Lyskirchen (Rheinseite)
März: Hochwasser am Fischmarkt (Rheinseite)
130 x 140cm. Acryl auf Nessel. Entstehungsjahr
2000, Überarbeitung 2019.
110 x 140cm. Acryl auf Nessel. Entstehungsjahr
2001. Überarbeitung 2010.
Dezember: Domkloster
April: Blick von der Stadtmauer über den Hof Hardefust (Klapperhof)
115 x 150cm. Acryl auf Nessel. Entstehungsjahr
2008. Überarbeitung 2009.
110 x 130cm. Acryl auf Nessel. Entstehungsjahr
2001. Überarbeitung 2012.
ISBN-Nummer: 978-3-928907-27-9
Die Rechte an allen Abbildungen liegen bei
Siegfried Glos.
Alle Rechte der Vervielfältigung, auch die der Übersetzung, vorbehalten.
Keine Teile des Kalenders dürfen in irgendeiner Form
- Druck, Fotokopie, Mikrofilm, Scan - oder in einem
anderen Verfahren ohne schriftliche Genehmigung
des Historischen Archivs der Stadt Köln reproduziert
oder unter Verwendung elektronischer Systeme
verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Mai: Eselsmarkt mit Marsilstein
115 x 135cm. Acryl auf Nessel. Entstehungsjahr 2014
Juni: Neumarkt
110 x 160cm. Acryl auf Nessel. Entstehungsjahr
2001. Überarbeitung 2009.
Ihre Freunde des Historischen Archivs der Stadt Köln
Burkhard von der Mühlen
Juli: Bayenturm mit Ark (Rheinseite)
Vorsitzender
110 x 140cm. Acryl auf Nessel. Entstehungsjahr
2002. Überarbeitung 2011.
Redaktion:
Tobias Kolf
Gestaltung:
Beate Sistenich-Emonds
Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Druck:
Heider Druck GmbH, Bergisch Gladbach
Eine Einrichtung der
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mit, das kulturelle Erbe Kölns für die kommenden
Generationen zu bewahren! Seien Sie unser Gast
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einladen und über die wir Sie bevorzugt informieren.
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Bürgerinnen und Bürger zugänglich sind.
115 x 135cm. Acryl auf Nessel Entstehungsjahr 2008.
Impressum
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