ANKER PU ENE D L TE NK TE NK er Schule dung 5G O KER PU Erfolgreich von der Schule in die Ausbildung Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrkräfte und liebe Eltern, Dr. ArnDT Schnöring Generalsekretär DER Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) Elifnur Koç (17) besucht eine Berufsfachschule für den Bereich Gastronomie 5 Goldene Ankerpunkte Zeig, was Du kannst! haben wir 2007 ein Projekt genannt, das Schülerinnen und Schüler des Hauptschulzweiges von der Schule in die Ausbildung führen sollte. Bis heute nutzen unsere Teilnehmer beherzt ihre Chance und zeigen, was in ihnen steckt: Über 90 Prozent unserer Jugendlichen finden einen passenden Ausbildungsplatz oder besuchen erfolgreich eine weiterführende Schule. Darüber freuen wir uns gemeinsam mit unserem langjährigen Programmpartner, der Walter Blüchert Stiftung. In dieser Broschüre geben wir etwas von unserem Know-how weiter. Beim Schritt von der Schule in das Berufsleben ist für junge Menschen, neben einer inneren Motivation und einer emotionalen Unterstützung aus dem Elternhaus, das richtige Timing von ganz zentraler Bedeutung. Fragen wie „Wann muss ich wissen, was ich später beruflich machen will?“ oder „Wann ist der richtige Zeitpunkt, mich um meine Bewerbung zu kümmern?“ müssen rechtzeitig geklärt sein. Die beste Bewerbung hilft nicht, wenn sie zu spät kommt. Herzstück dieses kleinen Ratgebers ist ein Zeitstrahl, auf dem deutlich wird, wann die Schülerinnen Erfolgreich von der Schule in die Ausbildung und Schüler aktiv werden müssen. Wer sich daran orientiert, stellt die Weichen für einen gelungenen Übergang von der Schule in die Ausbildung! Weitere Empfehlungen, Tipps sowie Statements von Jugendlichen, die ihren Weg in die Ausbildung gefunden haben, sollen Mut machen und Inspirationen liefern. Seit 20 Jahren fördert die Stiftung der Deutschen Wirtschaft junge Menschen – von Grundschulkindern bis zu Promovierenden. Unsere Erfahrung zeigt, dass es sich außerordentlich lohnt, auf die Entwicklung von Persönlichkeiten und die aktive Gestaltung von Bildungsübergängen zu setzen. Unseren jungen Leserinnen und Lesern, die diesen Schritt noch vor sich haben, wünschen wir, dass sie ihn mutig, selbstbewusst und erfolgreich beschreiten. Eine interessante und hilfreiche Lektüre wünscht Ihnen Dr. ArndT Schnöring 5G O 5G O 5G O Erfolgreich von der Schule in die Ausbildung 2 Jahre vor dem Schulabschluss 2-1 Jahr vor dem Schulabschluss 1 Jahr vor dem Schulabschluss •Nutze die berufsorientierenden Angebote an deiner Schule sorgfältig •Recherchiere zusätzliche Informationen z. B. im Internet •Überlege „Was kann und mache ich gerne?“ •Binde dein Umfeld in deine Überlegungen ein •Absolviere Praktika und Praxistage! Praktikumszeugnis vom Betrieb erbitten! •Für gute Noten anstrengen: Mit dem Zwischenzeugnis der 9. Klasse wirst du dich bewerben! •Führe Gespräche mit „Praktikern“ aus in Frage kommenden Berufen •Fühler nach Ausbildungsplätzen ausstrecken und weitere Informationen sammeln •Frage nach Möglichkeiten für Praxiseinblicke bei für dich interessanten Betrieben und Unternehmen •Übe Bewerbungssituationen ein, um mehr Sicherheit zu gewinnen •„Plan B“ entwickeln: „Wo würdest du gerne ein Praktikum machen, wenn es mit der Ausbildung nicht sofort klappt?“ •Bewerbungen schreiben und draufschauen lassen, ob alles richtig und vollständig ist •Falls doch eine Absage kommt, nachhaken, was du zukünftig noch besser machen kannst •Ggf. „Plan B“ weiterentwickeln (z. B. ein berufsqualifizierendes Praktikum oder Freiwilliges Soziales Jahr einplanen) ANKER PU ENE LD TE NK Erfolgreich von der Schule in die Ausbildung ANKER PU ENE LD TE NK Erfolgreich von der Schule in die Ausbildung ANKER PU ENE LD TE NK ANKER PU ENE LD TE NK 5G O Die 5 goldenen Ankerpunkte für einen gelungenen Übergang von der Schule in die Ausbildung Erfolgreich von der Schule in die Ausbildung Schulabschluss In der Ausbildung •Einen (möglichst guten) Abschluss anstreben •Mit der Ausbildung beginnen oder „Plan B“ umsetzen (Leerlauf vermeiden) •Zuversichtlich bleiben und Hilfe suchen, falls es Rückschläge gibt! •Mit Engagement und Verlässlichkeit dazu beitragen, dass ein gutes Betriebsklima herrscht •Bei auftretenden Konflikten Rat und Unterstützung einholen •Nicht entmutigen lassen! Die erste Zeit in der Ausbildung bringt viele Umstellungen mit sich und zahlreiche neue Erfahrungen! Lucas Laenger (17) macht eine AusbiLdung zum Augenoptiker 5 Goldene Ankerpunkte Erfolgreich von der Schule in die Ausbildung Ergänzende Tipps und Links zu den 5 goldenen Ankerpunkten Ankerpunkt 1 2 Jahre vor dem Schulabschluss •Neben erprobten Unterrichtsangeboten bieten zusätzliche Anlaufstellen an der Schule häufig eine Beratung für Berufs- und Studienorientierung. •Hilfreich sind Berufsorientierungstests und umfangreiche Berufsinformationsportale bspw.: http://portal.berufe-universum.de. Hier ist das Ergebnis von Tests mit Vorsicht zu betrachten, denn kein Test ist perfekt. Wichtig bei der Berufswahl sind vor allem persönliche Interessen und Fähigkeiten. Eigen- und Fremdbewertung durch Personen, die die Jugendlichen gut kennen, sind besonders aufschlussreich. •Hilfreiche Checklisten für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern zur Durchführung des Schülerbetriebspraktikums befinden sich z. B. auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft SCHULEWIRT- SCHAFT unter: www.schulewirtschaft.de •Schüler bewerben sich mit ihrem Zwischenzeugnis, dem Halbjahreszeugnis der 9. Klasse. Es sollte daher so gut wie möglich sein. Individuelle Potenzialförderung (z. B. Nachhilfe oder eine Lerngruppe) kann dies unterstützen. Ankerpunkt 2 2-1 Jahr vor dem Schulabschluss •Praxiseinblicke bekommen, indem ein Teil der Ferien genutzt wird für Schnuppertage, Probearbeiten oder Praktika. Selbst die Hospitation für nur einen Tag kann wichtige Erkenntnisse bringen. Wem es beim Praktikum gefällt, der sollte bei dem Unternehmen direkt Interesse signalisieren und sich nach Ausbildungsmöglichkeiten erkundigen. Am Ende jedes Praktikums unbedingt ein Zeugnis ausstellen lassen. •In der Broschüre „Fit für die Zukunft“ gibt es nicht nur Tipps für angehende Studierende, sondern Jugendliche und ihre Eltern erhalten auch Tipps für die Berufswahl u.v.m.: www.studienkompass.de/zukunft „Bei meinem ersten Bewerbungsgespräch hat es mir sehr geholfen, zu wissen, dass jeder in dieser Situation aufgeregt ist. Wichtig ist nur, dass man gut vorbereitet ist." Lucie Liebe (16) macht eine Ausbildung zur Mechatronikerin 5 Goldene Ankerpunkte Erfolgreich von der Schule in die Ausbildung „In der 10. Klasse habe ich ein Praktikum in einer großen Supermarktkette gemacht und bin jetzt dort in der Ausbildung. Jüngeren kann ich nur empfehlen, dass sie in einem Bereich arbeiten sollten, auf den sie echt richtig Lust haben. Und sie nicht so schnell aufgeben, wenn Absagen kommen.“ Orhan Cihan (17) Macht eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann Ankerpunkt 3 1 Jahr vor dem Schulabschluss •Bewerbungsschreiben erlernen und sich auf Bewerbungsgespräche und mögliche Assessment Center (Auswahlverfahren) mit Übungen vorbereiten. •Bewerbungen an Betriebe versenden, bei denen man eine Ausbildung machen möchte. Im Anschreiben unbedingt Bezug darauf nehmen, warum man genau diese Ausbildung in genau diesem Betrieb machen möchte. Tipps dazu gibt es zahlreiche im Internet, bspw. auf den Seiten der Agentur für Arbeit: www.arbeitsagentur.de „Um erfolgreich in die Ausbildung zu starten, sollten junge Menschen ausgeschlafen, motiviert, wissbegierig und freudig bei der Arbeit sein. Im besten Fall haben sie ein Vorbild, dem sie nacheifern können.“ Axel Uhrlaub Ausbildungsleiter von TomasZ Kierzek Ankerpunkt 4 Schulabschluss „Ohne Unterstützung von Zeig, was Du kannst! hätte ich es nicht geschafft, so gute Bewerbungsunterlagen zu erstellen und wäre auch nicht so selbstbewusst in mein Vorstellungsgespräch gegangen.“ Tomasz Kierzek (18) macht eine Ausbildung zum Maurer •Gut organisiert in die Ausbildung starten: Nach dem Abschluss auf Themen vorbereiten, die im Job wichtig sind: Zeitmanagement und „Gepflogenheiten“ der Arbeitswelt kennenlernen. Es wird mehr Selbstständigkeit gefordert sein als in der Schule. www.planet-beruf.de •Den bevorstehenden Veränderungen mit einer positiven Einstellung und Offenheit begegnen. •Unbedingt Leerlauf vermeiden und nach dem Schulabschluss bald mit der Ausbil5 Goldene Ankerpunkte dung beginnen. Ist der gewünschte Ausbildungsplatz nicht gefunden, stattdessen z. B. ein berufsbildendes Praktikum absolvieren. •Möglichkeiten und Chancen des Wechsels auf eine weiterführende Schule prüfen. Ankerpunkt 5 In der Ausbildung •Ausbildungsbetreuer in den Betrieben bieten viel Know-how und persönliche Unterstützung an. Es lohnt sich, sie rechtzeitig anzusprechen, wenn es Unsicherheiten gibt. An Berufsschulen sind auch Sozialarbeiter tätig, die bei Schwierigkeiten während der Ausbildung und im Betrieb Hilfestellung geben und versuchen, diese zu klären. •Konflikte können im Berufsleben immer wieder entstehen. Wichtig ist, dass man lernt, damit umzugehen und lösungsorientiert zu handeln. „Die erste Zeit in der Ausbildung war sehr komisch durch die neuen Arbeitszeiten und einen komplett anderen Tagesablauf als in der Schule. Es war ungewohnt, aber gleichzeitig auch interessant und aufregend. Ich habe mich schnell integriert und viele nette neue Kollegen kennengelernt.“ Julia-Michelle Denayer (18) (Mitte links) Macht eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten Erfolgreich von der Schule in die Ausbildung Interview Der Weg in die Ausbildung – Beobachtungen einer Mutter Zeig, was Du kannst!-Programmteilnehmer Tim Näther (17) macht eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik. Wir haben seiner Pflegemutter Gabriele Seedorf ein paar Fragen gestellt, um zu zeigen, wie Eltern ihre Kinder auf dem Weg in die Ausbildung unterstützen können. Was können Sie anderen Müttern und Vätern empfehlen, die ihre Kinder auf dem Weg in den Beruf begleiten wollen? Folgende Punkte finde ich besonders wichtig: 1. Den Berufswunsch des Kindes akzeptieren und es auf der Suche nach passenden Praktika unterstützen. 2. Das Kind immer wieder motivieren, sich über den Beruf zu informieren. 3. Konsequent darauf achten, dass Termine eingehalten werden. 4. Immer am Ball bleiben. 5. Immer einen „Plan B“ bereithalten. Sohn zwischendurch motivieren, am Ball zu bleiben. Wenn die Freunde Feten feiern und ein Zeig, was Du kannst!-Seminar am Wochenende stattfindet, muss man Argumente haben, damit ein Jugendlicher hingeht. Wir waren jedes Mal begeistert, was er von den Seminaren mitnehmen konnte. Hat sich aus Ihrer Sicht heute hinsichtlich Bewerbung, Ausbildung und Beruf im Vergleich zu früher viel geändert? Ja, die Bewerbungen sind umfassender geworden und in vielen Betrieben nur noch online möglich. Es wurde früher mehr Wert ausschließlich auf das Zeugnis gelegt. Heute sind auch Qualitäten wie soziale Kompetenz, Teamgeist und Eigeninitiative sehr gefragt. Auch die Ausbildungen sind umfassender im Aufgabenbereich geworden und es wird mehr Selbstständigkeit erwartet. Wie fanden Sie es, dass Ihr Kind an dem Programm Zeig, was Du kannst! teilgenommen hat? Sehr gut, deshalb haben wir unser Kind von Anfang an begleitet. Wir mussten unseren 5 Goldene Ankerpunkte „Die erste Zeit meiner Ausbildung war sehr anstrengend, da ich um vier Uhr morgens aufstehen muss. Aber ich wollte schon immer in einem Hafenbetrieb arbeiten und konnte durch Zeig, was Du kannst! viel über die Berufswelt lernen.“ Tim Näther (17) macht eine Ausbildung im Bereich Lagerlogistik Erfolgreich von der Schule in die Ausbildung Unser Sohn wurde durch das Programm selbstsicherer, denn es gab viel Lob von den Trainern. Das Programm verlangt wirklich auch von den Jugendlichen, dass sie zeigen, was sie können. Unser Sohn konnte sich durch die neu erworbene Selbstsicherheit ganz entspannt auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz begeben. Für ihn und uns war es ein großes Glück, an diesem Programm teilnehmen zu können. Ich hoffe, dass Zeig, was Du kannst! neu aufgelegt werden kann und würde jedem Schüler raten, der das Angebot bekommt, mitzumachen. Zudem würde ich den Eltern raten, an ihr Kind zu glauben und es zu unterstützen. Tim hat sich in den letzten Jahren vom Schüler zum Berufstätigen entwickelt. Welche Veränderungen haben Sie an ihm beobachtet? Viele, und zwar ein selbstsicheres Auftreten, eine größere Lernbereitschaft, mehr Selbstständigkeit und das Pflichtgefühl, auch mal eigeninitiativ Arbeiten zu erledigen, die nicht so angenehm sind. Kontakt Silke Gerstenberger Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) Bereichsleitung Schülerförderung [email protected] www.sdw.org Impressum Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) gGmbH im Haus der Deutschen Wirtschaft Breite Straße 29 10178 Berlin Konzeption und Redaktion Christine Sequeira-Voigt Referentin Kommunikation, sdw Gestaltung Matthias Gerber EXTRATAPETE GmbH Druck Druckerei Conrad GmbH, Berlin Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Broschüre bei Begriffen wie Schüler/Schülerin, Lehrer/Lehrerin usw. zum Teil nur die männliche Form genannt. Gemeint sind immer alle Personen. Fotonachweis Cover: Thomas Trutschel, photothek für sdw Elifnur Koç: Nilgün Tunçbilek für sdw Dr. Arndt Schnöring: Hoffotografen für sdw Lucas Laenger: Dirk Mathesius für sdw Lucie Liebe: Dirk Mathesius für sdw Orhan Cihan mit seiner Mutter: Frank Pusch für sdw Tomasz Kierzek: Rolf Schulten für sdw Julia-Michelle Denayer: Rolf Schulten für sdw Tim Näther: Kirsten Krüger für sdw © Stiftung der Deutschen Wirtschaft 2015
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