14 Mittwoch 28. Oktober 2015 www.stadtanzeiger-hamm.de Kunst und Kultur HINTERGRUND Mitwirkende Bei der Probe im Musiksaal steht die Zappa-Hymne „Regytian Strut“ auf dem Papier: Dirigent Bernd Smalla, Arrangeur Bernd Kortenkamp (am E-Bass) und die Musiker des Ensemble Furore gehen hoch konzentriert an die Arbeit. Foto: Dülberg Dynamische Klangfülle „Zappa-Suite“ letztes Konzert zum 75-jährigen Bestehen der Musikschule VON MICHAEL DÜLBERG Hamm. „Dieses Konzert ist unter den zahlreichen außergewöhnlichen Projekten zum 75-jährigen Jubiläum unserer Musikschule sicher das außergewöhnlichste“, sagt Musikschulleiter Bernd Smalla. Am kommenden Samstag, 31. Oktober, spielt das Ensemble „Furore“ um 19 Uhr im Kurhaus Bad Hamm die von Musiklehrer von Bernd Kortenkamp arrangierte „Suite nach Frank Zappa“. Wie er sind auch die mehr als 30 Mitwirkenden allesamt Lehrkräfte der Musikschule. Fünf Tage und einen Abend lang haben sie während der Herbstferien für das Jubiläumskonzert geprobt. Sie haben getrommelt, geblasen, gezupft und in die Tasten gehauen, was das Zeug hält. Und sie haben triumphiert: Meister Zappa persönlich hätte es genossen, wie seine dichten Kompositionen im großen Probensaal der Musikschule zu einer komplexen und dynamischen Klangfülle überaus virtuos und doch mit großer Leichtigkeit umgesetzt wurden. Aus den puzzleartigen Versatzstücken Zappaesker Musik entstanden so großvolumige Sätze von großer Intensität, enormer Musikalität und Finesse. Das sie auch Smalla so: „Es ist Zappas Musik selbst, die ihre Sprache in jedem Stück neu entwickelt und der jeweiligen musikalischen Idee perfekt auf den Leib schneidert. Und das häufig bei absoluter Ohrwurmqualität.“ Dass sich mehr als 30 Lehrkräfte gemeinsam für die Musik eines Komponisten engagieren, der ihnen die Annäherung an sein Werk nicht gerade leicht macht, sei absolut ungewöhnlich. Aber absolut lohnenswert: „In jedem Fall ist unser musikalischer Horizont deutlich weiter geworden. Jeder Musiker, der Zappa noch nicht gespielt hat, wird diesen weißen Fleck auf seiner musikalischen Landkarte zwar nur mit einiger Anstrengung, dafür aber mit ungleich größerem Gewinn tilgen können.“ Bassist Bernd Kortenkamp sagt über seine Vorarbeit als Arrangeur: „Grundsätzlich denke ich bei meinen Arbeiten primär an die Musiker, die sie spielen werden. Dennoch lassen sich in der Musik von Frank Zappa diverse instrumentaltechnische Ferkeleien nicht vermeiden.“ Die Bereitschaft eines jeden Einzelnen, sich dem von ihm notierten Material kompromißlos zu stellen, zeuge von Begeisterung, Professionalität und erstklassiger individueller Vorbereitung. Kortenkamp: „Die großen professionellen (Tarif-) Orchester vermeiden intensive Probenphasen dieser Art, um Ermüdungserscheinungen zu verhindern. Wir haben es geschafft, in der letzten Probe das Stück ,Inca Roads’ endgültig zu knacken.“ Zum Programm des Konzert gehören außerdem Hymnen wie „Regyptian Strut“ oder das weltbekannte „Peaches en regalia“, „Echidnas Arf“, das Schlagzeug-Stück „The Black Page“ und das orchestrale Western-Thema von „Lumpy Gravy“. Mit „Oh No“, „Uncle Meat“ und „Night School“ stehen weitere Zappa-Evergreens im Programm. Eintrittskarten zum Preis von 10 Euro sind werktags in der Pforte der Musikschule erhältlich. Dirigat: Bernd Smalla Violine I: Kalman Olah, Friederike Newzella, Maike Röhr Violine II: Walter Korfmacher, Johanna Espeter, Katarina Caklosova, Viola: Detelina Grigorova, Joel Orellana Violoncello: Cecilia RubioZamora, Rafael Guevara Kontrabass: Christian Bamberg Flöte: Anja Loddenkemper Oboe: Ferhad Bayramogullari Klarinette: Marius Wegner Altsaxophon: Enrico Taubmann Tenorsaxophon: Thomas Seidel Trompete: Inga Mintchev, Casey Reeve, Georg Turwitt Posaune: Daniel Brzozowski Tuba: Jan Termath Drumset: Oliver Birk Mallets: Juliane Geisler, Gereon Voss E-Gitarre: Stefan Schomaker, Stefan Wolke E-Bass: Bernd Kortenkamp Klavier: Rolf Wähning Gesang: Jörg Günther, Tjark Baumann Tonmeister: Rüdiger Herrmann Bernd Kortenkamp, geboren 1963 in Hamm und hier Fachbereichsleiter Gitarre an der Städtischen Musikschule, hat die„Suite nach Frank Zappa“ arrangiert. Foto: pr
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