Jahresprogramm 2016

Theorie Praxis Idee Aufklärung
Politisierung Allgemeingültigkeit
Grenzen Reflektion Ausprobieren
Ermutigung Einstellung Menschlichkeit
Widerspruch Wahrheit Umweg
Idealismus Kritik Anwendbarkeit
Utopie Wahrheit Offenheit Blockade
Konfrontation Überdenken Ideologie
Grenzenlosigkeit Enttäuschung
Mündigkeit Sehen Urteilen Handeln
Brauchbarkeit Alternativen
Ethos Erkenntnis Prinzip
Erleuchtung Überwindung Tendenz
Veränderung Lernprozess Offenbarung
Gültigkeit Sichtweise Fantasie
Hindernis Ausgangspunkt
Vorstellung Irrweg Dynamik
Zukunftsfähigkeit Orientierung
Programm
2016
Inhalt
Vorwort .......................................................... 3
Veranstaltungen 2016 .................................... 4
Enttäuschung & Ermutigung ....................... 10
Einstellung & Handeln ................................. 18
Ideologie & Praxis ........................................ 28
Utopie & Realität .......................................... 38
Veranstaltungsübersicht .............................. 44
Kontakte ...................................................... 47
Alle Veranstaltungen fi nden – soweit nicht
anders angegeben – im Haus am Maiberg in
Heppenheim statt.
Liebe Leserinnen und Leser,
oft beschleicht uns das Gefühl, wir hätten die Dinge anders anpacken
müssen, als wir es tatsächlich getan haben. Manchmal wissen wir sogar
vorher genau, dass wir etwas so oder so machen sollten und tun es dann
doch anders oder gar nicht. Selbst bei Moralaposteln und Philosophen
kommt es vor, dass Theorie und Praxis im Alltag oder gar in den wichtigen Fragen des Lebens weit auseinander liegen.
Solche Paradoxien sollten uns aber keineswegs dazu verleiten,
Theorie eben Theorie sein zu lassen.
Ganz auf Theorien, Welterklärungen
Theorien orientieren
oder ethische und moralische Grundin der Praxis
sätze zu verzichten, um dem Dilemma
zwischen Theorie und Praxis zu entgehen, scheint keine gute Lösung
zu sein. Mit theoretischer Ignoranz lassen sich praktische Probleme
keineswegs einfacher lösen.
Das Bild vom Geländer, das uns Halt und Orientierung bieten
kann, gefällt mir in diesem Zusammenhang gut. Ein theoretisches, ein
philosophisches oder religiöses Geländer, nach dem wir schnell die
Hand ausstrecken können, wenn es unübersichtlich wird, wenn Nebel
aufzieht, wenn wir ausgleiten oder uns etwas zu entgleiten droht.
Das klingt verlockend einfach. Die Praxis des Lebens stellt sich
aber leider oft komplexer dar. Und auch eine gute Theorie bietet eben,
um im Bild zu bleiben, nicht in allen Lebenslagen ein stützendes Geländer. Außerdem tun sich oft extreme Spannungen auf zwischen einer
individuellen theoretischen Moral und notwendigen praktischen gesellschaftlichen und politischen Regelungen in einer Gemeinschaft. Eine
Spannung die mit der Unterscheidung zwischen Gesinnungsethik und
Verantwortungsethik gut beschrieben wird.
Würden wir das hier weiter durchdenken und mit Beispielen vertiefen, wären wir schon mittendrin in Diskussionen über die vielen
Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft heute steht. Die
Spannung zwischen Theorie und Praxis würde sich dabei sicher nicht
auflösen. Es wäre geradezu fatal, wenn dabei die Gesinnung oder die
Verantwortung auf der Strecke blieben. Beide haben als Geländer eine
wichtige Funktion.
Das gemeinsame Ringen um gute Lösungen bleibt uns nicht erspart.
Wir laden Sie also ein, mit uns zu ringen.
Ihr
Benedikt Widmaier
3
Januar
Fr. 15.01. bis
Sa. 16.01.2016
Seminar
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Israel und Palästina im Konflikt
Israel, Palästina, Heiliges Land – schon die
verschiedenen Begriffe für diesen kleinen
Landstrich im Orient deuten an, dass es sich
nicht um ein Land wie jedes andere handelt.
Außerdem ist es immer wieder in den Medien
präsent, meistens mit negativen Schlagzeilen
von Konflikten und Krieg. Im Seminar werden Hintergründe für die Konflikte in dieser
Region sowie die vielfältigen historischen und
religiösen Aspekte beleuchtet. Vertreter/innen
aus Palästina und Israel erörten die Frage, ob
ein dritter palästinensischer Aufstand, eine Intifada, droht.
Kooperation: Freunde von Neve Shalom/Wahat
al Salam e.V., Hadama (Rainer Ratmann)
Beim Monatstreffen
50plus-aktiv
Mo. 18.01.2016
Tageswerkstatt
Kontakt:
Titus Möllenbeck
4
Mitten im Leben: 50plus-aktiv im Prozess
Im Sinne der 50plus-Mottos „Nichts mehr tun
müssen, vieles tun können und wollen – offen
und frei !“ und „Neue Wege gehen“ treffen
sich seit fünfzehn Jahren Aktive der 50plusGeneration im Haus am Maiberg. Bei dieser
Tageswerkstatt soll eine Bilanz der vergangenen Monate gezogen werden. Die Perspektiven
und damit die Frage, wie ein lebendiges Lernen
weiter gelingen kann, wird ebenfalls in einem
selbstorganisierten und ergebnisoffenen Lernprozess angegangen werden.
Kooperation: 50plus-aktiv (Bärbel Geisler)
Januar
Hinter den Kulissen: Flucht und Asyl in Europa
Jugendliche aus Danzig und Frankfurt beschäftigen sich mit dem Thema Flucht und Asyl in
Europa. Sie sind eingeladen, ausgehend von
ihren persönlichen Gedanken, gemeinsam Vorstellungen über eine angemessene und gerechte
europäische Flüchtlingspolitik zu formulieren.
Mit Methoden der Theaterarbeit setzen die Teilnehmer/innen ihre Erfahrungen und Vorstellungen um. Im Juni findet die Rückbegegnung in
Danzig statt. Das Seminar findet im Rahmen
des Modellprojekts „Zusammen kommen wir
weiter“ des Deutsch-Polnischen Jugendwerks
statt und zielt auf eine verstärkte Kooperation
zwischen Bildungsstätten und Förder-, Hauptsowie Realschulen ab.
Kooperation: Deutsch-Polnisches Jugendwerk,
Maximilian-Kolbe-Haus, Danzig/Polen, Realschule Anne-Frank, Frankfurt, Zespół Szkół
Ponadgimnazjalnych Słupsk, Danzig/Polen
Mo. 25.01 bis
Fr. 29.01.2016
Deutsch-Polnische
Jugendbegegnung
Kontakt:
Michaela Jacobs
Zeige der Schule dein Gesicht – aktiv in der SV !
Im Seminar setzt sich die Schülervertretung Mo. 25.01.2016
der Edith-Stein-Schule Darmstadt kritisch mit Seminar für
ihrer alltäglichen Arbeit und ihrer Rolle in der SV-Mitglieder
Schulgemeinde auseinander. Die Schüler/innen
beschäftigen sich in Workshops z.B. mit den Veranstaltungsort:
Rechten und Pflichten der SV, mit ihrer Motiva- Darmstadt
tion und ihren Vorstellungen von SV-Arbeit. In
einer Zukunftswerkstatt reisen die Teilnehmen- Kontakt:
den in den Weltraum, die Zukunft oder nach Hanne Kleinemas
Utopia, um Problemlösungen und Ideen zu finden. Da sie dort leider keine SV-Arbeit an ihrer Ideen entwickeln in der SV
Schule betreiben können, arbeiten sie anschließend Möglichkeiten aus, ihre „Fundstücke“ in
die Realität und ihre SV-Arbeit zu integrieren.
Die Pläne können anschließend nach Hause
bzw. ins restliche Schuljahr mitgenommen und
direkt angegangen werden.
Kooperation: Edith-Stein-Schule, Darmstadt
5
Januar
Das Kosovo und die Europäische Union
Mi. 27.01.2016 Am 27. Oktober 2015 haben Vertreter des KoMaiberg-Forum sovos und der Europäischen Union (EU) ein
„Europa im Gespräch“ Stabilisierungs- und Assoziationsabkommen
unterzeichnet, das eine weitere Wegmarke für
Kontakt: die Integration des Kosovos in die EU darstellt.
Titus Möllenbeck Das Kosovo, das sich im Februar 2008 unabhängig erklärt hat und nach wie vor von der
Hälfte der internationalen Staatengemeinschaft
nicht anerkannt wird, steht vor politischen,
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Im Rahmen des Forums wird die
Geschichte des Kosovos skizziert und die derzeitige politische sowie wirtschaftliche Situation und deren Auswirkungen auf die Beziehungen zur EU thematisiert, gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingskrise. Zudem
wird ein Blick auf die Beziehungen Kosovos
zu Serbien geworfen. Deren Normalisierung ist
eine zentrale Voraussetzung für eine zukünftige
Mitgliedschaft des Kosovos in der EU.
Fr. 29.01. bis
So. 31.01.2016
Seminar
Kontakt:
Titus Möllenbeck
6
Dobrudscha: Mittendrin am Rande Europas
Mit der Veranstaltung soll der Blick auf eine
wenig beachtete Region am Rande Europas
gelenkt werden. Denn zwischen Donau und
Schwarzem Meer gibt es in Rumänien und Bulgarien eine geschichtsträchtige und ethnisch
ausgesprochen vielfältige Region, die in gewisser Weise auch als Lehrstück für Europa gelten
kann. Dabei wird die Geschichte der Anfang des
19. Jahrhunderts aus Bessarabien in die Dobrudscha eingewanderten Deutschen in den Blick
geraten. Sie wurden im November 1940 als
ein Ergebnis des geheimen Zusatzabkommens
des Hitler-Stalin-Paktes umgesiedelt. Aber die
Erinnerungsarbeit dieser deutschen Minderheit
in der Dobrudscha wird weiter betrieben.
Kooperation: Bessarabiendeutscher Verein e.V.
(Ingo Isert), Stuttgart, und Deutsch-Rumänische Gesellschaft, Berlin (Josef Sallanz)
Februar
Butterfly Effect –
Globale Strukturen unter der Lupe
Was ist Globalisierung? Und was habe ich da- Mo. 01.02. bis
mit zu tun? Auf diese Fragen werden Antworten Mi. 03.02.2016
gesucht. Diese sind nicht mit einem Satz und Seminar für
einer Sichtweise gefunden. Die Teilnehmen- Schüler/innen
den setzen sich kritisch mit unterschiedlichen
Facetten von Globalisierung auseinander, um Kontakt:
Möglichkeiten zu überlegen, wie sie Globali- Hanne Kleinemas
sierung (mit)gestalten können. In der Simulation einer UN-Klimaverhandlung versetzen sich Klimaverhandlungen
die Teilnehmenden in die Vertreter/innen eines simulieren
Landes hinein und finden heraus, wie schwierig
oder einfach es sein kann, sich in andere Standpunkte hineinzudenken, die eigene Position zu
vertreten sowie Kompromisse zu finden.
Kooperation: Max-Planck-Gymnasium, GroßUmstadt
Jugendbegegnung spielerisch gestalten
Zum methodischen Repertoire in der Internationalen Jugendarbeit gehören nicht zufällig auch
Spiele. Die Begegnung zwischen Jugendlichen
lässt sich mit spielerischen Elementen gut fördern. Simulations- oder Rollenspiele sind etablierte Instrumente, um die Reflexion und den
Austausch anzuregen. Die Teilnehmer/innen
des Forums tauschen sich über Ihre Erfahrungen beim Einsatz von spielerischen Elementen
im deutsch-polnischen Jugendaustausch aus. In
verschiedenen Workshops werden praktische
Beispiele vorgestellt und auf ihre Einsatzmöglichkeiten hin ausgewertet. Das Fachforum
richtet sich an Multiplikatoren aus den Bereichen Schule, Jugendbildung, Jugendarbeit und
Jugendverbandsarbeit.
Kooperation: Deutsch-Polnisches Jugendwerk,
Regierungspräsidium Kassel, Hessischer Jugendring
Mi. 10.02. bis
Fr. 12.02.2016
23. Fachforum
Deutsch-Polnische
Jugendarbeit
Kontakt:
Stephan Schwieren
7
Februar
„Gegenwarten“ – Bildungsdenken bei Buber
Im Rahmen der Tagung wird einerseits vor dem
Hintergrund politischer Strömungen der gegenwärtigen Bildungsreform die Frage erörtert, ob
Bubers Denken noch in die bildungspolitische
Kontakt: Landschaft passt. Andererseits soll – im »EntTitus Möllenbeck gegenhasten« – Prozessen der bildungsverhindernden Beschleunigung veränderter Zeitstrukturen der Moderne nachgegangen werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Bildung ihre
Zeit braucht und dass in einem bestimmten
Aus Geschichte lernen Bildungsverständnis das Moment des Widerstandes hinzukommt. Die genannten Themen
werden in einem interdisziplinären Gespräch
mit Bubers Sicht auf Bildungswege erörtert.
Kooperation: Pädagogische Sektion der Martin-Buber-Gesellschaft, Heidelberg (Wolfgang
Krone, Peter Kühn)
Fr. 12.02. bis
So. 14.02.2016
Fachtagung
So. 14.02. bis
Fr. 19.02.2016
Short-Study-Visit
für slowenische
Multiplikator/innen
der Politischen
Bildung
Veranstaltungsorte:
Nürnberg und Leipzig
Kontakt:
Titus Möllenbeck
8
Erinnern in Deutschland für die Zukunft in Europa
Deutschland gehört zu den führenden Ländern
in Europa. Als solches ist es gefordert, sich
mit seiner schwierigen Geschichte auseinanderzusetzen. Insbesonders der totalitären Zeit
des Nationalsozialismus (1933–1945) und der
kommunistischen DDR-Diktatur (1949–1989)
soll in zwei Städten nachgegangen werden: in
Nürnberg als der Hauptstadt der Nazi-Propaganda bzw. Reichsparteitage und in Leipzig als
der Stadt der Montagsdemonstrationen bzw. der
friedlichen Revolution von 1989. Slowenische
Multiplikatoren/innen sollen diese Erinnerungsarbeit in Deutschland kennen lernen und
kritisch anfragen. Ziel ist es, Impulse für das
Erinnern in Slowenien und damit auch für die
Zukunft Europas zu erarbeiten.
Kooperation: Sozialakademie, Ljubljana/Slowenien (Martin Glazar) im Rahmen des Stipendienprogramms „Politische Bildung in Aktion“
der Bundeszentrale für politische Bildung und
der Robert Bosch Stiftung
Februar
Diskriminierungen, Gesellschaft und ich
Ladentheken, die so hoch angebracht sind, dass Mo. 15.02. bis
kleine Leute, Kinder und Menschen im Roll- Mi. 17.02.2016
stuhl sie nicht erreichen können, Äußerungen, Seminar für
die Menschen auf Grund körperlicher Merk- Schüler/innen
male, Herkunft oder Religion diskreditieren,
Wahlgesetze, die es nicht jeder Bürgerin er- Kontakt:
lauben dort zu wählen, wo sie lebt. Dies sind Hanne Kleinemas
nur einige Beispiele, die zeigen, wie alltäglich
und vielschichtig Diskriminierungen in unserer
Gesellschaft sind. Im Seminar setzen sich die
Jugendlichen mit (un-)bewussten Vorurteilen
auseinander. Aus den Reflexionen und Diskussionen sollen Handlungsmöglichkeiten zur Zivilcourage erarbeitet werden.
Kooperation: Geschwister-Scholl-Gymnasium,
Ludwigshafen
Alter im Wandel – Teilhabe und Teilgabe
Das Altersbild hat sich gewandelt: War die Lebensphase Alter früher defizitär konnotiert, so
ist das „neue“ Bild vom Alter(n) durch eine
positive Sicht auf Potentiale und Ressourcen
geprägt. Die älteren Menschen haben mehr
als früher an dem teil, was ihnen in Gesellschaft, Kultur, Bildung, Engagement und Politik wichtig ist. Mehr noch: Sie bestimmen,
gestalten und prägen diese Bereiche wesentlich
mit. Gleichzeitig sind sie vielerorts auch bereit,
ihren Beitrag zur Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens auch mit Blick auf aktuelle Herausforderungen zu leisten, eine Bereitschaft die Sozialwissenschaftlerin Marianne
Gronemeyer „Teilgabe“ nennt. Im Rahmen eines Workshops wird herausgearbeitet, welche
Beiträge ältere Menschen für einen Wandel in
Gesellschaft und Kirche leisten können.
Kooperation: Fachbereich Erwachsenen- und
Familienbildung der Evangelischen Kirche
Hessen-Nassau (Martin Erhardt) und 50plusaktiv an der Bergstraße (Fritz Hempler)
Mo. 29.02.2015
Workshop
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Senior/innen
wieder im Gymnasium
9
Enttäuschung & Ermutigung
Das „Journal für politische Bildung“, eine Fachzeitschrift für politische Jugend- und Erwachsenenbildung, hat im Jahr 2013 den Schwerpunkt einer
Ausgabe mit „Enttäuschte Bürger“ überschrieben.
Enttäuschte Bürger/innen
Damals war schon deutlich, dass populistische
Bewegungen in Europa an politischer Bedeutung
Benedikt Widmaier
gewinnen würden. In Deutschland ist dieser wachende Populismus dann vor allem durch „Pegida“ augenscheinlich
geworden, eine Bewegung, die sich vermessen aufgeschwungen hat,
das deutsche Abendland gegen eine vermeintliche Islamisierung durch
Migranten zu verteidigen. Für die Bürgerinnen und Bürger, die sich
in solchen populistischen Bewegungen engagieren, ist „Enttäuschung“
ein wichtiges Motiv ihres politischen Protests.
In vielen Fällen führt Enttäuschung aber eher dazu, dass Bürger/
innen sich aus der politischen Arena zurückziehen und frustriert auf
der Zuschauertribüne Platz nehmen. Enttäuschungen können also Engagement und Rückzug gleichermaßen bewirken und leider sind solche
Enttäuschungen oft mit diffamierenden Schmähungen der „politischen
Klasse“ verbunden. Im schlimmsten Falle wenden sich die Enttäuschten von der Demokratie ab und sehen in autoritären Modellen eine
vermeintliche Alternative.
Engagement und Enttäuschung
Zusammenhänge zwischen Enttäuschung und Engagement werden
in der politischen Theorie schon länger diskutiert. So hat etwa der Sozialwissenschaftler Albert O. Hirschman (1915–2012) in „Engagement
und Enttäuschung“, einem seiner 1982 erschienenen Hauptwerke, Enttäuschung als wichtigste treibende wirtschaftliche und politische Kraft
beschrieben. Nach Hirschman führt Enttäuschung sowohl bei Kunden
in wirtschaftlichen Märkten als auch bei Bürgern in politischen Systemen zu einem Auf und Ab von Engagement und Rückzug. Das gelte
nicht nur für den einzelnen Konsumenten bzw. Bürger, sondern auch
für Gesellschaften insgesamt. Der zyklische Wechsel zwischen Phasen eines engagierten politischen Aufbruchs und einem unpolitischen
Rückzug ins Private sei seit Ende des Zweiten Weltkriegs in vielen
Ländern zu beobachten und dieser Wechsel sei ganz wesentlich angetrieben durch Enttäuschungen. Ein wichtiges Merkmal solcher Zyklen
sei die wechselnde Konzentration der Bürger/innen auf Privatwohl auf
der einen und Gemeinwohl auf der anderen Seite. Schon Hirschmans
bekannteste Schrift „Exit, Voice and Loyalty“ (1970) baute auf diesen
10
Beobachtungen auf. Er beschreibt dort zwei Handlungsoptionen für
unzufriedene Bürger/innen oder Kunden: Auswanderung und Produktboykott (Exit) oder Beschwerde und Protest (Voice). Dabei spielen rationale und affektive Bindungen (Loyalität) im Hinblick auf die jeweilige
Option eine wichtige Rolle.
Politische Bildung und Enttäuschung
Vor diesem Hintergrund liegt es auf der Hand, dass „Enttäuschungen“ auch für die Politische Bildung eine Herausforderung sind. Da
Politische Bildung neben der Vermittlung von politischem Wissen und
der Hilfe zur eigenen Urteilsbildung auch politisches Handeln anregen
und begleiten will, stellt sich die Frage, wie mit den offenbar unumgänglichen Enttäuschungen umzugehen ist.
Es gibt Stimmen, die wegen dieser unumgänglichen Enttäuschungen davor warnen, insbesondere junge Menschen gewissermaßen ins
offene Messer laufen zu lassen. Sie tatsächlich in politische Aktion zu bringen, Mut machen zum
könne nur die Frustration über Politik
politischen Handeln
verstärken. Partizipation sei also das Problem und nicht die Lösung, wie es etwa Reinhold Hedtke, der an der
Universität Bielefeld Politische Bildung lehrt, provokant ausgedrückt
hat. Denn mehr Partizipation bringt auch mehr Enttäuschung mit sich.
Freude und Enttäuschung
Dagegen berichten die meisten Menschen, die heute politisch aktiv
sind, keineswegs nur von Enttäuschung und Frustration. Im Gegenteil
weisen einschlägige Untersuchungen darauf hin, dass insbesondere
diejenigen politisch engagiert sind, die sich schon in ihrer Kindheit und
Jugend gesellschaftlich engagiert haben.
Die Beweggründe, die Menschen für ihr gesellschaftliches Engagement anführen, liegen interessanterweise völlig quer zu Erfahrungen
der Enttäuschung. Am häufigsten werden genannt: Veränderungsbewusstsein, Freude an gemeinsamer Arbeit, Interesse an Veränderung,
Idealismus, Einsicht in die Notwendigkeit oder das Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Zur Politik ermutigen
Es scheint also auch gute Gründe zu geben, zur Politik zu ermutigen.
Moralische Appelle helfen da sicher wenig. Was zählt, ist offenbar die
Erfahrung, gemeinsam mit Gleichgesinnten etwas verändert zu haben.
Infolgedessen sollten möglichst viele Bürger/innen solche Erfahrungen
machen können, die sie ermutigen, sich auch weiter in die Politik einzumischen. Wenn wir die Demokratie zukunftssicher machen wollen,
ist der Enttäuschung also die Ermutigung zur Politik entgegenzusetzen.
In Anbetracht der gesellschaftlichen Herausforderungen ist eine solche
Ermutigung zur Politik nicht nur für Politische Bildung eine wichtige
pädagogische Aufgabe.
Benedikt Widmaier
11
März
Fr. 04.03. bis
Sa. 05.03.2016
Workshop
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Interkulturelles Gespräch
Sa. 12.03. bis
So. 13.03.2016
Seminar für
ehrenamtlich
Engagierte
Kontakt:
Hanne Kleinemas
12
Integration, Partizipation, Inklusion –
Begriffe auf dem Prüfstand
Unsere Gesellschaft ist bunt! Auch an der Bergstraße gibt es Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlichen Glaubens, unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher sozialer
Herkunft und mit unterschiedlicher Bildung.
Um aus diesen heterogenen Gruppen und Menschen mit vielfältigen Zugehörigkeiten eine soziale Gemeinschaft zu formen, brauchen wir Instrumente, die heute gerne mit den Schlagworten „Inklusion“ oder „Integration“ beschrieben
werden und mit denen an einer gerechten Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger gearbeitet
werden kann. In einem erfahrungsorientierten
Workshop entwickeln die Teilnehmenden Ideen
und Vorstellungen für ein partnerschaftliches
und partizipatives Miteinander.
Kooperation: Ausländerbeauftragte im Kreis
Bergstraße (Brigitte Paddenberg), Initiative
gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit im Kreis Bergstraße (Manfred Forell),
Kommunales Jugendbildungswerk im Kreis
Bergstraße (Hanne Kleinemas)
Perspektivenwechsel in der Courage-Arbeit
Vereinsarbeit macht Spaß, man sieht, was man
schaffen bzw. bewirken kann. Sie bringt aber
auch viel Arbeit, Frust und Enttäuschungen mit
sich. Im Seminar setzen sich Ehrenamtliche des
Vereins „Fabian Salars Erbe“ mit ihrem Engagement auseinander und diskutieren, was dieses
mit Gesellschaft und Politik zu tun hat. Aber
auch Kommunikation im Team, die Arbeit mit
und an Zielen sowie das Entwickeln von Projektideen sind Inhalte des Seminars. Das Projektziel nicht aus den Augen zu verlieren bedeutet auch, sich mit den wichtigsten Inhalten eines
Vereins zu beschäftigen und sich damit offen,
vielseitig und kritisch auseinanderzusetzen.
Kooperation: Fabian Salars Erbe – Toleranz
und Zivilcourage e.V.
März
Deutschland und Russland – Nähe und Distanz
Seit dem Zweiten Weltkrieg durchlaufen die
deutsch-russischen Beziehungen Höhen und
Tiefen. Ausgehend von der Situation 1945 wird
bei dieser deutsch-russischen Begegnung insbesondere über Reibungspunkte und Annäherungsversuche in den wechselhaften Beziehungen und über die Integration der Bürger/innen
in die Gesellschaft beider Länder diskutiert.
Dabei wird das Gespräch mit Zeitzeugen und
Experten gesucht.
Kooperation: Jugendagentur INTERACTIVE,
Jaroslawl/Russland
Migration – was geht mich das an?
Als im Frühjahr 2015 für die trilaterale Jugendbegegnung das Thema „Migration“ vereinbart
wurde, konnten wir nicht ahnen, welche Dynamik sich in den Monaten seither entwickelt hat.
Nach der bewegenden Begegnung mit syrischen Flüchtlingen in Heppenheim im Herbst
2015 steht bei der Rückbegegnung die Migrationsgeschichte der israelischen Gesellschaft
auf dem Programm und damit auch die Frage
der palästinensischen Flüchtlinge. Das Projekt
soll den Dialog zwischen arabischen und jüdischen Jugendlichen stärken. In der Gruppe
mit Gleichaltrigen aus Polen und Deutschland
sollen sie positive Erfahrungen machen, wie
Zusammenleben ohne Diskriminierung aussehen könnte.
Kooperation: Givat Haviva, Menashe/Israel,
und Jeden Swiat, Posen/Polen
Mo. 14.03. bis
Fr. 18.03.2016
Jugendforum
Jaroslawl
für Studierende
Veranstaltungsort:
Moskau und
Jaroslawl/Russland
Kontakt:
Benedikt Widmaier
Mo. 28.03. bis
Di. 05.04.2016
Multinationale
Jugendbegegnung
Veranstaltungsort:
Menashe/Israel
Kontakt:
Stephan Schwieren
Begegnung
auf Augenhöhe
13
März/April
Youth impACT!
Di. 29.03. bis „Gemeinsam etwas bewegen“ – so lautet die
Di. 05.04.2016 Motivation von Jugendlichen, die sich in der
Griechisch- Schülervertretung (SV), im Jugend(bei)rat oder
Russisch-Deutsche in einem Verein engagieren. In ZusammenarJugendbegegnung beit mit anderen und mit einem gemeinsamen
Blick auf das eigene und das Engagement der
Veranstaltungsort: anderen kommt vielleicht noch mehr in BeweAthen/Griechenland gung. Bei diesem Projekt kommen Jugendliche
aus Griechenland, Russland und Deutschland
Kontakt: zusammen, um unterschiedliche Möglichkeiten
Hanne Kleinemas des Engagements und der Partizipation kennenzulernen und zu reflektieren. Mit Vertreter/
Begegnungen jenseits innen aus Politik und Gesellschaft wird u.a. die
von Nationalstaaten Frage diskutiert, ob Wahlen und Repräsentation die beste Möglichkeit für Demokratie und
Beteiligung sind.
Kooperation: Inter Alia, Athen/Griechenland
und Jugendagentur INTERACTIVE, Jaroslawl/
Russland
Sa. 02.04. bis
Sa. 09.04.2016
Deutsch-Polnische
Jugendbegegnung
Veranstaltungsort:
Danzig/Polen
Kontakt:
Michaela Jacobs
14
Grenzenlos denken –
Europa in Zeiten der Globalisierung
Europa ist ein Zusammenschluss unterschiedlicher Staaten. Allein das verspricht schon
Vielfalt. Aber hört diese Vielfalt wirklich beim
Nationalstaat auf? Ein homogenes Bild der
eigenen Nation ist für viele Menschen selbstverständlich und wird in Anbetracht aktueller
gesellschaftspolitischer Entwicklungen immer
wieder heraufbeschworen. In dem Seminar gehen die Teilnehmer/innen der eigenen (nationalen) Identität nach und versuchen herauszufinden, was uns im Zeitalter der Globalisierung
verbindet. Durch Rollenspiele, Gespräche und
Straßeninterviews setzen sich die Teilnehmer/
innen mit Stereotypen, neuen Perspektiven und
Interessen auseinander. Die Begegnung soll den
Teilnehmern die Möglichkeit geben, ein Bewusstsein für Diversität zu entwickeln.
Kooperation: Maximilian-Kolbe-Haus, Danzig/Polen, Jugendamt der Stadt Wiesbaden
April
Politische Bildung & Flucht
Das wichtigste Thema in allen öffentlichen
Debatten ist seit Wochen die hohe Zahl der
Flüchtlinge in Deutschland und Europa. Alle
gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen
sind gefordert, sich mit den damit verbundenen Fragen zu beschäftigen: Was verändert sich
durch die große Zahl der Flüchtlinge? Und wie
wollen wir mit der Herausforderung umgehen?
Auch die Politische Bildung muss sich mit diesen Fragen auseinandersetzen. Bei der Tagung
soll der Stand der Diskussionen in der Gesellschaft und innerhalb der Profession reflektiert
und über zukünftige Konzepte für politische
Bildung nachgedacht werden.
Kooperation: Hessische Landeszentrale für Politische Bildung, Wiesbaden (Felix Münch)
Heimat? What is it to you?
Wenn Altbundespräsident Christian Wulff sagt,
der Islam gehöre zu Deutschland oder Präsident Wladimir Putin eine Schulkinderbewegung gründet, die „russische Werte“ vermitteln
soll, dann liegt beiden Vorhaben eine bestimmte Vorstellung davon zugrunde, was Heimat
bedeutet. In diesem Seminar reflektieren die
Jugendlichen über die Bedeutung und die Konstruktion von Heimat: Was macht Heimat für
jeden Einzelnen aus? Was gehört nicht zu unseren Vorstellungen von Heimat? Der Veranstaltungsort lädt zu einer Verknüpfung des Seminars mit der derzeitigen Flüchtlingsdebatte
ein. Die Teilnehmer/innen sind eingeladen, ihre
Erkenntnisse in kleinen Filmen festzuhalten
und ein Bewusstsein für Diversität zu entwickeln. Im Oktober ist eine Rückbegegnung in
Jaroslawl/Russland geplant.
Kooperation: Jugendagentur INTERACTIVE,
Jaroslawl/Russland
Mo. 04.04.bis
Di. 05.04.2016
Fachtagung
und Werkstatt
Kontakt:
Benedikt Widmaier
Mi. 06.04. bis
Mi. 13.04.2016
Deutsch-Russische
Jugendbegegnung
Kontakt:
Michaela Jacobs
Intercultural dialogue
15
April
Fr. 08.04. bis
So. 10.04.2016
Seminar
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Vielfalt entdecken
Mit Nikolaus die Ukraine entdecken
Die Ukraine durchlebt wirtschaftlich, militärisch und politisch eine Krisenzeit und ist zugleich gezwungen, ein kohärentes nationales
Narrativ zu entwickeln. Dabei ist die heterogene Geschichte des Landes ein wichtiger Bezugspunkt. Im Seminar werden folgende Fragen aufgegriffen: Welche Geschichte hat die
Ukraine und welche Geschichte braucht sie
als Nationalstaat? Wo steht die Ukraine nach
Revolution, Krieg und wirtschaftlicher Krise
heute? Welche Rolle spielen die verschiedenen
(orthodoxen) Kirchen? Gibt es eine besondere
deutsche Sichtweise auf die Entwicklung in der
Ukraine? Nicht zuletzt mit Blick auf den heiligen Nikolaus, den Patron der Ukraine, sollen
Perspektiven für konkrete Hilfen im europäischen Kontext entwickelt werden.
Kooperation: Nikolausinitiative e.V., Frankfurt
(Eckard Bieger SJ, Helmut Zimmermann)
Integration braucht Partnerschaft…
für junge Menschen
Di. 19.04.2016 Der Umzug in ein neues Land bringt viel UnEinführungsseminar bekanntes mit sich – nicht nur für Erwachsefür Jugendliche ne, sondern auch für Jugendliche. Im Projekt
aus dem „Integration braucht Partnerschaft… für junge
Kreis Bergstraße Menschen“ können sich Jugendliche als Integrationsbegleiter/innen engagieren. Sie begleiKontakt: ten und unterstützen junge Migranten/innen,
Hanne Kleinemas verbringen Zeit zusammen und informieren z.B.
über das Schulsystem, Vereins- und Freizeitangebote. Im Einführungsseminar werden die
Teilnehmenden für Vielfalt und Vielfältigkeiten
von Menschen in einer pluralen Gesellschaft
sensibilisiert. Sie setzen sich mit den Themen
Integration und Migration sowie ihrer Motivation zum Engagement in diesem Projekt auseinander. Darüber hinaus lernen sie ihre Aufgaben
als Integrationsbegleiter/innen kennen.
Kooperation: Migrations- und Ausländeramt
des Kreises Bergstraße
16
April
Wohlfahrtsverbände im Modernisierungsstress
Seit den Zeiten der Weimarer Republik spielen
die sogenannten Spitzenverbände der Freien
Wohlfahrtspflege eine zentrale Rolle im korporatistischen Arrangement des deutschen Sozialstaates mit seiner spezifischen Positionierung
„zwischen Markt und Staat“. Ihre beste Zeit haben diese Verbände in den 1960er-Jahren erlebt,
während sie in den vergangenen Jahrzehnten
durch forcierte Prozesse der „Verstaatlichung“
und „Vermarktlichung“ zunehmend in die Krise geraten und mit neuen Herausforderungen
konfrontiert sind. Innerhalb und außerhalb der
Wohlfahrtsverbände wird kontrovers darüber
debattiert, wie tragfähige Antworten auf solche Herausforderungen zu finden sind und wie
die Verbände aus ihrer Defensive herausfinden
können. Im Rahmen der Tagung wird ein interdisziplinärer Dialog zu diesen Fragen geführt.
Kooperation: Institut für Theologie und Sozialethik der Technischen Universität Darmstadt
(Hermann-Josef Große-Kracht)
München: Facetten einer heimlichen Hauptstadt
München gilt vielen als die heimliche Hauptstadt der Republik. Im Rahmen eines Bildungsurlaubes soll die bayerische Metropole in ihren
Facetten erkundet werden. Es geht dabei um
soziale Themen wie Wohnen oder Flüchtlingshilfe. Zudem wird die relativ junge Geschichte der Landeshauptstadt auch mit ihrer dunkelsten Zeit als „Stadt der (NS-) Bewegung“
thematisiert. Schließlich wird auch Münchens
Bedeutung als Medien- und Filmzentrum, als
Wissenschaft- und Technikstadt, als Kulturmetropole und Fußballhauptstadt der Republik
oder auch als die deutsche Traditions-Partystadt
(Oktoberfest) zwischen „Laptop und Lederhose“
erörtert. Am Ende der Woche wird München
zwischen „Weltstadt und Millionendorf“ mehr
Profil gewonnen haben.
Kooperation: Personalrat des Kreises Bergstraße (Jürgen Etzel, Ellen Bartelheimer)
Fr. 22.04. bis
Sa. 23.04.2016
6. Heppenheimer
Tage zur christlichen
Gesellschaftsethik
Kontakt:
Titus Möllenbeck
So. 24.04. bis
Fr. 29.04.2016
Bildungsurlaub
Veranstaltungsort:
München
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Auf den Spuren
der friedlichen Revolution
17
Einstellung & Handeln
Sympathie oder Antipathie, Pro oder Contra, Differenz oder Indifferenz – die Einstellung gegenüber
Personen und Dingen entsteht nicht von allein und
nicht aus einer Quelle. In der Psychologie werden
unter anderen affektive, kognitive und verhaltensbezogene Quellen genannt. Das bedeutet, eine Person entwickelt eine Einstellung auf Grundlage von
Hanne Kleinemas
Emotionen, die sie gegenüber jemandem hat, aufgrund von Informationen, die sie gehört oder recherchiert hat oder
aufgrund der Häufigkeit, mit der sie bestimmte Dinge tut. Diese Einflüsse können sich je nach Situation unterschiedlich auswirken. Dazu
kommen externe Faktoren, die bei der Bildung der Einstellung eine
Rolle spielen können.
Kann nun aus einer Einstellung bzw. Meinung eine Handlung werden oder kann diese das eigene Handeln beeinflussen? Auch hier gibt es
keine eindeutige Antwort. Zivilcourage zeigen, beispielsweise, scheint
in der Gesellschaft durchaus anerkannt zu sein. Sicher würden die meisten Menschen zustimmen, dass es sehr wichtig ist, Betroffene zu unterstützen, wenn sie öffentlich rassistisch beleidigt werden, z.B. indem
sie laut etwas sagen. Allerdings zeigen Filme wie „Schwarzfahrer“ von
Pepe Danquart (1992), die Erfahrung von Aktivisten für Zivilcourage
und auch die eigene Erfahrung in solchen Situationen, dass Schweigen
oder Wegschauen in den meisten Fällen wahrscheinlicher sind. Denn
mit Zivilcourage ist auch ein gewisses Risiko verbunden: Selbst wenn
ich annehme, dass mir viele in einer solchen Situation zustimmen,
bleibt eine gewisse Unsicherheit.
Zivilcourage trainieren
Fragt man Engagierte oder auch Wissenschaftler/innen, die sich
mit Zivilcourage beschäftigen, würden sie sagen, dass es auch eine
Sache des Trainings ist, ob ich tatsächlich den Schritt vom Gedanken
zur couragierten Handlung gehe. Unterstützend kann hierbei sein, wenn
ich herausfinde, ob die Person neben mir der gleichen Meinung ist wie
ich. Denn, wie oben erwähnt, beeinflusst auch das soziale Umfeld die
Einstellung bzw. das eigene Tun.
Viele Erfahrungen lehren uns, dass es bewusste Entscheidungen
gibt, etwas nicht zu tun, obwohl man es eigentlich möchte oder davon
überzeugt ist. Das kann man als Einschränkung der Handlungs- oder
Meinungsfreiheit empfinden. Aber in demokratischen Gesellschaften
endet die eigene Freiheit dort, wo die der anderen beginnt. In einer
18
Gesellschaft aus vielen Individuen brauchen wir einen respektvollen
Umgang miteinander und müssen auch mal eigene Bedürfnisse zurücknehmen.
Einstellung und Verhalten
Der Politikwissenschaftler Thomas Grumke hat deutlich gemacht,
dass bei der Analyse des Rechtextremismus sowohl die Dimension der
Einstellungen als auch die des Verhaltens berücksichtigt werden muss.
Die Fokussierung auf das Wahlverhalten oder die Mitgliedschaft in entsprechenden Gruppen greife zu kurz,
um das Phänomen zu begreifen. Zu
Couragiertes Handeln
rechtsextremen Einstellungsmustern
braucht Training
zählt Grumke u. a. Autoritarismus,
Nationalismus, Rassismus, Sozialdarwinismus und Antisemitismus. Allerdings wird nicht jede Person, die diese Einstellungsmuster verfolgt,
auch entsprechend politisch aktiv, vielleicht auch weil, sie weiß, dass
dies in der Öffentlichkeit nicht mehrheitsfähig bzw. sozial nicht erwünscht ist. Grumke geht deshalb davon aus, dass es in der Gesellschaft
mehr Menschen mit einem (geschlossenen) rechtsextremen Weltbild
gibt, als es sich in der Öffentlichkeit zeigt. Umgekehrt ist davon auszugehen, dass zumindest mehrere Einstellungsmuster zu Grunde liegen,
wenn eine Person sich in einer rechtsextremen Partei engagiert oder
eine Gewalttat verübt.
Differenzierte Meinung als Bildungsziel
Was ist nun die Aufgabe der Politischen Bildung in diesem Feld?
Sie will Einstellungen bewusst machen, differenziert reflektieren, ggf.
verändern. Denn Politische Bildung sieht in einer reflektierten, differenzierten Meinung eine wichtige Basis für aktives, selbstbestimmtes
Handeln. Sie tut dies vor dem Hintergrund demokratischer Werte und
der Unveräußerlichkeit von Menschenrechten.
Dieser differenzierte Blick von Journalist/innen, Bürgern, Politikern
und Entscheidungsträgern ist in diesen Tagen besonders gefragt, bevor
aus Meinungen Handlungen werden. Die Schlussfolgerung aus den
Attentaten in Paris kann nicht sein, dass alle Menschen auf der Flucht
Terrorist/innen sind. Es braucht keinen Shitstorm in den sozialen Medien, sondern die offene und breite Solidarität sowohl für die Betroffenen
im Libanon und in Frankreich als auch für die Geflüchteten, denn beide
Gruppen sind Opfer von Gewalt und Terrorismus. Die Politische Bildung kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, weil sie Raum für eine
kritische Auseinandersetzung mit solchen Fragen bietet, weil sie darauf
abzielt, Ideen zu entwickeln, weil sie die Dinge aus unterschiedlichen
Perspektiven beleuchtet und nicht individuellen, sondern gemeinsamen,
aus der Begegnung entwickelten Lösungen, den Vorrang gibt.
Hanne Kleinemas
19
April/Mai
Fr. 28.04. bis
So. 30.04.2016
Fachseminar
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Mauern überwinden
Gottesebenbildlichkeit und die Grenzen
des Humanen
Im christlichen Grundgedanken von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen ist gleichzeitig
die Möglichkeit der Selbstüberschreitung des
Menschen angelegt. Die von der menschlichen
Natur gesetzten Grenzen zu überwinden und
den menschlichen Freiheitsspielraum dadurch
zu erweitern, hat das menschliche Streben von
jeher beflügelt. Zu diesem Zweck geschaffene
und eingesetzte Techniken haben einen Stand
erreicht, der an Utopien aus der Science Fiction
Welt erinnert. In der Entwicklung von humanoiden Robotern oder bionischen Prothesen hat
die Technisierung des Menschen beispielsweise einen Stand erreicht, der die Grenze zwischen der Optimierung des Menschen und seiner Überwindung verschwimmen lässt. Auch
unter dem Stichwort „Überschreitungslogiken“
sollen solche Grenzen des Humanen im Seminar eingehend erörtert werden.
Kooperation: Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Universität Frankfurt
(Sabrina Schenk)
Ohne dich nichts los ! – Mehr bewegen in der SV
Eine Schule im Aufbau hat viele Chancen das
Miteinander zu gestalten. Die IGS Landau hat
bereits gute Rahmenbedingungen geschaffen,
die über den Unterricht hinaus Lernen und Zusammenleben gestalten: Dazu zählen die „HeKontakt: rausforderungen“ für die Stufen 8 und 10, die
Hanne Kleinemas themengebundenen Intensivwochen, die Teamschule oder die Klassenräte. Diese Räte haben
„Abgeordnete“ gewählt, die für Aufgaben der
Partizipation zuständig sind. Aber was heißt
das genau in der Praxis? Wie lässt sich Beteiligung schaffen und steuern? Welche Rechte und
Pflichten haben die Schüler/innen, Lehrkräfte
und Eltern? Antworten erarbeiten die Jugendlichen im Seminar.
Kooperation: Integrierte Gesamtschule Landau
Mo. 02.05. bis
Mi. 04.05.2016
Seminar
für SV-Aktive
20
Mai
Guckst Du?! Medienbiografien im Dialog
Im Rahmen des bundesweiten Fortbildungsprojekts „Zertifikatskurs Medienpädagogische Praxis“ der Clearingstelle Medien der Deutschen
Bischofkonferenz sollen jüngere und ältere
Generation ihre jeweiligen Medienbiografien
erstellen, diese medial aufbereiten und darüber
miteinander ins Gespräch kommen. Denn Medien bestimmen unser Leben und unsere Welt
wesentlich mit. Die ältere Generation steht
hier vor besonderen Herausforderungen, da
sie nicht mit den modernen digitalen Medien
aufgewachsen ist. Dagegen weiß die jüngere
Generation oft wenig über die Mediennutzung
im vergangenen Jahrhundert. Bei der fünfteiligen Workshopreihe soll deshalb miteinander,
übereinander und voneinander gelernt werden.
Di. 03.05.2016
Workshopreihe
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Praxis und Theorie in der Politischen Bildung
Studierende verschiedener Studiengänge aus Do. 05.05. bis
hessischen Hochschulen kommen im Rahmen Sa. 07.05.2016
dieses Seminars zusammen, um über Theorie Seminar
und Praxis der Politischer Bildung zu diskutie- für Studierende
ren: Was ist überhaupt Politischen Bildung und
welche unterschiedlichen Verständnisse gibt es? Kontakt:
Wie kann Lernen in der formalen, non-formalen Hanne Kleinemas
und informellen Bildung politisch gedacht werden? Was sind Bedingungen für gelungene politische Bildungsprozesse? Was bedeutet Partizipation als Bildungsziel? Zum Seminar können
eigene Projektideen mitgebracht und mit den Standpunkte verhandeln
anderen Teilnehmenden diskutiert werden. Die
so entwickelten Projektskizzen sollen im Anschluss mit Kooperationspartnern aus Schule,
Bildungsarbeit und Wissenschaft praktisch umgesetzt werden.
Kooperation: Hessische Landeszentrale für
politische Bildung (Felix Münch), Hochschule
Darmstadt (Julika Bürgin), Hochschule Fulda
(Gudrun Hentges), Die Kopiloten & Universität
Kassel (Oliver Emde)
21
Mai
Do 05.05. bis
Fr. 13.05.2016
Short-Study-Visit
Veranstaltungsorte:
Kiew und Odessa/
Ukraine
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Mo. 09.05. bis
Fr. 13.05.2016
Deutsch-Polnische
Jugendbegegnung
Kontakt:
Michaela Jacobs
Auf der Werft in Danzig
22
Mit Nikolaus die „Ukraine nach dem Maidan“
erfahren
Die Ukraine war über Jahrhunderte eine Pufferzone zwischen europäischen Großmächten. Das
Land kehrte in jüngster Zeit in die Schlagzeilen
zurück und der Konflikt um die Ukraine veränderte die Sicherheitsstrukturen Europas. Die
Erkundungsreise wird auf dem Maidan starten,
dem Platz in Kiew, auf dem die Proteste im November 2013 begannen. In Gesprächen und Begegnungen mit Vertretern der Zivilgesellschaft
und der Kirchen in Kiew und Odessa sollen
dann Eindrücke von einem tief gespaltenen
Land vermittelt werden, das auf seinem Weg
nach Europa Orientierung sucht. Bei dieser Suche soll der heilige Nikolaus inspirieren, der in
den Ostkirchen ebenso wie in der Lateinischen
Kirche verehrt wird und als Patron der Ukraine
Orientierung geben könnte.
Kooperation mit der Nikolausinitiative e.V.,
Frankfurt (Eckard Bieger SJ)
Lehren aus Danzig?
Im Oktober 2015 trafen sich deutsche und
polnische Jugendliche in Danzig. Sie begaben
sich dort auf die Spuren der Freiheitsbewegung
Solidarnosc, die dort in den 1980er-Jahren den
Fall des Eisernen Vorhangs 1989 eingeleitet
hatte. Bei der Rückbegegnung setzen sich die
Teilnehmenden mit den Entwicklungen in Europa bzw. der Europäischen Union auseinander.
Sie erörtern in diesem Zusammenhang, vor
welchen aktuellen Herausforderungen Europa
steht und welchen Beitrag 25 Jahre nach dem
Ende der Ost-West-Teilung Europas sie selber
für ein vereintes und demokratisches Europa
leisten können und wollen.
Kooperation: Deutsch-Polnisches Jugendwerk,
Maximilian-Kolbe-Haus, Danzig/Polen, AlfredDelp-Schule Dieburg
Mai
Minderheiten in Europe – Minorities in Europe
Wo Menschen leben, gibt es Mehrheiten und
Minderheiten. Bei der Begegnung soll Sensibilität dafür entwickelt werden, was es bedeuten kann, Teil einer ethnischen, sexuellen oder
sozialen Minderheit zu sein. Anhand mehrerer
Beispiele werden Mechanismen der Anpassung,
der Ausgrenzung und der Diskriminierung
deutlich gemacht. Die jungen Erwachsenen
sollen eigene Erfahrungen als Vertreter von
Minderheiten und Mehrheiten reflektieren. An
der Begegnung nehmen auch junge Roma aus
Deutschland, Bulgarien und Rumänien teil, so
dass vor allem am Beispiel ihrer Community
Strategien vorgestellt, reflektiert und ausprobiert werden sowie auf Benachteiligungen
aufmerksam gemacht, Diskriminierungen abgebaut und Gleichberechtigung praktiziert werden kann.
Kooperation: Asociatia PLURAL, Bukarest/
Rumänien, Accolada, Sofia/Bulgarien
Grenzgänger deutsch-polnischer Geschichte
In der internationalen Begegnung lernen die
Teilnehmer/innen Schlüsselfiguren deutschpolnischer Geschichte kennen. Die Jugendlichen sollen ein Gefühl für die kollektiven
historischen Erinnerungen des jeweils anderen
Landes entwickeln und daraus Rückschlüsse
auf das heutige Verhältnis beider Länder ziehen.
Mit Methoden wie Straßeninterviews, Rollenspielen und Reflexionsgesprächen werden historische Ereignisse auf ihre Bedeutung für das
hier und jetzt hin untersucht und befragt. Ihre
Eindrücke werden die Teilnehmenden in Projektgruppen in Film-, Text- oder Fotoarbeiten
umsetzen und reflektieren.
Kooperation: Deutsch-Polnisches Jugendwerk,
Maximilian-Kolbe-Haus, Danzig/Polen, MaxPlank-Gymnasium, Groß-Umstadt
Mi. 18.05. bis
Mi. 25.05.2016
Internationale
Jugendbegegnung
Kontakt:
Stephan Schwieren
Im Gespräch über Medien
Mo. 30.05. bis
Fr. 03.06.2016
Deutsch-Polnische
Jugendbegegnung
Kontakt:
Michaela Jacobs
23
Mai/Juni
Mo. 30.05. bis
Fr. 03.06.2016
Seminar und
Erkundungsreise
Veranstaltungsorte:
Wallerfangen/Saarland,
Verdun und Metz/
Frankreich
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Bezonvaux bei Verdun heute
So. 05.06. bis
Sa. 11.06.2016
Deutsch-Polnische
Jugendbegegnung
Veranstaltungsort:
Danzig/Polen
Kontakt:
Michaela Jacobs
24
Verdun und der „Große Krieg“
Die Schlacht um Verdun war eine der bedeutendsten Schlachten des Ersten Weltkrieges
an der Westfront zwischen Deutschland und
Frankreich. Sie begann am 21. Februar 1916
mit einem Angriff deutscher Truppen und endete am 19. Dezember 1916 ohne wesentliche
Verschiebung des Frontverlaufs. Symbolisch
steht die Schlacht zum einen für das sinnlose
Massensterben, in dem Soldaten zu Kanonenfutter degradiert wurden, zum anderen steht
Verdun für die Erzfeindschaft zweier Nachbarländer, die erst gut 30 Jahre später – nach einem
Zweiten Weltkrieg – in eine besondere Freundschaft und zu einem Motor der europäischen
Einigung verwandelt wurde. Im Kontext einer
biografischen und historischen Erinnerungsarbeit sollen die Wandlungen in Europa seit dem
Ersten Weltkrieg thematisiert und deutlich werden, warum Verdun sich besonders im Gedenkjahr als „Stadt des Friedens“ versteht.
Kooperation: 50plus-aktiv an der Bergstraße
(Horst Heck)
Vorhang auf: Flucht und Asyl in Europa
Die Jugendbegegnung in Polen knüpft an die
Begegnung im Januar 2016 in Deutschland
an. Der neue Begegnungsort Danzig lädt zu
einem Vergleich beider Länder und einem vergleichenden Blick auf den Umgang mit Flüchtlingen ein. Der Besuch historischer Stätten ermöglicht den Teilnehmern/innen einen Einblick
in die europäische und vielleicht auch in eigene
Fluchtgeschichten. In dieser neuen Begegnung
wird die theaterpädagogische Arbeit weiter vertieft. Durch diese schauspielerische Arbeit und
die Übernahme anderer Rollen soll ein neuer
Zugang zu dem Thema Flucht und Asyl ermöglicht und die Öffentlichkeit gesucht werden.
Kooperation: Deutsch-Polnisches Jugendwerk,
Maximilian-Kolbe-Haus, Danzig/Polen, Realschule Anne-Frank, Frankfurt
Juni
Soziales Engagement politisch denken
Viele junge Menschen engagieren sich während
eines Praktikums und/oder in ihrer Freizeit
für soziale und gesellschaftliche Themen und
Anliegen. Schüler/innen des Eduard-SprangerGymnasium Filderstadt haben ein Praktikum
in einer sozialen Einrichtung absolviert. Die
Erfahrungen, die sie dort gesammelt haben, reflektieren die Jugendlichen unter einem besonderen politischen Blickwinkel. Dazu gehört das
Erkennen der Bedeutung von Engagement für
sich selbst und für die Gesellschaft. Schließlich
diskutieren sie auch mit Experten/innen über
politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für „das Soziale“.
Kooperation: Eduard-Spranger-Gymnasium,
Filderstadt
Di. 07.06. bis
Mi. 08.06.2016
Jugendseminar
Kontakt:
Hanne Kleinemas
Integration braucht Partnerschaft:
Rück- und Ausblicke
Seit Herbst 2015 treffen sich junge Erwachsene Di. 14.06.2016
aus dem Kreis Bergstraße und aus aller Welt Seminar für junge
regelmäßig, um gemeinsam etwas zu unter- Integrationsbegleiter/
nehmen. Die hessischen Jugendlichen zeigen innen und
den jungen Migrantinnen und Migranten ihre Integrationspartner/
Umgebung, sie treffen sich zu Hause oder ge- innen
meinsam mit anderen Freunden/innen. Aber
auch die „neuen Bergsträßer“ können den „Alt- Kontakt:
eingesessenen“ etwas von ihren Erfahrungen Hanne Kleinemas
mitgeben – und das Deutschlernen passiert nebenbei. Nach gut sechs Monaten kommen die
jugendlichen Integrationsbegleiter/innen und
deren Integrationspartner/innen zusammen, um
die gemeinsame Zeit, interkulturelle Erlebnis- Schwierige Konmmunikation
se sowie politische Fragen zu reflektieren und
nach vorne zu schauen.
Kooperation: Migrations- und Ausländeramt
des Kreises Bergstraße
25
Juni
Fr. 17.06. bis
So. 19.06.2016
Fachtagung
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Interaktion – Empathie – Begegnung
Die Bedeutung der Empathie in Martin Bubers
Philosophie des Dialogs steht im Mittelpunkt der
Tagung. Es sollen Bezüge hergestellt werden zu
aktuellen psychologischen Konzeptionen, die
der Empathie einen hohen Stellenwert in der
Psychotherapie und Beratung geben. Sowohl
die gemeinsame Auseinandersetzung mit Textabschnitten aus Werken Bubers, als auch Vorträge zu wichtigen Ansätzen aus der Psychologie
werden die unterschiedlichen Beschreibungsund Interpretationsansätze verdeutlichen. Dabei
soll auch der Klärung eigener Erfahrungen im
Dialog viel Raum gegeben werden.
Kooperation: Sektion Psychologie, Psychotherapie und Beratung der Martin Buber-Gesellschaft, Heidelberg (Klaus-Peter Küster, Brigitte
Berger, Georg Kormann)
Gemeinsam neue Visionen
entwickeln
Fr. 17.06. bis
So. 19.06.2016
Fortbildung
für Teamer/innen
Veranstaltungsort:
Ludwigshafen
Kontakt:
Hanne Kleinemas
26
Perspektivenwechsel
Die eigene Arbeit kritisch zu hinterfragen, ist
ein wichtiges Qualitätsmerkmal der politischen
Jugendbildung und eine Voraussetzung, um
andere Perspektiven einnehmen und die eigene Bildungsarbeit weiter entwickeln zu können. Die Teamerinnen und Teamer der beiden
Akademien „Heinrich Pesch Haus“ und „Haus
am Maiberg“ sowie junge Erwachsene, die sich
für die Tätigkeit in der außerschulischen politischen Bildung interessieren, haben an diesem
Wochenende Gelegenheit, sich über ihre Arbeit
in der non-formalen Bildung und über aktuelle
Fachdiskurse auszutauschen.
Kooperation: Heinrich Pesch Haus, Ludwigshafen
Juni/Juli
Auf den Spuren der Einheit in Berlin
Im Rahmen einer Erlebnisreise sollen die Preisträger/innen des hessischen Schülerwettbewerbs in der deutschen Hauptstadt ihre preisgekrönten Arbeiten zur Diskussion stellen. Zudem sind sie eingeladen, nicht nur Berlin zu
erkunden, sondern vor allem die Spuren der
deutschen Einheit zu entdecken und sich so
zum Thema des Schülerwettbewerbes weiter
inspirieren zu lassen. So soll der Horizont erweitert und die Woche in Berlin zu einem besonderen Erlebnis bzw. zu einem echten Hauptgewinn werden.
Kooperation: Hessischer Landtag und Hessische Landeszentrale für Politische Bildung
(Birgit Schulz, Anita Steinseifer)
So. 26.06. bis
Fr. 01.07.2016
Preisträgerfahrt zum
Schülerwettbewerb
„Hessen und die
deutsche Einheit“
Veranstaltungsort:
Berlin
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Wer bin ich und wie viele?
Zu dieser internationalen Jugendbegegnung So. 02.07. bis
sind zum ersten Mal Teilnehmende aus meh- So. 09.07.2016
reren hessischen Partnerregionen in Euro- Internationale
pa eingeladen. Zum Auftakt einer Reihe von Jugendbegegnung
Begegnungen in allen Regionen reflektieren
die Jugendlichen über die Bedeutung und die Veranstaltungsort:
Konstruktion von Identität. Die Teilnehmenden Miloslaw/Polen
machen sich bewusst, welchen Einfluss das soziale Umfeld, Kultur, Milieu, Nation, Gender, Kontakt:
Religion und weitere Aspekte auf ihre Identität Stephan Schwieren
haben und tauschen sich darüber aus. Der Titel
macht deutlich, dass es auch um multiple Identitäten gehen wird und darum, wie sich Identitäten verändern können. Die Begegnung soll Gruppendynamik erleben
das Bewusstsein für Diversität stärken und die
Jugendlichen ermutigen, sich ohne Schubladen
im Kopf kennenzulernen und in einer heterogenen Gruppe zu bewegen.
Kooperation: Jeden Swiat, Posen/Polen,
Jugendagentur INTERACTIVE Jaroslawl/
Russland, sowie Partner aus der Region Aquitaine/Frankreich und aus der Provinz Bursa/
Türkei
27
Ideologie & Praxis
Im Haus am Maiberg kommt man um den Beutelsbacher Konsens nicht herum. Als ich im Oktober
2015 meine Stelle als Referentin für Internationale
Jugendbildung antrat, merkte ich allerdings schnell,
dass von einem „Konsens“ im klassischen Sinne
nicht die Rede sein kann. Auf einer Fachtagung
im Haus am Maiberg zum Thema „Brauchen wir
Michaela Jacobs
den Beutelsbacher Konsens?“, wurde mir die unterschiedliche Auslegung schnell klar.
Ich merkte auch, dass der Beutelsbacher Konsens nicht nur für meine Arbeit, sondern auch für mich persönlich eine besondere Relevanz
hat. Studiert habe ich Politikwissenschaft an der Universität Mainz. In
meiner Magisterarbeit analysierte ich ideologische Sinnelemente in den
Reden amerikanischer Kongressabgeordneter zur Gesundheitsreform
in den USA. Die Bedeutung von Ideologien in Gesellschaft und Politik
haben mich seither sehr beschäftigt.
Ideologien machen Politik
Einen Menschen als ideologisch zu bezeichnen, ist kein Kompliment. Damit wird in der Regel eine überzogene und einseitige Weltanschauung unterstellt, die sich einer rationalen Argumentation verweigert. Karl Marx, der gerne mit dem Begriff operiert hat, sah in Ideologie
ein Abbild der Ansichten und Interessen der herrschenden Klasse, die
sich dieser Ideologie als Instrument zum eigenen Machterhalt bedient.
Heute wird der Begriff der Ideologie, etwa in den Präsidentschaftswahlen in den USA, von beiden großen Parteien gerne als Argumentationskeule geschwungen. Demokraten wie Republikaner verfolgen damit
das Ziel, die jeweils andere Seite einer unrealistischen und radikalen Politik zu bezichtigen. In Deutschland werden häufig extremistische oder
vermeintlich extremistische Gruppen unter Ideologieverdacht gestellt.
Bei diesen Beispielen handelt es sich um einen sehr engen Ideologiebegriff, eine abgrenzbare Weltanschauung, die sich auf absolute
Wahrheiten beruft und dabei realitätsfern und unreflektiert daherkommt.
Ideologie also als Ausdruck und Kampfinstrument der Extremisten und
Ideologiefreiheit als Tugend der Mitte? Gibt es tatsächlich Menschen,
die eine objektiv neutrale Weltanschauung besitzen? Wohl kaum!
Ideologie macht Sinn
Persönlich würde ich deshalb einen breiteren Ideologiebegriff bevorzugen: Dabei wird Ideologie nicht mehr als extrem abgegrenzt, sondern beeinflusst im Sinne funktionaler interdependenter Sinnelemente
28
alles menschliche Denken und Handeln. Ideologie ist hier nicht mehr
negativ besetzt, sondern wird als integraler Bestandteil demokratischer
Politik verstanden. Die Vermittlung von Sinnzusammenhängen wird
zu einem wichtigen Instrument politischer Legitimation und Mobilisierung. Ideologie liefert Ideen, Anleitung und Rechtfertigung für
politisches Handeln und die Initiierung politischer Aktion.
Der Beutelsbacher Konsens von 1976
In seinem Leitbild hat sich die Akademie dem Beutelsbacher Konsens verpflichtet, der drei Prinzipien Politischer Bildung festschreibt:
1. Teilnehmer/innen dürfen nicht im Sinne bestimmter Meinungen
überwältigt werden (Überwältigungsverbot).
2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch als kontrovers dargestellt werden (Kontroversitätsgebot).
3. Teilnehmer/innen sollen in die Lage versetzt werden politische Situationen zu analysieren, ihre Interessen zu artikulieren und diese
umzusetzen (Interessen- und Handlungsorientierung).
Aus den drei Punkten wird deutlich, dass das Verbot von Indoktrination eine wichtige Prämisse der Bildungsarbeit ist. Was bedeutet dies
allerdings für Bildungsreferent/innen, denen im Sinne eines weiten
Ideologiebegriffs ein neutraler Zugang zu einem Thema a priori verwehrt bleibt? Ob damit die Forderung
nach einer Unparteilichkeit und poli- Pädagogen sollten
tischen Neutralität der Bildungsrefepolitische Standpunkte
rent/innen verbunden sein muss, wurhaben
de auf der Fachtagung erneut erörtert.
Selbstständig denkende Subjekte und aktive Bürger/innen sind das
Ziel der non-formalen Politischen Bildung. Bildungsreferenten/innen
sollten deshalb selbst ein authentisches Modell eines „zoon politikon“
verkörpern und eine Art Vorbildfunktion übernehmen.
Standpunkte offen legen
Aufgrund der konstitutiven Funktion ideologischer Sinnelemente
für menschliches Denken und Handeln ist es meiner Meinung nach
sogar notwendig, in der Politischen Bildung die eigenen Positionen
offenzulegen, damit diese nicht indirekt und unreflektiert in den Bildungsprozess einfließen, sondern offen von allen Beteiligten diskutiert
werden können. Die Offenlegung eigener Standpunkte durch Bildungsreferenten/innen ist dann keineswegs eine Form der Überwältigung.
Sie ist vielmehr Teil einer an mündige Subjekte gerichteten und auf
Politisierung ausgelegten Politischen Bildung. Die Rückführung politischer Standpunkte auf ideologische Sinnelemente sollte uns dabei
nicht abschrecken oder hochmütige Ablehnung hervorrufen, sondern
uns vielmehr wichtige Aspekte der eigenen und der gesellschaftlichen
Meinungsbildungsprozesse vor Augen führen.
Michaela Jacobs
29
Juli
Fr. 15.07. bis
So. 17.07.2016
Werkstattseminar
für Männer
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Sa 23.07. bis
Sa 06.08.2016
Europäische
Jugendwochen
Kontakt:
Michaela Jacobs
Die EJW 2015
im Europaparlament
30
Die zweite Halbzeit entscheidet –
Strategien für Männer
Männer sind eingeladen, an ihren Lebensthemen beim Älterwerden zu arbeiten. Denn die
„zweite Halbzeit“ stellt erneut die Frage nach
den Rollen des Mannes in Gesellschaft, Beruf,
Familie und Partnerschaft. In dieser Auseinandersetzung sollen Impulse von Fachleuten inspirieren, die zweite Lebenshälfte bewusster zu
gestalten. Erstmals besteht das Angebot, nach
dem Ende der Veranstaltung am Samstag, diese
bis zum Sonntagmorgen ausklingen zu lassen.
Europe 2016: All for one and one for all?
Seit fast 25 Jahren organisiert das Haus am
Maiberg im Sommer Europäische Jugendwochen (EJW). 50 junge Erwachsene aus zehn
europäischen Ländern treffen sich, um über politische Fragen zu diskutieren und miteinander
Europa zu erleben. Das Konzept der Jugendwochen zielt darauf ab, ein kritisches Bewusstsein
für Stereotype und einseitige Denkmuster zu
fördern und das eigene Urteilen und Handeln
zu reflektieren. Die Jugendwochen zielen auf
die Stärkung von demokratischen Werten sowie
Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit ab.
Kooperation: Friedensschule Monte Sole,
Marzabotto/Italien, Centre Européen Robert
Schuman, Metz/Frankreich, Jeden Swiat, Posen/Polen, FAR – Verein für demokratische Bildung, Burgas/Bulgarien
Juli/August
Soziale Menschenrechte und Erwerbslosigkeit
Mit Blick auf die sozialen Menschenrechte sind
Engagierte aus Erwerbsloseninitiativen aus der
ganzen Republik eingeladen, ihre Situation
und die ihrer Initiativen kritisch zu reflektieren. Denn die Menschenrechte sind auch in
Deutschland durch eine anhaltende Weltwirtschaftskrise bedroht. Betroffen sind vor allem
Menschen, die schon lange ohne Erwerbsarbeit
sind. Hier setzt das Seminar an, da es Kirche
wie Gesellschaft sensibilisieren und das Recht
auf einen angemessenen Lebensstandard einklagen will. Auch soll die Begegnung mit anderen Betroffenen selbst zu einem Erfolgserlebnis
für die Arbeitslosen werden und für das weitere
Engagement in der Initiative motivieren.
Kooperation: Arbeitslosenseelsorge der Bistümer Mainz (Bruno Schumacher) und MünchenFreising (Mike Gallen)
Flüchtlinge und Medien –
Herausforderungen im Alter
Die medien-politische Woche für ältere Menschen möchte zwei Anliegen in besonderer Weise miteinander verbinden. Sie greift ein politisches Thema auf und bearbeitet dieses mit den
Mitteln moderner digitaler Medien. Das Thema
Flüchtlinge bewegt auch und besonders die ältere Generation, in der nicht wenige selber oder
familiär von Flüchtlingsschicksalen betroffen
sind. Gleichzeitig fällt es der älteren Generation
schwer, die moderne digitalisierte Welt zu verstehen und zu nutzen. Das Aufsuchen von einschlägigen Lernorten wie einer Flüchtlingsunterkunft, die Begegnung mit Flüchtlingen und
die Erstellung eines medialen Produkts sollen
zu mehr Verständnis und Motivation für ein
weiteres gesellschaftliches Engagement führen.
Mo. 25.07. bis
Do. 28.07.2016
Seminar für Engagierte
in Erwerbsloseninitiativen
Veranstaltungsorte:
Obertrubach
und Nürnberg
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Fr. 08.08. bis
So. 12.08.2016
Medien-politischer
Workshop
Kontakt:
Titus Möllenbeck
31
September
Do. 01.09. bis
Mi. 07.09.2016
Deutsch-Russische
Jugendleiterausbildung
Veranstaltungsort:
Moskau/Russland
Kontakt:
Stephan Schwieren
Vernetzung schaffen
Do. 08.09. bis
Fr. 16.09.2016
Erkundungsreise
Veranstaltungsorte:
Danzig und
Gallingen/Polen
Kontakt:
Titus Möllenbeck
32
Internationale JULEICA-Ausbildung – Modul 3
Die JULEICA (Jugendleiterkarte) steht für
Qualität in der Jugendarbeit. Der Kurs bildet
den Abschluss einer mehrteiligen deutschrussischen Ausbildung zum Trainer für internationale Jugendbegegnungen. Die Teilnehmer/
innen vertiefen die pädagogischen, organisatorischen und rechtlichen Grundlagen über
Jugendarbeit sowie Prinzipien und Methoden
der non-formalen Jugendbildung. Die angehenden Leiter von Begegnungen reflektieren ihre
Praxiserfahrungen, die sie als Hospitanten in
einer internationalen Jugendbegegnung im
Frühjahr und Sommer 2016 gesammelt haben.
Im Zentrum steht dabei das Ziel, Interaktion,
Partizipation und Selbständigkeit von Jugendlichen fördern zu wollen.
Kooperation: Jugendagentur INTERACTIVE,
Jaroslawl/Russland
Polens Norden entdecken
Danzig, Ermland und Masuren sind die Stationen dieser Reise in Polens Nordosten. Die alte
Hansestadt Danzig ist Symbol für das Ende
des Kommunismus in Europa und prägt als
Dreistadt – neben Danzig das moderne Gdynia
und das mondäne Zoppot – die ganze Region.
Die Ordensritterburg in Marienburg, der Dom
in Frauenburg oder der Oberländische Kanal
mit seinen Schiffsbergen sind genauso Zeugen
der europäischen Geschichte wie das ehemalige KZ Stutthof oder die „Wolfsschanze“, der
Ort des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler.
Ermland und Masuren mit den wohl schönsten
Seengebieten Europas bieten ebenfalls sehr viel
Geschichte und Kultur.
Kooperation: 50plus-aktiv im Kreis Bergstraße
(Horst Heck), Ziesing Bildungs- und Studienreisen, Hannover (Hartmut Ziesing), Katholische Männer und Frauen im Bund Neudeutschland (Klaus Kobold)
September
Deutsch-tschechische Impulse für Europa
Deutschland fühlt sich angesichts seiner dunkelsten Epoche im letzten Jahrhundert herausgefordert, sich besonders mit der totalitären
Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) auseinanderzusetzen. Nürnberg ist ein besonderer
Lernort, denn die Stadt der Reichsparteitage
(ab 1927) und der Nürnberger (Rasse-)Gesetze
(1935) definiert sich im Zeichen der mittelalterlichen Burg als Stadt des Friedens und der
Menschenrechte. Am 10. Dezember 2000 wurde
die mittelfränkische Metropole dafür in Paris
mit dem UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung ausgezeichnet und damit ihr Einsatz
als Stadt für Frieden und Achtung der Menschenrechte gewürdigt. Diese Transformation
soll sowohl aus tschechischer als auch aus
deutscher Perspektive kritisch erörtert werden –
auch mit Blick auf die Vermittlung in Schule
und Bildung in einem europäischen Kontext.
Kooperation: Pädagogisches Centrum Pilsen/
Tschechische Republik (Katarina Caisová)
Do. 22.09. bis
So. 25.09.2016
Seminar für
Lehrer/innen
Veranstaltungsort:
Nürnberg
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Historisches Lernen vor Ort
Abenteuer Ausland
Die Schulzeit ist vorbei, aber direkt zur Uni Fr. 23.09. bis
oder in die Ausbildung kommt für viele Ju- So. 25.09.2016
gendliche nicht in Frage. Auch junge Erwach- Orientierungsseminar
sene, die ihre Ausbildung bzw. ihr Bachelor- für Jugendliche
studium abgeschlossen haben, stellen sich die
Frage „Was nun?“ Ein Jahr etwas Praktisches Kontakt:
machen, sich orientieren, um dann zu wissen, Hanne Kleinemas
wie der eigene Weg weitergeht. Gutes für andere und sich selbst tun, nebenbei noch die Welt
entdecken – das alles kann ein internationaler
Freiwilligendienst bieten. Einen ersten Blick
über den Tellerrand können die Teilnehmenden
bereits im Seminar wagen: Sie reflektieren die
eigene Haltung, (un-)bewusste Vorurteile sowie
ihre individuellen Motive zum Engagement.
Ehemalige Freiwillige und Vertreter/innen von
Trägerorganisationen informieren über die Geschichte, Varianten, Erfahrungen und Finanzierungsmöglichkeiten eines Freiwilligendienstes.
33
September/Oktober
Fr. 30.09. bis
So. 02.10.2016
Seminar für
Jugendliche aus
Beteiligungsprojekten
Kontakt:
Hanne Kleinemas
Courage braucht
viele Gesichter
Sa. 08.10 bis
So. 16.10.2016
Deutsch-PolnischUkrainische
Jugendbegegnung
Kontakt:
Michaela Jacobs
34
Wir haben was zu sagen ! –
Jugendbeteiligung in Hessen
Wie funktioniert Partizipation in der Demokratie für Jugendliche und Kinder ? Welche
Möglichkeiten haben sie, welche Plattformen
brauchen sie und wie viel Beteiligung wollen
sie? Zu diesen und anderen Fragen werden Kinder, Jugendliche und Betreuer/innen an diesem
Wochenende diskutieren. Sie erarbeiten Ideen
für Beteiligungsmöglichkeiten und überlegen,
welche Inhalte und Ziele ihnen für den zweiten
Kinder- und Jugendkongress 2017 wichtig sind.
Kooperation: Jugendförderung Lorsch
How equal is Equality?
Gleichheit und Gerechtigkeit gehören zu den
zentralen Werten der demokratischen Gesellschaftsordnung. Aber wird darunter auch überall das gleiche verstanden? Jugendliche aus
Deutschland, Polen und der Ukraine setzen sich
eine Woche mit ihrem eigenen Verständnis von
einer gerechten Welt auseinander und diskutieren mit Experten und Menschen auf der Straße. Die Erkenntnisse werden in verschiedenen
Medienprojekten umgesetzt. Damit verknüpft
die Begegnung inhaltliche, interkulturelle, und
soziale Fähigkeiten mit Medienkompetenz.
Kooperation: Maximilian-Kolbe-Haus, Danzig/
Polen, Max-Planck-Gymnasium, Groß-Umstadt
Oktober
Integration braucht Partnerschaft…
für junge Menschen
Ankommen in einem neuen Land – das bringt
auch für junge Erwachsene und Jugendliche
viel Veränderung mit sich. Im Projekt „Integration braucht Partnerschaft… für junge Menschen“ können sich Jugendliche als Integrationsbegleiter/innen engagieren. Sie begleiten
und unterstützen junge Migranten/innen, verbringen Zeit zusammen und informieren, z.B.
über das Schulsystem, Vereins- und Freizeitangebot. Im Einführungsseminar werden die
Teilnehmenden für Vielfalt und Vielfältigkeiten
von Menschen und in der Gesellschaft sensibilisiert. Sie setzen sich mit den Themen Integration und Migration sowie mit ihrer Motivation
zum Engagement in diesem Projekt auseinander. Darüber hinaus lernen sie ihre Aufgaben als
Integrationsbegleiter/innen kennen.
Kooperation: Migrations- und Ausländeramt
des Kreises Bergstraße
Do. 13.10.2016
Einführungsseminar
für Jugendliche
im Kreis Bergstraße
Kontakt:
Hanne Kleinemas
Родина? What is it to you?
In dieser Begegnung in Jaroslawl/Russland
knüpfen die Teilnehmer/innen an das Thema
„Heimat“ der ersten Begegnung im April in
Heppenheim an. Die Region Jaroslawl bietet
die Möglichkeit zum Besuch historischer Stätten und den Dialog mit Zeitzeugen deutschrussischer Geschichte. Die Teilnehmer/innen
diskutieren über die Gemeinsamkeiten deutschrussischer Geschichte und ihrer Bedeutung für
das Verständnis von Heimat. Dabei können sie
die im ersten Seminar erworbenen medialen
Kompetenzen weiter ausbauen und erneut Filme über ihr Erkenntnisse und Eindrücke produzieren.
Kooperation: Jugendagentur INTERACTIVE,
Jaroslawl/Russland
Sa. 22.10. bis
Sa. 29.10.2016
Deutsch-Russische
Jugendbegegnung
Veranstaltungsort:
Jaroslawl/Russland
Kontakt:
Michaela Jacobs
Russlands Natur erkunden
35
Oktober
Sa. 22.10.2016
Workshop
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Do. 27.10. bis
Fr. 28.10.2016
Fachtagung
Kontakt:
Benedikt Widmaier
36
Heiliger Brückenbauer –
Nikolaustraditionen deuten
Nikolaus verdient als vielfältiger Brückenbauer
in Europa besondere Wertschätzung. Die Veranstaltung lädt Nikolaus-Aktive und solche die
es werden wollen ein, sich mit dem Heiligen
auseinander zu setzen. Mit Blick auf den Nikolaustag am 6. Dezember 2016 werden Traditionen in aktuelle soziale und (europa-) politische
Kontexte eingebettet. Die Impulse aus dem
Projekt vom Frühsommer – Mit Nikolaus die
Ukraine entdecken – sollen zudem mit Blick
auf den 9. Mai 2017, der Translatio des Heiligen von Myra in Asien ins italienische Bari,
erörtert werden.
Kooperation: Nikolausinitiative e.V., Frankfurt
(Eckard Bieger SJ, Helmut Zimmermann, Günter J. Barth) und der Initiative „Nikolaus vom
Dienst“ (Rainer Sartorius)
Politische Bildung – international
Die Politische Bildung in Deutschland wird
gerne als Erfolgsgeschichte und als Exportschlager für andere Länder beschrieben. Dabei
wird schnell übersehen, dass auch in anderen
europäischen und außereuropäischen Ländern
Debatten über Civic und Citizenship Education geführt werden, von denen die Politische
Bildung in Deutschland profitieren könnte. Im
Seminar sollen solche Konzepte und Debatten
Politischer Bildung in anderen Ländern vorgestellt und diskutiert werden. Am Ende wird es
auch um die Frage gehen, wie die „deutsche“
Politische Bildung internationaler werden und
damit der Europäisierung und Globalisierung
gerecht werden kann.
Kooperation: Deutsche Vereinigung für politische Bildung, Landesverband Hessen
Oktober
Martin Buber und die Idee der Gemeinschaft
Martin Buber sah das dialogische Prinzip nicht Fr. 28.10. bis
nur als das Konstituens für Beziehungen zwi- So. 30.10.2016
schen zwei Menschen an. Seine Rede vom „we- Fachtagung
senhaften Wir“ bezieht sich vielmehr auf „Gemeinschaft“ im Unterschied zur „Gesellschaft“. Kontakt:
In einem offenen interdisziplinären Gespräch Titus Möllenbeck
sollen Aspekte des geistigen Schaffens von
Martin Buber erörtert werden. Die Tagung soll
sich einerseits mit dem Sinn der genannten Erweiterung des dialogischen Prinzips befassen.
Andererseits wird aber auch auf die Quellen
eingegangen, die ihn zu dieser Erweiterung
des dialogischen Prinzips inspirierten. Ebenso
sollen die Beziehungen des modernen Kommunitarismus zur Dialogphilosophie Bubers
betrachtet werden. Mit der Tagung möchte die
philosophische Sektion innerhalb der MartinBuber-Gesellschaft nach der großen Gedenktagung von 2015 ihren Fachaustausch weiterführen und einen Beitrag für die heutige (praktische) Philosophie leisten.
Kooperation: Philosophische Sektion der Martin Buber-Gesellschaft, Heidelberg (Hans-Joa- Buber-Vernissage 2015
chim Werner)
Heimat – Eine Suche
Jugendliche aus Polen, Deutschland und Israel So. 30.10. bis
reflektieren in der israelischen Bildungsstätte So. 07.11.2016
Givat Haviva über die Bedeutung und die Kon- Internationale
struktion von Heimat. Was macht Heimat für Jugendbegegnung
jeden Einzelnen aus? Was gehört zu unseren
Vorstellungen von Heimat? Und was nicht? Veranstaltungsort:
Die Jugendlichen werden anhand von exemp- Givat Haviva/Israel
larischen Biographien aber auch anhand ihrer
eigenen Geschichte über Heimat und Identität Kontakt:
ins Gespräch kommen und sollen dabei ein Be- Stephan Schwieren
wusstsein für Diversität entwickeln. Zur Begegnung gehören darüber hinaus auch Sound
und Taste of Heimat.
Kooperation: Givat Haviva, Menashe/Israel,
Jeden Swiat, Posen/Polen
37
Utopie & Realität
„Eine gute Theorie ist unheimlich praktisch“. Dieser
Satz eines Theologieprofessors war im Studium vor
dreißig Jahren die trockene Antwort auf die Forderung der Studierenden, die Dinge im Studium weniger theoretisch und doch mehr praktisch anzugehen.
Denn es geht schließlich um die Praxis und die
Gestaltung von Realität und da um die Beseitigung
Titus Möllenbeck
von gar so vielen Missständen.
30 Jahre später kann beiden Seiten recht gegeben
werden. Einerseits ist alles Nachdenken und Tun auf die Wirklichkeit
ausgerichtet, andererseits können wir uns der Wirklichkeit nicht ohne
eine Anschauung oder Vorstellung nähern. Auch in der Praxis der politischen Jugend- oder Erwachsenenbildung wollen die Dinge gut durchdacht sein, wenn sie nachhaltig erfolgreich und folgenreich sein sollen.
Denn ein maßgebliches Ziel in der politischen Bildungsarbeit ist die
Motivierung zum gesellschaftlichen Engagement.
Sehen – Urteilen – Handeln
Dabei spielt die bekannte Methode „sehen – urteilen – handeln“, die
auf den Begründer der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) Josef Cardijn
(1882–1967) zurückgeführt werden kann, eine wichtige Rolle. Dieser
Dreischritt wurde im Zweiten Vatikanischen Konzil zur methodischen
Praxis der Kirche als Prinzip kirchlichen Tuns festgeschrieben, wie
in der 1965 verabschiedeten Pastoralkonstitution „Gaudium et Spes“
nachzulesen ist (vgl. GS 1-11). Die Methode kann parallel zu den
beiden weiteren Zielen der politischen Bildungsarbeit gesehen werden,
denn es geht immer um eine Vermittlung von Kenntnissen („sehen“)
sowie darum, eine Sache besser beurteilen zu können („urteilen“).
Konzept: Betroffene werden Beteiligte
Es gibt nun ein Konzept, das in besonderer Weise Theorie und Praxis (im Sinne eines ideengeleiteten Tuns) verbindet und in einem partizipativen Prozess auf eine Veränderung der bestehenden Realität(en)
ausgerichtet ist. Dieses Beteiligungskonzept, das Betroffene zu Beteiligten machen möchte, hat ihr Erfinder, der Zukunfts- und Friedensforscher Robert Jungk (1913–1994), „Zukunftswerkstatt“ genannt.
In einem dreistufigen moderierten Prozess werden eine Kritik-,
eine Phantasie- bzw. Utopie- und schließlich eine Realisierungs- bzw.
Praxisphase durchlaufen. Im Laufe des Prozesses werden die Betroffenen zunehmend zu Beteiligten, die ihr „Problem“ als eine Herausforderung begreifen und in einem schöpferisch-kreativen Prozess Lösungsansätze erarbeiten. Die Parallelen zum beschrieben Dreischritt von
38
„sehen – urteilen – handeln“ sind offensichtlich, wobei dem „urteilen“
in der Zukunftswerkstatt eine besondere Bedeutung zukommt.
Kreativer Umweg Utopie
Die Beurteilung wird nämlich aus einer besonderen Perspektive
vorgenommen – die der Utopie bzw. des Paradieses. Dieser „kreative
Umweg“ – denn in der Regel wird nach einer kritischen Bestandsaufnahme gleich überlegt, wie es in der Realität besser gemacht werden
könnte – spielt eine besondere Rolle. Es werden auch intuitive und
schöpferische Elemente einbezogen, um das Wünschenswerte bzw.
Ideale und das scheinbar Unmögliche sichtbar und konkret werden zu
lassen – natürlich mit Blick auf das Ausgangsproblem.
Seit Thomas Morus‘ (1478–1535) den Ort „Nirgendwo“ (griechisch utopos) beschrieben hat, regt dieser Ort, den es nicht gibt und der
trotzdem real ist, die Phantasie der Menschen an. Es ist der Ort im Nirgendwo, wo
Politische Bildung
alles möglich ist und das Ideal schon real
braucht Utopien
und konkret wird. Es ist der Himmel bzw.
das Paradies mit allen überirdischen Möglichkeiten. Die Betroffenen
werden zu Schöpfern ihres Ideals, beschreiben und konkretisieren es,
damit sie aus diesem Paradies etwas mit in die Realität bzw. Praxis
nehmen können.
Zukunftswerkstatt und Inklusion
Mit Blick auf die seit einigen Jahren vieldiskutierte (pädagogische)
Inklusion, deren wesentliches Prinzip die Wertschätzung und Anerkennung von Diversität in Bildung und Erziehung ist, kann sogar behauptet
werden, dass die Zukunftswerkstatt im Labor realisierte Inklusion ist.
Denn die Inklusion zielt eine Wirklichkeit bzw. eine Um-Welt an, in der
sich alle Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit beteiligen und die Welt
mitgestalten können. Das wird in der Utopiephase einer Zukunftswerkstatt möglich und konkret – wenn auch in einer spielerischen Laborsituation. Wenn es hier schon möglich ist, warum denn dann nicht auch in
der praktischen Realität?
Hier wird der unauflösliche Bezug zwischen Utopie und Realität
deutlich: Die Utopie kann das Ideal vor- und damit die Orientierung geben, die die Menschen als Betroffene und Beteiligte für die Gestaltung
ihrer Gesellschaft benötigen. Die Utopie ist eine Anschauung, die auf
ihre Realisierung drängt und nicht im luftleeren Raum verweilen will.
In diesem Sinne sollte der Praxis der Politischen Bildung immer
auch ein utopisches Element innewohnen, das die neue Wirklichkeit
schon aufscheinen lässt. Das „starke langsame Bohren von harten Brettern“ kommt dann in der praktischen Politik und Realität, wie der deutsche Soziologe Max Weber (1864–1920) ausführte, hoffentlich „mit
Leidenschaft und Augenmaß zugleich“, ohnehin schon früh genug.
Titus Möllenbeck
39
November
„Gesangsunterricht“ für die Stimme
der Schülerschaft !
Do. 03.11.2016 Die Schülervertretung des Goethe-GymnasiZukunftswerkstatt ums aus Bensheim ist einen Tag zu Gast im
und Seminar Haus am Maiberg. Interessen vertreten, Profür SV-Mitglieder jekte organisieren, Haltung zeigen – die Stimme der Schüler/innen ist präsent. Damit sie
Kontakt: trotz großer Anstrengungen nicht heiser wird,
Hanne Kleinemas bekommt sie ein wenig Gesangsunterricht im
schönen Heppenheim. Theorie und Praxis gehen ineinander über und das Gruppenziel ist,
die passende individuelle Klangfarbe zu finden. Dies kann durch die Auseinandersetzung
mit folgenden Fragestellungen gelingen: Wie
klingen wir als Stimme bisher? Wer soll sie
hören und was möchten wir mit ihr sagen? Wie
können wir das in Angriff nehmen und ermöglichen? Dabei stehen nicht nur die Projekte im
Vordergrund, sondern auch die ÖffentlichkeitsErkundungen arbeit und eine grundlegende Arbeitsstruktur.
in der Arbeitswelt Die Teilnehmenden werden sich also im Seminar über die Zielvorstellungen für ihre SV
austauschen und eine gemeinsame Melodie für
das laufende Schuljahr finden.
Kooperation: Goethe-Gymnasium, Bensheim
Fr. 04.11. bis
Sa. 05.11.2016
Tagung
Kontakt:
Titus Möllenbeck
40
Reflexionen zu Fragen der Arbeitswelt
Bei der Tagung wird ein Thema aus der Arbeitswelt eingehend erörtert, sozialethisch bewertet
und Strategien für das Engagement in verschiedenen Arbeits- und Lebensfeldern entwickelt.
Über die fachliche Auseinandersetzung hinaus
besteht ein weiteres Anliegen der Heppenheimer Tagung im kollegialen Austausch und der
Vertiefung der Zusammenarbeit der Akteure des
Bistums zu Fragen der Arbeitswelt.
Kooperation: Referat Berufs- und Arbeitswelt
im Bistum Mainz (Ingrid Reidt), der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung im Bistum
Mainz (Astrid Utzig) und dem Kolping Diözesanverband im Bistum Mainz (Tobias Herr)
November
Früher an später denken – Gute Aussichten
für das Alter(n)
In einer Gesellschaft des langen Lebens wird
die Situation älterer Menschen zwar oft thematisiert, geschlechtsbezogene Aspekte des Älterwerdens werden jedoch – auch bei der immer
noch männerdominierten Polizeiarbeit – gerne
ausgeblendet. Im Mittelpunkt eines erfahrungsorientierten Austausches und der Diskussion
mit Eckart Hammer, dem Verfasser des Buches
„Männer altern anders“, stehen die besonderen
Bedingungen, Folgen und Perspektiven von erfahrenen und reifen Polizisten, die schon früher
an später denken und die Zeit nach dem Polizeidienst in den Blick nehmen wollen.
Kooperation: Katholische Polizeiseelsorge im
Land Hessen (Joachim Michalik, HermannJosef Zorn)
Mi. 07.11. bis
Fr. 09.11.2016
Seminar für
Mitarbeiter/innen der
hessischen Polizei
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Vernetzt ! – Schulen mit Courage
Seit 2012 ist das Haus am Maiberg Koope- Do. 10.11.2016
rationspartner im Netzwerk „Schule ohne Seminar für
Rassismus – Schule mit Courage“. Mit dieser Multiplikatoren/innen
Veranstaltung wollen wir die Möglichkeit zum
Vernetzen und Austauschen in Hessen geben. Kontakt:
Eingeladen sind Vertreter/innen von hessischen Hanne Kleinemas
Schulen sowie Kooperationspartner, die sich
im Netzwerk engagieren. Die Teilnehmenden
werden sich über einschlägige Erfahrungen und
Probleme austauschen sowie aktuelle Themen
im Bereich Rassismus, Diskriminierung, Zivilcourage und Demokratie diskutieren.
Projekte entwickeln
41
November
Sa. 19.11.2016
Tagesworkshop
Kontakt:
Titus Möllenbeck
Gedenken an
Lebende und Tote
Im Tod das Leben finden
Viele Menschen haben Angst vor dem Sterben sie verdrängen den Tod. Aber so wie die Geburt
als Eintritt in das soziale Leben „natürlich“ ist,
gehört der Tod zum Leben „natürlich“ dazu.
Die Teilnehmenden werden sich im Workshop
mit der Kunst des Sterbens auseinandersetzen,
die zugleich immer auch eine des Lebens ist.
Im Erfahrungsaustausch, in Einzel- und Kleingruppenarbeit sowie ergänzenden Übungen soll
klarer werden, wie es gelingen kann, eine bejahende Haltung dem Tod und somit dem bewussten Leben gegenüber zu entwickeln.
Kooperation: 50plus-aktiv an der Bergstraße
(Fritz Hempler)
Soziales Engagement politisch denken
Viele junge Menschen engagieren sich während
eines Praktikums und/oder in ihrer Freizeit
für soziale und gesellschaftliche Themen und
Anliegen. Schüler/innen der Liebfrauenschule
Veranstaltungsort: Sigmaringen haben ein Praktikum in einer soHeiligkreuztal zialen Einrichtung absolviert. Die Erfahrungen,
die sie dort gesammelt haben, reflektieren die
Kontakt: Jugendlichen unter einem besonderen politiHanne Kleinemas schen Blickwinkel. Dazu gehört das Erkennen
der Bedeutung von Engagement für sich selbst
und für die Gesellschaft. Schließlich diskutieren sie auch mit Experten/innen über politische
und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für
„das Soziale“.
Kooperation: Liebfrauenschule Sigmaringen
Mo. 21.11. bis
Di. 22.11.2016
Jugendseminar
42
November
Schule 2.0 – Schule ist, was Ihr daraus macht
Eingeladen sind Schüler/innen der Schüler- Do. 24.11. bis
vertretungen bzw. Schülermitverantwortungen Sa. 26.11.2016
aus dem gesamten Bundesgebiet. Gemeinsam Seminar für
erarbeiten sie, was sie für eine erfolgreiche Mitarbeitende in der
SV-Arbeit benötigen und wie sie Mitschüle- Schülervertretung
rinnen und Mitschüler zum Engagement motivieren können. Die Jugendlichen diskutieren, Kontakt:
welche Interessen sie eigentlich vertreten und Hanne Kleinemas
entwickeln Konzepte für eine wirkungsvolle
Interessenvertretung. Die Rechte und Pflichten
von Schüler/innen und der Schülervertretung
zu kennen, kann dazu beitragen, erfolgreicher
handeln zu können und Anliegen der Jugendlichen vor Schulleitung, Kollegium und Eltern
überzeugend zu vertreten.
Hessen-Jaroslawl Forum für Jugendaustausch
Die Veranstaltung richtet sich an Praktiker und Fr. 25.11. bis
Interessierte des deutsch-russischen Jugend- So. 27.11.2016
austausches aus den Bereichen Schule, Be- Forum
rufsbildung und außerschulischer Bildung. In Deutsch-Russischer
Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsch- Jugendaustausch
Russischer Jugendaustausch bietet das Forum
in Workshops und Vorträgen Anregungen, sich Kontakt:
gemeinsam mit aktuellen Fragen der Internatio- Stephan Schwieren
nalen Jugendarbeit auseinanderzusetzen. Dabei
werden Ideen zur inhaltlichen Gestaltung eines
Jugendaustausches entwickelt und Möglichkeiten aufgezeigt, neue Kooperationspartner zu
finden. Partner aus Russland sind ebenso eingeladen wie eine Delegation aus der hessischen
Partnerregion Jaroslawl.
Kooperation: Jugendagentur INTERACTIVE,
Jaroslawl/Russland, Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, Hamburg
Interessen verfolgen
43
Veranstaltungsübersicht
Jugendbildung
Politische Jugendbildung
25.01.
SV-Seminar: Aktiv in der SV!.......................................5
01.02.–03.02. Schülerseminar: Globale Strukturen unter der Lupe.....7
15.02.–17.02. Schülerseminar: Diskriminierung in der Gesellschaft ..9
12.03.–13.03. Jugendseminar: Courage-Arbeit .................................12
19.04.
Jugendseminar: Integration braucht Partnerschaft ......16
02.05.–04.05. SV-Seminar: Ohne dich nichts los! .............................20
07.06.–08.06. Jugendseminar: Soziales Engagement mal politisch ..25
14.06.
Jugendseminar: Integration braucht Partnerschaft ......25
26.06.–01.07. Preisträgerfahrt nach Berlin: Spuren der Einheit ........27
23.09.–25.09. Jugendseminar: Abendteuer Ausland ..........................33
30.09.–02.10. Jugendseminar: Jugendbeteiligung in Hessen.............34
13.10.
Jugendseminar: Integration braucht Partnerschaft ......35
03.11.
SV-Seminar: Deine Stimme in der Schülerschaft .......40
21.11.–22.11. Jugendseminar: Soziales Engagement mal politisch ..42
24.11.–26.11. SV-Seminar: Schule ist, was ihr draus macht .............43
Internationale Jugendarbeit
25.01.–29.01. Dt.-Pl. Begegnung: Flucht und Asyl in Europa ............5
28.03.–05.04. Internat. Begegnung: Migration und ich .....................13
29.03.–05.04. Internat. Begegnung: Jugendbeteiligung in Europa ....14
02.04.–09.04. Dt.-Pl. Begegnung: Diversität und Globalisierung .....14
06.04.–13.04. Dt.-Russ. Begegnung: Heimat ....................................15
09.05.–13.05. Dt.-Pl. Begegnung: Lehren aus Danzig ziehen ...........22
18.05.–25.05. Internat. Begegnung: Minderheiten in Europa............23
30.05.–03.06. Dt.-Pl. Begegnung: Deutsch-Polnische Geschichte ....23
05.06.–11.06. Dt.-Pl. Begegnung: Flucht und Asyl in Europa ..........24
02.07.–09.07. Internat. Begegnung: Wer bin ich und wie viele? .......27
23.07.–06.08. Europäische Jugendwochen im Haus am Maiberg .....30
08.10.–16.10. Internat. Begegnung: How equal is Equality? ............34
22.10.–29.10. Dt.-Russ. Begegnung: What is Heimat to you? ..........35
30.10.–07.11. Internat. Begegnung: Heimat – Eine Suche ................37
Medienseminare
06.04.–13.04. Dt.-Russ. Begegnung: Heimat ....................................15
03.05.
Workshopreihe: Medienbiografien im Dialog.............21
22.10.–29.10. Dt.-Russ. Begegnung: What is Heimat to you? ..........35
44
(Internationale) Fachkräfteprogramme
10.02.–12.02. Fachforum: Jugendbegegnung spielerisch gestalten .....7
14.03.–18.03. Jugendforum: Deutsch-Russische Beziehungen .........13
17.06.–19.06. Teamerfortbildung: Perspektivenwechsel ...................26
01.09.–07.09. Internationale JULEICA-Ausbildung – Modul 3........32
10.11.
Multiplikatorenseminar: Schulen mit Courage ...........41
25.11.–27.11. Hessen-Jaroslawl Forum für Jugendaustausch ...........43
Erwachsenenbildung
Demokratie in Deutschland und Europa
15.01.–16.01. Seminar: Israel-Palästina im Konflikt ...........................4
27.01.
Maiberg-Forum: Das Kosovo und die EU ....................6
29.01.–31.01. Seminar: Vielvölkerregion Dobrudscha ........................6
04.03.–05.03. Workshop: Integration, Partizipation und Inklusion ...12
08.04.–10.04. Seminar: Nikolaus, Ukraine und Europa ....................16
05.05.–13.05. Short-Study-Visit: Mit Nikolaus in die Ukraine .........22
22.09.–25.09. Lehrerseminar: Deutsch-Tschechische Impulse..........33
10.11.
Multiplikatorenseminar: Schulen mit Courage ...........41
Arbeit, Finanzen, Wirtschaft
22.04.–23.04. Akademietagung: Wohlfahrtsverbände .......................17
25.07.–28.07. Seminar für Engagierte in Erwerbsloseninitiativen ....31
04.11.–05.11. Tagung zu Fragen der Arbeitswelt ..............................40
Politische Bildung
15.01.–16.01. Seminar: Israel-Palästina Konflikt ................................4
04.04.–05.04. Fachtagung: Politische Bildung und Flucht ................15
22.04.–23.04. Akademietagung: Wohlfahrtsverbände .......................17
05.05.–07.05. Seminar: Praxis und Theorie der Politischen Bildung 21
25.07.–28.07. Seminar für Engagierte in Erwerbsloseninitiativen ....31
27.10.–28.10. Fachtagung: Politische Bildung – international ..........36
04.11.–05.11. Tagung zu Fragen der Arbeitswelt ..............................40
50plus-aktiv bzw. Jung & Alt
18.01.
Tageswerkstatt: 50plus-aktiv im Prozess ......................4
29.02.
Workshop: Teilhabe und Teilgabe im Alter...................9
03.05.
Workshop: Medienbiografien im Dialog.....................21
17.07.–18.07. Werkstattseminar: Strategien fürs Älterwerden ..........30
08.08.–12.08. Workshop: Flüchtlinge und Medien ............................31
07.11.–09.11. Polizeiseminar: Früher an später denken ....................41
19.11.
Workshop: Im Tod das Leben finden ..........................42
45
Unterwegs & auf Reisen
14.02.–19.02. Short-Study-Visit: Erinnern für die Zukunft der EU ....8
24.04.–29.04. Bildungsurlaub: München – heimliche Hauptstadt.....17
05.05.–13.05. Short-Study-Visit: Mit Nikolaus in die Ukraine .........22
30.05.–03.06. Seminar und Reise: Verdun und der „Große Krieg“ ...24
08.09.–16.09. Erkundungsreise: Danzig, Ermland und Masuren ......32
Sonstige Themenangebote, z. B. Politische Spiritualität
12.02.–14.02. Fachtagung: Bildungsdenken bei Martin Buber ...........8
04.03.–05.03. Workshop: Integration, Partizipation und Inklusion ...12
08.04.–10.04. Seminar: Nikolaus, Ukraine und Europa ....................16
22.04.–23.04. Akademietagung: Wohlfahrtsverbände .......................17
28.04.–30.04. Fachseminar: Gottesebenbildlichkeit & das Humane .20
03.05.
Workshop: Medienbiografien im Dialog.....................21
05.05.–13.05. Short-Study-Visit: Mit Nikolaus in die Ukraine .........22
17.06.–19.06. Fachtagung: Martin Bubers Philosophie des Dialogs .26
22.10.
Workshop: Nikolaustraditionen deuten .......................36
28.10.–30.10. Fachtagung: Martin Buber als Philosoph ....................37
07.11.–09.11. Polizeiseminar: Früher an später denken ....................41
19.11.
Workshop: Im Tod das Leben finden ..........................42
Lehrerfortbildung
04.04.–05.04. Fachtagung: Politische Bildung & Flucht ...................15
22.09.–25.09. Lehrerseminar: Deutsch-Tschechische Impulse .........33
27.10.–28.10. Fachtagung: Politische Bildung – international ..........36
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A
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Kontakte
Bildung
Benedikt Widmaier (Direktor)
Telefon 06252 9306 -11
[email protected]
Titus Möllenbeck (Stellvertretender Direktor)
Politische Erwachsenenbildung
Telefon 06252 9306 -12
[email protected]
Hanne Kleinemas
Politische Jugendbildung
Telefon 06252 9306 -18
[email protected]
Michaela Jacobs/Stephan Schwieren
Internationale Jugendarbeit
Telefon 06252 9306 - 30
[email protected]
[email protected]
Verwaltung
Kathrin Laue/Petra Pelegrini
Buchhaltung/Sekretariat Direktor
Telefon 06252 9306 -19
k.laue@ haus-am-maiberg.de
[email protected]
Patricia Schulz-Georgi
Sekretariat Politische Erwachsenenbildung
Telefon 06252 9306 -15
[email protected]
Sandra Knatz
Sekretariat Jugendbildung
Telefon 06252 9306 -14
[email protected]
Offen für Dialog
Wir sind offen für Kooperationsveranstaltungen mit Verbänden, Schulen, Gewerkschaften oder Parteien und anderen interessierten Gruppen.
Sie können in unserem Haus auch eigene Veranstaltungen durchführen.
Bitte fordern Sie weitere Informationen über unser Angebot und unsere
Preise an. Als Ansprechpartnerinnen stehen Ihnen Frau Christa Fendrich und Frau Elfriede Kirz (Tel. 06252 9306-0), für Belegungsanfragen
und für besondere Wünsche die Tagungshausleiterin Frau Margarete
Tremel (Tel. 06252 9306-39) und die stellvertretende Tagungshausleiterin, Frau Sigrid Kottmann-Lennert (Tel. 06252 9306-25), gerne zur
Verfügung.
47
Akademie für politische und soziale Bildung
der Diözese Mainz
Ernst-Ludwig-Straße 19 . 64646 Heppenheim
Telefon 06252 9306-0 . Fax 9306-10
[email protected]
www.haus-am-maiberg.de