Presseheft PINA SCHAUKELT Was kleine Kinder brauchen

Presseheft
PINA SCHAUKELT
Was kleine Kinder brauchen
Der neue Dokumentarfilm
von Heide Breitel
Kinostart 8. März 2016 Urania Berlin
Heide Breitel Filmproduktion
Telefon 030 324 15 03 und 0177 324 15 03
[email protected]
PINA SCHAUKELT
Was kleine Kinder brauchen
Kurzinhalt
Der Dokumentarfilm beobachtet Kinder in ihrem Krippenalltag im Alter ab zehn
Monate und begleitet sie, bis sie 2 ½ Jahre alt sind. Der Film zeigt die Lernfähigkeit,
Entdeckerfreude und Gestaltungslust, mit der sich kleine Kinder auf ihren Weg
begeben.
Bis auf wenige kurze Statements von Erzieher_innen, Leiterinnen und Eltern, sieht
man geduldige, intensive Beobachtungen der Kleinen, wie sie Freude, Glück oder
Schmerz erleben, oft mit Lachen, manchmal aber auch unter Tränen. Beim Zuschauen
nehmen wir Anteil an ihren Erfahrungen und Entwicklungsschritten bis hin zum
Können und Wissen.
Ebenso nimmt der Film die Haltung und das Verhalten der Erzieher_innen in den Blick:
wie sie die Kinder begleiten, auch herausfordern, niemals gängeln, immer zugewandt
und aufmerksam sind. So gelingt es ihnen in beeindruckender Weise, die Kinder auf
ihrem Weg zu unterstützen – und dabei ein tiefes stabiles Vertrauen aufzubauen.
Inhaltsverzeichnis
Kurzinhalt
Seite
2
Herstellung und Vertrieb
Seite
3
Team und Mitwirkende
Seite
4
Interview mit der Regisseurin
Seite
5
Beitrag von Prof. Dr. Gerald Hüther
Seite
8
Beitrag von Dr. Christa Preissing
Seite 10
Filmografie Heide Breitel
Seite 12
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Heide Breitel Filmproduktion
Telefon 030 324 15 03 und 0177 324 15 03
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PINA SCHAUKELT
Was kleine Kinder brauchen
Herstellung und Vertrieb
Produktion und Verleih
Heide Breitel Filmproduktion
Windscheidstraße 18
10627 Berlin
030 324 15 03
0177 324 15 03
[email protected]
www.heide-breitel-film.eu
Co-Produktion und DVD
FriJus GmbH
Friedemann Schuchardt
Johannes-Krämer-Straße 64
70597 Stuttgart
0711 806 66 97
[email protected]
www.frijus.de
Co-Produktion und Studio Endfertigung
wave-line GmbH
Matthias Behrens
Bülowstraße 66 D1
10783 Berlin
030 235 56 00
[email protected]
www.wave-line.de
Dreharbeiten
von Dezember 2013 bis Juni 2015
INA.KINDER.GARTEN
Dresdener Straße 128
10999 Berlin
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www.inakindergarten.de
Heide Breitel Filmproduktion © 2016
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Heide Breitel Filmproduktion
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PINA SCHAUKELT
Was kleine Kinder brauchen
Team und Mitwirkende
Regie und Montage
Heide Breitel
Kamera
Thomas Ladenburger
Ralph Netzer
Ton
Lilly Grote
Manuel Zimmer
Musik
Andreas Wolter
Gesang
Jeanette Rasenberger
Rosalie und Belinda
Klarinette
Alexander Spree
Mischung
Mathias Wendt
Farbkorrektur und Endfertigung
Matthias Behrens
Produktionsassistenz
Hanna Hechel
Archivbilder
Dirk Szuszies
DCP Erstellung
Domingo Stephan
Mitwirkende
Eltern und Kinder der Nestgruppe 2013
Erzieher_innen
Robert Friedrich
Yildiz Sakli
Nadine Schwan
Anne Keller
Kita Leitung Dresdener Straße
Ulrike Russmann
Ilse Ziess-Lawrence
Geschäftsführerin
Regine Schallenberg-Diekmann
INA.KINDER.GARTEN gGmbH
Besonderer Dank an Christophora Bruker und Professor Dr. Gerald Hüther
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Heide Breitel Filmproduktion
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Interview mit der Regisseurin
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Dokumentarfilm über Kleinkinder zu
machen? Gab es einen Auslöser?
Heide Breitel
Seit dem 8. August 2013 besteht nach dem Krippenkinderförderungsgesetz
bundesweit ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für alle unter Dreijährigen. Es
wurde viel darüber berichtet, wie das organisatorisch zu schaffen sei. Aber wie der
Tagesablauf für die Kinder aussehen soll, was sie wirklich brauchen, um wachsen zu
können an Körper, Geist und Seele, ist in der Diskussion untergegangen. 2012 habe
ich den Film SCHLÜSSEL ZUM LEBEN in einer Kinderkrippe in Frankfurt am Main gedreht.
Seitdem war es mein Wunsch, Kinder beim Wachsen länger zu beobachten.
Einen Kindergarten zu finden, der bereit ist, sich über einen längeren Zeitraum bei
der Arbeit filmen zu lassen, war sicher nicht einfach. Wie haben Sie die Kita
gefunden?
Bei meiner Recherche habe ich viele Einrichtungen besucht, staatliche, kirchliche,
auch privat geführte Kindergärten. Dabei habe ich den INA KINDER.GARTEN in der
Dresdener Straße in Berlin kennengelernt. Diese Kita ist 1986 aus einem umgebauten
Parkhaus entstanden, deshalb gibt es dort sehr viel Platz für die Kinder. Die INA
KINDER.GÄRTEN arbeiten nach dem Situationsansatz: was für die Kinder in diesem
Moment gerade wichtig ist, wird aufgenommen, mit den Kindern bearbeitet und
weitergeführt. Bei den Kleinkindern stehen Liebe und Wärme im Vordergrund, dass sie
z.B. auf den Arm genommen werden wollen, wenn sie Trost und Schutz brauchen. In
der Nestgruppe für Kinder unter drei Jahren fangen drei Erzieher_innen mit nur sechs
bis acht Kindern an, die zwischen neun und elf Monate alt sind. Die Gruppe wächst im
Laufe der Zeit und es kommen Kinder dazu, bis sie drei Jahre alt sind. Wir haben im
Dezember 2013 mit acht Kindern in der Nestgruppe angefangen zu drehen.
Wie haben Sie sich mit den Eltern abgestimmt? Waren immer alle einverstanden mit
den Dreharbeiten?
Das Einverständnis von Eltern kleiner Kinder zu bekommen, setzt großes Vertrauen
voraus. 2002 habe ich ICH KANN DAS SCHON gedreht, ein Dokumentarfilm mit kleinen
Kindern, die Down-Syndrom haben und 2005 war ich in der FERDINAND-FREILIGRATHSCHULE für meinen Film AUS ERFAHRUNG KLUG. Mit diesen beiden Filmen habe ich mich
den Eltern vorgestellt, damit sie sehen können, wie ich arbeite. Auf einem Elternabend
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habe ich viele Fragen beantwortet. Es gab auch Ablehnung. Aber in der Gruppe der
ganz Kleinen haben die Eltern schließlich zugestimmt. Ich wurde sehr genau befragt,
weil befürchtet wurde, dass ich mich auf Kosten der Kinder profilieren will. Nachdem
die Eltern meine Filme gesehen hatten und nach einem weiteren Gespräch, waren
dann alle einverstanden, auch dass ich zwei Jungen und zwei Mädchen auswählen
wollte, damit die Zuschauer die Kinder im Film wiedererkennen können.
Wie haben sich die Erzieher_innen auf die Dreharbeiten vorbereitet?
Vor den Dreharbeiten habe ich die Nestgruppe immer wieder besucht. Einerseits
wollte ich mich mit den Kleinen vertraut machen, andererseits um mich mit den
Erzieher_innen abzustimmen. Bis zum zweiten Lebensjahr entwickeln sich die Kinder
in Riesenschritten. Das wollten wir auf keinen Fall verpassen. Als wir anfingen,
krabbelten sie noch, dann ziehen sie sich hoch, kommen auf die Füße, wagen die
ersten Schritte und Lautieren, bis sie Ein-Wort-Sätze bilden und allmählich zur
Sprache kommen. In dieser rasanten Zeit haben wir monatlich gedreht. Danach sind
wir seltener gekommen und der Film endet, als die Kinder ca. 2 ½ Jahre alt waren und
sich als ICH wahrnehmen konnten. Mir war es wichtig, den ganz normalen Alltag zu
dokumentieren, die Kinder verbringen ja oft den ganzen Tag in der Kita. An die
Erzieher_innen hatten wir keine besondere Wünsche: was an diesem Tag passierte,
haben wir gedreht. So gesehen arbeiten wir auch mit dem Situationsansatz.
Wie haben Sie Ihr Aufnahme-Team gefunden?
Mit den Kollegen_innen habe ich schon oft zusammengearbeitet. Wir kennen uns
lange und ich habe absolutes Vertrauen, dass sie den Tag mit Kamera (Thomas
Ladenburger und Ralph Netzer) und Ton (Lilly Grote) so intensiv begleiten, wie es für
die dokumentarische Arbeit erforderlich ist. Alle hoch-professionell und alle auch sehr
umsichtig mit den Kleinen. Die Kamera musste sich fast immer auf dem Fußboden
entlang bewegen, weil wir die Kinder gerne auf Augenhöhe sehen und nicht auf sie
herabblicken wollten. Das war für das Team nicht immer leicht, hat aber super
funktioniert. Der kleine Luc war beim ersten Drehtag so neugierig, dass er am liebsten
ganz in die Kamera hineingekrochen wäre. Beim zweiten Dreh hatten wir eine weitere
Kamera dabei, die das Team filmte. Jury ist auf der Rutsche und schaut mit großen
Augen in die Kamera, will genau herausfinden, was da drin ist. Das konnte ich mit den
Bildern der zweiten Kamera zeigen. Lilly Grote hat sich besonders gefreut, wenn wir
bei den Kleinen waren und sagte immer: „So waren wir auch alle mal.“
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Die Dreharbeiten waren vermutlich voller Überraschungen, weil Sie vorher nie
wissen konnten, was sie erwartet.
Stimmt. Wenn sie noch ganz klein sind, schließen Kinder schon Freundschaften. Ein
Beispiel: Luc hat ein schlafendes Kind im Körbchen geschaukelt und man sieht, dass
er nach oben schaut. Die Kamera folgt seinem Blick und wir sehen, wie Juri zur Tür
reinkommt, die Arme hochreißt, sich freut und lacht. Beide gehen aufeinander zu und
geben sich ein Küsschen. Es ist immer ein Geschenk, wenn die Kamera genau in
diesem Augenblick da ist, wo sich so eine kleine Szene ereignet. Sie ist eine meiner
Lieblingsszenen im Film. Inszenieren kann man nicht mit kleinen Kindern. Aber der
Dokumentarfilm kann zeigen, was sie gerade tun, worüber sie sich freuen, auch
worüber sie traurig sind, wenn man sich ganz einlässt und jede Sekunde nah bei den
Kindern bleibt und hinschaut.
Gab es auch Zeiten, in denen die Arbeit schwierig war?
Im Team gab es keine Schwierigkeiten, alle haben sich immer gefreut, die Kinder
wiederzusehen. Für die Erzieher_innen war es schwerer, weil die Dreharbeiten doch
ein Eingriff in ihre Arbeit waren. Auch sind sie es nicht gewohnt, vor der Kamera wie
Schauspieler_innen ganz natürlich zu bleiben. Als wir uns länger kannten, war das
aber nicht mehr so ein Problem. Ich habe immer nachgefragt, an welchen Tagen wir
kommen können, damit “unsere vier Kinder“ nicht gerade krank sind oder im Urlaub.
Zwischendurch habe ich sie besucht, mit ihnen gespielt und gesungen, damit das
Vertrauen zwischen den Drehphasen nicht verloren geht. Ich bin den Erzieher_innen
sehr dankbar, dass sie das durchgestanden haben mit uns, weil das schon eine
Doppelbelastung gewesen ist. Aber im Nachhinein sind wir alle gemeinsam froh, dass
wir das geschafft haben.
Die Musik im Film trägt viel zur Stimmung bei. Wie ist der Soundtrack entstanden?
Mit dem Komponisten Andreas Wolter habe ich besonderes Glück. Er hat schon für
drei meiner Filme die Musik gemacht. Wir haben gemeinsam überlegt, wie wir es
hinbekommen, dass die Aufmerksamkeit des Zuschauers in dem Gewusel der vielen
Kinder bei unseren vier Kindern bleibt. Also hatten wir die Idee, dass die Musik einen
zweiten Erzählstrang bildet. Wir haben den vier Kindern Instrumente zugeordnet: Pina
bekam die Flöte, Juri, dem Babyalter fast schon entwachsen, das Fagott, Luc die
Klarinette und Charlotte die Geige. So kann man jetzt die Kinder auch an der Musik
wiedererkennen.
Hanna Hechel
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Prof. Dr. Gerald Hüther – Neurobiologe
Georg-August-Universität Göttingen
Vorstand Akademie für Potentialentfaltung
www.gerald-huether.de
Lasst Kinder wachsen wie Pflanzen
Kleine Kinder wollen eigenständig Erfahrungen sammeln und sich ihre Gedanken machen.
Sie wollen selbst herausfinden, welche Bedeutungen ihre Wahrnehmungen und Erlebnisse
haben, und wie es mit dem zusammen passt, was sie schon alles wissen. Wie das zu
verstehen ist, was wir ihnen sagen, und wie sie alles das, was sie bewegt so ausdrücken
können, dass wir es verstehen. Die Freude eines möglichen Gelingens durchströmt sie
förmlich bis in die Zehenspitzen. Freude am eigenen Denken ist ihnen allen anzusehen.
Um aber solche Erfahrungen in einer Gemeinschaft mit anderen machen zu können, bedarf
es eines achtsamen Umgangs. Damit Kinder Vertrauen entwickeln können, müssen sie die
Erfahrung machen: Ich bin wichtig. Kleine Kinder suchen deshalb ständig nach Bestätigung,
dass es gut ist, was sie tun. Jede neue Entdeckung, jede neue Erkenntnis und jede neue
Fähigkeit löst im Gehirn die Begeisterung über sich selbst und über all das, was es noch zu
entdecken gibt aus. Es ist der "Treibstoff" für ihre weitere Hirnentwicklung.
Heide Breitels Dokumentarfilm PINA SCHAUKELT zeigt in ruhigen, beobachtenden Szenen,
was Kinder zu ihrer Entwicklung wirklich brauchen. Es sind die vielfältigen Erfahrungen bei
der Steuerung des eigenen Körpers, beim Krabbeln, Lautieren, Laufen, Sprechen und sich
als aktiver Gestalter zu erleben. Ihre Beobachtung von Kleinkindern aus Berlin über einen
Zeitraum von zweieinhalb Jahren macht deutlich, dass das sogar schon in einer
Kinderkrippe gelingen kann. Zum Ausdruck kommt diese innere Einstellung als
Zugewandtheit und die Fähigkeit, Kinder zu trösten und zu ermutigen. Das innere Bild, das
eine solche Haltung ermöglicht, ist nicht das eines Erziehers oder einer Erzieherin, sondern
eines Schatzsuchers.
Sicher gebundene Kinder erleben jeden Tag ganze Serien von Begeisterungsstürmen. Bei
jeder Entdeckung, die ihnen unter die Haut geht, werden die emotionalen Zentren in ihrem
Mittelhirn aktiviert. Dann setzen diese Zellgruppen vermehrt sogenannte neuroplastische
Botenstoffe frei. Sie lösen in nachgeschalteten Netzwerken eine Aktivierung der Expression
bestimmter genetischer Sequenzen aus, die sie in die Lage versetzt, all jene Eiweiße
vermehrt herzustellen, die für das Auswachsen neuer Fortsätze und für die Neubildung und
Stabilität von Nervenzellkontakten gebraucht werden. Deshalb lernt jedes Kind all das
besonders gut, wofür es sich begeistert.
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Prof. Dr. Gerald Hüther – Neurobiologe
Georg-August-Universität Göttingen
Vorstand Akademie für Potentialentfaltung
www.gerald-huether.de
Es ist für Kinder ein Glück, im Tun mit anderen sich selbst zu entdecken. Wem diese
Erfahrung verwehrt bleibt, der wird es später schwer haben. Ihr tiefes Bedürfnis nach
Verbundenheit können solche Kinder dann nur in einer engen personalen Beziehung
mit den ihnen wichtigen Bezugspersonen stillen. Sie folgen ihren Eltern auf Schritt und
Tritt und suchen ständig ihre Nähe. Wenn sie älter werden, spüren sie aber, dass
diese allzu enge Beziehung sie an der Entfaltung ihrer eigenen Möglichkeiten hindert.
Auf diese Weise eingeengt, können sie ihr zweites angeborenes Grundbedürfnis nach
Wachstum, Autonomie und Freiheit nicht stillen.
Für das Gehirn eines Kindes haben solche Erfahrungen nachhaltige Folgen. Die
Verknüpfungen der Nervenzellen in ihrem Frontalhirn müssen ja erst noch ausgebildet
und stabilisiert werden. Das kann aber nur gelingen, wenn ein Kind findet, was es
braucht. Es ist nicht leicht, Kinder zu begleiten, ohne sie zu Objekten von
Erwartungen, Bewertungen, Belehrungen oder irgendwelcher Fördermaßnahmen zu
machen. Dazu bedarf es eben der besonderen inneren Einstellung oder Haltung der
jeweiligen Bezugspersonen, mit der Voraussetzung, dass ein Kind kein Objekt ist,
sondern als gestaltendes, lernfähiges und erkennendes Subjekt wahrzunehmen ist.
Der Film von Heide Breitel erzählt nicht, mit welchen Methoden das möglich wird,
sondern lässt erleben, dass es geht und wie diese Haltung zum Ausdruck kommt und
wie diese Entwicklungen möglich werden. Unspektakulär und dennoch ungeheuer
spannend und im guten Sinne unterhaltsam. Und er zeigt, wie die Kinder unter diesen
Bedingungen aufblühen. Es ist wie mit den Pflanzen: die wachsen auch nicht schneller,
indem man daran zieht, sondern indem sie gedüngt und von Unkraut ferngehalten
werden.
Gerald Hüther
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Dr. Christa Preissing
Direktorin des Berliner Kita-Instituts für Qualitätsentwicklung und
Vizepräsidentin der INA gGmbH mit dem Institut für den Situationsansatz.de
www.situationsansatz.de
Frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung
von Kindern in Tageseinrichtungen
Das Institut für den Situationsansatz (ISTA) hat seinen Arbeitsschwerpunkt in der
frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen.
Das pädagogische Konzept Situationsansatz ist Grundlage für alle Aktivitäten des
ISTA.
Der Situationsansatz ist eine Einladung, sich auf das Leben einzulassen (Jürgen
Zimmer). Er geht von den Lebenssituationen der Kinder und ihrer Familien aus,
erschließt sie als Lernsituationen und formuliert den Anspruch, dass Kinder,
Jugendliche und Erwachsene ihre Lebenswelt gemeinsam gestalten und auf
gesellschaftliche Prozesse Einfluss nehmen.
Eines unserer Ziele ist, jedes Kind als einzigartiges Subjekt anzuerkennen. Das
bedeutet, dass jedes Kind in seinem Selbstwertgefühl, in seinem Selbstvertrauen und
seiner Selbstachtung bestärkt wird, indem es als Individuum und als Mitglied seiner
sozialen Gruppe wahrgenommen und wertgeschätzt wird. Und das von Anfang an,
auch in der Nestgruppe, in der die Kinder um ein Jahr alt sind.
Die Aktivitäten von ISTA zielen darauf, Orte für Kinder zu gestalten, die Kinder
unterstützen, ihre eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Ideen wahrzunehmen und zu
leben. Damit die Kinder Einfluss auf die Gestaltung des Alltags und des Bildungs- und
Erziehungsgeschehens nehmen können, entwickelt ISTA mit Pädagog_innen geeignete
Beteiligungsformen.
In dem einfühlsamen Film PINA SCHAUKELT von Heide Breitel über die Arbeit im Nest
ist dieser Ansatz deutlich zu sehen. Die Regisseurin interessiert sich für die
eigenständigen Bildungsbewegungen der Kleinen, für ihre Entwicklungsschritte, für
ihre Begeisterung und ihre Freude am Lernen und schließlich an ihrem Können und
Wissen. Der Film ist – bis auf wenige kurze Statements von Erzieher_innen,
Leiterinnen und Eltern – eine geduldige, intensive Beobachtung der Kinder und ihrer
Aneignung der Welt.
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Dr. Christa Preissing
Direktorin des Berliner Kita-Instituts für Qualitätsentwicklung und
Vizepräsidentin der INA gGmbH mit dem Institut für den Situationsansatz.de
www.situationsansatz.de
Die Professionalisierung von Pädagogen_innen zu stärken ist ein weiteres Ziel von
ISTA, damit sie ihre Arbeit in der Praxis systematisch nach den Grundsätzen des
Situationsansatzes gestalten können. Das Konzept von Professionalität beruht aufdem
Prinzip der engen Verzahnung von Theorie und Praxis. Die Praxisentwicklung wird von
theoriebezogenem Wissen befruchtet und geleitet, während Theoriebildung wiederum
an den Erfahrungen der Praxis anknüpft.
Im Mittelpunkt steht die Frage: Welche Förderung und Unterstützung wir den
Jüngsten geben, für das Verständnis der Welt, in die sie hineinwachsen. Sie sind mit
großem Forscherdrang ausgestattet, mit dem sie ihre Umwelt erkunden, beeinflussen
und begreifen.
Der Situationsansatz sieht das Kind als schöpferisch tätigen Menschen, der von sich
aus nach Veränderung sucht. Die Würde des Kindes wird geachtet und ihm werden
eigene Rechte zugestanden. Je jünger die Kinder sind, umso enger kreisen ihre Fragen
um sich selbst, um ihre Bezugspersonen und Dinge in ihrem Umfeld. Die Aufgabe von
Erziehern_innen ist, eine Atmosphäre von Vertrauen und Wohlbefinden zu gestalten,
damit sich die ganz jungen Kinder in ihren ersten Lebensjahren eigenaktiv und
selbständig ein Fundament von Lebenserfahrung aneignen können.
Es hat mir viel Freude gemacht zu beobachten, wie Heide Breitel mit Einfühlungsvermögen und Geduld unser pädagogisches Konzept sichtbar macht.
Christa Preissing
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Heide Breitel Filmproduktion
Telefon 030 324 15 03 und 0177 324 15 03
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Biografie
1941
geboren in Berlin
1957 – 1960
Fotolaborantin / Fotografin
1960 – 1962
Ausbildung zur Filmcutterin
1973 – 1979
Dozentin für Filmgestaltung
und Filmschnitt an der DFFB
Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
seit 1977
eigene Filme, Dramaturgie,
Postproduktion
seit 1980
eigene Produktion
Die Filme
PINA SCHAUKELT – Was kleine Kinder brauchen
Deutschland 2016 – 90 Minuten – Produktion, Buch; Regie, Montage
SCHLÜSSEL ZUM LEBEN – Ev. Medienhaus, DVD Bildung
Deutschland 2012 – 32 min – Produktion, Buch, Regie, Montage
STROM AUS DER WÜSTE – Ev. Medienhaus, DVD Bildung
Deutschland 2009 – 18 min – Produktion, Buch, Regie, Montage
350 METER ZUM BÄCKER – Wie wir das Klima verändern
Ev. Medienhaus, DVD Bildung
Deutschland 2008 – 10 min – Produktion, Buch, Regie, Montage
HAUS OHNE HEIZUNG – Ev. Medienhaus, DVD Bildung
Deutschland 2008 – 13 min – Produktion, Buch, Regie, Montage
SPIELZONE – Im Sog virtueller Welten – ZDF – arte
Deutschland 2008 – 70 min – Co-Produktion, Buch, Regie, Montage
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Heide Breitel Filmproduktion
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GELIEHEN – NICHT GESCHENKT Ev. Medienhaus, DVD Bildung
Deutschland 2007 – 19 min – Produktion, Buch, Regie, Montage
DIE NACHT WIRD HELL – Ev. Medienhaus, DVD Bildung
Deutschland 2006 | 120 min | Produktion, Regie, Montage
AUS ERFAHRUNG KLUG –ZDF – arte
Deutschland 2005 – 58 min – Produktion, Buch, Regie, Montage
http://www.auserfahrungklug.de
ICH KANN DAS SCHON –ZDF – arte
Deutschland 2002 – 87 min – Produktion, Buch, Regie, Montage
LEBEN – Kino
Deutschland 1999 – 81 min – Produktion, Buch, Regie, Ton, Montage
LEBEN IST EINE REISE –Hans Helfritz erzählt – UFA, Bildung
Deutschland 1995 – 44 min – Buch, Regie, Ton, Montage
DIE UMARMUNG DER WEIßEN SCHWESTER – NDR
Deutschland 1994 – 44 min – Produktion, Buch, Regie, Ton, Montage
EIN WEG ZUM NACHBARN – rbb (vormals ORB)
Deutschland 1994 – 44 min – Produktion, Buch, Regie, Ton, Montage
DASEIN – Kino und NDR
Deutschland 1991 – 89 min – Produktion, Buch, Regie, Ton, Montage Heide Breitel
LERNEN KÖNNEN JA ALLE LEUTE –Kino und NDR
Deutschland 1989 - 193 min – Produktion, Buch, Regie, Ton, Montage Heide Breitel
Drei Filme: 1. SCHWINDELFREI – 2. BEIDE SEITEN GLEICH– 3.L UND I HEIßT LIEBE
ICH BIN NICHT SCHÖN – ICH BIN VIEL SCHLIMMER – NDR
Deutschland 1987 – 75 min - Produktion, Buch, Regie, Ton
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Heide Breitel Filmproduktion
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FRANCESCA – ZDF Fernsehspiel – Filmband in Silber
Deutschland 1986 – 93 min – Produktion, Dramaturgie
FALSCH GELOBT – ZDF Rappelkiste
Deutschland 1985 – 30 min – Produktion, Regie Heide Breitel
DIE GLÄSERNE KUGEL –ZDF Rappelkiste
Deutschland 1984 – 30 min – Produktion, Regie
WENN DER WALD STIRBT, STIRBT DIE SEELE –INTERNATIONES
Deutschland 1983 – 30 min – Produktion, Regie, Ton, Montage
IM JAHR DER SCHLANGE – ZDF Kleines Fernsehspiel und Kino
Prädikat: Besonders Wertvoll, Max Ophüls Sonderpreis
Deutschland 1982 – 90 min – Produktion, Regie, Montage
ZWISCHEN DEN BILDERN –ZDF Filmredaktion
Teil 1: MONTAGE IM ERZÄHLKINO – Teil 2 MONTAGE IM DOKUMENTARFILM
Deutschland 1981 – 120 min – Montage, Regie zusammen mit Hans Helmuth Prinzler
DIE KLEINEN KLEBERINNEN –WDR und NDR
Deutschland 1980 – 55 min – Produktion, Regie, Ton, Montage
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