Mann mit Herz Starkes Paar Siegertypen Eine echte Miss

Das Magazin zum Jahreswechsel
Nr. 304 • Donnerstag, 31. Dezember 2015
Siegertypen
Premiere bei der
Sportlerwahl: Erstmals hat mit
den Ultraläufern Marion und
Wolfgang Braun ein Ehepaar
gewonnen. Mannschaft des
Jahres sind wie im Vorjahr die
„Ladies in Black“ mit
Dora Grozer (rechts).
Mann mit Herz
Wolfgang Stumph ist nicht
nur Trabi gefahren und hat das
Publikum in „Salto Postale“ oder
als Stubbe begeistert. Der
Dresdener engagiert sich auch
ehrenamtlich für Kinder. Bei
unserer Gala stellt er seine
Arbeit für Unicef vor.
Starkes Paar
Michael Mronz (links) und
Guido Westerwelle haben ein
schweres Jahr hinter sich. Der
ehemalige Außenminister
erholte sich von seiner Krebserkrankung und schrieb ein
Buch. Sein Partner organisierte
die erfolgreiche Reit-EM
in Aachen.
Die Flucht
2015 war das Jahr der Flucht:
Din Gutic (oben) ist der
jüngste Flüchtlingshelfer der
Region, Naeem Ahmadzy (links)
startet einen Neuanfang in
Aachen, und Frank Blockhaus
baut Flüchtlingscamps in
Jordanien und
im Nordirak.
Eine echte Miss
Auch für Esther Tshiaba war
2015 ein besonderes Jahr. Die
gebürtige Aachenerin war ein Jahr
lang Miss Africa Belgium und
konnte sich in dieser Funktion
einen Traum erfüllen: Erstmals
besuchte sie den
afrikanischen
Kontinent.
Seite ABCDE • Nummer 304
Donnerstag, 31. Dezember 2015
das Jahr 2015 war gewiss ein Jahr mit vielen
Facetten, die uns noch lange bewegen werden, zum Beispiel das Thema Flucht, die
damit verbundenen Schicksale so vieler
Menschen, die Problematik rund um Migration und Integration, die teilweise zynischen Kommentare populistischer Politiker
und die aggressiven Reaktionen aus der
rechten Ecke. Es war auch das Jahr schlimmer Terroranschläge, nicht nur in Paris,
sondern auch in anderen weiter entfernten
Bernd Mathieu
Ländern wie Libanon, Afghanistan, Irak
C h e f r e da k t eu r
und ganz besonders in Syrien.
Für die Europäische Union war es das schlimmste Jahr ihres
Bestehens, weil es noch nie so wenig Solidarität unter den Mitgliedsländern gegeben hat wie 2015. Da geht es vor allem um
die Bewältigung der Flüchtlingskrise, wo von Gemeinsamkeit
nicht mehr die Rede sein kann, aber auch das Thema Griechenland war geeignet, die Union zu spalten.
Unser Rückblick in dieser Beilage berücksichtigt diese überregionalen Entwicklungen, aber er betont auch wichtige regionale und lokale Ereignisse. Es geht um Personen und ihre Geschichten, ihr Engagement, ihre Erfahrungen und ihre Erinnerungen. Wir blicken gemeinsam mit Unicef-Botschafter
Wolfgang Stumph auf unsere Aktionen für das Kinderhilfswerk zurück, wir stellen Ihnen junge Talente aus der Region vor
und Menschen, die anderen helfen: in der Flüchtlingsarbeit
hier in der Region oder im Ebola-Camp weit weg in Benin. Es
sind auch Berichte über den Deutschen Meister der Bäcker,
der aus Übach-Palenberg stammt, oder über die Miss Africa
Belgium, die in Aachen lebt. Und natürlich präsentieren wir
Ihnen die Sportler des Jahres.
Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute für 2016!
Mit besten Grüßen
Ein besonderes Jahr
Foto: Stefan Schaum
Foto: Daniel Gerhards
Foto: Andreas Herrmann
Flucht und die Folgen
erst zehn und schon Übersetzer
hilfe am anderen ende der Welt
sein traum ist, politiker zu werden
Hilfsbereitschaft kennt kein Alter. Din Gutic muss man da nicht groß
fragen. Er ist ja selbst das beste Beispiel. Schon als die ersten Busse mit
Flüchtlingen an der Erstaufnahmeeinrichtung in Alsdorf eintrafen, war
er zur Stelle. Der jüngste Dolmetscher am Platz, gerade mal zehn Jahre
alt. Ein Kind, das fließend Deutsch und Bosnisch spricht und sich auch
mit Kroatisch, Slowenisch und Albanisch ganz gut auskennt. „Ich kann
helfen, also will ich das auch tun“, sagt er, und das klingt so, wie er es
meint: einfach selbstverständlich.
Jordanien, Tadschikistan, Mexiko – Frank Blockhaus reist ans Ende der
Welt, um Menschen in Not zu helfen. Zuletzt arbeitete er am Bau eines
Flüchtlingslagers im Nordirak und davor an einem Ebola-Camp in Benin. Das alles macht Blockhaus ehrenamtlich. Wenn er gerade nicht
im Ausland hilft, lebt er in Hückelhoven-Ratheim, er ist Mitglied des
THW-Ortsverbands Hückelhoven.
Naeem Ahmadzy (rechts) ist vor drei Jahren aus Afghanistan geflohen.
Zehn Monate ist der heute 19-Jährige unterwegs, Tag und Nacht, bei
Wind und Wetter. Die Einsamkeit ist auf der Flucht sein ständiger Begleiter. Als er endlich in Aachen ankommt, ist er mit seiner Kraft am
Ende. Seine Zukunft ist ungewiss. Doch Ahmadzy kämpft sich durch.
Er lernt Deutsch, besucht die Realschule und beginnt, sich mit der
deutschen Kultur auseinanderzusetzen. Schnell merkt er, dass es viele
Unterschiede zu den Sitten und Bräuchen in seinem Heimatland gibt,
an die er sich erst einmal gewöhnen muss. Aber er gibt nicht auf. Er will
sich integrieren und schnell Fuß fassen.
nach der schule in die turnhalle
Meist kommt er gleich nach der Schule in die Turnhalle, wo mehr
als 200 Menschen ein Übergangsquartier auf ihrer Flucht bezogen haben. Immer dabei hat er seinen Fußball. Auf dem Platz ist er für sein Leben gern – und sein Platz ist jetzt hier. Bei gleichaltrigen Kindern, die
mit ihren Eltern in das fremde Land gekommen sind. Denen vertreibt
er die Zeit mit Sport, mit Spielen, mit Herumalbern. Und ganz nebenbei kann er ihnen ein paar Worte Deutsch beibringen. Ein Lernen, das
wie im Flug geschieht und dem kleinen Helfer und seinen neuen Spielgefährten eine Menge Spaß macht.
Auch sein Opa ist unter denen, die sich für die Flüchtlinge engagieren. Medzit Sulja, 73 Jahre. Während des Bosnienkriegs kam er mit
Dins Mutter nach Deutschland. Er weiß, wie sich das anfühlt: nicht
mehr daheim zu sein und nirgends sonst so richtig anzukommen. Bis
man neue Wurzeln schlägt – das dauert. Medzit Sulja will den Menschen dabei helfen. Und mächtig stolz ist er darauf, dass sein Enkel dabei kräftig mitzieht. „Hilfe“, sagt der Opa, „ist bei uns Familiensache.“
Din nickt. „Na klar!“ Mit seiner leuchtend gelben Warnweste sieht Din
Gutic auch ein wenig ulkig aus. Denn diese Weste, die Helfer tragen,
ist ihm noch einige Nummern zu groß und schlackert an dem Jungen.
Doch in seiner Einstellung füllt er sie mehr als aus, diese Weste. „Hier
sind viele neue Freunde von mir“, sagt er – und ist dann schon wieder
weg, den Ball unterm Arm. Jetzt wird wieder gekickt und gelacht. Lachen – das tut er oft. Wenn er andere Kinder damit ansteckt, macht
ihm das doppelt Spaß.
(ssc)
arbeit im Flüchtlingslager in erbil
Anfang des Jahres half Blockhaus in Erbil dabei, die Infrastruktur
eines Flüchtlingslagers aufzubauen: Toiletten, Duschen, Straßen mit
Abwassersystemen. Er redete mit den Behörden, schrieb Leistungen
für ortsansässige Baufirmen aus, übernahm die Bauaufsicht und übergab am Ende alles an die Vereinten Nationen. Im September flog er erneut für fünf Wochen in den Nordirak. Diesmal ging es darum, Jobs in
den Flüchtlingslagern zu vergeben. Er suchte Menschen, die Dinge reparieren können, sich darum kümmern, dass alles funktioniert. „Dabei tritt berufliche Qualifikation schon mal in den Hintergrund“, sagt
er. Man müsse darauf achten, keine regionale, ethnische oder religiöse Gruppe zu bevorzugen. Die
Jobs im Lager sind begehrt, denn damit können
die Flüchtlinge etwas Geld verdienen.
Wenn Frank Blockhaus über all das redet,
dann hört es sich so an, als sei es vollkommen
selbstverständlich, dass er wenige Kilometer
von der IS-Hochburg Mossul entfernt arbeitet. Auch wenn es gute Sicherheitsvorkehrungen gibt, bleibt der Nordirak für westliche Helfer ein
gefährliches Stück Erde. Die erste Regel: den Islamisten bloß nicht zu
nahekommen. Besonders seine Kinder seien jedes Mal heilfroh, wenn
er wieder zurück in Deutschland ist. Über die Sehnsucht helfen E-Mail,
Skype und Telefon hinweg. Und die Kommunikation mit seinen Kindern
sei oft einfacher, als mit den Arbeitern im irakischen Flüchtlingslager
zu reden: „Die haben längst nicht den Anspruch an Perfektion
wie deutsche Baufirmen“, sagt Blockhaus.
(ger)
Willkommen!
immer ein offenes ohr
Mittlerweile kommt er in Aachen gut klar. Er hat Freunde gefunden, macht im kommenden Jahr seinen Schulabschluss und hat sogar
eine kleine Wohnung gefunden. Mit Willi Bausch (links) hat Ahmadzy
zudem einen Paten an seiner Seite, der ihn auf seinem Weg begleitet
und unterstützt und immer ein offenes Ohr für Fragen und Ängste hat.
Dennoch: Der junge Mann vermisst seine Familie. Es vergeht kein Tag,
an dem er nicht an sie denkt. Trotzdem blickt er optimistisch in die
Zukunft und arbeitet weiter daran, seinen Traum
zu verwirklichen: Ahmadzy will
nämlich Politiker werden. Er
will verstehen, warum es Kriege gibt und warum so viele Menschen auf der Flucht sind.
(kf)
Foto: stock/Mang
Stilles Örtchen für unterwegs
Donnerstag, 31. Dezember 2015
Foto: Andreas Steindl
Foto: dpa
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Zwölfjähriger mit
Organisten-Gen
Miss Africa Belgium
stammt aus Aachen
martin schikarski hat immer
Musik im Kopf. Wenn er an der
Orgel sitzt und in Stolberg und
Aachen Messen begleitet, dann
improvisiert er oft ohne Notenblatt. Das Besondere: Martin ist
erst zwölf Jahre alt. Trotzdem hat
er schon ehrgeizige Ziele: Er will
ein Orgelexamen ablegen, damit
er als nebenberuflicher Kirchenmusiker arbeiten kann.
esther tshiaba aus Eupen ist im Oktober 2014 zur Miss Africa Belgium gekürt
worden. Dabei ist Esther keine Belgierin,
sondern Deutsche: geboren in Aachen
als Tochter einer kongolesischen Familie, aufgewachsen in Stolberg, in Eschweiler zur Schule gegangen. Als Miss war
sie ein Jahr lang Botschafterin für einen
Verein, der sich um benachteiligte Kinder in Belgien und Afrika kümmert. Und
sie ist zum ersten Mal in ihrem Leben
nach Afrika gereist.
Foto: Harald Krömer
marc collinet hat sich vor vier Jahren in eine Idee verliebt
und inzwischen ein Erfolgsmodell daraus gemacht. Seine
mobilen Toiletten „Adamus“ und „Evamus“ finden inzwischen weltweit Abnehmer. Sein nächster Plan: ein Taschenörtchen mit Biokompatibilität, das sich nach dem Gebrauch
komplett zersetzt.
Deutschlands Bester
Foto: Harald Krömer
henri mommertz möchte die
Welt retten. Der Zehnjährige aus
Aldenhoven will nicht mit der
Klimakatastrophe leben müssen,
die Erwachsene verursacht
haben. Deshalb engagiert er sich
bei dem Projekt „Plant for the
Planet“. Im Dezember hat er an
der Kinderuni andere Kinder
motiviert, sich für das Klima
einzusetzen.
Foto: Amien Idries
Bäume pflanzen
für das Klima
daniel plum aus Übach-Palenberg hat mit seinen
22 Jahren schon viel erreicht: Er war bereits Innungssieger, Kammersieger, Landessieger, Deutschlands bester
Jungbäcker und Dritter bei der EM der Bäckermeister. Im
September konnte er noch einen draufsetzen: Er ist nun
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Donnerstag 31. Dezember 2015
SPOR TLERWA HL
Die Siegerin
Von Christoph Classen
W
cken läuft, muss eine Menge trainieren,
bei den Brauns sind es schon mal 110
Kilometer pro Woche, zumindest in
den intensiven Vorbereitungsphasen.
Auch dann sind sie zusammen unterwegs. Marion Braun sagt: „Das Schöne ist:
Mein Mann läuft keinen Kilometer ohne
mich.“
Wolfgang Braun war MaschinenbauIngenieur, aber selbst seit er im Ruhestand
ist, wartet er, bis seine Frau aus dem Kindergarten nach Hause kommt, sie arbeitet
dort als Erzieherin. Damit sie nach Feierabend laufen können, gemeinsam. So wie
sie es bei der Weltmeisterschaft getan haben, dabei war es anders geplant.
Der Weg zum Textil
enn Marion Braun an den
Abend denkt, an dem sie
diese Auszeichnung entgegennimmt, Sportlerin des
Jahres 2015, dann sind da eine Menge
Emotionen. Vorfreude, Dankbarkeit, Aufregung: Braun spricht offen darüber, was
sie empfindet, und als sie gerade so dabei
ist, da fällt ihr noch eine andere Sache ein.
Eine Herausforderung nämlich, die sie vor
diesem Abend noch bewältigen muss,
eine Aufgabe, vor der sie großen Respekt
hat.
Wofür Winschoten gut ist
„Mein Mann läuft keinen
Kilometer ohne mich.“
Braun, 58, ist Ultra-Läuferin, sie hat
sich für die langen Distanzen entschieden, im September ist sie Weltmeisterin
ihrer Altersklasse über 100 Kilometer geworden, die Strecke absolvierte sie in der
Zeit von 8:55:52 Stunden. Eine Leistung,
die ausschlaggebend dafür war, dass sie
jetzt als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet wird. Eine Leistung, die viel darüber
erzählt, in welcher Größenordnung sich
Braun bewegt, wenn sie über Herausforderungen spricht. Die 100 Kilometer sind
bewältigt, aber da ist eben noch diese andere Sache, die zwischen ihr und der Ehrung steht. Sie sagt: „Wissen Sie, was das
Schlimmste wird? Dass ich jetzt mit meinem Mann einen Anzug für ihn kaufen
muss.“ Dann lacht Braun.
Marion Brauns Mann heißt Wolfgang
Braun, er trägt nicht sonderlich gerne Anzüge, aber für den Abend der Sportlerwahl
wird er sich einen neuen besorgen, erstens, weil er als Begleiter seiner Frau gut
aussehen möchte, und zweitens wird ja
auch er auf der Bühne stehen. Wolfgang
Braun hat die Wahl zum Sportler des Jahres 2015 gewonnen (siehe nächste Seite).
Marion Braun sagt, sie freue sich riesig
über ihre Auszeichnung, noch mehr freue
sie sich darüber, dass ihr Mann gewonnen
habe, aber am schönsten sei für sie, dass
Fotos: privat
Marion Braun, ultraläuferin
Sportlerin des Jahres: Eine Herausforderung muss
Marion Braun vor der Auszeichnung noch bewältigen
sie beide ausgezeichnet werden, bei derDie Brauns sind seit 34 Jahren verheiraselben Veranstaltung. So war es bereits bei tet, seit 22 Jahren laufen sie miteinander.
der Weltmeisterschaft über 100 Kilometer Sie haben zusammen angefangen, lockeim September in Winschoten in den Nie- res Joggen war es zu Beginn. Fünf, sechs
derlanden, dort hatte auch Wolfgang Kilometer, so ging das los. Aber je länger
Braun in seiner Altersklasse
gewonnen. Jetzt der Doppel- Die Erstplatzierten
sieg bei der Sportlerwahl. Es
Ultralauf
ist ein bisschen so, als würden 1. Marion Braun
Marion und Wolfgang Braun 2. Laura Mertens
Ringen
nach einer langen Strecke zu3. Astrid Stienen
Triathlon
sammen ins Ziel einlaufen.
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HAT FÜR JEDEN
DAS PASSENDE.
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die Brauns liefen, desto weiter wurden
ihre Strecken. Marathon, Sechs-StundenLäufe, Zwölf-Stunden-Läufe, Vierundzwanzig-Stunden-Läufe. Sie gehen bei
denselben Wettbewerben an den Start
und ist das mal nicht so, dann
begleitet der eine den anderen, kümmert sich um das
37,1 % Drumherum, sorgt für opti16,0 % male Bedingungen.
Und dann ist da noch die
15,3 % Vorbereitung. Wer lange Stre-
Marion Braun wollte nicht in Winschoten an den Start gehen, sondern beim
UTMB, einem Ultramarathon, 168 Kilometer rund um den Mont Blanc. Der Lauf
ist begehrt, er bietet den Teilnehmern
auch was fürs Auge, es gibt immer mehr
Anmeldungen als Startplätze, und nur
weil Braun dort eine Absage bekommen
hatte, lief sie in Winschoten. Sie wurde
Weltmeisterin, Sportlerin des Jahres und
bestätigt in der Einstellung, die sie für ihr
Leben gewählt hat. Sie geht ungefähr so:
„Ich sage immer: Wer weiß, wofür es gut
ist. Es geht darum, das Schicksal anzunehmen, statt mit ihm zu hadern.“
Um den Mont Blanc ist Braun dann
trotzdem noch gelaufen, nach der Weltmeisterschaft, gemeinsam mit ihrem
Mann, drei Übernachtungen inklusive.
Für die Brauns war das ein entspannter
Lauf.
Aber es werden neue Herausforderungen kommen, ganz aktuell steht wieder
eine an. Sie könnte zum Marathon werden, die Frage ist, durch wie viele Innenstädte er führt. Weil Wolfgang Braun
einen neuen Anzug braucht. Und Marion
Braun noch ein Kleid. Sicher ist: Die beiden werden auch diesen Weg gemeinsam
gehen.
Die Sieger werden im Rahmen unserer
Gala „Menschen 2015“ am 13. Januar
in Aachen geehrt.
Seite ABCDE • Nummer 304
Von Christoph Classen
W
olfgang Braun hatte noch
mal geklärt, wie das werden
sollte mit ihm und den Jugendlichen, die er bald betreuen sollte. Er war deswegen kurz bei
einem Bekannten gewesen, sie hatten
über alles gesprochen, und am Ende hatte
Braun zugesagt. Er wird mit der Gruppe
laufen gehen, junge Menschen zwischen
9 und 16, er will ihnen dies und das vermitteln, Tipps zur Technik, Anleitung zu
mehr Ausdauer und vor allem: Spaß am
Sport. Geht es ums Laufen, dann gibt es
nur wenige, die das glaubhafter rüberbringen können. Braun ist ein ganz guter
Botschafter.
Es war ein schönes Gespräch, das Braun
da geführt hatte, aber als er dann nach
Hause kam und seine Frau Marion sah, da
wusste er, dass er etwas verpasst hatte.
Donnerstag, 31. Dezember 2015
SPOR TLERWA HL
Der Sieger
Auf dem Weihnachtsmarkt, beim Augenarzt. „Ihr kennt mich nicht, aber ich habe
für Euch gestimmt“, so oder so ähnlich
begannen die Gespräche. Am Ende hatten
die Brauns sich gut unterhalten, erklären
können, was das Ultralaufen faszinierend
macht und dass ihr Leben nicht nur aus
Training und Wettkampf besteht, lange
Distanzen hin oder her. Braun sagt: „Das
Schöne ist, dass die Leute interessiert sind,
uns als Menschen kennenzulernen.“
Gut gelaufen
ein paar Medaillen mehr
„Meine Frau ist die
Bekanntere.“
Marion Braun sagte nicht „Hallo“, sie
fragte nicht „Wie war’s?“, sie stand da und
grinste ihn an. Das ging so eine ganze
Weile, bis Marion Braun dann von diesem
Anruf erzählte, nach dem sie wusste, dass
sie als Sportlerin der Jahres (siehe vorige
Seite) ausgezeichnet wird und er als Sportler des Jahres. Dann war es Wolfgang
Braun, der erstmal nichts sagte. Er nahm
seine Frau in den Arm. „Wir haben uns
ein bisschen gedreht“, sagt er. Und auch
wenn die Schritte deutlich weniger routiniert waren als die auf der Laufstrecke,
dürfte die Darbietung am Ende als Freudentänzchen durchgegangen sein.
Braun, 61, Ultraläufer aus SimmerathEicherscheid, ist im September bei der
Weltmeisterschaft über 100 Kilometer in
Winschoten an den Start gegangen. Als er
die Distanz absolviert hatte, gab es niemanden in seiner Altersklasse, der schneller war. Braun brauchte 8:07:42 Stunden,
er war Weltmeister geworden. Und was
diesen Triumph so groß machte, war, dass
Fotos: Heiner Schepp
Wolfgang Braun, ultraläufer
Sportler des Jahres: Wolfgang Braun wechselt
vom Windschatten ins Rampenlicht
seine Frau ebenfalls gewonnen hatte. weil die Strecken so lang sind, dass andere
Auch sie war Weltmeisterin geworden, keine Lust darauf hätten, sie mit dem Auto
über 100 Kilometer, in ihrer Altersklasse. zur Arbeit zu fahren, gelten die Sportler in
Seit die Brauns laufen, laufen sie zu- der Außenwahrnehmung schnell als Versammen, sie machen das jetzt seit 22 Jah- rückte. Okay, sagt Braun: „Das stimmt ein
ren. Es gibt eine Menge Menschen, die diesen Sport betrei- Die Erstplatzierten
ben, aber nur wenige treten
Ultralauf
auf den Distanzen an, wie die 1. Wolfgang Braun
Brauns sie bewältigen. Die 2. Mussa Hudrog
Laufen
Szene im Ultralauf ist einigerLeichtathletik
maßen überschaubar, und 3. Nico Beckers
bisschen.“ Er sagt aber auch, dass Ultraläufer vor allem ganz normale Menschen
seien. Menschen, die ihren Sport lieben.
Und Braun freut sich, dass er genau das in
den vergangenen Wochen vielen zeigen
konnte. Deswegen sei es bereits toll gewesen, nur schon
für die Sportlerwahl nomi34,3 % niert zu sein. Marion und
23,2 % Wolfgang sind von Menschen, die sie nicht kannten,
15,4 % darauf angesprochen worden.
Die Brauns haben es so wahrgenommen, dass ihr Bekanntheitsgrad durch die
Nominierung für die Sportlerwahl schon
größer geworden ist, für Wolfgang Braun
gilt das noch ein bisschen mehr als für
Marion Braun. Was vor allem daran liegt,
dass sie von unterschiedlichen Punkten
gestartet sind.
Marion Braun hat ein paar Medaillen
und Pokale mehr gesammelt als ihr Mann,
sie ist bislang allein sieben Mal für das
100-Kilometer-Nationalteam gelaufen.
Wolfgang Braun sagt: „Meine Frau ist die
Bekanntere.“ Es sei bereits vorgekommen,
dass sie von anderen Sportlern angesprochen wurde, die detailliert Marion Brauns
Erfolge auflisten konnten. Wolfgang
Braun wurde dann irgendwann gefragt,
ob er denn auch laufe. Ein Problem ist das
für ihn nicht, er lacht, wenn er diese Geschichte erzählt. Und er sagt: „Ich war
immer ein bisschen im Sog meiner Frau
unterwegs.“ Dann kam Winschoten, auch
Wolfgang Braun wurde Weltmeister. Jetzt
kommt die Sportlerwahl, auch Wolfgang
Braun steht auf der Bühne. Man kann sagen, dass er damit aus dem Windschatten
seiner Frau herausgelaufen ist. Sie sind gemeinsam ins Ziel gekommen.
Eine schöne Erfahrung, die er an seine
neue Laufgruppe weitergeben kann. Ab
Januar wollen sie trainieren. Braun sagt:
„Man muss vor allem aufpassen, dass sie
nicht zu viel laufen wollen.“ Das von ihm
zu hören, ist dann ein bisschen lustig.
Der Sieger unseres Gewinnspiels im Rahmen
der Sportlerwahl heißt Werner Robens aus
Aachen. Er hat ein iPad 3 mini gewonnen.
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Wichtiges sollte man nicht aufschieben.
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Donnerstag, 31. Dezember 2015
SPOR TLERWA HL
Das Sieger team
Von roman sobierajski
D
as Siegerteam beeindruckte vor
allem im Moment seiner größten Niederlage. Tränen, Fassungslosigkeit, tröstende Worte.
Spielerinnen, die sich in die Ecke setzten,
das Handtuch über den Kopf warfen und
vergeblich darauf hofften, unsichtbar zu
sein. In fünf Sätzen hatten die „Ladies in
Black“ Aachen gerade vor knapp 11 000
Zuschauern gegen den MTV Stuttgart das
Finale um den Deutschen VolleyballPokal verloren. Mit 13:15 im Tiebreak, mit
101:102 Gesamtpunkten. Nach über zwei
Stunden intensiver und nervenaufreibender Spielzeit fehlte ein lausiger Punkt zum
Sieg. Bitterer kann eine Niederlage in diesem Sport kaum sein. „Ich kann nichts
sagen“, meinte Abwehrchefin Dominika
Valachova, die wie ihre Teamkolleginnen
erst einmal ihren Tränen freien Lauf lassen musste. „Für mich ist das noch gar
nicht beendet.“
Stark in der Niederlage
auflagen der bundesliga
Foto: Wolfgang Birkenstock
„Für mich ist das noch gar
nicht beendet.“
libera dominika ValachoVa
Doch auch, wenn die „Ladies“ nur als
zweiter Sieger und mit der silbernen Plakette für den unterlegenen Finalisten aus
dem Pokal nach Aachen zurückkehrten:
Die Spielerinnen von Trainer Marek Rojko
hatten ein ganz großes Ausrufezeichen in
die Landkarte von Volleyball-Deutschland gerammt. Mehr als 1000 Fans begleiteten das Team an diesem 1. März ins Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen. Die
schwarze Wand der Aachener Fans auf
den Tribünen war ein mehr als beeindruckendes Bild, der Support der Mannschaft
durch die Anhänger dürfte einmalig in
der Geschichte des Deutschen VolleyballPokals sein.
„Super Aachen, olé, olé“ feierten die
Fans die Mannschaft noch, als schon
lange feststand, dass die „Ladies“ gegen
die favorisierten Stuttgarterinnen den
Kürzeren gezogen hatten. „Ich bin unglaublich stolz auf meine Spielerinnen
Die „Ladies in Black“ Aachen greifen nach dem Pokal
und müssen sich doch noch geschlagen geben
und auf diese Fans“, fand Aachens Trainer wartungen mehr als erfüllt. Bereits die
Marek Rojko ein passendes Schlusswort.
erste Saison beendete die Mannschaft als
Angefangen hat der sportliche Höhen- Dritter der Meisterschaft, zwang den späflug vor zweieinhalb Jahren, als auch der teren Titelträger Dresdner SC im Halbfi38-Jährige das Amt des Cheftrainers an- nale in das dritte (und letzte) Entscheitrat. Auf drei Jahre war das
Projekt angelegt, den Volley- Die Erstplatzierten
ball-Standort Aachen zu einer
Volleyball
erstklassigen Adresse zu ent- 1. PTSV Ladies in Black
wickeln.
2. DLC Aachen
Leichtathletik
Und zumindest auf sportlichem Gebiet wurden die Er- 3. FG TSZ Aachen/Düsseldorf Formationstanz
Unsere positive Energie
Immer da, wenn ein
Antrieb gebraucht wird
Wir schieben Kultur, Bildung und Sport in Aachen weiter an.
Deshalb unterstützen wir vielfältige Projekte und machen das
Leben noch lebenswerter.
Einfach da
stieg aus der Zweiten Bundesliga geprägt
waren vom Kampf um das Überleben im
Oberhaus, von ständigen Endspielen
gegen den Abstieg. Festzuhalten ist allerdings auch, dass die anderen Rahmenbedingungen hinter dem sportlichen Höhenflug zurückgeblieben sind. Die Erfolge
in der Liga und im Pokal schlugen sich
nicht wie erwartet im gleichen Maß auch
in gestiegenen Sponsorenzuwendungen
nieder.
dungsspiel und unterlag erst im Tiebreak.
In der nächsten Saison folgte der Durchmarsch bis ins Pokalfinale – und wiederum gingen die „Ladies“ erst im Tiebreak
als Verlierer vom Platz. Und auch in die
laufende Spielzeit starteten
die Aachenerinnen furios,
leisteten sich im ersten Viertel
43,6 % nur eine Niederlage und be23,5 % legten lange Zeit den zweiten
Tabellenplatz, nachdem die
13,4 % ersten Jahre nach dem Auf-
Und auch die Spielstätte an der Neuköllner Straße, bei den Gegnern bundesweit als der „Hexenkessel“ gefürchtet wie
geliebt, kann den gestiegenen Anforderungen unter dem Leitbild einer eleganten, spannenden und fairen Sportart
nicht mehr genügen. Zu klein, nicht hoch
genug, nicht der Charakter einer Arena,
lautet das Urteil der Volleyball-Bundesliga, das weitreichende Auflagen und Beschränkungen und damit auch erheblich
gestiegene Kosten zur Folge hatte. Aus heiterem Himmel kam diese Einschätzung
allerdings auch nicht, jahrelang operierte
der Klub mit einer Ausnahmegenehmigung, die irgendwann nicht mehr erteilt
werden würde. Schließlich findet auch
die größte Langmut irgendwann ein absehbares Ende.
So kämpfen die „Ladies“ in dieser Saison vor allem abseits des Spielfeldes um
das Überleben. Ein Loch im Saisonetat
von 265 000 Euro offenbarten die Verantwortlichen schon in den ersten Wochen
der neuen Saison. Es ist noch nicht komplett gestopft, aber inzwischen steht fest,
dass die Saison zu Ende gespielt werden
kann. Die Insolvenz ist abgewendet, viele
Sponsoren und Fans haben ihr Herz für
den spektakulären Sport in den letzten
Wochen entdeckt. Auch wenn sich die
Wege von Trainer und Mannschaft kürzlich getrennt haben: Der Standort Aachen
hat wieder eine Perspektive für die Mannschaft des Jahres 2015.
Die Sieger werden im Rahmen unserer
Gala „menschen 2015“ am 13. Januar
in Aachen geehrt.
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Donnerstag, 31. Dezember 2015
Direkt hinter seinem
Garten lockt der Sportplatz: Niemand hat
bisher errechnet, wie
viele tausend Stunden
Jakob Scherrers hier
verbracht hat.
Fotos: Christoph Pauli
(2), Michael Jaspers,
Archiv
Der
Frauenversteher
Jakob Scherrers ist Weltrekordler. Kein anderer Trainer ist so lange im Amt wie der
Mann aus Heinsberg-Straeten. Jetzt erhält der 74-Jährige den Egidius-Braun-Preis.
Von christoph pauli
haben. Der Elan von Jakob Scherrers hat
sich längst herumgesprochen, die künftige Bundestrainerin Steffi Jones kam vorbei, als er 40 Jahre im Amt war. Er ist
längst Ehrenmitglied in seinem Verein,
hat die Ehrenurkunde des Fußball-Verbandes Mittelrhein erhalten und die Verdienstnadel des DFB.
V
or zwei Jahren bekam Jakob
Scherrers ein selbst gebasteltes
Poesiealbum geschenkt. Dem
Poesiealbum-Alter war er da
schon deutlich entwachsen. Aber er hat
sich dennoch unglaublich gefreut, weil es
erkennbar mit viel Herzblut und Zuneigung geschaffen war. Ganz viele Frauen
hatten es gebastelt. Frauen spielen eine
große Rolle in seinem Leben, zumindest
Fußball spielende Frauen. Er bekam es als
Freundschaftsbuch, seine ehemaligen
Spielerinnen bedankten sich auf eine ausgesucht nette Art bei ihm. Es war ein Geschenk und ein Dankeschön, weil Scherrers 45 Jahre die Frauenabteilung des SV
Viktoria RW Waldenrath-Straeten leitete.
Er hat seinen Sport immer gepflegt, und
so erhält Jakob Scherrers (74) mit großer
Berechtigung den Egidius-Braun-Preis
2015, was er ein bisschen gerührt als
„größte Auszeichnung“ in seinem Sportlerleben eingestuft hat.
„Das Erfolgsrezept ist es,
Vertrauen aufzubauen.“
jakob scherrers
Geehrt worden ist er schon einige
Male. Als er 40 Jahre den Trainerjob
machte, das war im April 2009, wurde
Scherrers als „dienstältester Trainer weltweit“ gefeiert. Beim Festakt damals wurde
ausgerechnet, dass Scherrers weit mehr
als 100 Tankfüllungen verbraucht und
mehr als 25 000 Stunden für seinen Klub
investiert hat.
Die Zeit ist nicht stehengeblieben, die
Zahlen werden größer, denn Scherrers
bleibt die Konstante für seinen Klub, für
Die künftige Bundestrainerin gratuliert:
Steffi Jones schaute vorbei in Straeten, als
ihr berühmter Kollege 40 Jahre im Amt
war.
„den absprung schaffen“
Stramm gestanden: Vor fast 50 Jahren nahm Jakob Scherrers (rechts) die „Arbeit“ auf.
den Frauenfußball. Dass in dem Straßendorf der Ball bei den Frauen so lange
schon rollt, ist sein Verdienst. 1955 verbietet der DFB den Frauenfußball, erst am
31. Oktober 1970 erlaubt er den offiziellen
Spielbetrieb. Da ist Scherrers bereits am
Ball. Seine Geschichte beginnt im Jahr
davor, als er in der Zeitung von einem
Benefizspiel im Nachbardorf liest. Scherrers plant so etwas für seinen Geburtsund Wohnort. In Straeten sollen mit dem
Erlös neue Geräte für den örtlichen Spielplatz angeschafft werden. Scherrers plant
ein Frauenspiel, was ihm eine Extraportion Spott und Häme einbringt. Selbst der
Pastor schaut tadelnd vorbei. „Jakob, das
hätte ich nicht von dir gedacht.“ Frauenfußball ist verboten und verpönt.
Das Spiel findet dann trotzdem statt,
600 Mark bleiben hängen – und Scherrers
auch. Die Frauen wollen weitermachen
und haben ihren Coach doch schon gefunden. Es ist der Auftakt zu einer imposanten Erfolgsgeschichte. Scherrers baut
die Abteilung auf, geht voran, organisiert,
überzeugt, überwindet Widerstände.
Es ist Pionierarbeit. „Vorurteile
wurden verbreitet, was die Moral anging, bis hin zu gesundheitlichen Aspekten“, stellt
Scherrers nach den ersten
fünf Jahren fest. „Aber sie
wurden von namhaften
Biologen und Medizinern widerlegt...“
Aufhören ist nie
ein Thema, aber
Anfang der 90er
Jahre steht die
Mannschaft
nach vielen Abgängen vor dem
Aus. Es sind nur
noch acht Spielerinnen da, ein letzter Ausflug
mit einem Abschiedsessen
wird organisiert. Das Ende
scheint besiegelt, als die damalige Spielerin Angelika Kosak unter Tränen sagt:
„Mädels, lasst uns doch weitermachen.“
Es ist die nächste unverhoffte Pointe im
Trainerleben von Jakob Scherrers. Er
bleibt dabei, holt noch ein paar kickende
Frauen dazu.
Spielerinnen für die Dorfmannschaft
zu finden, wird zunehmend problematisch. In Uevekoven und Aachen locken
klassenhöhere Teams. Und Angelika Kosak ist noch heute – ebenso wie Nicole
Baczewski – seine Co-Trainerin. Als Torwarttrainerin ist Georgina Kraus „hän-
Enorm positiv:
Jakob Scherrers
will die Frauen
noch ein paar
Spielzeiten
betreuen, ehe er
dann nach 50
Jahren auf der
Trainerbank das
Ehrenamt
aufgibt.
Foto: Heinz Babucke
gengeblieben“ bei dem Klub. Zur Abteilung gehören nicht nur zwei Frauenteams,
auch eine A- und C-Jugend werden geschult. Mit Concordia Breberen ist eine
Spielgemeinschaft für die Jugend eingegangen worden. Die Sportart boomt ein
bisschen, aber „es gibt mehr Quantität als
Qualität“, sagt der Coach.
„Im Laufe der Jahre ist
die Leine etwas länger
geworden.“
Seine Frau Käthe duldet das zeitintensive Hobby. Die Scherrers sind sogar vor
Jahrzehnten ins Epizentrum gezogen. Der
Trainer muss nur durch seinen Garten gehen, schon steht er auf dem Sportplatz. Er
könnte von seiner Terrasse aus vor das Tor
flanken. Im Juli steht die Goldene Hochzeit an. Der Termin ist gut geplant, das
Fest findet in der Fußball-Sommerpause
statt.
Wenn im April 2019 das Dienstjubiläum ansteht – 50 Jahre im Amt –, wird
Schluss sein. Scherrers wird dann 78 Jahre
alt sein. Er hat bereits zwei neue Hüften,
„und man muss den Absprung schaffen“.
Das ist noch ein Weilchen hin, aber er
weiß jetzt schon, dass es sehr wehmütig
wird. Scherrers macht das ehrenamtlich,
nicht einmal eine Aufwandsentschädigung oder eine Kilometerpauschale bekommt er. Höchstens alle 45 Jahre einmal
ein hinreißendes Poesiealbum.
ehrenpreis
jakob scherrers
Zwei Mal ist er aufgestiegen, zwei Mal
abgestiegen. Gerade kämpft er mit Waldenrath-Straeten um den Aufstieg aus der
Landesliga. Für die Spielerinnen ist er von
der ersten Minute an der „Jakob“. Scherrers ist ein sehr unkomplizierter Mensch,
mit dem man schnell ins Plaudern
kommt.
Zu aktiven Zeit war er bekannt als
„eisenharter Verteidiger“. Ein „eisenharter Trainer“ ist er eher nicht – oder nicht
mehr. „Im Laufe der Jahre ist die Leine
etwas länger geworden“, meint er. Er gehört zu der gefragten Spezies der „Frauenversteher“, grinst er. Das ist ein kompliziertes Projekt, „weil es sehr unterschiedliche Temperamente und Charaktere
gibt“. Das Erfolgsrezept: „Vertrauen aufbauen.“ Er hat da ein sehr großes Talent.
Für die Spielerinnen ist er Trainer, Betreuer, Physiotherapeut, Psychologe und
häufig auch väterlicher Freund.
Und ganz am Anfang – eine Geschichte
aus dem letzten Jahrtausend – war er auch
mal für kurze Zeit der Wirt der Vereinskneipe. Viele Kontakte sind bestehen geblieben, auch nachdem die jungen Frauen
längst ihre Schuhe an den Nagel gehängt
Ihn kennen fast alle Leserinnen und Leser,
vor allem in Aachen: martin ratajczak. Er
ist seit Jahrzehnten stets zuverlässiger und
äußerst beliebter Fotograf unserer Redaktion, stadtbekannt und immer unterwegs,
und das im jugendlichen Alter von 88! Einsatzfreudig bis in die späte Nacht und am
frühen Morgen und manchmal auch umgekehrt. Nie rostend, da nie rastend. Martin
Ratajczak – einer von uns, und auch das
kann man in so vielen Facetten interpretieren, einer von uns in der Redaktion, einer
von uns bei den Vereinen, die ihn über alles
schätzen: in den Festsälen, Gaststätten,
Hallen und auf den Sportplätzen. Wir meinen: Nach so vielen Jahren und mit einem
derart grandiosen Einsatz hat auch er einmal eine Ehrung verdient. Und die soll es
bei der Gala „Menschen 2015“ nun geben.
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20
◀ 31.1. Der Aachener
Karnevalsverein (AKV)
kürt die saarländische
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) zur fünften
Ritterin des Ordens „Wider den tierischen Ernst“.
Die Laudatio hält Christian Lindner (re.), Chef
der FDP. Aufnahme in
den Ritter-Konvent findet auch Philipp Freiherr
zu Guttenberg (li.), der
seinen Bruder, Ex-Verteidigungsminister und
Ex-Doktor Karl-Theo zu
Guttenberg, zweimal in
Aachen glänzend vertreten hatte.
Foto: Harald Krömer
Das Jahr 2015 in B
Der Karlspreis bleibt in der Region, in Jülich findet ein ziemlich teur
zwei belgische AKW verbreiten Angst, Lionel Richie wird nass, und
◀ 26.3. Mehr als jeder vierte Aachener
Neuntklässler schwänzt regelmäßig die
Schule. Das hat das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN)
unter Leitung von Prof. Dr. Christian Pfeiffer herausgefunden. Auftraggeber für
die bislang umfassendste Kinder- und Jugendstudie für Aachen war „Menschen
helfen Menschen“, das Hilfswerk unserer
Zeitung.
Foto: stock/Blickwinkel
◀ 22.2./29.10./8.12. Bischof Heinrich Mussinghoff sorgt gleich mehrfach für Schlagzeilen: Im Februar feiert er im Dom sein Dienstjubiläum –
20 Jahre Bischof von Aachen –, im Oktober im Rathaus die Vollendung seines 75. Lebensjahres. Am 8. Dezember tritt er auf eigenen Wunsch
in den Ruhestand. Aachen
braucht einen neuen Bischof. Foto: dpa
▲ 14.5. Heimspiel: Im Beisein von acht Staatsoberhäuptern – darunter Frankreichs
Staatspräsident François Hollande (3.v.li.), Spaniens König Felipe VI. (2.v.li.), Jordaniens Monarch Abdullah II. (2.v.re.) und Bundespräsident Joachim Gauck (re.) –
wird EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (59/3.v.re.) aus Würselen im Aachener Rathaus von OB Marcel Philipp (li.) mit dem internationalen Karlspreis der Stadt
Aachen ausgezeichnet.
Foto: Andreas Steindl
▶ 22.6. Wetter-Debakel bei den Kurpark
Classix. Die Opernfreunde werden nass,
Broadway-Star Ute Lemper bibbert sich
bravourös durch den Abend, über „Classix for kids“ mit Malte Arcona geht ein
Gewitter nieder, und nach der Klassik am
Sonntagabend wird das finale Feuerwerk
wegen unberechenbarer Windverhältnisse
ersatzlos gestrichen. Dass auch Superstar
Lionel Richie am Montag mit Schirm auf
der Bühne steht, überrascht keinen mehr.
Foto: Andreas Steindl
▲ 1.6. Großbrand in Aachen: Am Prager Ring steht Poco in Flammen. Am 22. Mai war ein Mö
fordert, einen Millionenbetrag zu zahlen. Als es standhaft bleibt, schlägt der Erpresser in Aac
auf mindestens 8,5 Millionen Euro. Am 26. November schickt das Kölner Landgericht den Br
▶ 23.5.Nach zwölf Jahren Vorbereitungszeit wird der Reaktor der früheren Kernforschungsanlage Jülich in ein
neues Zwischenlager auf dem Gelände
des Forschungszentrums gebracht. Der
600 Meter lange Weg dauert kaum zwei
Stunden. Wie lange der ausrangierte, in
seinem Inneren aber immer noch radioaktiv strahlende Reaktor im Zwischenlager bleibt, ist offen. Kosten der Aktion:
600 Millionen Euro aus Steuermitteln.
Foto: Guido Jansen
Februar
März
April
Mai
Juni
▶ 1.1. Familiendrama im Aachener
Stadtteil Preuswald: Mit einem Samuraischwert tötet ein 35-Jähriger seinen
Vater und seine Mutter (beide 62).
▶ 2.2. Die Flut der gelben Zettel in
Aachen geht zurück. 227 124 „Knöllchen“ für Falschparker haben vergangenes Jahr 3,75 Millionen Euro in die
Stadtkasse gespült. Das sind 150 000
Euro weniger als im Rekordjahr 2013.
▶ 2.3. Der (meteorologische) Frühling
hält Einzug! In Geilenkirchen erreicht
der Wind Orkanstärke, in den Höhenlagen der Eifel fällt Schnee. Auf der Himmelsleiter geht am Morgen nichts mehr.
▶ 9.4. Die RWTH Aachen wird ab dem
Wintersemester 2015/16 mit den Bachelorstudiengängen Betriebswirtschaftslehre und Psychologie erstmals
am zentralen Vergabeverfahren für Studienplätze teilnehmen. Für das Fach
Psychologie gibt es aktuell etwa 100
Bewerber auf einen Platz.
◀ 2.5. Im Alter von 81
Jahren stirbt Aachens
langjähriger (19751995) Oberstadtdirektor Dr. Heiner Berger,
einer der Architekten
der 2009 gegründeten
Städteregion Aachen.
Der studierte Jurist war unter anderem
Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes und des Goldenen Ehrenringes
der Stadt Aachen.
▶ 1.6. CDU-Landeschef Armin Laschet
legt sein Amt als Lehrbeauftragter für
Europastudien der RWTH Aachen nach
16 Jahren nieder. Er hatte bei einer „Rekonstruktion“ verlorengegangener
Klausuren auch Studenten benotet, die
gar nicht an der Klausur teilgenommen
hatten.
▶ 20.1. Dumm gelaufen: Die Aachener
Stadtwerke (Stawag), die zu 100 Prozent der Stadt gehören, verlieren ausgerechnet einen Großauftrag der Stadt
Aachen. Einen Großteil des Stroms für
die städtischen Gebäude liefert in den
nächsten drei Jahren das Kölner Unternehmen Rheinenergie. Der Gesamtauftragswert beläuft sich auf 3,4 Millionen Euro.
▶ 21.2. Die Risse in den Druckbehältern der belgischen Atomreaktoren
3 (Antwerpen) und Tihange 2 (bei Lüttich) sind offenbar weitaus größer als
bislang angenommen.
▲ 29.1. Der Tivoli gehört jetzt der
Stadt Aachen. Die hat den 50 Millionen
Euro teuren Bau zum symbolischen
Preis von einem Euro aus der Insolvenzmasse der pleitegegangenen Alemannia
Aachen Stadion GmbH herausgekauft.
Damit muss die Stadt auch langfristig
für die laufenden Kosten von rund zwei
Millionen Euro jährlich aufkommen.
Foto: Andreas Steindl
Foto: Andreas Steindl
▶ 26.2. In der Wohnung einer 14-Jährigen beschlagnahmt die Aachener Polizei 45 000 Euro. Das Geld stammt aus
mehreren Wohnungseinbrüchen, die
die Jugendliche gemeinsam mit einem
Gleichaltrigen und einem 20-Jährigen
verübt hatte. Das Trio war auf frischer
Tat geschnappt worden.
◀ 27.2. Altkanzler Gerhard Schröder nannte
ihn einen „Glücksfall“
für den Fußball: DFBEhrenpräsident Egidius
Braun, Aachener aus
Breinig, wird 90 Jahre
alt.
▶ 11.3. Die Anzahl der Straftaten ist in
der Städteregion Aachen 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf
53 428 Delikte gestiegen. Vor allem die
Zahl der Autodiebstähle legte stark zu.
▶ 16.4. Zu viert und mit Hilfe eines Eishockeyschlägers überwältigen Passanten in Herzogenrath einen Tankstellenräuber (32), werfen den mit einem Messer bewaffneten Mann zu Boden und
übergeben ihn der Polizei. Die lobt den
couragierten Einsatz.
▶ 20.3. Am deutsch-niederländischen
Grenzübergang in Aachen-Vetschau befreit die Bundespolizei zwölf Flüchtlinge
aus einem Kühllastwagen.
▶ 23.3. Die meisten Kindertagesstätten in der Städteregion Aachen bleiben
dicht, das Erziehungspersonal streikt
für eine höhere Eingruppierung im Tarifgefüge. 800 sind alleine bei der zentralen Kundgebung in Aachen.
◀ 29.4. Der Ausverkauf
des Philips-Standortes
Aachen geht weiter: Das
US-Unternehmen
OLEDWorks kauft zum
1. Juli Teile der Entwicklungs- und Fertigungsaktivitäten für OLEDs
(organische Leuchtdioden). Von rund
100 Mitarbeitern sollen nur 35 von
OLEDWorks übernommen werden.
▶ 18.6. Veranstalter Markus Krampe
bläst das Schlagerfestival „Aachen Olé“
ab. Die Sicherheitsanforderungen der
Stadt Würselen seien „überzogen“.
▶ 19.5. Das Bistum Aachen legt erstmals seine Finanzen offen. Demnach
wird das Vermögen 2013 auf 639 Millionen Euro beziffert.
▶ 15.4. Beim Sturz aus einem Fenster
in der vierten Etage kommt in ÜbachPalenberg ein dreijähriges Mädchen
ums Leben. Die Leiche wird erst am
nächsten Morgen entdeckt.
▶ 18.3. Mit Unverständnis reagiert die
RWTH Aachen auf Vorwürfe, sie betreibe aktiv Forschung für den US-Geheimdienst. Der Verein Aachener Friedenspreis hatte zwei RWTH-Programme zur
Spracherkennung und -übersetzung als
„Beitrag zu unerhörten Geheimdienstpraktiken“ scharf kritisiert.
▶ 20.3. Ein Satz mit x: Dicke Wolkenschichten versperren in der Region den
Blick auf die partielle Sonnenfinsternis.
▶ 11.5. Die Welle unbefristeter Streiks
an kommunalen Kindertagesstätten
erreicht NRW. In Aachen gehen rund
4500 Erzieherinnen und Erzieher auf die
Straße.
▶ 14.4. Bauarbeiter finden in Hückelhoven zwei Fliegerbomben aus dem
Zweiten Weltkrieg. Rund 2600 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen. Bei der Entschärfung geht alles gut.
▶ 11.3. Weil er die 17 Monate alte,
fortwährend weinende Tochter seiner
Freundin zu Tode geschüttelt hat, muss
ein 23-Jähriger aus Aachen für sechseinhalb Jahre hinter Gitter.
▶ 3.6. In seiner Wohnung in Lohmar
(Rhein-Sieg-Kreis) nimmt die Polizei
einen Mann (43) fest, der versucht haben soll, mit Brandstiftungen in Köln
und Aachen den Möbel-Discounter Poco um eine Millionensumme zu erpressen.
▶ 20.5. Mit den Stimmen aller Fraktionen verabschiedet der Aachener Rat
eine Resolution, in der die „unverzügliche und dauerhafte Abschaltung“ des
belgischen Kernkraftwerkes Tihange
bei Lüttich gefordert wird.
auf der Bühne.
◀ 21.5. Er kann wieder
lachen und andere zum
Lachen bringen: Jürgen
Beckers, weit über die
Grenzen der Region bekannter „Hausmann“,
meldet sich nach Kollaps und Klinik zurück
▶ 21.5. Die Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Rockerbanden in
der Region nehmen beunruhigende Formen an: In Würselen wird ein 18-Jähriger hinter einer früheren Kneipe durch
mehrere Schüsse getötet.
Foto: stock/bonn-sequenz
▲ 16.2. Die Sonne scheint, d’r Zoch
kütt. Rund 260 000 Narren jubeln beim
Aachener Rosenmontagszug 170 Wagen
und Fußgruppen zu. Rekordverdächtig!
„Eischwiele Alaaf You“ ist das Motto
der rollenden Mega-Party in der jecksten Stadt der Städteregion, bei der
160 000 Zuschauer aus nah und fern an
den Straßenrändern schunkeln, singen
und tanzen.
▶ 10.4. Aufatmen bei Polizei, Rettungskräften und unzähligen Menschen in
der Region: Ein vermisster Achtjähriger
aus Merzenich (Kreis Düren) ist wohlauf. Passanten erkennen ihn in Köln.
Viele hatten das Schlimmste befürchtet, nachdem sein Fahrrad am Dürener
Bahnhof gefunden worden war.
Foto: Harald Krömer
▶ 15.1. Im ostbelgischen Verviers
stürmt die Polizei eine Wohnung und
tötet bei einem Schusswechsel zwei
Mitglieder einer Dschihadisten-Gruppe. Die Terrorzelle hatte Polizisten im
Visier, die sie auf offener Straße oder in
ihren Wachen töten wollte.
▶ 3.3. Der Düsseldorfer Großkonzern
Henkel investiert in den nächsten fünf
Jahren rund fünf Millionen Euro in eine
Forschungskooperation mit der RWTH
Aachen. Forschungsziel: das Waschmittel der Zukunft.
Foto: stock/Paulo Amorim
Foto: Andreas Herrmann
▶ 8.1. Nach jahrelanger Aufholjagd hat
die Stadt Aachen die magische Viertelmillion geknackt. Zum Jahreswechsel
2014/15 zählte das Einwohnermeldeamt 251 500 Bürgerinnen und Bürger.
Foto: Michael Jaspers
Januar
◀ 23.6. Die letzten, die
wegen des Tagebaus
Garzweiler II umziehen
müssen, stehen nun
endgültig fest. Der
Braunkohleausschuss
bei der Bezirksregierung
Köln beschloss die Umsiedlung der Ortschaften Keyenberg,
Kuckum, Unter-/Oberwestrich und Berverath in der Stadt Erkelenz. Betroffen
sind rund 1600 Menschen.
▶ 26.6. Die Deutsche Bahn sperrt wegen Gleisbauarbeiten für die Dauer der
gesamten Sommerferien (bis 10. August) die Strecke Aachen-Köln zwischen Stolberg und Düren in beide
Richtungen. Auch zwischen Stolberg
und Aachen-Hauptbahnhof und zwischen Aachen-Rothe-Erde und AachenHauptbahnhof kommt es zu Beeinträchtigungen.
▶ 30.6. Sonne, Hitze, Tropennächte: Hoch „Annelie“ bringt Deutschland
zum Monatswechsel den Hochsommer.
Donnerstag, 31. Dezember 2015
15
Bildern und Daten
rer Umzug statt, in Aachen zündet ein Erpresser ein Möbelhaus an,
d Bischof Heinrich Mussinghoff feiert und geht in den Ruhestand.
▲ 30.10. Ein grandioses Spektakel: Acht Projektoren und 40 Lautsprecher verwandeln bei der Kunstaktion „Dom im Licht“ die Aachener Kathedrale in eine einzige gigantische Leinwand mit einem faszinierenden Wechsel von Farben und Formen. Die
Innenstadt platzt aus allen Nähten – schätzungsweise 10 000 Menschen sind zwischen Dom und Rathaus unterwegs.
Foto: Andreas Steindl
▲ 15.8. 36 Verletzte, 797 Strafanzeigen: Mehr als 800 Klimaschutzaktivisten gelangen nach teils harten Auseinandersetzungen mit der Polizei in den Tagebau
Garzweiler. „Ende Gelände“ ist die größte Demonstration in der Geschichte des Reviers. Ihr Ziel, den Tagebau lahmzulegen, erreichen die Gegner allerdings nicht. Lediglich zwei der sechs Braunkohlebagger stehen zwölf Stunden lang still.
Foto: Daniel Gerhards
◀ 13.12. Deutsche
Bahn und Thalys beenden ihre Zusammenarbeit. Inhaber
von Monatskarten
der DB dürfen nicht
mehr kostenlos im
Schnellzug zwischen
Aachen und Köln
mitfahren. Foto: dpa
◀ 27.11. Thomas Quasthoff,
1959 in Hildesheim geborener
contergangeschädigter Bassbariton und Professor für Gesang an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns
Eisler“, erhält in der Abtei
Rolduc in Kerkrade die
Martin-Buber-Plakette der
Euriade. Neben ihm seine
Frau Claudia.
Foto: Wolfgang Sevenich
öbelhaus desselben Discounters in Köln abgebrannt. Danach wurde das Unternehmen aufgechen zu. 150 Feuerwehrleute sind am Prager Ring im Einsatz. Der Gesamtschaden beläuft sich
randstifter für sieben Jahre hinter Gitter.
Foto: dmp
◀ 23.7. Im Aachener Dom wird ein
besonderes Jubiläum gefeiert: 800
Jahre Karlsschrein. Das kostbare Stück
mit den Gebeinen Karls des Großen
wird zu diesem Anlass von seinem
Standort in der Chorhalle ins Oktogon des Domes versetzt. Motto: „Karl
so nah wie nie“. Die Dombesucher sind
begeistert.
Foto: Andreas Steindl
▲ 28.10. Kaufrausch im Konsumtempel: Zehntausende Besucher kommen zur Eröffnung der 290 Millionen Euro teuren Einkaufsgalerie „Aquis Plaza“ am Aachener
Kaiserplatz. Bereits um 6 Uhr startet ein Elektronikmarkt die Schnäppchenjagd. Das
befürchtete Verkehrschaos am Premierentag bleibt aus.
Foto: Harald Krömer
August
September
Oktober
November
Dezember
▶ 4.7. Die tragischen Seiten des Hochsommers: Im Blausteinsee bei Eschweiler ertrinkt ein 50 Jahre alter Mann. Bei
Rurberg stürzt ein 23-jähriger Alsdorfer
in den Eiserbachsee und versinkt.
▶ 2.8. Ein siebenjähriger Junge einer
Asylbewerberfamilie aus Ghana ertrinkt im Heinsberger Baggersee „Lago
Laprello“. Die Familie ist erst seit einer
Woche in Heinsberg.
▶ 3.12. Nach zahlreichen Absagen anderer Gäste kündigen auch Aachens
Vorzeige-Stimmungskanonen, die
4 Amigos, an, der AKV-Ordensverleihung im Januar fernbleiben zu wollen.
▶ 8.8. Ein stadtbekannter Drogenabhängiger (25) verletzt auf dem Sommerfest der Alsdorfer Stadtgarde mit
einem Dolch einen Polizisten lebensgefährlich, einen anderen Besucher
schwer. Beim anschließenden Handgemenge fällt der Täter in sein Messer und
verletzt sich ebenfalls schwer.
▶ 10.10. Erleichterung im Aachener
Schwertbad: Die traditionsreiche und
von der Schließung bedrohte Kurklinik
ist von der Inoges AG, einem Reha-Spezialisten mit Zentrale in Krefeld, übernommen worden.
▶ 5.11. Der zweite Alarm innerhalb weniger Tage im neuen Aachener „Aquis
Plaza“. Weil Gäste die Evakuierung zur
Flucht nutzen, bleiben viele Gastronomen auf ihren Rechnungen sitzen.
▶ 17.7. Am Sechzehneck, dem Zentrumsbau des Aachener Domes, hat die
Reparatur des Bleidaches begonnen.
Es ist die wahrscheinlich letzte große
Etappe auf dem Weg zur Sanierung der
Außenhülle des Domes.
▶ 1.9. Die Gewerkschaft Deutscher
Lokführer (GDL) wirft ihren langjährigen Vorsitzenden Manfred Schell
(Aachen) raus, angeblich wegen „nicht
gezahlter Mitgliedsbeiträge in zum Teil
fünfstelligem Bereich“. Schell (72) war
von 1989 bis 2008 Chef der GDL.
▲ 18.7. Die Aachener Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen fünf ehemalige Pfleger des Aachener Universitätsklinikums im Alter zwischen 25 und
32 Jahren. Ihnen wird vorgeworfen, in
der Notaufnahme Fotos und Videos von
dementen Patienten ohne deren Einwilligung gemacht zu haben.
▶ 29.7. Das Aachener Landgericht verurteilt Michael Heckhoff und Peter
Paul Michalski zur Zahlung von knapp
30 000 Euro Schadenersatz an einen
Justizvollzugsbeamten. Die beiden
Schwerverbrecher hatten ihn Ende November 2009 bei ihrem spektakulären
Ausbruch aus der Aachener JVA überwältigt und gefesselt.
▶ 15.8. In Eschweiler wird nahe der Inde die Leiche eines jungen Mannes (28)
gefunden. Alle Spuren deuten auf ein
Kapitalverbrechen hin.
▶ 18.8. Im Industriepark Rurtal zwischen Hückelhoven und Wassenberg
sollen 800 neue Arbeitsplätze entstehen. Ein Online-Händler aus Stuttgart
plant, auf einer ehemaligen Bergbaufläche ein Logistikzentrum zu errichten.
▶ 22.8. Ein Obdachloser (19) wird auf
dem Gelände einer Alsdorfer Schule brutal misshandelt. Drei Jugendliche
schlagen mit Hämmern auf ihr Opfer
ein, ziehen den Obdachlosen aus, zünden seine Kleidung an und zerren ihn in
die Flammen. Der junge Mann erleidet
schwere Verletzungen.
▶ 28.8. Ausnahmezustand in Aachen.
Bei Bauarbeiten wird am Westbahnhof eine Zehn-Zentner-Bombe aus dem
Zweiten Weltkrieg gefunden. Das Gebiet wird weiträumig evakuiert, 3000
Anwohner sind betroffen. Um 0.35 Uhr
glückt die Entschärfung.
▶ 1.9. Der Aachener Friedenspreis
geht an drei Studenten, die in Marokko Flüchtlingen helfen. Geehrt werden
auch ein Erzbischof und ein Imam aus
Zentralafrika für ihren gemeinsamen
Einsatz gegen Gewalt und ein friedliches Zusammenleben der Religionen.
▶ 2.9. Ein 53-Jähriger wird an der
Grenze zu Tschechien verhaftet. Er soll
seine Frau (50) in der gemeinsamen
Wohnung in Aachen erwürgt, in einem
Koffer versteckt und in Maastricht von
der Servaasbrücke geworfen haben.
Eine Überwachungskamera hatte ihn
dabei gefilmt.
▶ 10.9. Tragisches Unglück bei einem
Willkommensfest in Eschweiler: Ein
dreijähriges Flüchtlingskind aus dem
Irak wird von einem umstürzenden Blumenkübel tödlich am Kopf getroffen.
▶ 16.9. Bei Mechernich in der Eifel
stürzt ein Sportflugzeug ab. Der Pilot,
ein Aachener (43), ist elf Kilometer vorher aus der Maschine gesprungen. Die
Polizei geht von Selbsttötung aus.
▶ 22.9. Der verkleinerte Braunkohletagebau Garzweiler II soll 400 Meter
vor Erkelenz-Holzweiler stoppen. Das
beschließt das Landeskabinett NRW.
Foto: dpa
▶ 14.8. Vermutlich, weil er seinem Leben ein Ende machen will, zündet sich
in Eschweiler ein 52-Jähriger an. Er
überlebt.
▶ 1.9. In der Wohnung eines Stolbergers (48) finden Ermittler der Aachener
Kripo die Stoffbespannungen von mehr
als 60 Sonnenschirmen, die der Mann
offenbar gestohlen hat, außerdem
mehr als 200 Reitpeitschen aus Leder
◀ 17.10. Die parteilose
Kölner OB-Kandidatin
Henriette Reker wird in
der Innenstadt niedergestochen und schwer
verletzt. Der Täter gibt
fremdenfeindliche Motive an. Reker gewinnt
die Wahl. Am 20. November hat sie
ihren ersten Arbeitstag.
▶ 20.10. Die Abgaswerte von Dieselfahrzeugen sind im Straßenverkehr teilweise acht bis zehn Mal so hoch wie bei
den vorgeschriebenen offiziellen Prüfzyklen. Das haben Messungen am Jülicher Forschungszentrum ergeben.
▶ 23.10. Sieben Turnhallen in Aachen
sind mittlerweile Landesnotunterkünfte
für Flüchtlinge, darunter die große Dreifachhalle der Gesamtschule Brand. Betroffen sind Tausende Schüler und Vereinssportler.
▶ 29.10. Das geplante Erweiterungsgelände der RWTH am Aachener Westbahnhof („Campus West“) ist ins Visier der Staatsanwaltschaft Wuppertal geraten. Die prüft, ob der Bau- und
Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) im
Jahr 2008 mit mehr als 50 Millionen
Euro erheblich zu viel für das ehemalige
Bahngelände bezahlt hat.
▲ 7.11. 200 Menschen demonstrieren
in Linnich gegen eine Flüchtlings-Notunterkunft, 1500 Menschen protestieren gegen die Demonstranten. Die Polizei verhindert ein Aufeinandertreffen
der beiden Gruppen.
▶ 7.11. In der Allgemeinchirurgie des
Krankenhauses Düren hat mehrere Jahre lang ein falscher Arzt gearbeitet. Die
Bezirksregierung Köln hatte seine Approbation offenbar aufgrund gefälschter Zeugnisse ausgestellt.
▶ 26.11. Rekord an der RWTH Aachen:
43 721 Studierende – das sind 1400
mehr als im vergangenen Jahr.
▶ 10.12. Dem kriselnden Herzogenrather Spezialmaschinenbauer Aixtron
bricht ein Riesenauftrag aus China weg.
Aixtron-Aktien verlieren bis zum Abend
mehr als 40 Prozent an Wert.
▶ 13.12. Klare Kante: Insgesamt 2500
Aachener demonstrieren gegen eine
„Pegida“-Kundgebung mit 130 Teilnehmern am Tivoli.
▶ 17.11. SEK-Großeinsatz in Alsdorf:
Mehrere Passanten glauben, Drahtzieher der Pariser Anschläge gesehen zu
haben. Sieben Festgenommene werden
am Abend wieder freigelassen.
▶ 25.11. Ein Gericht in Maastricht verurteilt einen 27-Jährigen aus Kerkrade
zu fünf Jahren Gefängnis und 3,4 Millionen Euro Schadenersatz. Der Mann hatte im April einen Appartementkomplex
in Heerlen in die Luft gejagt, weil er
Gasleitungen aus Kupfer gestohlen hatte, die noch in Betrieb waren.
▶ 4.12. Am neuen Tivoli geht es um
drei Millionen Euro: Die „Aachener Stadionbeteiligungsgesellschaft“ hat Bauunternehmer Hellmich verklagt. Die
Mängelliste umfasst rund 50 Punkte. Eine Frage ist unter anderem, ob das
Dach falsch gebaut wurde.
▶ 11.12. Weil der umstrittene belgische
Rissreaktor in Tihange bei Lüttich schon
am Wochenende wieder ans Netz gehen soll, denkt die Städteregion über
eine Klage und einen Eilantrag beim
Europäischen Gerichtshof nach.
▶ 18.12. Zwischenfall im Pannen-AKW
Tihange: Nach einem Feuer im nichtnuklearen Bereich wird Reaktor 1 automatisch heruntergefahren.
Foto: dpa
Foto: Michael Jaspers
▶ 18.7. Auch ohne Skandal laufen der
katholischen Kirche die Gläubigen davon. Während 2013 im Bistum Aachen
noch 6547 Katholiken der Kirche den
Rücken kehrten, waren es 2014 exakt
8105 – eine Steigerung von fast 24 Prozent. Damit leben im Bistum noch 1,07
Millionen Katholiken.
▶ 13.10. Die Staatsanwaltschaft Aachen hat ein Ermittlungsverfahren
gegen Rechtsanwalt Ralph Willms aus
Eschweiler eingeleitet. Willms hatte im
Münchner NSU-Prozess ein angebliches
Terroropfer vertreten, das gar nicht
existiert.
Foto: Guido Jansen
Juli
◀ 23.12. Papst Franziskus erhält „für seine Ermutigung und
eine Botschaft der
Hoffnung“ im kommenden Jahr den
Internationalen
Karlspreis der Stadt
Aachen. Die Übergabe findet in Rom statt, der Zeitpunkt ist
noch offen.
Seite ABCDE • Nummer 304
Donnerstag, 31. Dezember 2015
Rettung für Tausende Kinder
Vor 20 Jahren fanden der Zeitungsverlag Aachen und Unicef zusammen, um in Bosnien
zu helfen. Daraus ist eine starke Partnerschaft entstanden, die weltweit Leid lindert.
W
ir können nicht jedes einzelne Kind kennen, das wir
mit Hilfe der Leserinnen
und Leser von Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten über all
die Jahre erreicht haben. Fest steht aber,
dass diese Zeitungsaktion die Welt für
viele Tausend Kinder zu einem besseren
Ort gemacht und das Leben vieler Kinder
gerettet hat. Eine bessere Nachricht kann
es kaum geben.“ Mit diesen Worten würdigt Unicef-Geschäftsführer Christian
Schneider das 20-jährige Bestehen „dieser
einzigartigen Partnerschaft“ zwischen
dem Kinderhilfswerk und unserer Zeitung. In weltweit 24 Hilfsaktionen recherchierte unser Reporter Manfred Kutsch
zumeist gemeinsam mit seiner Frau Silke
vor Ort. Die beiden erhielten Einblick in
die Unicef-Programme und versuchten,
wie im aktuellen Projekt „Kinder auf der
Flucht“, die komplexen Probleme an Einzelbeispielen darzustellen. Die Antwort
unserer Leserschaft ist bis heute gewaltig:
auf genau 7 824 450 Euro beläuft sich der
Stand des Aktionskontos unserer Zeitung
(genaue Aufschlüsselung siehe unten).
Wobei die aktuelle Kampagne „Kinder auf
der Flucht – Wir helfen vor Ort“ noch
nicht beendet ist.
Zuzüglich weiterer Hilfszahlungen auf
das allgemeine Unicef-Konto freut sich
Schneider über eine stolze Zahl: „Insgesamt haben die Leserinnen und Leser der
Aachener Region über acht Millionen
Euro Spenden gesammelt – eine großartige und zugleich großzügige Leistung,
die ohne das beispiellose Engagement der
Redaktion und des Verlags, der ehrenamtlichen Unicef-Gruppe, der Schulen und
Kindergärten, Unternehmen und Vereine
vor Ort nicht möglich gewesen wäre.“
600 000 D-Mark hatte die erste Aktion
„Bringt die Babys durch den Winter“ im
Dezember 1995 erbracht. Kutsch war damals in einem UN-Versorgungstranspor-
ter ins eingekesselte Sarajevo geflogen.
Dort ging es nur noch ums Überleben der
Kleinkinder, die bei Kälte und mangelnder Ernährungslage nahezu unversorgt
waren. Ihr gemeinsamer 50. Geburtstag
hatte Unicef und die Aachener Zeitung
zusammengeführt, zu deren Anlass die
Hilfsaktion in Bosnien ins Leben gerufen
wurde.
Der Erfolg ermunterte zur Fortführung
der Kampagne, 1996 dann in Brasilien im
Kampf gegen Kinderarbeit im verarmten
Nordosten. Plötzlich nahm die UnicefPartnerschaft ungeahntes Tempo auf: Redaktion und Autor Kutsch erhielten den
Journalistenpreis „Entwicklungspolitik“
des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(Guatemala), größter Kindersterblichkeit
(Sierra Leone) und Bildungslosigkeit (Malawi), extremer Aids- (Uganda) und Landminenverbreitung (Kambodscha). Was in
allen Aktionen gleich war und bleibt:
Nach Abschluss legt Unicef einen Rechenschaftsbericht vor, in dem die Spendenverwendung transparent wird.
Ungezählte Schulen zeigten großes Interesse an den Reportagen und persönlichen, oft ehrenamtlichen Bildvorträgen
der Reporter in Aulen oder Klassenzimmern. Bis heute werden Feiern zu Geburtstagen und anderen Anlässen zugunsten der Unicef-Partnerschaft ausgerichtet. In der Soers stiegen der AachenLaurensberger Rennverein und die Aachener Reitturnier GmbH in die Unterstützung ein – unter großem Applaus von
Ex-Dressurchampion Ann Katrin Linsenhoff, der stellvertretenden Unicef-Vorsitzenden: Der Erlös von „Pferd & Sinfonie“
fließt in die Zeitungsaktion.
„Eine bessere Nachricht
kann es kaum geben.“
chriStian Schneider,
unicef-GeSchäftSführer
Prominente unterstützer
(BMZ), verliehen aus der Hand von Bundespräsident Roman Herzog. Aus den Reportagen über Kinderarbeit und später
über Straßenkinder in Äthiopien entstanden Bücher.
Breit gestreut waren Themenfelder und
Anlässe der Leseraktionen (vollständige
Auflistung siehe unten). Hier Naturkatastrophen wie Erdbeben in Haiti und Nepal, Tsunami in Banda Aceh oder Taifun
Hayan auf den Philippinen, dort Noteinsätze bei der Hungerkatastrophe in Ostafrika oder in den Kriegsländern Kosovo,
Afghanistan und Irak. Aber auch ohne
Aktualität wurden langfristig angelegte
Unicef-Projekte unterstützt, etwa in
Brennpunkten weltweiten Kinderhandels
Spiel mit der Wirklichkeit des
Krieges: Ein Geschwisterpaar hängt
sich im Kosovo an Panzerrohre.
Foto: Manfred Kutsch
Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider: „Die Zeitungsaktion
hat die Welt für viele Tausend
Kinder zu einem besseren Ort
gemacht.“ Foto: Dirk Gebhard
20 Jahre
1997 | äthioPien
„endstation Straße?“
Straßenkinder, 420000 DM
1998 | ruanda
„lasst uns nicht allein“
unversorgte Kinderfamilien nach
dem Völkermord, 500000 DM
1999 | KoSoVo
„Schenkt uns zukunft“
Versorgung nach dem Krieg,
450000 DM
Dezember 1995, Flughafen im
eingekesselten Sarajevo:
Reporter Manfred Kutsch im
ersten Unicef-Einsatz.
Fotos: Rudi Tarneden, privat
1995 | BoSnien
„Bringt die Babys durch
den Winter“
Überlebenshilfe, 600000 DM
1996 | BraSilien
„Kleine hände, krummer rücken“
Kinderarbeit, 480 000 DM
2000 | GuateMala
„Verraten und verkauft“
internationaler Kinderhandel,
485000 DM
2001 | afGhaniStan
„Kinder sind keine feinde“
Nothilfe im Krieg 780000 DM
2002 | KaMBodScha
„für eine hand voll hoffnung“
Kampf gegen Aids und Landminen,
434000 DM
4 149 000 DM = 2 121 350 Euro
endlich lernen: Priscilla (9) freut sich im abgelegenen norden von Malawi über
einen Schulneubau und ihr unterrichtsheft, beides finanziert von unserer
unicef-Partnerschaft.
fotos: Silke fock-Kutsch (2)
-Partnerschaft
Chefredakteur Bernd Mathieu reiste
mit Unicef-Botschafterin Sabine Christiansen nach Mosambik, die Zahl prominenter Unterstützer wuchs im Lauf der
vielen Jahre stetig. Pierre Brice und Marie
Luise Marjan eröffneten zwei unserer
Unicef-Ausstellungen in Aachen, Hanna
Schygulla eröffnete eine in Düren.
Unicef-Botschafter Sir Peter Ustinov gab
sich gleich zweimal in der Kaiserstadt die
Ehre, darunter bei einer Talkshow unserer
Zeitung im Theater Aachen. Die Filmlegenden und Unicef-Botschafter Joachim
Fuchsberger, Roger Moore und Sir Christopher Lee kamen zur Überreichung der
Schecks ebenfalls nach Aachen, zuletzt
reiste dafür Top-Model Eva Padberg an.
Hinter der Reputation der Partnerschaft verbergen sich nüchterne Zahlen:
Rund 150 Unicef-Zeitungsseiten produzierte die Redaktion. Das Reporter-Paar
Kutsch brachte bislang für seine Reisen
eine Flugstrecke von mehr als 400 000 Kilometern hinter sich (rund zehnmal um
die Welt), zuzüglich etwa 25 000 Kilometer in Unicef-Jeeps auf schier endlosen
Pistenrouten.
Dabei entstanden Fotos von Silke FockKutsch auch für die bis 2013 bundesweit
vertriebenen Wandkalender „Kinder
unserer Welt“, von denen das Aachener
Konfitüre-Unternehmen Zentis viele
Jahre lang jeweils 4000 Exemplare deutschen Schulen als Unterrichtsmaterial
sponserte. Beachtung fanden auch bislang 23 Ausstellungen, allen voran die
Wanderpräsentation „andere Kinderwelten“, in denen Silke und Manfred Kutsch
von den Reisen mitgebrachte Exponate in
Ergänzung zu Fotos zeigen: selbst gebasteltes Spielzeug oder Schulmaterial, einen
noch zugeschnürten Kinderschuh vom
Ort eines Massakers, Fluchtplanen oder
Panzerteile, eine Traumapuppe oder Proteinkekse. Die Ausstellung aus der Aachener Aktion war schon im Kölner Rautenstrauch Joest Museum sowie in Sparkassen und Banken oder Bildungseinrichtungen unter anderem auch in Frankfurt,
Hanau, Bielefeld, Worms und Königstein
zu sehen.
(red)
24 hilfsprojekte | 7,8 Millionen euro Spenden
2003 | iraK
2007 | Sierra leone
„lasst uns überleben“
weltweit höchste Kindersterblichkeit, 202 000 Euro
„SoS vom dach der Welt“
Klimawandel, Erdrutsche, Beben,
180 000 Euro
2003 | anGola,
KonGo, ruanda
2008, keine Aktion, trotzdem
Spenden von 28300 Euro
2011 | Kenia/SoMalia
„hilfe, Schützt die Kinder
des irak“,
Nothilfe im Krieg, 202000 Euro
„afrikas kleine helden“
Waisen, Mangelernährte, Flüchtlinge, Straßenkinder, 330 000 Euro
2004 | Sudan
„leben – mehr nicht!“
Nothilfe im Bürgerkrieg Darfur,
321 800 Euro
2004 | indoneSien
2009 | MalaWi
„Schulen für afrika“
Aufbau von Schulen, 220000 Euro
2010 | haiti
„das Beben“
Nothilfe nach Erdbeben,
400 000 Euro
„die flut, die folgen, unsere
hilfe“, Tsunami, 690 000 Euro
„Wir wollen leben“
Hungerkatastrophe in Ostafrika,
670000 Euro
2012 | BanGladeSch
„Wir helfen“
Kinderarbeit, arsenhaltiges
Trinkwasser, Säureattentate,
180000 Euro
2013 | PhiliPPinen
„hilferuf von den Philippinen“
Klimawandel, Hurrikans, Überschwemmungen, 605000 Euro
2005 | uGanda
2014 | nordiraK
„Wir helfen afrika“
Kindersoldaten, Aids, 220 000 Euro
„rettet die Kinder!“
Hilfe für die Syrien-Flüchtlinge,
730000 Euro
2006 | haiti
„albtraum haiti“
Kinderarbeit, Kinderhandel,
200 000 Euro
2010 | nePal
Zumeist gemeinsam unterwegs:
Silke Fock-Kutsch fotografiert
an der Seite ihres Mannes.
2015 | nePal
nothilfe nach erdbeben
keine eigene Projektreise,
144 000 Euro
2015 | liBanon
„Kinder auf der flucht –
Wir helfen vor ort“
Hilfe für die Syrien-Flüchtlinge,
letzter Kontostand: 380000 Euro
insgesamt: 7 824 450 euro
Seite ABCDE • Nummer 304
Donnerstag, 31. Dezember 2015
Ein Leben nach Stubbe
Wolfgang Stumph ist der erste gesamtdeutsche Star aus dem Osten.
Er spielt gerne den kleinen Mann und engagiert sich für Kinder.
Von amien idries
N
ein, natürlich kann ein Text
über Wolfgang Stumph nicht
ohne den Hinweis auf „Go Trabi
Go“ auskommen. Diesen Kinofilm, der die Wendezeit thematisierte und
bereits ein halbes Jahr nach der Wiedervereinigung zum ersten gesamtdeutschen
Kinoerfolg wurde. Dieses Roadmovie über
die Familie Struutz aus Bitterfeld, die sich
mit dem Trabi auf Goethes Spuren Richtung Italien aufmacht und dabei weder an
Ost-West-Klischees noch an Zoten spart.
Der Film, der dieses neue Deutschland zumindest im Humor zusammenwachsen
ließ und der den ersten gesamtdeutschen
Star aus dem Osten hervorbrachte. Nein,
nicht den titelgebenden Trabanten, sondern natürlich Stumph, diesen im besten
Sinne des Wortes Volksschauspieler aus
Dresden.
mit „go trabi go“ ging‘s los
Genauso wenig, wie man „Go Trabi
Go“ also verschweigen darf, sollte man
dem Film mit Blick auf Stumph allzu viel
Beachtung schenken. Denn der hat sich
längst von den Trabi-Filmen (1992 erschien noch „Go Trabi Go 2“) emanzipiert. „Salto Postale“, die Sitcom über ein
Postamt im fiktiven brandenburgischen
Dorf Niederbörnicke, die darauf folgende
Weiterentwicklung „Salto Kommunale“
und nicht zuletzt die ZDF-Krimi-Reihe
„Stubbe – Von Fall zu Fall“ machen
Stumph zum Star.
Eine durchaus nicht vorhersehbare Entwicklung für
Stumph, der am 31. Januar
1946 im polnischen Radkow
geboren wird. Der kleine
Wolfgang kommt mit
seiner Mutter nach
Dresden, wächst
dort ohne Vater
Kinder liegen ihm am Herzen: Seit 2000 engagiert sich Stumph für das UNKinderhilfswerk Unicef.
Foto: dpa
auf. Die ersten Nachkriegsjahre sind zwar
geprägt von Armut, seine Jugend beschreibt Stumph aber durchaus als positiv. Vielleicht der Grund, warum er sich
selbst als einen sensiblen, optimistischen
Melancholiker bezeichnet. Er entwickelt
sich in der Jugend zum „Klassenclown“
mit dem Drang zum Entertainment. Bevor er diesem allerdings endlich nachgeben kann, absolviert er in der DDR eine
Lehre zum Kesselbauer und ein Studium
der Ingenieurpädagogik.
A n fa ng
der
80er Jahre siegt
dann das Schauspielergen. Auf
der Bühne des
Dresdener
Kabaretts
„Go Trabi Go
Forever“:
Wolfgang
Stumph bei der
Premiere des
Dokumentarfilms.
Foto: dpa
„Die Herkuleskeule“ entwickelt er seine
Paraderolle des kleinen Mannes aus Sachsen, der es versteht, mit einfachen Sätzen
Systemkritik zu transportieren. Eine
Rolle, die er im DDR-Fernsehen verfeinert, wo er Ende der 80er Jahre an der
Seite des Showmasters Gunther Emmerlich als nervender „Stumpi“ die Zuschauer
begeisterte.
Das ist wohl eine der Konstanten im
Schauspieler- und Kabarettistenleben des
Wolfgang Stumph: Er versteht es, authentisch den kleinen Mann von der Straße zu
spielen. Einen mit alltäglichen Sorgen
und Nöten, der aber eine Haltung und das
Herz am rechten Fleck hat. Und vermutlich ist hier der Star von seinen Charakteren nicht allzu weit entfernt. Denn genau
das zeichnet auch Stumph aus: Engagement und Haltung. Der zweifache Vater
setzt sich schon seit Jahren für ein Kinderheim im sächsischen Volkersdorf und
einen Dresdner Förderkreis für krebskranke Kinder ein. Außerdem ist er
Kuratoriumsmitglied der Dresdner
Kinderhilfe und seit 2000 ehrenamtlicher Mitarbeiter von
Unicef-Deutschland.
Und so wundert es nicht,
dass unter den vielen Preisen,
die Stumph erhalten hat (Telestar, Goldene Henne, Bayerischer Fernsehpreis) auch
solche sind, die ihn für sein gesellschaftliches Engagement
ehren. Erst im November erhielt er den
Annemarie-Renger-Preis des Arbeiter-Samariter-Bundes für „sein herausragendes
ehrenamtliches Engagement“. Zu diesem
gehört es auch, Stellung zu beziehen.
Auch und gerade als Dresdener. Als Einwohner einer Stadt also, in der seit rund
einem Jahr jeden Montag Menschen auf
die Straße gehen und gegen die angebliche Islamisierung des Abendlandes
demonstrieren. Stumph demonstriert
gegen „Pegida“, auch weil er seine Stadt
gegen die Vereinnahmung durch
Fremdenfeinde verteidigen will. „Mir
tut es richtig weh, wenn ich sehe, welches Bild meine Heimatstadt da abgibt“, sagte er vor kurzem in einem
Fernsehinterview. Er, der in den
Nachkriegswirren groß wurde und
vier Jahrzehnte in einem undemokratischen Staat gelebt hat, ist demütig und dankbar angesichts
eines Lebens im sicheren und demokratischen Deutschland:
„Wir haben die Pflicht, Menschen zu helfen, die in Gefahr
sind, diese Humanität müssen
wir uns erhalten“, so sein deutlicher Appell.
der 70. steht an
Ende Januar wird er 70.
Eine Zahl, vor der er keinen
allzu großen Respekt hat.
Den Stubbe, den er fast 20
Jahre an der Seite seiner
Tochter Stephanie gespielt
hat, hat er 2014 an den Nagel gehängt, weil er das
Pferd, das ihn so lange getragen hat „nicht totreiten“
wollte. An ein Ende seiner
Bildschirm-Karriere denkt er
aber noch lange nicht. Die
freigewordene Kraft nutzt er,
um Herzensprojekte umzusetzen. So wie im August
2015. 25 Jahre nach den
Dreharbeiten zu dem Film,
der ihn deutschlandweit bekanntmachte, begibt sich
Stumph auf Spurensuche.
Das Ergebnis: der Dokumentarfilm „Go Trabi Go Forever“. So ganz hat ihn der
Trabi halt nie losgelassen.
Sensibler, optimistischer Melancholiker:
So sieht Wolfgang Stumph sich selbst.
Foto: stock/Spöttel Picture
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Donnerstag, 31. Dezember 2015
Musikalischer
Romantiker
Aachen markiert einen
Wendepunkt in der Karriere des
Sängers Samuel Schürmann.
Zur Gala präsentiert er
Bewährtes und Neues.
Von eckhard hoog
D
ie Leute hier denken, ich komme
aus Aachen“, sagt Samuel Schürmann. „In Aachen ist so viel
passiert mit mir . . .“ – „Hier“,
das ist im Moment Pforzheim. Hier probt
der Schauspieler und Sänger gerade das
Stück „My Way. Die wahre Geschichte
von Frank Sinatra und Ava Gardner“. Ein
Abend mit Frankieboys größten Hits, die
abwechseln mit heftigen Szenen einer
dramatischen Ehegeschichte. Schürmann
spielt Sinatra – eine Rolle wie auf den Leib
geschrieben für diesen leidenschaftlichen
Theatermenschen, der seit seinem 18. Lebensjahr auf der Bühne steht. Parallel
zum Frankieboy-Engagement, also zur
gleichen Zeit, nur etwas versetzt, spielt er
auch noch den Cole Porter – in Mann-
heim, im Nationaltheater. „Wake up and
dream“ heißt das Stück – eine Cole-PorterRevue. Schürmann pendelt zwischen
Pforzheim und Mannheim und auch zwischen Gesang und Schauspiel hin und
her. „Beides macht viel Spaß, weil es sich
gut ergänzt. Einmal spiele ich den Mann,
der die ganzen Hits geschrieben hat, dann
denjenigen, der sie gesungen hat“, erklärt
Schürmann – vergnügt über solch eine
glückliche Fügung in seiner Karriere.
Allerdings: Aachen war und ist in der
Laufbahn des in Berlin lebenden Künstlers ein entscheidender Wendepunkt –
und der kam mit dem völlig überraschenden Angebot Ende 2012, am Grenzlandtheater die Rolle der Zaza im Musical „La
Cage Aux Folles“ zu übernehmen. Und
genau das ist letztlich auch einer der
Gründe, weshalb Samuel Schürmann am
13. Januar 2016 bei unserer Gala „Menschen 2015“ in der Mercedes-Benz-Niederlassung Aachen auftreten wird. Vor
allem aber auf Grund seines herausragen-
den Könnens und Talents, den Abend mit
seinem musikalischen Beitrag zu krönen.
„Etwas sehr Schönes hat sich aus ‚La
Cage Aux Folles‘ ergeben“, sagt Schürmann. Er meint damit nicht nur die gemeinsamen Konzerte mit dem Aachener
Saxofonisten Heribert Leuchter und die
zwei ebenfalls gemeinsam produzierten
CDs, „Both Sides Now“ und „The Singer“,
sondern auch die intensive Freundschaft
zu dem Aachener Musiker und seiner
Band, die sich aus der Begegnung entwickelt hat. Sie entstand nach dem Aachener Engagement Schürmanns aus einem
Kennenlernen und gemeinsamen Auftritt
mit Heribert Leuchter auf der Jazzbühne
des Theaters. Grenzlandtheater-Intendant Uwe Brandt ist er besonders dankbar,
der das alles in die Wege geleitet hatte.
Der Wendepunkt in seiner Karriere –
beruflich wie persönlich ein nachhaltiges
Ereignis in Schürmanns Leben. Und es ist
anrührend, wie er beschreibt, dass er zu
jener Zeit 2012 den Beruf vorübergehend
Eventplanung & Konzepte
Büfett · Getränke & Service
Menü & Flying Büfett
Geschirr · Besteck & Equipment
eigene Soßen & Delikates
Fühlt sich mit Aachen tief verbunden:
der Sänger Samuel Schürmann.
Fotos: Lutz Jaekel (links), Markus
Wimmer
vollständig an den Nagel gehängt hatte,
um den kranken Vater zu pflegen. Zwei
Schlaganfälle hatte der frühere Opernsänger erlitten, ehe er 2012 starb.
„schon sehr intensiv“
Schürmann berührt es noch heute, wie
aus heiterem Himmel von Regisseur Ulrich Wiggers, den er aus Berlin kannte,
das Zaza-Angebot hereinschneite und er
bereits bei den Proben den unmittelbaren
Bezug dieser Rolle zu seinem Leben erkannte. „Allein den Hauptsong ‚Ich bin,
was ich bin‘ zu singen, nach einer Phase,
in der man so sehr mit den Schwierigkeiten im Leben zu kämpfen hatte und gar
nicht mehr auf die Bühne gegangen war,
dann wieder rauszugehen, sich wieder
hinzustellen und zu sagen, ja, so bin ich,
entweder man mag mich, oder man mag
mich nicht – das war schon sehr intensiv.“
Der Kurt-Sieder-Preis am Grenzlandtheater gab nach der phänomenalen Leis-
tung in „La Cage Aux Folles“ noch mal
einen richtigen Schub auch für die Zusammenarbeit mit Heribert Leuchter. Da
hatten sich zwei gefunden für ihre gemeinsame Leidenschaft: vor allem Jazz,
aber auch Swing, Filmmusik und eine gediegene Auswahl von Songs aus den 60er
und 70er Jahren.
Samuel Schürmann outet sich gern als
musikalischer Romantiker: „Das sind alles Lieder, die noch sehr, sehr poetisch geschrieben wurden, wo der Text noch mit
der Musik verzahnt war, wo man sich
noch getraut hat, romantische Melodien
zu schreiben. Manches davon ist in Vergessenheit geraten, was wir jetzt in einem
ganz neuen Gewand wieder erstrahlen
lassen.“ Zwei, drei Nummern sind bei der
„Menschen“-Gala unserer Zeitung geplant. „Etwas von unseren Platten werden
wir bringen, vielleicht auch vom FrankSinatra-Programm. Und mit etwas ganz
Neuem werden wir das Publikum sicher
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Seite ABCDE • Nummer 304
Donnerstag, 31. Dezember 2015
Vier Fragen an...
Die vier Sponsoren unserer Gala „Menschen 2015“ blicken auf das heute zu Ende gehende Jahr zurück und
beschreiben aus ihrer jeweiligen Sicht, was Ihnen wichtig war – und was sie sich für das neue Jahr wünschen.
2015: Das Jahr der Flüchtlinge, der zerstrittenen EU, des Terrors, des Krieges in Syrien – wie gehen Sie persönlich damit um?
Was sind für Sie die wichtigsten Themen im neuen Jahr?
Hat Sie 2015 eine Persönlichkeit besonders beeindruckt?
Wie war’s denn in unserer Region 2015?
Matthias Hindemith
Leiter der Vertriebsdirektion
Rheinland von
Mercedes-Benz
Dieses Jahr mit all seinen Schattenseiten hat mich
sehr bewegt. Aber ich versuche alle reflexartigen Bewertungen zu reduzieren und mich nicht von Stimmungsmache der unterschiedlichen Lager einnehmen zu lassen.
Leider wird die Lösung viel komplexer sein, als uns allen
lieb ist. Und so geht es für mich darum, einerseits zu helfen, wo immer dies möglich ist, und gleichzeitig in der
notwendigen Diskussion besonnen zu bleiben.
Nicht eine einzelne Person, aber all die ehrenamtlichen Helfer, die sich für Flüchtlinge vorbildlich engagiert
haben. Was hier an Solidarität sichtbar geworden ist –
und dies teilweise von Menschen, die selbst nur wenig
haben –, hat mich tief beeindruckt. Wozu die Politik nicht
in der Lage war, haben Menschen durch Anpacken gestemmt.
Die Region stand 2015 im Zeichen der Reit-EM. Über
360 000 begeisterte Zuschauer haben hochklassigen
Sport und eine perfekte Organisation erlebt. Eine Performance, die ich mir auch in anderen Bereichen wünschen
würde. Privat durfte ich nach drei Jahren Berlin unsere
Region wieder intensiver erleben, wofür ich dankbar bin
und was ich als sehr angenehm empfunden habe.
Wir haben uns bei Mercedes viel vorgenommen. Dazu
tragen auch die neuen Modelle bei, die wir 2016 vorstellen werden. Die ersten werden wir auf der Euregio Wirtschaftsschau präsentieren. Für die Stadt hoffe ich auf
eine Gesundung der Alemannia und die Fortsetzung
eines schlüssigen Einzelhandelskonzeptes. Ansonsten
halte ich es mit Oscar Wilde: „Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende!“
Dr. Peter
Asmuth
und
Dr. Christian
Becker
Vorstandsvorsitzende der Stawag
Aachen
Andreas Schneider
Geschäftsführer
NetAachen
Die Nachrichten und Bilder, die uns diesbezüglich
erreichen, sind schwer auszuhalten. Dass diese Bilder
teilweise zur polemischen Stimmungsmache genutzt
werden, noch viel mehr. Mit Einigkeit und Zusammenhalt werden wir den Herausforderungen, die aktuell an
uns alle gestellt werden, aber gut begegnen können.
Asmuth: Der Krieg in Syrien, aber auch die Situation
in Afghanistan und im Irak sind sehr bedrückend. Ich bin
sehr beeindruckt von dem Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger für Menschen auf der Flucht. Persönlich
freue ich mich, dass sich hier auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt haben.
All denjenigen, die anpacken, gehört mein voller
Respekt. Die, die ihre Komfortzone verlassen, um anderen Menschen ohne Berücksichtigung von Hautfarbe
und Religion zu helfen, sind für mich die Helden 2015.
Becker: Ich möchte keine einzelne Persönlichkeit
hervorheben. Vielmehr bin ich beeindruckt von dem
großen Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, die
mit Spenden, Deutschunterricht, Freizeitangeboten für
Kinder und vielem anderen helfen. Sie haben Deutschland ein freundliches und offenes Gesicht gegeben.
Jetzt geht es darum, den angekommenen Menschen
Perspektiven zu zeigen und sie zu integrieren.
Die Flüchtlinge waren natürlich auch hier ein großes
Thema. In der Region funktionieren Zusammenhalt und
Helfen prima: Das hat sich nicht zuletzt bei diesem
Thema auch 2015 wieder gezeigt. Daneben gab es etliche Höhepunkte mit Strahlkraft über die Region hinaus. Eine großartige Reit-EM, dabei das Aachen-EMSpecial, die Eröffnung des Aquis Plaza, natürlich das
NetAachen-Domspringen und unser fortschreitender
Breitbandausbau sowie viele weitere Initiativen zeigen
mir: Hier geht es stetig bergauf. Das freut mich sehr.
Die bereits genannten Themen: Zusammenhalt, Anpacken, Entwicklung. Die Stadt hat das Wissenschaftsjahr ausgerufen, und viele Unternehmen und Institutionen gestalten in einer bisher einmaligen Art und Weise
gemeinsam ein Event, welches einen Einblick in die Zukunftsfähigkeit unserer Region gibt: Aachen 2025. Und
auf die NetAachen bezogen: Der weitere Netzausbau,
beispielsweise im Aachener Süden und Alsdorf, unser
neuer Shop im Aquis Plaza und ein, zwei Dinge, die wir
im Laufe des Jahres vorstellen werden.
Becker: Aachen ist eine lebendige Stadt. Ein Jahr
nach dem Karlsjahr glänzte die Stadt mit der Reit-EM
und vielen anderen Veranstaltungen. Aachen ist aber
auch eine junge Stadt, und ich freue mich sehr über die
Entwicklung der Aachener Hochschullandschaft und
über das, was sich alles in Forschung und Lehre tut: Fantastisch, wie sich auch der Campus Melaten entwickelt!
Asmuth: Wir engagieren uns für eine zukunftsfähige
Energieversorgung: So arbeiten wir mit Hochdruck an
der Umsetzung unseres Ziels, im Jahr 2020 alle Aachener Haushalte auf der Basis von erneuerbaren Energien
zu versorgen. Dabei möchten wir auch die Energie-Effizienz noch stärken. Neben unserem Förderprogramm
für moderne Heizungen, Wärmepumpen, Solartechnik
und Elektromobilität möchten wir mittelfristig unseren
Kunden Smart-Home-Lösungen anbieten.
Thomas Pennartz
Vorstandsvorsitzender der
Kreissparkasse Heinsberg
Die zunehmende „Unordnung“ in der Welt erreichte
2015 auch unsere Heimat. Ich mache mir dann immer
bewusst, dass es trotz einiger Aufgaben bei uns sehr geregelt und wirtschaftlich stabil zugeht. Dieses erarbeitete „Glück“ sollte uns helfen, die Aufgabenstellungen
verantwortlich und engagiert mit anzupacken. Vorbild
sind dabei für mich die vielen Ehrenamtler zum Beispiel
in Vereinen.
Wolfgang Schäuble! Er ist meines Erachtens fachlich
tief in den Themen, zu denen er klare Aussagen trifft.
Seine Standpunkte sind zwar in Europa umstritten. Ich
halte sie aber für gut nachvollziehbar, denn sie zielen
auf eine insbesondere für die nachfolgenden Generationen gute und wirtschaftlich gesunde Zukunft.
Aufgrund der wirtschaftlichen Stärke und des lebenswerten Umfeldes im Raum Aachen, Düren, Heinsberg und Euskirchen hatten wir ein gutes Jahr 2015.
Die Integration der Flüchtlinge bleibt eine große
Herausforderung, die ich aber auch als große Chance
sehe. Die finanzielle Verfassung europäischer Staaten
und die Vergemeinschaftung von Haftung machen mir
persönlich Sorgen. Die funktionierenden Sicherungssysteme der deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken für eventuell scheiternde europäische
Großinstitute heranzuziehen, halte ich für falsch.
Besonders freue ich mich auf die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr in Frankreich.
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VERANTWORTUNG FÜR DIE UMWELT
Die BERZELIUS Stolberg GmbH ist eine der
zehn größten Bleihütten der Welt. Als erste
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Seite ABCDE • Nummer 304
Donnerstag, 31. Dezember 2015
Im August unterwegs in Sachen Kultur: Michael Mronz und Guido Westerwelle besuchen die Premiere der Oper „Fidelio“ bei den Salzburger Festspielen. Immer freundlich und zugewandt, aber nie kumpelhaft.
Zwei Leben, eine Partnerschaft
Michael Mronz organisiert Sportveranstaltungen auf höchstem Niveau. Dazu gehört das
Aachener Reitturnier. Und sein Ehemann Guido Westerwelle widmet ihm ein Buch.
Von Bernd Mathieu
M
ichael Mronz ist ein sehr zurückhaltender, höflicher, ausgesprochen aufmerksamer
Mensch. Seine Persönlichkeit: freundlich, mit äußerer Gelassenheit, und er sagt ziemlich passend zu diesen sichtbaren Attitüden: „Ehrlich: Stress
kenne ich nicht.“
Dabei hat der Mann eine Menge zu
tun, viele Termine im Blick zu halten, Anfragen zu beantworten, große Veranstaltungen zu organisieren und eine Arbeitsfülle zu bewältigen, die vielen anderen
Zeitgenossen den Stress ganz schön
schnell in die Pulsader ihres Alltags pumpen würde. Mronz bleibt ruhig. Jedenfalls
äußerlich. Im Inneren? Wir wissen es natürlich nicht genau.
Michael Mronz behält offensichtlich
die Übersicht – über seinen Job, und, wie
man nach dem Buch seines Mannes
Guido Westerwelle einigermaßen zuverlässig vermuten darf, auch im privaten
Leben. Dabei haben der ehemalige Außenminister und der Sportmanager und
Unternehmer nie viel Aufhebens um sich
selber veranstaltet. Aus ihrer Partnerschaft haben sie nicht lange ein Geheimnis gemacht, warum auch?! Die Heirat im
September 2010 mit einer überschaubaren Feier im kleinen Kreis von nur 20 Gästen, keine provozierten Fotosessions, roter
Teppich allenfalls und unvermeidbar bei
den Bayreuther Festspielen, auch hier: immer zugewandt, offen, nie kumpelhaft,
mit einer angenehmen und sympathi-
Zwei Leben, eine Partnerschaft: Guido
Westerwelle und Michael Mronz. Sie sind
seit 2010 verheiratet.
schen Distanz, die als persönliche private
Nische bleibt, bleiben muss.
Michael Mronz ist Rheinländer, in
Köln geboren, amtlich eingetragen mit
dem 1. März 1967. Vater Architekt, Mutter
Galeristin. Bruder Alexander, späterer
Tennisprofi, der war eine Zeit lang fester
Freund von Steffi Graf. Nach Studium der
Betriebswirtschaftslehre 1999 Diplom als
Kaufmann an der Universität Köln. Geschäftsmann von Jugend an. Als Schüler
vermietete er vor dem Haus seiner Eltern
in Köln-Junkersdorf Parkflächen für Be-
„Ehrlich: Stress kenne
ich nicht.“
Michael Mronz
sucher des nahen Tennisplatzes und des
Müngersdorfer Stadions. Während seines
BWL-Studiums – noch in Göttingen – organisierte er die ersten Tennisturniere.
Das war sozusagen der Grundstein für
die spätere Karriere. „Ich habe als Balljunge bei einem Tennisturnier angefangen und nachher die ehrenvolle Aufgabe
bekommen, die Ballkinder und Linienrichter einteilen zu dürfen“, erinnert er
sich an die ersten Aufgaben als „Manager“. „Als ich ein bisschen älter wurde,
habe ich hier und da einmal eine Anzeige
und einen Banner für ein Tennisturnier
verkauft. Ich merkte, dass es mir Spaß
macht, und hatte ein paar andere Ideen,
wie man ein Turnier organisieren kann.“
Die hat er dann während seines Studiums
realisiert.
Und heute? Mit seiner Firma MMP Veranstaltungs- und Vermarktungs-GmbH
organisiert, unterstützt und vermarktet er
vor allem große Sportveranstaltungen.
Seit 1. Oktober 1997 ist er Geschäftsführer
der Aachener Reitturnier GmbH (ART)
und damit einer der wesentlichen verantwortlichen Gestalter des CHIO Aachen.
Viele Innovationen dort tragen seine
Handschrift. Neben zahlreichen neuen
Verträgen mit hochkarätigen und zahlungskräftigen Sponsoren führte das zu
lukrativen und für das Turnier wichtigen
TV-Vereinbarungen. Der CHIO wird mittlerweile in mehr als 140 Länder übertragen.
Die Flutlicht-Events, die CHIO-App,
die Gourmet-Meile, der Stadion-Ausbau,
die Reit-WM 2006 und die Reit-EM in diesem Jahr: Michael Mronz beweist seit vie-
Auf der Ehrentribüne im Aachener Reitstadion: Michael Mronz (Mitte) mit seinem Partner Guido Westerwelle und dem Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp (links)
während der Reit-Europameisterschaft in diesem Sommer.
Fotos: stock/Siebinger, stock/Eibner (2)
len Jahren gerade in Aachen, zu welchen
Leistungen er in der Lage ist. Seine Kompetenz, sein Netzwerk, seine Ideen hinterlassen kreative und erfolgreiche Spuren.
Er ist in anderen Städten und in anderen großen Projekten aktiv: so zum Beispiel bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 in Berlin, bei bedeutenden
Tennisturnieren, etwa BMW-Open in
München, beim Marathon und auch bei
und mit Stefan Raab. 2006 war er „Sportmanager des Jahres“. Michael Mronz hat
seine Vorstellungen, seine Pläne, seine
Ziele. Und ist doch Teamplayer. „Im Team
diskutieren wir Konzepte für neue Veranstaltungen oder überlegen, wie bestehende Veranstaltungen noch besser
werden können.“ Zuweilen ist das auch
ganz profaner Alltag und eine individuelle Leistung: „Oft habe ich unter der Du-
sche die besten Ideen.“ Hauptsache für
ihn: „Mir macht der Job sehr viel Spaß.
Man muss eben wissen, dass es kein Wochenende gibt. Das gehört dazu.“
Bei allem Gespür fürs gute Geschäft
hat sich Michael Mronz den Sinn für
Freude am Beruf und den damit verbundenen Veranstaltungen bewahrt. Über
das Aachener Reitturnier sagt er: „Ich
freue mich jedes Mal wie ein kleines Kind,
und das ist nicht übertrieben, wenn es
beim Turnier los geht. Ich finde es einfach
toll zu sehen, mit welcher Begeisterung
und Freude die Menschen hier zur Anlage
kommen.“
In diesem Sommer bei der EM war auch
Guido Westerwelle wieder dabei, etwa ein
Jahr nach der Krebs-Diagnose. Die
schwere Krankheit hat die Beziehung zwischen ihm und Michael noch intensiver
werden lassen. Guido Westerwelle sagt
über ihn: „Er war immer da, wenn ich ihn
brauchte. Und ich brauchte ihn oft.“ Sein
Buch hat er seinem Partner gewidmet:
„Für Michael. Dem Mann meiner zwei Leben.“ Zwei Leben, eine Partnerschaft.
Michael Mronz wird am 13. Januar
Gast unserer Gala „Menschen 2015“ sein.
Ob auch Guido Westerwelle dabei sein
kann, hängt dann von seiner aktuellen
gesundheitlichen Situation ab. Er würde
sehr gerne teilnehmen, und wir hoffen,
dass es klappt!
ein Plädoyer für die lieBe
der zufall als Lebensretter? Beim Joggen
auf Mallorca spürt Guido Westerwelle einen
beißenden Stich im Knie. Der Schmerz ist so
stark, dass er den Strandlauf mit seinem
Ehemann Michael Mronz abbrechen muss.
Am Tag darauf fühlt sich das Knie schon wieder besser an, Westerwelle schiebt den notwendigen Arztbesuch auf. Und weiß doch,
dass etwas nicht stimmt mit seinem Knie.
Wochen später ist der Gang zum Arzt nach
einer weiteren schmerzhaften Attacke beim
Joggen dann aber unausweichlich, in Köln
will sich Westerwelle einer Meniskus-Operation unterziehen. Ein Routineeingriff, nicht
mehr. Doch die Blutuntersuchung vor der OP
liefert einen extrem beunruhigenden Befund: Die Werte deuten darauf hin, dass
Westerwelle an Leukämie, an Blutkrebs, erkrankt ist. Weitere Untersuchungen bestätigen den schlimmen Befund, der so schnell
nicht ans Licht gekommen wäre, hätte sich
Westerwelle wegen seines Knies nicht in ein
Krankenhaus begeben. Denn abgesehen da-
von fühlt sich der FDP-Politiker blendend, es
geht ihm so gut wie lange nicht mehr. Seine
politische Laufbahn ist nach dem desaströsen Abschneiden der FDP bei der Bundestagswahl 2013 und dem Ende der Koalition
aus Union und FDP Vergangenheit, FrankWalter Steinmeier (SPD) ist sein Nachfolger
im Amt des Bundesaußenministers. Westerwelle hat die aktive politische Bühne in Berlin verlassen und gewöhnt sich gerade an ein
neues Leben. Dass der todbringende Krebs in
ihm wütet, ahnt er nicht. Nun ändert sich von einem auf den anderen Moment einfach alles. Und
nicht nur für ihn. Auch für seinen
Ehemann Michael Mronz.
Guido Westerwelle (54) ist
nicht der Erste, der über die Erfahrung, ein Krebsleiden überwunden zu haben, ein Buch geschrieben hat. Und wie die vielen
anderen, die es vor ihm taten,
war er von dem Wunsch getrie-
ben, sein Buch mit dem Titel „Zwischen zwei
Leben“ könne anderen Menschen, die in eine
ähnliche Lage geraten, Trost spenden und
vor allem Mut machen. Doch das Buch öffnet gerade auch jenen die Augen, die von
einer tragischen Krankheit oder einem
schweren Schicksalsschlag bislang verschont
blieben. Zu ihnen gehörte bis zu der Diagnose im Frühsommer 2014 auch Westerwelle. Erst, als er todkrank wird, begreift er,
wie sehr er das Leben liebt. Und er erkennt,
was wirklich zählt im Leben.
Westerwelles Buch, das er zusammen mit dem Journalisten Dominik
Wichmann geschrieben hat, ist viel
mehr als ein Mutmacher. Es ist auch
ein bemerkenswertes Plädoyer für die
Liebe zwischen zwei Menschen, die
füreinander bestimmt sind. Eine mutige Liebeserklärung, die nie Gefahr
läuft, ins Kitschige abzudriften. So
schreibt wohl nur jemand, der dem
Tod nah war. (tht)
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Donnerstag, 31. Dezember 2015
Und es wird nur Silber
mit großen erwartungen waren die deutschen
Westernreiter bei der EM in Aachen angetreten, als Titelverteidiger in der Disziplin „Reining“
peilten sie erneut Gold an. Doch um zwei Punkte mussten sie sich dem italienischen Team geschlagen geben. Und auch in der Einzelwertung
reichte eine Top-Runde des deutschen Altmeisters Grischa Ludwig (Bild) auf seinem Vierbeiner
Shine my Gun nicht, der bei seinem spektakulären Stopp den Sand nur so aufwirbeln ließ: Um
einem Punkt entriss ihm der Italiener Giovanni
Masi de Vargas die erhoffte Goldmedaille.
aus der soers auf den markt:
Sieger und Verlierer, Europameister und Medaillengewinner sowie viele Gesichter der Reit-Europameisterschaften 2015 wurden
von den Aachenern begeistert auf
der Bühne vor dem Rathaus gefeiert. Präsentiert von unserer Zeitung wurden hier noch einmal die
EM-Helden interviewt, ließ man
gemeinsam die Ritte zu Gold Revue passieren oder genoss auch
einfach nur – wie 2006 – ein tolles
Championat in Aachen.
Foto: Andreas Steindl
Foto: sport/Eibner
Die EM-Helden
werden auf
dem Marktplatz
bejubelt
Gold für Aachen
Shaolin-Mönch
auf dem Sprung
Die Reit-Europameisterschaften
2015 begeistern elf Tage lang
369100 Zuschauer aus aller Welt
Die Überflieger Dubbeldam und Zenith
diabolus wusste, worum es
ging. Der Vierbeiner galoppierte konzentriert im Kreis, und Jannis Drewell zelebrierte auf seinem Rücken als Shaolin-Mönch
verkleidet seine Kür: Gold für den
24-Jährigen bei seinem EM-Debüt. Und eine Goldmedaille gab
es auch für das Team aus NeussGrimlinghausen. Zudem sahnten
die deutschen Voltigierer noch
dreimal Silber und
einmal Bronze bei
der EM ab.
und sie haben es schon wieder getan: Schon bei den Weltreiterspielen 2014 in Frankreich lehrten Jeroen Dubbeldam und Zenith
die Konkurrenz das Fürchten, ließen sich als Team- und Einzel-Weltmeister feiern. Und auch bei der EM in Aachen
war das niederländische Paar das Maß der Dinge. Nach
Team-Gold vor der deutschen Springmannschaft
ritt Dubbeldam auch in der Einzelwertung allen davon: 40 000 Zuschauer zogen ihre Hüte und begleiteten seinen Ausritt mit Standing ovations –
absolut verdient.
Foto: sport/Toffi
ein bild sagt mehr als 1000 Worte: Während Totilas hinten links
sein Bein entlastet, jubelt Matthias Rath. Er hatte in der Dressurprüfung nicht mal bemerkt, dass der Hengst ungleich auftrat. Der
Gewinn der Bronzemedaille mit dem deutschen Team markierte
zugleich das Karriereende des einstigen „Wunderpferdes“ Totilas.
Foto: sport/EQ Images
Frauen-Power
in der Dressur
es war knapp – und Gold wäre nicht unverdient gewesen: In der Kür brillierte Kristina Bröring-Sprehe (links) und hatte Charlotte Dujardin
(Mitte) am Rande der Niederlage. Anders als die
Zuschauer sahen die Richter die britische Titelverteidigerin knapp vorne. Über Bronze jubelte
die Spanierin Beatriz Ferrer-Salat.
Foto: sport/Eibner
es war ein jubel mit Verspätung: Michael Brauchle hatte
mit seinem Vierspänner eine tolle Runde im Gelände hingelegt –
doch ein Eingabefehler im Computer ließ seinen Sieg zur Zitterpartie werden. Zum Schluss gewann der junge Deutsche vor
dem favorisierten Niederländer
Ijsbrand Chardon, für das deutsche Team gab es die Silbermedaille obendrauf.
IMPRESSUM
Foto: sport/Eibner
Das Drama um Totilas
Foto: sport/Lafrentz
Brauchle muss
lange warten
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Herausgeber: Zeitungsverlag Aachen GmbH,
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Geschäftsführung: Andreas Müller
Chefredakteur: Bernd Mathieu (verantwortlich)
Redaktion: Andreas Herkens, Andrea Zuleger,
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Donnerstag, 31. Dezember 2015
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