Ein Neubau im Raum Bern – aber wo? Interview mit Peter Fankhauser, Leiter Bahnproduktion, Mitglied der Geschäftsleitung Herr Fankhauser, die BLS sucht ein geeignetes Areal für eine neue Werkstätte. Was genau benötigen Sie? Wir benötigen ein Areal, das direkt an einer Bahnlinie mit genügend freien Gleiskapazitäten und möglichst nahe am Bahnhof Bern gelegen ist. Wir gehen von einem Flächenbedarf von rund 20 Hektaren aus, um die benötigten Kapazitäten für die Instandhaltung der BLS-Züge während den nächsten 50 Jahren abzudecken. Wie muss man sich den Betrieb in einer solchen Werkstätte vorstellen? Die Arbeit an den Zügen wird in grossen Hallen erledigt. Diese müssen die neuen Züge mit einer Länge von rund 105 Metern aufnehmen können. Das Areal muss zudem Durchfahrten ermöglichen und Platz für Abstellgleise bieten. In den Werkstätten werden täglich zwischen 25 und 30 Züge instand gehalten. Teilweise kommen die Züge nur für vier Stunden, teilweise für mehrere Tage oder Wochen. leider erfolglos. Zusammen mit einer externen Firma haben wir dann eine Standortevaluation vorgenommen. Dabei wurden 21 Standorte evaluiert. Darunter hat sich Riedbach als am besten geeignet erwiesen. Eine Ideallösung? Den idealen Standort gibt es nicht, jeder hat seine Nachteile, das ist uns sehr wohl bewusst. Tatsache ist, dass sämtliche 21 untersuchten Standorte auf landwirtschaftlich sehr wertvollem Land liegen. Teilweise tangieren sie zudem Naturschutzgebiete oder Bauernhöfe. Der Standort Riedbach erfüllt unsere bahntechnischen Anforderungen TFIS HVU 8JSXFSEFOOVOEBTXFJUFSF7PSHFIFOHFOBVQSàGFO 8BTBN4DIMVTTIFSBVTLPNNUJTUBCFSOPDIPGGFO Warum wurde die Standortevaluation nicht von Anfang an transparent gemacht? Um unnötiger Verunsicherung und allfälligen Gerüchten vorzubeugen, mussten wir bei der Standortanalyse diskret vorgehen. Uns war wichtig, die Direktbetroffenen am Standort Riedbach als Erste persönlich zu informieren. Auch die verworfenen Standorte wollten wir nicht veröffentlichen, ohne zuvor die entsprechenden Gemeinden in Kenntnis zu setzen. Wir haben jedoch nichts zu verbergen und deshalb all unsere Überlegungen offen dargelegt. Wie sind Sie bei der Standortsuche vorgegangen? Wir haben zuerst alle Ausbaumöglichkeiten der bestehenden Werkstätten geprüft und kamen zum Schluss, dass nur ein Ausbau in Spiez, kombiniert mit einem Neubau im Raum Bern, unseren Bedürfnissen Rechnung trägt. In einem zweiten Schritt sondierten wir brachliegende Industrieareale Mehr und klärten die Möglichkeit für Infos zur Standortevaluation und zum weigemeinsame teren Lösungen mit anderen Bahnen – beides Vorgehen unter www.bls.ch/werkstatt So hält die BLS ihre Züge in Schuss Aktuell hält die BLS 132 Personenzüge und 84 Loks instand. Jeder Zug wird mind. 1-mal pro Woche einer Werkstätte zugeführt, die Werkstätten arbeiten 24 Stunden während 7 Tagen die Woche im 3-Schicht-Betrieb. Ca. 19 Züge täglich Geplante Instandhaltungsarbeiten Wartung, Reinigung innen/aussen, Kontrollen, kleine Reparaturen, WC-Entleerung Dauer: 4-Stunden-Slot (Zeitfenster) Ca. 10 Züge täglich Ungeplante Reparaturen sowie Graffitientfernung Dauer: je nach Fall unterschiedlich Ca. 15 Züge monatlich Umfangreiche Reparaturen, Revisionen, Retrofit Dauer: je nach Arbeiten Tage bis Wochen
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