Sprüche zur Beerdigung – eine Auswahl von Beispielen 1. Literarische und philosophische Sprüche: Trennung kann man den Tod wohl nennen denn wer weiß wohin wir gehen Tod ist nur ein kurzes Trennen auf ein ewiges Wiedersehen. (Joseph von Eichendorff) Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen. Das schönste Denkmal, was ein Mensch bekommen kann, steht im Herzen der Mitmenschen. (Albert Schweitzer) Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. (Jean Paul) Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Und wenn du dich getröstet hast, (man tröstet sich immer) wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Du wirst immer mein Freund sein. Du wirst dich daran erinnern, wie gerne du mit mir gelacht hast. Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. (Antoine de Saint-Exupéry) Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling. Ich bin von euch gegangen nur für einen kurzen Augenblick und garnicht weit. Wenn ihr dahin kommt, wohin ich gegangen bin, werdet ihr euch fragen, warum ihr geweint habt. (Laotse) Beim Abschiednehmen kommt ein Moment, in dem man die Trauer so stark vorausfühlt, dass der geliebte Mensch schon nicht mehr bei einem ist. Ich glaube, dass wenn der Tod unsere Augen schließt, wir in einem Lichte stehen, von welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist. (Arthur Schopenhauer) Herbstgedicht ∼ Die Blätter fallen, fallen wie von weit, Als welkten in den Himmeln ferne Gärten; Sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde Aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen. Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen Unendlich sanft in seinen Händen hält. --------Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns. Wenn ihr mich sucht, sucht in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter. Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines, dies eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines. Doch dieses Blatt allein, war Teil von unserem Leben, drum wird dies Blatt allein, uns immer wieder fehlen. Rose, o reiner Widerspruch, Lust, Niemandes Schlaf zu sein unter so viel Lidern. (Rainer Maria Rilke) Eines Morgens wachst du nicht mehr auf. Die Vögel singen, wie sie gestern sangen. Nichts ändert diesen neueun Tagesablauf. Nur du bist fortgegangen. Du bist nun frei und unsere Tränen wünschen dir Glück. Ach! Ich bin des Treibens müde! Was soll all der Schmerz und Lust? Süßer Friede! Komm, ach komm in meine Brust! (Johann Wolfgang von Goethe) Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig und die, die es sind, sterben nie. Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind. Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot. (Ernest Hemingway) Ich kam an deine Küste als ein Fremdling, ich wohnte in deinem Haus als ein Gast, ich verlasse deine Schwelle als ein Freund, meine Erde (Rabindranath Tagore) Inneres Glück ist nicht von materiellen Umständen abhängig. Es wurzelt in unserem Geist. (Dalai Lama) So, wie ein Blatt vom Baum fällt, so geht ein Mensch aus dieser Welt und alle Vögel singen weiter. (Matthias Claudius) Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen dürfen, die man sehr lange getragen hat, das ist eine köstliche, eine wunderbare Sache. (Hermann Hesse) Tot ist überhaupt nichts: Ich glitt lediglich über in den nächsten Raum. Ich bin ich, und ihr seid ihr. Warum sollte ich aus dem Sinn sein, nur weil ich aus dem Blick bin? Was auch immer wir füreinander waren, sind wir auch jetzt noch. Spielt, lächelt, denkt an mich. Leben bedeutet auch jetzt all das, was es auch sonst bedeutet hat. Es hat sich nichts verändert, ich warte auf euch, irgendwo sehr nah bei euch. Alles ist gut. (Annette von Droste-Hülshoff) 2. Religiöse Sprüche Unsere Toten gehören zu den Unsichtbaren, aber nicht zu den Abwesenden. (Papst Johannes XXIII) Ihr, die ihr mich so geliebt habt, sehet nicht auf das Leben, dass ich beendet habe, sondern auf das, welches ich beginne. Auferstehung ist unser Glaube, Wiedersehen unsere Hoffnung, Gedenken unsere Liebe. Unsere Toten sind nicht abwesend, sondern nur unsichtbar. Sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer. (Augustinus) Die angemessenste Haltung gegenüber dem Tod scheint der Gehorsam: mit der Stummheit der Tiere zu gehen, wenn er uns ruft. (Eugen Drewermann) Sobald wir alle unsere Arbeiten auf dieser Erde erledigt haben, ist es uns erlaubt unseren Leib abzuwerfen, welcher unsere Seele, wie ein Kokon den Schmetterling, gefangen hält. Wenn die Zeit reif ist, können wir unseren Körper gehen lassen, und wir werden frei sein von Schmerzen, frei von Ängsten und Sorgen, frei wie ein wunderschöner Schmetterling, der heimkehrt zu Gott. (Elisabeth Kübler-Ross) In mir ist es finster - aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam - aber du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig - aber bei dir ist Hilfe. Ich bin unruhig - aber bei dir ist Friede. In mir ist Bitterkeit - aber bei dir ist Geduld. Ich verstehe deine Führung nicht – aber du weißt den Weg für mich. (Dietrich Bonhoeffer) Der Herr ist mein Hirte, mir wird nicht mangeln, und ob ich schon wandere im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir. (Psalm 23)
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