Rührender Abschied von Schwester Elisabeth Vom „Krabbelvolk

Nr. 165 / Dienstag, 20. TuK 1MÖ
KREIS • PROVINZ
Mindener Tageblatt / Seite •
Rührender Abschied von Schwester Elisabeth
Ein schwerer Verlust für die Ev. Kirchengemeinde Lahde
Lahde (rw) Die seit dem Jahre 1936 ununterbrochen im Kirchspiel Lahde tätig gewesene Gemeindeschwester „Elisabeth" vom Mutterhans „Sarepta" in Bethel wurde am vergangenen Sonntag in einer würdigen Feierstunde im voll besetzten Gemeindehaus verabschiedet. Nachdem sie 29 Jahre lang die Erfüllung ihres Lebens im Dienst am Nächsten
gefunden hat, kehrt sie nun als Hausmutter in das Mutterhaus „Sarepta" nach Bethel zurück.
Die Feierstunde wurde durch Darbietungen
des Kirdienchors und der Blockflötengruppe
unter Leitung der Gemeindehelferin, Frl. Lilienkamp, würdig umrahmt.
Neben den Mitgliedern des Presbyteriums,
Pastor Georges, Lahde, Pastor Klimkeit, Bierde,
Schwester Wilhelmine und Schwester Margarete, beide Bethel, den Schwestern Amanda,
Marie und Gesinde aus Minden, hatten es sich
auch die Mitglieder der von Schwester Elisabeth im Jahre 1936 gegründeten Mädchen- und
Bibelschar nicht nehmen lassen, ihrer Schwester
in dieser Abschiedsstunde Dank zu sagen.
Als Vertreter der politischen Gemeinde
brachte Bürgermeister und Gemeindedirektor
Wilhelm Oetting seinen Dank mit dem Zitat
Peter Roseggers zum Ausdruck: „Was es auch
Großes auf der Welt zu erleben gibt, den Mitmenschen zu helfen und Freude zu bereiten, ist
doch das Beste, was man auf der Welt tun
kann."
Bürgermeister Oetting hob besonders hervor,
der Mensch allgemein erwarte, daß Hilfs- und
Pflegedienste geleistet werden; nur wenige aber
seien bereit, diesen Dienst auszuüben, Vorbild
zu sein und ihr Leben der Nächstenliebe zu
„opfern". Schwester Elisabeth habe als Mensch
und in Ausübung ihres Dienstes für sich nichts
Wunde hinterlasse. Wenn sie im Jahre 1936
besonders von der Jugend als ein Wundermensch betrachtet worden sei, so habe sie innerhalb kurzer Zeit durch ihre Liebe und Güte
zu allen bald Zugang gefunden. Wie sie bewiesen hat, daß sie eben auch nur ein Mensch
ist, sei eine Gabe Gottes.
Pastor Georges bedauerte, daß die Schwesternstation Lahde nach dem Abschied von
Schwester Elisabeth nun nicht mehr besetzt
werden wird. Die Gemeindehelferin, Frl. LilienBurgermeister Wilhelm Oetting bei seiner Ansprache. Von rechts nach links: Pastor Klimkamp - sie ist als Organistin tätig - steht auch
keit, Bierde, mit Gattin; Bgm. Oetting (stehend), Frau Pastor Georges, Pastor Georges, Lahde,
dem Kirchenchor vor und führt Jugendfreizeiten
und Gemeindeschwester Elisabeth.
Aufn.: rw
durch, wird sich weiterhin ihrer Aufgabe mit
voller Hingabe widmen.
Wenn in einer Sprechmotette des „Haupt- über diesen scheinbaren Abgrund führt, nämmann von Kapernaum" gesagt worden ist: „Wir lich Jesus Christus", dann muß uns Christen
sind Menschen verschiedener Rassen, haben dies doch Anlaß zu Überlegungen geben und
aber nur einen Herrn; wir haben verschiedene unsere Herzen allem öffnen, wozu Liebe und
Kontinente, aber nur eine Kirche, haben ver- Güte auch nur fähig sind.
schiedenen Welten, die scheinbar durch einen
In welch starkem Maße sich die ehemaligen
Glauben; uns beschäftigen verschiedene Pro- Mitglieder der Mädchen- und Bibelschar mit
bleme, aber nur ein Geist; wir leben in ver- ihrer Schwester Elisabeth verbunden fühlten
schiedene Welten, die scheinbar durch einen und heute noch fühlen, kam durch rührende
G o r s p e n - V a h l s e n (y) Der Verkehr
Abgrund getrennt sind und nur eine Brücke Abschiedsszenen zum Ausdruck.
hat am Sonntag in unserer Gemeinde leider
ein Todesopfer gefordert; es ist das 29. in
diesem Jahre in unserem Kreisgebiet. Als
der 24jährige, aus WindSieim gebürtige, zuletzt Gorspen-Vahlsen Nr. 149 wohnhafte
Schlosser Hergard Wittkamp gegen 8.25 Uhr
. . . machte ganz Stemmer begeistert beim Gemeinschaftsfest mit
die Kreisstraße 3065 befuhr, wurde sein
Wagen, vermutlich infolge zu hoher GeS t e m m e r (x) Der Arbeitsausschuß Dorfgemeinschaftsfest hatte noch vor wenigen Moschwindigkeit, in der leichten Linkskurve
naten daran gezweifelt, ob „sein" Fest verdienten Widerhall finden würde. Nun: die teilbei km 3,6 aus der Fahrbahn getragen, so
nehmenden Vereine und die Schule hatten sich so viele und überdies liebenswerte Dinge
daß er gegen einen an der linken Seite
ausgedacht, daß sich ungewöhnlich großes Interesse fast automatisch einstellte. Da sich audi
stehenden Straßenbaum prallte und dabei
die ersten Nachbarschaften der Gemeinde aktiv vor den Karren spannten, konnte es eigentvöllig zu Bruch ging. Der Fahrer starb noch
lich nur so kommen, wie es geschah: Schulhof und Freibad waren brechend volL
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Das 29. Todesopfer:
Mit Pkw gegen Baum
Vom „Krabbelvolk" bis zur Oma...
an der ITnfnllsti>U[>
Am Sonnabendmorgen hatten die Korb- und
Das Lachen nahm auch im Bad kein Ende.
Die Schaden werden behoben
Handballmannschaften der Schule zum Spielfest Hier war die Staffel Gemeinderat gegen „übriBesuch aus Friedewalde, Holzhausen und Min- ges Dorf" ein richtiger „Knüller", besonders als
Quetzen (18) Während der Kanalisationsarderheide. Während die Stemmer Mädel zwei „Äwes Louis" seine letzte Staffelstrecke „tau beiten in Lahde wurde der Timpenweg vom
knappe Siege, und recht glückliche dazu, erran- Faute" im flachen Wasser machte. Trotz aller Umleitungsverkehr in Anspruch genommen.
gen, setzten sich bei den Jungen die Heidjer Unterstützung durch einen äußerst schwimm- Dem war dieser nur sehr leicht ausgebaute
unter Herrn Mewalds Regie verdient im ent- kundigen Pastor verloren die Herren Räte zwar Weg nicht gewachsen. Mit einer finanziellen
scheidenden Kampf mit Stemmer durch und das Rennen, aber nicht die Fassung. Die „Arthur- Hilfe der Gemeinde Lahde wird diese Strecke
wurden Turniersieger. Der Nachmittag gehörte Bredemeier-Truppe", fast wie die namensähn- nun instand gesetzt.
den Kleinen und Allerkleinsten. Die Jungen und liche Camilla-Meier-Truppe, führte vom 69jähMädel der Abschlußklasse hatten sich eine Un- rigen bis zum Fünfjährigen lustige und gekonnte
menge schönster Tummelspiele ausgesucht und Sprünge vor, während Heinz Jehler von der Meier die Siegerehrung vornahm. Bester Schütze
beschäftigten so ein urfideles „Krabbelvolk" Mindener DLRG-Ortsgruppe wundervollen Ein- des Dorfes und Gewinner des Ehrenpreises
auf alle erdenkliche Weise. Viel Beifall fanden blick in Ausrüstung und Arbeit der Rettungs- wurde Friedel Wild, während ausgerechnet die
die Jungs zudem mit ihrem Kasperlespiel und schwimmer gab. Alles in allem eine famose „Sängerknaben" Stemmers Eichenblatt im Verder „Zauberflöte", an der auch die Eltern gro- Gruppe, die den besten Eindruck hinterließ.
einsmannschaftsschießen gewannen. Gerfried
ßen Gefallen fanden.
Hoppmann wurde bester Jungschütze mit 28 R.
Schlußworte von Amtmann Kölling unter- Dankesworte an alle Mitarbeiter mußte der BürMit
größter
Spannung
verfolgten
am
SpätDie jetzige Krankenschwester Christa Schwier,
strichen Sinn und Bedeutung des Festes auf germeister einfach sprechen. Gnmdton: „So
Detmold, bei ihrer Ansprache. Sie war Mitglied nachmittag zahlreiche Zuschauer die Vorent- treffliche Weise, ehe Bürgermeister Wilhelm schön war es noch nie!"
scheidungen
im
Pkw-Geschicklichkeitsfahren.
H.
der von Schwester Elisabeth im Jahre 1936 ge- Spönemann, Friedhelm Thielking und H. Seele
gründeten Mädchen- und Bibelschar.
gelangten in die Entscheidung. Selbst hier
mußten sich Hans Seele und Helmut Spöneerwartet, sondern aus übervollem Herzen den mann
Sieger und Gewinner des PokalMenschen alles gegeben, was sie an Liebe und Autos stechen.
wurde
dabei Helmut Spönemann. Mit
Güte überhaupt zu geben in der Lage war.
Gemeinderat Neesen bewältigte eine umfangreiche Tagesordnung
viel Hallo setzte sich inzwischen der LeiterEr selbst, so hob der Bürgermeister hervor, wagenzug des „Freistaates Weingarten/MaulN e e s e n (x) In der letzten Ratssitzung unter Vorsitz von Bürgermeister Hermann
habe Schwester Elisabeth bei der Ausübung beerkamp" zum Festzelt in Marsch. FanfarenRuschmeier und im Beisein de» Beigeordneten, Amtsbaurat Chudasch, sowie von Verwalihres Dienstes oft bewundert. Sie war den Kin- stöße geleiteten den fröhlichen Konvoi durchs
tungs-Inspektor Köker war eine reichhaltige Tagesordnung zu erledigen. Zunächst hatte der
dern eine Gemeindemutter, spendete den kran- Dorf. Kein Wunder, daß die ,;Festhalle" nach
Rat Stellung zu nehmen zu den Beschlüssen des Bau- und Wegeausschusses, des Hauptken und pflegebedürftigen Menschen Trost dem Einzug der Weingärtner schon fast gefüllt
und Finanzausschusses sowie einige Dringlichkeitsbeschlüsse zu genehmigen.
und stand allen Hilfesuchenden mit Rat und war. Ein zünftiger Dorftanzabend beschloß den
Tat zur Seite.
Tag.
Der Denkmalsweg, ein Verbindungsweg von
Dem Turnverein „Jahn" und dem BürgerWilhelm Oetting gab dann noch einen HinPastor Hartmann fand morgens darauf eben- der Mindener Straße zu den Anliegern der bataillon wurden auf Antrag einmalige Beiweis auf die allgemein bekannten Zustände auf falls den Betraum auf „Krummen Hofe" picke- Kalten
und zum Gefallenen-Denkmal soll hilfen gewährt.
dem Gesundheitssektor. Der Mangel an Pflege- packevoll und gehörige Aufmerksamkeit oben- zunächstHude
mit
Schlacke belegt werden. Sollte
Der Planungsauftrag für das Sportplatzgepersonal in den Krankenhäusern sei als ein drein vor. Ein Versuch also, der besonders ge- sich diese Maßnahme
später als nicht zweck- lände
wurde einem auswärtigen Architekten
Zeichen unserer Zeit zu werten. Jeder denke glückt erscheinen muß. Die Superlangeschläfer mäßig erweisen, will man
prüfen, ob eine Geh- übertragen. Mit den Arbeiten soll schnellstens
heute nur noch an sich selbst, erwarte aber wurden gegen 12 Uhr vollends wach, als sich, steigplattenbelegung erfolgen
soll.
begonnen werden, damit die Beihilfen für den
von den Mitmenschen Hilfe in Wort und Tat. wie berichtet, der Blumenkorso der Schulkinder
Zunächst will der Rat die vorhandenen, mit Ausbau eines der beiden vorgesehenen SportDie jetzt in Detmold als Krankenschwester in Bewegung setzte. Auf dem Schulhof wurde Platten
belegten
Bürgersteige
an
der
Mindener
tätige Schwester Christa Schwier sagte im Na- nach der Rückkehr ein buntes Programm ab- Straße vom Grundstück Niemeier bis zur He- plätze bald beantragt werden können.
men der damaligen Mitglieder der Mädchen- gewickelt. Jung und alt, Männlein und Weib- bünte instand setzen lassen sowie eine Ver- Im Beisein von Dr.-Ing. Slawinski, Minden,
und Bibelschar der scheidenden Schwester Eli- lein wirkten seitens aller Vereine an dem fröh- längerung des Bürgersteiges von der großen wurde Stellung genommen zu den eingegangesabeth Dank. Als Schwester Elisabeth im lichen Wirbel so fein mit, daß Stemmers Volk
an in Richtung Hausberge nen Anregungen und Bedenken zum FlächenJahre 1936 ihre Tätigkeit in unserer Gemeinde eigentlich nie aus dem Lachen geriet. Erstmals Bahnunterführung
[ca.
100-120
m)
durchführen,
damit die Über- nutzungsplan. Nunmehr kann dieser Plan zur
sah
man
auch
zahlreiche
auswärtige
Besucher.
aufnahm, hatte sie als Kind einer Großstadt
querung
der
B
482
an
dieser
Stelle
für Kinder endgültigen Genehmigung vorgelegt werden. —
in unserer ländlichen Gemeinde keinen günstiMit einer Firma in Hannover soll ein WartungsEin besonderer Höhepunkt war das traditio- und alte Leute nicht so gefährlich ist.
gen und leichten Start. Zunächst sahen wir sie nell gewordene „1-Zylinder-Kinderwagenflachvertrag bezüglich der Kläranlage abgeschlossen
Über die Einsprüche einiger Einwohner be- werden.
wie durch einen mystischen Schleier, jedoch rennen". Papa Hans Seele kurbelte in toller
nach kurzer Zeit standen ihr unsere Herzen Fahrt Wagen und Baby über den Schulhof und züglich der Heranziehung zur einmaligen KanalDa das von der Gemeinde angekaufte Wohnoffen. Schwester Christa erinnerte an die vie- konnte seinen schärfsten Konkurrenten, A. Bre- Anschlußgebühr soll in der nächsten Sitzung
haus an der Hebünte 1 ohnehin neu eingedeckt
len lustigen Spiele in „Hendrichs" Garten und demeier, knapp schlagen. „Mitreißend" übri- entschieden werden.
auf dem „Bierder Borstel".
Dann wurde entschieden, daß der gemeinde- werden soll und zwei neue Umfassungsmauern
gens auch der Fußball-Länderkampf Nordholz—
Abladeplatz an der Mühlenbrinkstraße erhalten muß, entschloß sich der Rat dazu,
Pastor Georges sagte Schwester Elisabeth Weingarten/Maulbeerkamp allein schon durch eigene
Neeser Bürger künftig an jedem Freitag gleichzeitig im Innern des alten Hauses einen
Dank und betonte, daß sie durch ihre Rück- die neuartigen „schnellen Hosen" der Nord- für
nach dem 1. und 15. jeden Monats von 15—17 Umbau vorzunehmen und den Dachboden ebenkehr nach Bethel in Lahde eine schmerzliche hölzer.
falls für Wohnzwecke auszubauen und ein TeilUhr offen gehalten wird zum Abladen von Bau- stück
für Kellerräume herzustellen. Das Amtsschutt und Erdmassen.
wurde gebeten, schnellstens eine AusDer Rat sieht es für erforderlich an, ein bauamt
vorzunehmen, da bei diesem VorMähwerk anzuschaffen, und zwar zum Früh- schreibung
wegen der Dringlichkeit keine Zeit zu
jahr 1966. — Auf die Pachterhebung für das haben
Kleingartenland „Kreuzacker", das der Erben- verlieren ist.
In einer sich anschließenden geheimen Sitgemeinschaft „Sudmeier" gehört, will man großzügig für 1965 verzichten, da ohnehin nur noch zung wurde darüber Beschluß gefaßt, wer die
wenige Kleingärtner ihr Stückchen Land bewirt- demnächst freiwerdenden beiden Wohnungen
schaften und alle anderen Parzellen sich in in den Wohnblocks auf dem Schulland erhalten
Unkraut einhüllen, was sehr beanstandet wurde. soll.
Planung für Sportplatzgelände vergeben
Ganz Windheim war auf den Beinen
Sommerfest der Schule bot wieder ein vielseitiges Programm
Windheim (red) Das nun schon traditionelle sten Rücksendekarten aus Hamm und Bochum
Sommerfest der hiesigen Volksschule hatte am eingetroffen. Im übrigen gab es wieder ein
Sonntag ganz Windheim auf die Beine gebracht. überaus vielseitiges Programm für alle lahrDie rund 1000 Zuschauer waren der schlagend- gänge: Spiele, Volkstänze, Reigen, Gesang und
ste Beweis dafür, daß es Hauptlehrer Zülsdorff vielerlei mehr, so daß die Stunden wie im
und seinem Lehrerkollegium gelungen ist, aus
einer reinen Schulveranstaltung ein Volksfest Fluge dahin waren. Da man im Dorf gesammelt
zu machen, an dem die ganze Bevölkerung An- und dabei offene Hände gefunden hatte, konnteil nimmt, und sie waren auch Zeugen dafür ten für die Wettspiele zahlreiche Geschenke
daß man sich immer wieder etwas Neues ein- ausgesetzt werden, und selbstverständlich gab
fallen iäßt Die große Attraktion war diesmal es auch wieder eine gemeinsame Kaffeetafel. —
oin Luftballon Wettbewerb, und bereits <:iostern Unser Foto zeigt die Schulkinder beim Umzug
sind, wie uns der Schulleiter mitteilte, die er- durch die Gemeinde.
Aufn.. hn.